wird also mit einem Lohndrud von über 22 Proz. in einem Jahre bei gleichzeitiger Einführung von Kurzarbeit beffraft. Eine Belegschaft von 4000 Mann bei der fe wird im laufenden Jahr das Lohntonto nur noch mit 6,9 millionen Mart belasten, auf der anderen Seite fonnte die Ilfe nach eigenen Angaben im Bericht es sich leisten, ihren drei Vorstandsdirektoren und dem Aufsichtsrat für 1931 mehr als 411 000 Mart auszahlen.
Da die se wenigstens nach außen der Not der Zeit Rechnung" tragen muß, hat man die Dividende von 10 auf 7 Proz. abgebaut, obwohl der Reingewinn von 5,2 Millionen Mart bei 50 Millionen Kapital auch die zehnprozentige Dividende der letzten Konjunkturjahre zugelassen hätte. Die Berwaltung hat, um die Geminne unterzubringen, vom Reingewinn Refordabschreibungen abgefeßt. Während der Abschreibungssatz in den ersten Jahren nach der Stabilisierung der Mart sich noch unter 50 Bf. je geförderte Tonne Rohtohle hielt, im vergangenen Jahr aber schon auf 68 Pf. stieg, schnellte er diesmal auf 95 Pf. je Zonne hinauf.
Einschließlich der 7,2 Millionen Mark Abschreibungen hat die
Jlfe auch 1931 rund 25 Proz. ihres Kapitals verdient. Für die im großen betriebene Kapitalbildung ist die Tatsache bezeichnend, daß die Gesellschaft in den letzten sechs Jahren rund 50 Millionen Mark für neue Anlagen ausgegeben hat, ohne hierfür einen Pfennig Kredit in Anspruch zu nehmen.
Für den bei der Ilse herrschenden Geist ist bezeichnend, daß man sich das Aufziehen von Nazizellen und Stahlhelmorganisationen schwere Gelder tosten läßt, auf der anderen Seite aber Lohndrud im großen betreibt und die Sozialversicherung bis aufs Messer bekämpft.
Reiche und arme Völker.
Verteilung.
|
Nochmals Arbeitsamt Südost.
Der Triumph des Reichssparkommissars.
Mit Genugtumg lönnen wir feststellen, daß die Borschläge des| Haben Sie, verehrte Herren, mal darüber nachgedacht, wie es wird, ,, Borwärts" zur vorläufigen Behebung der Mißstände im Arbeits- men es draußen gießt und Stürme fich austoben? Wenn später Borwärts" zur vorläufigen Behebung der Mißstände im Arbeitsamt Südost zum großen Teil in die Praxis übernommen worden im Sommer die Sonne auf die schutzlosen Massen erbarmungslos Und die Sanitätseinrichtungen? find. Von heute ab werden nach den Personaleinstellun- niederprallt? Kein Schutzdach! gen auch die Räume des Arbeitsamtes Süd vorläufig vom Diese Frage wurde heute vormittag ventiliert, und ich konnte Arbeitsamt Südost bezogen werden. Die Drehtüren, die sich Aeußerungen vernehmen, wie:„ Dann schlagen wir die Herrster und in den Kassenräumen als Menschenfallen erwiesen haben, werden Türen ein, dann haben die Glaser wenigstens Arbeit!" wahrscheinlich normalen und einzig möglichen breiten Türen Platz machen. Durch die räumlichen Veränderungen merden ungefähr 500 Arbeitslose jeweils weniger im Freien zu warten brauchen. Mit einer viel schnelleren Abfertigung des Publikums wird man aber in den nächsten Tagen leider noch nicht rechnen fömnen, weil
die auf höhere Anordnung entstandene Unordnung nicht so schnell beseitigt werden kann. Nach wie nor hält man in der Reichsanstalt an dem Plan fest, in dieses absolut ungeeignete Gebäude auch noch ein zweites Amt zu stecken und weiter im Sinne und auf Anordnung des Herrn Reichssparkommissars zu zentralifieren.
Bon vornherein haben die Gewerkschaften fich den Zentralisierungsabsichten, die auch jede wirkliche Kontrolle erschweren, widersetzt.
Die hohe Bürokratie wußte es aber besser. An allen Vorkommnissen trägt das Gutachten des Reichssparkommissars und die Bürokratie der Reichsanstalt die unmittelbare Schuld. Alle Bau- und Organisationspläne sind unter Berücksichti52 Milliarden Mark Goldbestände und ihre verschiedene gung aller Wünsche des Sparkommissars entstanden. Zentraltartei, Umstellung der Aften nach Berufsgruppen, laufendes Bandsystem, zuchthausmäßige Anordnung der Arbeitspläge, Reglementierung des Publikumsverkehrs durch Drehtüren, Glaswarteräume und eiserne Schlangen. Wenn die eisernen Schlangen nicht bald entfernt werden, so kann man mit einiger Sicherheit prophezeien, daß bei ungünstiger Witterung hier bestimmt noch einmal Arbeitslose infolge des Andranges den Tod finden werden. Das dem Sparfommissar zu teure Grüßen fällt weg; dafür werden aber die wartenden Arbeitslosen gezwungen, Austreten oder Frühstücken des Personals zu überwachen. Merkwürdig ist, daß die gesamte bürger liche Presse trotz Kenntnis der Verhältnisse immer wieder betont, daß bei der Arbeit des Arbeitsamtes Südost nicht der richtige Kontaft zwischen Publikum und Angestelltenschaft bestehe.
Die ungleiche Verteilung der Goldbestände in der Welt ist eins der charakteristischsten Merkmale des gestörten internationalen Krisenablaufs. Seit Mitte 1929 besteht in der internationalen Goldverteilung eine Monopolisierungstendenz: in sechs Ländern( in der Hauptsache Gläubigerländer) wurde Gold aufgestapelt, in den anderen, die Schuldnerländer sind, verringerten sich die Goldbestände entsprechend. Die Bereinigten Staaten, Frankreich , Großbritannien , Schweiz , Holland und Schweden , Hauptgläubiger der Welt, hatten Ende 1929 29,7 Milliarden Mark Gold, Ende 1930 schon 33,1 und Ende 1931 jogar 36,7 Milliarden. In den übrigen Ländern ging in der gleichen Zeit die Summe der Goldbestände von 18 auf 16,2 bzw. 13,7 milliarden Mark zurück
Wenn nicht soviel persönliche Fühlung zwischen Angestellten und Arbeitslofen bestanden hätte, so wären noch schlimmere Situationen entstanden.
Aber in Zukunft ist dieses Verhältnis zum größten Bedauern der Angestellten streng perboten.
Von dem gesamten Weltgoldbestand, der sich Ende 1931 auf 51,9 Milliarden Mart belief, befanden sich 30,2 Milliarden Mark in nur zmei Ländern, nämlich in den Bereinigten Staaten und in Frankreich ; das find mehr als 60 Broz des Goldbestandes der ganzen Welt. Im Jahre 1931 ging zum ersten- Durch den Neubau sollen 50 000 M. im Jahre an Bersonal gemal der amerikanische Goldvorrat von 19,3 auf 18,7 Mil- spart werden, durch die bisherigen unsinnigen Dispofitionen ist die liarden Mark zurüd. Eben hat sich auch der englische Gold Ersparnis in diesem Jahre bereits durch eingeschlagene Fensterbestand von 3,2 auf 2,6 Maiarben Mart verringert. Deutschscheiben weg. Aber nicht nur Fensterscheiben find faputt lands Goldbestand ist von 2,3 auf 1,1 Milliarden Mart, also auf geschlagen worden: für Hitler ist das Arbeitsamt Südost ein weniger als die Hälfte gesunken. ganz unschäzbarer Agitator.
Dagegen hat sich der Goldvorrat Frankreichs ganz außer ordentlich, und zwar von 8,8 auf 11,3 milliarden Mart vermehrt; auch in den ersten Monaten des Jahres 1932 dauert dieser Zuwachs nody qn. Einen außerordentlichen Umfang haben ferner die weizerischen Golboorräte angenommen, die sich im VerIquf des letzten Jahres von 577 auf 1901 Millionen Mart ner
größern tonnten. Auch ber holländische Golbporrat ist mit 1,5 milliarden Mart Ende 1931 mehr als doppelt so groß wie Ende 1930.
Bon Ende 1929 bis Ende 1930 stieg der Weltgoldvorrat von 48,4 auf 50,4 Milliarden Mart, also um rund 2 Milliarden Mart. Bon Ende 1930 bis Ende 1931 beträgt dagegen die Zunahme nur noch knapp 1% Milliarden Mart. Dabei mar im zweiten Halbjahr 1931 nur eine recht geringe Vermehrung der sichtbaren Gold bestände bei den Notenbanken festzustellen. Die Erklärung liegt harin, daß viele tapitalfräftige Einzelpersonen es den Notenbanten nachgemacht haben und ihrer feits zur Aufstapelung von Goldbarren, Gold münzen usw. übergegangen sind. Das Statistische Reichsamt schäßt, daß auf diese Weise den sichtbaren Goldbeständen der zentralen Notenbanken 500 bis 600 Millionen Mark verloren gegangen find.
Die Reichsbahn im Januar.
Die Betriebseinnahmen der Reichsbahn betrugen im Januar 216,2 Mill. Mark und sind um 28 Proz. geringer als im Januar 1931, vor allem wegen des starten Rüdganges( um 34 Broz.) der Einnahmen aus dem Güterverkehr, der zum Teil auf Tarifermäßigungen zurüdgeht. Die Einnahmen aus dem Bere jonenpertehr sind gegenüber Januar 1931 um 20 Proz ge
junten.
Die Gesamtausgaben stellen sich auf 295,6 Mill, Mart, find also um 79 Mill Mart höher als die Einnahmen. Für Er neuerung der Anlagen wurden 9,5 Mill Mart, für die laufende Unterhaltung der Anlagen 62,7 Mill Mark ausgegeben.
Das Bersonal ist gegenüber Dezember start verringert morden. Der Gesamtbestand ging non 628 100 auf 609-900 Köpfe zurüd( darunter Seit und Hilfsarbeiter von 13 450 auf 9190).
Gefrorene
Mast
Die Gewerkschaften sind zur Zeit bemüht, zunächst den Umzug des Arbeitsamtes Süd nach der Sonnenallee zu verhindern. Nachher wird man darangehen müssen, auch normale Arbeitsper hältnisse für das Personal zu schaffen. Die Arbeitslosen sollten aber immer bebenten, daß das Personal genau so leidet wie fie. Schuld an dem Standal, auch das sollten die Arbeitslofen nicht vergessen, ist gerade jene Reaktion und ihre Presse, die Hitler aushält und für ihn Reklame macht.
Anregungen der Arbeitslosen.
Es bleibt doch hierbei zu bedenken, daß der Zustrom zum Arbeitsamt Südost" immer größer wird, denn außer„ Südost" mit Neukölln , Adlershof , Oberschönemeide, Baumschulenmeg und Johan nisthal , soll das Gebäude auch noch mit dem Arbeitsamt„ Süd" belegt werden!!
Mit dem Umzug des Arbeitsamts Süd müßte mindestens gewartet werden, bis die furchtbare krise überwunden ist. Wenn vorstehende Hinweise an maßgebender und verantwort licher Stelle in angeregter Weise berücksichtigt werden, ist es sicher, daß vielen sonst unvermeidlichen unliebsamen Zwischenfällen vorgebeugt wird. Es bleibt stets zu bedenken, daß es sich bei den Erwerbslosen zum größten Teil um entnervte, durch namenloses Elend, Not und trostlose Aussichten psychisch zermürbte, durch Hunger und Entbehrungen an Körper und Gliedern physisch ge= brochene Menschen voll Verbitterung handelt. Da sollte es Ehrenpflicht sein, diesen unglücklichen Bolfsgenossen ihr Dasein soweit zu erleichtern, wie das unter den heutigen Berhältnissen möglich ist. Ist doch die Geduld, mit der heute die Millionen der Arbeitslosen ihr hartes Los tragen, geradezu bewunderungswürdig, beispiellos! Die Maßnahme des Arbeitsamtes" Südost", daß Arbeitslose über 50 Jahren jetzt nur noch alle 14 Tage stempeln brauchen, ist zu begrüßen; sie bringt den davon Betroffenen Erleichterung und den Beamten Entlastung. Mit der Bitte an die Arbeitslosen, in den Räumen das Rauchen zu unterlassen,( heute vormittag habe ich in dem Gedränge beim Stempeln beobachtet, wie geraucht wurde), will ich schließen.
Nicht jeder ist Schnelläufer.
Ein fußtranter Arbeitsloser, der dem Arbeitsamt Süd zugeteilt ist und bei Verlegung dieses Amtes nach der Sonnenallee je zwei Stunden zu Fuß, insgesamt also vier Stunden marschieren müßte, ungerechnet die lange Wartezeit vor und in dem Arbeitsamt, verlangt, daß den Arbeitslosen gegen Vorzeigung der Stempelfarte freie Fahrt von der Wohnung zum Arbeitsamt und zurüd gewährt werden soll. Es sei ihm auch unmöglich, stehend längere Zeit zu verharren: Die vor 2 Jahren mit großem geldlichen Aufwand hergerichtete Bertholdsche Gießerei( jetziger Zahlungsort des Arbeitsamts Süd) hat eine reibungslose Abfertigung ermöglicht. Erhaltung der alten Zahlstelle ein Gebot der Bernunft!
Bergeffene Jugend.
Fromme Wünsche helfen nicht.
Der Reich sinnenminister, der an alle Parteien des Reichstages die Mahnung gerichtet hat, ganz allgemein die parteipolitische Bearbeitung und Betätigung der wahlmündigen Jugend einzustellen, fönnte auch von sich aus etwas zum Schuß der Ju genb gegen Berhegung tun. Dieser Verhegung find am ge fährlichsten die jugenblichen Arbeitslofen ausgefeßt. Unter ihnen suchen die Demagogen der Kommunisten und Nationalsozia
listen vor allem ihre Beute.
Im Herbst des vergangenen Jahres haben die Gemertschaf ten von der Regierung die Bereitstellung von Mitteln für eine fulEin Arbeitsloser schreibt uns: Die im Interesse der Arbeits- turelle Betreuung der jugendlichen Arbeitslosen lojen gemachten dankenswerten Ausführungen im Borwärts" be dürfen auf Grund eigener Erfahrungen und Beobachtungen noch einiger Ergänzungen.
1. Warum verfünden nicht weithin deutlich lesbare, an der Fassade des Gebäudes hoch angebrachte Schilder entsprechenden Inhalts den Neulingen, wo Anträge auf Unterstützungen( Neuanmeldungen) entgegengenommen werden( Aufgang und Simmer ſoundſo)?
2. Warum geben nicht ebenfalls Schilder mit Pfeilrichtung auf die beiden Flügel des großen Gebäudes Auskunft, wo sich für die weitlichen und männlichen gelernten und ungelernten Arbeitslofen die Stempelstellen befinden?
Durch Berücksichtigung dieser beiden Vorschläge erübrigten sich tausende Fragen an die wenigen, draußen zur Auskunfterteilung poftierten Beamten,
Taufende brauchten nicht unwissend und verärgert vor dem Gebäude umherirren,
wo der Platz für das Schlangestehen vor den einzelnen Kassenzu gängen so schon recht beengt ist. Können die Schalter nicht früher geöffnet werden?
Ferner seien die Berantwortlichen rechtzeitig noch auf folgendes aufmerksam gemacht: Wenn auch nach und nach, nachdem erst der große Umzug mit seinen vielen Birrnissen überwunden ist, fich manches einrenken und dann glatter abwickeln wird, so wird es aber doch nicht zu vermeiden sein, daß
Tausende vor dem Gebäude im Freien schuhlos gegen Wifferungsunbilden anstehen müssen.
gefordert. Das Reichsarbeitsininifterium ließ damals durchbliden, daß mit der Bereitstellung von einer Million Mark für diesen Zwec gerechnet werden könne. Federführend in dieser Frage ist jedoch das Reichsinnenministerium. Bis zur Stunde ist die Finanzierung der fulturellen Betreuung der jugendlichen Erwerbslosen no d immer nicht erledigt. Der Winter ist bald herum und geschehen ist nichts.
Eintagewoche bei Josetti!
Glänzender Solidaritätsbeweis.
Die Belegschaft der Zigarettenfabrit Jofetti nahm am Mittwoch in einer überfüllten Betriebsversammlung einen Bericht des Be triebsrates entgegen; etwa 800 Personen arbeiten dort nur drei Tage in der Woche. Der Absatz ist derartig zurüdgegangen, daß eine weitere Einschränkung des Betriebes notwendig murde. Die Firma hatte die Abficht, etma meitere 150 Personen zu entlassen, meil sie der Belegschaft eine weitere Verkürzung der Arbeitszeit nicht zumuten wollte. Unter Berücksichtigung der Geschäftslage hätte sie auch die Genehmigung des Oberpräsidenten unter Aufhebung der Sperrfrist erhalten.
Eine Entlassung vor dem 1. April würde für die danon Be troffenen eine besondere Härte bedeuten, weil erst am 1. April die Urlaubsperiode beginnt und erst die nach dem 1. April Entlassenen einen Anspruch auf Urlaubsabgeltung haben. Aus diesem Grunde empfahl der Betriebsrat der Belegschaft, sich bis 1. April mit einer Arbeitszeit von einem Tag in der Woche einverstanden zu erklären, um dadurch Entlassungen zu vermeiden
GANSE 55.
Ferner frisches Geflügel zu den billigsten Preisen
C, Zentralmarkthalle
Reihe 12 Stand 626 Reihe 12 Stand 582/83 Reihe 13 Stand 630 Reihe 13 Stand 643 Reihe 13 Stand 653
per Pfund von
N., Swinemünder Strasse 74 Schönhauser Allee 72 a
Wichertstrasse 2
Müllerstrasse 139
Brunnenstrasse 71 Rosenthaler Strasse 36
N., Rosenthaler Strasse 67 Invalidenstrasse 1a Badstrasse 44 Reinickendorfer Strasse 1 Reinickendorfer Strasse 19 Reinickendorfer Strasse 12
NO., Grosse Frankfurter Str. 70
Grosse Frankfurter Str. 142 Ecke Fruchtstrasse Köpenicker Strasse 62 SO., Dresdener Strasse 19 O, Pettenkoferstrasse 2 Grünberger Strasse 12
Solange Vorrat reicht
O., Weichselstrasse 3 Mainzer Strasse 16 S., Kottbusser Damm 16 SW., BIücherstrasse 14 Neukölln:
Bergstrasse 161
Neukölln:
Hermannstrasse 63 Hermannplatz 4
Charlottenburg:
Schulstrasse 13
Rheinstrasse 24
Friedenau: