Oer Fall Ziöhm. Von„schwanen Zielniten" über die bolivianische Armee zu Hitlers SA. Der Fall des Stabschefs der Hitlerschen Bürgerkricgs- arinee läßt fich nicht mehr verbergen. Auf die Veröffent- lichung eines charakteristischen Briefes des Herrn Ernst Nöhm durch die„Welt am Montag" hat die sonst prompt arbeitende Dementierstelle des Braunen Hauses geschwiegen. Es gibt auch nichts zu dementieren! Der„S o z i a l d e m o- k ratische Pressedienst" veröffentlichte gestern abend einen weiteren Brief des Herrn Röhm, datiert vom 11. August 1829 aus Bolivien . Aus diesem Brief— einem negativen Kulturdokument— geben wir die folgenden Stellen wieder: „In Lucre wie auch hier besichtige ich die hier liegenden Jnfanterieregimenter, leite den ganzen Dienst und lege alle Uebun- gen an, an deren Schluß immer eine ausgiebige Kritik folgt. Die blutjungen, frischen Leutnants würden Ihnen sicher auch gefallen, aber leider. Natürlich unmöglich. Oder hätten Sie für lunge Neger in Uniform etwas übrig? Die gibts auch vereinzelt. Wie gesagt, nun muß ich mich halt gedulden, bis ich wieder in La Paz bin, dort bin ich vorläufig versorgt, wenn ich nicht Ende des Monats von hier einen Wstecher an die chilenische Küste nach Antohagasta mache. Was Sie über Berlin schreiben, hat wieder alle meine Sehn- sucht nach dieser einzigen Stadt erweckt. Herrgott, ich zähle schon die Tage, wo ich dort wieder sein kann und will hier wirklich, wenns einmal möglich ist, sparen, damit ich dort etwas vom Leben habe. Das(unleserlich) dort ist aber doch m. A. nach der Gipfel alles menschlichen Glückes. Jedenfalls hat mir dort die Art und Weise des Verkehrs ganz besonders gejallen. An P...l lagen Sie besonders herzlichen Gruß, auch wenn Sie meine übrigen schwarzen Rekruten— dieser Typ ist inxin Ideal— in(unleserlich) wiedersehen. Und nun sagen Sie auch unserem gemeinsamen Freunde Fritz Sch... herzlichsten Gruß und geben ihm in meinem Namen— leider— einen Ku ß. Nun aber zu Fritzens Idee, in die Welt zu gehen. Da kann ich wahrhaftig nur in„wärmster" freundschaftlicher Art widerraten. Ein Unterkommen z. B. in Bossioien für einen jungen Mann ist(un- leserlich) ausgeschlossen. Und in Chile ist es nicht bester. Der ganze laufmännisch« Markt(und was anderes kommt wohl nicht in Frage) ist derart überfüllt, daß Hunderte in der Heimat, die vorgemerkt sind, nicht daran denken können, hier eine Stellung zu erhalten. Ich habe ja natürlich selbst einige Witwer zu Hause, die ich gern herausgebracht hätte, aber ich Habs ganz aufgegeben. Dazu ist auch die Bezahlung der jungen Leute absolut unzureichend. Speziell von den deutschen Häusern, die hier maßgebend sind. Also werde ich das Wiedersehen mit meinem neuen Freunde Fritz wolst oerschieben müssen, bis ich— woht Ende 1930— nach Deutschland ganz oder auf Urlaub zurückkehre." Wer die Tagebücher Platens kennt, wird nach der Lek- iure der Röhmbricfe sofort erkennen, daß der Fall Röhm im Gegensatz zum Fall Platen gar keine Tragödie ist. Um so mehr ist er e i n p o l i t i s ch e r S k a n d a l. Die von uns wiedergegebenen Stellen zeigen mit aller Deutlichkeit, wie sehr dieser Offizier in den ihm unterstellten Mannschaften Objekte für seine perversen Begierden sieht— von den„schwarzen Rekruten in Deutschland über die doli- vianischen Soldaten bis zu Hitlers SA. Herr Röhm hat kürzlich Briefe aus Bolivien im„Bölki- lchen Beobachter" oeröffentlichen lasten, in denen er zur Rück- kehr aufgefordert wurde, wobei ihm zugleich Angebote für eine militärische Stellung gemacht wurden. Man könnte darin die Vorbereitung eines Rückzuges vor einem drohen» den Gewitter sehen— aber Adolf Hitler hat Herrn Röhm, seinen Mitputschisten von 1923, bis» her gedeckt und gehalten! Dieser Mann Röhm soll Chef der Hitlerschen Bürger- kriegsarmee bleiben— well er so tief im System Hitler sitzt und die Dinge um Hitler so genau kent, daß er nicht fallen kann, ohne daß mehr zusammenstürzt!
Zeige Ausreden. Goebbels und die nationalsozialistische Gudelpropaganda. Der„Angriff" des Herrn Goebbels druckt die Zurechtweisung Hillers durch Groener ab und versieht sie mit einem langatmigen Kommentar. Darin finden wir den folgenden Absatz: „Was die angebliche Beleidigung des Herrn Reichspräsidenten durch P g. D r. Goebbels im Reichstag anbelangt, so haben wir schon in unserer Sonnabend-Nummer durch Derösfentlichung des photographisch wiedergegebenen amtlichen Reichstagssteno- gramms eindeutig bewiesen, daß von einer Beleidigung gar nicht die Rede sein kann. Pg. Dr. Goebbels hat die Soziawemokratie und nicht Herrn von Hindenburg getroffen." Herr Goebbels drückt sich jetzt nach allen Regeln der Kunst, die Größe seines Mutes entspricht nicht der Größe seines Maules! Aber die Ausreden verfangen nicht! Vor uns liegt«in Flugblatt der Berliner Nationalsozialisten, in dem es heißt: „Hindenburg ist heute der Kandidat jener Kriegsdienstver- weigerer. die unsere stolze Armee vernichtet haben. Er ist heute der Kandidat jener Novemberoerbrecher, die unser Volk in den Abgrund stießen. Er ist der Kandidat jener Heilmann und Crispien, die kein Vaterland kennen, welches Deutschland heißt. Er ist heute der Kandidat jener Erzberger und Asterpatrioten, denen der Landesverrat von jeher das einträglichste Geschäft ge- wesen ist. Er ist der Kandidat aller Juden, Schieber und Kriegs- gewinnler!" Dies FlugblaU stammt aus— Hedemannstr. 10! Nächstens wird Herr Goebbels seine Schulbubenausreden noch um die Be- hauptung vermehren, daß er nicht informiert sei darüber, was in Hedemannstr. 10, der Berliner nationalsozialistischen Gaugeschäfts- stelle, der Residenz des Herrn Goebbels vorgehe! Feigheit und Niedertracht pflegen immer Hand in Hand zu gehen. Der niederträchtigen Beschimpfung der Sozialdemokratie wie des Reichspräsidenten durch die Nazipropaganda entspricht die Feigheit des Herrn Goebbels .
Bas Verbot der„preußischen Zeitung". Mi infamen Mitteln wird gegen Hindenburg gearbeitet. Der Anülicho Preußische Pressedienst schreibt: Das Verbot der nationalsozialistischen„Preußischen Zeitung" durch den Oberpräsidenten der Provinz Ostpreußen wirst ein Schlaglicht auf die besondere Art der Agitation, die dort gegen die Kandidatur des jetzigen Reichspräsidenten getrieben wird. Die „Preußische Zeitung " hatte die Stirn, in ihrem Leitartikel zu be- Haupte», daß, wenn am 13. März Adolf Hitler nicht gewählt würde, Ostpreußen verloren sei. Ebenso wird in zahl- reichen Versammlungen der gegen die Hindenburg -Kandidatur ar- bellenden Gruppen, die sogar meistens das Thema nehmen:„Die polnische Gefahr und die Reichspräsidentenwahl", oersucht, die ost-
An alle A Das deutsch« Volt steht um 13. März vor einer politischen Entscheidung größten Ausmaßes. Das Er- gebuis der Reichspräsidcntenwahl wird auch für das künftige Arbeits- und Lebensschicksal der Angestellten bestimmend sei«. Seit der Reichstagswahl 1930 sind die Schleier Hitlerscher Angestellten- und Arbeiterfrcnndlichkeit ge- fallen. Die nationalsozialistische Bewegung ist als die brutal st e Schutztrnppe der Sozial- reaktkon entlarvt. Der Millionenetat der Hitler- Organisation wird von denselben Jndustriegewalten gespeist, die durch Lohn-, Gehalts- und Sozialab bau alle Opfer der Wirtschaftskrise auf die Arbeitnehmer abzn- wälzen wußten. Die Harzburger Tagung hat nur allzu deutlich gezeigt, daß die Auftraggeber Hitlers entschlossen sind, den gesamten Arbeitsschutz und das kollektive Ar» beitsrecht zu zerschlagen, um den einzelnen Angestellten wiederum der Willkür und Ausbeutung seines Unter- nehmers schutzlos auszuliefern. Der innere Zusammenhang zwischen Sozialreaktion und Faschismus kann heute nicht mehr abgeleugnet wer- den. Darum haben sich auch in den letzten Wochen die von Not und C?Iend bedrängten Massen der Angestellte« und Arbeiter in der Eisernen Front zusammen- gefunden. Sie wollen den Festungsgürtel sprengen, den die faschistischen Prätorianergarden um das immer mehr versagende kapitalistische Wirtschastsstzstem gezogen haben. Solleu innerwirtschaftlich durch den Umbau der heutigen
preußische Bevölkerung dadurch irre zu führen und aufs höchste zu beunruhigen, daß immer behauptet oder als wahrscheinlich hin- gestellt wird, ohne einen vollständigen Regierungswechsel beständen die größten Gefahren für den Osten. Gerade in der ostpreußischen Bevölkeryng ist jedoch bekannt, welche Mittel unermüdlich die Reichs- und Staatsregierung aufgewandt haben, um wirtschaftlich und kulturell die durch die Grenzziehung geschädigte Provinz zu stärken und in engster Verbindung mit dem Reich zu halten. Man braucht nicht erst an T a n n e n b e r g zu denken, sondern nur an die realen politischen Berhältnisie der Gegenwart, um das Infame der Führung eines solchen Wahlkampfes und der in diesen Parolen liegenden Verdächtigung der Reichsregierung klar zu erkennen. Daß Gruppen, die sich„national" nennen, zu solchen Mitteln greifen, um sich in der deutschen Ostmark, die ihnen sonst scheinbar fehlenden zugkräftigen Wahlparolen zu beschaffen, ist eines der trübsten Kapitel dieses ohnehin an bedauerlichen Erscheinungen überreichen Wahlkampfes.
Abgrund der Gemeinheit. Schändliche Erfindung der Hitier-propaganda. Genosse Stadtrat Dr� Löwenstein schreibt uns: Von natio- nalsozialistischer Seite wird ein Flugblatt oerbreitet, das folgsnde Gemeinheit enthält: „Die deutsch » Frau und Mutter soll zur bolschewistischen Genossin werden, daß heißt zum reinen Geschlechtstier, zur Maschine", wie Dr. Löwenstrin, der Führer der sozialdemokrati- schen Lehrervereine, Vorsitzender der Kinderfreund ebewegung und sozialdemokratischer Reichstagsabgeordneter schreibt." Die Ausführungen, die mir hier unterstellt werden, sind weder schriftlich noch mündlich, weder ihrer Form noch ihrem Inhalte nach jemals von mir geäußert worden. Nach meiner Überzeugung widersprechen die angegebenen Sätze jeder sozialistischen Ueber- zeugung und verletzen das Gefühl jedes anständigen Menschen. Ich bitte um Abdruck dieses Briefes, um allen anständigen Menschen den Tiesstand der nationalsozialistischen Propaganda vor Augen zu führen.____ Zinsknechtschast im Dritten Reich. ??azi-Gaugeschästsführer bewuchert einen armen Bauer«. Stuttgart , 7. März(Eigenbericht.) Ein Musterbeispiel von Prinzipientreue ist der im Dezember vorigen Jahres in den Stuttgarter Stadtrat gewählte Gaugesch Sftsführer Schmidt von der National» sozialistischen Arbeiterpartei. Das Programm seiner Partei fordert die Brechung der Zinsknechtschaft, und wendet sich energisch gegen das sogenannte raffende Kapital. Das hat diesen würdigen Mann aber nicht davon abgehalten, in Gemeinschaft mit seinem Vater, der Regierungsrat im württembergischen Ministerium des Innern ist, Geld an bedürftig« Leute zu Wucher- zinsen auszuleihen. Ein solcher Fall hat jetzt die Gerichte be- schäftigt. Schmidt lieh einem durch Hagelschlag geschädigten Bauern 2000 Mark aus 3'Monate und verlangt« dafür 17 Proz. Zinsen, das wären pro Jahr 68 Proz. Ilm sich die Zinsen aus alle Fälle zu sichern, zahlte Schmidt dem Vermittler des Geschäftes nur 1 620 M. aus, zog sich also die Zinsen sofort vom Darlehen ab, noch ehe sie fällig waren. Da nun der Vermittler an dem Bauern einen weiteren Betrug verübte und diesem nur 700 M. auszahlte, so focht dieser das ganze Geschäft als rechtswidrig an. Schmidt wurde in beiden Instanzen, von dem Landes- und Ober- landesgericht, verurteilt. Als er dann die Prozeßkosten zahlen sollte, weigerte er sich und ließ sich von der Gcrichtskasse bis zum Offenbarungseid treiben Jetzt mischte sich der Vater, der Re- gierungsrat, in diese Angelegenheit und schrieb an das Gericht einen unverschämten Brief, in dem er von einem„geistreichen Ur- teil", von Skandal, Unsinn und Rechtsbeugung sprach. Das bekam ihm aber schlecht. Er wurde dafür vom Schöffengericht zu 400 M. Geldstrafe verurteilt, wobei seine Beamteneigenschaft als erfchwe- render Umstand in Betracht gezogen wurde. Man kann jetzt gespannt sein, welche Konsequenzen aus diesen Borgängen gezogen werden. Zweifellos haben sich beide, der Re- gierungsrat wie der Stadtrat, gegen die beamtenrechtliche Bestim- mung vergangen, wonach sie sich auch außerhalb des Amtes so zu verhalten haben, wie es ihre Stellung im Staat und in der Ge- meinde sowie die Ausübung ihres Amtes oerlangt. Die Einleitung eines Disziplinaroersahrens mußte also zu einer Amtsenthebung füh- ren. Ebenso wird es von Interesse sein, festzustellen, ob die Ratio- nalsozialisten ihrem würdigen Gaugeschäftsführer die ihm übertra-
VvPvVVGV ♦ Wirtschaft und außenpolitisch durch eine iutcruationale Verständigung der Völker wieder neue und bessere Lebensmöglichkeiten für die schassenden Volkskräfte ge- Wonne» werden, dann muß die politische Bereinigung in Deutschland voraufgehen. Die denkenden Angestellten haben die Aufgabe, bei der bevorstehenden Rcichspräsidenteuwahl die politischen Boraussetznngen zur Entspannung der Wirtschaftskrise zu schaffen. Siegt Hitler , so wird den Angestellten die letzte Mög- lichkeit organisatorischer Abwehr gegen Not und Elend geraubt. Die Angestellten und Arbeiter» welche das Fundament der Demokratie und der gewerkschastliche« Bewegungsfreiheit erhalten wollen, werden in diesem historischen Augenblick den Kandidaten des Volksstaates, den bisherigen Reichspräsidenten Hindenburg gegen Hiiler wählen. Es geht nicht um Personen, sondern es geht um Sein oder Nichtsein von Land und Volk. Kolleginnen. Kollege», euer Kampf gegen die Not des Tages ist der Kampf gegen die kapitalistische Ausbeutung. Wer die Schuldigen treffen will, muß Hitler schlagen! AfA-Vundesvorstand.
genen Ehrenämter weiter belassen, nachdem gerichtlich festgestellt wurde, daß er einem armen Bauern Geld gegen 68 Proz. Jahreszinsen ausgeliehen hat.
Das Erwachen. Noch ein sozialdemokratischer Erfolg in Mecklenburg . Gnoien (ZNeckl.), 7. ZNärz.(Eigenbericht.) In der nationalsozialistischen Hochburg Gnoien wurde am Sonn- lag ein erbitterter Kampf um die Bürgermeisterwahl ausgesochtm. Die Wahlbeteiligung betrug rund 100 Proz.: nur vier Wahlberechtigte machten von ihrem Stimmrecht keinen Gebrauch. Die Sozialdemokratie konnte ihre Stimmenzahl erhöhen. Für den sozialdemokratischen Kandidaten, den Amlshauplmann o. D. Leistikow, wurden 871 Stimmen abgegeben, während die Sozialdems- kratie bei den Kreislagswahlcu im November v. Z. 503 Stimmen erhielt. Der nationalsozialistische Kandidat. Rechtsanwalt Dr. wegeuer. erhielt 1089 Stimmen gegenüber 996 Stimmen bei den Kreistagswahlen im November. Die bürgerlichen Partei zer- splitterten sich auf zwei Kandidaten. Die erforderliche Stichwahl findet zwischen dem sozialdemokratischen und dem natlonalsozia- listischen Kandidaten stall.
Hakenkreuz im Gtahlhelmspiegel. Eine verdächtige„sozialistische Arbeiterpartei". Wenn zwei streiten, ist das für den dritten sehr ausschluß- reich. In der„Wache am Brandenburger Tor ", dem Berliner Stahlhelmblatt, läßt sich der streitbare Major v. Stephani jetzt so vernehmen: Da laufen auf einmal so viele Männer des feudalen Hoch- a d e l s und des Großgrundbesitzes zu einer s o g e n a n n» ten sozialistischen Arbeiterpartei, die einstmals nicht genug katzbuckeln tonnten vor dem Kaiser, den sie schmähten wegen seiner zu häufigen Reden, hinter denen damals immerhin doch eine andere reale Macht stand als jetzt hinter den Reden Herrn Hitlers, den sie heute doch so gerne reden hören. Sind das nicht die gleichen, die den Kaiser feige im Stich Keßen. als es galt ihn zu schützen? Werden diese Kresse, die damals und nach der Revolution so kläglich versagten, gerade die besten Berater und die Kämpfer für eine neue Zeit sein, wie sie die NSDAP . herbessichren will? Oder gar die Ueberläufer aus den Konzernen der Großindustrie, die immer nur das Wort verdisneu groß schreiben und denen die Seelennot des deutschen Arbeiters jahrzehnte hindurch gleichgültig war? _ So ähnlich hat es ja früher auch schon hier im„Bor- w L r t s" gestanden. Bloß daß der Stahlhelm auch dieser Meinung ist. hatten wir bisher nicht gewußt. Bruderzwist im Hause Hohenzollern . Auf einer Nazikundgebung in Köln sprach als Hauptredner Prinz Auwi, der Rsklamehohenzoller Hitlers . Nach einem Bericht der T. U. wandte sich Auwi sehr scharf gegen die anderen Kandidaten. namentlich auch gegen Duesterberg: Er beschuldigte den schwarzweißroten Wahlblock, setzt selbst die so heftig bekämpfte Geschäftspolitik des Z ü n g- l e i n s an der Waase zu üben. Die Fronten seien klar. Die Na- tionalsazialistisch« Partei werde ohne Rücksichtnahme kämpfen. Dem„schwarzweißroten Wahlblock" Hilgenbergs gehören drei Brüder Auwis an. Jüngst kannte man in der Sportpalastkund- gebung der Duesterberg« sehen: den ehemaligen Kr-onprinzen, den dicken Eitel-Schieberich und den Beinahe-Kandidaten Oskar.— Ein regulärer Bruderzwist im Hause Hohenzollern ! Wenn bereits die„Zünglein" gegeneinander losgehen...
„Versiegelie Briese." Der„Westdeutsche Beobachter" wiederholt die unsinnige Be- hauptung. daß versiegelte Briefe oom preußischen Innenministerium an die Landräte herausgegangen seien, um Maßnahmen für den Fall eines nationalsozialistischen Sieges vorzubereiten. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, wird der Oberpräsident der Rheinprooinz dem„Westdeutschen Beobachter" eine amtliche Auf- lagenachricht auf Grund der Notoerordnung zustellen, die den Sachoerhalt richtig stellt, und die das erneute Auftauchen dieser tendenziösen Unwahrheit abermals eindeutig zurück- weift.