Arbeitsbeschaffung.
Das Rezept des Unternehmertums.
Das Sprachrohr der Schwerindustrie, die ,, Deutsche Allgemeine Beitung", äußert sich zu der Erörterung neuer Programme der Arbeitsbeschaffung in amtlichen Kreisen und bemerkt dazu unter anderem:
Der Schlüsselpunkt der Arbeitsbeschaffung liegt nach wie vor natürlich nicht in der künstlichen Beschaffung von Krediten und Aufträgen, sondern bei den Selbstkosten der industriellen Erzeugung, zu deren Senkung die öffentliche Wirtschaftspolitik auch heute noch viel zu wenig beiträgt im Verhältnis zu der historischen Verantwortung, die sie für die Erhöhung dieser Kosten auf sich geladen hat." Unter der Senkung der Selbstkosten der industriellen Erzeugung versteht das Unternehmertum bekanntlich die noch weitergehende Herunterdrückung der Löhne und Gehälter, nicht etwa die Reinigung der Betriebe von überflüssigen Generaldirektoren und
auswächst, liegt es im Interesse eines öffentlichen Wohls, seine Be triebsführung und sein ganzes Geschäftsgebaren gründlich zu überprüfen und zu sanieren. Zum Abbau und zu Still legungen braucht man feine Unternehmer.
Wir gebrauchen Arbeitsbeschaffung. Geht das nicht mit den heutigen Führern des Unternehmertums, dann muß es ohne sie gehen.
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Die Arbeitslosigkeit in der Tschechoslowakei hat Ende Februar einen neuen Höchststand erreicht. Nach den vorläufigen Erhebungen wurden am 29. Februar rund 630 000 Arbeitslose gezählt. Ende Februar 1931 waren 344 000, Ende Februar 1929 86 000 Arbeits- Volksbühne
lose vorhanden.
beitslose gezählt, 27 238 weniger als am 25. Januar, aber 83 515 In Großbritannien wurden am 22. Februar 2 701 173 Armehr als im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres.
139. Abt. , Bezirk Tegelort. Der heutige Zahlabend fällt aus und
Direktoren, nicht einmal die gehörige Senkung deren Bezüge oder findet erst am Dienstag, dem 15. März, statt.
gar den Verzicht auf zweifelhafte Spekulationen.
Doch nach dem ganzen Verhalten des Unternehmertums in den letzten Jahren, seinen Nordwolle- und anderen Standalen, ist die Meinung des Unternehmertums nicht mehr maßgebend. Es hätte allen Anlaß, einmal nachzuprüfen, wie es mit seiner eigenen ,, historischen Verantwortung" steht, was freilich unbequemer ist als der durchsichtige Versuch, andere Stellen mit dieser historischen Verantwortung" zu belasten.
Zum mindesten muß an die Sprechapparate des Unternehmertums die Anforderung gestellt werden, daß fie flipp und klar zum Ausdruck bringen, wie tief nach der Meinung ihrer Bearbeiter die Löhne der deutschen Arbeiterschaft noch her. untergedrückt werden sollen, um eine ausreichende „ Senkung der Selbstkosten der industriellen Erzeugung" herbeizu führen. Die arbeitslofen, verkürzt oder noch voll arbeitenden Arbeiter haben das größte Interesse daran, statt der fortgesetzten Andeutungen einmal zu erfahren, was das stillegende und
bankrottmachende Unternehmertum mit ihnen vor hat.
Das einfachste wäre ja, sämtlichen Arbeitern Arbeitslosenunterftügung zu zahlen und sie dafür acht oder zehn Stunden täglich, je nachdem„, der Betrieb" es erfordert, arbeiten zu lassen. Jedenfalls müssen uns die Herren einmal reinen Wein einschenken, wie sie sich die weitere Gentung der Selbstkosten denken, unter Berücfichtigung ihrer bescheidenen Ansprüche auf Neubildung von Rapital. Sind die Selbst kosten tatsächlich immer noch zu hoch, dann wäre unter Mitwirkung von Vertretern der Arbeiter- und Angestelltenschaft zunächst einmal gründlich nachzuprüfen, an welchen Stellen sich nennenswerte Senfungen herbeiführen lassen, bevor an eine etwaige weitere Senfung der Löhne und Gehälter gedacht werden kann. Bei der Arbeitnehmerschaft geht es um den Lebensstandard, und wenn die Kaufkraft der Arbeitnehmerschaft für das Unternehmertum belanglos ist, so nicht für die Arbeiterschaft felber.
Da die Politik des Unternehmertums sich immer mehr zu einer Gefahr für die öffentliche Wirtschaft und Sicherheit
Sprechchor für proletarische Feierstunden. Die Uebungsstunde fällt in dieser Woche aus.
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Erna Büsing.
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