Einzelbild herunterladen
 
  
Oer Aaziaufmarsch im Lustgarten. Das �deutsche   Berlin  - war nicht zur Stelle. Im..Angriff- von gestern steht die vierspaltige Balkenüberschrift: Der Massenaufmarsch im Lustgarten.  -Das deutsche   Berlin   ist zur Stelle." Weiter hieß es: Parole für heut« nachmittag S Uhr:Lust- garten! Machtvoll demonstrieren wir für unsere Idee! Für den kommenden Führer des neuen Deutschland  : Für Adolf 5)itler! Zum erstenmal soll die deutsche Bevölkerung in einer überwältigenden Manifestation(welch unschönes Fremdwort! Auf deutsch   sogt man Kundgebung, Herr Goebbels  . 2. Red.) ihren Willen zeigen, daß sie sich nicht länger von Leuten ins Elend führen lassen will, die dreizehn Jahre lang gezeigt haben. daß sie unfähig sind, ihre dauernden Versprechungen von Freiheit, Schönheit und Würde wahrzumachen.- Weiter schreibt das Blatt des Herrn Goebbels  : Die Nachricht von dieser Kundgebung hat eingeschlagen wie eine Bombe(es muß ein Blindgänger gewesen sein. D. Red.), nicht uur in Verlia selbst, sondern auch im Auslaud horcht mau gespannt aus und schätzt nach dem Gelingen der Kundgebung die Kraft unserer Bewegnng ein.- Dann folgt ganz fett gedruckt:.Xim Flugzeug sind von allen Seiten ausländische Sonderberichter st atter herbei- geeilt, selb st vomfernen Balkan, um sich von dem neucrstandcnen Freiheitswillen zu überzeugen. Das Ansehen des neuen Deutschland   steht auf dem Spiel!- Den Nationalsozialisten ist es vorbehalten geblieben, die aus- ländische Presse in dieser Weise anzuhündcln! Wir kennen dies« Methode unwürdiger und knechtischer Anbiederung a» das Ausland ja genügsam aus den Empfängen, die Herr Hitler   imKaiserhof- ahhält. Nationalsozialistisch ist es eben, die deutsche Würde, die man dauernd im Maule führt, in einer rein innerdeutschen Frag« Tag für Tag mit Füßen zu treten. Im Aufruf des Herrn Goebbels   hieß es weiter:Wer also der unbequemen Zeit wegen an der Kundgebung fernbleibt(es steht so da!), schädigt nicht nur die Bewegung, sondern er treibt Vaterland»- verrat... handelt wie jener Judas  , der um einiger Silberlinge willen seinen Herrn verriet.- Wenn die Zahl der Nazis so groß wäre, wie es immer wieder Herr Goebbels   behauptet, wieviel Vaterlandsverräter, wieviel Judasse muh es dann unter ihnen gehen? Auch der wohlwollendste Beurteiler wird sagen müssen, daß gemessen an diesen Prophezeiungen der Besuch kläg» llch war! Pg. Goebbels   sprach vom deutschen   Heldenoolk. Meint er die Helden Frick, Revcntlow. Kube und sich selbst, die iin Kriege keine Kugel pfeifen hörten? Das wahrhaft deutsche   Berlin   war gestern im Lustgarten nicht zur Stell«. Es- hat Herrn Goebbels   eine kräftige Ohrfeige erteilt.
Wünsche wohl ceruht zu haben... Wilhelm III.   auf Weisen. Das Blatt des Iungdeutschen Ordens zitiert aus der o o l k s p a r t e i l i ch e n(I) Frankfurter  O d e r z e i t v n g"(Nr. 53) aus dem Lager Adolfs des Großen einenHofbericht-, der in seiner byzantinischen Zuspitzung wirklich geeignet ist, einem gesunden Menschen die Grippe beizubringen. Da wird in aller Breite erzählt,, wie Hitler   sich vor den .-.Huldigungen" der Städte für einige Stunden in das S cht des nationalsozialistischenArbeiters" von Treichel in Ltebenow flüchtete. Wie diese Flucht vor denHuldigungen- vor sich ging, dys und da» Uebrige muß man im Wortlaut genießen: Di« Einquartierung selbst erfolgte für die Landsberger Partei» genossen überraschend. Di« Schutzstaffel dar Ostmark und der Ve- zirksführer Dr. Benz waren wenige Stunden vorher benachrichtigt worden und hatten in ihrer bekannten Zuverlässigkeit Vorsorge getroffen, daß Hitler von jeder Neugier oder Ve- aeisterung ferngehalten, nur wenige Stunden der Ent- spannung in äußerster Zurllckgezogenheit verbringen tonnte... Gegen 3 Uhr nachts traf Hitler   in Liebenow ein. Die Schutz- flaffel hatte Posten aufgestellt, die durch Leuchtkugeln die Ankunft des Führers nach Liebenow meldet«. Kurz vor der Ankunft nahm die Schuhstoffel mit brenne udea Kerzen zu beiden Seiten der Schlohauffahrt Aufstellung. Bei der An- kunft des Führers begrüßte ihn«in brausendesSieg-Heil-. Nachdem Hitler   das Auto verlassen hatte, begrüßte er die Schutz- staffel und begab sich sofort ins Schloß, um sich schon nach kurzer Zeit zur Ruh« zu begeben. Am nächsten Morgen machte Hitler   im Park Spaziergänge und hielt sich dann meistens in seinem Zimmer auf. Empfänge fanden nicht statt. Gegen 4 Uhr nachmittags erfolgte die Weiterfahrt nqch Breslau.  - Wir wünschen Serenissirno wohl geruht zu haben zu geruhen! Daß die Nachäfferei des übelsten Despotenkults aus der wilhelminischen Aera bei dem Malergehilfen aus Braunau   und feinem Anhang nachgerade schon zu einer geistigen Verwirrung ge- führt hat, ist bekannt. Daß aber nicht inröhmifchen- Diensten stehende Zeiwngen ernsthaft den Schwatz über die kerzenschwingen» den SS.  -Lcute und über dieSpaziergänge im Park- bringen. zeugt von einer so bedenklichen Ausbreitung der psychischen Erkrankung, daß man an den Symptomen nicht mehr achttos vorübergehen kann.
Keine Senkung der Veamiengehälier. Amtliche Aeußerung de« preußischen Ministerpräsidenten. Die Presieabteilung de? Deutschen   Beamtenbundes hat von der Presiestell« des Preußischen Staatsministeriums folgenden Brief bekommen: Sehr geehrte Herten  ! Aus Bcamtenkreifen ist an uns die Nach- richt herangetragen worden, daß im Lande von den radikalen Par- tsien mit dem Argument agitiert werde, die Preußische Regierung werde, sobald die Wahl des Reichspräsidenten   vorbei fei, eine Senkung de r Beamtengehälter von sich aus vor- nehmen. Sie werde sich aber schwer hüten, das vor der Wahl zu tun. Ich bin von dem Herrn Ministerpräsidenten Dr. Braun«mäch- tigt, Ihnen mitzuteilen, daß es sich dabei um eine Agi- täti ans lüge handelt. Bei keiner verantwortlichen Stelle der Preußischen Staatsregierung besteht die Absicht einer Gehalts- fenkung für die Beamtenschaft. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie in unmißverständlicher Weise Ihren Lesern davon Mit- teilung machen würden, damit im Lande dieser Agitation entgegen- getreten werden kann. Französische   Nazis sprengten ein« Friedenskundgebung in Arles  bei Marseille  , in der Frl. Perlen aus Stuttgart   sprechen sollte. Es kam zu einer heftigen Schlägerei. Auf beiden Seiten gab es zahl- reiche Verwundete. Einer der Krawallmacher wurde oer- Haft«.'..
Die Ltneniwegien.
Zbren Hauptstoß muh die KpO. gegen die Wels-Brüning« Hlndeirburg-Ziront rich.en."(./Note Sahne" vom 9. März 1932)
Wir Kommunisten wissen zwar, daß wir hineinfallen, aber das Prinzip und Moskau   verlangen es so."
Neue Notverordnung. Gegen Auswüchse im Wirtschastsleben.
Zu Ergänzung der Nolvetordurnig vom 8. Dezember 193!, die Zwangsbestimmungen für dag gesamte wirtschasfliche Gebiek mlk sich brachia, hak die Retchsregierung jetzt eine we'kere Nokverorduuüg zum Schuhe der Wirtschaft- erlassen. Die neue verord- uuug richtet sich gegen bestimmte Auswüchse auf dem Gebiete des Zugabewefens, der Ausverkäufe und der Eiuheitsprel-geschZfte. Ferner haben die lehleu Fälle von Werkspionage Anlaß gegeben. empflndl'che Lücken im Gesetz aus dem Verorduungeweg? zu schließen. Außerdem wird die Z oller mSchllguug der Regierung, die bei Zufammealrlll beg Reichstags ihre Gülligkell verloren Halle, er- neu«!. Der verschärfte Ärmkurrenztompf hat bei der Gewährung von Zugaben Auswüchse heroorgelracht, die nach der offiziösen Begrün- düng mit gesundem Wettbewerb nichts mehr zu tun haben. Zu- gaben, die als Geschenke bezeichnet werden oder von einer Per- losung usw. abhängig sind, werden verboten. Rabatte bleiben weiterhin gestattet. Um den betreffenden Wirtschaftszweigen die Umstellung zu ermöglichen, treten diese Bestimmungen erst am 1. Juli in Kraft. Bei dem Ausvertaufswesen steht die Verordnung vor, daß Ausverkäufe nur unter bestimmten Voraussetzungen Auf. gäbe des Geschäfts, Ausschaltung bestimmter Waren aus dem De  - trieb gestattet sind. Die Auffichtsi«Hörden   erhalten verstärkte Möglichkeiten, gegen unzulässig« Aktionen einzuschreiten. Teil drei der Notverordnung bestimmt im Hinblick auf die Ver­nichtung zahlreicher Einzelhandelsbetriebe, besonders in mitll«en und kleinen Städten, daß tu Städten unter 100 000 Einwohnern auf die Dauer von zwei Zahreu die Errichtung weilerer E'nheilsprelsgefchäfle gesperrt wird. Ausnahmen in Einzelfällen werden zugelasien. Dies« Be­stimmung ist infofern bedenklich, als sich gerade in mittleren und
kleinen Städten zahlreiche Kaufieute dieser Betriebsform bedienen, so daß durch die Berordnung in vielen Fällen>ntttelständleris<!>e Existenzen getrofsep wexden, deren Schutz die Berordnung«str�!. In den. Fällen von Werkspionage werden die Str-i- besttmmungen bis zu Z Jahren Gefängnis bisher mit 1 Jahr verschärft. Wenn eine Gefährdung von wichtigen Geschäfts- und Betriebs- gehÄmulffeu zu befürchten ist, kann das Gericht für die ganze oder teilweise Per- Handlung die Oeffentlichkeit aufschließen. Dies« Maßnahm« kann auch bei der Urteilsiegründung getroffen werden. Bericht« über Verhandlungen, bei denen die Oeffentlichkeit ausgeschlossen ist, dürfen in dar Presse nicht veröffenllicht werden. Der Gerichtszensur ist also in diesen Fällen ein Spielraum gegeben, der nur allzu leicht mtt dem öffentlichen Interesse in Widerspruch stehen kann. Zolianderungen- Kuriosum Ausfuhrzölle. Im vierten Abschnitt der Verordnung wird bis Ermächtigung der Regierung erneuert,in Fällen eines dringenden wirtschaftlichen Bedürfnissen- die Einfuhrzölle neu zu regeln. Auch kann die Re­gierung die vorläufige Anwendung von Handelsverträgen ver- ordnen, d. h. ohne Befragen des Reichstags in Kraft fetzen. Ferner werden die Zollfwndungen für auslän­disches Bau- und Nutzholz, das noch in Zollagern ruht, aufgehoben, Die damit verbundenen Zinsverlufte wirken«influßerfchwerend. Die Ausfuhrzölle, die auf den ersten Blick verbluffen, verfolgen das Ziel, die Abwanderung deutsch  « Industrieanlagen(Tcxtil- und Werkzeugmaschinen) nach dem Ausland zu unterbinden. Diese Ab- Wanderung hatte in letzter Zett unter dem Einfluß der ausländischen Schutzzölle und Währungeentwertung besonders nach Groß­ britannien   überhand genommen.
Die neuen Oonaupläne. Frankreich   wünscht deutsche   Mitarbeit. Amtlich wird mitgeteilt: Der französisch« Botschafter gab dem Staats» fekretär des Auswärtigen Amtes   am Sonnabend Erklär un- gen über die französischen   Absichten betreffend Hllfs- maßnahmen für die Donau  -Länder ab und überreicht« ihm ein Memorandum, in dem die Erwägungen der fran- zösischen Regierung über die Möglichkeiten einer Ueberwindung der im Südosten Europas   bestehenden wirtschaftlichen Notlage niedergelegt sind. Dieselbe Niederschrift, die ebenso wie die deutschen  Erwägungen von den Borarbeiten des Finanzausschusses des Völkerbundes ausgeht, ist auch den anderen interessierten Groß- mächten in diesen Tagen überreicht worden., Sie will nicht als ein fertiger Dorschlag angesehen werden, sondern als Betrach- dingen über die einzuschlagenden Wege und über die gegebenen
Volksbühne.
Shaw:..Androklus und der Löwe.   Das heitere und geistreiche Stück setzte die Serie der Erfolge fort, die trotz aller Schwierigkeiten der Volksbühne zum Plus gs- rechnet werden können. M. H.
Möglichkeiten. Der französische   Botschafter bracht« den Wunsch seiner Regierung zum Ausdruck, daß Deutschland   sich an den Arbeiten zur Herbeiführung einer besseren wirtschaftlichen Orga- nisation für den Südosten Europas   beteiligen möge. Französischer Schritt auch in Wien  . Der französische   Gesandte. Graf Clyuzel, erschien heule beim Bundeskanzler Dr. Buresch und teilte ihm im Auftrage seiner Regierung mtt, daß der französisch« Botschafter in Berlin  , einem Auftrage seiner Regierung nachkommend, einen Schritt bei der deutschen   Reichsregierung unternommen habe, mn diese von den Besprechungen in Kenntnis zu setzen, die in Genf   zwischen dem französischen   Ministerpräsidenten Tardieu und den Außen- ministem Großbritannien» und Italiens   über einen k o n st r u k° tiven wirtschaftlichen und finanziellen Plan für Mitteleuropa   stattgefunden haben. Bezüglich der Handels- politischen Frage würde dieser Plan aus Börzugszöllen beruhen, Der Au ndes tanz l.er hat dem französischen   Gesandte» für dies« Mitteilung gedankt und die E r w ort u n g ausgesprochen, daß die jetzt im Zuge befindliche Aktion bald zu positiven Ergebnissen für Oesterreich führen werde.
Die Waffenwegnahme im Arbellncheim Meu-Otlakr« g Hai zur Anklageerhebung gegen sechs Personen geführt.