Nr. 119. 49 Jahrgang 2» Freitag, 11 MSrz 1932
wam Stauer: 3)er Weber fall Sine Qaunergefchichle
Die Kassiererin blätterte Alois Timp, dem Kassenboten, acht- tausend Marl auf den Tisch. Alois zählte die Scheine nach, sagte: Jawohl, es stimmt!, verstaute nach alter Gewohnheit das Geld in seiner Mappe und ging dann klopfenden Herzens die Trepp« hin- unter. Draußen war es schon dämmerig. Ein grauer Wolkenhimmel hing über der Stadt. Alois Timp hatte indessen an dem schlechten Wetter nichts auszusetzen. Sein aufgewühltes Innere empfand im Gegenteil eine gewisse Genugtuung über das meteorologische Gegen- stück, das die Natur zu seinen Gefühlen lieferte. Alois Timp kreuzte und überquerte obne alle Aufmerksamkeit und Achtsamkeit Straßen und Plätze. Er war ganz der Gefangene seiner bösen Gedanken. Eigentlich war ja alles entschieden. Heute.. heute mußte es ge- Ichehen! Alles war vorbereitet. Nicht nur im seelischen, sondern auch im technischen Sinn. Nicht nur die Entscheidungsschlacht des Gewissens war lange geschlagen worden: vor Wochen schon, sondern auch die Kassette trug er bei sich, in die er das Geld stecken und in der er es am längst ausgesuchten Platze vergraben wollte. Immer- hin: Alois Timp war unsicher. Immer wieder kroch es chn an: dies vermaledeite Schuldbewußtsein, immer wieder fühlte er diese gurgel- abschnürende Angst in sich hochquellen, die die Frage offen lieh, ob denn auch alles gut ablaufen werde für ihn. Aber dann schrie er in sich hinein, daß es ein Zurück nicht mehr geben könne, daß endgültig Schluß gemacht werden müsse mit der Armseligkeit seines Daseins, selbst um den Preis eines möglichen Abschlusses seines Abenteuers im Gefängnis. Nach einer viertel Stunde Weges tauchten die Ausläufer des Stodtwäldchens vor chm auf. Er beschleunigte den an sich schon raschen Schritt. Der kurze Umweg, den er machen mußte, durfte keine Verspätung am Zielort zur. Folge haben. Es galt aus all« Fälle zu vermeiden, daß dem möglicherweise wachwerdenden Ver- dacht irgendwelche Indizien in die Hand gespielt würden. Alois war jetzt auf der Höhe des Stadtwäldchens angekommen. Er blickte sich nach allen Seiten um, zog den Hut tiefer ins Gesicht, stülpte den Nockkragen hoch und schlich hinler einen Baum. Niemand beobachtete ihn. Alois schritt tiefer hinem in das Wäldchen. Nach wenigen Minuten war er an dem Ameisenhaufen angelangt, den er im Laufe vieler Jnspiziergänge zum Aufbewahrungsort erkoren hatte. Rasch barg er das Geld in die Kassette, rasch versenkt« er die Kassette in dem aufgelockerten weichen Erdreich. Und nun: Alles wieder schön in Ordnung gebracht! So.. und so...! Alois prüft« genau. Er war jetzt ganz ruhig und kühl geworden. Nein: dem Boden war nichts anzumerken. Kein Fremder würde das Geld hier finden. Niemand, niemand. Nur er, wenn es Zeit dazu sein würde. Später einmal. In Monaten erst, vielleicht gar in Jahren! Und nun fort! Noch stand das Schwerste bevor. Alois ging in der Richtung nach der Eisenbahnstraße. Bald befand er sich vor einem riesigen Gebäudekomplex, in dem die Firma Parkmann ihre Geschäftsräume hatte. O. er wußte hier Bescheid. Oft genug schon war dieses Haus das Ziel semer Botengänge ge- wesen. Durch zwei Höf« hindurch muhte er jetzt gehen und dann drei Etagen hinaussteigen. Alois passierte den ersten Hof. Eigentlich hatte er sich vorge- nommen gehabt, schon hier den Ueberfall zu fingieren: Hilfe! Hilfe! zu schreien, die Mappe mit ihrem bereits in Unordnung gebrachten Inhalt von sich zu werfen und sich selbst einige mäßige Strangu-
lationsmerkmale beizubringen und eventuell einige Zähne auszu- boxen Aber noch fand er nicht recht den Mut dazu. Noch einmal schob er das Unvermeidliche hinaus. Im nächsten Hof, so dachte er vor sich hin,., im nächsten Hos ists auch noch Zeit genug. Er schlich unter dem überwölbten Verbindungsweg hindurch nach dem zweiten Hof. Noch zehn Schritte, jetzt, nimmt er sich vor... Noch neun Schritte.. noch acht Schritte... noch sieben Schritte... Plötzlich löst sich aus einer spärlich erhellten Nische ein« ver- mummle Gestalt. Stürzt auf Alois zu. Packt ihn an der Gurgel. Versucht, dem jungen Burschen die Mappe zu entreißen. Alois ist über das alles im ersten Augenblick derart bestürzt, daß er die Situation nicht zu erfassen vermag und nicht daran denkt, sie in seinem Sinne zu benutzen. Er umkrampft'nstinktio mit beiden Fäusten die Mappe, als gelte es, ein Heiligtum zu hüten. Der Fremde versetzt Alois einen Tritt m den Bauch. Alois schreit um Hilfe. Dann fliegt er auf das Pflaster. In das Dunkel des Abends hinein sieht er den Räuber mit der erbeuteten Mappe sich verlieren. Am nächsten Tage, nach mehreren polizeilichen Vernehmungen.
findet zwischen Wois Timp und seinem Chef in dessen schallsicherem Privatkonwr eine Unterredung unter vier Augen statt. „Timp ", sagt der Chef,„Timp : Sie haben die Polizei belogen. Es ist nicht wahr, daß sich zur Zeit des Ueberfalls noch die acht- tausend Mark in der Mappe befanden." Alms Timp leugnet. Der Chef beißt sich auf die Lippe..Lören Sie Timp", sagt er dann und seine Stimme nimmt bald den Tonfall des harten Vor- gesetzten und bald den des einsichtigen Freundes an,„hören Sie, Timp! Ich verstehe, daß ein Mann wie Sie, ein Mann in schlechten finanziellen Verhältnissen und mit geringem Einkommen sich einmal in seinem Leben zu einer riesengroßen Dummheit hinreißen läßt. Aber sagen Sie mal, Timp , können Sie sich wohl eine Vorstellung davon machen, daß es heutigentags, wo die größten Unternehmun- gen wackeln, auch einem Chef nicht immer zum besten zu gehen braucht, daß er unmittelbar vor der Pleite stehen kann und in seinem schweren Daseinskampf sich unter Umständen zu den merk- würdigsten und ausgefallensten Dingen entschließt., am Ende sogar zu einem Raubüberfall aus seinen eigenen Kassenboten?" Die sehr ausgedehnte Unterredung endete damit, daß Alois Timp seinem Chef schon einige Tage später viertausend Mark über- brachte, die durch keines von dessen Büchern gingen. Die auf Grund einer besonderen Vereinbarung von der Versicherungsgesellschaft zu zahlende Ersatzsumme von achttausend Mark hingegen, bekam der Chef erst nach vier Wochen ausgezahlt.
Joacfiim£ange: Sin Wlenfch, der nicht muhören kann
. also, nun werde ich Ihnen mal erzählen, was für eine schreckliche Geschichte mir da vor zwei Iahren.. „Diß war doch, wo der heiße Sommer war, nich?" „.Ja. Ich..." „Wissen S«: ick wußte damals effektiv nid), wohin ick mit meine Frau fahren sollte. See— diß is ja janz nett,»ich, aber können Sic'n janzen Tach am Wasser liejen? Also ick nich. Und Iebirje, diß strengt meine Frau zu sehr an. Schließlich sind wa in Berlin jebliehm und ham uuf'm Balkong Sechsundsechzig jekloppt und die Blumenteppe bcjossen. Ield halt ick damals übrijens ooch nich jenuch." „Ja. Ich fahre da..." „Ober, noch'n Hellet! Hallo, Ober!! Herrr Ober!!! Unerhört! Letztet Mal, det ick in dem Lokal war!" „Ich war damals gerade in Leipzig und mußte.. „Wissen Se: Leipzich is'n bißchen kleen, aber sonst janz nett, nich? Kenn ick janz jenau. War ick mal zwee Stunden driehm." „Ja. Ich mußte ganz plötzlich nach Passau fahren und.. „Herr Ober! Na endlich! Noch'n stoßet Hell!" „Also ich fuhr nach Passau ..." „Passau kenn ick nich. Wissen Se: ick kenne janz Deutschland , aber Süddeutschland , diß kenn ick prinzipiell nich. Die Leute da unten, die jehn nich mit mitta Zeit, nich?" „Ja. Abends um halb neun bekam ich plötzlich ein Tele- gramm..."------ „Hallo, Frollein! Paar Zijarren, Frollein! Jehm Se mal die zu zwanzich, zehne! Stimmt jrade, Frollein. Na. roochen Se eene mit? Ick kenn die Marke selber nich." „Ja, vielen Dank! Also ich seh... danke sehr... ich seh im Kursbuch nackz: kurz nach neun geht ein Schnellzug nach Passau . Ich schnell ein paar Sachen..."
Srtia föüSing:
Srdriickie tKüruifellpferde
Treu und stumm hatten sie Jahr für Jahr ihren Dienst getan, die Karussellpferde, von denen hier die Rede sein soll. Sie waren immer zur drehlustigen Freude bereit. Auf den Tierschauen feierten sie den settesten Mastochsen, auf den Schützensesten den erfolgreichen König und auf Rummelplätzen verscheuchten sie den Menschen die Sorgen und erlebten dafür alljährlich im Dezember aus dem Ham- burger Dom einen eigenen Triumphzug höchst bedeutungsvoller Art. Da standen sie in ihrem funkelnden Geschirr im Mittelpunkt eines fprühlustigen Lichterglanzes und alle Nationen kamen zu ihnen zu Gast Unermüdlich ging die Reise in die Runde: denn wenn man sich um seine eigene Achse dreht, gilt das in Hamburg als Wunder, wenn man hingegen um die Welt fährt, ist das die Selbstverständ- lichkeit. Doch die Zeiten wurden schlecht. Hamburg , einst die große Zufahrtstraße der ganzen Erde, wurde für gar zu viele Menschen der Hasen ohne Weg in die Welt. Die Schiffe lagen aus, die Fahrensleutc lungerten an Land herum und die Karussellpferde standen still. Es war nach kläglicher Tierschau-. Schützenfest- und Kramermarkt-Tour der traurigste Hamburger Dom , den man sich denken konnte. Wenn aber dieser Jahrmarkt oersagt, dann ist kein Geschäft mehr zu erwarten im deutschen Lande, das wußten die Besitzer der Karussellpferde. Die Karussellpferdbesitzer waren stolz auf ihre fein lackierten Gäule. Sie wußten, die macht uns so leicht keiner nadi. und da der Wagemut schon mehr als einmal ihnen ein guter Berater war. wagten sie eine Fahrt in ein erträumtes Märchenland.„Schlimmer als in Deutschland kann es nirgends sein." war ihr Motto, unter dem sie die Reise nach Kairo antraten, trotz des dringenden Abraten? von Personen, die ägyptische Verhältnisse kannten. Er wurde be- schrieben, er wurde photographiert. er wurde selbst in der tönenden Wochenschau berücksichtigt, dieser Auszug der Schausteller ins Land der Pharaonen Man nahm die Ausstellung in Kairo zum Anlaß, um in der Gestalt eines Rummelplatzes von gigantischem Ausmaß europäische Zivilisation ins Morgenland zu tragen. Und von der Hauptstadl aus gingen etliche noch ein klein wenig weiter ins Land hinein Die Äarussellpferde taten ihre Pflicht Springlebendig machten sie ihre kreisrunden Wege im Lichterglanz. Aber die Besitzer bemerkten gar bald, daß die wirtschaftlichen Verhältnisse im Orient soooo mies sind daß man gerade kein Karussellpferd zu sein braucht. um mit vor Staunen geöffnetem Mund ins Dasein zu starren. Dennoch zogen die braven Äarussellpferde nicht umsonst ihre Kreise. Von dem Wunder ihrer Existenz wußte man ba'd im entlerntesten Dort Von weither pilgerten Menschen den mühseligen Weg durch hie Wüste, um die springenden Pferde aus Holz und ihre Geschirre zu sehen die m't Spieoeln besetzt waren Es wanderten Menichen zu ihnen, die sich vor dem Kairo der Europäer fürchteten, die Kairo
nur kannten als die Hochburg der arabischen Welt oder die Stadt der Toten. Die Primitiven kamen, um die Äärussellpferde zu be- suchen, und staunten sie an als die Boten aus einer anderen Welt. Stammten sie doch aus dem Abendland, dem Lande der Sonnen- untergangsstimmung und anderer romantischer Angelegenheiten. Aber man brauchte die Pferde nicht nur zu bestaunen, sie waren tatsächlich greifbare Wirklichkeit Man konnte sie besteigen und sie warfen niemanden ab. Selbst.so unreine Tiere wie Schweine waren auf dem Karussell. Jedoch war es nicht nötig, sich vor ihnen zu er- sdjrecken. Im Gegenteil, man konnte auf ihnen reiten. Das war gewiß nicht anstößig: denn man aß sie ja nicht und fügte sie nicht als Speise zu seinem eigene» menschlichen Sein. Wie ein alles vernichtender Heuschreckenschwarm ließen glückliche Menschen sich auf dem Karussell nieder. Das ächzte und krächzte in allen Fugen und zog stöhnend seine Kreise. Dann freilich meinten die Karussellbefltzer, ihnen sei plötzlich wirr im Kops geworden. Von all' den Begeisterten dachte nämlich niemand ans Zahlen. Als man von ihnen Geld verlangte, lachten sie laut und dröhnend über diesen guten Witz. Sie hallen ja überhaupt gar kein Geld bei sich. Wenn man in einer Hülle haust, die keine Einrichtungsgegenstände hat, wenn man seinen geliebten Kindern nur die magere Hausziege als Spielzeug geben kann und weim man 12 bis 14 Stunden den Tag schuften muß, um vielleicht eine Mark zu verdienen, dann kann man doch nicht 20 Pfennig für eine Karussellfahrt ausgeben. Das wäre ja eine Sünde, die kein durch Kinder gesegneter Vater tun kann. Und wenn die Pferde sich drehen, dann können sie doch auch möglichst viele Menschen mitnehmen. Gemütlich wird es sowieso doch immer erst, wenn viele beieinander sind. In der Gedankenwelt der freudvoll Begeisterten war kein Raum kür die Notwendigkeit oder Möglichkeit zahlen zu müssen. Die Besitzer wußten sich nicht zu helfen, sie hielten die Karussells an. Da schoben die Begeisterten einfach selbst die Karussells und weck, selten gewissenhaft ab. so daß auf einmal Schieben immer eine Fahrt kam. Das ging so lange, bis die Pferde zusammenbrachen. Dann machten sich die Reiter auf den weiten Weg durch die Wüste mit Dank im Herzen für ein wunderbares Erlebnis. Die Besitzer aber verhandelten des langen und des breiten über die von der Liebe des Volkes erdrückten Karussellvferd«. Bis man folgende Lösung fand: Freunde in Deutschland kratzten die letzten Pfennige zusammen, damit kür die Karullellpferde die Fahrt in die Heimat bezahlt werden kann, und äqyvtische Freunde greifen in ihre Tasch? und sorgen dafür daß die Pferde neue Beine kriegen. Die Besitzer jedoch wissen jetzt, daß heute' nirgendwo in der Welt der Name Veraniiaungspark für die Schausteller noch etwas mit Vergnüge» zu tun hat.
„Ah, da kommt det Bier! Janz Spezielle!... pfff. Na, könnte ooch'n bißchen käller sein!" .La. Ich also mll einer Taxe zum Bahnhof. Der Zug fichr gerade an. Ich komme mll Not und Mühe in den letzten Wagen, Schlafwagen..." „Wie is's diß eijentlüh im Schlafwaren? Ham Se nu oben jelejen oder unten?" „Ich fuhr doch gar nicht im Schlafwagen!" „Sie ham mir ehnid erzählt, Sie sind im Schlafwaren einje- stiejen!" „Na ja. well es der letzte Wagen war! Der Zug fuhr doch gerade an! Ich gehe also noch vorn und finde ein ganz leeres Abteil zweiter..." „Saren Se mal: fahren Sie immer zweetcr?" „Nein, gewöhnlich nicht, aber ich bekam damals zweller bezahlt." „Na wissen Se: da wär ick an Ihre Stelle dritter jefahren und hätte mir von der Differenz'n netten Ahmd jemacht. Uebrijens is diß strafbar. 5)ab ick erst neulich rrjendwo jelesen. Da fährt eener uff öffentliche Kosten zu'ner Tarung. kricht Reisejeld zweeter. Fährt i.otierlich dritter und ammesiert sich vom Rest. Die. Sache is dann rausjekommen, oppa bestraft is, weeß ick mch mehr janz jenan. man muß ja so ville Dinge im Kopp ham. jedenfalls muh man naiier- lich die Klappe halten können. Ick zum Beispiel, ick würde schweijen können. Ick schweije überhaupt mll zu ville. Wissen Se: heut muß man ehmd reden und schreien, nich, anders kommen Se überhauvt uff keenen jrienen Zweich Jott, wie oft Hab ick schon zu mir felbH jesacht: du mußt mehr reden. Hab ick jesacht. Aber wissen So: man is zu feinfiehlich, nich, man will die andern ooch mal zu Worte komnien lassen, nich. und hinterher, denn ärjert man sich über seine Bescheidenheit. Na, denn erzählen Se man weiter!" ,La. Also das Abteil ist leer, ich setze mich ans Fenster und lese noch ein bißchen bis Hof." „Hof lischt doch schon in Süddeutschland , nich? Ick möchte Ihnen mal wat Prinzipiellst saren: ick kenne Deutschland janz jenau, aber Süddeutschland . da können Se mir dausend Mark versprechen und ich jeh doch nich hin. Ick hab'n Schwibbschwarer in München , een jrundjuter Mann, bitte, ick habe nischt jesacht. Vor'n paar Wochen war er erst bei uns, zu unsre Silberhochzeit, een sehr an- ständjer Mensch, sein Jeschenk war jradezu nobel, aber wissen Se: die Leute da unten sind nicht seriös. Sie sind effektiv unseriös. Wir Berliner— also ick trinke mal hin und wieder jern n Schöpp- ken Bier,'ne kleene Freude muh der Mensch doch ham. na denn Prost.. aaahhh... pfff... aber Sie können sich einfach keenen Bejriff machen, wat mein Schwarer an dem eenen Ahmd zusammenjetrunk... ja, Herr Ober, noch'n Hellet.. oder warten Se mal, jehm Se mal'n jrosset Münchner zur Abwechslung!" „Zwischen Hof und Regensburg werde ich müde, knipse das Licht aus und sthlafe ein." „Man soll nick) im Iure schlafen! Sie jlaum ja nich, wat eenem da allet passieren kann! Da bin ick doch mal..." „Nun passen Sie auf! Plötzlich wache ich aus, da steht jemand in meinem Abteil. Ich..." „Also jenau so war't bei mir, wo Sie mich ehmd unterbrachen. Lassen Se mich doch mal erst ausreden! Ich schlafe ooch, es war Mittach. det Abteil überfillt. Plötzlich spicr ick'ne Beriehrung. ick 'ahr hoch.. jut, Herr Ober... aaahhh... anständjes Lokal, wo man ooch auswärtje Biers kricht,. werd ick öfter hcrjehn... also :ck hock), jreise nach meine Brusttasche— wat soll ick Ihnen saren? Vor mir steht der Schaffner, will die Fahrkarte kontrollieren. Wissen Se: ick war tatsächlich so verdattert vor Schreck, det ick ja nich 'chimvfen konnte, wat diß is. anständje Reisende, wo bezahlt ham. m Mittachsschlas zu stören." „Nun können Sie sich meinen Schreck vorstellen! Nachts zwei '.Ihr, im Abteil sonst kein Mensch, der Gang sicher leer, alles dunkel. | Dabei hatte der Mensch die Tür wieder zugeschoben. Ich bleibe | ganz ruhig, er sollte nicht merken, daß ich aufgewacht war. Mein !«rster Gedanke: Notbremse! Nun stellen Sie sich mal bitte vor. Sie j iollen bei dieser Beleuchtung die Notbremse überhaupt find. .Wissen Se: ick kann mir ja nich denken, wie diß is. wenn j eener die Notbremse zieht. Ob der Zuch denn wirklich uff eenen Ruck hält? Man mißte diß wirklich mal ausprobieren." .La. Plötzlich hebt er vorsichtig eine Hand hoch und kommi näher. Ich denke- soll ich schreien? Der Zug madzte einen unge- heuren Lärm. Dabei hätte ich vor Angst keinen Ton herausbringen ! können. Er ist nun ganz nahe bei mir, da— in diesem Augen- blick..." „Donnerwetter, is Ihre Uhr ooch schon halb drei«? Und ick habe mich für Viertel mit eem verabredt. Aber so verplaudert man die Zeit! Ober, zahlen! Ich werd Ihnen mal'n Vorschlach.. eens sieb, sich. is jut.. n Vorschlach machen- erzählen Se mir Ihre Ielchichte'n andermal zu Ende, nich? Ick muß jetzt unbcd'nql fort. Wissen Se: Ihre Ieschichte is ja direkt spannend, bloß eens mk-cht ick Ibnen saren: Sie missen mehr im Zusammenhang erzählen. l nich. Sie schweifen immer vill zu well ab..."