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Sozialistische

Die Gemeinden als Unternehmer. Sosialfife Arbeiterjugend Groß- Berlin

Das Statistische Reichsamt stellt fest: 611 Millionen Reinüberschuß.

Schuld stellen 150 Millionen Mark Borgriffe auf bereits be­milligte Auslandsanleihen dar, die nicht mehr begeben werden tonnten.

Einsendungen für nur an Sugendsekretariat Berlin G 68. Lindenstraße 2. vorn 1 Treppe rechts.

Heute, Sonnabend, 12. März.

Rottbusser Tse: Urbanstr. 167: Rampfliederabend.- Mahlsdorf: Die Berbes veranstaltung fällt heute aus und findet am 18. Dlära statt.

Berbebezirke Webbing und Prenzlauer Berg : Sprechchorprobe pünktlich un 191 Uhr( nicht 20 Uhr!) in der Rapelle des Hufeland Hospitals, NO. 55, Fröbelftr. 17. Alle Genossen müssen erscheinen.

Werbebezirk Webbing: Treffpunkt zur Sprechchorprobe 18% Uhr Bad- Ede Banfftraße.

Werbebezirk Prenzlauer Berg : 18% Uhr wichtige WBB.- Sigung bei Ge noffen Erler.

Werbebezir! Reukölln: Der Arbeitskursus des Bildungsausschusses wird verschaben,

Die Bersorgungsbetriebe( in erster Linie Elektrizitäts­merfe) waren mit 879 Millionen Mart verschuldet, denen die Ber­fehrsbetriebe mit 820 Millionen Marf folgten. Die hohe Berschul dung der Berfehrsbetriebe erklärt sich aus der Ausdehnung der Berliner Untergrundbahnbauten; im allgemeinen ist die Ber­forgungswirtschaft viel tapitalinten fiber als die Berkehrs. Vorträge, Vereine und Versammlungen

wirtschaft. Die Wohnungs- und Siedlungsgefell..

Bom Statistischen Reichsamt wurden fürzlich Angaben| über die Einkünfte gemacht, die die deutschen Gemeinden und Gemeindeverbände aus ihren Vermögen im Jahre 1929/30 erzielt haben. Die Ergebnisse sind außerordentlich interessant. Das Vermögen, über das die Gemeinden verfügen, ist ver­schiebener Art: es handelt sich teilweise um Versorgungsbetriebe, d. h. Elektrizitäts-, Gas- und Wasserwerke, ferner um Berkehrsunterneh mungen( Straßenbahnen, Schnellbahnen usw.), um Schlacht und Biehhöfe, Güter und ähnliche Betriebe, teilweise um bebaute und unbebaute Grundstücke und Kapitalanlagen verschiedener Art. Die Gemeinden erzielten aus diesem Vermögen einen Rein überhaften verzeichneten eine Verschuldung von 688 Millionen Mart. schuß von 611 Millionen Mart. Bekanntlich wird seit Jahren von bestimmten Unternehmerkreisen ein hartnäckiger Kampf die Gemeinden diese 611 Millionen Mark Reinüberschüsse, die sie aus diesem Bermögen erzielten und die dem Haushalt zugute tamen, hätten hernehmen sollen, hat man nie gehört. Es ist klar, daß ein Ersatz nur auf dem Wege neuer steuerlicher Belastung hätte er­reicht werden können.

Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold".

Gelhäftsstelle: Berlin G. 14. Sebastianftr. 87-38. Sot 2 Tr. Wilmersdorf ( Ortsverein): Kamerab Heinrich Wienede ist perftorben. Einäfcherung Sonnabend, 12. März, 15 Uhr, im Krematorium

Freireligiöse Gemeinde. Sonntag, 11 Uhr, Bappelallee 15, musikalische Mittagstunde: ,, Goethe und bie Mufit". Gäste mitommen.

Sustitut für Segualwissenschaft. Montag, 14. März, 20 Uhr, im Ernste Saedel Saal( 3n den Selten 8a, Eingang Gartenportal), Bortrag des Rechts. anwalts und Rotars Dr. B. Riemann über Eheschließung und Chelösung" an Stelle des Bortrags von Dr. Abraham. Untostenbeitrag 40 Pf., Erwerbs. Lofe die Hälfte.

Je mehr die Unternehmungen in die Produktionswirtschaft hineinreichen, desto stärker decken sie ihren Kreditbedarf auf dem Kreditmarkt. So sind die Elektrizitätsunternehmungen zu 83 Pro3. Wilmersdorf , Berliner Straße. Erscheinen aller bienstfreien Kameraden Pflicht. privat verschuldet, während 3. B die Wohnungsgesellschaften ihre Kredite zu 56 Proz. von den Kommunen erhielten. Der Bor teil ber rechtlichen Berselbständigung zeigt sich auch darin, daß die Anleihezinssäge der Unternehmungen im Verhältnis zu den An­leihen der Gemeinden recht günstig waren( überwiegend 6 und 6,5 Proz.) Da die Schuldverschreibungen der tommunalen Unter­Im übrigen erzielen die Gemeinden feineswegs burchweg Ueber- nehmungen( 414 Millionen Mart) fämtlich im Ausland schüsse aus ihrem Vermögen. So ist z. B. die Wasserverfor. untergebracht sind, tann für sie eine Binsfenfung nicht eintreten. gung in den tleineren Städten und besonders in den Landgemeinden ein sehr unrentables Geschäft. Aber auch

die Elektrizitätsversorgung und die Verwaltung des allgemeinen Grundvermögens verlangt besonders von kleineren Gemeinden viel­fach Zuschüsse. Privatunternehmungen würden sich wahrscheinlich aus einer Betätigung, die feinen Gewinn abwirst, zurüdziehen, während die Gemeinden gegenüber der Bevölkerung auch dann ihre Pflichten erfüllen, wenn sie mit Berlust arbeiten.

Den weitaus größten Teil der Ueberschüsse, den die Betriebe der Gemeinden abwerfen, bringen die Elektrizitätswerte ein. 3m Jahre 1929/30 waren es mehr als 287 Millionen Mart. Weitere 119 Millionen brachten die Gaswerte ein, 54 Millionen Mart die Wafferwerte.

Eine Enttäuschung bereiteten die Verkehrsunterneh mungen, deren Benugung infolge der beginnenden Krise bereits start nachließ. Hatten noch im Jahre 1928/29 die kommunalen Ber­fehrsunternehmungen einen Reinüberschuß von 44 Millionen Mart abgeworfen, so schrumpfte er im Jahre 1929/30 auf etwas über 9 Millionen Mart zusammen.

Schulden der kommunalen Unternehmungen.

Bon 535 fommunalen Unternehmungen, die in der Form von Attiengesellschaften oder G. m. b. 5. geführt werden, waren am 31. März 1930 etwa ein Viertel, 139 Betriebe, fchuldenfrei. Die übrigen 396 hatten eine Gesamtverschuldung von 2,58 Milliarden Gegenüber dem Vorjahre war die Gesamtverschuldung( 1,7 Mil­liarden Mart) um 870 Millionen Mart oder 50 Broz. gestiegen, aber in der Hauptsache durch Anwachsen der Berschuldung gegen­über den Kommunen. Da die Anleihemärtte bamals schon nicht mehr aufnahmefähig waren, entfiel der Hauptteil der Zunahme auf turzfristige Berbindlichkeiten. Bon dieser furzfristigen

Parteinachrichten

einsendungen für dieje Rubrik find

Berlin GB 68. Lindenstraße 3.

zum Kirchenaustritt!

für Groß- Berlin

ftets an das Bezirkssekretariat 2. Hof. 2 Treppen rechts, zu richten

7. und 8. Kreis. Die Juristische Sprechstunde findet heute, Sonnabend, 12. März, von 17-18 Uhr im Jugendheim Rosinenstr. 4 statt. Gelegenheit 3. Abt. Heute, Sonnabend, 12. März, im großen Saal des Gewerkschafts. hauses, großes Kostümfest. Beginn 19 Uhr. Eintritt 60 Pf., Erwerbslofe 30 Pf. Starken Besuch troß des ungünstigen Tages erwartet der üb. teilungsvorstand.

15. Abt. Alle nicht zur Wahl eingeteilten Genossen treffen fich Sonntag um 8 Uhr bei Ropprasch, Binetaplag 8. 57. Abt. Am Wahlsonntag stellen sich alle für die Wahlarbeit zur Verfügung. Meldung 81 Uhr an den bekannten Stellen. 83. Abt. 1. und 12. Bezirk: Alle Genossen treffen sich Sonntag zur Wahlarbeit bei Pinger, Dorfstr. 50. 2., 11. und 13. Bezirt: Treffpunkt zur Wahl bei Bommerening, Berliner Str. 100. Dort Bentralwahllokal.

88. Abt. Lichtenrabe. Alle Bezirksführer und nicht für Wahlarbeit eingeteilten Genoffen tommen am Sonntag 8 Uhr zum Abteilungsleiter zur Material­abholung. 104. Abt. Am Wahlfonntag treffen sich alle Genoffen zur Wahlhilfe un 8% Uhr bet Bamp, Hasselwerberstr. 12. Bamp Sentralwahllotal, 19 Uhr dort Ber­findung ber Resultate. 108a. Abt. Das Sentralwahllotal befindet sich bei Eisner, Kaiser- Wilhelm. Straße 3. 119. Abt. Heute, Sonnabend. Funktionärbesprechung wegen der Wahl bei Barh. Arbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde Groß- Berlin. Elternobleutelonferenz Groß- Berlin am Mittwoch, 23. März, 19 Uhr, im Vortragsfaal bez Partet, Lindenstr. 3. Erscheinen aller Elfernobleute bringend erwünscht. 13. Recis Tempelhof. Alle Falten treffen sich zur Jugendweihe Sonntag 10% Uhr am Aurfürst", Dorfstraße Tempelhof . 20. Kreis Reinidendorf. Montag, 14. März, Bastelturfus, neue Schule Wittenau .

Sterbetafel der Groß- Berliner Partei Organisation

1. bt. Unser lieber Genosse fatte, Linienstz. 88a, ift plöglich ver storben. Ehre feinem Anbenten! Die Einäfcherung hat bereits stattgefunden.

Republitanische Rebnervereinigung. Montag, 20 Uhr, Bortragsabend mit Diskussion im Alten Astanier", Anhaltftr. 11. Es fpricht Sionel Stilßer über Glaube und Biffenschaft". Gäfte willkommen.

Individualpsychologische Gruppe. Dr. med. Curt Beenheim fpricht am Montag, 14. März, um 20 Uhr, im Alubhaus am Knie, Berliner Str. 27: ,, Aus der Bragis einer pinchotherapeutischen Rinderpolitlinit. Gäste willkommen.

3srael zeigt Frühjahrsmoden.

Ein wenig parador zur augenblicklichen Wetterlage erscheinen all die farbenfrohen, duftigen und luftigen Kleidchen, die da früh­lingshaft an uns vorübergleiten; aber sie sind hübsch und werden ihre Eristenzberechtigung sa hoffentlich noch beweisen können. Die Mode der fommenden Saison steht im Zeichen der reichen Garnie­rung, sie ist fraulicher betont, anmutig, graziös. Bielseitig ist die Auswahl der Gewebe, der Farbtöne und erst recht der Verarbeitung. Ein träftiges Grün steht im Mittelpunkt, daneben fattes Rot, Silbers grau und bräunliche Töne; faum, daß ein Kleid ganz uni gearbeitet ist, meist erhält es durch die Kombination mit einer anderen Stoff­art in abweichender Farbe Belebung und flotte Linie. Grün wird mit Schwarz, Rot mit Beiß, Lis stets und immer beliebte Marine­blau mit buntgemusterten Seiden- oder Wollgeweben verarbeitet. Eine Sonderstellung nimmt im neuen Modebild der Aermel ein; einmal ist er lang mit weitausfallender Manschette, dann wieder nur ein furzes Buffchen, das oberhalb des Ellenbogens schon zu Ende ist, oder er ist nach Art der Ritterfräulein geschappt, geschlit, mit allerhand Zierat versehen. Die Stofftleider sind aus weichen, schmiegsamen Wollstoffen, für die Sommerkleiber verarbeitet man Kunstseide in vielen Bariationen, Organdy, Boile und Georgette. Man trägt fleine, aber auch ganz große Hüte, meist reich mit Blumen garniert. Eine aufmertfam gudende, heimlich im Geiste fopierende, restlos begeisterte Weiblichkeit füllte den Vorführungs raum bei Israel , Königstraße, bis aufs letzte Bläzchen.

Die alte Firma Cemmler u. Bleyberrg A.-G., Berlin S. 14, Dresbence Straße 99-100, an ber Brinzenstraße, Telephon: Sannowig F 7 6651, Labet zu unverbindlicher Befichtigung ihrer umfangreichen Ausstellung von Kochharden und Defen aller Art, Babemannen, Waschteffeln, Rosettanieg und Bafch beden ein. Der Bertauf erfolgt zu äußerst vorteilhaften Breifen, aum auf Teilzahlung. Es ist hochinteresant, die großen Ausstellungsräume biefer Firma au besichtigen; feber Befucher wird gern und unverbindlich unter fachmännischer Geltung berumgeführt. Preisliste Nr. 14 tostenlos.

Geschäftsbericht der Dresdner Bank für 1931

Die Mitte des Jahres 1929 einsetzende internationale Abwärtsbewegung der Konjunktur hat im abgelaufenen Jahre ein derartiges Ausmaß angenommen, daß sie zu einer vollständigen Erschütterung des Vertrauens führte, so daß es zu einem überstürzten Abzug der Deutschland jahrelang bereitwillig und fast im Uebermaß vom Ausland zur Verfügung gestellten Gelder kam. Der Ansturm traf Deutschland unter den schwierigsten Umständen in einem Zustand auflen- und innenpolitischer Spannung und zu einer Zeit, wo es für das ohnehin durch die Wirtschaftskrise stark geschwächte Land nicht möglich war, Ersatz für die in Massen gekündigten Auslandsgelder zu finden. Das deutsche Bankwesen hatte eine Belastungsprobe ohnegleichen auszuhalten, denn innerhalb von zwei Monaten, von Mitte Mai bis Mitte Juli, wurden ungefähr 3 Milliarden Reichsmark an das Ausland zurückgezahlt. Dazu kam eine zu­nehmende Unsicherheit innerhalb der deutschen Einlegerkreise und als Folge davon eine Ansammlung von Bargeld im Publikum, durch welche der regel­mäßige Geldkreislauf auch im Innern unterbrochen wurde.

Anch unserem Institut sind in dieser Krisis große Summen entzogen worden, und wir sahen uns deshalb, um unseren Kunden die größte bankmäßige Sicherheit zu gewährleisten, veranlaßt, mit der Reichsregierung ein Abkommen zu treffen, wonach unserem Institut neues Kapital in Höhe von RM 300 000 000.­zur Verfügung gestellt wurde. Die Generalversammlung unserer Aktionäre vom 29. August 1931 hat demgemäß die Erhöhung des Kapitals durch Ausgabe von Vorzugsaktien in der genannten Summe beschlossen, welche der Reichs­regierung überlassen wurden.

Im Zuge der allgemeinen Bereinigung, die infolge der Krise für das deutsche Bankwesen fast durchweg erforderlich geworden ist, ist auch für unser Institut im Einvernehmen mit der Reichsregierung ein Rekonstruktionsplan in der folgenden Weise aufgestellt worden:

Die Dresdner Bank zieht die im eigenen Besitz befindlichen RM 33 333 000.­Aktien ein, während die verbleibenden RM 66 667 000.- Stammaktien im Ver­hältnis von 10: 3 auf

und die Vorzugsaktien von RM 300 000 000.- im Wege der Einziehung und der Umwandlung in Stammaktien auf herabgesetzt werden, was ein Gesamtkapital von. ergibt. Der Reservefonds. von bisher RM 34 000 000.­vermindert sich auf.

RM 20 000 100.­RM 199 999 900,- RM 220 000 000,- RM 30 000 000.­Die eigenen Mittel der Bank betragen sonach... RM 250 000 000.­Zugleich schlagen wir der Generalversammlung unserer Aktionäre die Ver­schmelzung unseres Instituts mit der Darmstädter& Nationalbank Kommandit­gesellschaft auf Aktien in der Weise vor, daß die letztere im Wege der Fusion unter Ausschluß der Liquidation auf die Dresdner Bank übergeht,

Die Fusion erfolgt mit der Maßgabe, daß von der Darmstädter& National­ bank zunächst nom. RM 35 000 000.- Aktien einzuziehen sind, während das Restkapital in Höhe von nom. RM 25 000 000.- im Verhältnis von 10: 3 in nene Dresdner Bank- Aktien umgetauscht wird. Die hierfür erforderlichen nora. RM 7500 000.- Dresdner Bank- Aktien stellt das Reich ohne Entgelt zur Verfügung.

Ferner wird vom Reich der Darmstädter& Nationalbank zur Abdeckung entstandener Verluste und zum Ausgleich eingetretener Wertminderungen ein Betrag von RM 115 000 000.- in sechsprozentigen Schatzanweisungen überlassen. Für das vereinigte Institut stehen an Buchgewinnen nach Absetzung der eigenen Aktien vom Kapital zur Verfügung aus

der Einziehung von Vorzugsaktien.

der Zusammenlegung

1. von Stammaktien der Dresdner Bank

2. von Aktien der Darmstädter& Nationalbank

offenen Reserven

1. der Dresdner Bank

2. der Darmstädter& Nationalbank Bereitstellung von Aktien im Besitz des Reiches.

4

RM 100 000 100.­

RM 46 666 900.­RM 17 500 000.­RM 4 000 000.­RM 60 000 000.­RM 7500 000.­Aus diesen Buchgewinnen ergibt sich, abgesehen von dem Nennbetrag der einzuziehenden Dresdner und Danatbank- Aktien in Höhe von RM 68 333 000.­eine für Abschreibungen zur Verfügung stehende Summe von RM 235 667 000.-. welche sich durch Verwendung des im Jahre 1931 erzielten Betriebsgewinnes um RM 17 483 921,47 erhöht. Ferner werden RM 85 000 000.- in verzinslichen

Schatzanweisungen den vereinigten Instituten vom Reich überwiesen, um zu weiteren Abschreibungen und Reservestellungen verwendet zu werden.

Ueberdies verkauft das Reich an die Deutsche Golddiskontbank von seinen Aktien nom. RM 48 000 000.- gegen RM 50 000 000.- in bar, welche an die Dresdner Bank abgeführt werden.

Endlich werden für Personalabfindungen RM 20 000 000.- und als eine Reserve für prozessuale Ansprüche RM 10 000 000.- bereitgestellt

Von den in Form von Schatzanweisungen zur Verfügung gestellten Beträgen sind RM 85 000 000 zu tilgen, und zwar werden zunächst 15% des Rein­gewinnes zur Tilgung verwendet, der Rest im Ausmaß von 8% anf das Kapital zur Verfügung der Generalversammlung gestellt und der darüber hinausgehende Reingewinn zu 60% zur weiteren Tilgung benutzt. Eine weiter­gehende Verpflichtung zur Erstattung der übrigen vom Reich in Schatz­anweisungen gegebenen RM 115 000 000.- kommt noch insoweit in Frage, als sich bei Aufstellung der Bilanz für das Geschäftsjahr 1932 ergeben sollte, daß Teile dieser Beträge als Verlustreserve nicht in Anspruch genommen zu werden brauchen.

Der Status beider Banken ist unter Mitwirkung der Deutschen Revisions­and Treuhand A.-G. aufgestellt worden. Die am Schluß dieses Berichts veröffentlichte Bilanz nebst Gewinn- und Verlustrechnung der vereinigten Institute per 31. Dezember 1931 trägt der heutigen Lage durch Abschreibungen und Rückstellungen vollkommen Rechnung.

Was das laufende Geschäft betrifft, so litt es naturgemäß unter der kritischen Lage der gesamten deutschen Wirtschaft. Das Emissions- und Börsen­geschäft lag fast vollkommen brach, die Geld- und Kreditkrise der Sommer­monate brachte große Zinsverluste Trotzdem waren wir in der Lage, aus dem laufenden Geschäft das in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesene verhältnismäßig befriedigende Erträgnis auszuweisen.

Unsere Beziehungen zu den gewerblichen Genossenschaften sind in alther­gebrachter Weise gepflegt worden und werden auch künftig Gegenstand unserer Fürsorge bilden insbesondere auch die finanzielle Unterstützung der Klein­and Mittelbetriebe in der Wirtschaft

Die in einzelnen Teilen des Reichs bereits bestehenden Landesausschüsse beabsichtigen wir weiter auszubilden, um auf diese Weise die Fühlung mit unserer Kundschaft im Reiche noch enger zu gestalten.

Im neuen Jahr haben wir uns an den seit Jahrzehnten mit ans in freundschaftlichen Beziehungen stehenden Firmen Wilhelm Ahlmann, Kiel, und S. J. Werthauer jr. Nachfolger , Kassel, kommanditarisch beteiligt. Den Betrieb der Spar- und Kreditanstalt für Deutsche Beamte und Angestellte Aktien­gesellschaft , Berlin, haben wir aus Ersparnisgründen mit unserem eigenen Betriebe vereinigt.

Der Gesamtumsatz bei den vereinigten Instituten betrug rund RM 390,7 Milliarden gegen rd. RM 535,9 Milliarden im Jahre 1930.

Die Zahl der Konten ist von 619 253 auf 560 544 gesunken.

Wir verfügen nunmehr über 218 Niederlassungen an 166 Plätzen im Reich; an 52 Plätzen wird durch Zusammenfassung der Betriebe die durch das Hinzukommen der Niederlassungen der Darmstädter& Nationalbank Kommanditgesellschaft auf Aktien im Augenblick bestehende Doppelbesetzung beseitigt werden. Dasselbe gilt für einen Teil der 231 Stadtdepositenkassen in Reich( davon 111 in Groß- Berlin). Einige wenige Stadtdepositenkassen im Reich sind im Laufe des Geschäftsjahres geschlossen, andere neu eröffnet worden. Der Personalbestand ermäßigte sich von 15 364 auf 13 898 Ende 1931. In dieser Zahl sind die Beamten der von der Dresdner Bank übernommenen ägyptischen Filialen der Deutschen Orientbank A.-G., Kairo und Alexandrien. mit enthalten.

Im Laufe des Geschäftsjahres haben im Vorstande wichtige Veränderungen stattgefunden. Die Herren Herbert M. Gutma ba. Georg Mosler und Paul Schmidt- Branden halen sich entschlossen, von der Leitung unseres Institutes zurückzutreten. Wir möchten nicht verfehlen, unseren ausgeschiedenen Kollegen auch an dieser Stelle für die Jahrzehntelange, freundschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit unseren Dank zum Ausdruck zu bringen. Am 1. September des abgelaufenen Geschäftsjahres trat Herr Carl Goetz. bisher Vorstandsmitglied der Commerz-& Privat- Bank Aktiengesellschaft, als neues Mitglied in den Vorstand ein

Im Jahre 1931 haben sich die Bezüge des Vorstandes und stelle. Vor­standes( 11 Mitglieder) sowie des Aufsichtsrates( 48 Mitglieder) der Dresdner Bank auf insgesamt RM 1 029 472.- belaufen. Im Jahre 1932 fallen die Bezüge des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 1931 infolge nicht verfügbaren Rein­gewinnes fort

Wie bereits erwähnt, haben wir von der Deutschen Orientbank A.-G. die ägyptischen Filialen Kairo und Alexandrien im Laufe des Jahres übernommen, deren Aktiven und Passiven in der Bilanz enthalten sind Die türkischen Filialen der Deutschen Orientbank A.-G. werden unverändert fort­geführt, während die Filiale Hamburg geschlossen ist und liquidiert wird. Ueber das Ergebnis der Umstellung bei dem Institut läßt sich im Augenblick noch nichts Konkretes sagen .

Die Deutsch- Sudamerikanische Bank A.-G. hat sich während der Krise gut gehalten und insbesondere im Ausland ihre Stellung aufrecht erhalten können. Sie ist naturgemäß von Verlusten nicht verschont geblieben und wird die Erträgnisse des abgelaufenen Jahres zu Rückstellungen verwenden.

Die günstige Entwicklung unserer Kommandite Proehl& Gutmann , Amsterdam, ist durch die Julikrise und die infolge der bestehenden Devisen­verordnungen bedingte Abschnürung des deutschen Geldmarktes vom Ausland gehemmt worden. Es hängt von der weiteren Entwicklung Deutschlands ab. inwieweit die Firma, die der deutschen Kundschaft mit Remboursen zur Ver­fügung stand, ihre Betätigung auf diesem Gebiet wieder aufnehmen wird. Das laufende Geschäft hat befriedigende Erträgnisse gebracht, welche aber angesichts der Unsicherheit der Verhältnisse zu Abschreibungen und Reserve stellungen benutzt werden.

Die Internationale Bank te Amsterdam , Amsterdam, die in erster Linie das Geschäft mit der deutschen Industrie pflegt, wird das Erträgnis des Jahres 1931 von etwa Hfl 1 000 000. zu Abschreibungen verwenden und aus der offenen Reserve einen Betrag von H 3 000 000.- für Rückstellungszwecke aussondern. Es verbleibt alsdann ein Reserve fonds von HA 3 200 000.- bei einem Aktienkapital von 16 0000 000.--.

Die Danziger Bank für Handel und Gewerbe A.-G., Danzig, deren Abschluß non nicht vorliegt, wird, den wirtschaftlichen Ver­hältnissen Rechnung tragend, eine Dividende für das abgelaufene Geschäfts­jahr nicht verteilen.

Bei der Mercurbank in Wien, deren Bedeutung für die österreichische Wirtschaft im vergangenen Jahre besonders anerkannt worden ist, werden voraussichtlich Kapitalmaßnahmen getroffen werden, die dem Institut gestatten. seinen Aufgaben in erhöhtem Maße gerecht zu werden.

Die Rigaer Internationale Bank, eine für uns verhältnis­mäßig nur geringe Beteiligung, bat unter den schlechten wirtschaftlichen Verhältnissen. die in Lettland besonders stark krisenhaften Charakter an­genommen haben, zu leiden gehabt. Die in letzter Zeit dort erlassenen Devisen­vorschriften machen das bankmäßige Arbeiten fast zur Unmöglichkeit.

Die Litauische Kommerzbank in Kowno hat zufriedenstellend gearbeitet und wird wahrscheinlich eine, wenn auch gegenüber dem Vorjahr reduzierte, Dividende verteilen.

Die Rumänische Bankanstalt hat es verstanden, rechtzeitig den Abbau ihrer Debitoren systematisch durchzuführen und ihre gesunden Grund­lagen aufrecht zu erhalten.

Unter unseren dauernden Beteiligungen sind neben den bereits erwähnten Instituten hervorzuheben. Die Bank für Handel und Gewerbe in Posen, die Dür euer Bank in Düren, Bank haus Flemming& Co ., Magdeburg, Hagen& Co., Hardy& Co. G. m. b H., Inter­nationale Bank in Luxemburg, Libauer Bank A .-G., in Riga, Oberschlesische Diskontobank A.- G in Kattowitz, Oldenburgische Landesbank, Rostocker Bank, Schwarz Goldschmidt& Co.

Als Zugang im Jahre 1931 verbuchten wir a. a. unsere Beteiligung von nom. RM 12 000 000.- bei der Akzept und Garantie- Bank A.-G.( Einzahlung 23%), die Vollzahlung auf unsere Beteiligung in Höhe von HA 687 300 Lei der Internationa'en Crediet Compagnie in Amsterdam sowie eine De'eiligung von nom. RM 800 000.- bei der Diskont- Kompagnie A.-G., auf die 25% eingezahlt sind. Des weiteren haben sich die Beteiligungen 1931 a. a. vermehrt durch unsere Mitwirkung bei der neugegründeten Internationalen Eadenkredit­bank A .- G in Basel sowie durch Uebernalime weiterer Aktien der Deutschen Verkehrs- Kredit- Bark AG.. Berlin, und der Mercurbank in Wien.

Dresden, im März 1932.

Dresdner Bank, Berlin

Der Vorstand Walther

Frisch.

Carl Goetz,

Wilhelm Kleemann.

Henry Nathan,