Tugenden, Bannerträger der echfent, wahren, großen Wee des Deutschen Reiches ! So grüßen wir ihn...!"
So schrieb die Nachtausgabe", allerdings im Jahre 19241 5eute bringt die gleiche Nachtausgabe" eine ,, Ant wort auf die Rundfunkrede Hindenburgs", die einen Tatfachenbericht" darstellen soll mit der einzigen Schlußfolge rung, daß Hindenburg ,, den 9. November 1918 nicht übermunden" habe und daß er selbst der ,, Kandidat des Weimarer Systems" geworden sei. Deshalb kämpft die Hugenberg- Presse heute pflichtbewußt gegen den Fels von Erz" und empfiehlt dafür einen Du efterberg!
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Ein anderes Blatt aus dem gleichen Berlage ,,, Der Tag". faßt die Verehrung für den einst so gefeierten Fels von Erz", den, Bannerträger der echten, mahren, großen Idee des Deutschen Reiches " zusammen in die flassische Formel, seine Amtszeit als Reichspräsident bedeute ,, Sieben Jahre deutsche Passion!"
Man muß es dem Hugen- wie dem Duesterberg zuge stehen, daß sie aus ihrem Herzen jeweils feine Mördergrube machen!
Niemals, niemals!
Zur Rede Aufhäusers im Luftgarten.
In unserem Bericht von heute morgen über die Rede des Genassen Aufhäuser im Lustgarten hat sich ein übler Druckfehler ein
geschlichen. Gleich am Anfang der Rede lautet der erste fette
Abja im Bericht, so wie er veröffentlicht werden sollte:
Die nicht zu zählenden Menschen, die hier, Männer und Frauen, aufmarschiert sind, bekunden, daß die Eiserne Front steht und lebt.
( Stürmischer Beifall.) Die Hitlerpartei hat hier an der gleichen
Durch ein Versehen beim Korrigieren ist an Stelle der Zeile:( Stürmischer Beifall.) Die Hitlerpartei usm." die Zeile hinein. gehoben worden:( Stürmische Zurufe: Niemals, niemals!) Für uns ist der". Das ist nun allerdings ein wirklich bösartig finnentstellender Fehler!
Wie sich unsere Leser leicht überzeugen fönnen, gehört diese Beile hinter den zweiten fetten Abja 3, der so lautet: ..Seit den verhängnisvollen Wahlen vom September 1930 hat die Arbeiterschaft unter schweren Opfern dem Faschismus den Weg zur Macht versperrt, um das Fundament des Aufbaues zu erhalten, das durch eigene Kraft das schaffende Volk sich errichtet hat. Wir lassen uns dieses kostbare Gut nicht entreißen. ( Stürmische Zurufe: Niemal, niemals! Für uns ist der Augenblid gekommen, von der Abwehr zum Angriff über zugehen."
Da war in der Zeile:„ Stürmische Zurufe" ein Segfehler. In dem Worte„ Niemals" fehlte am Schlusse das„ s". Die Zeile wurde auf der Sehmaschine neu, diesmal richtig, gesetzt. Die neue gegossene Beile erhielt der Rorrigierer. Er ließ sich dadurch irre führen, daß diese Zeile ebenfalls mit dem Worte ,, Stürmische" begann und setzte sie an Stelle der Zeile hinter den ersten fetten Abfaz. So ist die Zeile„ Stürmischer Beifall ujm." überhaupt ver schwunden, und die Zeile„ Niemals, niemals" steht zweimal da, das cine Mal mit dem Sehfehler, das andere Mal aber forrigiert an falscher Stelle, an sehr falscher Stelle!
Eine feltfame Lebereinstimmung" aufgedeckt. Die Rote Fahne " fühlt sich wegen des Datums vom 13. März bemüßigt, die jetzige Situation der Präsidentschaftswahlen mit den Rapptagen zu vergleichen. Das Bolichemiſtenblatt ftellt eine feltsame llebereinstimmung" von damals und heute fest und schreibt:
Doch zurück zu 1920. Jn 24 Stunden brach damals der KappButsch am Generalftreit der Arbeiter und Angestellten zusammen. Daß man durch einen Generalstreif in 24 Shmden" einen Butsch erledigen könne, zeigt zunächst die ganze Ahmmgslosigkeit dieser Schreibstuben- Revolutionäre. Ebenso gut lönnte man in drei Stunden eine Stadt aus hungern! In Wirklichkeit hat der grandiose Generalstreif, an dem die Rapp und Lüttwiß zusammen bradjen, am fünften Tage diese Wirkung getan. Aber gerade diese fünf Tage sind sehr lehrreich wegen des Verhaltens der Kommunisten, und hier finden wir eine wirtliche Parallele zur jezigen Situation:
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Als am ersten Tage des Putsches SPD. und USP. zusammen mit den Gewerkschaften die Generalstreitparale ausgaben, erklärte fich nämlich die fommunistische Zentrale gegen den Generalftreit. Sie begründete das damit, daß sich erst einmal die Kapp und Lüftwih fest in den Sattel jetzen müßten, damit die Arbeiterschaft den Ernst der Situation ertenne!!!
Am zweiten Tage, als zu erkennen war, daß auch nicht ein Arbeiter die tommunistische Quertreiberei beachte, wollten sich die Kommunisten gnädigst neutral" verhalten.
Am dritten Tage, als der Sieg des Generalstreits bereits fichtbar murde, tamen nummehr die Kommunisten gelaufen und er die Führung tlärten mitmachen zu wollen, wenn man ihnen übertrage!!!!
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Da fehen wir allerdings auch eine seltsame Uebereinstimmung" mit der Gegenwart. Auch heute sind die Kommunisten der Ansicht, daß man Hitler und den Faschismus sich erst fest in den Sattel seben laffen müsse, damit die Arbeiter die Größe der Gefahr erkennen wenn es zu spät ist!
Die aussichtslose Zähltandidatur Thälmann ist das genaue Gegenftück zum Generalstreifverrat der APD. vom 13. März 1920!
Abgeblikt.
Preußen respektiert die Verfassung.
Bei der Beratung des Haushaltes im Jahre 1931 hatte die Deutsche Volkspartei im Preußischen Landtage den Urantrag ein gebracht, das Staatsministerium zu ersuchen, in Zukunft Eingaben der Republikanischen Beschwerdestelle Berlin nur dann zum Gegen ftande einer amtlichen Untersuchung und Prüfung machen zu laffen, wenn die Beschwerdestelle ihre Gewährsmänner fenntlich macje. Dieser Antrag war zwar im Hauptausschuß des Landtages ab gelehnt, im Plenum jedoch wieder aufgenommen und gegen die Stimmen der Linksparteien angenommen worden.
Runmehr hat das preußische Staatsministerium erklären lassen, daß auf Grund des durch die Weimarer Berfaffung gewähr. leisteten Petitionsrechtes( Artikel 126 RB.) die Behörden Derpflichtet sind, von der Republikanischen Beschwerdestelle vorgebrachte Beschwerden fachlich zu prüfen und zu er Ledigen. Diese Prüfung von der Mitteilung der Gewährsmänner ab. hängig zu machen, erscheint verfaljungsrechtlich als unzuläffig.
Mißbrauch der Post
Duldet das der Minister?
111838 stan
Bor uns fiegt eine Bofi farie, abgestempelt: Potsdam 1 nationalsozialistischen SA. im Jahre 1929, als er noch am 7. 3. 32, 19-20, mit dem Zeichen IV. Daneben der Stempel in bolivianischen Heeresdiensten war, an einen Freund in Deutsch " Berdet Rundfunkteilnehmer". Also ganz ordentlich durch die land gerichtet hat. In diesem persönlichen Brief äußert sich Röhm postalische Maschine gedreht. Nur die Briefmarte stimmt nicht. gegenüber seinem Freund über seine gleichgeschlechtliche Veranlagung Sie ist in brauner Farbe hergestellt und zeigt den Kopf Adolf und gibt seinem Bedauern darüber Ausdrud, daß er an seinem Hitlers mit dem Aufdrud NSDAP . neuen Aufenthaltsort in dieser Beziehung auf kein Verständnis stoße. Wir nehmen ohne weiteres an, daß der nationalsozialistische Parteiführer Hitler über diese abnorme Veranlagung seines SA. - Stabschefs Röhm bisher nicht unterrichtet gewesen ist, denn sicherlich fann es nicht die Absicht der NSDAP . sein, die nationalsozialistische Jugend im Sinne derartiger Auffassungen und Regungen zu erziehen."
Es liegt ein so offenfundiger Mißbrauch der poftalischen Einrichtungen vor, daß man sich darüber wundern muß, wie es fommen fann, daß die Karte sämtlichen beteiligten Beamten durch die Hände gehen konnte, ohne daß einer von ihnen darauf aufmerksam murde. Die Karte bietet auch sonst eine politische Dreiftigkeit. Sie ist an einen Gastwirt gerichtet. Auf der Rückseite ist ganz auffällig! cin Klebezettel angebracht, den die Nazis auch sonst vielfach verwandt haben. Der Klebezettel zeigt einen imitierten Reichsadler mit der Ilmschrift Deutsch Land hat 117 000 Gerichtsvollzieher" und daneben steht der Text, durch den ein( nicht existierender)- ,, Berband deutscher Gerichtsvollzieher" auffordert, Hindenburg zu wählen, damit die Gerichtsvollzieher Brot hätten!
Bost ist ein Unfug, den das„ llebersehen" der braunen Hitler - Marke Schon die Versendung dieses auffälligen Klebezettels durch die
bedenklich unterstreicht.
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Ist das Reichspoftministerium gewillt, diesen Unfug die uns vorliegende Karte wird ja nicht die einzige ihrer Art sein 31 dulden? Oder miro es in Potsdam bald nach dem Rechten sehen?
Fieber...
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Die Nationalsozialisten haben für ihre letzte Berliner Kundgebung ein Platat an die Säulen geheftet, das mit den Worten beginnt: Millionen fiebern!"
Der Geisteszustand der nationalsozialistischen Wähler, der pathologische Untergrund der ganzen Bewegung, ihr frankhaftes Gehaben fönnen fürzer und prägnanter nicht charakterisiert werden, als es hier durch Herrn Goebbels selber geschieht.
Front der Anständigen gegen Röhm. Das Bundesorgan des Stahlhelms hat sich wegen der Affäre Röhm mit folgendem Appell an Hitler gewandt:
,, Ein fozialdemokratisches Berliner Montagsblatt veröffentlichte am vorigen Montag unter der Ueberschrift ,, Liebesbriefe des Hauptmann Röhm" einen Privatbrief, den der Stabschef der
Krach in der GA.
ST
Eiserne Frant
200 000
Lustgarten
„ Und 3hr?!"
5
Polizei faßt Schmierkolonnen.
tommen.
Reichsbannerleute von Razi überfallen.
Die vergangene Nacht ist bis auf wenige Zwischenfälle ruhig verlaufen. Der Batrouillendienst der Berliner Schatzpolizei hieß die Schmier- und Malkolonnen in den wenigsten Fällen zur Entfaltung 90 Nationalsozialisten und Kommunisten wurden festgenommen. 70 von ihnen befinden sich noch um Polizeipräsidium und werden dem Schnellrichter vorgeführt. Bei einem Nationalsozialisten, der in der Seestraße im Norden Berlins gefaßt wurde, fanden die Beamten eine geladene Pistole.
Am Wedding haben sich unbekannte Täter einen sehr üblen Scherz" erlaubt. An der Danteskirche auf dem Weddingplay steht eine Litjaßsäule, an der die bekannten Hindenburgbilder platatiert sind. Mit einem spitzen Gegenstand wurden dem Hinde:- burgbild die Augen ausgestochen. An der Säule standen erregt diskutierende Menschen, die über diese Bubentat ihrem Unwilen vernehmbar Luft machten. Hakenkreuzler tommen vermutlich in Frage.
In der Kirchbachstraße unternahmen in der vergangenen Nacht Hakenkreuzler einen Sturm auf ein fommunistisches Berkehrslofal Sämtliche Scheiben wurden durch Steinwürfe zertrümmert. Später murde ein Kommunist von einer Horde Nazis on derselben Stelle überfallen und durch die Fensterscheibe eines Rellerladens ge worfen. Der lleberfallene trug erhebliche Verlegungen davon. Mehrere Nazis wurden von der Polizei festgenommen. In zwei Fällen wurden Reichsbannerleute von Nationalsozialisten überfallen. In der Albertinen it raße in weißensee schlugen die Hitlerbuben auf zwei Reichs bannerkameraden ein, die dort Flugzettel verteilten. Drei Hafen freugler fonnten von Polizeibeamten festgenommen werden. In der Stralauer Straße fielen mehrere Nazis über einen Reichs. bannermann her, der zur Lustgartenfundgebung gehen wollte Der Ueberfallene erlitt erhebliche Kopfperlegungen. Die Täten flüchteten und entfamen.
Hitler , war auf das genaueste unterrichtet. Er hat gegen Röhm nichts unternommen, weil er nichts unternehmen kann! Das Bundesorgan des Stahlhelms hat im übrigen durch Herrn Klagges die Antwort auf den Appell an die Anständigfeit erhalten.
Streit um die faschistische Erstgeburt.
Wenn zwei sich streiten, erfährt der dritte die Wahrheit. Die ehemaligen Bundesgenossen von Harzburg streiten sich um das faschistische Erstgeburtsrecht. Wir lesen im Stahlhelm": Jedes Kind meiß, daß der Stahlhelm als erster den Kampf um die nationale Wiedergeburt aufgenommen hat und schon in der nationalen Opposition stand, als man Don ber NSDAP . noch recht menig wußte. Diese Tatsache ist Herrn Rosenberg scheinbar nicht bekannt. Man muß das ent schuldigen, denn Herr Rosenberg, der während des Krieges in Dorpat studierte und als diese Universität wegen des deutschen Vormarsches nach Mostau verlegt wurde, nach dorthin übersiedelte und nicht, wie viele seiner Kommilitonen, die Gelegenheit ergriff, sich.als deutscher Fronisolbat zu bewähren. Er hat auch fpäter feinen Wert darauf gelegt, feinem Haß gegen die Bolschewisten mit der Waffe in der Hand Nachdrud zu verschaffen und fam erst nach Deutschland , als Franz Seldte bereits den Stahlhelm geschaffen und Duesterberg die nationale Eroberung Mitteldeutschlands begonnen hatte."
Bei Gelegenheit dieses Streits wird der ganz besondere Nationalismus des Herrn Alfred Rosenberg pom Bölkischen Beobachter" wieder einmal ins rechte Licht gestellt, und das ist nur nüglich!
Bariante.
Ein nationalsozialistischer Barteirebner in Kleinneundorf rief feinen Barteigenoffen zu: Duesterberg verrede!" Eine bemerkenswerte Bariante des Rufs: Juda verrede!"
Milderes Wahlwetter.
Die Kälteperiode nähert sich ihrem Ende.
Die Hoffnung auf einen baldigen Borfrühling ist durch einen neuen, außerordentlich scharfen Sälleeinbruch aus Nordrußland zerflört worden. Nach den vorliegenden Anzeichen wird es in den nächsten 24 Stunden jedoch wesentlich milder merden, deus aus dem Nordwesten sfrömen langsam milde und feuchte Luftmassen heran, die vermutlich zunächst zu Schnee- und später zu Regen. fällen führen werden. Die Temperaturen dürften am Sonntag allenthalben über null Grad liegen, nur nachts wird noch leichter Frost zu verzeichnen sein.
Die Durchschnittstemperatur beträgt in dieser Jahreszeit 3% Grad Wärme, in der vergangenen Nacht jedoch herrschten in den Außenbezirken Berlins stellenweise 15 Grad Kälte. In der Innenstadt wurde als tiefste Temperatur 9 Grad, um 8 1hr früh noch immer 8 Grad und mittags 5 Grad Kälte gemessen.
Wie der Amtliche Wetterdienst auf Anfrage mitteilt, ist dies die zweittälteste Periode dieses Winters. In Medienburg ist das Thermometer auf 19 Grad Kälte gefallen, damit ist in dieser Gegend ein Temperaturtiefstand erreicht worden, wie er in diesem Winter bisher noch nicht zu verzeichnen war. Die Ursache dieses überaus strengen Nachwinters ist ein Kaltlufteinbruch aus. Sibirien , der feinen Weg über Nordrußland, Finnland und Skandinavien nady Mitteleuropa genommen hat.
Juwelenraub in der U- Bahn.
Zaschendiebe erbeuten für 25 000 Mart Schmuckstücke. Ju der U- Bahn, zwischen Wittenbergplab und Bismardstraße, erbeuteten gestern Taschendiebe 700 Mart bares Geld und Juwelen im Werte von etwa 25 000 Mart. aufsuchen. Als sie den U- Bahn- Zug verließ, bemerkte sie den DiebEine Dame aus Charlottenburg . wollte die Städtische Oper ftahl einer großen Handtasche mit Reißverschluß, die eine fleinere schwarze Ledertasche enthielt. Diese, die die Wertsachen enthielt, mar verschmunden. Die Dicbe müssen also während der Fahrt unbemerkt den Reißverschluß geöffnet und die andere Tasche herausgenommen haben. In der Tasche waren 700 Mart bares Geld, eine echte Berlenfette, bestehend aus 154 Perlen, ein Paar Perlohrringe, ein Blatinring, drei ausländische Goldstüde und ein 16farätiger Stein, der mit kleinen Brillanten umgeben ist. Der Wert des Schmudes beträgt zirfa 25 000 Mart. Auf die Wiederbeschaffung der Sachen ist eine hohe Belohnung ausgesetzt.
Eine Jugendtragödie. 16jähriger erschießt 12jähriges Mädchen und verletzt sich selbst Ja Neuruppin hat die schredliche Tragödie zweier junger Menschen, die vor wenigen Tagen verschwunden waren, großes Auffehen erregt.
Der 16 Jahre alte Schüler Herbert Sülfen und die 12 Jahre alte Mathilde Dischmana aus Neuruppin wurden bei einer Suchaktion der Polizei aufgefunden. Der 16jährige hatte das Mädchen in einem Walde bei Neuruppin durch einen Kopfschuß getötet und sich dann selbst eine Kugel in den Kopf gejagt. Der Schuß war aber nicht tödlich und Hülfen konnte noch lebend in das Krankenhaus gebracht werden.
Hülfen, der Sohn eines Reichswehrmajors, batte die 12jährige auf einem Schülerfeft fennengelernt. Was sich zwischen den jungen Leuten abgespielt hat, ist bisher nicht bekannt. geworden.