Einzelbild herunterladen
 

Bon Aftion zu Aktion.

Zehn Jungfommunisten unter Anflage.

In welch unverantwortlicher Beise die kommunistischen   Führer bie jugendlichen Anhänger durch Bürgerkriegsspielerei auf die An flagebant und ins Gefängnis bringen, dafür lieferte wieder einmal eine Verhandlung vor dem Schöffengericht Berlin- Mitte

einen schlagenden Beweis.

"

Vor der Entscheidung.

Letztes Aufgebot.- Hochflut der Wahlpropaganda.

Die Zahl der Transparente mit der Aufschrift: Wählt in denburg!" hat sich gestern noch bedeutend verstärkt. An Straßen und Plägen, die am Freitag noch ausgelassen waren, wehten gestern vormittag ebenfalls die wirksamen Transparente. Um die Mittagsstunde formierten sich dann in der Wilhelmstraße fortgesetzt lange Züge von Plakatträgern. Jeder Zug war etwa dreißig Mann start, die mit ihren Schildern durch die belebtesten Straßen Berlins  30gen. Auf jedem Plakat stand der Ruf. Schluß mit der Bolts verhebung! Darunter ein Stimmzettel mit dem Kreuz

An dem gestrigen letzten Tage des Wahlkampfes fehten die hinter den verschiedenen kandidaten stehenden politischen Gruppen noch einmal alle verfügbaren Reserven ein. Bis in den Angeklagt waren zehn junge Arbeiter wegen Land- lehten Winkel Berlins   schlug die Hochflut der Propaganda. Rie­friedensbruch, Gewalttätigkeiten, unbefugten Waffenbesiz, Rufige Berge von Werbematerial wurden noch in letzter gehörigkeit zu einer verbotenen Verbindung, Störung des Weih Stunde auf den Straßen verteilt. nachtsfriedens usw. Gegenstand der Anklage maren zwei ,, Aftionen" gegen Nationalsozialisten. Opfer der ersten Attion" war ein angeschossener Arbeiter, Opfer der zweiten Attion" ein Straßenbahnschaffner, der mit seinem Wagen gerade die Straße passierte. Auf dem Richtertisch lagen neun Pistolen. Die erste Aftion" am 10. Dezember vorigen Jahres galt dem Lokal Hammermeister in der Posener Straße 25. Früher verkehrten darin Kommunisten, dann wurde es ein Verkehrslotal der NSDAP   Die Kommunisten schworen Rache, sie würden eines Tages die ganze Bude über den Leisten schlagen" Eine Anzahl von 50 bis 60 Kommunisten begab sich am 10. Dezember gur Pofener Straße, und es wurde gegen das Lotal Hammermeister ein Steinbombardement eröffnet, dann hineingeschossen und der Arbeiter Grunow verlegt. Als die Polizei zur Stelle war, hatten fich die Angreifer bereits verflüchtigt. Die Nationalsozialisten hatten das Feuer erwidert, man fand im Lotal eine Anzahl Stußwaffen, die natürlich niemand gehörten. Bei einem Festgenommenen fand man vier Pistolen. Auch einige andere Berhaftete besaßen Schußwaffen.

Am 16. Dezember fand die zweite Aktion" statt. Auf Nationalsozialisten, die ihres Weges gingen, stürzte sich aus dem Berkehrslokal in der Ebertystraße eine Anzahl Kommunisten; die Nationalsozialisten flüchteten in der Richtung Baltenplay, die Kom munist en jagten ihnen Schüsse hinterher und ver legten einen Straßenbahnschaffner. Bald darauf wurde eine Anzahl Jungfommunisten verhaftet, die teils geständig waren, an den Attionen" teilgenommen zu haben.

Das Gericht verurteilte sechs von den zehn Angeklagten zu Gefängnisstrafen von vier Monaten bis zu einem Jahre und sprach die übrigen vier mangels Beweises frei.

Erfolgreiche Kundgebung in Lanfwih.

#

im zweiten Feld.

Reißenden Abfaz fand überall die für die Wah! herausgegebene Sonderausgabe des Vorwärts". Bereits in den ersten Morgenstunden wurde in den Außenbezirken mit der Verteilung begonnen, die letzten Exemplare wurden am frühen Nachmittag in der Innenstadt abgegeben. Je mehr die Zeit vorschritt, um so stärker beherrschte die Propaganda für Hindenburg   das Straßenbild. Etwa um vier Uhr nachmittags tauchten im Westen Berlins   Auto­mobile auf, die an die Bevölkerung fleine Plaketten verteilen. Jede Plakette trug ein großes eingeftanztes". Es dauerte nur Minuten und der Vorrat an diefen Denkmünzen war vergriffen. Einige Zeit später brachte die Hindenburg   Front noch ein illustriertes Flugblatt heraus. In bunten Farben veranschaulichte dieses Blatt markante Episoden aus dem jüngsten politischen Leben. Die

21 Grad Kälte bei Hamburg  .

Hamburg  , 12. März. Als niedrigste Bodentemperatur wurden während der vergan­genen Nacht in der Umgebung Hamburgs   minus 21 Grad Celsius festgestellt.

Schäferhunde auf der Bühne.

Die Eiserne Front des 12. Kreises, Lantwig, hatte zu einer öffentlichen Rundgebung eingeladen, die außerordentlich stark be sucht war und unter der Leitung des Genossen Palmer stand. Imposant war der Einmarsch der Arbeitersportler und des Reichs banners. Die Genoffin Bohm Schuch mies auf die große Bearbeiten fann, beweist deutlich eine Werbeveranstaltung, die der deutung der Reichspräsidentenwahl hin. Der Nationalsozialismus droht jede Kulturbewegung zu zerstören. Das Ausland, das bisher mißtrauisch Deutschland   gegenüberstände, würde den Weg zur Ver­ständigung mit Deutschland   überhaupt nicht finden, menn Hitler an die Macht gelangt.

Genosse Karl Dressel   beschäftigte sich besonders mit den Nationalsozialisten. Er schilderte im einzelnen Hitlers Kampjes. mut am 9. November 1923. Derfelbe Mann, der eine Bürgerkriegs­armee aufstellt, hat es fertig gebracht, als am 9. November 1923 feine Stampfesgenoffen in den Straßen Münchens von der bayerischen Landespolizei erschaffen wurden, feige auszufneifen. Das deutsche   Bolt habe am 13. März darüber zu entscheiden; ob Deutsch  land ein Staat des Bürgerfrieges oder ein Staat des Aufbaus werden soll. Mit dem gemeinsamen Lied Brüder zur Sonne, zur Freiheit" wurde die imposante Rundgebung geschlossen.

Nazi- ,, Demonftrationen".

-

Ein Duhend Hakenkreuzler, an der Spize der Sohn des Grünauer Pfarrers Warthmann, zog gestern nach mittag mit großen Transparenten durch die Straßen Grünaus. Zwei Polizeibeamte nahmen die Hitlergardisten fest und übergaben fie der Politischen   Polizei des Polizeipräsidiums. In der Müggel­heimer Straße in Köpenid wurde ein nationalsozialistischer ,, Demonstrationszug" von 50 Mann aufgelöst. Die Hakenkreuzler, unter denen sich auch Schüler befanden, wurden sämtlich festge­nommen und mit einem Polizeilastwagen ins Berliner   Polizei­präsidium gebracht.

In Niederschönhausen   überfielen gestern 20 Hafen treugler einen Borwärts" Austräger. Der Ueberfallene fetzte fich aber erfolgreich zur Wehr. Die Polizei wird in den frühen Morgenstunden auf die Zeitungsausträger besonders achten, um fie vor den Angriffen der radikalen Rowdys zu schützen.

Die Blumen- und Binderei- Ausstellung im Jugendheim, Engelufer 24/25, über die mir gestern berichteten, ist heute, Sonntag, den 13. März, von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Eintritt frei.

Fähigkeiten müffen, genau wie beim Menschenfind, erſt gewedt Als Schußtter tut der Schäferhund heute gute Dienste. Seine werden. Wie gut aber ein Laie mit einem ausgebildeten Hund Deutsche Schäferhundverband im Rahmen des Varietéprogramms der Lichtburg zeigt. Der Dienst des Hundes am Menschen", der sonst so oft im freien Gelände demonstriert wird, ist jetzt auf die Bühne verlegt worden und es flappt auch dort, trop der Schein we ferbeleuchtung und des störenden Orchesterraumes. Ein Zeichen dafür, daß die Hunde fest im Gehorsam sind. Die Tiere sind mit Und wenn ein begabter Hund etwas nicht begreift, dann soll man Liebe und Güte erzogen. Nur so fann man große Erfolge erzielen. fich nicht seiner Geduld mit dem unverständigen Tier rühmen, sondern den Fehler einmal getrost bei sich selbst suchen.

der Schüler Norfus, der der Hitler- Jugend   angehörte, bei einer Boruntersuchung in der Sache Nortus. Im Februar d. J. wurde Hauspropaganda in Moabit   erstochen. Der Untersuchungsrichter beim Landgericht I hat nun auf Antrag der Staatsanwaltschaft gegen elf Personen die Boruntersuchung wegen Teilnahme an der vorsäglichen Tötung des Norfus eröffnet.

Zu den Jugendweihen der Sozialiffen. Freidenfer und Gewerk­schaften, und zwar für die beiden Weihen am Sonntag, dem farten( Gäste 90, Kinder 50 Bf.) bis zum 17. März im Sekretariat 20. März, um 9.30 und 12 Uhr in der Voltsbühne, sind Eintritts. der Jugendweihen der Sozialisten und Freidenfer Berlins  , SW 68, Lindenstr. 2, v. 1 Tr.( geöffnet von 9 bis 17 Uhr, Mittwochs und Freitags von 9-19 Uhr, Sonnal ends von 9-13 Uhr) zu haben. Für die Weihe am 25. März, Uhr, Volksbühne ( bis zum 17 März): F. Arndt, O. 17, Martusftr. 36( Vorwärts. Spedition); R. Melle, D. 34, Petersburger Blag 4( Vorwärts. Spedition); L. Wittschuß, O. 34, Petersburger Str. 5( Reſtaurant); E. Medelburg. Treptom, Graeßftr. 50( Vorwärts- Spedition); H. Borgmann, Baumschulenweg  . Baumschulenftr. 89( Restaurant).- Für die Weihe am 25. März, 12 Uhr, Voltsbühne ( bis zum 17. März): W. Hoffmann, N. 58, Lychener Str. 8 ( Restaurant); P. Dölz, NO. 55, Immanueltirchstr. 24: K. Andersson, N. 31, Stralsunder Str. 19( Schuhmacherei); E. Gerth, N. 113, Für die Greifenhagener Str. 22( Vorwärts- Snedition). Weihe am 25. März, 11 Uhr, Großes Schauspiel. haus( bis zum 19. März): P. Krause. N. 65, Müller. Ede Utrechter Str.( Vorwärts- Spedition); P. Kroll, N 65, Utrechter

-

Straße 21( Restaurant); H. Fischer, N. 20, Baſtianſtr. 7( Borwärts. Spedition). Für die Weihe am 20. März, 10% Uhr, eu fölin, Neue Welt": Bormärts- Spedition, Neckarstr. 2; Vorwärts- Spedition, Siegfriedftr. 28/29.

Millionenraub in Florida  .

Inhalt der Schatzkammer wird in Berlin   vermutet.

En Millioneur aub, wie er selbst in der amerikanischen  | Sriminalchronif einzig dafteht, ist vor einigen Tagen in Florida  verübt worden. Juwelendiebe drangen in die Billa   eines New­Borter Millonärs ein und erbeuteten Schmudiachen, die einen geradezu phantastischen Wert haben. Das Berliner   Polizei­präsidium ist von der New- Yorker Staatspolizei durch kabel­meldung von dem Riesenraub sofort in Kenntnis gefeht worden.

Durch diese in Amerita neue Sensation ist sogar die Sorge um das verschwundene Kind des Weltfliegers Lindbergh etwas ins Hante treffen geraten. Die amerikanischen   Blätter beridten spalten lang über diesen größten aller Banditenstreiche. Es handelt fich anscheinend um einen on langer and porbereiteten Coup den die Täter jegt ausgeführt haben. Die Diebe erbeute ten Schmudgegenstände, die eine geradezu phänomenale Aufmachung haben. Es wird unmöglich sein, diese Juwelen in der ursprünglichen Form und wirklichen Zusammensetzung irgendwo unterzubringen

jetzt

90.45 P

beuge vor­

gurgle trocken

Hier fängt's an... mit Monburt

Unter den Schmucksachen befindet sich u. a. ein Armband, das fich zuſammenſegt aus 493 Diamanten, weiter zwei Smaragde von 13,52 Karat, zwei von 6,8 Karat, weitere zwei von 4,93 und 5 Karat. Ferner 24 Smaragdtropfen von insgesamt 61 Karat. Zu der Beuts gehört weiter ein Damenring mit Smaragden von 26,9 Karat, ein Aquamarinanhänger von 63 Karat und eine dreiteilige Perlentette, bie 290 Berten aufweist. Die Juwelendiebe haben die ganze Schah­fammer in der Billa   des Millionärs ausgepländert und sind damit entkommen. In Anbetracht der Größe des Objetts hat die New­Dorter Staatspolizei alle in Frage kommenden Polizeibehörden von dem Millionenciebstahl in Kenntnis gefeßt. Desgleichen sind auch die internationalen Juweliere benachrichtigt worden.

Da der ausgeraubte Safe erst erst ziemlich spät entbedt mumbe, haben die Täter einen erheblichen Borfprung erreicht. Es ist nicht ausgeschloffen, daß sie bei ihrer Flucht mit der Riefenbeute ein Flug. zeug benugt haben, das unweit des Ortes startete Alle Grenzüber gänge und Polizeiftationen in den verschiedenen Häfen haben bis her vergeblich versucht, auf die Fährte der Bande zu kommen.

Es scheint, daß die Jumelenräuber das amerikanische   Festland schon lange hinter sich haben und versuchen werden, auf Umwegen Europa   zu erreichen. Da auch damit gerechnet wird, daß die Ju­melen vielleicht in Berlin   auftauchen tönnen, hat die Krimi­ nalpolizei   Kommissar 3apfe mit der lleberwachung der Angelegen heit beauftragt.

Juustrationen fanden überall stärkste Beachtung, da sich alle Bar­teien im Wahlkampf auf einfache gedruckte Flugschriften beſchränkt hatten.

Am Halleschen Tor fam der Wiz zur Geltung. Hier hatte sich ein Vertreter des fünften Kandidaten" um die Reichs­präsidentschaft eingefunden und agitierte für eine Versammlung, die Herr Winter noch am gestrigen Sonnaberd in den Schlaraffia­Festsälen abhalten wollte. Der Mann forderte alle Bassanten auf, Winter zu wählen, dann würden alle durch die Inflation wertlos gewordenen Geldscheine aufgewertet werden. Trotz des Ernstes der Stunde lachten die vorüberkommenden Berliner   aus vollem Halse.

In den Abendstunden ließen die Nazis noch einmal alle Minen springen, um für die Kandidatur Hitlers   zu werben. Viel fach wurden auf die Höfe schnell zusammengestellte Sprechhöre entsandt, die allerdings nur zu oft recht unfreundlichen Empfang hatten. In der Potsdamer Straße   errichteten die Nazis in aller Eile einen fliegenden Buchladen, von dem aus an neu­gebadene Nazianhänger das Programm der NSDAP  . verkauft wurde. Recht albern wirkten übrigens die gestern abend in allen Stadtteilen Berlins   erfolgenden Telephonanrufe der Nazis. Plötzlich rief eine unbekannte Stimme durchs Telephon: ,, Kennen Sie schon die neueste Wahlparole?", Wie meinen Sie?" Wenn dann die ,, Sie haben morgen Hitler zu mählen!" republikanisch denkenden Fernsprechteilnehmer antworteten, daß sie gar nicht daran dächten Hitler   zu wählen, riefen die anonymen Nazis: Das ist gut. Wir haben Sie vorgemerft!"

-

Kurz vor Geschäftsschluß sah man noch viele Menschen mit Affumulatoren durch die Straßen eilen. Kein Radiohörer will sich heute abend der Gefahr aussehen, daß um 21 Uhr etwa sein ,, Attu  " abfadt.

Eine außerordentliche Ausschußigung der Betriebskrankenkaffe der Stadt Berlin   findet am Montag, dem 21. März, um 14 Uhr, im Rathause zu Berlin  , Königstr. 15-18, Eingang Jüdenstraße, Zimmer Nr. 109, ftart.. ( Siehe Inserat in vorliegender Ausgabe.)

LST

REICHS MARK&

labM

3 Mark als Gutschein erhält jeder Käufer am Dienstag und Mitt­woch bei Schuh- Ein­käufen im Werte von 5 Mark an aufwärts

KÖNIGSTR.29

nedeside

Alexanderplatz  eröffnen wir am Dienstag d.15.3. 3 Uhr nachmittags Berlins   sechsten

SCHUHHOF

Sensationelle Eröffnungsangebote

in Preisen u. Modellen

Bel Schuh Einkäufen im Werte von 3 Mark an erhält Jeder Käufer am Dienstag und Mittwoch, dem 15. und 16. März einen Eröff­nungs- Gutschein im Werte von 3 Mark

jetzt auch Königstr.29

SCHUHHOF