Einzelbild herunterladen
 

Nr. 123» 49. Jahrgang ���Ot�tödS�f 0 Sonniag, 13. Mörz 1932

Richard Stuelfenbeck:l> I 11 ÜHS

Es wird immer erzählt, der Amerikaner fei in geschäftlichen Dingen von skrupelloser Rüiksichtslosigkeit und in menschlichen sei er auch nicht viel anders. Es komme ihm, wo er gehe und stehe, nur auf den Dollar an. Mr. Warden ist ein Mann im beste» Alter, er. trägt breite Hosen, ausgestopfte Schultern und randgenähte Schuhe. Die Pfeife verläßt selten seinen Mundwinkel und abends vor Schlafengehen wirft er schnell noch einen Blick ins neue Testament. Mr. Warden ist also, von außen gesehen, ein typischer Amerikaner und müßte demnach auch von skrupelloser Rücksichtslosigkeit sein. Nun, wir werden sehen. Ich bitte nicht zu erschrecken, ich machte seine Bekannstchoft im Zuchthaus in L. im Staate Kansas . Es ist nicht weiter zu ver- heivrlichen, daß Mr. Warden dort als Gefangener tätig war. Er trug den üblichen Sträflingsanzug und sein Amt bestand zur Zeit, als ich ihn kennen lernte, darin, dem Zuchthauskoch zu assistieren. Das Zuchthaus L- ist in den Staaten sehr bekannt. Es'ist diejenige Strajonstalt, bei der durch den Einfluß der alten Damen zuerst ein) humaner Strafvollzug durchgesetzt wurde. Damals, vor zwanzig bis dreißig Jahren, gab es gewaltige Kampfe im Parla- ment wegen des humanen Strafvollzuges, keiner konnte sich darunter etwas Richtiges vorstellen, am wenigsten die Farmer von Kansas , die es gewöhnt waren, Sonntag nachmittags einige Neger zu lynchen. Zum Nachtisch sozusagen. Die alten Damen ließen aber nicht lock« und überzeugten die Farmer, die Zeit zum humanen Strafvollzug sei gekommen, man müsie die Gesangenen nicht mehr als Schufte, sondern als Mit- menschen ansehen. Da die Farmersrauen den Forderungen der Damenoereinigungen zustimmten, war die Sache in Ordnung und man ordnete an, daß die Gefangenen Mysik bei ihren Mahlzeiten bekämen. Bon ollen hm,, nie» Einrichtungen der damaligen Zeit ist heute wir noch die Musikkapell« geblieben. Es hat in L. schon verschiedene Revolten gegeben, die Anstalt ist überbelegt und das Essen soll auch nicht immer gut sein. Und dann regen sich die Gefangenen hin und wieder''och darüber auf, wenn eine/ von ihnen auf dem elektrischen Stuhl str.-n muß. Obwohl sie dam/ wirklich nichts zu tun haben. Es ist ü}o nicht alles Gold was glänzt im Zuchchaus in L., das einzig«, was wirklich glänzt, sind die Trompeten der Musik«. die jeden Mittag aus d« Stadt kommen, den Gefangenen aufzu- spielen. Hier ist noch di« alt« Freudigkeit, b« alte Aufschwung und die alte Menschenliebe, so wie sie vor zwanzig Jahren direkt aus den Herzen der alten Damen gekommen ist, dl« den humanen Strafvollzug durchsetzten. Die Berhältnisse in USA . haben sich geändert. Zum' Beispiel ist di« Religion, die unter dem Namen Prosperity sahrelang die Kopfe der Seilte ausfüllt«, so daß kaum noch ein wenig Raum für Radio und Kino übrig blieb sie ist restlos zusammengebrochen. Eine Religion, eine Weltanschauung hat daran glauben müssen. Di« Folg» davon war, daß die einzigen Menschen in den Staaten, die noch mit sicherem Verdienst rechnen konnten, die Verbrecher waren. Dies wiedernm verschaffte den Verbrechern gewaltigen Zulauf und die Vermehrung der Verbrecher füllte naturgemäß dw Zuchchäuser.. Die Stimmung im Zuchthaus in L. ist sehr übel, die Leute fitzen aufeinander wie die Heringe und hören besorgt auf da» Vor» fahren der Gefangenemvagen. die ne' Ladung bringen. Das einzige, wirklich das einzige, was sie.. die guten alten amerika - nifchen Zeiten erinnert, ist die Muük. Speisesaal. Mr. Warden hatte die Aufgab» �en Koch im Speisesaal zu vertreten. Er stand in feinem- geschnittenen schwarzweiß- gestreiften Anzug neben den gr m Töpfen, aus denen die Nahrung ausgeteilt wurde und wo e darüber, daß die Neger aus Rassepatriotismus ihren schwarze Mitgefangenen nicht größere Portionen gab in. Unterdessen spi c die Musik den Sternenbanner- marsch von Pl/lipp Sousa. Da ,t fing das Programm stets au, später folgten d> nn noch einige assische Musikstücke. Der Wärter, der mich herumk brte, sagte, da- Programm sei eigentlich noch das- selbe wie vor z». azig Jahren Damals habe man auch stets mit Philipp Sousa b, nnen und interher klassisch« Stücke gespielt. Der Wärter e» hlt« mir ach die Geschichte von Mr. Warden. Er habe einen Me. Vn ge tot, sagte er. Er habe mit seinem Auto auf einer Ehau,' ein a Kind ausweichen wollen und dabei einen Wann, der von er nderen Seite die Straße überqueren wollte, so verletzt, daß er ,ald darauf starb. Ein Unglück zieht bekanntermaßen dos anbei nach sich Kein Gericht hätte Warden verurteilen können, weil««inen Mann tötet«, de�»hm in den Weg lief, als er einem Kind aus-nich, aber dieser Mann war sein persön- licher Feind, der Steuerbeamte Hicks aus der Einhundertfünfund- zwanngsten Straße in Kansas Elty. Die politische Clique, die jenem Steuerbeamten zu seinem Posten verholfen hatte, verurteilt« Warden zu zwei Jahren Zuchthaus. Jedermann' weiß, daß so etwas in Amerika möglich ist. Mr. Warden ertrug also seine Strafe mit der Resignation, die aus der Kenntnis der amerikanischen Verhältmss« kommt. Er war ein ausgezeichneter Kochassistent und während seiner Dienstzeit ist es nie vorgekommen, daß die Reger, di« zusammenhalten wie Pech und Schwefes, sich größer« Portionen perschaff'" m nuten. Während Warden seine Zeit abdiente, wurde die politische Ellque, die ihm di« zwei Jahr« aufbrummt«, gestürzt. Di« neue Regierung nahm Interesse an seinem Schicksal und es wurde so­gleich festgestellt, daß Warden«in prachtvoller Kochafsistent war. Es wurde ferner festgestellt, daß er ungewöhnliches Interesse an dem Programm der Musttanten nahm und überhaupt einer der put- müti asten" Menschen war, die man weit und breit auftreiben konnte. Was jetzt kommt, ist wiederum nur in USA . möglich. Nack) Verbüßung der zwei Jahre bot man Warden die Stellung als Direktor des Zuchthauses in L- an, weil der alte Direktor gerade wegen' Unterschlagungen seines Amtes entsetzt war. Das Verfahren gegen chn ist noch nicht beendet, es besteht aber Aussscht, daß der alte Direktor der Gefangene von Mr. Warden wird- Ich hatte das zweite Zusammentreffen mit M:. Warden, als er schon Leiter des Zuchthauses war. Er sah wieder genau so aus wie früher, als ihm der Autozwifchenfall mit dem Steuerbeamten noch nicht passiert war. Er ließ die Pfeife nicht aus dem Mund, trug randgenähte Stiesel und die üblichen wattierten Schultern. Es war bekannt, daß Warden beschlossen hatte, sein Leben den Geftmo�nen Z» widmen. Da er selbst erfahren haste, wie es ist,

wenn man in das Räderwerk der Justiz gerät, wollte er. den anderen helfen, seinen früheren Kollegen, die trotz des humanen Strafvollzugs eine Meng« zu leiden hatten.'' Warden kämpfte einen gigantischen Kampf gegen dt« Schreck- lichkeiten des Zuchchansdaseins, er fand einen Redakteur, der mit ihm die Wahrheit Hinausposaute, daß die Sache mit der Hmnaniiat in fast allen Anstalten ein grober Schwindel sei. Im Gegenteil, es ließe sich leicht nachweisen, daß sich die Verhältnisse für die Gefangenen schr verschlechtert hätten. Die Ueberfüllung war furchtbar geworden, die Hinrichtungen gingen auch nicht innnsr glatt, Geld für Umbauten stand nicht zur Verfügung, das Essen lieh zu wünschen übrig. Nur die Musik, das war das einzig«. Warden erneuerte die Zuchthauskapell« von Grund auf, er ließ nur erstklassige Künstler zu. So wie es früher gewesen war, daß geigenspielende Friseure und trompeteblasende Schlächter- gesellen für die Gefangenen gerade gut genug waren das gab es jetzt nicht mehr. Wenn die Kapelle mittags gegen dreiviertel eins aus der Stadt anrückte, hatte man wirklich den Eindruck, es mit Künstlern und nicht mit verunglückten Geschäftsleuten zu tun zu haben. Warden setzte fest, daß die Musik im Zuchthaus von Zeit zu Zell Probe spielen mußte. Er selbst versäumte nie, diesen Proben beizuwohnen, er gab seine Ansichte» freimütig kund, obwohl er er leugnete das nie außerstande war, einen hohen Ton von einem tiefen zu unterscheiden. Er hatte einfach Spaß an der Musik, das war' das ganze, es. kam ihm aus dem Herzen, er erinnerte sich, wie wohl und weh ihm gewesen war. wenn zur Zeit setner eigenen Strafverbüßung die ersten Tön« erklangen. Diesem Mr Warden, der äußerlich wie ein typischer Zlv,erikaner aussieht und dem man eine Seele aus Stähl zutraut, hat man feine Gutmütigteit schlecht gelohnt. Die Zestungen berichten über ein furchtbares Geschehnis, das vor etwa acht Tagen in L. vor- gekommen ist. Im Zuchchaus in' L. ist eine Revolte ausgebrochen und die Revolteur«, ein Dichertd. schwerster Jungen, sind auf die Idee ge- kommen, ihren Wohltätxer Mr. Warden als Geißel mit sich zu schleppen. Das haben sie wirklich getan und dabei ist Mr. Warden zu Tod« gekommen.

Die Ursache zur Revolte war eine typisch amerikanische. Die Sträflinge beklagten sich über das schlechte Radtoprogramm. Als od Mr. Warden irgendeinen Einfluß auf das Radioprogramm gehabt hätte. Die Gefangenen wußten natürlich ganz genau, daß dos Radwprogramm von dem Damenvvrstand der Christlichen Wissenschaftler und dem Feuilletonredakteur, des Kansas City Star gemacht wurde. Warden konnte zwar die kulturellen Verhältnisse des Zuchchauses beeinflussen, das aber, was drahtlos über das Land gesandt wurde, lag nicht i» seinem Machtbereich. Die Vor- tröge über den Winterpelz der Kaninchen und die Fortschritte im Brückenbau imeressierten auch unseren Warden sicherlich wenig, und seine Meinung über die Geistcsrichtung der Christian Socienco- damen war die seiner Schützlinge. Es war wirklich nur ein Vorwand, um mit dem Direktor zu sprechen. Ein Dutzend Sträflinge drängte sich in Wardens Büro und die Wärter waren machtlos, als der Direktor ergriffen mid gefesselt wurde. Noch viel weniger konnten sie machen, als ge- droht wurhe, man würde Warden töten, wenn sich die Tor« nicht sofort öffneten. Das war. also dos Ende eines Mannes, der sich Tag für Tag für seine Schützlinge eingesetzt hatte, der einen erfolg- reichen Kamps gegen die Todesstrafe führte, der die Ucbersüllung der Zuchchäuser aufgedeckt und das Prinzip der humanftären Be- handlimg entlarvt haste.. Gütig und gefchästsuntüchtig, wie Wardens Leben gewesen ist, war.auch sein Tod. Die Verbrecher hatten ihm eine schwere Verwundung beigebracht, als sie sahen, sie würden sich gegen das verfolgend« Militär nicht mehr lange wehren können. Im Zuchchauskranken- Haus, in einem Bett, in dem er schon einmal während seiner Straf- zeit wegen einer unschuldigen Magenverstimmung gelegen hatte, oerzieh er allen schweren Jungen. Er bat, man möge sie für ihren Ausbruch nicht bestrafen. Er wisse, was es bedeute, im Frühling eingesperrt zu sein. Als man chn bedrängte, ohne Strafe gehe es nicht, sagte Warden, noch sei er Direktor. Er würde also die Strafe für die Zlusbrecher. festsetzen. Schon halb bewußtlos er verblutete aus «wer Armmunde ordnete er an, eine Woche long dürfe die Musik nicht spielen.(Die Feinde Wardens behaupteten, er habe den Musikern befohlen/ d«n Sternenbannermosch von rückwärts zu spielen. Aber wir glauben das nicht.) So also starb ein Mann, dessen randgenähte Schuhe und wattierte Schultern auf große Gerissenheit schließen ließen und der doch sanfter war als ein Schulmädchen.

Mernmnn Steife:

Studien i 11 einem Spei Seiaal

Vorgestern bin ich im Hotel angekommen und sitze in dieser Stunde zum dritten- oder viertenmal im Speisesaal. Die Mahlzeiten sind vorzüglich, dauern ober länge, und da ich kein Esser bin, wird die Zeit- mir dabei lang. An meinem kleinen Tische allein sitzend. lese ich das Menü, beobachte die Esser an den Nachbartischen, spiele mit dem Serviettenring. Schließlich fällt mir ein, daß ich mein Notiz- buch in der Tasche habe, ich ziehe es hervor, ftewidlich blickt dieser gute'Gesellschafter mich on.NIm Mir die Zett. zu vertreiben, zeichne ich einige Figuren aus meiner Nachbarschaft in das kleine Taschen- buch.-- Oer Intellektuelle. Einsam an einem runden Tischchen speist«in unsorgfältig geNci- deier Herr mit guten Manieren, an den Schläfen schon ziemlich grau, mit einem durcharbeiteten, sehr klugen und eigentlich sym- pachischen Gesicht und doch ist es am Ende nicht ftzmpathisch, es ist etwas Gestörtes und Ueberansttengtes darin, es erinnert an Gesichter von Schauspielern, von Unioersitätsprofessorcn, von Leuten, die an Schlaflosigkeit leiden, was ein schweres, aber unanständiges Leiden ist. Er ist ein Intellektueller mit bekanntem Namen. Er lebt am Lichte der OeftenUichkeit, das er nicht zu fchepen braucht, das er aber überschätzt. Er ist von sehr vielen Zeiftmgen umgeben, bekommt täglich eine Menge Post und wird häufig ans Telephon gerufen! er geht dann jedesmal stirnrunzelnd und geärgert, aber mit folg- samer Eile. Nach Tische raucht er«ine Zigarre, beim Genuß der ersten Züge.schließt er die Augen, dann ist seine große Stirn oft schön. Man sieht ihm an, daß er viel Geist hat, aber dieser Geist zweifelt an ssich selbst und hat kein gutes Gewissen, keine Unschuld. Es fehlt diesem Geiste an Legitimität. Nun, auch illegitim« Dinge können blühen und gedeihen. Aber was ist ein illegitimer König? Was ist ein illegitimer Gott? Was ist«in illegitimer Geist? Oer Unheimliche. In meiner nächsten Nähe sitzt mit einer jungen Dame«in Mann. den.ich mir gut ansehen muß, denn es ist mir über ihn Bedenkliches erzählt worden. Von Herkunft Deutscher , soll er während des Krieges in Frankreich einige Millionen in der Kriegsindustrie verdient haben, zuerst als Agent, dann als Fabrikant hauptsachlich von .Gasmasken. Schlimm genug. Aber dann hat er seinen einzigen Sohn, einen schwärmerischen jungen Menschen, so lange gequält und genwßregett, bis der Junge sich das Leben nahm. Auch feine Frau überlebt« diesen Schreck nicht lange, und nun heiratet« er eine alte. kranke Frau mit einem großen Vermögen, ist aber selten zu Hause. sondern lebt in eleganten Kurorten, reist in Aegyvten, an der Ripiera. in der Schweiz , stets in Begleitung sehr hübscher Mädchen. Auch di« jetzig«, so sehe ich, ist wirklich schön, sieht übrigens keines- wegs nach Halbwelt aus. Sie ist so jung und so harmlos, kein« Spur von Koketterie, von Berechnung, von Laster: man mochte dem alten Aasgeier wohl«ine gerissenere Freundin wünschen. Nicht einmal elegant sst sie. außer der dünnen Kette trägt sie keinen Schmuck, auch am Abend nicht. Lang« betrachte ich mir den Alten: merkwürdig bieder sieht er aus, beinahe harmlos, man muß ihn schon sehr genau ansehen.. um die Signatur seines üblen Charakters in feinem Aeußerrn wahrzunehmen. Gerade das macht ihn mir interessant und höchst oerhaßt. Was für ein Mensch muß aas fein, der fein Vaterland verraten und sich im Krieg so übel bereichert, der seinen Sohn zur Verzweiflung getrieben und. längst schon reich. diese, anrüchige Geldheirat geschlossen hat und der dies alles und vielleicht noch vieles mehr hinter einer Maske ovn stiller, beinah« ängstlicher Kleinbürgerlichkeit zu verbergen weiß. Sein« jung« Freundin tut mir leid: sollt« man sie nicht warnea?

Ich sehe, wie sie ihm Pudding' auf den Teller gibt, so freundlich besorgt, so kindlich bemutternd! Und ich sehe, wie er ihr dafür dankt, wie er ihr zunickt, so väterlich, so dankbar? Es ist«.icht zu glauben. Darum winke ich dem Oberkellner und frage ihn, cb wirklich dieser'Mann, wie man mir gesagt hat, der berüchtigte Kriegsliefe- rant ans Frankreich fei. Der Kellner lacht mich-ius 0 nein, der Gasmaskenmann ist heute früh abgereist, und dieser hier sst ein Oberrechnungsrat aus Preußen mit seiner Tochter.«' Enttäuscht bettachtet« ich das entzauberte Ungeheuer. Auf Grund einer Verwechslung habe ich in sein gutes Durchschnitt sgesicht Züge von Laster und Boshett hineinphantasiert. Wäre die Tochter nicht, so hätte ich diese Figur vielleicht mein Leben lang als ein lmheim- liches Rätsel in mir herumgetragen. Ich schäm« mich sehr, und es freut mich dennoch, daß das kleine Gebärdenspiel über dem Puddinqteller mich stutzig gemacht hat. Es ist doch gut, daß Gesichter und Gebärden nicht so vollkommen lügen können. Oie blonden Schwestern. Die zwei schönen schlanken Gestalten sind während dieser Mahl- zeiten meine Zhigenlust. Sie sitzen hübsch in guter Haltung»nd sprechen leise miteinander Französisch mit einer Artigkeit, wie die meisten Menschen sie nur gelegentlich und für kurze Zeit aufbringen: sie ober scheinen immer so zu sein. Sie sprechen lächelnd, jede Silbe kommt präzise heraus, chre Frisuren und Bemalungen sind rnnder» bar tadellos, entzückend lächeln sie mit den tiefrvten Lippen. Ihr Haar ist metallen hellblond, sehr dicht, kurz geschnitten, wie ein Helm liegt es eng über den länglichen Köpfen, verläuft hold und kindlich in. die kleine Rinne im Nacken. Im Gesillft haben sie beide dieselben Farben, mit großer Kunst und Zartheit ist die Statur leicht übermalt, dos sanfte Wangenrot verläuft schön abgestuft'n einen warmen, ttacken flaumigen Teint gleich dem von Aprikosen. Tictz ' Lächeln und Höflichkeit liegt ein großer Ernst in den Gesichtern, der Ernst von klugen und. artigen Kindern, die schon alles wissen, aber dennoch klug und ortig bleiben. In jede von Zweien kann man sich sehr verlieben. Man r erliebt sich ober doch nicht in eine, sondern in beide, so sehr ähnlich sind die Schwestern einander, und dadurch wird die Verliebtheit ein wenig gerührt und«in wenig verlegen. Man möchte diese hübschen, ernsten und arttgen Frauen bc'chützen, aber iie sehen trotz allem so straff und wehrhaft aus, daß sie dessen nicht im mindesten bedürfen. Besser vielleicht wäre es, sich von ihnen beschützen zu lassen. Sie sind Schwestern und kommen au»«wem Städtchen in der Champagne. Aber in ihren schumnerndsn Haarhelmen, mtt ihre» roten Appen und flaumig gepuderten Aprikosenwangen scheinen sie aus einem Land und Volk tu stammen,«mem Amazonenvoll vielleicht, wo allg genau ebenso aussehen, einem schönen und hoch« gebildeten Volk, wo alle solch« kurze dichte Haare über solchen kraftig schlanken Nacken ttagen, wo alle diesen duftenden, fanst gedämpften Teint haben, und alle miteinander so liebevoll artig sprechen. Ein glückliches Land,«in beneidenswertes Volk!

.Nal urwunder durch X-Sttahlru. Dt« Entdeckung der X-Sttohlen war An Wunder an sich, die Wirkung der X-Sttahleu bedeutet kein geringeres Wunder. Alles hängt von der Länp« der Wellen und der Jnteirsüöt der Bestrahlung ab. Manch« Tiere, di« den X-Strohlen ausgesetzt werden, verlieren die Fähigkeit, neu« Individuen hervorzubringen. Bestrahlunaen von Insekten haben dazu geführt, daß die Entwickluno'prozesse dieser Tiere um da» Hundertfache beschleunigt wurden. Braune Mäuse wurden nach der Bestrahlung wckß. weiße Mäuse wurden braun. Viele Flüssigkeiten nahmen di« Eigenschaft an. Licht zu polarisieren. Tabakpf'onzen zeigen ein stärkeres Wachstum und bringen mehr Blume» hervor.

SüllhaUer aller Systeme JediPteislagt

It tinüerf üller so- Tfazze

Kein Hbtchranboc zpohr.&aaa2 dtehea. der halbes toi fffföim

rar Beerte 4 y* wesSv mg Aßgegtfttte. F mm Hoiic ber m m gm Go'dfink �gm Qoldfink QroA+" UdbHna W

--'-- LtßtfävStr. 113. Bake Kfuaarst'. fnedrfohotr. 143. am Stadtbahnhöf Teuentzianair< am Wüten-

' b"rgä atl Sfiitta/ma/tt IS, Gold/inkackö

163 Ecke ßehrenstraßa 133 Ecke Mehrenstr 94, gegonüb.Kaiwnotai