Röhm und die Röhmlinge".

Durch die sozialdemokratische Presse wurden Briefe veröffent­licht, die der oberste militärische Führer der Hitlerschen Bürger­friegsarmee, ein früherer deutscher Hauptmann und späterer Oberst in Diensten der südamerikanischen Republik Bolivien , Ernst Röhm , an einen Vertrauten geschrieben hatte.

Aus diesen Briefen ging eindeutig hervor, daß der oberste Militärchef der SA - Horden gleichgeschlechtlichen Nei gungen huldigt und von diesem seinem„ Liebesleben" in zynischer Offenheit berichtet. Obwohl Röhm sich rühmt, besondere Neigung, 3u Refruten" zu haben, wird er von Hitler in seiner mili­tärischen Borgefeßtenstellung" belassen. Der nationalsozialistische Minister im Freistaat Braunschweig Klagges hat sogar gewagt, unter Mißbrauch der Prefsenotverordnungen dem jozialdemokratischen Braunschweiger Volksfreund" eine sogenannte Auflagenachricht zu senden, in der er einseitig zugunsten des in München lebenden Röhm Stellung nimmt. Dieser offenfundige

"

Amtsmißbrauch hat den Reichsinnenminister Groener ver­anlaßt, durch Funktelegramm dem Klagges zu untersagen, eine solche Ausiageforderung zu stellen, und ihm anzudrohen, daß jede Maßnahme, die er nach dieser Richtung treffe, vom Reich aufgehoben werden würde.

Versuchter Hochverrat.

Polizeibeamte in Haft genommen.

17. April Preußenwahlen!

Eine Vorlage des preußischen Staatsministeriums.

wird am kommenden Montag zusammentreten, um üb Der Ständige Ausschuß des Preußischen Landta wird am kommenden Montag zusammentreten, um üb den Zeitpunkt der Neuwahl des Preußische Landtages zu beraten. Vom preußischen Staats Vom preußischen Staat ministerium wird dem Ausschuß eine Verordnung vor gelegt, wonach die Wahl zum Laudtag a in 17. April stattfinden soll.

In Bayern und Württemberg wird für den Fall, daß die preußischen Landtagswahlen am 17. April statt finden, ebenfalls an diesem Termin zu den Landtagen gewählt werden.

Die Treuen um Hugenberg.

Der Fels von Erz" und der Passionsweg. So lesen wir in der Berliner Nachtausgabe" des Hugen­berg- Berlages über des Reiches Bannerträger":

In gemitterschwüler Zeit mard der geboren, der uns im 3n Berlin wurde ein Polizeileutnant und ein Wirbelsturin unserer Tage zum Fels von Erz3" werden sollte. Polizeiwachtmeister verhaftet, die versucht hatten, sich Zum Fels von Erz" all dessen, was deutsches Denten, Lagepläne von Polizeiunterkünften und von Munitionslagern der deutsches Empfinden, deutsches Fühlen heißt... Polizei zu beschaffen und einzelne Pläne dieser Art, die sie erhalten Seit jenem Tage war er: Hindenburg . Und in diesem hatten, dem nationalsozialistischen Hauptquartier in der Hedemann- Namen lag der Glaube, die Hoffnung, die Liebe eines ganzen

straße zuzustellen.

Als Mittelsperson diente die Braut des Wachtmeisters, die als Büroangestellte im Preußischen Polizeibeamtenverband tätig war. Auch diese wurde wegen Beteiligung am versuchten Hoch­verrat in Haft genommen.

Der Krieg im Osten.

Bölferbund beruft einen Ausschuß.

Zum japanischen Krieg gegen China hat die eigens einberufene Bollversammlung des Völkerbundes bei Stimm­enthaltung Chinas und Japans die Einfeßung eines Schlichtungs­ausschusses von 19 Mitgliedern beschlossen. Ihm gehören außer den Ratsmächten noch sechs Vertreter fleinerer Staaten, sowie der Präsident der. Vollversammlung an.

Die Aufgabe dieses Ausschusses ist auch auf die Mandschurei ausgedehnt worden. Damit ist zunächst die Errichtung des mand­schurischen Staates noch feineswegs mit dem Segen der internatio nalen Anerkennung versehen worden. Amerika hat mit aller Deut. lichkeit erklärt, an dem Neun- Mächte- Paft festzuhalten, der die Unverfehrbarkeit Chinas garantiert. Inzwischen hat der i letzte chinesische Kaiser Puji den Thron der Mandschurei bestiegen,

Voltes. Die Legende wob schimmernde Schleier um seine ragende Gestalt. Er wuchs zu riesenhafter Größe.

In Sturm und Drangzeiten geboren, mit dem Reiche zur Größe erwachsen, Führer und Schirmer des Volkes in schwersten Kriegstagen, mannhafter Bertreter echten deutschen Fühlens, Berkörperung der besten aller deutschen Tugenden, Bannerträger der echten, wahren, großen Idee des Deutschen Reiches! So grüßen wir ihn...!"

So schrieb die Nachtausgabe", allerdings im Jahre 1924! Heute bringt die gleiche Nachtausgabe" eine„ Ant wort auf die Rundfunkrede Hindenburgs", die einen Tat fachenbericht" darstellen soll mit der einzigen Schlußfolge rung, daß Hindenburg den 9. November 1918 nicht über wunden" habe und daß er selbst der Kandidat des Weimarer Systems" geworden sei. Deshalb kämpft die Hugenberg- Bresse heute pflichtbewußt gegen den Fels von Erz" und empfiehlt dafür einen Du efterberg!

ßt die Verehrung für den einst so gefeierten„ Fels von Ein anderes Blatt aus dem gleichen Verlage, Der Tag", rz", den Bannerträger der echten, wahren, großen Idee des Deutschen Reiches" zusammen in die klassische Formel, feine Amtszeit als Reichspräsident bedeute Sieben Jahre deutsche Passion!".

Man muß es dem Hugen wie dem Duesterberg zuge fen, daß sie aus ihrem Herzen jeweils feine örbergrube machen!

Die fommunist ſche Parole.

allerdings zunächst nur als Ministerpräsident von Japans Gnaden. qm 204

Attentat auf einen Diplomaten.

Der deutsche Botschaftsrat von Twardowski in Moskau

angeschossen.

In Moskau hat ein Student Stern in das Auto der Deutschen Botschaft, das an einer Straßenede halten mußte, hin­eingeschossen und den Botschaftsrat v. Twardowski nicht unerheblich. aber zum Glück nicht lebensgefährlich verwundet.

Stern ist sofort verhaftet worden. Die Sowjetpresse behauptete alsbald, das Attentat hätte dem Zwed gedient, die guten Beziehun gen der Sowjetunion zu Deutschland zu schädigen Bald darauf wurde amtlich aus Moskau die Festnahme eines gewissen Wafiljeff gemeldet, der das Attentat veranlaßt haben soll. Die eigentlichen Auftraggeber, fo meldet Moskau weiter, feien polnische Staats­bürger, die in Rußland lebten.

pudelis ad minim th

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Thälmann

Hitler

Wels

„ Der Hauptstoß ist gegen Wel zu richten!"( Rete Jehne" som 9. März 1952)

Bunte Chronik.

Nachrichten aus aller Welt.

Wenn nun nicht gleichzeitig auch die Verhaftung dieser Polen gemeldet wird, so muß man den amtlichen Moskauer Hinweis schließlich auf solche Bolen beziehen, die nicht verhaftet werden fönnen aber dann müßten es Mitglieder der Polnischen Gesandt- Gegen einen bekannten Berliner Gelehrten, den Geh. Regie­schaft oder polnische Konsuln sein. Diese wären erterritorial und rungsrat Prof. Dr. Oswald Flamm, ist von der Staatsanwaltschaft stünden daher nicht unter der Allmacht der russischen Polizei. Das ein Berfahren wegen des Berdachts der Devisenschiebung Warschauer Regierungsblatt stellt mit Recht fest, daß für die eingeleitet worden. Der Gelehrte, der im 71. Lebensjahre steht, amtliche Moskauer Behauptung feinerlei Beertlärt, daß es sich bei der Denunziation um einen Racheaft handelt. weis geliefert worden ist; es spricht von einem Mißbehagen über diese Verdächtigung, die sich zur stärksten Empörung steigern müßte, wenn sich die Grundlosigkeit der Beschuldigung erweisen follte.

Aus m völtertundlichen Institut der Universität Göttingen wurde von inem bis zur Stumbe noch nicht ermittelten Täter ein aus dem 18. Jahrhundert stammendes, eigenartiges und sehr seltenes Fedettled eines Häuptlings von Hawai gestohlen, das einen bhaberwert von etwa 2 Millionen Mart hat. Einem inzwischen ochafteten Studenten konnte die Täterschaft nicht nach gewiesen weven.

In der vrgangenen Woche wurden die erfien, goldig glänzenden, bronzenen erpfennigftüde in den Berkehr gebracht. Fälscher mhten sich die dem Markstück ähnliche Größe der neuen Münze zunuz.verfilberten" fie und gaben sie tatsächlich als Mark

Der Steueraußendienst beim Landesfinanzamt Groß- Berfin hat Der Steueraußendienst beim Landesfinanzamt Groß- Berfin hat gegen fünf Berfonen wegen Rapitalverfchiebung. ins Kapital von insgesamt acht Millionen Mark. Stern und Wafiljeff werden vom Militärkollegium des Obersten Ausland Haftbefehl ergehen laffen. Es handelt sich um ein ftück in Zahlu3.

Sowjetgerichtshofes abgeurteilt werden also ohne Möglichkeit, an eine höhere Instanz zu appellieren.

Aus dem Rathaus.

Der Magistrat hat jetzt nach einer nochmaligen Durchberatung dem von der Stadtverordnetenversammlung verabschiedeten Entwurf der neuen Berliner Ortsfagung zugestimmt.

Die neue Ortsfagung, die eine Vereinfachung der Ber waltung durch Neuabgrenzung der Zuständigkeiten zwischen denten zugeleitet worden. Die Ortssagung wird nach Genehmigung Zentralverwaltung und Bezirksämtern bringt, iſt dem Oberpräsi­durch die Aufsichtsbehörde am 1. April in Kraft treten.

Das Stadtparlament verabschiedete in seiner legten Eizung eine wichtige Vorlage über die Neuregelung der Ge­bühren für die Straßenreinigung. Die neue Ge­bührenerhebung wird nach den Berechnungen des Stadtfämmerers für die Stadt eine Ersparnis von etwa vier Millionen Mark bringen.

3m Erziehungsheim.

Seltjame Erziehungsmethoden in dem Knaben Er. ziehungsheim Gütergog waren in der letzten Woche der Gegenstand mehrerer Verhandlungen des Potsdamer Schöffen­gerichts. Die beiden„ Erzieher" Franz Stein und Mar Meŋen maren des Sittlichkeitsverbrechens angeklagt. Sie nurden beschuldigt, sich an den Knaben des Heims vergangen zu haben.

Die Berfehlungen sollen fich während der Borstunden ereignet haben. Der Erzieher Stein bezeichnete die Aussagen der Knaben als unglaubwürdig. Er wurde vom Gericht freigesprochen, weil, mie es in der Urteilsbegründung heißt, ein schlüffiger Beweis für die Schuld des Angeklagten nicht geführt werden konnte. Der zweite angeflagte Erzieher Meyjen murde dagegen zu einem Jahr zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Er war von fünf Jungen beforiders beloftet morben,

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Unter außerordentlich starker Anteilnahme der Bevölkerung mwurde in dem Bezirt Spandau das 700jährige Be stehen der ehemaligen Festungsstadt gefeiert. Vor dem Rathaus fand eine große Feier statt, die mit einem Parademarsch der Reichs­mehr endebe.

Bei der Explosion eines Gasläuterungstants in der Gasanstalt in Camden( Nordamerika ) find 20 Arbeiter, die tommen, 6 wurden schwer verletzt und 10 Arbeiter werden vermißt. mit der Reinigung des Tanks beschäftigt waren, ums Leben ge­14 der Todesopfer find in einem Tant bei lebendigem Leibe

Derbrannt.

K

Der 24jährige Student Frederic von Sydow erschoß seinen Bater, das Mitglied der ersten Kammer des schwedischen Reichstags und jahrelangen Vorsitzenden der schwedischen Arbeit­gebervereinigung, außerdem deffen 60jährige Haushälterin und die 20jährige Hausangestellte. In dem Augenblid, als der Mörder in einem Lofal verhaftet werden sollte, erschoß er seine junge Frau und darauf sich selber.

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Nachdem der Schloffer Alfred Schwill in Gelsenkirchen zwei Personen erschossen und sich dann selbst getötet hatte, erlitt der Bater Schmills, als ihm die Nachricht überbracht wurde, einen Schlaganfall und starb alsbald, während die Mutter so schwer er frantte, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird.

In Dearborn in den Bereinigten Staaten fam es in der Nähe der Ford Fabrik zwischen etwa 5000 zunächst ruhig demon­firierenden Arbeitslosen und der Polizei zu schweren Rümpfen, bei benen vier Arbeiter getötet und 50 fchwer verlegt wurden. Bon den Polizeibeamten wurden etwa 15 perlegt.

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Gegen da Steueramt in Ungarisch Ostrau in Mähren murde von nem Unbekannten ein Sprengstoffattentat erübt. Der äter muß ein Bündel von mindestens 20 Dynamit patronen gew jen haben. Die ganze Kanzlei wurde zerstört.

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Die in in Lübeder Calmette- Impfprozeß ver urteilten Herz Professor Denke und Obermedizinalrat Dr. Altstädt, werden vorauchtlich Lübeck für immer verlassen. Dente hat bereits seinen Hausst aufgelöst und ist abgereist. Dr. Altſtädt wird auf feinen Boft, en's Leiter des Lübecker Gesundheitsamtes nicht zurüc

fehren.

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In Porn find ungeheure Mengen gefälschter Brief. marten im Umlauf. Eine hohe Militärperson hat sich anheischig gemacht, gegen eine Belohnung von 100 000 3loty ein Lager von 5 Millionen fächer Briefmarken nachzuweiſen.

Gewaltige Schneestürme müteten an der Ostküste von Nord­ amerika . Im caat New York murde zeitweilig der ganze Verkehr lahmgelegt. Ena 40 Menschen sind in den Stürmen umgekommen.

Ein furchtbcer Schnee- und Regensturm suchte auch das Elsaß und besonders traßburg heim. Allein in Straßburg wurden mehr als 1000 rnfprechleitungen zerstört.

In Stegliz , n Haufe Borstellstr. 22, wurde vor einigen Tagen der Zeitungshän er Erich Wilde in Notmehr von einem Polizei. beamten erichoffe Der Mann hatte sich in die Wohnung seiner Beliebten, die fee Anträge zurüdgewiesen hatte, Cinlaß verschafft. Gr drohte, re Anwesenden niederzufchießen. Das Ueberfall. Er tommando, urde gerufen. Als ein Polizeibeamter in das Zimmer trat, bete ber eierfüchtige, den Beamten niederzuschießen. Darauf gab Beamte einen Schuß ab, der Wilde so unglücklich traf, daß each wenigen dugenbliden verftarb.