Grausiges Schauspiel am Onjestrfluß. Die Leichen der Flüchtlinge immer noch auf dem Eise. Die Bewohner des bessurabischeu Greuzdorse» JJoloaca erleben mm schon seil zwei Wochen ein wahrhasl grausiges Schauspiel: ilus dem Tis des fest zugefrorenen vusestrslusses, ganz nahe am Ort. liegen noch immer die Leichen des großen Müchll'ngsmordes in zerstreuten Gruppen umher. Ztlemaud wagt es. sie zu bergen und zu beerdigen. Aus beiden Ufern stehen die Grenzwachen, hier die Rnmänen, dort die Russen. Inzwischen haben die rumänischen Behörden angeordnet, daß das grauenhaste Bild Photographie:! wird. Die Photos sollen dem Völkerbund übermittelt werden. Der sozialdemokratische Abgeordnete von Bessarabien . Mirescu. der eine Reise in die Grenzgebiete unternommen hat. erklärte dem Korrespondenten des„Soz. Pressedienst" in Bukarest , daß die Lage am vnsestrstrome unhaltbar geworden sei. Tagtäglich ereignen sich neue Zwischensälle, da immer wieder von hüben und drüben versucht wird, den Fluß illegal zu überschreiten. In den Rachtstundeu gleicht die Grenze einer Kriegssronl: Scheinwerfer überstreichen da» Fluß- bell und die User, beim geringsten Geräusch steigen Leuchtraketen auf, jede verdächtige Person wird ohne Anruf m't einem Kugeiregeu überschüttet, während von Rumänien aus immer nur Eiuzelper. fönen oder kleinere Gruppen hinüberzukommen versuchen, sind die Grenzübertritte aus der Ukraine schon vlassenerscheinung geworden. Im Monat Jebruar allein sind 342 russische Flüchtlinge gezählt morden, von denen etwa hundert aus der rumänischen Seite ver- mundet anlangten. „Ostpreußen kann vermelden.. Während des Weltkrieges lernten Schüler und Schülerinnen mit viel Schweiß und Fleiß ein vaterländisches Gedicht, in dem diese Zeilen vorkommen: Ostpreußen kann vermelden, Was Hindettburg getan, Und Schlesien wird den Helden Im Ruhmes kränz e mp fahn. In der Kriegsgeschichte steht Hindenburg in der Tat als der Steger von Tannenberg und den Masurischen Seen, als Befreier
OrtcnflldierBczirhspaileUag am Sonnabend, dem 2. April 1932, abends 6 Uhr und am Sonntag, dem 3. April 1932, vormittags 9 Uhr, Im Plenarsaal des„PreuSfschen Staatsrats", Leipziger Straße 8. Tagesordnung: I.Geschäftsbericht: Georg Wendt. 2 Kassenbericht: Alex Pageis. 3. Bericht der Revisoren; H. W o 1 f f, 4. Fraoenbericht: Käihe Kern. 5. Aussprache 6. Wahl des Bezirksvorstandes und der Kommissionen.— Bestätigung des Bezirkskassierers. 7. Der Kampf um Preußen. Aufstellung der Kandidaten.
Rundfunk und Wahlen Oer Rachrichiensturm in der Wahlnacht
Die Wahlnacht war die große Zeit des Rundfunks. An den Wahlkamps in Deutschland nahm durch den Rundfunk ganz Europa teil. Man kann wohl sagen, daß noch nie so viele Menschen am Radio gewesen sindvwie in der Nacht vom 13. auf den 14. März. Der Radiohandel bestätigt es auch. Radioapparate wurden gekauft. Akkus geladen. Röhren erneuert. Selbst in dieser für die Wert» tätigen so schweren Zeit entschloß sich mancher zum Kauf eines kleinen billigen Detektorempfängers... Jeder wollte das Wahl- ergebnis hören. Deutschland saß am Radio. Aber man schien auch in anderen Ländern Europas zu ahnen, daß der Kampf der Republik gegen den Faschismus in Deutschland für die ganze Welt von größter Be- deutung ist. Schon um 18 Uhr meldeten sich die Sprecher der Sender von Dänemark , Schweden , Norwegen , Polen . England, Frankreich , Holland , Rußland , Tscheche- s l o w a k« i usw. Ueberall teilte man in allen Sprachen Europas mit, daß Durchsage erfolge, sobald das erste Wahlresultat in Deutschland bekannt werde. Noch vor dem ersten Resultat ergriffen Redner in allen Sprachen das Wort und erklärten die große Bedeutung der Reichs- Präsidentenwahl in Deutschland. „Der Kamps geht um den Staat, die deutsche Republik!" so sagte ein Sprecher in Kopenhagen . Selbst in England, wo sonst der„heilige Sonntag" jede Politik am Radio verbietet, erklang eine Stimme...:„Re-vlts ok German Election!" In Spanien verfolgt« man besonders interessiert den Wahlkampf. Dort sagte ein Redner:„Wir wünschen der Demokratie in Deutsch - land einen durchschlagenden Erfolg! Wir, die selbst erst vor kurzem die Fesseln einer Diktatur abgestreift haben, wünschen dem deutschen Volk die Freiheit, also einen Sieg der demokratischen Republik !" Um 18.30 Uhr meldete der Berliner Sprecher als Kuriosität das winzige Resultat der Wahlen von der Zugspitze . Genau drei Minuten später meldete Kopenhagen , Stockholm und Warschau : „Hallo, erstes Resultat... Zugspitze !" In allen Sendern Europas saßen Menschen an Empfängern, die auf Berlin geschaltet waren.
hörten von da die Resultate und übersetzten sie sofort, um schon nach drei Minuten in eigener Sprache ins Mikrophon zu melden. Gegen 20 Uhr kamen die ersten wichtigen Wahlzissern. Europa be- gann zu fiebern. Ein unerhörter Nachrichtenkampf begann vor Millionen Hörern in Europa und Amerika . Denn auch die ameri« tanischen Sender hatten einen Sonderdienst eingerichtet. Die Welt hörte auf Berlin . Wenn man am Kondensator des Radioempfängers drehte, dann sprangen im Lautsprecher Städte und Länder vorbei, aber von überall tönten menschliche Stimmen, die dasselbe sprachen. „Hallo London ... New Results from Berlin !... Hindenburg 564 000."—„Allo ici Paris,.. Hindenburg . Leipzig 275 000."— „Polskie Radio Warszawa Hindenburg dostaw Berlinie.., 558 000/ —„Kopenhavn-Dänemark. Resultat Stuttgart , Hindenburg 157 000." So klang es in allen Sprachen, in allen Zungen über ganz Europa . In Moskau diktierten besondere Sprecher die Resultate für die Prooinzpresse und versahen diese mit gehässigen Kommentaren der Wut über den mißlungenen„Einbruch" in die sozialdemokratisch« Front. In Kopenhagen mußte der Sprecher die Hörer immer wieder bitten, den Telephonsturm auf den Nachrichtendienst zu unter- brechen. Man werde bestimmt jedes Resultat sofort ins Mikrophon melden. So ging es bis spat in die Nacht. Um 2 Uhr meldete ganz Europa das Ergebnis und man gab zugleich den Kommentar zur Schlappe Hillers. Ueberall stellte man den Sieg über den Faschis- mus fest. Ueberall bedauerte man, daß eine kleine Summe fehle und dadurch ein zweiter Wahlkampf nötig werde. Aber der Sieg der Demokratie sei deshalb nicht kleiner. In den Morgenstunden ging man noch einmal zum Kurzwellen- empfänger und schaltete auf den amerikanischen Sender der NBE. Und da kam eine Stimme über den Ozean und meldete: „Hitler lost the Campaign!*—.Eitler verlor die Schlacht!" (den Kampf). Mit diesen Worten in den Ohren erdete man mit Vergnügen die Antenne... H. G.
Das Opfer des Leoparden Oer Maler Oihegraven vor Gericht
Ostpreußens von der russischen Okkupation und durch die Schlachten in Polen vom November 1S14 als Rettsr Schlesiens vor dem russischen Einfall da." Als Reichspräsident hat er sich gerade für die östlichen Provinzen immer besonders eingesetzt. Man könnte sogar vielleicht sagen, daß er sie bevorzugt hat. Der Dank ist ihm am 13. März erstattet worden: die Wahlkreise Ost- preußen , Breslau und Liegnitz haben für Hindenburg mit am schlechtesten im ganzen Reiche gewählt. Die Schulkinder müßten jetzt also umlernen:.Lindenburg kann oermelden, was Ostpreußen getan.. Racheakt eines früheren Strafgefangenen. •Der Täter verübt Selbstmord. Srandenburga.d. h„ 15. März.(Eigenbericht.) Aus dem Gute Blauer Hof bei Brandenburg , das der preu- suchen Justizverwaltung gehört und von der Skrasaustalt Brandenburg bewirtschaftet wird, ereignete sich gestern nachmittag eine schwere Bwkiat. Der ehemalige Strafgefangene Alfred Kühnel, der im Juni 1931 nach Oberschöneweid« entlassen worden war, war wieder nach Brandenburg zurückgekehrt. Er ließ sich gestern nachmittag in einer Autodroschk« nach dem Gut fahren und wollte, wie er angab, den Inspektor sprechen. Kühnel traf den Inspektor nicht an und darauf schlug er seinen Weg noch per ehemaligen Gefangenen- borack« ein. Anscheinend hat K. früher auf dem Gute als Straf- gefangener gearbeitet und kannte die Berhältniss«. Auf dem Weg« nach der Baracke traf er die Oberwachtmeiftsr Marx und O p p e r- mann. Diese erkannten den ehemaligen Strafgefangenen an- scheinend wieder uno auf die Frage von Marx, was er hier wolle, zog Kühnel eine Pistole und gab zwei Schüsse auf die Beamten ab. Der eine Schuß traf Marx io die Brult und verletzte ihn schwer, der andere Oppermann in den linken Oberarm. Dann entfernt« sich Kühnel etwa 50 Schritt vom Tatort und tötete sich durch einen Schuß selbst. Die beiden Beamten wurden nach vem Branden- burger Städtischen Krankenhaus gebracht. Das Motiv zur Tat ist nicht bekannt: es wird«in Racheakt vermutet, der wohl zunächst dem Inspektor des Gutes galt. Der Täter hatte zwei Schußwaffen bei sich. 'Wer ist die Geisteskranke? Bor einigen Tagen wurde in Fürstenwalde«ine etwa 30Jahr«alteFrau aufgegriffen, die planlos durch die Straßen irrte. Sie konnte ihren Namen nicht angeben. Sie erzählte immer nur von der Schwedter Straße 21 in Berlin . Die Nach- forfchungen, die die Polizei hier anstellte, waren ergebnislos. Nie- mand wollte die Unbekannte hier kennen. Die Frau ist 1.60 Meter groß, trug ein« helle Strickjacke, blauen Rock uno schwarze Schuhe. Ueber die Kleider hatte sie eine blaugestreifte Trägerschürze. Die offenbar Geisteskranke ist ins Krankenhaus gebracht worden. Per- strnen, die irgendwelche Angaben machen können, werden gebeten, sich bei der Vermißtenzentrale zu melden.
Unter großem Andränge des Publikums begann heule früh vor dem Schöfseugerlchi Schöueberg unter Vorsitz von Land. gerichksdireklor Mensel die Verhandlung gegen den Luustmaler und Ab rschuugsrei senden Hugo v. Oihegraven. der sich wegen der Biullal seines Leoparden Ranosch zu oerantworken hat. Bekanntlich wurde am 22. Januar von dem Leoparden das' zweijährige Töchterchen Erika der Portierlsuts Scharries im Hause j Kaiserallee 98, als die Mutter nnt dem Kinde auf dem Arm die Wohnung des Angeklagten betrat, angefallen und derartig zerfleischt, daß die bedauernswerte Klein« an- den Verletzungen oerstarb. Di« »Mutter ist in Diesem Prozeß als Nebenklägerin zugelaflen. Die Anklage blutet' auf fahrlässige Tötung und fahrläfsige Körperverletzung, sowie serner auf Uebertretung. weil der Angeklagte ohne polizeiliche Erlaubnis ein gefährliches wildes Tier gehalten hat. Der eigentliche Schuldig« bei diesem tragischen Vorgang, der Leopard Nanosch , fft inzwischen bekanntlich durch eine Polizei* kugel getötet worden. Sein Fell, an dem sich der Kopf mit dem Gebiß befindet, liegt ausgebreitet auf der Anklagebank. Der Angeklagte Oihegraven schildert auf Befragen des Vor- sitzenden aussührlich seinen ständigen Wohnungswechsel und seinen hartnäckigen Kampf mit der Polizei. Von der Münchener Straße ging es zur Speyerer Straße, von hier zur Horden- bergstraße, dann nach Treptow und schließlich nach der Kaiserallee. wo das Unglück geschah. Bald waren es die Mieter, die nicht mit einem wilden Tier zusammenleben wollten, bald hatte der Hauseigentümer an Nanosch etwas auszusetzen und in der Hardenbergstraße war es die Polizei, die das Verbleiben des Leoparden in Charlottenburg nicht dulden wollte. Oihegraven hatte nach seiner Rückkehr nach Deutschland im November 1929 bei der Polizei um Erlaubnis nachgesucht, das Tier in seiner Wohnung zu behalten. Es wurde ihm nicht gestattet, er wandte sich an das Polizeipräsidium, schließlich auch an das Ministerium des Innern. Es wurde ihm die Erlaubnis erteilt, das Tier bis zu seiner Abfahrt
nach Afrika , die im Mar 1930 erfolgen sollte, gefesselt bei sich zu belassen. O. blieb aber in Berlin , die Kontrollen, die die Polizel- reoier« bei ihm durchführten, fielen in der Regel für ihn ungünstig aus, das Tier lief ungefeffelt in seinem Zimmer herum, auch. der sichere Käfig, den er auf Veranlassung der Polizei beschafft hatte, stand meist unbenutzt da Es wurde O. ein Zwangsgeld in Höhe von 150 M angedroht und die Tötung des Tieres dazu. Auch das machte tnen Eindruck onl ihn. Der Angeklagte schildert Nanosch als vo ommen zahm. nur konnte er Kl n der nicht sterben,«ine Eigenschaft, die er, wie der Angeklagte sagt, auch mtt anderen Raubtieren und sogar Mtt Hunden teile. Jedesmal, wenn Frau Scharries mit der kleinen Erika das Zimmer betrat, äugte Nanosch unruhig zum Kinde hin. Oihegraven will au, diesem Grunde Frau Scharrics gewarnt haben. das Zimmer mtt dem Küche zu betreten. Frau Scharries habe aber gemeint, Nanosch scheine sich ja schon an die kleine Erika gewöhnt zu haben. Dann geschah am 29. Januar dieses Jahres das Unglück, das der kleinen Erika das Leben tosten sollte. Frau S ch a r r i e s betrat mit dem Kinde auf dem Arm dos Zinrmer. Der Leopard riß sich von der Leine los— die Tür zum Käfig stand offen—, sprang auf das Kind zu, die Mutter ließ das Kind zu Boden fallen und schrie um Hilfe. Oihegraven versuchte Nanosch z-urückzureißen, es gelang ihm nicht. Herr Scharries lief mtt einem Hammer herbei, er riß ihm den Hammer aus der Hand und schlug damtt auf Nanosch ein. Dieser verlor dabei einen Zahn. Die wetteren Umstände sind bekannt. Dr. Mahnholz schildert die Todesursache. Nanosch hatte der kleinen Erika die Schlagader am Halse eingerissen. Als erst« Zeugin wird die unglückliche Mutter ver- nommen. Sie bestätigt, daß der Angeklagte sie darauf aufmerksam gemacht hatte, daß der Leopard Kinder nicht liebe. Er habe ihr aber nicht direkt �erboten, mit der Kleinen ins Zimmer zu kommen.
Aazi-Theater im Krematorium. Am Montagabend um 18 Uhr wurde im Krematorium Gericht- straße ein Nationalsozialist eingeäschert. Die Trauerfeier glich einer nationlsozialistischen Propagandaversammlung. Am Sarge sprach ew i Hakenkreuzpastor. Er deklamierte:„Der uns von Gott ge- schickte Hitler , der das Deutsche Reich von dem jetzigen Uebel befreien soll." Nach ihm schimpfte ein Postinspektor gegen das|
„System". Als ein SA.-Mann auerief:„Das Dritte Reich kommt!" erfolgte ein Zuruf aus der Trauerversammlung:„Na, ab- warten!" Bei Nazitrauerfeiern scheint es demnach sehr heiter zuzugehen!__ Osterverkehr bei der Reichspost. Gedruckte einfache Osterkarten, die in Größe, Form und Papierstärke den Bestimmungen für Postkarten entsprechen und ohne Umschlag versandt werden, unterliegen einer ermäßigten Gebühr. In diesen Karten dürfen außer den sogenannten Ab- senderangaben(Absendungstag, Name, Stand und Wohnort nebst ».Wohnung des Absenders) noch weitere fünf Wörter, die mtt dem gedruckten Wortlaut im Zusammenhang stehen müssen. Hand- schriftlich hinzugefügt werden. Als solche zulässigen Nachtragungen gelten z. B die üblichen Zusätze„sendet",„Ihre",„Dein Freund", „sendet Dir",„sendet mit besten Grüßen Ihre" usw. Die Gebühr beträgt sowohl im Ortsbereich des Aufgabeorts als auch im inner- deutschen Fernverkehr sowie im Verkehr mit der Freien Stadt Danzig . Litauen und Memelgebiet, Luxemburg und Oesterreich für einfache Karten(ohne Umschlag versandt) 3 Pf., für Karten im offenen Umschlag bis 20 Gramm 4 Pf. Zur Vermeidung von Anhäufungen und Verzögerungen emp- fiehlt es sich, die Osterp akete und-Päckchen möglichst früh- zeitig aufzuliefern, sie gut zu verpacken, die Aufschrift haltbar an- zubringen und den Bestimmungsort besonders groß und kräftig niederzuschreiben Auf dem Paket und Päckchen muß die vollständige Anschrift des Absenders angegeben und in das Paket ein Doppel der Aufschrift gelegt werden. In den Päckchen sind etwaige Hohlräume mit Holzwolle usw. auszufüllen, damit die Sendungen bei der Beförderung in Säcken und beim Stapeln nicht eingedrückt werden. Sie müssen deutlich als„Briefpäckchen" oder„Päckchen" gekenn- zeichnet sein. In diesem Jahre werden zum ersten Mole Ostergruß. telegramme mtt feststehenden Textfassungen zu ermäßigter Ge- bühr nach den Vereinigten Staaten von Amerika und nach Kanada über die Kabel» und Funkwege sowie nach Mexiko über den Funk-
weg zugelassen. Die Telegramm« können in der Zett vom 19. br» 28. März einschl. aufgeliefert werden. Der Absender hat die Mög- lichkett, den gewünschten Text unter einer größeren Zahl pon Fassungen auszuwählen und dabei zu bestimmen, in welcher der zu- gelassenen Sprachen(deutsch , französisch, englilch, nach Mexiko außer- dem spanisch)' das Telegramm für den Empfänger ausgefertigt werden soll. Ernst Obst gestorben. Unerbittlich reißt der Schnitter Tod Lücken in di« Reihen der I allen Garde. Am Sonnabendabend 6 Uhr starb kurz vor Vollendung � seines 71. Lebensjahres Genosse E r n st O b st. 1887 kam der | junge Obst nach Berlin — im gleichen Jahre wüter« das Ausnahme- . gesetz. Er war in der Lokalorganisation der Zimmerer tätig und wurde später der Mübegründer und Vorsitzende des Zsntralverbandes j der Zimmerer Berlins . 1891 begann sein Wirken in der Partei. Von i 1897 bis 1928 war er ununterbrochen Gsmeindeoertreter. Stadtver- ! ordneter und B-zirksvervrdneter in S ch ö n e b e r a. Im Reichstag «. ! Wahlkreis Friedeberg-Arnswalds kandidierte Ernst Obst gegen die � Antisemiten Ahlwardt und Bruhn. Mtt großen persönlichen und , materiellen Opfern hat Ernst Obst seinen schwrerigen Wahlkreis be- ' ackert. 1895 gründete er die Freie Gastwirtevereinigung. deren Vor- i sitzender er längere Zeit war. 1904 wurde er in den Hauptvorstand des Gastwirtevsrbandes Berlin gewählt. Ernst Obst, der von Berus Zimmerer war, wurde auf Drängen seiner Parteifreunde Gastwirt. Der kleinen, aber, eifrigen Parteiorganisatton in Schöneberg , die keinerlei Lokale halle, schuf er damtt einen kleinen Versammlungs. 1 räum in der Grunewaldstr. 110. 1900 baute Ernst O' st unter großen Opfern den Schönederger Genossen das Haus in.er Martin- Luther-Stroße 69, und gab damit der Schönc/rrger Arbetter- bewegung einen Versammlungssaal und ein ParteUo'all In schwer» srer Zett war Obst ein allzeit hilfsbereiter und treuer Mttkämpfer für den Sozialismus. Bis an sein Ende blieb er der schli te Proletarier, dessen Wirken für die Partei unv-rgesfen bleibt. D Ei nasche- r u n g findet am Mittwoch, dem 16. März, 19 Uhr, im Kremotoruim Wilmersdorf. Berliner Straße, statt.
Im Schiller-Theater geben Freltaa„Die Geschwister" von Soetb« neueinstudiert m Szene, Hieraus foigi die LS. Lufsübruna der„Mit, i S u l d i a«»".