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Disput um Sprotten.

Die Fischhändler äußern fich zur Preisspanne.

Ein aufschlußreicher Sklarek- Brief

Moritz Rosenthal bleibt unvereidigt

3m weiteren Berlauf der Bernehmung des Zeugen Mori Rosenthal, der durch Gerichtsbeschluß unvereidigt blieb, richtete der Vorsitzende an ihn die Frage, wieso es fomme, daß er zu einer Sihung hinzugezogen wurde, bei der über den Ber­tauf des städtischen Grundstücs in der kom man­dantenstraße an die Stlarets beraten wurde. Als der Zeuge diese Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten suchte, meinte der Vorsitzende: Sie fragen mich mehr, als ich Sie."

Der Vorwärts" hat mehrmals die Preise für Räucherwaren fritisiert. Zulegt, am 24. Februar, veröffentlichten wir eine Su schrift, die sich gegen die hohe Preisspanne bei den sogenannten Rieler Sprotten wandte. Der Reichsverband der deutschen Fischhändler sendet uns nun folgende Erläute rung, wie der Sprottenpreis zu guter Letzt zustande kommt. Es heißt da: " Der angeführte Preis für die Rohware von 2 M. pro Zentner ist nicht der regulare Preis, welcher für die zum Räuchern aufge tauften Sprotten an den Fischer gezahlt wird, sondern ist der Preis, der von den Fischmehlfabriken für die unpertaufte Ware gezahlt wird. Im Dezember 1931 betrug der Durchschnitts- Rosenthal erklärte dann, daß er wegen der Grundstüds preis für die Rohware pro Kilo 13 Pf. Es erhält also der Fischer angelegenheit mit dem Oberbürgermeister in einer Sigung gesprochen im Durchschnitt 6 bis 8 Pf. pro Pfund. Die nun folgenden Un- habe und räumte dann auf weitere Fragen ein, daß er auf Ver­tosten belasten die Ware außerordentlich hoch, da die Schwierigkeiten anlassung des Oberbürgermeisters zu der Sizung hinzugezogen bei der Ostseefischerei besonders groß sind. So müssen die Roh- wurde, und zwar aus dem Grunde, weil er als alter Berliner sehr produkte von der Anlandung durch haltlose Sandwege, die oft noch gut mit Grundstücsangelegenheiten Bescheid wisse. Der Vorsitzende durch große Schneefälle unwegsamer werden, zur Räucherei gebracht fam dann auf einen Brief zu sprechen, den der Angeklagte Leh werden, wobei durch ein Doppelgespann an einem Vormittag höchmann an Mag Stlaret geschrieben hat und in dem ge­stens 10 3entner fortgeschafft werden können. Dann müssen die fagt wird, er solle fich wegen der Grundstücksangelegenheit mit Sprottheringe zum Räuchern einzeln an den Räucherhaken befestigt Rosenthal und Brolat in Verbindung setzen. Willi Sflaret: Dieser werden, was wieder sehr mühselig und zeitraubend ist, ebenso er- Brief ist mir ganz neu. Vorf.: Das glaube ich schon, den haben fordert auch das Verpacken in die Versandkisten weitere Untoften. wir erst neulich bei der Haussuchung bei Mag Sflaref gefunden. Würden hierfür die regulären Arbeitslöhne in Anrechnung kommen, Uebrigens haben wir da noch einen Brief gefunden, den Sie, Wili dann würde das eine derartige Unkostenbelastung ergeben, die die Sklaret, am 24. Februar 1929 an Ihren Bruder ge Ware um das sechs bis achtfache verteuern. Ein weiterer Verlust schrieben haben. In dem Brief heißt es: entsteht durch das Räuchern, und zwar gehen 40 Proz. dadurch perloren.

Bei der im Handel üblichen Verpackung in Risten mit 12 Pfund Nettoinhalt stellt sich die Berechnung mie folgt:

20 Pfund Rohmare à 6 Pf. Transport zur Räucherei, Arbeitslohn

und Rauchverlust.

Kifte mit Papierauslage

1,20 m.

0,60

0,40

Bahnfracht, An- und Abrollgeld.. 0,35 Kommissionsgebühr für den Groß­

handel 10 Broz..

222

"

0,26 zuf. 2,81 m.

Je nach dem Aussehen und der Qualität der Ware werden diese 12- Pfund- Kisten an den Kleinhandel für 2,40-3,40 m. pro 12- Pfund- Kiste abgegeben. Für die Ladengeschäfte kommen haupt­jächlich nur die besten Qualitäten in Frage und ist der Erlös bei einem Berkaufspreis von 40 Pf. pro Pfund einschließlich Schwund und Einwiegewicht von 11 Pfund à 40 Pf. 4,40 m. Es wird also an einer solchen Kiste ein Bruttoverdienst von 1 m. erzielt. Der Aufschlag beträgt demnach etwa 30 Proz., was aber der Klein­handel unbedingt haben muß, da die Geschäftsuntoften in feiner Weise irgendwie gesenkt worden sind, während der Umsatz um 30 bis 35 Proz. zurückgegangen ist."

Wahnsinnstat eines Eifersüchtigen. Einen Arzt erschossen, sich und die Geliebte vergiftet. Belgrad , 16. März.

Wie aus Subitika( Mariaterefiopel) berichtet wird, wurde dort der Oberarzt des jüdischen Krankenhauses Emmerich Szekely in seinem Ordinationszimmer von einem blinden Beamten der Der Mörder begab

Standard Oil Co. namens Betras erſcho erſchoffen. Begleiterin Maria

sich nach der Tat in sein Hotel, wo er feine Begleiterin Maria Mimong und dann sich selbst vergiftete. Petras hatte vor einiger Zeit aus Eifersucht seine Frau angeschossen und dann sich selbst eine Kugel in die Schläfe gejagt. Er glaubte, seine Frau sei tot. Betras felbst erblindete. Er wußte es so einzurichten, daß er in das Ordinationszimmer des Arztes, dem seine Eifersucht galt, ge­langte. Er erschoß diesen und führte dann, in sein Hotel zurüd­gefehrt, den Mord und Selbstmord aus.

Günstige Züge für die Offerreise.

Auch in diesem Jahre wird am Gründonnerstag, 24. März, und Ostersonnabend, 26. März, eine Nachmittageilzugver­bindung nach den Ostseebädern der Insel Usedom geschaffen: an diesen beiden Tagen verfehrt je ein Eilzug( Bor­aug 129) von Berlin , Stettiner Bahnhof, um 13.50 Uhr bis Heringsdorf . Auch die beliebten durchgehenden Verbindungen ohne Umsteigen in das Rheinsberger Ausflugs gebiet sind zu Ostern wieder vorgesehen. Nach 3echlin Fleden, über Löwenberg- Rheinsberg verfehren je ein Personen­zug am 25. und 27. März ab Stettiner Bahnhof 7.07 Uhr, und am 26. März ein Zug ab Stettiner Bahnhof 15 Uhr. Außerdem verkehrt der sehr beliebte Gilzug 161, Berlin , Stettiner Bahn­hof, ab 12.25 Uhr über Stettin nach Stargard am 19., 24 ,, 26. März. Dieser Eilzug soll dann weiter an jedem Sonnabend bis zum Fahrplanwechsel am 22. Mai fahren. In der Nacht vom 24. zum 25. März und vom 26. zum 27. März wird der zwischen Berlin , Anhalter Bahnhof , und Elsterwerda verfehrende Personen­zug P 320 bis Dresden Hauptbahnhof durchgeführt. Der Zug hält zwischen Elsterwerda und Dresden Hauptbahnhof nur in Dresden- Neustadt und trifft in Dresden Hauptbahnhof um 3.36 Uhr ein.

Wie die Reichsbahndirektion Berlin mitteilt, sind zu den beiden billigen Osterfonderzügen nach Ostpreußen am 23. und 24 März noch Karten erhältlich. Diese Fahrkarten brauchen nicht schriftlich bestellt zu werden, fie tönnen am Fahrkartenschalter des Bahnhofs Friedrichstraße direkt gelöst werden.

Todesauto in der Kantstraße.

Vor dem Hause Kantstraße 105 in Charlottenburg wurde gestern abend der 58 Jahre alte Oberingenieur Oskar Rudloff aus der Benningsenstraße 17 von einem Brivatauto erfaßt und überfahren. R. erlitt so schwere Verlegungen, daß er auf dem Transport zur nächsten Rettungsstelle star b. Das Unglücksauto wurde von der Tänzerin Marianne Winkelstern felbft ge­steuert. Sie foll in ziemlich schnellem Tempo durch die Kantstraße gefahren fein.

Goethe- Feier der Freien Sozialistischen Hochschule". Am tom menden Sonnabend, ben 19. März, 19% Uhr, spricht Hermann en bel Frankfurt a. M. anläßlich des 100. Tobes tages Goethes im ehemaligen Herrenhaus, Leipziger Straße 3, über has Thema: Goethe und die Gegenwart". Außerdem wird Dr. Erich Fortner Dichtungen aus Goethes Schaffen zu Gehör bringen. Eintrittsfarten zum Preise von 50 Bf. sind an den be­tannten Berkaufsstellen erhältlich.( Karten zum ermäßigten Preise für Erwerbslose und Studierende an der Abendkasse.)

,, Lieber Mar, Deinen Brief habe ich erhalten und ist die Sache

Jugendweihen

der Sozialisten, Freidenker und Gewerkschaften Berlins

Sonntag, den 20. März

Adlershof : Saal von Wöllstein , Bismarckstraße. Beginn 11 Uhr. Weiherede: Rektor Wendicke.

Berlin : Volksbühne, Theater am Bülowplatz. Beginn 9% Uhr. Berlin : Volk bühne, Theater am Bülowplatz Beginn 12 Uhr. Hohen- Neuendorf : Rest Zur Klause" a. Bahnhof. Beginn 10 Uhr meu Weiherede: Willi Wolft

Köpenick: Aula d. Dorotheenschule, Oberspreestr Beginn 10 Uhr. W iherede: Dr Kurt Löwenstein , Md R. Lichtenberg: Aula der Schule Schlichtallee Beginn 10 Uhr. Neukölln: Neue Welt, großer Saal. Hasenheide Beginn 10% Uhr Weißensee : Aula der weltlichen Schule, Park-, Ecke Amalienstraße. Beginn 10 Uhr. Weiherede: Lehrer Weiß. Karfreitag, den 25. März

Berlin : Vo'ksbühne, Theater am Bülowplatz . Beginn 9% Uhr. Berlin : Volksbühne, Theater am Bülowplatz . Beginn 12 Uhr. Berlin : Großes Schauspielhaus, Karlstraße. Beginn 11 Uhr

PROGRAMM:

Musik, Gesangs-, Sprech- und Bewegungschöre. Rezitationen, Weiherede In der Volksbühne: Aufführung des jugendweihespie s von Walter May : Zum Lande er Gerechten "

In Neukölln und Großes Schauspielhaus: Aufführung des Jugendweihe­spiels von Bruno Schönlank : Seid geweiht!" Eintrittspreis: Gastkarten 70 Pf,( Volksbühne, Gr Schauspiel­haus und Neukölln 90 Pf). Kinderkarten 50 Pf. Eintrittskarten sind am Tage der We hen an den Kassen erhältlich. Alle Räume werden / Stunde vor Beginn deöffnet.

Streit um Chinesenknaben.

Feindschaft unter chinesischen Artiften.

Ein rätselhafter Einbruch bei einem alten chinesischen Ar­tisten, der Führer einer Afrobatengruppe ist und in einem Hotel in der Friedrichstraße Wohnung genommen hatte, beschäftigt gegen wärtig die Dienststelle III. 1 des Polizeipräsidiums.

Der alte Chinese war mit einem 15jährigen Jungen und zwei fast gleichaltrigen Chinesinnen nach Berlin gekommen. Hier gab er mit ihnen artistische Schaustellungen. Der alte Mann hatte sich 4000 Mart gespart und dieses Geld in seinem Koffer verwahrt, bis es ihm jetzt gestohlen wurde. Der alte Mann verdächtigte sofort einige seiner in Berlin lebenden Landsleute Es handelt sich dabei um Angehörige einer anderen Artistentruppe, die insbesondere aus jungen Leuten besteht und aus verschiedenen Gründen mit dem Alten in Feindschaft lebt. Die Kriminalpolizei lud diese Leute vor, um fie zu vernehmen. Ein Dolmetscher mußte zu Hilfe geholt werden, um sich mit den Chinamännern zu verständigen. Die ver dächtigten Landsleute stritten den Einbruch natürlich ab. Als Er flärung dafür, daß der Alte gerade fie verdächtigte, gaben sie folgenbes an: Gie, die Jungen, wollten den jungen Begleiter des alten Artisten für sich gewinnen. Dieser fam aber nicht zu ihnen, sondern blieb bei ihm und den beiden Mädchen aus Pefing. Es entspann sich daher zwischen den beiden Truppen ein heftiger Streit um den fünfzehnjährigen Chinesen. Die Aussagen der jungen Chinesen wurden aber von dem Alten damit erklärt, daß fie ihn gern hinter Echloß und Riegel sähen, um den 15jährigen Burschen für sich zu gewinnen. So entstand nun in den Zimmern der Dienststelle III. 1 ein kleiner Chinakonflikt und Gelb stand sich Gelb gegenüber. Die junge Truppe behauptete ferner, daß der Alte überhaupt kein Geld gehabt hätte, und daß er den Einbruch nur fingiert habe ,, um sie in den Verdacht zu bringen und un­schädlich zu machen. Zwischen den beiden Artistengruppen ist alfo ein Kampf um eine junge Hilfskraft entstanden, in dessen Hintergrund ein rätselhafter Einbruch auftaucht.

Wer ist der beste Friseur?

Das diesjährige Breisfrisieren des Damenfriseur- und Berüden­macher- Gewerbevereins Berlin 1884 e 2. vereinigte im 300 eine große Anzahl Anwärter um den großen Preis von Deutsch land ". 60 gefchickte Friseure aus Deutschland , Belgien , der Schweiz . Desterreich, der Tschechoslowakei und der Schweiz . Desterreich, der Tschechoslowakei und Bolen hantierten mit dem Dauerwellenapparat, Kamm, Nadeln und Papilloten; vor allem aber find es die Hände, die das Kunst­wert einer Frisur gestalten. Wie der Bildhauer seine Masse tnetet, so brückt und quetscht und legt und formt der Friseur die Haar mellen folange, bis sie die richtige formschöne Gestalt erreichen Die Handfertigkeit ist gerade in diesem Jahre vor ganz besonderer Be­beutung, denn die Mode will, daß der Kopf wie modelliert erscheine, die Wellen sollen sich schräg über den ganzen Kopf formen, um feit lich in kleinen Böckchen auszuflingen. Die Farbe der Saison ift Blond. Der Nadenschnitt ist etwas fürger geworden und zeigt wieder die Nackenlinie, Dauer und Bafferwellen find nach wie vor bie umentbahrlichen Attribute der schönen Frisur.

Bor 60 Spiegeln faßen 60 Modelle, die geduldig dem Hintermann ihren Kopf überließen, Blond dominierte. Unter den

Schallbach von unserer Seite gut erledigt. Trotzdem wird Donners tag nach unserer Meinung der Antrag nicht glatt laufen. Mo­mentan ist 80-81( Vorf. einfügend Das Grundstück Komman Bantenstraße) wichtiger. Friz Br( Vors.: Brolat), Gustav( Vors.: Degner), alle Freunde sagen uns, in dieser Angelegenheit tann doch nur Friz Schn.( Vorf.: Schneider) helfen und finden es sehr tomisch, daß der liebe Friz so verschwiegen ist. Mit Neuendorff habe ich heute die erste Unterredung. Ich werde nur betreffend Anfäufe verhandeln. Unser Frik Schn. fagte in Gegenwart von M. Rof.( Vorf.: Rosenthal), natürlich privat- wie immer nur privat, wie es mit dem Lokal Mannheimer wäre. Wir konnten uns über den ulkigen Vorschlag nur auslachen. Aber für gute Wige ist Friz immer zu haben. Es grüßt Dich vielmals Dein Bruder Willi."

Bors. Die Form des Briefes läßt ja nicht gerade auf große Feindschaft zwischen Ihnen und Max schließen.( Heiterkeit.) Rosen­thal erklärte zu diesem Schreiben, daß er aus dem Sinn nicht schlau werde und sich auf das angeführte Gespräch nicht entsinnen tönne. Der Vorsitzende hielt Rosenthal dann noch die Aussage des Zeugen Kimbel vor, in der dieser mit großer Bestimmtheit sagt, daß der Herrenabend, an dem die Gebrüder Sflare? und Rosenthal teil­nahmen, am 23. September 1929, also drei Tage vor der Ver­haftung der Sklarets. stattfand. Rosenthal, der am Vormittag be­stritten hatte, daß dieses Fest drei Tage vor der Verhaftung statt­gefunden habe, räumte dann ein, daß das Datum stimme. Er er­zählte dann noch einen anderen Borfall, daß Staatsanwaltschaftsrat Wasmund ihm drei Wochen nach der Verhaftung der Sklarets er­zählt habe,

daß die Brüder einen Tag vor der Festnahme sich die Sache mit der Stadtbank gegenseitig offenbart und überlegt hätten, ob fie der Stadtbant oder der Staatsanwaltschaft die Angelegen­heit enthüllen sollten.

Wasmund habe das von den Frauen der Sflarets erfahren. Nach weiteren Fragen an den Zeugen Rosenthal stellte der Vorsitzende die Frage feiner Bereidigung zur Erörterung. Staatsanwalt Jäger: Die Stellungnahme Rosenthals im Kreditausschuß ist nicht eindeutig, und es bleibt die Tatsache bestehen, daß er einer Firma, mit der er selbst in Geschäftsverbindung stand, Kredite bewilligt hat. Rosenthal: Ich habe die reine Wahrheit gesagt und fämpfe hier um meine Ehre. Ich bin als jüngstes Mitglied in den Kredit­ausschuß gekommen und habe dort meine Pflicht getan. Ich habe den dringenden Wunsch, daß das Gericht mich vereidigt.

Nach längerer Beratung kam das Gericht dann zu dem Beschluß, den Zeugen Moriz Rosenthal nicht zu bereidigen, weil er an einer der zur Verhandlung stehenden Taten als Be­günstiger verdächtig sei. Das Gericht sei nicht um die Aussagen Hoffmanns und Schröders herumgekommen, und die Prüfung, wem zu glauben sei, sei für Rosenthal ungünstig ausgefallen. Wenn der Berdacht der Begünstigung ein auch noch so entfernter fei, so habe nach dem Gefeß eine Nichtvereidigung erfolgen müssen. Die Ber­handlung wurde dann auf den 18. März, 9 Uhr früh, vertagi, und zwar find Obermagistratsrat Dr. Brandes, Obermagistrats­rat Clemen, Bürgermeister Franz und für Nachmittag der frühere Stadttämmerer Lange als Zeugen geladen.

Klängen der Musik wurde fleißig gearbeitet, streng fontrolliert von den Vertretern der Fachwissenschaft, bestaunt und bewundert von einem zahlreichen Publikum. Berlin ging auch diesmal wieder als Sieger aus dem Rennen hervor, den ersten Preis in Form eines hohen Geldpreises und der Anwartschaft auf zwei geftiftete Wander­preise erhielt Herr Friemelt, Berlin , ebenso fielen der zweite und britte Preis auf Berliner Teilnehmer.

Poftraub im D- Bug.

400 000 Franken im Brüsseler Postwagen erbeutet. Brüssel , 16. März..

Ein frecher Eisenbahndiebstahl wurde in dem Augenblid be­gangen, als der Zug Antwerpen- Brüssel den Bahnhof einer Zwischenstation verließ. Die Banditen drangen in den Post wagen ein und raubten einen Poftjad, der 400 000 Franten enthielt. Sie zogen dann die Notbremse und sprangen vom Juge ab, als dieser die Fahrt verlangsamte. Trotz der fofort eingeleiteten Nachforschungen blieben die Banditen, die über die Felder entflohen, unentdeckt.

New York , 16. März.

Fünf bewaffnete Banditen drangen in Clinton in eine Bant ein und raubten 106 000 Dollar. Es gelang ihnen, die in der Bank anwesenden 30 Angestellten mit ihren Revolvern in Schach zu halten. Vier der Banditen konnten verhaftet und das geraubte Geld bis auf 5000 Dollar wieder herbeigeschafft

werden.

Die Verpachtung der Schlackensteinwerke.

Der Haushaltsausschuß der Stadtverordnetenversamm­lung nahm in feiner legten Sigung die Dringlichkeitsvorlage über Verpachtung der Berliner Schladensteinwerte mit einigen Aenderungen, die vom Magiftrat felbst vorgeschlagen worden waren, an. Außerdem wurde ein Antrag angenommen, monach die Schladensteinwerte am 1. April liquidiert werden sollen. Ebenfalls angenommen wurde der Dringlichkeitsantrag, wonach den durch den Zusammenbruch der Handelsbank A.-G. betroffenen Gewerbetreibenden schnell geholfen werden soll und der Oberbürger­meister ersucht wird, den Betreffenden weitgehende Stundung der Steuern und Standgelder zu gewähren.

Fest der Weltlichen Schulen Neuköllns.

Nach der Ausstellung im Obdachlosenasnl zeigen die weltlichen Schulen Neuköllns wieber ein Stüd gemeinsamer Arbeit. Fast mit bei dem großen Schulfest in der neuen Belt, Hafen­1000 Kinder wirfan in Sprech, Gesangs- und Bewegungschören hetbe, am 23. marz, abends 8 Uhr. Karten zu 40 Pf. an ber Abendtaffe

Aussprache über das Momelland. Der Menellandbund c. B. Berlin bütet uns mitzuteilen, daß zu der Aussprache über die Borgänge im Memelland , die fich an die Generalversammlung des Memellandbundes am 19. März, 10 Uhr, in den Schlaraffia- Festfälen", Berlin , Endeſtr. 4, anschließen wird, dringlichst eingeladen find. auch nichtmitglieder bes Memellandbundes ober auberer Deutschtumsverbände