Das Attentat
Adolf reiste von München nach WeiMar. Da flog ein kleiner Stein Just in ein Abteil Dritter hinein.
Er kam im Bogen
-
Adolf brüllte:„ Ein Attentat!
Das paẞte mir grad!
Die Genossen
Haben mich beschossen!
Mich trafs um ein Haar!
Schreibt in die Gazetten:
Knapp konnte ich mich retten
Aus Lebensgefahr."
Nachwort:
Auch mir kommt die Sache beschossen vor, ( Beschossen o wie Isidor).
Jonathan.
Moskau entlarvt den KPD. - Schwindel.
Die deutsch - russischen Beziehungen.
Die deutsche Kommunistenpresse tischt ihren Lefern täg lich das Märchen auf, daß Deutschland , unter hervorragender Mitarbeit der Sozialdemokratie, an einem Romplott gegen Sowjetrußland teilhabe und den Interventionsfrieg vorbereite. Daß die Sozialdemokratie schärfte Gegnerin jedes Interventionsfrieges ift und die deutsch - rufsi
Neue Klagges- Willkür in Braunschweig
Der„ Volksfreund" wieder auf vier Wochen verboten
Braunschweig , 17. März. wegen will Klagges ihn verbieten! Wie lange will der Reichsa innenminister die Zustände in Braunschweig noch dulden?
Der sozialdemokratische Volksfreund" ist bom braunschweigischen Innenminister auf die Dauer von vier Wochen verboten worden. Als vorläufige Begründung wird der Schlußpassus aus dem gestrigen Leitartikel des ,, Volksfreund" mit der Ueber. schrift„ Schluß jetzt!" angeführt. Die schriftliche Begründung liegt noch nicht vor.
Im Lande des Herrn Klagges wird ganz offen gerüstet. Bewaffnete Formationen der braunen Armee machen Stadt und Band unsicher, sie terrorisieren die Bevölkerung, sie bilden eine Bedrohung der Bevölkerung der umliegenden preußischen Gebiete.
Der Volksfreund" hat in dies Treiben hineingeleuchtet. Er berichtet, daß in der Wahlnacht
die gesamten nationalsozialistischen Formationen mobilisiert und an vorher bestimmten Punkten felb. marschmäßig zusammengezogen waren. Sogar Aerzte und Sanitäter waren aufgeboten. Die Sammelstellen tagen sowohl in der Stadt Braunschweig wie an der Landesgrenze und zum Teil auch auf preußischem Gebiet. Preußische Polizei wurde verständigt und konnte die Feststellung machen, daß die SA. und S5.- Abteilungen Borbereitungen zur Belegung öffentlicher Gebäude getroffen und bereits die Ab= riegelung ganzer Städte und Orte vorgenommen
Klagges sucht Verbotsgründe.
Die Begründung des Verbots des., Boltsfreundes" lautet: In Nr. 64 seiner Ausgabe vom Mittwoch, den 16. März 1932, bringt der Volksfreund" auf der Titelseite einen Artikel mit der Ueberschrift:„ Schluß jekt", ber sich mit der Aufgabe der Eisernen Front befaßt und am Schluß den Satz enthält:
Es wird alles darauf ankommen, die neuen Formationen der deutschen Arbeiterschaft und der republikanischen Verbände so zu stärken, daß es im Ernstfalle gelingt, die Rebellen gegen Stoat und Ordnung auch ohne den gleichzeitigen Einsatz der staatlichen Machtmittel niederzufnüppeln."
In diesen Worten liegt die flar und deutlich ausgesprochene Aufforderung und Anreizung zu Gewalttaten und zur Begehung gesetzwidriger Handlungen. Diese Ausführungen bedrohen die öffentliche Sicherheit und Ordnung in der empfindlichsten Weise und fordern gebieterisch ein Berbot des Bolfsfreund" und feiner Kopfblätter. In Rücksicht auf die Schwere der Ausschreitung ist eine Berbotsfrist von vier Wochen angemessen.( gez.) Klagges." Holzminden und das„ Harzer Echo" in Blankenburg mit ver Klagges hat auch die Oberwefer Boltszeitung" in boten, die als Stopfblätter im gleichen Verlage erscheinen, obwohl diese Blätter den beanstandeten Artikel überhaupt nicht veröffentlicht haben.
ſchen Beziehungen durchaus freundschaftlich sind, weiß die hatten. 3m Sanbitelje Salberstadt an der Braunschweigi- Afghanistan oder Klaggeftan?
aber wann
deutsche Kommunistenpresse natürlich auch hätte sie sich durch ihr Besserwissen in ihrem Lügengeschäft ftören lassen?
Jeht veröffentlicht die offiziöse Moskauer Rundschau" aus Anlaß des Attentats auf Iwardomsti einen Leits auffag, in dem jeder Saz ein Schlag auf das Lügenmaul der deutschen Kommunistenpresse ist. Der verwundete deutsche Botschaftsrat erscheint in diesem Artitel als ein pflichterfüllter Mann, der die ihm anvertraute Aufgabe der Pflege freundschaftlicher Beziehungen zwischen zwei großen und mächtigen Staaten sehr ernst nimmt."
Es wird also sowjetoffiziös bestätigt, daß bie deutsche Botschaft in Moskau die Aufgabe hat, freundschaftliche Beziehungen zwischen Deutschland und Sowjetrußland zu pflegen und daß sie diese Aufgabe gemissenhaft erfüllt.
Ueber die Tat des Attentäters wird darin gesagt: Seine Tat war ein neues Glied in der Rette ber Provo fationen, die den friedlichen Aufbau der Sowjetunion zu hemmen und die Bemühungen der Sowjetdiplomatie und der ihr befreundeten Großftaaten die Menschheit vor den Greueln eines neuen imperialistischen Gemehels zu bewahren, zu stören bestimmt sind.
Es wird also somjetoffiziös noch einmal bestätigt, baß Deutschland ein ,, befreundeter Großstaat" ist, der sich gemein jam mit Rußland um die Aufrechterhaltung des Friedens bemüht
Damit ist es aber noch nicht genug. Die Mostauer Rundschau" fährt fort:
Die Empörung der breiten massen der Sowjetunion war um fo größer, als sie sich dessen bewußt waren, daß es sich bei diesem Attentat gegen einen fremden Diplomaten um einen Vertreter Deutschlands handelte, d. h. des Staates, der als erster unter den Großmächten der kapitalistischen Welt vor bald zehn Jahren in Rapallo mil dem ersten Arbeiterstaat einen weitgreifenden politischen Vertrag geschlossen und so mit ihm gemeinsam die Aufrechterhaltung des Weltfriedens entscheidend ermöglicht hat.
Somit wird sowjetoffiziös zum dritten bestätigt, daß das ganze Gerede von deutschen Komplott- und Interventions. absichten ein frecher Schwindel ist.
Wo die sogenannten Romifer" in Betrieben und an Stempelftellen mit diesem Schwindel hausieren, sei ihnen die fomjetoffiziöse Moskauer Rundschau" unter die Nase gehalten!
Dank an die Polizei.
Erlaß des Polizeipräsidenten Grzesinsfi . Der Berliner Polizeipräsident hat an die gefamfe Beamtenschaft der Polizeiverwaltung Berlin folgenden Danlerlaß gerichtet:
,, Ein harter Wahlfampf liegt hinter uns und hat an die Bolizeibeamtenschaft Anforderungen gestellt, wie sie bei der Polizei
felten erlebt wurden. Unter Einfaz von Leben und Gefundheit haben
Landkreise
hen Grenze überraschte die preußische Schußpolizei bewaffnete Nationalsozialisten bei derartigen Bürgerkriegsproben. Es wurden Waffen und Munition beschlagnahmt.
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Wilde Zustände in einem deutschen - Freistaat. Braunschweig , 17. März.( Eigenbericht.) Im Zusammenhang mit ben bei Einbed aufgebedten Waffen faft noch schlimmer geworden als vorher. Abend für Abend Die 3ustände in Braunschweig sind nach der Wahl transporten weist der Boltsfreund" auf ziehen Nationalsozialisten in Trupps durch die Stadt, um Händel zu suchen. Um Mittwochabend kam es zu Schießereien in der Schöppenstedter Straße und Friesenstraße.
"
die S. und 55.- Schule in Sretenjen
bin, hinter beren Mauern sich unter den Augen bes Bolizeiministers Alagges verschiedene Dinge abspielten, die dringend der Aufklärung bedürften. Schließlich veröffentlicht das Blatt den Bericht eines S.- Beobachters, der den Auftrag hat die Polizei und die Reichsmehr zu bespigeln. Ueber das Reichswehr - Infanterieregiment 17 in Celle heißt es wörtlich:
R. W. J. R. Nr. 17 Celle.
Major Georgy, Nationalsozialist, sicher. Hauptmann Sieverts, Nationalsozialist, sicher. Hauptmann Giefeler, behauptet NS. zu sein. Oberleutnant von Döring, national. Oberleutnant Bandelow? Oberleutnant Brinkmann?
Oberleutnant Petersen, behauptet NS. zu sein. Leutnant von Bülow, national.
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Leutnant von Rorowity, Nationalsozialist, sicher. Leutnant Mantius, Nationalsozialist, sicher. Kasinogruß: hell".
Mannschaften: zu zwei Dritteln gut für uns. R. VII/ X.( 2. S.). Abschrift genommen.
Geht zurüd an R. VII bei ligef. Sud.
Es handelt sich hier offenbar um eines jener Spizeldokumente, mit deren Hilfe die Nationalsozialisten Reichswehr und Schups zu tontrollieren und zu burchsetzen versuchen. Schon vor längerer Zeit sind eine Reihe ähnlicher Dokumente aus anderen Teilen des Reiches Der Boltsfreund" ist den Bürgerkriegsleuten unbequem, bes
betanntgeworden.
Gastod eines Ehepaares.
In ihrer Wohnung in der Graet ftr. 52 in Treptow muroen heute mittag der 40 Jahre alte Schwerkriegsbeschädigte Theodor Aleift und seine gleichaltrige Frau Hedwig durch Gas ver. giffet fot aufgefunden. Nach dem Befund ist das Ehepaar im gegenseitigen Einverständnis wegen unheilbarer Krankheit bereits am Montag aus dem Leben geschieden. Die Tat wurde jedoch erft heute entbedt. da Hausbewohnern aufgefallen war, daß sich in der Wohnung des Schwerfriegsbeschädigten nichts regte.
Verkehrsunglück am Brandenburger Tor
Lastauto gegen Fuhrwerf.- Kutscher getötet.
In der Friedrich- Ebert- Straße, in unmittelbarer Nähe des Brandenburger Tores , ereignete fich heute vormittag ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem der 56 Jahre alte Kutscher Friedrich Sabrowski aus der Grunewaldstraße 34 in Schöneberg ge tötet wurde.
insbesondere die Beamten der Schubpolizei törperliche und seelische Anstrengungen der gesamten ordnungsliebenden Bevölkerung gesichert. Die hervorragende Pflichterfüllung der Schußpolizei, ihr besonnenes und entschiedenes Auftreten, ihre opferfreudige Dienstbereitschaft hat der Reichshauptstadt und damit ganz Deutschland das beschämende Schauspiel unwürdiger Zwischen fälle erspart, die in dem schweren Existenzkampf des deutschen Boltes verhängnisvolle Wirkungen hätten zeitigen fönnen. Einen nicht G. fuhr mit seinem Einspänner durch die Friedrich- Ebert minder schweren Dienst haben die Beamten der Bolitischen Straße in Richtung Brandenburger Tor . Er hielt dabei ziemlich die Bolizei geleiftet, die unter Hintanstellung aller persönlichen Rüd Mitte des breiten Fahrdammes. Der Führer eines nachfolgenden fichten ihren gefährlichen und aufreibenden Dienst in vielfach un Baftautos glaubte, daß Sabromsti die Fahrtrichtung einhalten unterbrochener Dauer Tag und Nacht mit vorbildlicher Entschlossen werbe und versuchte unvorschriftsmäßig rechts zu überholen. In heit durchgeführt haben. Ich spreche baher ben Beamten der Schuß diesem Augenblid lenkte der Stutscher sein Gespann jeboch ebenfalls polizei und den Beamten der Politischen Polizei meinen besonderen nach rechts herüber und es erfolgte ein heftiger 3usammen Dank und meine Anerkennung aus. Diefer Dank gilt auch den Besto B. Das Fuhrwert, ein leichter Plattenwagen, wurde völlig amten der Rriminalpolizei, die sich in den Wahltagen über gertrümmert. Sabrowski wurde bei dem heftigen Anprall auf den ihre eigentlichen Dienstgeschäfte hinaus freiwillig zur Verfügung Fahrdamm geschleudert. Dabei geriet er so unglücklich unter geftellt hatten, um die schwer arbeitende Bolitische Polizei und bas tinte interrab des Laftautos, baß er auf der Schutzpolizei nach Möglichkeit zu entlasten 3ch dante auch den BeStelle getötet wurde. Der Chauffeur des Lafftraftwagens ist von amten und Angestellten der Verwaltung, die, durch den Wahltampf ber Kriminalpolizei in Haft genommen worden, gezwungen, ein beträchtliches Maß an Sonderarbeit zu bewältigen hatten. Die Beamtenschaft aller Dienstgrade und Fachgruppen hat bei dem jetzt abgeschlossenen Wahlkampf ein Maß an Dienit freudigkeit und Opferbereitschaft gezeigt, bas als Beispiel und Borbild in der Geschichte der Berliner Polizei weiter leben wird.
Ich bin sicher, daß die kommenden ah! tämpfe, die erneut die schwersten Anforderungen an, die gesamte Beamtenschaft stellen werden, die Berliner Bolizei in jenem Zustand höchster Bereit. fchaft und freudigster Pflichterfüllung finden werden, ber diesmal schon einen ausgezeichneten Beweis der Leistungsfähigkeit und uns erschütterlichen Verfassungstreue geliefert hat."
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Der Schmere Berkehrsunfall in ber Kantstraße fonnte noch nicht einwandfrei geflärt werden. Mach der Aussage der Tänzerin| Marianne Winkelstern , die den Unglückswagen steuerte, Marianne Winkelstern , die den Unglückswagen steuerte, soll der tödlich verunglückte Oberingenieur Rubleff in bas Auto hineingelaufen fein Im Laufe des Tages werben noch verfchiedene Reugen vernommen, so daß die Schulbfrage genau festgestellt werden dürfte.
In der von Arbeitern bewohnten Friefenstraße riefen die Nazis: Fenster zu, sonst wird geschoffen!" In mehreren Häusern wurden von ihnen die Fensterscheiben eingeschlagen. Die Nationalsozialisten( etwa 150 Mann) waren mit Steinen, Stöden, Revolvern und Peitschen bewaffnet. Ein Passant wurde von Nationalsozialisten von hinten niedergeschlagen und mußte dem Krankenhaus zugeführt werden. Die braunschweigische Polizei, die nicht mehr gegen die Nationalsozialisten vorzugehen wagt, erscheint 3roar auf Anruf stets am Tatort, duldet aber, daß die Nationalfozialisten nach vollbrachter Zaf in Gruppentolonne abziehen.
Hitlerleute als Straßenräuber.
Landarbeiterfunktionär viehisch mißhandelt.
Breslau , 17. März.( Eigenbericht.) Auf der Landstraße in der Nähe von Bärzdorf bei Strehlen wurde der Landarbeiterfunktionär und sozialdemokratische Kreistagsabgeordnete Jentsch von mehreren Nationalsozialisten überfallen. Die Nazis rissen Jentsch vom Made und bearbeiteten ihn mit der Rodehacke im Chausseegraben. Der Ueberfallene liegt jetzt im Krankenhause mit schweren Verlegungen danieder. Jentsch ist Vater von neun Kindern.
Jentsch ist seit vielen Jahren Vertrauensmann bes Landarbeiterverbandes und deshalb bei den Reaktionären besonders verhaft. Einige der Banditen, die ihn über. fielen und mishandelten, sind bekannt. Ihre Verhaftung steht bevor.
Wohnbaugesetz abgelehnt.
Reichstagsausschuß umgeht die Entscheidung.
Der Wohnungsausschuß des Reichstags beendete heute die allgemeine Aussprache über ben fogialbemotratifchen Antrag über Arbeitsbeschaffung durch Wohnungsbau und faßte mit allen bürgerlichen Stimmen gegen die der Sozialdemokraten und Kommunisten folgende Entschließung:
,, Das angefündigte Arbeitsbeschaffungsprogramm sobald als irgend möglich herauszubringen, zu verwirklichen und dabei beson ders auch den Klein- und Eigenwohnungsbau zu berücksichtigen." Der sozialdemokratische Gesezentwurf wurde damit als erledigt erklärt.
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Aber nur wegen eines Betruges.
Mailand , 17. März.( Eigenbericht.) Der Advokat Filippo Filippelli, der an der Er mordung Matteottis beteiligt war, ist als Anstifter eines Betruges verhaftet worden. Durch diesen Betrug ist die italienische Niederlassung der englischen Gummireifenfabrik Dunlap um Millionen Lire geschädigt wor den. Filippelli hat zum Teil bereits seine Betrügereien gestanden. Die Rolle dieses Ehrenmannes bei der Ermordung des Sozialistenführers Matteotti wird in der Breffe natürlich nicht erwähnt..
Der Tote in der Danke.
Der Betchenfund in der Banfe bei Blantenburg beschäftigte die Mordkommission des Polizeipräsidiums nahezu bie ganze Nacht. Nach den umfangreichen Ermittlungen scheint sich jedoch herauszustellen, daß der Mann, es handelt sich um einen 37jährigen Bertreter Edmund Großner aus Karow Selb ft. mord durch Erichießen verübt hat an der rechten Schläfe Da die Waffe des Toten wurde eine Schußverlegung entdeckt bisher nicht gefunden werden fonnte. wird angenommen, daß ber Selbstmörder von der starten Strömung erfaßt und einige Anhaltspunkte für hundert Meter vom Tatort abgetrieben wurde
Wie bie weiteren Feststellungen ergeben haben, ift Rudloff nicht überfahren, fondern vom Rotflügel erfaßt und beiseite gefchleudert worden. Er fief fo unglücklich, daß er einen Sadelein Verbrechen, wie anfänglich gemutmaßt wurde, haben sich nicht bruch erfitt, an dessen Folgen er starb.
ergeben.