Nr. 133 49. Jahrgang
1. Beilage des Vorwärts
Whemeblew
Neue Brücke Brücke- neuer - neuer Bahnhof
So sieht die neue Jannomitzbrücke, die nach dem modernsten Eisenkonstruktionsverfahren neu erstanden ist, jetzt aus. Bald roird sie für den gesamten Verkehr freigegeben werden können.
Auch der alte Stadtbahnhof Jannowitzbrücke, der sich für den starken Berufsverkehr als völlig unzulänglich erwiesen hatte, ist ganz neu erstanden. Unser Bild zeigt die Außenseite der glasüberdachten Halle, die in diesen Tagen fertiggestellt wird.
0
Gonnabend, 19. März 1932
Ab heute Möbelschau.
Die große Ausstellung in allen Funkturmhallen.- Gonder schau„ Die billige Wohnung".
Zim heutigen Sonnabendvormittag wird in den Funkturmhallen die zweite mö". Möbel- und Einrichtungsschau Berlin 1932, eröffnet. Die Ausstellung bleibt bis zum 3. April geöffnet. Ju ihrem Mittelpunkt steht die Sonderschau„ Die billige Wohnung". Bei der heutigen Eröffnungsfeier wird Stadtrat Genoffe C3eminski als Borsitzender des Aufsichtsrats der Gemeinnützigen Berliner Ausstellungs-, Messe- und Fremdennerfehrs- Gej. m. b. H. auf die große Bedeutung der diesjährigen Möbeljahau hinweisen.
Die Ausstellung, die 20 000 Quadratmeter in den Funkturmhallen in Anspruch nimmt, steht fig und fertig da. In der Halle III find die drei Gruppen von Einrichtungen aufgebaut, die das Ergebnis des Preisausschreibens ,, Die billige Wohnung" zeigen, und zwar Einzimmerwohnungen von 475 bis 525 M., 1½- 3immerwohmungen von 750 bis 800 m. und Zweizimmerwohnungen zwischen 1000 und 1150 m. Jeder Besucher, der sich an der Abstimmung über die besten Entwürfe beteiligt, hat die Möglichkeit, durch Los eine dieser preisgekrönten Wohnungen zu gewinnen. Die folgenden Hallen zeigen die große allgemeine Möbelschau, in der vielfach, entDie neue Jannonitabrilcke sprechend den heutigen Bohmungsverhältnissen, Kombinationszimmer und Kombinationsmöbel gezeigt werden. Eine Halle est der Ausstellung der Deutschen Kunstgemeinschaft ,, Das Bid im Raum gewidmet, in der erste Meister mit neuen Bildern vertreten sind.
Oben:
Unien:
Eifersuchtsdrama in der Naugarder Straße.
Auch gestern nachmittag war der Ehrenfriedhof der Gefallenen vom März 1848 das Ziel zahlreicher Berliner Republikaner .
Ein blufiger Streit, der mit dem Tode des einen der Befei-| nach seiner Aufnahme in der Charité verstarb. Die Leiche den Betrieben famen, versäumten es nicht, den Opfern der Revo ligten endele, fpielte sich in den gestrigen Nachmittagsstunden im wurde beschlagnahmt und ins Schauhaus gebracht.
Hause Margarder Straße 44 im Norden Berlins ab. Dort erschos der 41 Jahre alte Bücherrevisor Alfred Colies den Inhaber der Wohnung, den 44 Jahre alten Reichsbantbeamten Alfred Hartig. Der Täter alarmierte dann selbst das Ueberfallfommando und stellte sich den Beamten. Der Streit ist um die Ehefrau des Bantbeamten entstanden. Zur Untersuchung des blufigen Vorfalles wurde Kriminalfommissar Quoß von der Morndinspektion an den Tatort beordert.
Der Hauptfrater des Wetua ist wieder einmal in starker Tätig. feit. Der Rand eines der Uusmurfstegel hat sich etwa um drei Meter gesenkt. Der Leiter des Aetna - Observatoriums ist der Ansicht, daß es fich nur um eine Wiederholung der Tätigkeit des Aetna vom letzten Herbst handelt. Er hofft, daß der Bulkan sich daruf beschränken wird, die glühende Lava bis zum Hals emporzudrüden und dann wieder abzutlingen.
Der Bücherrevisor mohnte bereits seit fechs Jahren bei den Eheleuten Hartig. Lezterer ist Obergeldzähler bei der Reichsbank und zur Zeit in Urlaub. Frau Hartig ist seit geraumer Zeit schmer erkrankt und bettlägerig. Die Ehe der beiden Leute war nicht glücklich, fie hatten häufig Streit und Frau. H. fuchte des öfteren bei dem Untermieter Schuh . Dadurch entstand zwischen den beiben Männern ein gespanntes Verhältnis. Gestern mittag der Bücherrenisor faß gerade an feinem Schreibtisch und arbeitete- In der Nähe von Bordeaux ist am Freitag früh ein mit sechs trat Hartig in fein Zimmer und brach einen Streit vom Zaune. Personen besetztes Automobil durch ein Versehen bei der Nach der Darstellung des Revisors habe Hartig dabei nach einem Steuerung in die Geronde gestürzt Fünf Insassen des Stuhl gegriffen und fei auf ihn eingedrungen. Loftes og festagens find extrunken, der sechste- fonnte sich im legten Augenblic eine Kleine Pistole, Kaliber 6,35, und gab auf Hartig zwei Schüsse durch Absprung retten. Das Automobil wurde mit den fünf Leichen ab, die diesen in die Brust trafen. Hartig taumelte jetzt aus dem einige Stunden später geborgen. 3immer hinaus und flüchtete auf den Treppenflur, wo er zusammenbrach und verstarb. Der Bücherrevisor schritt jetzt felbft ans Telephon und alarmierte das Ueberfallkommando.
Tödlicher Unfall eines Radfahrers.
Bluttat auf einem Arbeitsamt.
Ein aufregender Borfall ereignete fich furz nach 8 Uhr im Arbeitsamt auf der Maternistraße. Aus bisher noch unbetannten Gründen gab ein 45 Jahre alter Melter aus Dresden auf Auf der Charlottenburger Chauffee unweit der Großen Quereine im Mittelbau des Arbeitsamts stehende 34jährige Frau aus allee ereignete sich in den gestrigen Abendstunden ein schwerer Ber - einem Trommelrevolver zwei Schüsse ab; er richtete dann die Waffe fehrsunfall. Kurz vor 20 Uhr wurde ein etwa 19 Jahre alter, bis gegen sich selbst. Beide Personen wurden schwer verletzt in ein her noch unbekannter Radfahrer beim lleberholen von einer Auto- rankenhaus gebracht. Die Erörterungen der Kriminalpolizei über droschte angefahren. Der junge Mann tam zu Fall und stürzte auf die Gründe zur Tat find im Gange. die Straßenbahnschienen Unglücklicherweise tam in diesem Augenblic ein Straßenbahnwagen der Linie 75 heran, und der Berunglückte geriet mit dem Kopf unter den Schuhrahmen. Er erlitt dabei so schwere Schädelverlegungen, daß er turze Zeit
Das Fest der weltlichen Schulen Neuköllns findet nicht, wie versehentlich angezeigt, ant 23., sondern am Dienstag, dem 22. März 1932, in der Neuen Welt ", Hasenheide, statt. An fang 20 hr.
"
Arbeiter und Arbeiterinnen, Angestellte und Beamte, die aus lution ihre Ehrerbietung zu erweisen. Besonders auffallend war der starte Besuch des Ehrenfriedhofes durch imiformierte Beamte der Berliner Schuhpolizet und unserer Feuerwehr. Der Geist der Freiheit, die dankbare Erinnerung an den Heldenmut der Streiter auf den Barrikaden von 1848 und die feste Ueberzeugung, daß gerade auch für den Beamten Republik und demokratische Gleichberechtigung unendlich viel bedeuten, sind in der Berliner Be amtenschaft start und lebendig. Die Arbeiterschaft hat es schon immer als eine Ehrenpflicht angesehen; am 18. März die unter dem Zeichen von Schwarzrotgold Gefallenen mit Achtung und Dank zu grüßen. Sie hat es auch in diesem Jahre getan, in dem sie selbst inn einem schweren und harten Kampfe gegen den Faschismus steht.
Bon den zahlreichen Kranzspenden seien noch nachgetragen die Kränze der freigewerkschaftlich organisierten Arbeiter und Angestellien des Kaufhauses Karstadt A.-G., Hermannplatz, der Bachbeamten im Einheitsverband, des Arbeiterraucherbundes und der Belegschaft von Schultheiß- Patzenhofer, Stromstraße.
Berlegung der Elternbeiratswahlen.
Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, verlängert der Unterrichtsminister mit Rücksicht auf die bevorstehenden Wahlen für die Reichspräsidentschaft und für den Landtag die für die Elternbeiräte festgesetzte Wahlfrist bis zum 26. Juni d. 3. Der Minister ersucht, den Wahltermin jo anzusehen, daß die Borbereitung der Elternbeiratswahlen nicht mit den Vorbereitungen für die übrigen Wahlen zufammentrifft.
Goethe- Ausstellung des Volksbildungsamtes Charlottenburg. Anläßlich der Wiederkehr des 100. Todestages Goethes veranstaltet das. Bolfsbildungsamt Charlottenburg in der Zeit vom 22. bis 25. März 1932 in der Kunstgewerbeschule West , Charlottenburg , Eosanderstr. 1. eine Ausstellung ,, Goethe und seine Zeit". Es werden gezeigt das Buch von und über Goethe sowie eine Sammlung zeitgenössischer Stiche aus dem Goethefreis. Die Ausstellung ist täglich von 12 bis. 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Die Ordner für Proletarische Feierstunden treffen sich morgen, Sonntag, den 20.,% 8 Uhr früh( pünktlich!), in der Bolksbühne zum Dienst bei den Jugendweihen.
Im Tabak liegt der Wert einer Cigarette!
Nicht in irgendeiner beliebigen Zugabe!
Die knappe mit Bruchteilen eines Pfennigs rechnende Kalkulation der Juno erlaubt keinerlei Zugaben wie Wertmarken, Gutscheine oder Stickereien, es müßte denn eine Minderung der Qualität erfolgen.
Josetti lehnt eine Änderung der anerkannt guten Tabakmischung ihrer
Josetti
JUNO
C/ M.rund
6 STICK 20%
Juno
ab und bietet nach wie vor den
vollen ungeschmälerten Tabakwert,
also das, was Sie an ihr seit langen Jahren schätzen.
KOM LINOM