Resteverwertung G. m. b. H. G.m. b..
Rachwort auf eine Kandidatur.
Unterfchäßen mir Hugenberg nicht. Auch diefer Mann hat seine Funktion im öffentlichen Leben. Er ist das vergrößerte Abbild eines Bigarrenstummelfommiers, er gleicht jenen Gestalten, die man als ..Naturforscher" an den Ausläufern der Großstädte emfig die Mül berge durchstochern sieht. Hugenberg ist von Berufs wegen der Berwerter des Wertlosen. Was andere adflos fortgewor fen haben, Sugenberg hebt es auf, befimmelt es, beriecht es, beschmeckt es, betastet es, bis er noch irgendeinen Wert darin entdeckt hat.
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Auf der Verwertung des Wertlosen baute sich Sugenbergs to nomischer Aufstieg auf. Er hat als mirtschaftliche Kadarer- Ber wertungsanstalt begonnen. Mer rührt sonst ein Aas an, das vers modernd am Wege liegt? Sugenberg aber hatte es auf jene Leichname abgefehen, die politisch rodhen und deren Ber mesungsgeruch daher die Rasen gemisfer einflußreicher Leute un angenehm berührte. Und so fand er immer mieder Leute, die ihm aus irgendwelchen Hintergründen und Untergründen das nötige Geld zur Verfügung stellten.
Nicht immer glüdte das Experiment. Beim Scheri- kon3ern lief die Sache gut. Der mar 1917 rettungslos verloren. Aber damals fchlamm die Schwerindustrie in Kriegsgewinnen, und es war für Hugenberg eine Kleinigkeit, die sieben Millionen aus ihr herauszuholen, die er zum Ermerb der Scherl- Majorität brauchte.
Mit der Land bant ging es meniger glatt. Diesen Kadaver aus der Zeit der Oftmarfenpalitit erftand Herr Hugenberg in der Inflationszeit für bare 43 Goldmart. Aber feine Spefulation, daß der Staat im öffentlichen Interesse dies so billig erworbene Objekt ibm für fündhaftes Geld abnehmen würde, schlug in der Hauptsache fehl. Hugenberg fonnte sich mir dadurch helfen, daß er rasch vor llebergabe der bankrotten Landbant ihre mertnollften Innenteile ausschlachtete und dem Staat den leeren Balg berließ. Die Kandidatur Duefterberg mar die Uebertragung dieses ökonomischen Prinzips ins Politische. Es war die Verwertung eines politischen leberrestes. Hugenberg hatte so spefuliert: 3wischen Hin denburg und Hitler wird es ein frappes Ende geben. Der eine wird faum eine Million Stimmen mehr bekommen als der andere. Je geringer die Differenz, je fnapper das Ende, desto fostbarer auch ber fleinste Stimmrest, den ich um Duesterbergs Fahne sammle Nach diefem Plan wollte der fluge Hugenberg seinen fleinen Restposten an Wählerstimmen zu höchsten Preisen abstoßen. Aber diese Spekulation hatte ein Loch: fie litt an demselben Fehler mie die Hitlersche Berechnung, daß Hindenburg höchstens 12 Millionen Stimmen erhalten werde, meil die sozialdemokratischen Arbeiter der Barole ihrer Partei gar nicht rder mur sehr unvollständig folge leisten würden. Daß die sozialdemokratischen Wähler geschlossen der Barole gefolgt find, das war die große lleberraschung, das war die Ursache dafür, daß Hugenbergs Spefufation völlig fehlschlug. Wenn jetzt Hugenbergs 2,5 Millionen Duefterberg- Stimmen wertloses Bas pier sind, wenn ihm niemand etwas für diese Ware gibt, so ist Hugenberg gescheitert an der Intelligenz der fo aialdemokratischen Wähler.
Hugenberg hat das Rennen aufgegeben. Mit den DuefterbergStimmen ergeht es ihm genau so, mie mit den Landbanf. attien: gestern hatte er noch Millionen dafür gefordert, aber als der Staat diese nicht zohite, ging er hin, und meldete Konturs an. Hugenbergs fläglicher Berzicht ist ein erster Triumph der ein
Die Welt feiert Goethes Genius
Ein Gesamtwerf in Festausgabe.
Der Boltsstaat effen und die Stadt Mainz veröffentlichen zur hundertsten Wiederkehr von Goethes Todestag einen Aufruf, in dem sie alle Länder der Erde, die öffentlich rechtlichen und privatrechtlichen Korporationen, alle Goethefreunde, auffordern, an der Welt- Goethe- Ehrung teilzunehmen. Im Einverständnis mit dem Goethe- Archiv zu Weimar hat es die Stadt Mainz übernommen, Das Gesamtwert Goethes in edlem inpographischem Ge mande und mit wissenschaftlich festgelegtem rein goetheschem Text herauszugeben.
Das Protettorat dieser Welt- Goethe- Ehrung, deren Ehrenschirmherr der Reichspräsident ist, haben zahlreiche führende Persönlich feiten von Kunst und Wissenschaft und zahlreiche öffentliche In stitute der ganzen Welt übernommen.
Heute, am Todestag Goethes, begann in Weimar um 9.30 Uhr dormittags in der Weimerhalle die große Goethe- Gedächtnisfeier, an der auch Reichskanzler Dr. Brüning und Reichsinnenminister Dr. Groener teilnahmen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung ftand die Gedächtnisrede des Präsidenten der Goethe- Gesellschaft , Bro fessor Julius Petersen , der in eineinhalbstündiger Rede ein Bild des Menschen und Dichters Goethe von großer Anschaulichkeit entwidelte. Umrahmt wurde die Gedächtnisrede von Gesangsvorträgen des Thomanerchors aus Leipzig . Die Veranstaltung wurde durch den mitteldeutschen Rundfunk auf alle deutschen Sender übertragen.
Die Rede Petersen's mar außerordentlich eindrudsvoll und fand starken Widerhall. Der Leipziger Thomanerchor sang am Schluß das Goethe- Lied Laßt fahren hin das alte Flüchtige" in der Belter schen Bertomung, ganz so, mie es einst vor 100 Jahren in der Beschen Bertonung, ganz fo, mie es einst por 100 Jahren in der Beftaftungsstunde am Sarge Goethes erflang. Dann pilgerten die Goethe- Freunde aus aller Welt, die sich hier zur Feierstunde ein. gefunden hatten, zum Friedhof hinaus: Abgesandte aller Kulturländer der Erde, Botschafter, Gesandte, Röpfe der Wissenschaft und der Kunst, Bertreter der deutschen Länderregierungen, der Kirchen, der Universitäten, der Städte.
Goethe Gedenkausstellung in Weimar .
In Anwesenheit des Reichsinnenministers Dr. Groener als Ber trefer der Reichsregierung murde montagmittag die Gebent ausstellung aus Goethes Kunstbesitz eröffnet. Die Ausstellung stellt eine Vorschau dar, die nur einen fleinen Bruchteil Goethescher Kunstsammlungen umfaßt. Die wertvollen Blätter find bisher noch niemals gezeigt worden. Sie umfassen die alten deutschen Meister, Franzosen , Niederländer und besonders Italiener. Insgesamt geben sie einen Einblic in Goethes Liebe und Verständnis für die Acuße rungen der bildenden Kunst aller Epochen..
Bictor Hugo und Goethe.
Der Präsident des Pariser Stadtrates, Francois Latour, hat dem Bürgermeister von Weimar ein Telegramm gesandt, in tem
ſichtigen fogialdemoralischen Mählerschaft. Hätte fie nicht Disziplin Geschichtsschreiber der deutschen Kunst.
gemahrt, hätte Hindenburg statt der 18.5 Millionen Stimmen nur 13'ober 13 millionen Stimmen erhalten, fo ftände Sigenberg da als der Schiedsrichter Deutschlands , der die Entscheidung der Präsidentschaft in Händen hält.
Stattdessen ist Hugenberg heute ein nichts. Jammervoll hat er feine Wähler ins Privatleben zurüdfommandiert, hat er die Beteiligung am zweiten Wahlgang abgelehnt. Der teine Harz burger Bruder ist aus dem Felde geschlagen. Der große Harzburger Bruder steht verlassen da. Er tommt als nächster dran.
Jonathan.
Der Nazi Zuwachs von Dresden . Einsetzung eines Untersuchungsausschusses gegen Dr.Bührer beschlossen.
Prof. Georg Dehio , der Nestor der deutschen Kunstgeschichte, ift gestern im Alter von 81 Jahren in Tübingen gestorben. Er war der anerkannte Geschichtsschreiber der deutschen Kunst; die frühere wie die jetzige Regierung hatte ihn mit höchsten Auszeich Mitwelt gefeiert. nungen bedacht; mit allen akademischen Ehren hatte ihn schon die
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es heißt, has ehrwürdige Gedächtnis Goethes fei der französischen Nation besonders teuer. Die Stadt Paris habe den Wunsch, das Andenten an Victor Hugo , dessen Haus in Parts stehe, mit dem Andenken an feinen großen Borgänger, dessen Wohnstätte Weimar beherberge, zu verbinden. Aus diesem Grunde sende das Haus Bictor Hugos dem Goethe- Haus in Weimar einen Erinnerungsfranz
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Goethe Feiern fanden ferner in Jimenau, in München , Bien, London , Rom , in Ungarn , Rumänien , in New York , furz, in ber ganzen Welt statt.
Goethe und die Musik.
Ausstellung in der Staatsbibliothek .
Bielleicht ists parador, das zu behaupten es ist aber fajt schade, daß die mit soviel Liebe, Sorgfalt und Verständnis aufgebaute Ausstellung der Staatsbibliothet Goethe und die Musit" gerade in diesen Tagen starten mußte( für die fie freilich auch gedacht ift). Da man ein wenig abgefämpft und goethenude ist; da man vall Widerspruchsgeist steckt gegen all die Redner und leberredner, da man allmählich das Trennende zu fühlen anfängt, weil das Vera bindende so sehr gerühmt wird, da man die Ferne spürt trotz und infolge fonfequentester Behauptung nächster Nähe..
Nach soviel anderem wird hier min auch der musikalische Scheina
merfer auf Goethe eingestellt. Seine Beziehung zur Tonfuitft iſt das Thema; die prachtoollen Mittel heiligen allerdings den Zined: es ist eine überaus interessante Anordnung von Schätzen, die man fehr feften muur zu sehen bekommt, so sehr fie fich auch sehen lassen tönnen. Goethes musikalische Jugendeindrüde; fein Ber hältnis zu Reichardt und Selter, zu Beethoven , Mendelssohn, Schubert; Goethe als Opernintendant in Weimar ; Goethe im Schaffen der Moderne all das wird durch Handschriften, Erstorude, Briefe anschaulich gemacht, von einer erlefenen Auswahl töstlicher Bilder und after Instrumente( aus der staatlichen Instrumentensammlung) gefdadvoll umrahmt. Notenbüchlein des achtjährigen Mozart ist hier ebenso zu sehent mie die Original- Egmont- Partitur, auf Goethe bezügliche Stellen der Ronversationsbücher des tauben Beethoven sind aufgefchlager( ,, Das Höchste in der Kunst ist Faust" mer vermöchte diese unvergeßlich mirr- genialen Schriftzeichen ohne Erschütterung zu entziffern), mer Mozart liebt, mird bei den Autographien fast sämtlicher Opernpartituren( mur Don Giovanni fehlt) andächtig verweilen Schäßen Schubertscher und Mendelssohnscher Manufkripte, von Erstdruden, historischem und modernem Material ganz zu schweigen. Auch mem es fein brennendes Bedürfnis fein sollte, fein Wissen über Goethes Verhältnis zur Musik zu vervollständigen, sollte sich diese ( merttäglich von 11 bis 2 1hr tostenlos zugängliche) Ausstellung ansehen, so er 3nteresse an der Tontumst überhaupt hat, an ihrer Geschichte, ihren größten Meistern: und dem liebevoll ge fammelten und aufbewahrten Spuren ihrer Erdentage, vergänglichen A. W. Symbolen unvergänglichen Geistes.
Don Den
Heymanns, Sens die hier nicht die frühere. Echlagfraft zeigt, fügt sich un
aufdringlich der Handlung ein.
F. Soh.
Reinhardt und das„ Deutsche Theater".
In den Berliner Blättern wurde feit einiger Zeit heftig orafelt über die Zukunft des Deutschen Theaters und Reinhardts fünftige Pläne. Wir haben unsere Leser mit diesem Hin und Hergerete nerschont. Jest liegen Tatsachen vor, die die Situation flären. Dr. Rudolf Beer , der Direktor des Deutschen Bolkstheaters in Bien, ist nach Berlin berufen worden, nachdem schon längere Zeit mit ihm verhandelt morden mar. Er soll die geschäftliche Leitung der Reinhardt- Bühnen( Deutsches Theater und Rammerspiele) übernehmen, Reinhardt selbst wird jährlich drei bis vier Stüde inszenic ren. Wer als fünstlerischer Leiter bestellt wird, scheint noch nicht festzustehen.
Ob diese ganze Regelung bereits eine definitive sein wird, läßt fich nicht fagen. Wenn Dr Beer fein Wiener Theater beibehielte, wäre es doch mir eine halbe Sache, und die Erfahrungen der legten Johre hätten genugsam ermeisen sollen, daß das Deutsche Theater einen ganzen Mann braucht.
Dehio wurde am 22. November 1850 in Reval als Sohn eines russischen Staatsrats geboren. In München begann er feine akademische Tätigkeit in der Kunstgeschichte und wurde 1892 nach Straßburg berufen, mo er bis zu feiner Ausmeifung durch die Fran. zofen 1918 ein fruchtbare Tätigkeit als Lehrer der Kunstgeschichte entfaltete. Mit besonderer Liebe hatte er die elfäffische Kunst, vor allem die Bougefchichte des Straßburger Münsters be handelt und die Beziehungen zur Kathedrale von Chartres nachweisen Die Dresdener Stadtverordnetenversammlung faßte am Montag laffen. Zwei flaffische Werte verdanft ihm die deutsche Stunftwiffen über den von den Sozialdemokraten zu den Nationalsozialisten über- faft: das Handbuch der deutschen Kunstben? mäler" gefretenen Bürgermeister Dr. Bührer in nichtöffentlicher Gigung in fünf Bänden fowie die unfaffende Geschichte der deut auf Antrag des Stadtverordnetenvorstehers Fischer II( D. Vp.) schen Kunst in drei Doppelbänden. Beide Werke liegen bereits in ber dritten Auflage vor, ebenso sein Buch über den Bamberger einen Beschluß, in bem es u. a. heißt: Dom. Begonnen hat er seine missenschaftlichen Forschungen mit der, firchlichen Bautunst des Abendlandes" im Mittelalter. Hier ist die ganze europäische Kunst liberschaut und überall durch eindringliche Einzelforschung erfaßt. Das Handbuch der deutschen Kunstdentmäler ist für jeden Deutschen , der die große Runftvergangenheit seines Landes ernstlich studieren will, unentbehr lich. Ihre Bearbeitung bildete dann das Fundament für die Gesamtliche Steuererleichterungen geschaffen hat. In einer in den späten barstellung der deutschen Kunst, die gleich bewundernsmert ist durch der historischen Entwidlung noch auf lange hinaus die Klassische die intimsten Einzelfenntnisse wie durch die geistige Bewältigung deutsche Kunstgeschichte.
Wegen der vom Finanzamt ohne Zustimmung von Rat und Stadtverordnetenversammlung in den Jahren 1929/1931 getätigten Ankäufe von deutscher Anleihe ablösungsschuld ohne Auslösungsrecht ist sofort ein aus fünf Mitgliedern bestehender Untersuchungsausfchuß einzusehen. Weiter wurde folgender Antrag des Vorstandes der Stadtverordneten gum Beschluß erhoben: 1. den Oberbürgermeister zu ersuchen, Bürger meister Dr. Bührer von der Tätigkeit als Beiter des Finanzamts zu entbinden und 2. das Dienst straf Finanzamts zu entbinden und 2. das Dienst straf perfahren gegen Bürgermeister Dr. Bührer einzuleiten, u. a. weil er in einem weit über die Belegung verfügbarer Kaffenbestände hinausgehenden Umfang Spekulationspapiere ohne ertennbare Notwendigkeit angetauft habe, somie besonders, meil er alle diese Geschäfte ohne Mitbeteiligung des Oberbürgermeisters oder einer anderen städtischen Geschäftsstelle durchgeführt habe.
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Dreifacher Schweinehund. Der Staatsanwalt Stenig gehört zu den bedauernswerten Leuten, die es niemand recht machen tönnen. Der Angriff" des Herrn Goebbels hat Stenig angedroht, daß er im Dritten Reich mit Galgen und Rad Bekannt schaft machen würde. Auf der anderen Seite reißt drohend die Rote Fahne" ihren Rachen gegen Stenig auf. Am Dienstag tann jeder lesen, welch ein Verbrecher Stenig in den schönen Augen der Kommunisten ist. Erste Gemeinheit: Stenig hat einen an der Felseneck Affaire beteiligten Nazi aus der Untersuchungshaft entIeffen. 3meite Gemeinheit: Stenig hat unter dem Drud des zu erwartenden Massenprotestes" dußerdem sechs Kommunisten, die an der Felfened Affaire beteiligt find, ebenfalls aus der Unter juchmugshaft entlassen. Die dritte und größte Gemeinheit Stenigs aber verschweigt die Rote Fahne", so daß wir sie mitzuteilen ge nötigt. find: Nach der deutschen Strafprozeßordnung entscheidet über die Entlassung aus. der Untersuchungshaft nicht der Staats aumalt, fondern, der Unterfuchungsrichter bzw. das Gericht. Stenig hat also gar nichts. Ergo: Hängt ihn
Jerfall der deutschen Studentenschaft. Die vier Vertreter der studentischen Korporationsverbände in der Zentralleitung der Deutschen Studentenschaft haben am Montag ihre Aemter nieder. gelegt. Dieser Schritt erfolgte in Anbetracht des Terrors bes natio. nalsozialistischen Deutschen Studentenbundes gegen alle übrigen Etudertenbünde Der Austritt der studentischen Korporationsner bande aus der Zentralleitung der Deutschen Studentenfchaft bedeutet praktisch deren 3erfall
Gloria Palast.
Um für Hans Albers eine Rolle zu schaffen, hat man sogar Leonhard Frant bemüht, der gemeinsam mit Robert Liebmann bas Textbuch schrieb. Der Film steht und fällt mit dieser Rolle.
Hans Albers bleibt Sieger in den kleinen Tragödien des Lebens. Am Schluß heiratet er die Millionärstochter, er, der ehe malige Buchhalter, Gigolo, der Hoteltelephonist, der Sohn der Garderobenfrau. Dieser Mann, der durch einen zufälligen Renngeminn zu einer geringfügigen Summe tommt und seine Stellung aufgibt, ist ein abenteuerfreudiges Glücksfind, eher ein Getriebener als eine dramatische Kraft, die zielbewußt das Leben formt und auf baut., Der moderne Märchenprinz läßt sich in den sicheren Hafen steuern. Das forglose Lachen, die Gefte des fieggewohnten Kindes und die brutale Straft faszinieren und zaubern diesem Mann den Erfolg ohne Mühe und Rampf herbei. Der Film ist ein Märchen vom Glüd, ein Wunschtraum, eine Art von Heldenverehrung, und der held trägt mit Anstand und Grazie den Frad, als ob er m diesem Kleidungsstüd geboren ist. Eine Belt, wie sie erfehnt wird und wie sie in Birklichkeit nicht besteht.
Um Ibers, der von den Regiffeuren Hans Hinrich und Baul Martin als Star zelebriert wird, eine Reihe ausgezeichneter Schauspieler wie Fallenstein, Brausewetter, Gülstorff, Käthe von Ragn und Frieda Richard , aber fie treten nicht besonders hervor. fer Blong foll fich auf Albers fammeln Das Bublifum mill einen Fetisch haben. Der Regiffeur zeigt übrigens einen aus geprägten Sinn für beforative Gestaltung ber Szene. Die Mujit
Drohender Pariser Theaterstreif.
Die Direktoren der Pariser Theater, Lichtspielhäuser und
Barietés haben in ihrer am, Montag abgehaltenen Sigung endgültig befchloffen, ab Dienstag, den 29. März, ihre Häuser zu schließen, wenn die franzöfifche Regierung bis dahin nicht mefentAbendstunden des Montag veröffentlichten Berlautbarung heißt es Lage sei, die Steuerlaften zu tragen und daher einstimmig be. ausdrücklich, daß die Pariser Theaterindustrie nicht länger in der schlossen habe, am fommenden Dienstag den Generalstreit zu ver tünden. Die zuständigen Behörden haben sich ebenfalls am Montag mit der Theatertrise befaßt, ohne jedoch irgendwelche endgültigen Beschlüsse zu faffen..
Richard Tauber fingt Lehar . Bor seiner Amerilafahrt hat Richard Tauber seinen Bewunderern noch einmal Gelegenheit geben mollen, ihn zu feiern. Im Großen Schauspielhaus, das dicht besetzt war, faszinierte er seine Massen durch nichts als einige Operettemnummern von Lehar . Um sein Repertoire braucht sich dieser Sänger feine Sorge zu machen: die populärsten Nummern wirken immer noch am meisten. Beim Heideröslein und Friederikenlied war die Frauenwelt enthusiasmiert. Aus Barewitsch", Baganini", Bigeunerleben" folgten beliebteste Sachen. Wie er die fäuselte, die Töne schmelzen und in zarteftem Piano die Stimme zum Hauch ersterben ließ das entzückte die Gefolgschaft. Das künstlerisch" wertvollste war das Lied aus dem„ Land des Lächelns". Das war durch und durch gestaltet. Könnte der berühmte Tenor nicht auch einmal andere Kunst vermitteln?
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Ostar Haberer gestorben. Am Montagabend ist der Berliner Kunstmaler Ostar Haberer im 66. Lebensjahr gestorben. Haberer erhielt 1911 die Golden Medaille auf der Brüsseler Weltausstellung. Er ist bekannt durch seine Schwarzweißbilder. Bahnbrechend war er in der Intarsierkunft.
leber Mann und Weib in Afrila" spricht zu farbigen Richtbildern der Abessinienreisende Ernst Heinrich Schrengel Dienstag,&.15 Uhr, im Bachjaal
Der Führungsdienst bes. Studentenwerks Berlin G. B.( Johannisftr. 1) veranstalter Mittwochs und Sonnabenbe, 11 und 12 Uhr, Führungen für Ginzelne und Gruppen in ben ftaatlichen Weufeen. Treffpunkt: Mies Verseum, Rotunde, und Kaifer Friedrich- Museum, vorderes Treppenhaus. Jon Haus der Juryfreien, Plag der Republi! 4, spricht Chilirp Beginn: Wittmoch, 24. März, 11 11hx. Tetman Mittwoch, 8.10 Uhr, ühes das Thema: Uridrift 1 Bilderlebnis
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