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Arbeitsloser an die BBG.

Die Straßenbahn und das neue Arbeitsomt. Eir arbeitsloser Bormärts" Leser schreibt uns: Man hat in hohen und höchsten Amtsstuben es für richtig ge halten, ein neues Riesenarbeitsamt in der Sonnenallee in Neukölln zu bauen. Heute schon werden tagtäglich mehr als 6000 Arbeits­lofe gezwungen, hier zu stempeln oder die färgliche Arbeitslosen unterstützung in Empfang zu nehmen. Die Geschäftswelt jenseits der Kaiser- Friedrich- Straße hat sich schnell der neuen Konjunktur melle   angepaßt. Straßenhändler und Geschäfte haben ihren Betrieb auf Konfum durch die Arbeitslosen abgestellt. Nur die Berliner Verkehrsgesellschaft nicht. Zwei Straßenbahnlinien im Abstand von je Minuten sollen nach wie vor dem Publikumsverkehr ge­nügen, der bestimmt auf dem südöstlichen Teil dieser Strecken fich seit Eröffnung des Arbeitsamts in den Abfertigungszeiten des Publikums um 500 Broz. gesteigert hat..

Für eine Großstadt geradezu beschämende Zustände spielen sich tagtäglich in den Vormittagsstunden auf den Linien 95 und 98 ab. Bom Hermannplay aus muß der Fahrgast froh sein, wenn er mit der Bahn überhaupt mitgenommen wird. In das Innere des Wagens zu gelangen ist unmöglich. Auf der Plattform drängt sich das Publikum wie die Heringe, zumal um diese Tageszeit auch die Anhänger abgenommen sind. Ift mun gar eine Berbrennung in Baumschulenweg, so zanft sich das gesamte Publikum. Die 95 und 98 find die beste Berbindung zum Krematorium. Trauergäste pflegen nun einmal nicht in den schlechtesten Kleidern zur Bestattung eines Angehörigen oder Freundes zu fahren. In dem Gedränge auf den Bahnen bis zum Arbeitsamt Südost in der Sonnenallee wird nun nicht nur die Kleidung der Krematoriumsbesucher beschädigt, sondern vor allem auch die Blumenspenden, die sehr oft nur unter fchweren finanziellen Opfern für einen teuren Toten gefauft werden fonnten. Muß das sein? Liebe BVG., sende sofort einige be­mährte Kontrolleure auf diesen Tell deines Berkehrsnezes, damit hier schleunigst Abhilfe geschaffen wird. In wenigen Tagen foll auch noch das Arbeitsamt Süd in diese gottverlassene Gegend um ziehen. Warum soll es erst zu Standalen tommen.

Die Verlängerung der Straßenbahnlinien 12 und 148 und da­neben die des Autobus 30 würde sofort Luft schaffen und feine nennenswerten Unfosten hervorrufen. Das wäre wirklich Dienst am Runden.

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Einer anderen Zuschrift entnehmen wir, daß ähnliche Zustände auch auf der Straßenbahnlinie 15, die nach der Gottlieb- Dunfel Straße fährt, herrschen. Dort liegt der Rene Gemeindefriedhof Reukölln. Die Leidtragenden, die zur Beerdigung fahren, müffen fich im Wagen wie die Heringe zusammenquetschen lassen. Gerade in der Hauptzeit der Beisegungen, zwischen 12 und 18 Uhr, muß die BBG. einen Beimagen anhängen. Tagtäglich gibt es auf dieser Strede wüfte Schimpfereien auf die BVG. und die Stadtverwaltung.

Goethefeiern im Rundfunt.

GLOP

Fauft 2. Teil. Goethes Tod."- Goethe- Konzert. Wer den zweiten Teil des Faust" in ungehegten Ruhestunden fich langjam erarbeitet, muß ihn lieben, auch wenn teine philologisch historischen Kenntniffe ihm die äußeren Formen des Wertes ganz erschließen. Läßt sich die Dichtung in einer Rundfunkaufführung einer großen Hörerschar zugänglich machen? In einer vierstündigen Sen­ging ohne Pause wurde sie von Berlin   aus über das ganze. Reich nerbreitet. Selbstverständlich mußte auch für diese Darbietung das Mert noch um ungefähr die Hälfte gekürzt werden. Wer hat es gehört? Wer hat die Kraft arfgebracht, es ganz zu hören? Der stärkste Eindrud ging für die meisten hörer wahrscheinlich von der Einführung aus, die Ernst Hardt  , der Regiffeur der Darbietung, gab. Zur Aufführung tamen der Beginn des zweiten Teiles, das Helena- Spiel und der Schluß. Die Geschlossenheit der Helena Szenen mag zu ihrer Gestaltung auf der Sendebühne verlodt haben. Doch mieniele Hörer verstanden in diefem Denkmal, das Goethe dem eben verstorbenen griechenbegeisterten Lord Byron sette, die tiefe Rechenschaft, die er hier über sich selber ablegt? Sehr breit gehalten war der mystische Ausklang, viel zu breit für die Proportionen der gesamten Sendung. Das religionsfremde Werk murde damit für den nainen Hörer in ein frommes Bekenntnis vermandelt, das Goethe in ihm nie abgelegt hat, nie ablegen wollte. Goethe selber nonnte die Zusammenfaffung am Schluß opernhaft, nicht in mißbilligendem Sinne, aber doch aus der Erkenntnis heraus, daß die Notwendigkeit ciner äußeren Zusammenfaffing thn dazu geführt hatte, dem Spiel der Formen ein eigenes Lebensrecht einzuräumen.

Bollstüntlich war also diese Festsendung" nicht. Am Tage zuvor gab es ebenfalls einige Goethe gewidmete Reichssendungen. Die Darbietung aus Frankfurt   a. M. ,, Goethes Tad" gestaltete nad) zeitgenössischen Dokumenten die feierliche Beifegung des Staats. ministers und Geheimbderates Herrn von Goethe. Im pompösen Begräbnis murde er vor dem Mitrophon noch einmal bestattet, und wie vor hundert Jahren verflangen leise und nebenher die wenigen Stimmen derer, die den Geist begriffen hatten, der dahingegangen mar. Borher gab es aus Goethes Arbeitszimmer eine lange, tluge und würdige, aber nichtsdestomeniger durchaus unwolfstümliche Rede des verstorbenen Friedrich Gundolf  , die diefer bei der Goethe­Gedächtnisfeier in der Sorbonne halten wollte. Dort wäre sie am richtigen Blaz gewesen.

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Und doch: eine fleine Goethe- feier war für alle. Ein Konzert aus Leipzig  , ebenfalls als Reichssendung dargeboten. Beet hovens Egmont" Ouvertüre und die Eroifi" von Bruno Balter dirigiert, vom Gewandhaus- Orchester gespielt. Dazwischen drei Schubert- kompositionen Ganymed", Prometheus  ", ,, Schwager Chronos", gefunden von Herbert Jansen. In den drei Liedern wurde Goethe den meisten Rundfunkhörern wahrschein­lich näher gebracht, als in allen anderen breiten und tiefen Feier­veranstaltungen.

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Tes.

Der Tonfilm Kameradschaft", das Wert von Solidarität und Bölfer rerbrüderung, wird Karfreitag 7 und 9 Uhr im Babylon amt Bülow­play vorgeführt. Seitungsquittung oder der ausgeschnittenen Annonce 10 Bros. Ermäßigung. Vorwärts"-Lefer bekommen gegen Borzeigung ber Die Don- Kosalen werden Karfreitag, 8.30 Uhr, im Ufa Balast am 300 unter Zeitung ihres Dirigenten Serge Jaroff   fingen. Schlechte Kino- Konjunktur. Die Ufa   teilt mit: Die Lichtspielhäuser 113. Kurfürstendamm  , Univerjum am Lehniner Blah und U2. König front werden von ihr zum 1. April aufgegeben, weil sich die Vachtpreise nicht mehr mit den augenblicklichen Zeitverhältnissen vereinbaren laffen. Die Staatlichen Museen sind aut Ostersonnabend von 9 bis 13 Uhr für den Besuch geöffnet. Im übrigen bleiben die bekannten Oeffnungs­zeiten weiterhin gültig.

Die Deutsche Kunstgemeinschaft eröffnet am Gründonnerstag, mittags 12 Uhr, im Berliner   Schloß( 2. Sof) eine Ausstellung junger Runstlehrer. Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 6 Uhr und Sonntags von 11 bis 2 Uhr geöffnet.

Der Tag der Deutschen  

Goethe ist der größte. Name und der bedeutendste Kulturwert, den die Deutschen   in die Wagschale zu werfen haben. Seine Feier, die gestern in der ganzen zivilisierten Welt begangen wurde, ist gleichzeitig ein Freudentag aller Deutschen   gewesen. In allen Kulturzentren ist gestern Goethe die Parole gewesen; in allen Sprachen der Welt ist seiner gedacht worden. Minister haben gestern eine Schwäche für Literatur in sich entdeckt und haben sich zu Goethe   bekannt. Theater haben Stüde   von ihm gespielt, Sänger seine Lieder gesungen, Rezitatoren seine Berse erneuert. Möge die Flut, die in diesen Tagen über uns hinrauscht, wenigstens in seinem eigenen Bolte das Verlangen steigern, Goethe nicht nur feiern, son­dern auch kennen und verstehen zu lernen.

Die Feier in Weimar  .

Weimars   großer Goethe- Tag fand feinen Höhepunft, nicht seinen Abschluß, in der Aufführung von Goethes Laffo" durch Mitglieder des Wiener Burgtheaters. Wenn es Zeiten gegeben hat,

Fülle und Ganzheit seines Lebens unter den Dichtern der Welt nicht seines gleichen hat. England zollt seinen Tribut dem An denken einer olympischen Gestalt, die nicht nur allein Deutschland  gehört, sondern die für alle Zeiten als ein großer Weltbürger da steht. Goethe war in England bereits als Klaffifer anerkannt, bevor er sein Leben abschloß. In feinem Land der Welt, außer Deutsch  land, wird der Name Goethes mehr verehrt als in England. Goethes Beitrag an die Welt besteht nicht nur in seinen dichterischen und wissenschaftlichen Werfen, sondern auch darin, daß er die ewiges. Probleme der Menschheit und Gesellschaft in einer Form dargestellt hat, die für alle Zeiten gültig ist."

Er habe den Eindruck, so sagte Simon weiter, daß Goethe sich in dem Jahrhundert, das seinem Tode gefolgt sei, nicht ganz wohl gefühlt haben würde. Im vergangenen Zeitalter sei der Natio= nalismus zu seinem Höhepunkt aufgestiegen, Goethe aber sei ein Weltbürger gewefen. Er sei der Vorläufer des Geistes der inter­  | nationalen Toleranz, der heute in der Welt so sehr benötigt werde.

SUER KUNST

WISSENSCHAYY

Die filberne Goethe Medaille verlieh der Reichspräsident u. a. an die Dichter: Gerhart Hauptmann   und Ricarda Huch  ( oben), Hermann Stehr   und den Leiter der Weimarer Feierlichkeiten Leuthäuser( unten)

in denen der ,, Tasso" an allen großen Bühnen Deutschlands   in annähernd ebenso vollkommener Weise zu hören und zu sehen war, wie ihn das Ehrengastspiel des Biener Burgtheaters der gewaltigen und auserlesenen Festgemeinde darbot, so empfand man es als geradezu beglückendes Erlebnis, daß die ersten fünstlerischen Kräfte der Bühne, die lange Jahrzehnte hindurch die erste deutsche Bühne war, dieses von der modernen Bühne so start vernachlässigte flaffischste Schauspiel in voller Reinheit, mit heiligem Respekt vor der Dichtersprache und mit geradezu unbeschreiblicher Wirkung zur Darffellung brachten. In dieser auserlesenen Künstlerschar ragten Effe Wohlgemuth als Prinzeffin, Fred 5) ennings als Herzog noch besonders hervor. Zum Schluß sprach der Darsteller des Tasso den Epilog des Kanzlers von Müller. Die Regie führte Albert eine. Der Beifall wollte wirklich kein Ende nehmen. Im Anschluß an die Tasso Borstellung begab sich der größte Teil der Zuhörer in die Weimar   alle zur Stunde der Deutschen Boltsgemeinschaft, die als Abschluß des ersten Tages der Goethe- Beranstaltungen gedacht war. Zuerst sprach der Präsident der Preußischen Dichterafademie Balter v. MoIo, nach ihm der Dichter Erwin Guido Rolbenhener München und zum Schluß Dr. Hans v. Eibl Bien. Die Vor­träge murden mit großem Beifall aufgenommen.

Minister Simon über Goethe.

Am Dienstagabend fand in der Fishmongers- Halle die große Goethe- Jahrhundertfeier Londons   statt. Außenminister Simon hielt die Festrede. Wir sind zusamengefommen", jo fagte er u. a., um eines Königs unter den Geistern zu gedenken, der in der

Ravel   in Berlin  .

Es ist schon eine Zeit her, daß Maurice Ravel   der gelegent lich des 9. Philharmonischen Konzerts zum erstenmal in Berlin  meilte für Frankreichs   fortschrittlichsten Mufiter und Führer der Moderne angefehen murde. Ohne die entscheidende. Wendung zur neuen Musik"( so sehr er ihr auch die Wege bereiten half) mitmachen zu tönnen, ist er im Grunde seines Wesens der Impressionist ge­blieben, der er immer mar; menn bei ihm auch jetzt das andere, das zweite Geficht des Impreffionismus deutlicher wird. Die Farbe, bas verstreute Lidyt, das taum faßbare Helldunkel ist ihm nicht mehr so wesentlich mie in den Klangwundern feiner frühen Werte; er hat die pointilistische Technit aufgegeben, die auch musikalisch gleichfam Farbfled neben Farbfled setzt, um sie zu schimmernden Klangflächen zusammenflingen zu lassen. Er arbeitet mit Einfachheit als Reiz mittel, mit einer motorischen Rhythmit, er vermendet Elemente spanischer Nationalmusik und rückt so stilistisch in die Nähe des jüngeren von Musforsty start beeinflußten Debussy  ( etwa der Suite Bergamasque) und damit auch in die des jungen Strawinsky  , ins­besondere der Petruschka. Sein neues Klavierkonzert- er dirigierte es selbst, Marguerite Long   spielte es bravourös und Alavier und Orchester als ein Konzert, ohne allen sinfonischen Chr. elementar zugleich ist eher eine Art dreifäßiger Tanzfuite für geiz, von rhythmischer Vitalität in den turbulenten rondoartigen Edfägen, noll reizvoller Primitivität im langjamen Satz. Wenn auch all die naive Lyrit, all der stampfende Tanzjubel das Gefühl des überaus Künstlichen dieses Werks nicht zu verdrängen vermögen.

Mit Handns Londoner   B- Dur- Sinfonie, dem ,, Don Juan  " von Richard Strauß   und Beethovens Coriolan- Ouvertüre  ( einem Bunder an Präzision, Ausdrud, Adel) hatte Furtwängler   rauschenden A. W. Erfolg.

Die filberne Goethe- Medaille.

Als Auszeichnung für Verdienste um Kunst und Wissenschaft hat der Reichspräsident im Goethe- Jahr 1932 eine filberne Medaille geftiftet, die bei den Feierlichkeiten in Weimor erstmalig einer Reihe von Persönlichkeiten verliehen wurde. Sie wurde geschaffen von Pro

Wetter für Berlin  : Fortdauer, des teils heiteren, teils wolfigen Metters, feine nennenswerte Temperaturänderung, zeitweile auf frischende nordöstlice Birde. Für Deutschland  : Im größten Teil des Reiches beständig und meist heiter, nur im Süden und Südosten| fessor Waldemar. Raemisch. zeitweise stärker bewölft, aber ohne nennenswerte Schneefälle

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Die vom Reichspräsidenten   geftiftete Goethe- Medaille ift an ins

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Goethe steht wie Shakespeare   und Shakespeare   gehört Deutsch  land so, mie Goethe England. gehört über dem Wirbel vorüber gehender politischer Anschauungen als einer der unbeweglichen Pfeiler, auf die wir die Brüde legen müssen, auf der die Mensch heit zu einer besseren Auffassung über die Gesellschaft, zu einer neuen Welt und einer freundlichen Zusammenarbeit schreiten möge.

Goethe im Moskauer   Gewerkschaftshaus.

In Mostau fand am Dienstagabend im Säulenfaal des Ge. werkschaftshauses unter dem Vorsitz des Bolfsfommiffars für Auf flärung, Bubnoff, eine Feier statt, die vom Volkskommissariat für Aufklärung, der Kommunistischen Akademie, dem Staatsverlage sowie wissenschaftlichen und literarischen Organisationen veranstaltet wurde. Rolkskommissar Bubnoff charakterisierte in seiner Ein­leitungsrede die Epoche Goethes und seine Persönlichkeit als die eines Bertreters der damals noch sehr jungen Bourgeoisie, der alle ihre Widersprüche in fich verkörperte. Der Akademifer 2u natscharfft schilderte in einem ausführlichen Vortrage Goethe  als den genialften Dichter, Dramatiter und Philosophen, der unter der eifigen Maste des Olympiers bis zum legten Tage den Geist des Protestes bemahrt habe. Der Akademiker Kogan sprach über die Werke Goethes, mährend der Leiter der wissenschaftlichen 2bteilung des Boltskommiffariats für Muftlärung, Luppol, die naturwissenschaftlichen Ansichten Goethes beleuchtete.- Schließlich behandelte der Kritifer Averband das Thema ,, Goethe und die zeitgenössische Epoche". Nach den Vorträgen fand ein Konzert von Kompofitionen der bekanntesten Komponisten der Welt, die Werke Goethes zum Gegenstand hatten, statt.

gesamt 55 Persönlichkeiten erstmalig verliehen worden, darunter an Reichskanzler Brüning, Reichsinnenminister Groener, den preußi­fchen Kultusminister Grimme. Von Goethe- Forschern haben die Medaille erhalten: Professor Petersen, Kühnemann- Breslau  , Kippen= Ferner sind u1. a. berg- Leipzig, Korff- Leipzig, Wahl- Weimar. folgende Vertreter der Literatur ausgezeichnet morden: Gerhart Hauptmann  , Thomas Mann  , Stefan George  , Kolbenheyer  , Wilhelm

von Molo.

Die Zukunft des Deutschen Theaters.

Im Auftrage Mag Reinhardts wird der Presse mitgeteilt: ,, mag Reinhardt hat seit längerer Zeit den Wunsch gehabt, sich von der Bürde, die ihm die Führung des Deutschen   Theaters als Unter­nehmer auferlegt, zu entlasten. Er hofft hierdurch größere Frei­heit für seine fünstlerische Tätigkeit zu gewinnen mit dem Ziel, sie in erster Linie dem Deutschen   Theater zu widmen. In dieser Rich­

tung laufen die Verhandlungen, die mit Dr. Rudolf Beer   und Karlheinz Martin   zur Zeit geführt werden.""

Das Große Schauspielhaus" würde Reinhardt allein Mitleidenschaft gezogen. Gibt es bei Theaterleitern noch so etwas mit Beer das Deutsche   Theater leiten soll, wird die Volksbühne in meiterführen. Durch die Beteiligung Martins, der gemeinsam

mie Treue zur Sache?

Der Pariser   Theaterstreif.

Um einen allgemeinen Theaterstreit zu vermeiden, hat Finanze minister Flandin vorgeschlagen, die auf den Theatern laftenden staatlichen Steuern der ersten Kategorie von 5 auf 2% Broz, die. jenigen der zweiten Rategorie von 2% auf 2 Broz. herabzusetzen. Ein Gesezentwurf wird demnächst eingebracht werden, und die Re gierung wird feine Annahme empfehlen. Die Bertreter der Theater. unternehmungen haben fich ihre Antwort vorbehalten.

Die Vertreter der franzöfifchen Rinotheater haben be schloffen, mit den Theatern gemeinsame Sache zu machen und ab 29. März als Protest gegen die zu hohe steuerliche Belastung ihre Betriebe zu schließen.

Ueber Barfifal spricht Freitag, 12 Uhr, Franz Seine im Breitlop Eaal( Stegliger Str. 85).