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3lr. i4i 49. Jahrgang
2. Beilage des Vorwärts
Oonnersiag. 24. März 1932
Die Lage bei Borsig. Leber tausend Diana wieder im Betrieb. Vor der Ent« scheidung der Gläubiger. Am 12. April wird es sich entscheiden, ob der Vergleichsvorschlag der 2L Bors ig(5. m. b. h. in Tegel   von den Gläubigern an- genommen und die weitersührung des Werkes gesichert wird, oder ob es zum Konkurs kommt. Da die Hcuptaktiven der Firma in den Halbfabrikaten für in Arbeit befindliche Aufträge siegen und diese bei einem Konkurs nur Schrottwert hätten, andererseits noch gar nicht absehbare Schadenersahforderungen der Kundschaft für nicht ausgeführte Aufträge eintreten würden, wäre bei einem Konkurse eine Quote von nur 0 5 Proz. zu erwarten. Da zur Aeit mit der Abwicklung der etwa 12 Mill. M de- tragenden Austräge rund 1050 Mann auf sechs bis sieben Monate voll beschäftigt sind, außerdem aber der Vergleichs» vorschlug für alle Gläubiger günstiger ist als ein Konkurs mir ver» schwindend kleiner Quote, läge ein« Annahme des Vergleiches nicht nur im sozialen Interesse, fondern auch im persön- lichen Interesse sämtlicher Gläubiger. Wie wir hierzu noch er» fahren, hätte Vorsig bei einer bereits erfolgten Klärung der Zukunft des Betriebes in den letzten Monaten über 6 Millionen Mark neue Aufträge hereinnehmen können, deren Finanzierung keine Schwierig- leiten bereitet hätte, wodurch mindestens weitere 500 Mann auf sechs bis acht Monate Arbeit gefunden hätten. Da aber vor der Entscheidung der Gläubiger die Zukunft des Werkes noch völlig ungewiß ist, konnten diese Millionenaufträge nicht ab» geschlosien werden. Die Belastung auf den Grundstücken der Bauernheide, die den Spargläubigern zur endgültigen Befriedigung ihrer Forderunzen gegeben werden sollen, wird durch Gelder, die oon dritter Seite zur Verfügung gestellt werden, abgedeckt. Das Siedlungsgelände würde also danach den Spargläubigern lastenfrei übereignet werden.
37 proz. Dividende beschlossen! Interessante Einzelheiten vom AcmnmlatorewAbfchlnß. Daß die Accumulatorcnfabrik A..G. für das Geschäftsjahr 1931 nicht weniger als 37 Proz. Dioidende verteilt, wurde von uns bereits mitgeteilt. Bei einem solchen Ergebnis hatten die Aktionäre natürlich keine Beranlaflung, in der Generalversammlung irgend etwas zu sagen. Im Geschäftsbericht wird unser« Vermutung bestätigt, daß die zur Ausschüttung kommende stille Reserve unter Kredi» toren oerbucht war. Da aus diesem Konto noch weitere.ansehn­lich« stille Reserven" verbucht sind, mutz bezweifelt werden, ob die Gesellschaft überbaupt Schulden bat(ausaewiefen sind 12,5 Millionen Mark.) Bankschulden sind sedcnsalls nicht darunter, denn es fehlt jeder chiiuveis, während bei den Debitoren(21,5 Millionen Mark) ein Teil ausdrücklich als Bankguthaben bezeichnet wird. Im A u s s i ch t s» rat sitzen aber nicht weniger als sechs Bankleut«: jedes Mitglied hat für 1931 etwa 35 000 Mk. er- halten, der Aufsichtsratsoorsitzende sogar -10 00.0 Mk. Zur Herrn GüntherQuandt, dem Aufsichtsratsoorsitzenhen. ist diese Summe freilich nichts weiter als ein Handgeld. Da er etwa 75 Proz. des SO'Millionen-Mark-Kapitals besitzt, wird er jetzt für ein einziges Jahr die runde Summe von 5.5 Millionen Mark als Dividende einstreichen. Aus dem Geschäftsbericht ersieht man auch, daß Herr Quandt Deutschland den Rücken gekehrt und seinen Sitz von Neubabelsberg   nach Zürich   oer» legt hat. Welche Gründe Herrn Quandt zum Verlassen seines Vater. landes gezwungen haben, das wird wie wir hoffen das zu­ständige Finanzamt festgestellt haben. Preußens Montanbetriebe. Der Krisenabschluß der preußaa. Die preußische Bergwerks- und f>ütteu-A.-0., in der die ftaak- Ilchen Blontanbelriebe zum größten Teil zusammengefaßt sind. schließt das krifenfahr 1931 mit einem Betriebsverlust von 1.4 Millionen Mark ab. Zm vorhergehenden Jahre konnte noch ein Reingewinn von 5,56 Millionen Mark erzielt werden, ans dem 4 proz. Dioidende gezahlt wurde«. Unter Hinzuziehung des Ge- winuvortrages aus ISA vermindert sich der Verlust auf 8C0 090 M. Für verschiedene Verlustbetriebe, in erster Linie die ostpreußischeu Bernstein  - und die harzer Bergbaubetriebe, waren noch Sonder- abschreibuugen in höhe von 4,77 Millionen notwendig, die ans dem außerordentlichen Reservesonds gedeckt wurden. Der Gesamtumsatz des Unternehmens ging im Berichts- jähr von 122,7 auf 97 Millionen Mark zurück. Besonders betroffen wurden von diesem Umfatzschwund die Steinkohlenzechei, in hinden- bürg sowie die Erz- und Kalkbetnebe. Auch der Absatzrückgang des Kalisyndikats um 30 Proz. wirkte sich bei den Kaliwerken der Preußag aus, wozu noch der teilweise Verlust der Quote für den seinerzeit ersoffenen Kalischacht Vienenburg   tritt. Der erzielle Be- triebsgewnn verringerte sich von 17,6 auf 10,4 Millionen, woraus sich nach Abfetzung von 4.1 Millionen Unkosten und 7,7 Millionen normale Abschreibungen der bereits genannte Betriebsverlust ergibt. Allerdings sind vorweg Sonderrückstellungen von rund 2,4 Millionen Mark für verschiedene Risiken vorgenommen worden. Die Widerstandsfähigkeit des staatseigenen Montanumer- nehmens in der Krise ist um so mehr hervorzuheben, als die Preußag eine Reihe von Verlu st betrieben aus sozialpolitischen Gründen durchschleppt, die von der Privatindustrie längst stillgelegt worden wären Es Handell sich hier hauptsächlich um die Unterharzer Bsrgbauunternehmungen und die ostpreußische Bernfteinmanufaktur, gegen deren völlige Stillegung die besondere Notlage der dortigen Industriebezirke spricht. Wenn es auch der Preußag gelungen ist. die Verlufte aus chrc» Zufchußbetriebsn bis auf rund 4 Millionen gegen 0,2 Millionen im Jahre 1929 zu drücken, so bleibt die Auf- rechterhaltung dieser Werke doch eine schwere Belastung. Die Preußag hat daher den oerständlichen Wunsch, daß der Staat Preußen, der dies« Betriebe weiter erhalten will, auch die Kasten übernimmt. Neuinoestitionen sind im Berichtsjahr auf 11,3 Mil­lionen einschließlich einer Pachtsumme von 3 Millionen für wert- volle Kohl-nseld-r in Ostoberschlesien gegen 13B Millionen gesunken. Insgesamt hat die Preußag seit 1924 19 7 Millionen Mars neu in die Anlagen gesteckt. Das Ausbauprpgramm kann hiermit eis beendet angesehen werden. Die Belegschast verringerte sich von 22 257 auf 24 657 Mann.
Reichsbank und Kapitalflucht. Immer noch Lücken im Oevisengesetz.- Man kann und muß noch schärfer zupacken.
Die letzten Reichsbankausweise mft ihrem Abstoppen der Devisenverluste haben die Besorgnis um die Entwicklung der Gold- und Devisenbestände nicht beseitigen können; dazu waren die Per- luste der Dcckungsreseroen der Reichsbank zu groß; die Zunahme in einigen Wochen zu gering, und vor allem sind die Aussichten für eine kräftigere Wiederauffüllung in der nächsten Zeitwenn man die bisherigen Erfahrungen zugrunde legt noch recht un- sicher. Gerade deshalb aber muß die Reichsbank zusammen mik den Devlsenbewirkschaf- tu ngs stellen die größten Anstrengungen machen, um alle aus den Exportüberschüssen der vergan- genen Monate stammenden Devisen restlos in ihre Kassen zu brin- gen. Das ist ihr trotz aller Verschärfungen der Devisenbestimmungen bis jetzt n i ch t g e l u n g e n. Vom August vorigen Jahres bis einschließlich Januar dieses Jahres hat Deutschland   für 1636 Millionen mehr Waren an das Ausland verkauft als von dort eingeführt. Nach roher Rechnung hätten also diese 1636 Millionen unter dem gesetz- lichen Deoisenablieferungszwang nach Bezahlung der Einfuhr voll verfügbar sein müssen. Selbst wenn man berücksichtigt, daß unter der Herrschast des Stillhalteabkommens mit den aus- ländtschen Gläubigern der normale Zins- und Tilgungsdienst für ausländisch« Anleihen und darüber hinaus die gesetzlich erlaubte Teilrückzahlung auf die gekündigten Auslands gelder noch etwa 159 bis 299 Millionen monatlich aufgezehrt haben dürften, so müßte dennoch rein rechnungsmäßig ein größerer Ueberjchuß an Devisen herauskommen, um so mehr, als das Devisenaufkommen aus den Exportüberschüssen noch durch den bekannten Kredit der Reichsbank und Golddiskontbank   mit rund 639 Millionen sich erhöht hat. Stall dessen aber haben die Bestände der Reichsbank an Gold und deckungsfähigen Devisen vom 31. Juli bis zum 29. Februar von 1699 Millionen auf 1977 Millionen abge- nommen. Wo find dies« Devisen geblieben? Zur Beantwortung dieser Frage muß die eben ausgemachte Rechnung in wichtigen Punkten berichtigt werden. Der errechnete Exportüberschuß oermindert sich zunächst um die Qieferungsbeträg», die den ausländischen Abnehmern, hauptsächlich in Rußland  , längerfristig gestundet wurden. Aber auch dann decken sich die aus der Gegenüberstellung des Ausfuhrüberschusses med der gesetzlich erlaubten Kapifclübertragungen an das Ausland ermillelten Ziffern noch nicht mll der Wirklichkell. Ferner liegt zwischen dem Ver- kauf bzw. dem Versand der Ware ins Ausland und der schließ. lichen Bezahlung jeweils ein größerer oder geringerer Zeit- räum, den man etwa im Durchschnitt oon größeren Lieferanten- krediten abgesehen auf zwei bis drei Monate oeranschlagen darf, während die Einfuhr nach Erklärungen amtlicher Stellen sell dem Ausbruch der Äreditkrife im allgemeinen sofort bezahlt werden muß. Das würde bedeuten, daß beispielsweise die Einfuhr oom Oktober mit den Eingängen aus den deutschen Auslandsverkäufen vom«ÜKiP"müßte. Selbst wenn es aber so ist. daß K' De ossen schere sich gegen früher stark geöffnet hat. so hätten sich inzwischen aber unseres Erachtens die hohen Exportüberschüsse der Sommer- und herbstmouake aus- wirken müssen. Sie betrugen im August 323, im September 364, Oktober 383. November 252, Dezember 224 und Januar 1932 immer noch 99 Millionen Mark. Inzwischen sind aber die Devisenanforderungen für die Rückzahlung von Auslandskrediten sicherlich geringer geworden, nachdem die im alten Stillhalteabkommen freigegebenen Reiche ma r kguth ab e n abgedeckt sind und die Abzahlung unter dem neuen Stillhalteabkommen sich zunächst nur auf die üb- lichen Zins, und regelmäßigen Tilgungszahlen erstreckt. Gleichwohl läßt sich daraus«in ziffernmäßiger Anhalt nach nicht dafür gewinnen, wie sich die Devifenbilanz der Reichsbank Hölle entwickeln müssen, selbst wenn alles mit rechten Dingen zu- gegangen wäre; denn in Wirklichkell kommen weder die ganzen
Exporterlöse in Devisenform nach Deutschland  , noch werden die ein- geführten Waren sämtlich mll ausländischen Zahlungsmitteln(d.s. Devisen) bezahlt. Ein großer Teil des deutschen   Außenhandels wird auf beiden Sellen in Reichsmark abgerechnet, d. h. die Berkaufserlöse werden jeweils den Exporteuren bzw. Importeuren auf ihren Bankkonten in dem betreffenden Ausfuhr- lande in Reichsmark gutgeschrieben. Vom Standpunkt der deutschen   Zahlungsbilanz und der Wechsel- kursregulierung aus wäre normalerweise gegen dieses Ver- fahren nichts einzuwenden. Der ausländische Käufer deutscher Waren muß sich zur Bezahlung seiner auf Reichsmark lautenden Rechnung die erforderlichen Reichsmarkbsträge gegen Hingabe einheimischer Zahlungsmillel beschaffen, so daß durch seine Nachfrage der Mark- kurs im Ausland günstig beeinflußt werden müßte, wäh» rcitd andererseits die Reichsbank durch Befriedigung der ausländ'.« schen Martnachfrage dafür Devisen eintauscht. Aber diese Reichsmarkbeträge aus den ausländischen Bankkonten känueu von den deutschen   Devisenbewirtschastüngestellen nicht voll ersaßt werdeu; es besteht zur Zeit keine Kontrolle darüber, mann und ob überhaupt die Erlöse für die gegen Reichsmark ius Ausland verkausteu Waren in Devisenform umgewandelt und nach Deutschland   geschickt werden. Hier ist eine Lücke in der Deviseubewlrtschaslung, durch die noch immer laudesslüchtiges Kapital hindurchschlüpseu kann. Zweifellos spielt bei der Kapitalflucht das Stehenlassen der Exporterlöse im Auslande noch immer eine große Rolle. Das ist aber nicht die einzige Lücke in dem freilich immer dichter ge- zogenen Zaune der deutschen   Devisenbestimmungen. Z. B. ist auch nach der Anordnung der Cxportvaluta- erklärungen keine zuverlässige zeitliche Kontrolle für das Devisenaufkommen in den ziemlich häufigen Fällen möglich, in denen deutsche Waren über die Grenze geschickt werden, die erst' noch kommissionsweise v e r k a u s t werden sollen, wenn sie das Bestimmungsland erreiäst haben. Das geht besonders die ganz großen Firmen an. Es genügt uns heute, auf diese Lücken in der Deoisenerfossung hinzuweisen, obwohl sie unter den noch immer offenstehenden Umgehungsmöglich- kellen der deurschen Deoisengefetzgebung nicht die einzigen sind. Der schwerfällige bürokratische Apparat ist gegenüber der Wendigkeit der Kapitalflüchtlinge, die immer wieder neue Wege finden, sicherlich im Nachteil. Das darf die Tevisenerfassungsstellen nicht entmutigen, noch mehr als bisher die vielen Schleichwege der Kapital- flucht gründlich zu verlegen. Die oorausstchllich ungünstige Devisenentwicklung der nächsten Wochen und Monate zwingt dazu. Die monatlichen Exportüber­schüsse sind seit Oktober(383 Millionen Marl  ) rückgängig, und es besteht die Befürchtung, daß die ständig verschärften Exporterschwe- runxen des Auslandes: /diele ungünstige �Entwicklung noch weiter treiben. Die Reichsbank hat inzwischen ja auch noch 19 Proz. des Notenbankkredits aus ihretz Gold, und Deoisenbeständen zurück­zahlen müssen. Handelspolitisch drohen die gefährlichsten Äonfe- quenzen, weil der Kapllalflucht immer noch zu viel Wege offen geblieben sind. Daraus ergibt sich für das Notentnstitut die unab weisliche Pflicht, zur Kapllalfluchtbekämpfung ihre wirksamste, bisher viel zu wenig in Anwendung gebrachte Waffe der Kre» ditentziehung einzusetzen. Wenn ihr Einblick in die Auslandsgeschäfte ihrer Kunden auf Grund ihres normalen Kunden- Verkehrs nicht ausreichen sollte, um die restlose Erfassung der Aus- landserlöse zu verbürgen, dann müßte sie unseres Erachtens dazu übergehen, sich den erforderlichen lleberblick durch Nachprü­fungen geeigneter Bücherrevisoren bei den Werken selbst zu verschaffen. Das Millel, das man zunächst bei bekannten Großunternehmungen erproben könnte, würde wahr- fcheinlich Wunder wirken, gerade weil bei diesen die wahren Berhältnisse durch Tochtergesellschaften im Auslande ziemlich oer- schleiert erscheinen.
1999 Arbeitnehmer entfallen aber hiervon auf die an Oberhüllen abgetretenen Betriebe Gleiwitz   und Malapan«. Die Lohnsumme sank von 67,5 auf 53,7 Millionen, worin sich auch die vielfache Kurzarbell auswirkt. Der Lohnantsil am Umsatz betrug 53,4 Proz. gegen 5%9 Proz. im Vorjahr.
Wassermann zur Bankenkrise. Nachlese von der Generalversammlung der DO-Bank. Aus der wirffchaftspolllischen Rede des leitenden Direktors der DD.-Bank Wassermann auf der gestrigen Generalversammlung ist im Anschluß an unseren Bericht vom Mittwochabend noch sol- gendes zu ergänzen: Auf die vielfachen Vorwürfe, die im Zusammenhang mit den Ereignissen des 13. Juli gegen die Deutsche Bank und Diskonto- gesellschast erhoben wurden, erklärte Wassermann, daß man sich in der Verwaltung der DD.-Bank völlig im klaren über die Folgen war, die bei dem Schalterschluß einer großen Bank eintreten mußten. Die scharfe Konkurrenz, die bis dahin unter den Banken bestand. hätte die Verwaltung der DD.-Bank aber keinen Augenblick ab- gehalten zu Helsen  , wenn man hätte Helsen   können. Man mußte zufrieden sein, wenn man die Bankenkrise lokalisieren konnte. Es sei bekannt, daß die Banken ihre stillen Reserven berells in den Iahren 1929 und 1930 in hohem Grade mobilisieren mußten, und daß sie gezwungen waren, in den beiden vergangenen Jahren /große Posten eigene Aktien aufzunehmen. Tatsache sei es, daß der Barmer Bankoerein 65,3 Proz., die Danatbank 58,3 Proz., die Dresdner Pank 55 9 Proz., die Adca(Allgemeine Credit-Anstall, Leipzig  ) 55 Proz., die Commerz- und Privatbank 49,6 Proz., und die DD-Bank 36 8 Proz. ihres Aktienkapitals in eigenen Be- s i tz gebracht hätten. Die Stützungskäufe der Großbanken haben also dazu geführt, baß bei einem Gefamtkapllal von 596 Mil- lionen Mark rund 27 8 Millionen Mark eigenerAktiea ausgekauft Purdcn.(Rad. d.Bonn  .") Dieser teilweisen Kapital- nickzohlung und der Verminderung der eigenen Millel durch Re- servenschwund standen aber, wie Wassermann weller betonte, . wachjende Verluste und Ris ikeu gegenüber.
Wenn sich Wassermann gegen die verschärften gesetzlichen Bs- stimmungen wendet, welche den Unternehmungsleitern Publikativns- pflichten auferlegen, die über das Ziel hinausschießen(?) und mehr schaden müssen als nützen können, und der Redner ferner einwendet, daß die sthematische Beschränkung der Mitgliederzahl des Auffichts- rates und der Zahl ihrer Mandate ein Öffentliches Vertrauen n i cht e r z w i n g e n könne, so ist ihm entgegenzuhalten, daß das Umsichgreifen der wirtschaftlichen Unmoral derartige Zwangsmaß. nahmen notwendig gemacht hat. da dem gegenwärtigen Wirtschaft- lichen System in Deutschlaad eine maralische Heilung aus eigener Kraft nicht mehr zuzutrauen war. Die neuen gesetzlichen Bestimmungen über eine Beschränkung der aufgeblähten Aufsichtsratsgruppen werden bei der DD.-Bank durch die Schaffung eines sogenannten H a u p t a u s s ch u f s e s umgangen. Der eigentliche Auffichtsrat wird nur noch aus 16 Mitgliedern bestehen, daneben aber wird ein sogenannter Haupt- ausschuß geschaffen, der im Grunde nichts anderes als ein gc- t a r n t e r A u f f i ch t s r a t ist. Dieser Hauptausschuß wird hundert Herren Anfassen, die pro Jahre je Kopf 3999 Mark erhalten und ähnlich wie die meisten AufsichtsrÄe bisher keine Kontrollfunktionen ausüben, sondern der Bank neue Kunden oerschaffen sollen. Da in dem eigentlichen Auffichtsrat sich jetzt auch die ausgeschiedenen Direk- toren S t a u ß und Schütter befinden, wird der bedenkliche Zu- stand geschaffen, daß in dem verengerten Kontrollorgan der größten deutschen Bank sich die Hälfte der Mitglieder aus früheren Bar- standsdirettoren zusammensetzt, die nach den traurigen Erfahrungen der letzten zwei Jahre zur Beaufsichtigung ihrer ehemaligen Kol- legen im Vorstände kaum die notwendige Energie bzw. nicht einmal den Willen zu einer rückhaltlosen Kontrolle auf- bringen dürsten._ Die Schweinezwischeuzähluag vom 1. März. Das Preußische Statistische Landesamt hat in Preußen am 1. März 1982 wieder eine Schwelnezwischenzählung durchgeführt. �Wieder Amtliche Preußislbe Pressedienst mitteilt, hat hiernach der Schweinebestand in Preußen gegenüber dem 1. Dezember 1931 um 13,1.Proz. und gegenüber dem 2. März 1931 um 4,9 Proz. abgenommen. Am 2. März 1931 betrug die Zunahme gegenüber dem 1. März 1930 15,8 Proz. Das Ergebnis bestätigt die Erwartung einer kommenden Stei» gerung der Schweinepretje.