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Oiarl Ulloeller: S}eiCifißi HCSSF
Frau Niedermeyer lebte lelt dreizehn Jahren friedlich mit ihrem Manne zusammen. Nun plötzlich Halle ihn eine Wahnidee befallen: er wollte unbedingt einen Hund haben. Kinder hallen Nieder- meyers nicht, und die Frau Halle   fich schon so an das gemütliche und abgeschlossene Alleinleben gewöhnt, daß sie sich entschieden gegen den geplanten Zuwachs wehrte, selbst wenn es nur eine beschei- dene chundeseele sein sollte. Vergeblich versuchte Herr Oberinspektor Niedermeyer seine Frau umzustimmen. Sie wollte nichts von dem schmutzigen Viehzeug wissen, wie sie sich ausdrückte. Aber so rasch ließ sich chres Gatten Hundefreundschast nicht unterkriegen. Da der Geburtstag der Gnädigen bevorstand, wurde die Geschenkfräge er- örtert.Ich kauf dir einen extra schönen Pinscher, mit dem du den Neid deiner Kaffeetanten erregen wirst", meinte Niedermeyer in friedlichem Tone, worauf sie ihm wild in die Haare fuhr:Nie und nimmer! Einen Köter hat heute jede Gans. Einen Pelz- mantel will ich haben." Wenige Tage später brachte Niedermeyer, vom Amte kommend, einen kleinen Dackel mit nach Hause. Seelenruhig setzte er das noch junge Tier auf das Sofa und streichelte es zärtlich. Nachdem sich feine bessere Ehehälfte etwas von dem Schrecken erholt hatte. kreischte sie auf:Das Biest oersaut mir meine ganzen Decken. Raus mit ihm!" Worauf ihr Gatte ruhig erwiderte:Entweder bleibt mein Lobby hier, oder du kriegst deinen Pelz nicht." Zähne- knirschend und mit düsteren Racheplänen zog sie sich zurück. Nach zwei Wochen halle sie sich bereits so an den zierlichen, lustig wackelnden Waldmann gewöhnt, daß sie gern mit chm spa- zieren ging und vor den Nachbarn prahlte:Na ja, irgendein Ver- gnügen muß man doch haben." Am Nachmittage, pünktlich wie immer, kam Herr Niedermeyer nach Hause, tätschelte seinen Hunde- liebling und meinte traurig:Ich werde ihn wohl heute abend zu- rückgeben müsien." Wie von der Tarantel gestochen sprang seine Frau auf:Was, du Scheusal, jetzt nimmst du mir noch meinen letzten Trost weg? Ach, ich wußte ja immer, daß du nichts für mich übrig hast." Wenn du fo großen Wert auf Bobby legst, will ich heute abend versuchen, meinen Skatbruder umzustimmen, der mir ihn für ein paar Wochen in Pflege gegeben hat. Vielleicht kann ich ihn käuflich erwerben", lenkte Niedermeyer ein. Seine Frau blieb an diesem Abend gegen alle Gewohnheit in der Wohnstube sitzen, bis ihr Mann von seinem Stammtisch in an- geheiterter Stimmung zurückkam. Zu ihren Füßen lag der nichts- ahnende Dackel und wälzte sich wohlig in den weichen Kissen seiner Herrin Armes Tierchen, dachte die dick« Alte, ich lasse dich nicht wieder fort zu den bösen Menschen, die dir nichts Gutes antun wollen.. Kaum hörte sie ein Knirschen im Schlüsselloch, so eilte sie an die Türe:Was ist mit meinem Bobby? Sag schnell. Manne, bleibt er hier?" Nu ja", knurrt» der in Bierlaune,aber verflucht teuer ist mir der Spaß gekommen. Hundert Mark wollte Wendler für das Mistvieh haben. Da wird wohl aus deinem Pelzmantel nichts werden." Den opfere ich gerne", antwortete heroisch Frau Niedermeyer und ging mit ihrem Butzi zu Bett. So weit wäre der Familienfriede zur beiderseitigen Zufrieden- heit wiederhergestellt gewesen, wenn des Oberinspektors Gattin nicht auf Schritt und Tritt ihren Schutzbefohlenen mitgenommen hätte. Wo sie ging, trabte auch Bobby nebenher, der bald genau so rund- .llch und erhaben wurde wte seine Besitzerin Drei Tage vor ihrem Wiegenfeste begab sich Frau Niedermeyer in die Zentralmarkthalle, um einen guten Braten zu holen. Der kluge Dackel zog wie besessen an der Leine. Sicher erwartete er einen guten Abfallknochen. Aber so toll wie heute hatte er sich noch nie gezeigt. Schließlich mußte ihn Frau Niedermeyer auf den Arm nehmen, weil er nicht mehr zu bändigen war. Unauf- hörlich Halle er nach einer Richtung gestrebt, wohinFrauchen" vorläustg noch nicht wollte Doch auch mit Streicheln war er nicht zur Ruhe zu bringen. Immer noch schnupperte er in der Luft herum, als gäbe es da was Besondere» außer dem Geruch von verdorrtem Kohl, schimmeligem Käse und blutigem Fleisch Plötzlich ballerte er mit einem mächtigen Gekläffe los, sprang auf den Boden und war in wenigen Sekunden hinter einem Stande verschwunden. Ratlos lief seine Herrin hinterher und mußte ihren
treuen Bobby in den Annen eines riesigen Schlächtermeisters wiederfinden. Fauchend ging sie auf den los:Was fällt Ihnen denn ein? Das ist mein Hund." Schön, mein« Gnädigste, das mag ja sein", antwortete der Angegriffene gutmütig.Aber wollen Sie dem Tierlein verwehren, seinen alten Herrn zu begrüßen?" Wie? Was sagen Sie? Von Ihnen stammt der Hund?" Na ja, ganz richtig, da» war mein kleiner, goldiger Beppt. Da hinten liegt seine Mutter. Damit deutete der biedere Mann in eine Kiste in der eine ängstlich sorgende Hündin zu ihrem kaum noch erkennbaren Kinde ausblickte. Frau Niedermeyer war sprach- los. Schließlich faßte sie Mut und fragte:Und wem haben Sie das Tier verkaust?"
JSM)'. meinte der andere,es war eigentlich nur eine Gefällig- teit. Da kommt all« paar Monate der Inspektor vom Amt und prüft unsere Genehmigungen. Das letztemal erzählte er mir, daß er gern einen Hund haben möchte, und da habe ich chm unseren kleinen Beppi überlassen. Wissen Sie, nur, um mich gut mll dem Manne zu stellen, denn der kann einem doch allerhand helfen. Ge- schenkt haben wollte er ihn nicht. Er meinte, das wäre Beamten- bestechung. Da habe ich chm halb pro korma zwei Mark abge- nommen. Jetzt hat der Gauner Ihnen das Tier wohl sicher zu einem hohen Preise verkaust, he?" Frau Niedermeyer wollte sagen:Ja, zu einem schändlichen Wucherpreise. Aber sie verkniff sich rasch die Bemerkung, entriß dem erstaunten Manne chren Dackel und eiste wutschnaubend nach Hause Herr Oberinspektor Niedermeyer aber mußte nun den Pelz- mantel doch noch taufen, und seine Frau spaziert jetzt wie eine Fürstin zum wöchentlichen Kaffeekränzchen: mit Dackel und Pelz.
Eine SieMri&Hälsremluimn?
Vor einer Reche von Jahren war der Name Anton Flettners in aller Mund«. Flellner wollte nicht nur die Segelfchiffahrt revo- lutionieren, sondern auch die Kraftwirtschaft. Die Versuche im Göt- tinger Windkanal, die die fabelhafte Wirkung de» Flettner-Rotors zu bestätigen schienen, ergaben in der Praxis nicht den gewünschten und erhofften Nutzeffekt. Es ist heute sehr füll um Flellner geworden. Sein großes Windkraftwerk, das damals in Aussicht gestellt wurde, ist auch nicht zustande gekommen. Geblieben ist von allen Ver- heißungen nichts als der kleine sich lustig drehende Fletwerlüfter, den man bei zahlreichen Stragenbahnwazen und Omnibussen sehen kann. Es soll hier nicht untersucht werden, wie sich diese Entwicklung voll- zogen hat. Aber an dies« Dinge muß man denken, wenn man die neuen Pläne des bekannten Bauingenieurs Honnef   hört, der ebenfalls aus dem Wind die in der Zukunft nötigen Elektrizitätsmengen er­zeugen will. Honnef   hat in der letzten Zeit eine Reihe von Borträgen gehalten, in denen er seine bis ins einzelne ausgearbeiteten Pläne mitteilte. Seine ganze Art. sich für feine Sache einzusetzen, ist sym- pathisch. Er macht nicht viele Worte, sondern ist bemüht, die vielen grundlegenden Untersuchungen für seine Arbeit und feine Gedanken sprechen zu lassen. E» hat gar keinen Zweck, Honnef   mit einer Hand- bewegung abtun zu wollen. Alle großen technischen Neuerungen. und um eine solche handelt es sich hier, haben den Widerstand der sogenannten Fachleute gefunden. Wer will sich auf diesem Neuland, das Honnef   mit kühner, aber begründeter Phantasie zeigt, alsFach- mann" produzieren, wer will die Verantwortung auf sich nehmen, frühere Mißerfolge als beweiskräftig dafür hinzustellen, daß die konstruktiven Gedanken Honnefs undurchführbar seien? Was will Honnef  ? Honnef will die Elekllizitätswirtfchast durch Ausnutzung'der in Höhen von 300 bis 500 Meter ziemlich gleichmäßig wehenden Winde so umgestalten, daß sich daraus ein hoher volkswirtschaftlicher Nutzen ergibt. Er schlägt den Bau von Türmen vor. die gewaltige gegen- läufige Windräder tragen sollen, die gleichzeitig als Dynamos wir- ken und so ohne die Dazwischenschaltung von irgendwelcken krast- vergeudenden Getrieben elektrischen Sllom erzeugen. Honnef   hat Er- fahrungen iin Bau von hohen Türmen. Zahlreiche Funktürme, die die Bewunderung der Beschauer erregen, sind sein Werk. Aber seine neuen Pläne gehen west über den einfachen Aufbau eines Turmes hinaus. Er will seinen Turm als Diagonalversteifungen und Hori- zontalverspannungen errichten, so daß er gegen alle aus Verdrehung der Konstruktion gerichteten Kräfte gefeit ist. Der von Honnef   ge- plante Versucheturm soll auf einer Grundfläche von 120 Meter Durchmesser mst einer Höhe von 250 Meter errichtet werden. Auf dem Unterbau soll dann das eigentliche Kraftwerk mit drei oder mehr Windrädern von 60 bis 80 Meter Durchmesser aufgebaut werden. Um diese Anlage bei Sturm vor dem Zerstören zu schützen, soll sie automatisch auf den Wind gedreht werden, so daß sie den anstürmenden Luftmassen den geringsten Widerstand entgegensetzt. Das ganze Kraftwerk ist zu diesem Zweck dreh- und kippbar an­geordnet. Da es sich hierbei um gewallige Lasten handelt, sind Zweifel laut geworden, ob es überhaupt möglich sei, diese Kräfte zu beherrschen. Es wird auch auf die großen Temperaturspanmingen
hingewiesen, denen die als Dynamos arbeitenden gegenläufigen Windräder ausgesetzt sein werden. Honnef   glaubt mit gutem Ge- wissen jagen zu können, daß die durch Temperäturschwankungen verursachten Maßänderungen in erträglichen Grenzen bleiben wer- den. Um welche Stahlmassen es sich hier handelt, zeigt die Tatsache. daß das Gesamtgewicht der Anlage auf 5,6 Millionen Kilogramm berechnet wurde. Davon kommen aus das eigentliche Kraftwerk allein 1,8 Millionen Kilogramm. Die von Honnef   in Vorschlag ge- brachte Einheitsanlage soll eine Leistung von rund 22 000 Kilowatt haben. Die von ihr erzeugten 126 Millionen Kilowattstunden wür- den etwa zur Hälfte verkäuflich sein, da die Clektrizitätsabnahme ja von dem Bedürfnis abhängig ist. Nach dem Bau des ersten Bersuchsturmes, bei dem dann weitere Erfahrungen gesammelt werden sollen, will Honnef   das ganze Land mit einem System von Windkrafttürmen bedecken und so eine jeder- zeit leistungsfähige, von Zufällen unbeeinflußte Stromlieferung sicherstellen. Honnes hat sich natürlich auch über die Aufbringung der Mittel Gedanken gemacht und sie auf Grund praktischer in Amerika   ge- wonnener Beispiele mll der ihm eigenen Eindringlichkeit propagiert. In Amerika  , so führte er aus, habe sich die sogenannte Customer Ownership, eine Berbrauchergenossenschaft durch die Edison Company gebildet, die die Bevölkerung mll Sllom versorgt und dabei den Anteilzeichnern gewisie Vorteile gewährt Er schlägt daher vor, daß die in Deutschland   vorhandenen 5 Millionen Kleinbauern sich zu einer Elektrizitätsgenossenschaft zusammenschließen, die bei einem Antell von 200 Mark je Kopf die stattliche Summe von 1 Milliarde Mark aufbringen könnten, vorausgesetzt, daß die Versuchsanlage den gewünschten Nutzesfekt zeigt. Wer unser« Bauern kennt, wird hier natürlich skeptisch sein. Aber diese Frage ist im Augenblick noch gar nicht zu erörtern. Wichtiger ist. daß trotz der starken Gegen- Wirkung von Interessenten und ewigen Besserwissern die Versuchs. anlag« gebaut wird. Erst dann wird man zu weiteren Plänen und weiteren Ueberlegungen kommen können. Sicher ist. daß unsere Wasserkraftwerk« mit ihren unregelmäßigen Betriebszeiten, die hvnch die Jahreszellen bedingt werden, keine regelmäßige ElettriziM. lieferung garantieren können, ganz abgesehen von den sehr Hohen Baukosten, die der Wirtschastlichkell erheblich herabsetzen. Sicher ist, daß unsere auf der Ausnutzung von Kohl« errichteten W/rke e'y«-- Tages keinen Brennstoff mehr haben werden. Dieser Tag wird kommen, wenn er auch heute noch unendlich fern er'/heinen maa Es ist zu begrüßen, daß endlich ein hervorragender Ingenieur den Mut gefunden hat. der Frage der Windnutzung s�e ganz« Kraft zu widmen. Die hier geleistete Arbeit wird auch dann, wenn' noch Jahre bis zur praktischen Vollendung vergehen sollten, nicht nutzlos gewesen sein. Wer die kraftvolle Gestalt Hon>.e-sz gesehen hat weiß daß dieser Mann sich nicht durch Widerstehe entmutigen läßt, die nun einsnal alle neuen, zutunftswelseill�a Ideen gefunden haben und immer wieder finden werden. Asoer auch der Widerstand hat sein Gutes: Er zwingt zu sorglichster Ueberlegung. Und oft hat gerade der Widerstand gelehrt. Fester zu vermeiden und damit zum endlichen Erfolg beigetragen. Möbus.
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