Konjunkturpolitik tut not.
Die Krise in der Schwachsfromindustrie.
Die Forderung nach Arbeitsbeschaffung durch die öffentliche Hand wurde am Mittwoch mit allem Nachbrud in einer Bersammlung erhoben, die vom Metallarbeiterverband dem 362., dem Butab und dem Werkmeisterverband für die freigemert schaftlich organisierten Arbeiter und Angestellten der Berliner Schwachstrom industrie einberufen worden war.
Die Beschäftigung in der Schwachstromindustrie hängt eng zu famman mit der Erteilung von Aufträgen durch die Reichs poft und die Reichsbahn. Das Hinausschieben von Elettri fizierungsarbeiten der Reichsbahn, der Instandhaltung oder bem Neubau der elettrischen Zug- und Sicherungsanlagen, die Droffe: lung der Automatisierung des Fernsprechwesens usw. hat zwangsläufig zur Folge, daß Hunderte und Tausende von Arbeitern unb Angestellten der Schwachstromindustrie der Arbeitslosigkeit überant mortet werden. Die Genossen Dr. Suhr vom Af- Bund und Shlieftebt vom Hauptvorstand des Metallarbeiterverbandes legten den Bersammelten die Arbeitsbeschaffungsmöglichkeiten dar, auf die vom Reichswirtschaftsrat und anderen Stellen bereits hingewiesen worden ist und zu deren Finanzierung die Reichsregies rung ebenso gut Mittel und Wege finden müßte wie zur Sanierung der Banten , der Landwirtschaft und anderer Unternehmungen der Brivatindustrie.
Die Bersammlung, die den Ausführungen ber Referenten mit großem Interesse folgte, nahm einstimmig eine Entschließung an, in der an die Reichspost die Forderung gerichtet wird, zur Bermeidung der bereits angedrohten Waffenentlassungen in der Schwachstromindustrie endlich die wiederholt angekündigten zufäß Itchen Aufträge im Rahmen des Arbeitsbeschaffungspro gramms der Reichsregierung zu erteilen. Diese Aufträge müßten aber unter der Bedingung vergeben werden, daß alle angekündigten Entlassungen zurüdgenommen und die Firmen ver pflichtet werden, die Vierzigstundenwoche als Marimal. arbeitszeit einzuführen und entsprechend der Berkürzung der Arbeitszeit neue Kräfte einzustellen. Zugleich wird von der Reichspoft verlangt, daß sie zur Ausführung der Aufträge aus. reichende Bieterfristen festseßt, damit nicht wieder Ueberstunden und im Anschluß daran neue Massenentlassungen notwendig werden.
Schutz der Landarbeiter.
Eine Rotverordnung gegen Pfändung.
Die Not der Landarbeiter, verursacht durch niedrige Löhne, Arbeitslosigkeit, Deputatentlohnung usw., hat zu einer meist hoffnungslosen Berschuldung geführt. In Dugenden von Berordnungen und Notverordnungen hat man seit Jahren das lebende und tote Inventar der ländlichen Besizer vor dem Zugriff der Gläu biger geschützt. Bei allen Maßnahmen hatte man aber bisher den landwirtschaftlichen Arbeiter vollkommen vergessen.
Jezt endlich hat die Reichsregierung auf Grund der erschütternden Berichte aus allen Teilen des Reiches auch hier eingegriffen. Eine Verordnung des Reichspräsidenten zur Ergänzung der Borschriften über die Zwangsvollstrechung bei landwirtschaftlichen Betrieben vom 19. Februar 1932 bestimmt, daß bei Arbeitnehmern
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in landwirtschaftlichen Betrieben, die Naturafvergütung erhalten, fowohl die ihnen als Vergütung gelieferten Naturalien als auch das davon ernährte Bieh unpfändbar ist.
Diese Verordnung ist zu begrüßen. Alle Gläubiger und allen voran die sogenannten Biehversicherungsgesellschaften haben ohne jebe Rüdsichtnahme den Landarbeitern bei Richtinnehaltung in Stalle geholt. Damit ist nun endlich Schluß gemacht. guten Zeiten abgefchloffener Berträge das letzte Stüd Vieh aus dem
Stunden wieder freigelassen worden. Wegen der Ermordung bes Der ukrainische Abg. Dr. Mataruschta- Cemberg ist nach einigen Kommissars Czechowfli find bisher elf Ukrainer verhaftet.
Eine Amnestie in Traustautasien tommt etwa 6000 night. politischen Gefangenen zugute, darunter 18 zum Tode Ber urteilten.
Das meile Buch
Romantische Malerei Oberfchivabens*) Beranlaffung zu diesem schmalen, tatalogähnlichen Bändchan war eine Ausstellung im Ulmer Museum , das der Berfasser betreut und mit Liebe zu einem über Lotale Bebeutung hinausgehenden Rang erhoben, ja fogar bis in die modernste Gegenwart fort geführt hat. Wichtiger als der mit zuviel Namen und bloßen Sachangaben überfüllte Text find das forgfältig gearbeitete Künstler: verzeichnis schwäbischer Maler zwischen 1750 und 1850, eine biographische Fundgrube, und die 24 Abbildungen, die eine Kenntnis mannigfacher wenig befannter und oft sehr liebenswürdiger Bieders meiermaler vermitteln. Bon Romantit im eigentlichen Sinne ift bei ihnen nicht eben sehr die Rede; verständlich für den, der den schwäbischen Kunstcharafter tennt.
Paul F. Schmidt.
*) Berlag des Museums der Stadt Wm. 1932.
FUNK UND
AM ABEND
Donnerstag, 25. März.
16.05 Friedrich Burschell : Dichter fliehen vom Schreibtisch. 16.30 Raucheisen- Trio 1 Beethoven: Trio G- dur op. 1, Nr. 2. 2. Mendelssohn- Bartholdy: Trio d- moll op. 49, Nr. 1.
17.30 Albertus Magnus. ( Sprecher: Prof. Dr. W. Dubislav.) 17.50 Erik Reger : Der Künstler in der Gesellschaft.
18.05 Prof. Dr. Hermann Muckermann : Wohlfahrtspflege und Eugenik. 18.30 Nairz und Nesper: Der Hörer und sein Apparat. 18.55 Die Funkstunde teilt mit...
19.00 Stimme zum Tag
20.30 Jüngste Lyrik.
21.00 Tages- und Sportnachrichten.
21.10 Konzert.
22.10 Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. Anschließend: 1. Mozart: Quartett B- dur( K.- V 458). 2. Jos. Haydn: Quartett D- dur op. 76, Nr. 5.
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Königswusterhausen.
16.00 Kretstugendpfleger Adolt Krönke: Jugendpflegearbeit 16.30 Leipzig : Goethe und Rom .
17.30 Dr. Dr. Friedrich Lange: Oesterreichisch- und Preußisch- Deutsch. 18.00 Dr. Joachim Tiburtius : Alter und neuer Mittelstand.
18.30 Spanisch für Fortgeschrittene.
18.50 Gewerkschaftssekretär Meystre: Umben, nicht Abbau der Sozialver
sicherung
19.10 Leipzig: Aus deutschen Opern.
20 00 Langenberg : Alte Kirchenmusik. 21.00 Tages- und Sportnachrichten. 21.15 Pater Muckermann . Goethe der Weise.
8.55 Morgenfeier. 10.05 Wettervorhersage.
Freitag, 26. März.
11.00 Orgel 1 J. S. Bach: Präjudium, b- moll. 2. JS Bach : Adagio aus der Sonate E- dur. 3. Zwei Choralvorspiels: a) J. S Bach: Herzlich tut mich verlangen; b) Brahms O Traurigkeit, o Herzeleid 4. C. Franck: Choral a- moll.( Hans Priegnitz: Weigle - Orgel.)
11.30 Jugend und Autorität( Zu dem Buche von Friedrich Gogarten : Wider die Aechtung der Autorität.)( Sprecher: Günther Moldaenke.) 13.00 Mittagskonzert.
14.00..Legende" von Martin Bebeim- Schwarzbach.
15.00 Blasorchester- Konzert.
16.00 Peter Mendelssohn liest eigene Prosa.
16.30 Protestantisches Schrifttum der Gegenwart
17.00 Kammerorch Edwin Fischer Dir. Paul van Kempen . 1. Vivaldi : Concerto grosso, A- dur. 2. Call'Abaco. Concerto di chiesa. a- moll. 3. Mozart: Fant. f- moll 4. Stephan: Musik für sieben Saiteninstrumente. 5. J S. Bach- M. Reger Choralvorspiel. 18.00 Dr. Hans Kern: Mesmer und der Mesmerismus.
18.30 Franz- Schubert- Lieder.( Theodor Scheidl . Bariton. Am Pléget: Brune
Seidler- Winkler.)
Dr. Oskar Röbler- Groteck.)
19.20 Joh. Seb. Bach. 1. Konzert für drei Klaviere, C- dur( Salvador Lay. Lily Dymont, Margarete Jolles). 2. Konzert für vier Klaviere, a- moll ( nach Vivaldi )( Margarete Jolles, Lily Dymont, Salvador Ley, Ernst Oster ). 20.00 Singakademie: Ludwig Wüllner Hest Szenen aus Faust". 20.45 Crucificus"( Die sieben Worte des Erlösers) Für gemischten Chor. Sopran, Bariton. Orgel und Kammerorchester, von Hermann Simon( Uraufführung) Anschließend: Szenen aus dem Oratorium. , Jesus und seine Jünger" von Hugo Herrmann ( Uraufführung).
21 45 Wetter-, Tages- und Sportnachrichten.
11.00 Joseph Haydn : Geistliche Musik.
11.30 Alfred Hein : Der Sinn des Kriegserlebnisses.
14.00 Grete Maria Markstein Was wir lesen
14.20 Grützmacher: Ueber Gräber vorwärts.
14.30 Christuslegenden aus dem 16 und 17. Jahrhundert, gesungen von Rolf Ghatberg: Flügel: Hartmut Wegener.
16.00 Hamburg : Aus einer düsteren Metta .
10.30 Eberhard König. Vorlesung einer Passions- Novelle. 18.00 Leipzig : J. S. Bach: Matthäuspassion . 22.00 Wetter-, Tages- und Sportnachrichten.
Wetter für Berlin : Teils heiter, teils bewölkt, wenig Lemo peraturänderung, feine nennenswerten Niederschläge. Für Deutsche land: Im Süden und Südosten bewölkt und leichte Schneeschauer, fonst zeitweise heiter und trocken, wenig Wärmeänderung.
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