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0.3. Heinrich:

Ofterspaziergang mit Goethe

Am Frühstückstisch. Die Morgenzeitung ist durchgelesen und weggelegt. Frau Kerdel, bei der ich wohne, stört schon wieder:

,, Ein Herr ist draußen, ein älterer Herr."

,, Geben Sie ihm was.1"

Sie schüttelt den Kopf: ,, Nein, er will nichts haben; er möchte Sie sprechen!"

Und als ich erstaunt die frühe Morgenstunde mit dem fremben Besuch in Verbindung bringe, fügt sie hinzu, es wäre ein sehr gelehrt aussehender Herr.

,, Also bitte!"

Er tritt ein. Er verbeugt sich. Er fieht aus wie: ,, Goethe... aus Weimar  ."( So stellt er sich vor.) Darauf war ich nicht gefaßt. Ich bemerkte es auch mit einer höflichen Einladung, Platz zu nehmen.

,, Sie fehen mich so zweifelnb an, aber ich bin es tatsächlich. Doch wir wollen nicht hier im Simmer distutieren; wenn es Ihnen recht ist, gehen wir spazieren."

Frau Kerdel machte ein erstauntes Gesicht, als ich fofort mit dem Fremden die Wohnung verließ. Irgendwie fam er ihr bekannt vor, der ältere Herr, der so geistreich aussah. Hatte sie sein Bild in einer illustrierten Zeitschrift gesehen? Da wurden öfters gelehrte Herren abgedruct..

*

,, Sie schrieben vor einigen Tagen über mich: man möge mir den Gefallen tun und mich nicht in den Himmel heben," begann Goethe   das Gespräch; ich hätte auch meine argen Schwächen gehabt. So ungefähr, nicht wahr? Sehen Sie, in all dem Be­lobigungsbraft, der seit Wochen über mich ergeht, gefielen mir die Zeilen, und deshalb bemühte ich mich hierher, diesen kleinen Spaziergang zu unternehmen, weil Sie mich sicherlich besser durch

Ihre Zeit führen tönnen als Literaturprofefforen."

Ich verbeugte mich dankend und wandte nur ein, wir würden in diesem immerhin fleinen Städtchen wenig zu sehen bekommen, was den Herrn Geheimrat Goethe interessieren dürfte.

..Aber ich bin doch unzeitlich geworden, unsterblich, mein Geist ist überall anzutreffen... schrieb nicht einer Ihrer Kollegen so ähnlich?"

Während er das sagte, verwandelte sich die Gegend unmerklich. Wir waren meilenweit von der Stadt entfernt: gingen auf einer breiten Straße, die durch bergiges Gelände führte.

Lastkraftwagen fuhren vorüber Sie waren mit Plataten beklebt: Deutschland   erwache! Aus den einzelnen Wagen brüllten junge Leute ein blutrünstiges Lied von Hieb und Stich.

Eine Faschingsfahrt? In den Masten von Landsknechten?

Der Gedanke ist luftig," bemerkte Goethe.

Es war mir peinlich, ihm widersprechen zu müssen: ., Nein, es handelt sich hier um die Erneuerer unfares Bater­Landes. Wenn die Leute wüßten, was Sie da eben gefagt haben, würden fie Sie totschlagen."

Mich? Das mag wohl ein Irrtum fein. Ich komme aus Weimar  !" fagte Goethe mit ziemlicher Betonung.

Ja gerade deshalb."

*

Die Berge verschwanden. Schemenhaft wechselten Wälder, Geen und Felder während der nächsten Schritte. Lärm quoll auf.

Cin Schupo fuhr uns an...

Hier dürfen Sie nicht weiter. Abgesperrt!"

Wir stellten uns zur Seite und konnten durch ein zerschlagenes Fenster in die Borhalle fchauen. Eben sprangen ein paar junge Männer auf ein Mädel, fuhren ihr in die Haare und schleiften sie über den Boden; andere, die der Wehrlosen zu Hilfe kamen, wurden von der Uebermacht gepackt und mit Fäusten zu Boden geschlagen. ,, Entseglich warum baut man aber ein Tollhaus mitten in die Stadt? Als Weimarscher Minister hätte ich solchen Frevel nie und nimmer zugegeben."

Goethe war aufgebracht über soviel Unvernunft der Behörden. Wie aber sollte ich ihm flar machen, daß es gar kein Tollhaus ist, fondern die Berliner   Universität; daß die jungen Leute nicht Geistes­trante sondern deutsche Studenten sind! Ich suchte nach Worten und stammelte Erklärungen. So gut es ging.

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leider

,, Was tun sie aber hier in diesem Haus?" ,, Sie studieren Philosophie, Juristerei, Medizin und auch Theologie, mit heißem Bemühen.. Der Geheimrat zweifelte an meinem Berstand, aber die amtliche Auskunft des Schupo, an den er sich wandte, lautete ebenso, wenn auch nicht so faustisch.

,, Warum aber, warum schlagen fie sich halbtot dabei?" ,, Weil der eine Teil von ihnen geistige Freiheit garantiert haben will. Das lassen die anderen nicht zu."

,, Dann gehört wohl den Querulanten eine Tracht Prügel von Amts wegen..."

die für die Freiheit des Hirns eintreten." Nein, es ist gerade umgekehrt; die anderen werden angefallen,

Da riß Goethe   fich los und stürmte in die Borhalle. Der Kampf war aber schon beendet. Nur ein paar Bücher, die die Studentin soeben noch unter dem Arm trug, lagen zerfetzt unter allerlei Hiebwaffen auf den Fliesen. Mit seinem Fuß stieß der Dichter des Faust eine Stahlrute beiseite; das darunter eingezwängte Blatt wurde frei... Berse standen darauf, und als sich der Kopf des alten Herrn aus Weimar   darüber beugte, fiel der Blick auf eine Zeile: Deutsche   Zucht geht über alles!( Walther von der Bogelweide.)

der Geheimrat Goethe   vor sich hin und verließ die Halle. " Da hat der Herr Kollegen sich scheinbar sehr geirrt," brummte Draußen schien die Sonne. Den alten Herrn aber fröstelte merkwürdigerweise. Er bat mich, diese seltsame Stätte zu verlassen. Schon wenige Augenblide später waren die steinernen Wände der Häuser zurückwichen, lindere Luft wehte uns um die Ohren und spielte mit dem weißen Haar auf dem entblößten Haupte meines schweigsamten Begleiters. So gingen mir lange.

Da flog Gesang über die Wiesen: Burschen und Mädel zogen hinter roten Wimpeln durch das Tal.

Der Alte aus Weimar   blieb stehen und fah ihnen nach. ,, Arbeiter erflärte ich, als er sich fragend nach mir um­wandte. Sie stehen an eisernen Maschinen, die ganze Woche über, und ihre Gefichter werden früh alt. Aber sie tönnen nod) fingen und lachen, weil sie einen großen Glauben haben, der benen vorhin fehlt! Den Glauben an freie Geschlechter."

Haben diese jungen Menschen mich gelesen?" fragte Goethe  

unvermittelt.

,, Möglich. Bielleicht, Herr Geheimrat. Genau weiß ich es nicht, denn es bleibt ihnen zum Studium des Faust nur wenig Zeit." Und wenn sie nichts von mir gelesen hätten, ich stehe ihnen viel näher als all den raufenden Bücherfressern, die aus unserem Land eine Hurenherberge inachen wollen."

Zornig flang das. Eine Weile wurde kein Wort weiter ge­schwach noch herüber.

Am Sonnabend wäre er ohne jegliche Arbeit miltenb gemorben. Deshalb befahl ihm der Rabbi immer am Freitagabend, ben Thund zu öffnen, und nahm den Schem Hamforasch heraus, worauf ber Golem wie tot zur Erde sant. Erst bei Sabbatausgang legte der Rabbi dem Golem die Zauberformel wieder in den Mund, um ihu wieder zum Leben zu erwecken. An einem Freitag vergaß der Rabbi, das zu tun, und der Golem wurde toll. Bäume riß er aus der Erde, Häuser stieß er ein und warf mit Felsstüden wie mit Gummibällen umher. Als er wußte sofort Rat. Er befahl dem Kantor in der Altneufynagoge, Das Lied von Einzuge der Sabbatbraut nicht zu Ende zu singen, fo daß der Sabbat noch nicht offiziell verkündet war. Flugs eilte er dem Golem entgegen, herrschte ihn an und nahm ihm den Berga­mentstreifen aus dem Munde. Erst dann durfte das Lied weiter­gesungen werden.

Uber Undant ist aller Welt Lohn. Als der Rabbi seinen hraven, stummen Diener nicht mehr brauchte und ihn auch dessen unge­Mit den beiden schlachte Gestalt verdroß, vernichtete er ihn. Männern, die bei Golems Erschaffung Elemente vorgestellt hatten, führte er den armen Golem, auf einer Leiter friechend, auf den Dachboden der Altneusynagoge. Dort nahm er ihm das Berga­ment aus dem Munde, und als er zu Baden fiel, machten alle drei den ganzen Hokuspokus, den sie bei seiner Schöpfung getan hatten, Lehm. So soll er auf dem Dachboden unter alten Gebetbücher in umgekehrter Reihenfolge. Der Golem wurde wieder zum Stüd Lange getraute sich jahrhundertelang aufbewahrt worden sein niemand, hinaufzukriechen, um sich davon zu überzeugen. Erst vor einigen Jahren bestiegen waghalsige Männer den Dachboden, fanden aber dort nur altes Gerümpel.

Der größte tschechische historische Romanschriftsteller Alois Ji­rafet erzählt eine schöne Sage von Rabbi Löws Tode: Die Sonne änderte ihren Lauf, und die Pest wütete in Prag  . Am ärgsten ging es in der Judenstadt zu. Hunderte von Leichen brachte man auf den Judenfriedhof. Der Rabbi begab sich seiner Pflicht entsprechend dorthin. An der Friedhofstüre lauerte aber der Tod auf ihn. Rabbi Löw   erblickte den Knochenmann, ging auf ihn zu und entriß ihm schrieben stand. Fluchend eilte der Tod davon Ein anderes Mal ein Stüd Papier  , auf dem sein Name und der seiner Freunde ge= näherte sich der Tod dem Rabbi im scheu gewordenen Roffe, dann wieder im herabstürzenden Moldauufer, doch der Rabbi erkannte ihn stets und fonnte sich rechtzeitig retten Der Tod jagte ihm in pogromluftigen Pragern nach. Des Rabbi Macht aber war stärker: Die Steine, die man ihm nachwarf, verwandelten sich in Blumen. Immer wieder wußte der Rabbi den Tod zu bannen. Endlich aber ereilte er ihn doch. Der 80. Geburtstag des Rabbi war gekommen. Man brachte ihm Geschenke. Seine Frau reichte ihm eine schöne Rose. Er vergaß seinen Feind und gedachte nur der schönen Jugend tage, die er mit seiner Frau als Braut in Liebe verlebt hatte. Er roch an der Rose und sank zur Erde. Der Tod hatte sich in der Rose versteckt.

Walther Appell:

DerGrußvom Osterhasen

Babba, enn scheen Gruß fon Oberhasen. Mach teen Schbaß, Junge!

Oberhasen ausrichden. Ich haben nämlich georoffen.

Das is doch tee Schbaß. Ich soll dir en scheen Gruß fon

- Du hasdn Oderhasen gedroffen? Wo dn?

Wo ich heide frieh in de Schule ging, ba beerbe ich bleblich Schridde hinder mir. Unn wo ich mich umgud, ba iffes br Ofber hase. Ich denke erscht, erme Deischung will mich fobben-awr da fing der zu reden an.

Ach nee. Unn was hadr denn da gesagt? Habb keene Angst, mei guhdes Kind, ich duh dr nischt. Mich

Berzeihen Sie, der Herr neben mir ist Goethe, Johann Wolf mechfelt. Der Gesang ebbie ab, von ferne wehten die Wimpel machen se bloß immer gefährlicher als wie ich in Bertlichkeet bin.

gang Goethe aus Weimar  , er möchte gern einen kurzen Besuch... ,, Ganz egal, lieber Mann, ich fann Sie nicht rein lassen, Sie werden da drin doch bloß verprügelt."

Der Weimarer   aber mußte rasch vorgeschritten sein, denn als ich meinen Blick wieder nach vorn wandte, war er verschwunden.

Rudolf Illory: Der Golem von Prag  

sprochen haben, daß er nicht lachen werde. Bei der Toten beschwörung in einem, abseits gelegenen Teile der Burg ergözte sich der Kaiser an den langen Bärten von Abraham, Isaak und Jakob. Als aber der leichtfüßige Naphtali, der Sohn Jakobs, über Kornähren daherhuschte, da konnte der Kaiser nicht länger an sich halten und brach in ein Gelächter aus Sogleich war aller Sput verschwunden, und die Decke drohte einzustürzen.

Unzählige Sagen umschwirren die alte Stadt Prag  , die sich| Grabe zitieren. Rabbi Löw   soll es ihm unter der Bedingung der heute in überaus raschem Tempo zur modernen Großstadt um wandelt. Neben den von Menschenmengen dicht angefüllten Haupt­straßen bleibt 2lt- Brag mit seinen ruhigen Gäßchen und idyllischen Blägen weiter bestehen. Die Kleinseite mit ihren zahlreichen Barod­palästen und Kirchen, der Hrabschin mit der Burg, Teile des Byschehrad und der Altstadt haben noch das alte Gepräge von früher. Der Verein für Alt- Prag sorgt dafür. daß die modernen Architekten ihre Pläne, Brag nach dem Lineal umzugeftalten, nicht fo rafch ausführen können. Bor dreißig Jahren fiel infolge der Sucht, Prag   zu modernisieren, der älteste Teil von Brag, die Judenstadt, der Spizhade zum Opfer. Wohl konnten die trummen, winteligen, engen und ungesunden Gäßchen des Prager   Ghetto nicht stehenbleiben, aber an ihrer Stelle baute man moderne Wiethäuser mit allerlei stillosen Türmchen. Inmitten folcher ge­raden Straßen stehen noch, von der staatlichen Denkmalpflege ge­schüßt, drei Ueberreste der ehemaligen Judenstadt: die aus dem 18. Jahrhundert stammende, im gotischen Stil erbaute Atneu­synagoge, das jüdische Rathaus mit einem hebräischen Zifferblatt und ber berühmte alte Prager   Judenfriedhof. Um diese Orte herum entstanden die meisten Prager   Sagen. Die schönste von ihnen ist die vom Golem. dem fünftlich erschaffenen Diener des Hohen Rabbi Löw  . Biele, auch deutsche Dichter- Gustav Meyrink  1. a. m. haben den immer dankbaren Golemstoff in Roman­und Dramenform verwertet.

Rabbi Lom mar ein gefchidter Mechaniker und verstand es, Spielzeugfiguren herzustellen, die allerlei stunststückchen aufführten. Daraus entstand wohl die Sage, der Hohe Rabbi Löw   hätte sich einen Diener aus Lehm gefnetet, den er Golem nannte. Die Brager Sage weiß zu berichten: Der Rabbi begab sich um Mitternacht mit zwei Männern nach dem Moldauufer. Dort nahmen sie einen großen Klumpen Lehm aus dem Flußwasser und formten daraus betend und fingend bei Fadelschein eine männliche Figur mit allen Gliedern. Der eine diefer Männer sollte das Sinnbild des Gle­mentes Feuer fein. Diefem befahl der Rabbi, fieben Rundgänge von rechts um die Figur zu machen und dabei eine Beschwörungs­formel zu sprechen. Er tat es, und der Lehmförperdas Element Erde wurde warmt. Dann mußte der andere, der Repräsentant des Elementes Wasser, fieben Rundgänge um die Figur von links her machen, und die Figur füllte sich mit Blut. Hierauf machte der Rabbi als Element Luft selbst einen Rundgang, blies der Figur in die Nase und legte ihr einen Bergamentstreifen, auf dem der höchste Name Gottes- Schem Hamforasch- stand, in den Mund stand, in den Mund. Sich nach allen Himmelsrichtungen verbeugend, sagte er einen Spruch aus der biblischen Schöpfungsgeschichte und befahl der Figur, aufzustehen. Der Lehmtörper wurde lebendig und stand auf. Nun erst bemerften alle drei, daß er splitternacht war und sie mit ihm nicht so in das Ghetto gehen fönnten. Schnell holte man hose und Rod vom Synagogenbiener unb tleidete den neugeborenen Riesen­ferl an.

Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts refidierte in Prag   auf dem Hradschin der Kaiser Rudolf II. Er war ein melan­cholisch veranlagter Wiann, der sich lieber um Kunst, Alchimie, Astrologie, Magie und sonstige Geheimwissenschaften als um Staats­geschäfte kümmerte. Zahlreiche Abenteurer aus aller Herren Län­dern waren damals in Brag versammelt und es ging ihnen am Hofe des leichtgläubigen Fürsten nicht gerade schlecht. In der Brager Jubenstadt, deren Bewohner unter Rudolf II.   ihren Ge­fchäften ruhig nachgehen fonnten, lebte zu biefer Seit ber aus Golem, der zum Privatdiener des Hohen Rabbi Löw wurde, Worms   stammende gelehrte Rabbi Bom Bezalel. Er ftand im Rufe eines bedeutenden Kabbalisten und mächtigen Zauberers. Auch Kaiser Rudolf erfuhr von seinem Ruhme. Man erzählt, daß der Streng tatholische Monarch dem orthobogen Jubenrabbi einen Be­fuch in feiner Wohnung im Ghetto abgestattet habe, wobei ihn ber berühmte Astronom Tycho Brahe   begleitet haben foll Rabbi Bob  soll ihm damals bie pruntvollen Burggemächer vom Hrabihin herab in fein bescheibenes Stubiergimmer gezaubert haben. Dar aufhin wurde der Rabbi zur Aubiens befohlen. Der Kaiser der langte von ihm, er folle alle Urväter und Söhne Jakobs aus dem

Goldfink- Einhänder

Unn dann hadr mich grießen lassen?

Ja. Mei liewes Kind, hadr gesagt, ich habe nich fiel Zeit. Wenn de zu Middag heemkommst, da fannsde mal dein Babba fcheen fon mir grießen unn fannson sagen, er follbe nr nich so sinn. Ich häddes mir andersch tewrlegt. Wegen den baar Dummheeben, die de gemacht hajd, brauchdr dich nich so schdreng zu schdrafen unn dir feen Fodegrafenabbarahd foofen. Sagn nr, fon mir aus tennòr dir ruhig die Freede machen. Ich dähde andre Jung in dein Alber tenn, die wärn noch fiel greeßre Lumbriche unn häbben noch flet dollere Schdreiche follflehrt.

- Du, schbar dir jedes weidere Bort! So ein Schwindel, den de dir da ausgedacht haft! Denfft du filleicht, das gloob ich?

Das is awr ungerecht fon dir, Babba. Ich habb dir immer alles gegloobt, wenn du gesagt hast, du häddest dn Osderhasen ge­broffen unn der hädde das unn das gesagt. Meindwegen dieser Dage, du solldest mir teen Fodegrafenabbarahd koofen, weil ich nich ge­folgt hädde.

-

Das is doch was gans andres. Wieso denn?

Weil ich bei Fader bin.

Was ihn da dr Underschied: Wenn du dn Diderhasen driffst unn er redt mit dir, da isses wahrunn wenn ihn dreff unn er redt mit mir, da isses Schwindel? Wie wär bn das meeglich? -Weil der sich mit solchen Laufejung nich einfäßt, wie mit dir!

Awr wenne nich fiel Zeit hadde. Ich habb drsch doch gesagt. Unn der wollde doch noch in de Schbadt unn Farwe toofen fr feine Gier, unn Ferschiednes, wasr sonst noch brauchde. Also nowr ich habb mei Schbrichel ausgerichdet, was der mir offgedragen unn mu foofsde mir den Fodegrafenabbarahd?

hat,

Fällt mir gar nich ein.

Amr Babba, das kannsde doch dn Dsderhasen nich anduhn! Du durchdriemner Limmel, jetzt wolln mier mal vernimfdig midnander schbrechen, unn wolln uns nicht formachen gegenseidi. Du hason Osterhasen   nich gedroffen!

Wie de das nr so schdeif behaubben farmst?!

Wie ich das kann? Das will ich dir sagen! Enn Djderhasen gibbos nämlich iewrhaubt nich. Das hamm bloß mier Eldern uns jo ausgedacht fr unsre bäddagogischen Zwede. So lange wies uns baßt, bleim mier drbei awr nich länger. Unn daß de Kinder on Schließ rumdrehn, das tommt nadierlich ersch recht nich in Bebracht. So, nu fannsde sehn, wo de mit dein frechen Schwin­det bleibst! Gisbe, mie scheen schbille du off cemal bist! Liegen hamm turze Beene.

Daß ich so schdille bin, das hat enn gans andern Grund. Ich temrleg mit grabe was.

verrichtete folgfam alles, was man ihm befohlen hatte, denn er mar stumm. Piemals ließ er sich in ein Biebesgetänbel mit einer Köchin ein: man hatte ihm abfichtlich teinen Geschlechtssinn gegeben, Damit er den Ghettoftauen nicht gefährlich werde. Trogbem der Rabbi es streng berboten hatte, ben Golem in der Hauswirtschaft So? Was on? zu verwenden, wollte es feiner Frau nicht einleuchten, warum er Ich denke, wenn de mir eemal rein Wein iemr das Märchen müßig berumgeben follte. Sie befahl ihm aller zu holen. le fon Osterhasen eingeschentt hast, da tennden mier boch poch gleich Boethes Sauberlehrling holte unb goß er immer mieber Waffer in die andern Sachen noch erledjen. die Küche, bis ihm der Rabbi felbst befehlen mußte, aufzuhören. Der Golem arbeitete sechs Tage in der Woche ohne Müdigkeit.

D.

A

R.P.

Neuheit

Prospeld gratia.

Was denn fr andre Sachen? Rut, dn Rubbrecht, unn de Draumfee, unn dn Klabberschdorch.

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