Triumph der GAP.
Hei, jetzt fönnt ihr ohne Bause Immerfort so weiter machen. Laßt es splittern, laßt es trachen, Spalte zu Hause!
Niemand kommt dabei zu Schaden. llebt es immer nur behende Innerhalb der eigenen Wände:
Jeder sein Laden!
Ober- gibt es bei euch Tröpfe, Die aus Trotz sich nicht entzweien? Trennt fie! Endziel bleibt: Parteien Soviel als Köpfe! Nichts darf mehr zusammenfizen! Auseinander! Hau se, hau se, Seydenfeld und Rosewizen!
Spalte zu Hause!
Jonathan.
Zweite Spaltung der GAP.
Die Konfufion wird immer fonfufer. Die sogenannte ,, Sozialistische Arbeiterpartei " besteht jetzt seit einem halben Jahr. Sie hat furz nach ihrer Entstehung die erste Abspaltung erlebt, da ihr einer ihrer Gründer und Vorsitzenden, Heinrich Ströbel , den Rücken lehrte. Der zurückgebliebene Rest hat sich seitdem trampshaft bemüht, etwas wie ein Programm zustande zu bringen, und bei dieser Gelegenheit ist nun eine weitere Spaltung erfolgt. Der erste Parteitag, der zu Ostern abgehalten wurde, nahm mit großer Mehrheit eine Prinzipienerklärung an, die bei einem Teil der Delegierten auf heftigen Widerstand stieß. Für 27 Parteitagsmitglieder, darunter drei Reichstagsabgeordnete, gab Anna Siemsen die Erklärung ab, daß sie weiterhin auf dem Boden der von der Minderheit vorgelegten Erklärung stünden und sich durch die Prinzipien erklärung nicht gebunden fühlten. So ist nun die aus sechs Mann bestehende Reichstagsfraktion in drei Teile auseinandergefallen. Den ersten bildet Ströbel, der schon zuvor seinen Abschied genommen hat, den zweiten bilden die drei Protestler, die sich schon wieder! durch einen Parteitagsbeschluß nicht binden lassen wollen; als offizielle auf dem Boden der Parteitagsbeschlüsse stehende Reichstagsfraktion bleiben ganze zwei Mann übrig!
-W
Die theoretischen Haarspaltereien, mit denen sich das Grüppchen auseinanderzanfte, betreffen in der Hauptsache die Stellung zum Völkerbund und sind im übrigen belanglos.
Klagges verbietet weltliche Schulen
Der Nationalsozialismus als Hort der Kulturreaktion
Da muß auch der unbefangenfte Beobachter die wirklichen Gründe auf anderem Gebiet vermuten. In allen welilichen Schulen( nicht mur in Braunschweig ) ist Lebenskunde an Stelle von Religionsunterricht ordentliches Lehrfach. Die Bestimmungen über die Zielsetzung im Lebenskundeunterricht lassen sehr deutlich den besonderen Charakter der weltlichen Schulen erkennen. In einem amtlichen Lehrplan heißt es beispielsweise:
Der Lebenstundeunterricht soll dem Kinde die Tatsachen bieten, aus denen es sich durch eigenes Nachdenken feine Weltanschauung erarbeiten tann, aus denen es vor allem die fichere Erkenntnis von der Notwendigkeit der Höherentwicklung unserer Kultur und den festen Willen zur Mitarbeit an ihr gewinnt, so daß es zu einer eigenen Lebensgestaltung im Sinne hingebender Pflichterfüllung im Dienste der Gemeinschaft tommt.
Der Naziminister Klagges in Braunschweig hat furzer-, wagt die dafür verantwortliche Regierung den jetzt von ihr behaup hand die weltlichen Schulen verboten. Dazu wird uns von teten mangelhaften Unterricht als Begründung für eine völlige Aufder Leitung des Bundes freier Schulgesellschaften geschrieben: lösung der betroffenen Schulen anzuführen! Wenn Herr Klagges es jetzt endlich fertiggebracht hat, einen neuen deutlichen Trennungsstrich zu ziehen zwischen Nationalsozia lismus und Gewissensfreiheit, so hat er damit nur etwas deutlicher gemacht, was feine Parteifreunde gern hinter tönenden Redensarten von Freiheit und Gerechtigkeit zu verbergen versuchen. Er verweigert Schulanfängern entgegen der schon vor Monaten abgegebenen flaren Willenserklärung ihrer Eltern die Aufnahme in bestehende weltliche Schulen. Er mißachtet die durch eine deutschnational boltsparteiliche Landesregierung getroffene Regelung, nach der in eben diesen weltlichen Schulen die vom Religionsunterricht befreiten Kinder zusammengefaßt worden sind. Er verlangt ganz plöglich, während schon die Unterrichtspläne für das neue Schuljahr vorbereitet werden, die Umschulung der angemeldeten Schulanfänger in die tonfessionell eingestellten Bezirksschulen und begründet diese Forderung mit der überraschenden Eingebung, die Lehrkräfte hätten versagt. Wenn diese Feststellung nicht schon in vorangegangenen sechs Jahren durch die dazu be= rufenen fachlich gebildeten Aufsichtsbeamten getroffen werden fonnte, dann wird es Herrn Klagges schwerfallen, ein gläubiges Publikum zu finden für derartig grobe Beschuldigungen ordnungsgemäß vorgebildeter Lehrer, denen die Lehrbefähigung vielfach schon lange vor ihrer Tätigkeit an weltlichen Schulen amtlich bescheinigt und durch Anstellung bestätigt worden ist.
Weise, nachdem er kurz zuvor seinen allerhöchsten Partei führer Diese Berufs beamten fritisiert Herr Klagges in schärffter in eine gehobene Beamtenstellung gebracht hat, ohne auf den Nachweis von Vorbildung und Befähigung das nötige Gewicht zu legen. Herr Hitler erhält als Landfremder eine Anstellung mit guter Ben dissidentische Lehrer troz erforderlicher Fachausbildung und jahre fionsberechtigung durch eine Landesregierung, die ein Jahr vorher langer Berufstätigkeit aus dem Schuldienst entfernt und somit gebürtige Braunschweiger geradezu aus dem Lande gewiesen hat.
Die durch den einseitigen Lehrerabbau empörten Eltern be fürchten eine Schädigung des Unterrichtsbetriebes, werden aber wegen einer Protestaktion mit Gefängnisstrafen bedacht. Hinterher
288 000 Berliner waren verreist!
62 000 weniger als 1931 auch Borortverkehr schwächer. Die Bilanz des Berliner Reiseverkehrs liegt jetzt abgeschlossen vor. Aus den Zahlen geht sowohl im Fern- als auch im Stadtbahnund Borortverkehr eine rüdläufige Frequenz hervor.
Diese Aufgabe fällt grundsäglich allem Unterricht zu.. Der Unterricht geht auf soziologisch- biologischem Wege vor. Demgemäß bilden Borgänge der Natur und des gesellschaftlichen Zusammenlebens den Ausgangspunkt des Unterrichts.
Auf dieser Grundlage läßt sich wahrhaftig nichts von dem verwirklichen, was einem sich national gebärdenden Pseudosozialismus als Erziehungsideal vorschwebt! Gegen solche Schulen mußte ein nationalsozialistischer Minister auf rücksichtsloseste Weise vorgehen. Er hat fich dabei nicht hemmen lassen durch simgemäße. Beachtung der Reichsverfassung, nicht durch ein im Lande seit sechs Jahren bestehendes Gewohnheitsre. und ebenso Elternrechte. wenig durch Rücksichten auf Gewissensfreiheit und
Klagges hat als Termin für sein Vorgehen die letzten Wochenvor, den Wahlen des neuen Landtags in Preußen gewählt. Damit verpflichtet er jeden Wähler, fich flar zu entscheiden
für oder gegen jeden Gewissenszwang,
für oder gegen die Mißachtung von Elternrechten!
Er zwingt alle freiheitlich denkenden Eltern und Erzieher mitzufämpfen in der Eisernen Front gegen den nachgeahmten Faschis mus und seine Methoden der Unterdrückung, die in Braunschweig selbst schon gegen sechsjährige Schulkinder sich auszuwirken beginnen.
Aus Erklärungen des Präsidenten des amerikanischen Gewertschaftsbundes, Green, geht hervor, daß immer noch 8 Milfind, und daß entgegen den Erscheinungen in früheren Jahren der lionen Menschen in den Bereinigten Staaten arbeitslos Beginn des Frühlings fich auf dem Arbeitsmarkt noch nicht ausgewirkt hat. Nur etwa 300 000 Arbeitslose feien im Februar wieder in den Arbeitsprozeß eingereiht worden, gegenüber 700 000 im lehten
Keine Spaltung in England. Marton auf dem JLP.- Parteitag überstimmt. Condon, 29. März. Auf der Konferenz ber Unabhängigen Arbeiter= partei in Blackpool wurden gestern Anträge auf Loslösung Berlin im Rahmen des Osterverkehrs zu den planmäßigen Zügen Vom 23. bis 28. März wurden von der Reichsbahndirektion von der Arbeiterpartei und auf unbedingtes 3u 177 Vor- und Nach 3 üge sowie 5 Sonderzüge in Betrieb gefammengehen mit der Arbeiterpartei abgelehnt. Ein Antrag stellt. Sämtliche Züge waren in der Mehrzahl gut befeßt. Ins auf bedingte Verbindung mit der Arbeiterpartei fand trosgesamt wurden 288 000 Reifende nach allen Himmelsrichtungen be des Widerspruchs von Marton Annahme mit 250 gegen fördert. Der zeitweise außerordentlich starke Andrang auf den Ber - Jahre. Jiner Abgangsbahnhöfen fonnte überall mühe- und reibungslos bewältigt werden. Im vergangenen Jahr war die Zahl der Ertrazüge erheblich höher. Mit rund 62 000 Fahrgästen im Fernverkehr weniger, steht Oftern 1932 gegen das Vorjahr zurüd. Das mag zum Teil daran liegen, daß die Osterfeiertage diesmal sehr früh gefallen sind und vielen die Lust zum Reisen bei dem fühlen Wetter fehlte, und zum andern Teil die Arbeitslosigkeit, die vielen zwangsläufig weitere Einschränkungen auferlegt hat
53 Stimmen.
Dieses Ergebnis ist eine schwere moralische Niederlage für die bisherige Führung der Unabhängigen Arbeiterpartei, die bewußt auf eine Loslösung von der Labour Party hinsteuerte. Die ILP. Führung war es, die international die Spaltungstendenzen der Seydewitz in Deutschland und Fimmen in Holland gefördert hatte. Marton hat zwar mit diesen Treibereien in Deutschland und Holland Erfolg" gehabt, feine eigene Partei hat ihm aber auf dem Wege zur Selbstvernichtung die Gefolgschaft versagt.
Julius Fräßdorf , der frühere sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete und langjährige Vorsitzende des Hauptverbandes der Ortskrankenkassen, ist in der letzten Woche in Dresden im Alter von 75 Jahren verstorben. Fräßdorf, der aus dem Kreise Guben stammte, hatte wie sein Vater das Töpferhandwerk gelernt und war bereits sehr früh auf dem Wege über die Fachorganisation seines Berufs zur politischen Bewegung der Arbeiterfiasse gekommen. Seit den achtziger Jahren wohnte Fräßdorf in Dresden .
Im Jahre 1895 wurde er in den Sächsischen Landtag gewählt, dem er bis zur Revolution zeitweilig als Bizepräsident angehörte. Nach der Revolution wurde er Mitglied und Präsident der Bollstammer. Als Sozialpolitiker genoß Fräßdorf hohes Ansehen. Bei der Spaltung der fächsischen Landtagsfraktion erklärte fich Fräßdorf mit den ausgeschlossenen 23 Abgeordneten solidarisch und bildete mit ihnen die Splittergruppe der ASP. Sachsens. Seit dieser Zeit war er politisch ein stiller Mann geworden. Seine Verdienste um die Aufwärtsentwicklung der deutschen Arbeiterschaft werden auch über sein Grab hinaus gewürdigt werden.
Italienisches Regierungsmitglied treibt Annegions propaganda.
London , 29. März. Bei der Abfahrt von Malta rief, wie ,, Malta Chronicle" meldet, der italienische Unterstaatssetretär Giunta an Bord seines Dampfers laut, so daß es alle Umstehenden, sogar Personen auf den nahe liegenden Dampfern hören fonnten:„ Wir sind hier in Italien , auf der Straße von Italien zu feinem afrikanischen Reich. Wir müssen die Engländer lehren, was Faschismus ift!" Der italienische Konful versuchte ihn mehrmals zu unterbrechen und machte ihn auf die Gefahr der Aeußerungen aufmerksam, jedoch ohne Erfolg. Der Ronful ist nach Rom gefahren.
3weimal Bühnengenossenschaftsfeier. Am Ostersonnabend wurde für die Mitglieder der Bühnengenossenschaft eine Nachtaufführung von Hauptmanns„ Bor Sonnenuntergang " im Deutschen Theater gegeben. Werner Krauß großartige Menschendarstellung hatte hier vor einem Parterre von Kennern den denkbar stärksten Erfolg. Am Ostermontag veranstaltete die Genossenschaft in der Ausstellungshalle am Kaiserdamm ein Riesentonzert: ein Bierteljahrhundert Berliner Oper und Operetten. Alle die Lieblinge des Funfpublikums passierten hier vor 2000 Gästen und den zahllosen Hörern des Rundfunks Revue. Statt aller Namen fei mur Cornelius Bronsgeest genannt, der an diesem Abend sein 25jähriges Berliner Künstlerjubiläum feierte und als Sänger und Regiffeur im Mittelpunkt des Wohlfahrtszweden dienenden Konzerts
Hand,
Im Stadtbahn - und Vorortverkehr wurden am ersten Feiertag 1 210 000 Fahrgäste gegen 1 300 000 im Vorjahr und am zweiten Feiertag 1340 000 Reisende gegen 1 500 000 im Vorjahr befördert.
22 wilde Buchmacher festgestellt.
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Am Oster- Montag fand wie alljährlich das große Er öffnungsrennen der Karlshorster Bahn um den Osterpreis statt. Das Bublifum hatte sich in Maffen zu dem traditionellen Frühjahrsereignis eingefunden Die Beamten des Spieler achtet und entdeckten dabei schon, daß zahlreiche Buchmacher mit dezernates hatten unauffällig den Anmarsch des Publikums beob hinauswanderten. Als die Rennen begonnen und die ,, Wilden" alle Hände voll zu tun hatten, erschien ein größeres Aufgebot von Kriminalbeamten auf den Plägen. Ueberall wurden die wilden Buch macher angetroffen. In wenigen Augenblicken waren 22 Perfonen festgenommen. Die übrigen, die nicht gleich gefaßt werden konnten, flüchteten über die Zäune in den nahen Wald. Unter den Festgenommenen befanden sich sechs, die in den großen Buchmacherprozeß Damm und Genoffen, der augenblicklich in Moabit verhandelt wird, verwickelt sind Sie werden dem Untersuchungsrichter vorgeführt, während die anderen nach Feststellung der Berjonalien vorläufig wieder entlassen wurden. Für die sechs, die teilweise als Angeschuldigte, teils als Zeugen in dem genannten Prozeß auftreten, wird dieser Besuch der Rennbahn auf den sie zweifel los schon den ganzen Winter über gewartet haben ein recht unangenehmes Nachspiel haben.
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Der Tod auf den Schienen.
Unweit der Station Wild part bei Potsdam wurde heute früh auf den Ferngleisen Berlin - Magdeburg die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Dem Toten war der Kopf vom Rumpf getrennt. Nach den polizeilichen Ermittelungen handelt es sich um den 22 Jahre alten Maurer Erwin Kraaß aus Kuhfort bei Potsdam . Ob Selbstmord oder Unglücksfall vorliegt, fonnte noch nicht geflärt werden. Die Leiche wurde beschlagnahmt.
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Aus dem fahrenden Vorortzug 4436 stürzte in der der= gangenen Nacht zwischen den Stationen Strausberg und Hoppegarten der Tapezierer Paul P. auf die Gleise. Der Zug wurde sofort zum Halten gebracht. Wie durch ein Wunder hatte der Berunglückte nur leichte Berlegungen erlitten.
Haydn - Gedenkfeler. In Rohrau , dem Geburtsort Josef Haydns, fand am Montag anläßlich der 200jährigen Wiederkehr jeines Todestages eine Gedenkfeier statt. An dem Geburtshaus wurde eine Gedenktafel enthüllt und eine Haydn- Gedächtniseiche
gepflanzt.
gödie" bon Dreifer in feiner eigenen Bühnenbearbeitung vor. Sie findet Biscator bereitet die Uraufführung der Amerikanischen Era.
Mitte April im& effing- beater statt.
Fehler und Verbrechen tapitalistischer Wirtschaftsführer, nicht die ErAn der Arbeitslosigkeit in Deutschland sind befanntlich nicht die schütterung des deutschen Kredits in der Welt nach der Septemberwahlen 1930, sondern einzig und allein die Margisten", das " System" schuld. So wird es tagein, tagaus von Hitler und Hugenberg proklamiert und es finden sich Millionen von politischen
Kindstöpfen, die diesen Phrasen Glauben schenken.
In den Vereinigten Staaten aber, wo die Alleinherrschaft des Kapitalismus niemals durch) ,, marxistischen " Einfluß gestört worden ist, wo die bürgerlichen Parteien ganz unter fich regieren, dauert die Wirtschaftskrise unvermindert fort, und die übliche Frühjahrsentlastung macht sich auf dem Arbeitsmarkt nicht bemerkbar.
Auch die amerikanische Landwirtschaft leidet sápwer Not, die Farmer hungern infolge des beispiellosen Preissturzes der Agrarprodukte, ohne daß man dort das Märchen von einer Schuld der landwirtschaftsfeindlichen Sozialdemokratie" propagieren fann, weil die sozialistische Bewegung in Amerika leider noch in den Anfängen steckt.
Gibt es einen schlagenderen Beweis dafür, daß die ganze Propaganda der Hitler und Hugenberg gegen das„, System" und gegen den ,, Marrismus" nichts als Lüge und Schwindel ist?
Osterkonzert der Arbeitermusiker.
Im Saalbau Friedrichshain veranstaltete der Deutsche Arbeiter Mandolinistenbund, Bezir? Berlin , gemeinfam mit dem Berliner Sängerchor( Mitglied des DASB.) sein 10. Bezirkskonzert. Die Kunst dem Volte durch das Volk" stand auf leuchtend- rotem Transparent, das quer über die Bühne gespannt war, und wie zur Bekräftigung dieser Worte hatten sich alle Gleich gesinnten zahlreich eingefunden. Der Riefenraum war bis auf das letzte Bläzchen besetzt.
Der Kinder- und Jugendchor des DAMB. unter Leitmg von P. Przybilsti leitete das Programm mit dem Marsch der Nibe lungen von Schmiet und der Mandolinata von Manente ein; mit großer Technik und noch mehr Begeisterung zupften all die kleinen Hände ihre Instrumente. Dann fang der Berliner Sängerchor Frühlingseinzug" von Jüngst ,,, Wann wir schreiten Selt an Seit" und den prächtigen Uthmannschen„ Sturm"-Chor. Fest geschlossen, bestimmt und von schöner Begeisterung getragen flangen Melodie und Worte. Die Ballettmusik aus„ Rosamunde" leitete dann über zu einer sinfonischen Dichtung, komponiert vom Bezirksdirigenten Fahr, Im Osten geht die Sonne auf"; eine melancholische, von unterdrücktem Menschentum sprechende Melodie, ähnlich dem Motiv der Wolgabootschlepper". Allmählich jedoch geht dies ſtumpfe Resignieren über in ein siegesbewußtes Frohlocken, das ausklingt in dem von Zuversicht und Begeisterung getragenen Gesang ,, Brüder, zur Sonne, zur Freiheit". Tosender, nicht endenwollender Beifall, der unbedingt auf Wiederholung des Schlußgefanges bestand, dankte Spielern und Sängern. Im nachfolgenden Hungermarsch" des gleichen Komponisten erfuhr das Motiv der bedrückten, zu ewiger Sklaverei und Entbehrung verdammten Masse noch eine gewaltige Steigerung. Da schmetterte in schönen, tiefempfundenen Worten die Legion der Hungernden, Verelendeten all ihre Qual, aber auch ihren precher, gemeinsamer Gefang und eine wirtungsvolle musikalische Kampfeswillen und Kampfesmut hinaus; Sprechchöre und EinzelUntermalung vereinten sich zu einem gemaltigen Gangen.