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Moritz macht Winkelzüge.

Wie er vor Gericht gestellt wurde.

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Der gestrige Prozeß gegen Morig- 3arnom, über dessen Ausgang- 3 Monate Gefängnis für Morig- 3arnom mir bereits furz berichteten, ist ein Musterbeispiel dafür, mas trotz der Schnellgerichtsbarkeit ein Angeklagter sich heute noch vor Gericht leisten tann. Während der Fürstenanwalt Everling, 3arnoms Bérteidiger, sich in endlosen Ausführungen gegen das Prozeß­verfahren erging, mies Justizrat Werthauer als Anwalt des Nebenklägers Kutiner nach, daß der Angeklagte Moritz fast 3 mei Monate 3eit gehabt hatte, fich auf seine Berteidigung ein­zurichten. Vom Staatsanwalt zur Bernehmung geladen, hat Moriz jede Aussage verweigert. Er und seine Berteidiger haben immer wieder Zeit zur Ausarbeitung einer schriftlichen Erwiderung erbeten und erhalten, diese Fristen jedoch resultatlos verstreichen

lassen

Ebenso verstanden es der Angeklagie und sein Verteidiger, die Berhandlung, obwohl es sich um einen klar begrenzten Tatbestand handelte, von früh morgens bis in die späten Abend stunden hinzuziehen. Kein Wintelzug, feine mur denkbare prozessuale Ein­rede wurde verschmäht. Moritz wollte zum Beispiel Widerklage erheben, bzw. feine Beleidigungen tompenfieren auf Grund eines Artikels des Nebenflägers Kuttner, der genau vor cinem Jahre in der Zeitschrift ,, Die Justiz" erschienen ist. Er behauptete, erst jetzt( 1) von diesem Artikel Kenntnis erlangt zu haben und blieb bei dieser Ausrede auch, als Justizrat Berthauer Auszüge vorlegte, die feinerzeit in großen Tageszeitungen erschienen

waren.

Dies klägliche Verhalten eines Berufsschriftstellers" ging denn auch dem Borsitzenden, Landgerichtsdirettor Sinatius über die Hutschnur. An seiner Umsicht scheiterten alle Versuche des Angeklagten, die Verhandlung zum Auffliegen zu bringen.

Stundenlang redeten Morik und Everling von allem Mög­lichen, nur nicht vom Thema, nur nicht von dem Vorwurf des inkriminierten Artikels, daß Kuttner in seinen Zivilprozeß gegen Moritz auf Unterlassung einen Meineid habe leisten wollen. Denn hier fiel die Beweisaufnahme durch die Vernehmung des Senats­präsidenten Preiser und des Redakteurs Schiff derart ver­nichtend für Moriß aus, daß die Urteilsbegründung ausdrücklich feststellte: Von der Absicht eines Meineids könne gar keine Rede sein, im Gegenteil habe Kuttner bei der Behandlung der Frage, ob er den ihm im Zivilprozeß zugeschobenen Eid leisten wolle, in jeder Beziehung forrett und gewissenhaft gehandelt.

Was taten die Helden, als ihre Behauptungen in Nichts zer­flogen? Mit eiserner Stirn erklärten sie jetzt, den Vorwurf des be­absichtigten Meineides gar nicht erhoben zu haben. In der mündlichen Urteilsbegründung erfuhren fie die richtige Er widerung: es fei unbegreiflich, wie angesichts des klaren Wortlautes des Artifels der Angeklagte diesen Vorwurf in Abrede stellen könnte.

Morih hatte sich auch ein paar Zeugen mitgebracht, rechts stehende Journalisten, die bekunden sollten, daß Kuttner auf sie bei der Berhandlung einen schlechten Eindrud" gemacht habe. Gie famen über allgemeine, politische beeinflußte Stimmungsmomente

nicht hinaus.

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Als alles nichts half, versuchte Everling in einem zweistündigen Plädoyer das Gericht totzureden. Er sprach von Barmat und Kutister, von Stlarz und von Sflaret, vom Staatssekretär Weis­mann, vom Oberpräsidenten Noske, von deutscher und jüdischer Beltanschauung, nur von der Sache nicht. Er zitierte aus dem Susammenhang geriffene Artikelstellen und Verse des Nebenklägers, in der Hoffnung, des Gericht politiſch zu beeinfluffen. Und fo zeigte fich, daß auch noch heute, troß Schnellgerichtsbarkeit, das Wort des greifen Profeffors Stahl seine Geltung hat, daß jeder Beleidigungs: prozeß dem Angeklagten die Möglichkeit gibt, den in seiner Ehre verlegten Kläger nochmals straffrei zu beschimpfen.

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Die Tagung der Chirurgen

Die Erkrankungen der Leber

Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie   hat gestern| inneren Medizin. Die Leber reguliert in erster Linie den Zuder, im Langenbed- Birchomhaus ihre 36. Tagung eröffnet.

Der Vorsitzende, Professor Boelfer- Halle, gedachte in seiner Eröffnungsrede zunächst des 100jährigen Geburtstages eines der Gründer der Gesellschaft, Franz Königs. Im letzten Jahre sind 109 Mitglieder neu eingetreten. Zur Zeit beträgt die Mitglieder zahl 2599.

Als Hauptreferent des ersten Tages sprach Prof. Henschen Basel über das Thema Die Leber in der Chirurgie". Er wies auf die drohenden Gefahren bei Operationen und Narkosen durch Leberminderwertigkeiten hin, die angeboren oder aber häufiger durch frühere Krankheiten verursacht und erworben sein können. Diese schleichende, nicht immer leicht zugängliche Leber­schwäche trägt häufig genug die Schuld an dem tragischen Ausgang vieler Operationen. Er zeigte die innigen Beziehungen zwischen der Leder und den anderen Organen des menschlichen Körpers und den Einfluß dieser Organe auf die Leber.

Die Erkrankungen der Leber sind bei ihrer Mannigfaltigkeit und bei den fließenden Uebergängen nicht in ein festes System einzugruppieren. Hinzu kommt der Mangel sicherer, einwandfreier Untersuchungsmethoden; doch müssen die menigen, uns zur Ver fügung stehenden Untersuchungsmethoden möglichst ausgenutzt werden, um Veränderungen der Leberfunktion und eine etwaige latente Leberschwäche nachzuweisen. Die dann aufgefundene Leber­schmäche muß diätetisch und medikamentös behandelt werden, um auf diese Weise unerwünschten Komplikationen vorzubeugen.

Brugsch- Halle beleuchtete als internistischer Korreferent die Be­ziehungen der Leber zur Chirurgie unter dem Gesichtspunkt der

Bildende Kunst   auf der". Ausstellung der deutschen Kunstgemeinschaft.

Die Möbel- und Einrichtungsschau in den Messehallen am Funkturm bietet nicht nur in den Kojen der billigen Kleinmohnun­gen und in vielen der sonstigen ausgestellten Zimmertypen das zu­fäßliche ,, Bild an der Wand", neben dem Blumen- und Tafelschmuck als lockende Beigaben, sondern es ist auch in der Halle V eine ernst­hafte Ausstellung von Gemälden und Stulpturen zu sehen, die zum ergänzenden Ankauf einladen. Man konnte keinen geeigneteren Re­giffeur dieser zugehörigen Veranstaltung finden als die Deutsche  Runstgemeinschaft, die im Berein mit Professor Bruno Paul  die Halle ausgestattet hat. Wie sehr diese beiden Dinge, Möbel und Bild, zusammengehören, bemeist ihr gegenseitiges Durchdringen in beiden Abteilungen; auch hier, in der Halle V, fehlen nicht einige Kojen mit vorzüglichen, von Bruno Baul entworfenen Zimmer­einrichtungen, die allerdings nicht unter den Begriff des Wohlfeilen fallen, so wenig wie die kunstgewerblichen Köstlichkeiten in den Glas­schränken. Es wäre falsch und puritanisch gedacht, wollte man diese aus einer Wohnungsschau ausschließen; Burus ist ja vor allem auch das Bild, und es stände schlecht um unsere Kultur bestellt, wenn die Wirtschaftskrise dem deutschen Bolt alle Lust am Schönen und am Erwerb des Ueberflüffigen genommen haben sollte.

Fett und Eiweißstoffwechsel. Das Drgan speichert Kohlehydrate in Form von Glykogen, das sie befähigt, den laufenden Bedarf des strömenden Blutes an Zuder zu regulieren und zu decken. Im Er­frankungsfalle kann der Glykogenvorrat vermindert werden, was eine Schwächung der Kräftereserven bedeutet und den Zuckergehalt des Blutes gefährden kann. Eine reichliche Fettansammlung in der Leber muß als unvorteilhaft angesehen werden. Fette nehmen reid;- lich Narkotika auf. Der Chirurg muß sich bei Leberverfettung dieser Eigenschaft des Fettes bewußt sein. Im Eiweißstoffwechsel paẞt die Leber fremdes Eiweiß durch entsprechenden Umbau des Mole­küls dem körperlichen Eiweiß an. Weiterhin kommt der Leber eine entgiftende Tätigkeit in sehr mannigfacher Hinsicht zu. Wichtig ist ferner die Galle, das Ausscheidungsprodukt der Leber in den Darm. Un der Verdauung der Fette ist die Gaffe hervorragend beteiligt. Recht mannigfaltig ist das Bild der Gelb­sucht, hervorgerufen durch Uebertritt von Gallenfarbstoffen ins Blut. Neben den verschiedenen Farbtönen tennt man zahlreiche ver schiedene Ursachen für die Gelbjucht, hinter der sich Gallensteine, Stauungen, Entzündungen, überhaupt Leberleiden leichter bis schwerster Art verbergen. Dit ist die rechtzeitige chirurgische Hilfe erforderlich, ehe der Schaden irreparabel wird.

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In der Diskussion berichtet Reimers Würzburg über neue Methoden der Röntgendarstellung der Leber. Man hat Sub­stanzen gefunden, die in den Körper eingebracht sich in der Leber speichern und einen guten Schatten im Röntgenbild geben. Rehn Freiburg sprach über die Bedeutung der Grenzfragen der Chirurgie und inneren Medizin.

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An der Debatte beteiligten sich zahlreiche Chirurgen.

Fallersleben   für sein Lied Deutschland  , Deutschland   über alles" übernahm.

Das Andenken Haydns zu pflegen, hat sich die von der burgenländischen Landesregierung in Berlin   errichtete Haydn  Stiftung zur Aufgabe gesetzt, die soeben mit einem Aufruf an die Oeffentlichkeit tritt. Sie will all ihre Kräfte darauf konzen­trieren, das alte, schöne Haus Joseph Haydns in Eisenstadt  , dem Regierungssiz des Burgenlandes, dem deutschen Volfe zu sichern und es zu einer Gedenkstätte für den Meister auszustatten. Im Herbst soll es seiner schönen Bestimmung übergeben werden, und schon heute rüsten sich deutsche Jugendgruppen aller Schichten und Land­ichaften, um in einem ersten Treffen der gesamten deutschen   Jugend Mitteleuropas   diesen Tag zu einer schlichten und sinnvollen Haydn Ehrung zu gestalten.

Für diese Arbeiten und Veranstaltungen des Haydn  - Jahres 1932, hat fich ein Ehrenvorsiz gebildet, der in feiner Zusammen­fetzung dem großdeutschen Sinn des Haydn  - Jahres Rechnung trägt; das Deutsche Reich, der Desterreichische Bund, die Freie Stadt Danzig und die österreichischen und deutschen   Länder sind in ihm vertreten.

Die Geschäftsstelle der Haydn  - Stiftung befindet sich in Berlin   W 30, Mogstraße 22. Spenden für den Ankauf des Haydn­Wohnhauses merden auf das Postschecktonto der Haydn- Stiftung: Berlin   8220, erbeten.

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** Titania,

Mit einem Proz. Humor und neunundneunzig Proz. Krampf wurde dieser Film gedreht. Er entstand überhaupt mur, um Mar Hansen, den Liebhaber mit der einschmeichelnden Stimme, in Großformat zu zeigen.

Man hat noch selten eine im Ganzen so schöne und vorteilhafte Einmal möcht' ich keine Sorgen haben" Ausstellung erlebt wie diefe. Die hohe, in guten Berhältnissen fon struierte alle ist mit riesigen weißen Borhängen zu einem sehr guten Darbietungsraum für Kunst umgestaltet worden; das Licht ist von bezaubernder Gleichmäßigkeit und setzt jedes Kunstwert in günstigste Verhältnisse. Dazu kommt das Prinzip kleiner geschlof sener Kollektionen für jeden Künstler, so daß man die Werte in Immerhin: der restlose Zusammenbrug aller von bester Verfassung sieht. Wie es sich gehört, stehen die Berliner   vor­Diesmal muß er einen stellenlosen Friseurgehilfen spielen, der Morig öffentlich aufgestellten Behauptungen an. Man trifft gute und fennzeichnende kleine Sammlungen von ziemlich unverschämt schmindelt. Als er nicht mehr ein noch aus dürfte mehr noch als die völlig angemessene Strafe von drei Bechstein, Bato, Wollheim, Rößner, 2nnot, weiß, erscheint ein Schuhmann, der dem Geängstigten mitteilt, daß Monaten Gefängnis die Deffentlichkeit von neuem über die Per- m. Zeller, Baeschke, Friz Herbig, Jacobi, Röh­M. Zeller, Baeschke, Friz Herbig, Jacobi, Röher tausend Mart Belohnung erhält. Hat er doch mit einem, ohne sönlichkeit eines Mannes belehren, der sich zum Reiniger der richt, Jaedel; und dazu Einzelwerte von Nolde  , Kraus Wissen des Besizers, entlichenen" Auto, einen gefährlichen Auto­Justiz berufen fühlt! topf, Carpallo Schülein, Schoff, D. 5. Engel. Daß dieb zur Strede gebracht. piele gleich Wichtige fehlen, ist fein Unglüd; es foute ja tein Ueber­blid über deutsche Kunst der Gegenwart sein, sondern eine durch den beschränkten Raum gebotene Auswahl begehrenswerter Bilder. Wichtiger ist, daß die geringe Qualität ganz ausschaltet, daß wirt. lich ernsthafte Kunst dem unvoreingenommenen Publikum als ,, Wandschmuck" in mustergültiger Aufmachung dargeboten wird. Dazwischen einige Stulpturen, nach demselben Grundsatz ge­wählt von Milly Steger  , A. Kraus, Nonnenmacher, Schiffner und sogar Ludwig Gies  . Man kann das alles nur aus ganzem Herzen bejahen und ihm Erfolg wünschen. p. f. sch.

Mandschurische Warnung.

Ausländer, Fremde, find's zumeift... Tschangtschun über London  , 31. März.( ,, Daily Telegraph  ".) Die Untersuchungstommission des Völkerbundes ist von einer Anzahl Chinesen und Ausländern begleitet, die der eigent lichen Kommiffion nicht angehören. Diese Persönlichkeiten find von der neuen mandschurischen Regierung warnend darauf hin­gewiesen worden, daß sie sich strift auf ihre Tätigkeit im Bereich der Kommission beschränken müssen. Falls fie die Kommission als Dedung benußen sollten, um irgend etwas gegen den neuen Staat zu unternehmen, so werde man sie fest nehmen und dem Konful ihres Heimatlandes zur Abschiebung übergeben.

Die neuen Machthaber in der Mandschurei   haben den Beim lagerungszustand verhängt. In einzelnen Teilen der Man dschurei sind kämpfe zwischen Japanern und Chinesen im Gange.

Tauziehen über die Grenze.

Ein Grenzzwifchenfall bei Beuthen  .

' Beuthen  , 31. März.

Die palnische Bresse mußte zu berichten, daß ein deutscher Bo­lizeibeamter am Grenzübergang bei Schomberg( Landkreis Beu­ then  ) versucht haben soll, einen polnischen Grenzbeamten, als er einen Schmuggler verfolgte, gewaltsam auf deutsches Gebiet zu ziehen. Im leßten Augenblic sei dem polnischen Grenzbeamten ein polnischer Polizeibeamter zu Hilfe geeilt, dem es gelungen sei, den Grenzbeamten zu befreien.

Mie mir erfahren, gibt diese Schilderung den Sachverhalt Doll tommen entstellt wieder. Richtig ist vielmehr, daß ein Schmuggler, der von Westoberschlesien gekommen war, im palnischen Zollhaus nach Schmugglermore untersucht wurde. Bei dieser Untersuchung flüchtete er plöglich und entfam auf deut. iches Gebiet, verfolgt von einem polnischen 3ollbeqm= ten, bar versuchte, den Schmuggler auf deutschem Gebiet, apeieinhalb meter nan der Grenze entfernt, fe ft 3 unehmen. Ein deutscher Polizeibanter verhinderte diese unbefugte Fest­nahme auf deutschem Gebiet durch einen polnischen Beamten und versuchte den polnischen Zollbeamten festzustellen. Daran hinderte ihn aber ein inzwischen hinzugekommener polnischer Grenzbeamter, der den polnischen Zollbeamten vom deutschen Gebiet auf das der Republik Bolen zurüdzag.

Kalendergeschichte im Rundfunk.

" Jeder ist seines Glüdes Schmied."

Die Schlesische Funtstunde läßt in ihrem Programm allgemeinen erfreuliches Verständnis für funtgemäße Sendungen erkennen. Desto mehr muß es befremden, daß sie nicht zu wissen scheint, welche tatastrophalen Mißgriffe die meisten ihrer Hörspiel­aufträge darstellen teils schon in der Idee, häufiger noch in der Ausführung. Vollends ist es unverständlich, daß sie Sendungen wie dieses Boiksstück" von Otto 3off Jeder ist seines Glückes Schmied" auch noch an Berlin   weitergibt. Für dieses Wert wäre der kleinste Hörerkreis noch zu groß gewesen. Der Stoff hätte zu einer Geschichte für die hinterwäldlerischen Kalenderhefte gereicht und sich dort neben ranzigen Wiken und Hinweisen auf glückhafte Sterntonstellationen nicht unpassend ausgenommen. Die Vorstellung, daß der Rundfunt, Körper gewordenes Bunder des Geistes, dieses

aufgebeffert, in Auftrag geben tonnte, ist einfach unfaßbar. Das Wert ist völlig undistutabel; infolgedessen ist auch über die Auf­führung, die es noch mit Wiener   Herz beglänzte, nichts weiter zu jagen.

Das Haydn  : Jahr 1932.

Aufruf der Haydn  - Stiftung.

Tes.

Das Jahr 1982 steht nicht nur unter dem Zeichen Goethes, sondern auch unter dem Jofeph Haydns, der am 31. März 1732 in Rohray an der Beitha geboren wurde, an der Grenze bes Burgen landes, in dem er die fruchtbarsten Jahrzehnte feines Schaffens per lehte. Das Burgenland  , in welchem Haydn ein Menschenafter lang als Kapellmeister des Fürsten Esterhazy wirfte und dessen Band fchaft, nach Riehls schönem Zeugnis, in seiner Musik wiederklingt, ist erst vor einem Jahrzehnt zum österreichischen Mutterlande heim­gefehrt. Haydn   selbst hat sich als gefeierter Künstler vor dem König Don England stolz zu seinem Deutschtum bekannt und dieses Be­Mazedonien! Drei Gemeinderäte der füdbulgarischen Stadt fenntnis in einer Melodie niedergelegt, die auch heute noch ein Symbol der nationalen Einheit ist: die Weise, die Hoffmann von Reprotop find spurlos verschleppt worden.

Dem Regisseur Mar Nossed fehlt das Können zum eigenen Stil und der Mut zur Parodie. Einmal fladert ein netter Uit auf, als nach einem Großfrach zwischen Adele Sandrod und Mar Hansen in einem rumpelnden Autobus alle Fahrgäste den Schlager singen Einmal möcht ich feine Sorgen haben". Uebrigens fann man mit diesem Schlager bei den bescheidenen Ansprüchen von heute mehr als zufrieden sein. Ebenso mit dem Straßenlärm, der nervenquälend echt zu Gehör kommt.

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Mar Hansen ist vorteilhaft photographiert, glänzend bei Stimme, feẞ- liebenswürdig und voller Rhythmus in jeder Be­megung. Alle andern Darsteller haben kaum etwas zu spielen, sie c. b. müssen sich nur um ,, ihn" gruppieren.

Ein Führer durch die Goethe- Literatur. Das Institut für Leser und Schrifttumstunde gibt unter dem Titel: Goethe, der Mensch, Bücher von ihm und über ihn" einen der Dichter, der Denker. Goethe- Katalog heraus. Durch Auswahl, Gruppierung, vor allem auch durch einleitende, verbindende und erläuternde Terte iſt ein höchst lebendiger Führer durch Goethes eigenes Schaffen fomie durch das wichtigste Schrifttum über Goethe entstanden. Das 88 Seiten starke Heft ist für den Preis von 1,25 M. im Buchhandel zu haben.

Beethoven  - Stipendium. Zum Todestag Ludwig van Beethovens ( 26. März) ist das von der Stadt Berlin   zum Andenken an den 100. Todestag des Komponisten gestiftete Stipendium wieder ver­teilt worden. Zur Verfügung standen 9000 m. aus dem laufenden Jahre und 744 M., die im Vorjahre nicht ausgezahlt sind. Es wur­den Stipendien von 500 und 372 m. verteilt.

Sein Haupt­

Brof. Eduard Sievers   gestorben. Der emeritierte Professor der deutschen Sprache und Literatur an der Universität Leipzig  , Eduard arbeitsgebiet war die Lautlehre. Auf Grund seiner metrischen und rhythmisch- melodischen Studien bildete er die Schallanalyse als Methode der Tertkritik aus. Die Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft hat dem Verstorbenen viel zu danken.

Theaterstreit in Frankreich   noch atut. Die Gefahr eines General­streits der Theater und Kinos in Frankreich   droht von neuem. Auch die Lichtspieltheater haben sich mit den von der Regierung vorge­fehenen Maßnahmen nicht zufrieden gegeben. Das Streiffomitee hat die Regierung missen lassen, daß am 5. April der Generalftreit ausgerufen würde, falls die Forderungen der Kinos und Theater nicht durchgingen. Die Finangtommission der Kammer hat etnén Bufagtredit non 3 Millionen Franten für die Große Oper angelegt.

Das Russische   Inftitut für Deutschlandfunde peranstaltet im März Mat d. 3. eine Bortragsreihe. Am 1. April, 8% Ubr, bricht Felix Stöffinger über Goethe und die muiit"( Fasanenstr. 23).

Das bollstümliche Konzert des Philharmonischen Orchesters ( Sonntag, 8 1hr) in der Philharmonie bringt. a. Zichaifoipitys Sinfonic Bathétique, Dutas 3quperlehrling, Liszts Les Préludes   und Suppés Ouvertüre zu Dichter und Bauer.

Das Casino- Theater wird ab 1. April Operetten- und Bossentheater. Zur Eröffnung wird die Operette Peppina", Musich von Robert Stols, gegeben.