Sinnloses Kriegsgefchrei.
Das neueste Produkt der Parolenschuster.
Dffenbar ist die Zahl jener Kommunisten, die teine Faschistenherrschaft wünschen und darum, entgegen ihrer Parteiparole, nicht zum alleinigen Nußen der Hitlerei von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen wollen, start im Wachsen. Statt nun dieser Massenstimmung Rechnung zu tragen, sucht die Zentrale verzweifelt nach cinem Mittel, das ihre Leute dumm machen könnte. Das glaubt sie nun in einem verstärkten Kriegsgefchrei gefunden zu haben, und selbstverständlich sind es nicht etwa die Faschisten, mit deren Häuptling Mussolini Mostau beinahe so freundschaftliche Be= ziehungen unterhält wie mit dem Militärdiktator Kemal, die zum Krieg gegen Rußland treiben, es sind auch nicht jene Großfapitalisten, deren Bresse stets ungehindert ihre Journalisten nad Rußland schicken tann nein, es find die Sozialdemo= fraten! Schade nur, daß sogar die ausgebürgerten russischen Sozialdemokraten, die soviel persönliches Ungemach von der Sowjetdiftatur erleiden mußten, soeben noch ihre Treue zu ihrem repolutionärem Heimatland und ihre schärfste Gegner schaft gegen jede antisowjetische Zettelung oder gar Intervention. in einer feierlichen Rundgebung versichert haben. Das gleiche hat die Sozialistische Internationale unzählige Male getan.
Aber der ,, Vorwärts" hat eine T.- Meldung über Lebensmittel. framalle in Leningrad und Moskau wiedergegeben! Und er hat diese Meldung abgedruckt, weil sie angesichts der unleugbaren Teue= rung und Inflation, fomie der Bevorzugung der auslän dischen Spezialisten oder Balutabejizer durch das Einkaufsrecht in besonderen Läden, in denen es alles gibt, nur zu glaubhaft erscheint.
Wir haben auch auf den schreienden Gegensatz zwischen der unaufhörlichen Broßerei der kommunistischen Agitation mit der Sowjetarmee und dem ebenso konsequenten Zurückweichen Rußlands vor dem Vormarsch des japanischen Imperialismus in der Man dschurei , dem alten russischen Intereffengebiet, hingewiesen.
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Und schließlich die ärgste Todsünde wir haben die Meldungen über eine Erfrantung Stalins verzeichnet. Das ist offenbar Majestätsbeleidigung, denn wie tönnten Krankheitsteime wagen, in den Körper des Generalsekretärs der KPR. einzudringen! Zwar ist sogar Lenin gestorben, auch Frunse und so mancher andere find dahin aber Stalin trant: Donner und Doria!
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Aber warum wird der zur Eröffnung eines neuen Radiosenders in Leningrad bereits angefündigte Stalin durch Ordschonitidse vertreten? Warum erklärt die Berliner Sowjetbotschaft auf eine nicht ohne meiteres abzuweisende Frage, Professor Bondek und ein zweiter nach Mostau gereister Berliner Silinifer hätten nur die durch ueberarbeit ertrantten Kremlbewohner zu beraten das sei., eine tollettive Behandlung". Wir könnten noch weitere Indizien mitteilen, aber roir sind nicht sowjethöfisch genug, um einen Streit darüber anzufangen, ob Stalin trant ist und woran er leide. Aber ahnt den Stalinschreibern nicht, wie sehr sie die sonst stets gefeierte abstoßende Kroft des 140- millionen Reiches herabseßen, ja verneinen, wenn sie schon in bloßen Zeitungsnachrichten, der Diktator sei front, eine Ermunterung, ja fogar ein Angriffssignal zum Krieg gegen die Sowjetunion fehen!
Laßt die Saltos, ihr Agitpropheten, stellt euch wieder auf die Erde, ihr macht euch durch eure Kapriolen nur lächerlich!
Dietrich flagt gegen Feder.
Giner Bahllüge foll der Garaus gemacht werden. Reichsfinanzminister Dietrich hat sich entschlossen, einer Don den Rationalsozialisten immer wieder verbreiteten Züge den Garaus zu machen. Es handelt sich um die unpahre Behauptung, Dietrich hätte die Stimme der Wirtschaftspartei im Reichstag durch einen Sched über 500 000 Mart getauft und damit die Reichsregierung vor dem Sturz bewahrt. Wegen dieser beleidigenden Anschuldigung hat der Reichsfinanzminister Strafantrag gegen den Reichstagsabgeordneten Gottfried Feder , gegen ben Bersammlungsrebner Högel und den verantwort lichen Rebatteur des nationalsozialistischen Blattes Der Freiheitsfampf" gestellt, die diese Lüge verbreitet haben.
Die Konzentration zur Wahl. Wahlbündnis Wirtschaftspartei, Landvolt, Konservative perfett.
Wie das Nachrichtenbüro des BD3. meldet, haben die Ber handlungen, die über ein Wahlbündnis zwischen einigen bürgerlichen Parteien für die bevorstehenden preußischen Landtags mahlen geführt wurden, jetzt zu einem Erfolge geführt. Zwischen ter Wirtschaftspartei, der Landvolk- Partei, den Boltskonservativen und der Liste„ Junge Rechte" ist ein Wahlbündnis für die Neuwahlen zum Preußischen Landtag abgeschlossen worden, das sich in einer Listengemeinschaft befundet. Die Lifte Junge Rechte" umfaßt eine Reihe von parteipolitisch nicht festgelegten Jugendbünden, zu denen z. B. die FichteGesellschaft gehört. Die Boltsnationalen bzw. Mitglieder des Jung denischen Ordens dürften der Liste Junge Rechte gleichfalls nahe. stehen. Die Deutsche Staatspartei berhandelt gegenwärtig noch mit einer anderen Partei megen einer gemeinsamen Berwertung der Reststimmen.
Rausschmiß aus dem Stahlhelm.
Der Exherzog von Koburg wird gemaßregelt. Das Bundesamt des Stahlhelm teilt mit: Die nationalsozia listische Presse veröffentlicht einen Aufruf für Adolf Hitler , der auch von Herzog Karl Eduard von Koburg unterzeichnet ist. Der Inhalt dieses Aufrufs widerspricht der politiichen Stellungnahme der Stahlhelmführung. Seine Unterzeich nung durch den Herzog von Koburg ist geeignet, die einheitliche Bolitik hes Stahlhelm zu schädigen. Die Bundesführer haben die notwendigen Schritte eingeleitet.
Ministerialrat Scholz ist aus der Hugenberg- Bariei ausgetreten, meil fie im zmeiten Wahlgang nicht für Hitler eintritt. Er ge hört zur Berfaffungsabteilung des Reichsinnenministeriums ausgerechnet. Er hat por furzem als Mitglied des politischen Ueberwachungsausschusses des Rundfunks den Versuch unternommen, eine Rede über den Opfertod Ludwig Frants zu zenfieren, weil sie das starte Betenntnis Frants zu den Fundamenten des neuen Staates her vorhob. Herr Scholz pakt ins Braune Haus aber nicht in die Berfaffungsabteilung des Reichsinnenministeriums.
Einstimmig fordert die Budapester Stadtvertretung auf Antrag der Sozialbeniotraten völlige Beseitigung der öffentlichen Abstimmung, Sicherung der proportionalen Boffsvertretung und gleichmäßige Einteilung der Bohlbezirke.
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Nazis Aprilscherz.
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SEHE NICHTS
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BEREK
Beref erwache, Hitler berefe!
LEGAL
Unternehmer und Handelspolitik.
GNDU Die Beschlüffe gegen Autarkie und für Exportschuh.
Unter der Führung der Schwerindustrie hat der Reichsverband der Deutschen Industrie in den letzten Wochen einen Drud auf die Reichsregierung auszuüben versucht, um die deutsche Handelspolitik in der Richtung der Einfuhrdrosselung und einer zentralen Einfuhrbewirtschaftung zu beeinflussen. Die Verhandlungen des handelspolitischen Ausschusses des Reichsverbandes der Deutschen Industrie brachten eine handelspolitische Festlegung der deutschen Unternehmer, die sich im mesentlichen gegen die schmerindustriellen Ziele wendet. Die entscheidenden Stellen der vom Reichsverband veröffentlichten Mitteilung über diese Verhandlungen lauten:
Es bestand lebereinstimmung darüber, daß die Abnahme des deutschen Ausfuhrüberschusses durch die Absperrungsmaß nahmen des Auslandes zwangsläufig zu einer Verschärfung der Denisen Situation führen muß, wenn der Dienst für unsere Auslandsverschuldung aufrechterhalten und die Ernährung Der Bevölkerung sowie die Belieferung der Industrie mit den ruod mendigen afsländischen Rohstoffen sichergestellt werden soll.
Angesichts dieser Lage wird es für unerläglich gehalten, jeben mur möglichen Verfuch zu unternehmen, der geeignet ist, zu De pisen. Ersparniffen zu gelangen, ohne dabei die deutsche Ausfuhr, deren meitere Förderung unter allen Umständen für notwendig gehalten wird, zu beeinträchtigen. Die weitaus überwiegende Mehrheit der Handelspolitischen Kommission vertrat den Standpunkt, daß das gegenwärtige System der Denisenbewirtschaftung diesen Bedürfnissen nicht gerecht wird. Es wurde eine Verbesserung der Devisenbewirtschaftung im Sinne einer erweiterten Berüdsichtigung voltsmirt= schaftlicher Gesichtspunkte verlangt mit dem Ziel einer bevorzugten Zuteilung von Devisen für die Einfuhr notwendiger Lebensmittel, Rohstoffe und gewisser unentbehrlicher Halbfabrikate.| Die Handelspolitische Kommission steht auf dem Standpuntt, daß
Gegen die Nazi- Sehpreffe.
Scharfes Vorgehen der Behörden.
Bon der Pressestelle beim badischen Staatsministerium wird
mitgeteilt: Die nationalsozialistischen Zeitungen, die„ Bolfs gemeinschaft" in Mannheim und das„ hatentre uz banner" in Heidelberg vom 30. März 1932, Nr. 68/70 und Nr. 71, wurden auf Grund der Notverordnung des Reichspräsidenten wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung und wegen Beleidigung des Innenministers beschlagnahmt und einge30 gen.
"
Gegen die vom Oberpräsidenten in Breslau verhängten Berbote der nationalsozialistischen Schlesischen Tageszeitung" und der Wochenblätter Schlesischer N.-S. Beobachter" und Deutsche Ostfront" hatte der Gauverlag N. S. Schlesien Beschwerde ein gelegt. Diese Beschwerde ist sowohl vom preußischen Innenminister als auch vom Reichsminister des Innern zurüdgemiefen morden. Sie wird nun dem Staatsgerichtshof in Leipzig als legter Inftanz zur Entscheidung vorgelegt.
Polnische Sozialreaktion.
Abbau der Arbeitslosenversicherung.
In Polen ist eine Novelle zum Arbeiterversicherungsgesetz in Kraft getreten, nachdem die durch Gewalt und Fälschung zustande gebrachte„ Sanierungs" mehrheit beider Stammern die Vorlage ihrer Regierung gehorsam apportiert hatte.
Das neue Gesetz bestimmt:
sobald als möglich eine Aenderung der bisherigen Devisenbewirtschaftung durchgeführt werden muß, um rechtzeitig den oben erwähnten Erfordernissen gerecht werden zu können. Sie vertrat im übrigen die Auffassung, daß alle Pläne in der Richtung einer Autartie ebenso scharf wie etwa, damit verbundene Währungserperimente abzu lehnen sind."
Diese Beschlüsse zeigen deutlich die Züge eines hart umfämpften Kompromisses, das beffer ausgefallen ist, als man befürchten durfte. Wenn alle Pläne in der Richtung einer Autarkie und etwa damit verbundenen Währungsexperimenten eindeutig abgelehnt werden, so bedeutet das ein scharfes Abrüden von den bisherigen Eingaben des Vorstandes des Reichsverbandes der Deutschen Industrie an die Reichsregierung, in denen die Schwerindustrie die Federführung hatte und die Tendenz zur Autartie mit bedenklichen mährungspolitischen Möglichkeiten noch zum Ausdrud tam. Much die vor einigen Tagen noch diskutierte zentrale Einfuhrbemirtschaftung ist zugunsten starterer Berüdsichtigung Der Ausfuhrintereffen fallen gelaffen worden. Auch steht es jest feft, daß eine Devisentontingentierung nicht mur die Dringlichkeit der einzelnen Einfuhrposition, sondern auch die handelspolitischen Folgen für den Export bei jeder ein. zelnen Einfuhrbeschränkung zu berücksichtigen hat.
Freilich ist ernsthaft zu beachten, daß die Kräfte im Reichs verband der Deutschen Industrie , die ohne Rücksicht auf den Export aus interessenmäßiger Einstellung die Einfuhr einengen wollen, noch nicht lahm gelegt sind. Es bedarf der größten Bach sam feit der Deffentlichkeit, um einseitige Maßnahmen der Reichsbürokratie zu verhindern, die schädliche handelspolitische Folgen für den Export mit sich bringen können.
Infenversicherung von 145,4 auf 60 Millionen Zloin im neuen Finanzjahr.
der
Erhöhung Versicherungsbeitrages Saisonarbeiter von 2 auf 4 Proz., aller sonstigen Arbeiter von ½ auf 2 Broz, der Unternehmer pon 1% auf 2 Broz. Die Wartezeit der Saisonarbeiter wird von 20 auf 26 Wochen erhöht, was die meisten von ihnen um den Unterstützungsanspruch bringt. Der bei allen Arbeiten höchstens zugrunde liegende Tagelohn wird pon 10 auf 6 Zloty, die Unterstügungswoche auf 6 Tage herabgesetzt. Das bedeutet praktisch
die Halbierung der Unterstützungen;
fie betragen fünftig zwischen 10,80 Zloty wöchentlich für Ledige bis 18 loty für eine fiebenföpfige Familie! Ihre Höchstbquer beträgt 13 Wochen, die Möglichkeit ihrer Ausdehnung auf 17 Bochen ist rein theoretisch, nämlich daran geknüpft, daß dadurch keine- Ausgabenerhöhung eintritt.
Dirette Staatshilfe steht nur den Ausgesteuerten und solchen zu, die nur 20 Wochen im Jahre gearbeitet haben und somit feinen Anspruch haben.
Night der polnisch russische Handels-, sondern der Nichtangriffspaft zwischen diefen beiden Staaten scheint feine Aussicht auf Ratifizierung zu haben. Dies zur Berichtigung eines Fehlers im Donnerstag: ,, Abend".
Butausbruch gegen 3talien.
Herabsetzung des Staatszuschusses zur Arbeits- wiederholt bescheinigen lassen müssen, daß seine Ansprüche ver
Volfsbühne.
Paul Schuret: Ramrad Kasper.
Boltsstück vom Manne, der aus dem Krieg heimkehrt. Aus feiner Bahnung sollen die Möbel fortgetragen werden. Die Frau, bie er zurüdließ, hat sich einem Drüdeberger hingegeben. Der Broletarier gestattet nicht, daß Möbel und Frau in die Hände von Unberufenen geraten. Alles das ist nicht nur Wirklichkeit, sondern auch Symbolik und Phantastik. Der Dichter läßt ein reales Stüd und daneben ein Marionettentheater aufführen. Die Mischung gefiel. Denn viel Beifall wurde gespendet. Basic M. H.
Polen betreibt gegen Danzig eine ausdehnende" Wirtschaftspolitik und hat sich vom Oberkommissar des Bölkerbundes, früher dem Engländer 5afing, jetzt dem Italiener Graziani, tragswidrig sind. Das ist socben wieder in bezug auf den Beredelungsverfehr geschehen. Mit einem förmlichen Butausbryd beantworten nun die meisten polnischen Blätter diese Entscheidung Grazianis und drohen, daß Italien für die Haltung des Som miffars mit mirtschaftlichen Nachteilen bestraft werde, fo 3. B. mit der Kündigung des Handelspertrages und mit der Einfuhrsperre gegen italienische Früchte.
Wohin treibt Litauen ? Das Organ der litauischen Kaufleute ruit in feiner neuesten Nummer zum Bontott deutscher Baren auf und fordert die Entfernung sämtlicher deutschen Bürger, die hier geschäftlich tätig sind.
Die Frift zur Abstempelung der spanischen Banknoten ist durch Regierungspetret bis 31. Mai 1932 verlängert morben.
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