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Nr. 156 49. Jahrgang

3. Beilage des Vorwärts

Sonntag, 3. April 1932

Banfenführung nach der Bankenrettung.

Sanierungs- Generalversammlungen.- Das zersplitterte öffentliche Bankwesen.- Konstruktive Aufgaben.

Go unzweifelhaft es ist, daß nach den Staatseingriffen in Deutsch land, Desterreich, Italien und Amerika die Zeit einer rein privaten Bankwirtschaft nicht wiederkehren wird, so wenig ist auf der anderen Seite mit dem staatlichen Eindringen, ja mit der fapitalmäßigen Herrschaft des Staates über große Teile des Bankwesens bereits die Frage entschieden, welche Bedeutung diese neue Stellung des Staates in der Wirtschaft gewinnen wird. Hier handelt es sich nicht um Bor­gänge, deren Entwicklungsrichtung und Entwicklungstempo zwangs läufig gegeben ist. Hier kommt es vielmehr auf die politische Matgestaltung und Willensbildung im Staate und damit auf die Art der Ausübung der neuen staatlichen Funktion entscheidend on.

Der die Reichsregierung fennzeichnende Mangel an Entschlossenheit zur Führung.

ber die Bantensanierung gekennzeichnet hat, fam auch in den Generalversammlungen der Großbanken zum Ausdrud. Bei der neuen Dresdner Bank, deren Aktien sich fast ausschließ lich in Reichshänden befinden, wurden Vorstand und Aufsichtsrat relatio noch am stärksten durch das Reich beeinflußt. Daß die auf Borschlag des Reiches gewählten Aufsichtsratsmitglieder nur eine Minderheit im Aufsichtsrat bilden, braucht nicht entscheidend zu sein; wenn diese Minderheit von einem genügend starken und ziefbeinußten Billen des Reiches getragen wird, so tann sie jederzeit auftretende Biderstände überwinden. Auch daß man in der Generalversammlung ebenso wie in den Zirkularen, die an die Kundschaft versandt wurden, immer wieder als die vornehmste Aufgabe das Ziel betont, die Bank mit dem Staatskapital ,, nadh rein privatwirtschaftlichen Grundfäßen" meiterzuführen, brauchte nur eine harmlose, auf die Stimming der Kundschaft berechnete Flostel zu sein, wenn man annehmen dürfte, daß die verantwortlichen Verwalter des öffent lichen Kapitals in ihrer wirklichen Zielfehung Besseres erstreben. Sehr viel unbefriedigender erscheint der Reichseinfluß auf die Verwaltungszusammensetzung bei der Commerz- und Privatbant. Obwohl Reich und Golddiskontbank die Attien mehrheit haben und man nicht unbedingt proportionale Vertretung zu verlangen braucht, ist doch die Vertretung der Reichsinteressen durch nur zwei Ministerialbeamte und zwei Reichsbanfvertreter im Aufsichtsrat so gering, daß die vier Herren allein die Führung der Verwaltung nicht erfolgreich beeinflussen fönnen.

Roch schlimmer aber ist der Berzicht auf die gerade in diesem Institut bringend notwendige Ergänzung des Vorstandes durch Bertrauenspersonen des Reiches. Gerade menn man sich der Ingeniertheit erinnert, mit der der überdies durch die Vorgänge bei Echultheiß Bazenhofer fompromittierte Commerzbank- Direttor Fried­ rich Reinhart im Falle Ilse Bergbau sich gegen die Inter­effen der Reichsunternehmungen eingestellt hat, fann man es nidit verstehen, daß die öffentliche Hand als Mehrheitsaftionär der Commerzbant es für erträglich halten sollte, die Führung der Ge­schäfte ausschließlich in den Händen des alten Vorstandes zu belassen. Run ist freilich die Neubesegung oder Ergänzung des Vorstandes unabhängig von der Generalversammlung, und man muß drin gend fordern, daß zum mindesten durch eine Vertrauens person des Reiches der Commerzbant- Borstand schnellstens ergänzt

mirb.

Am unerfreulichsten waren aber die Vorgänge in der Generalversammlung der Deutschen Bank und Disconto­Gesellschaft.

Hier liegt freilich eine unmittelbare Reichsbeteiligung am Aftien tapital nicht vor. Aber die auch der Deutschen Bank von der öffent lichen Hand bei der Plazierung ihrer neuen Aftien gewährte Hiffs stellung ist so stark und für den ganzen Sanierungsplan so entschei­dend, daß man wohl als Mindestmaß der Gegenleistung von ihrer Berwaltung hätte erwarten dürfen, daß sie nicht das Vorbild für eine Umgebung der neuen aftienrechtlichen Vorschrif ten geben würde.

Die aktienrechtliche Notverordnung vom September 1931 be­stimmt, daß die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder 30 nich: überschreiten soll. Die Aufsichtsratssitzungen sollen dadurch funktionsfähiger gemacht und die hohe Zahl der für geringe oder gar feine Leistungen Entgelte beziehenden Aufsichtsräte vermindert wer­den. Die DD- Bant mählt aber neben dem Aufsichtsrat einen so­genannten Hauptausschuß von 100 Mitgliedern, der zweimal im Jahr zusammentreten soll, deffen Mitglieder aber einheitlich eine Jahres­pension von 3000 m. pro Kopf beziehen sollen. All denen, die durch das neue Gesetz aus dem Aufsichtsrat verdrängt werden, wird so zwar die Verantwortung genommen, die Pfründen bleiben ihnen aber

erhalten.

Man muß die Frage aufwerfen, ob die Reichsregierung mirtlich gemillt ist, sich eine solche Mißachtung ihrer Verordnungen von einer Stelle gefallen zu lassen, der sie auf der anderen Seite die Emmissionshilfe gewährt und deren böses Beispiel um so ver­roerflicher wirken muß, als es sich dabei um die größte deutsche Bant handelt. Wäre es nicht Aufgabe des Reichskommissars für das Bantgewerbe, der nach der September- Notverord­nung an den Generalversammlungen und Verwaltungssigungen der Banten teilzunehmen und in ihnen zu sprechen befugt ist, gegen offenbare Gesezesumgebungen einer Bankverwaltung Einspruch zu erheben? Die Reichsregierung wäre der Wahrung ihrer eigenen Autorität und ihrer Verpflichtung im Kampfe gegen Mißstände im Aktienwesen es schuldig, die Beseitigung dieses Haupt­ausschusses von Geschentempfängern von der DD­Bant schleunigst zu verlangen.

Noch viel wichtiger ist die Frage, was man mit der neuen Macht des Staates in der Bantenwirtschaft praktisch fun will.

Wir schäßen die fapitalmäßige Beherrschung großer Banken als Faftor der staatlichen Machtstellung sehr hoch ein. Aber es wäre midersinnig, wenn diese öffentliche Macht nur dazu dienen follte, das rein privatmirtschaftliche Nebenein ander und Durcheinanderarbeiten der Bant institute aufrechtzuerhalten.

Das Reich hat heute entscheidenden Einfluß auf das deutsche Kreditwesen durch die Reichstredit- 2.- G., die Akzept­und Garantiebant, die Dresdner Bant, die Com merz und Prinatbant und die Deutsche Bau und Bodenbant, und es hat Einfluß auf einige fonierte Braving banten. Diesem Reichseinfluß tritt zur Selte der große Gettor

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des öffentlichen Bantenwesens, den die Länder und die Kommunalverbände in einer Vielzahl von Instituten beherrschen, die sich zum Teil in ihren Geschäftskreisen überschneiden. Bon dieser Tatsache könnten außerordentliche Möglichkeiten des wirtschafts­regelnden Eingriffes, der Durchsetzung einer gesamtwirt fchaftlichen Führung gegenüber privatwirtschaftlicher In­tereffenzersplitterung ausgehen, wenn es so etwas wie eine einheit liche Leitung des öffentlichen Seftors in unserem Bankwesen gäbe. Das gibt es aber nun leider gar nicht. Man muß von der öffent­lichen Hand im Bantwesen sagen:

..Sie hält die Stüde wohl in der Hand, fehlt leider nur das geistige Band."

Die erste Aufgabe, die einer zielbewußten Führung in der neuen Bankenfituation erwächst, ist die Herstellung dieses geistigen Bandes. Das Reich muß zunächst die ihm eigenen Bankinteressen zu einem organischen Miteinanderarbeiten nach ge­meinsamer Zielsetzung führen. Daran muß sich die Verbindung zwischen den Bankinteressen des Reiches, dem Bankwesen der Län­der und dem der Gemeindeperbände anschließen. Wo sich leber: schneidungen und lebersetzungen zeigen, muß eine Bereinigung vor­genommen werden. Denn das öffentliche Bankwesen darf nicht, wie es an manchen Stellen der Fall ist, ein Beispiel des unorganischen Nebeneinanderstehens bieten, sondern es muß zu einem Muster der rationellen Funttionserfüllung im Kreditsystem ausgestaltet werden.

punft für die Ausübung eines gesamtwirtschaftlich orientierten Einflusses der große öffentlich beherrschte Settor des Bankenmesens heute schon bilden fönnte, so tann es taum noch zweifelhaft sein, daß es durchaus möglich wäre, eine allgemeine Bantenkontrolle in der Kreditverteilung sehr wirksam auszugestalten, wenn nur der entsprechende gemeinwirtschaftliche Wille hinter der Institution stände.

Um die Bankenpolitit vom Standpunkt der deutschen Gesamt­wirtschaft zu beeinflussen, um die Kredite planmäßig nach dem höch sten wirtschaftlichen Nugeffett zur Verfügung zu stellen, muß man freilich zunächst eine flare Uebersicht über die bestehende Ver teilung der Kredite und ihre Bewegungen an der Zentralstelle ge­winnen.

Wir wissen nicht, ob der Bantenkommissar, dessen größter Stolz bisher in der Kleinheit seines Büros bestanden hat, auch nur einleitende Schritte unternommen hat, um bei sich wenig. stens die Großkredite der verschiedenen öffentlichen und privaten Inffitute sichtbar zu machen.

Wir würden es für unerträglich halten, wenn etma sogar zwischen Banken, die dem Reichseinfluß unterstehen wie Dresdner Bant und Commerz- und Privatbank, in Zukunft noch ein nebeneinander und ohne Wissen voneinander laufendes Fehlleiten von Großkrediten möglich sein mürde, mie mir es in erschreckendem Maße z. B. bei den Nordmolle- Krediten oder bei der Bildung der Schultheiß- Kon­fortien in den Skandalen der jüngsten Vergangenheit erlebt haben. Wenn das geistige Band um den großen Sektor des öffentlichen Der Weg zu einer planmäßigen Lenkung des Kapitalstroms in Bankwesens geschlungen ist, ist in erheblichem Umfang die Voraus der deutschen Wirtschaft muß gewiß, wenn schädliche Störungen fegung für eine wirksame, planmäßige Lenkung des Kavermieden werden sollen, schrittweise erarbeitet werden. Aber es pitalstroms nach gesamtwirtschaftlichen Inter kommt darauf an, daß der Wille, von der formalen Banken­essen zunächst auf diesem machtmäßig von den öffentlichen Körper- sanierung zur volfswirtschaftlichen Bankenführung schaften beherrschten Gebiet gegeben. Mit dieser starken macht zu gelangen, vorhanden ist. Dieser Wille darf nicht davon abhängig mäßigen Stüge wird es verhältnismäßig leicht sein, auch das sein, ob der Bankenkommissar, Herr Ernst, geneigt ist, mit seiner übrige Bankgewerbe der öffentlichen Kontrolle in seiner Aufgabe Ernst zu machen. Dieser Wille zur Neugestaltung muß Geschäftsgestaltung und Kreditlentung zu unterwerfen. Der Reichskommissar für das Banfgemerbe hat schon getragen werden von der politischen Machtbildung der Massen der nach der September Notverordnung die Aufgabe, die allgemeine Bevölkerung, die die Leidtragenden sind bei der erwiesenen l Bankenpolitik vom Standpunkt der deutschen Gesamtwirtschaft aus zulänglichkeit des bisherigen Systems der Bankenwirtschaft ohne Fritz Naphtali . zu beeinflussen". Wenn man nun berücksichtigt, welch großer Stü- Führung.

Die Reichsbanf am Märzende.

Wenig Ultimofredite. Aftive Devisenbilanz.

Die Inanspruchnahme der Reichsbank in der letzten Märzmoche war außerordentlich gering. Die Wechselbestände nahmen um nur 59,9 auf 3258,5, die Reichsschazmechsel um 38,6 auf 59,4 mill. Mill. M. Offenbar war der Geldmarkt flüssig, die Wirtschaft Mark zu; die Lombarddarlehen vermehrten sich um 155,0 auf 289,9 brauchte leider immer noch feine neuen Kredite. Da im Gelds verkehr der Banken die Zinssäge in den lezen Tagen stark zurüd­gegangen find, follte die Reichsbant an eine neue Ber billigung der Kredite denken. Für die Flüssigkeit des Geldmarktes spricht auch die Vermehrung der fremden Gelder auf dem zinsfreien Girokonto von 86,2 auf 577,7 mill. M.

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Der Notenumlauf nahm entsprechend der Mehrbean spruchung der Reichsbank zu; der an Reichsbanknoten um 225,2 auf 4231,1, der an Rentenbankscheinen um 7,0 auf 411,4 mill. m. Die Devisenbilanz war erfreulicherweise auch in der letzten Märzmoche wieder attin. Die Devisenbestände nahmen zwar um 0,4 auf 141,8 Mill. M. ab, die Goldbestände ver­mehrten sich aber um 1,6 auf 878,7 mill. M.

Commerzbank- Barmer Bankverein.

Direttor Reinhart bleibt, wie er ist.

In Hamburg hat nun auch die Generalversammlung der Commerz und Privatbank stattgefunden, die deren Sa­nierung und gleichzeitige Fusion mit dem Barmer Bankverein ab schließt. Direktor Reinhart hat eine Rede gehalten, mie man sie von ihm erwarten mußte. Die Banten sind unschuldig an ihrem Zusammenbruch; den Auswirkungen höherer Gemalt hätte mit höherer Gewalt, d. h. der Hilfe des Staates, begegnet werden miljen. Herr Reinhart kann freilich nicht zugeben, daß die über mäßige Inanspruchnahme ausländischer Gelder zu reinen Profit zweden ohne alle volkswirtschaftlichen Rücksichten erfolgte und daß die Julikatastrophe nie eingetreten wäre, wenn die Banken Augen maß und volkswirtschaftliches Pflichtbewußtsein gehabt hätten. Was Herr Reinhart jagte, hatte nur den 3wed, diesen einfachen Tat­bestand des völligen Versagens der Banken mit vielen und starken Borten zu verschleiern.

Es gab auch in Hamburg eine stundenlange Diskussion, in der Kleinaktionäre soziale Rücksichten für sich verlangten, z. B. die Aufwertung des fleinen Aktienbesizes auf den vollen Nominal­wert. Auch wurde die Einsehung eines Untersuchungsausschusses zur Feststellung von Verschlungen des Vorstandes und Aufsichtsrats und von Bankvertretern energisch soziales Berständnis bei dem auch hier wahrscheinlichen Personalabbau gefordert. Die Wünsche der Kleinaktionäre nach Aufwertung und einen Unter­juchungsausschus verfielen der Ablehnung. Direktor Reinhart meinte er blieb auch hier seiner sozialreaktionären Gesinnung freu daß er die Vereinbarung von Abbaurichtlinien ablehnen müsse. Wir halten das für einen Standal, nach dem Reich und Reichsbant auch bei der Commerzbank die Mehrheit haben und nachdem bei der Dresdner und Danatbank die Verein­barung solcher Richtlinien als angemessen erachtet wurde. Freilich rächt sich hier schon die Unentschlossenheit der Reichsregierung an den betroffenen Angestellten; denn die Vereinbarung von Richtlinien hätte zweifellos auch von Herrn Reinhart zugestanden werden müssen, wenn Reich und Reichsbank fich nicht auf 4 von 25 Aufsichtsratsmitgliedern beschränkt hätten. In Düsseldorf fand zur gleichen Zeit die letzte General­versammlung des Barmer Bankvereins statt. Sie beschloß wie die Commerzbank die beantragte Fusion. Der Vertreter ber freige wertschaftlichen Bantangestellten verlangte, daß man sich bei dem Beamtenabbau an die für die Dresdner und

Danatbant vereinbarten Richtlinien halten möge. Aud) hier wurde in diesem Punkt teine Zusicherung gegeben. Kommentar wie oben: ein Standal zu Lasten des Reichs, denn der Barmer Bankverein ist jetzt ein Stück der vom Reich beherrschten Commerzbanf.

Steuererhöhungen in USA .

Ein Defizit von 9 Milliarden- neue Gfeuern von 4 Milliarden Mart.

Das amerilanische Repräsentantenhaus nahm am Freitag die Steuergesetze mit einer Mehrheit von 372 gegen 64 Stim­men an und leitete fie dem Senat zu.

Die Bereinigten Staaten befinden sich, obwohl fie feine Arbeits­Isenunterstützungen zahlen, seit Jahren in außerordentlichen Finanz­forgen, die nur mit denen Deutschlands zu vergleichen find. Während es aber in Deutschland durch eine drafonische Finanzpolitik bis jegt gelungen ist, den Reichshaushalt durch Einsparungen und Steuererhöhungen im wesentlichen zu balancieren, ohne die schwe benden Schulden erhöhen zu müssen, hatte man in den Bereinigten Staaten das Etatdefizit immer bedrohlicher an machfen lassen. Bereits im Rechnungsjahr 1930/31( 1. Juli 1930 bis 30. Juni 1931) betrug das Defizit der Bundesbilanzen 903 Millionen Dollar( 3,79 Milliarden Mark)! Für das Rechnungsjahr 1931/32 rechnet man mit einem Defizit von sage und schreibe 2120 Millionen Dollar, also nahezu neun Milliarden Mart! Daraus ergibt sich natürlich eine entsprechende Erhöhung der schwebenden Schulden des Bundes. Und auch für das kommende Rechnungsjahr, das am 1. Juli beginnt, müßte man mit einem Defizit von ungefähr 1300 millionen Dollar rechnen, wenn nicht durch Steuererhöhungen und Einsparungen ein Ausglcich geschaffen würde.

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Darum hat sich jetzt der amerikanische Kongreß dazu aufgerafft, Steuererhöhungsprogramm zu beraten ein Ent schluß, zu dem er sich vor allem deshalb so schmer durchrang, meil die Wahlen vor der Türe stehen. Und tatsächlich haben die Wahlen auch auf die Steuerberatungen ihren Schatten vorausgeworfen: Die Umsatzsteuer, die ursprünglich als das Kernstück des Steuerprogramms gedacht war, ist gefallen, ebenso aber auch die Erhöhung der höheren Gähe der Einkommensteuer. An ihre Stelle ist ein buntes Steuerbukett getreten, vont der Erhöhung des Briefportos und der Einführung einer Telegramm und Telephonste uer sowie einer Ber gnügungssteuer üb über die Erhöhung der Börsenumsag­steuern bis zu Steuern auf Grammophone, Sportz artitel, Automobile und Zuguswaren.

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Alles in allem erwartet man von den neu beschlossenen Steuern eine Erhöhung der Einnahmen um mehr als eine Milliarde Dollar im kommenden Rechnungsjahr, so daß zu­fammen mit gewissen Einsparungen die Deckung des Etats­defizits im Rechnungsjahr 1932/33 vom Repräsentantenhaus er­hofft wird. Es versteht sich aber von selbst, daß alle Einnahmen­und Ausgabenschägungen mitten in der Krise auf schr unsicheren Grundlagen beruhen. Sicher ist vorläufig nur das Anschwellen des Defizits bis zum heutigen Tage.

Gewinnabschluß im Viag- Konzern. Innwerk, Bayerische Aluminium- AG. 6 Proz Dividende.

Bei der zum Reichskonzern Biag gehörenden Innwert Bane­rische Aluminium A.-G. ging die Stromerzeugung um 66,4 auf 468,8 Millionen Kilowattstunden im Jahre 1931 zurück. Die Erzeugung blieb um rund 83 Millionen Kilowattstunden unter der Lei stungsfähigteit des Werks.

Die Ertragsrechnung ist aber trotz dieses Leistungsrüdganges günstig. Bei 2,60 gegen 2,57 millionen Mart Betriebsgewinn mird