KP. Deutschlands? lFortsetzung von der I.Seite.) kämpf mn den Reichspräsidenten :„Sowjet-Deutfchland." Diefe Parole ist allein aus den Verlegenheiten der bol- schewistischen Regierung in Rußland entstanden. Die russische Regierung hat im eigenen Lande mit zahllosen Wirtschaft- lichen Schwierigkeiten zu tun, ohne ihrer Herr werden zu können. Ueberall Unzufriedenheit und Gärung. Vermehrt durch die bolschewistische Politik im Fernen Osten. Wo die russische Regierung den imperialistischen Plänen Japans nicht nur nicht ernsthaft entgegentritt, sondern sie sogar mindestens indirekt fördert: z. B. durch die russische Notifizierung der Ernennung des Präsidenten der chinesischen Ostbahn, den die von Japans Gnaden eingesetzte neue mandschurische Regie- rung ernannt hat. Trotzdem müssen die Kommunisten in Deutschland rufen:„Hände weg von China !" Genau so verlogen ist die andere Parole. Nach dem Attentat auf das Mitglied der deutschen Vertretung in Moskau , Twardowfki, schrieb die offiziöse„Moskauer Rund- schau", daß die breiten Massen der Sowjetunion um so mehr über das Attentat empört gewesen sind, als sie sich dessen bewußt waren, daß der Anschlag sich gegen einen Vertreter Deutschlands richtete; gegen das Deutschland , das als erste Großmacht vor etwa zehn Jahren in Rapollo mit Sowjet- rußland einen weitgehenden politischen Vertrag geschlossen habe und dos seither in friedlichen Beziehun- g e n zu Rußland stehe. Trotzdem müssen die Kommunisten in Deutschland rufen: Nieder mit der deutschen Republik, es lebe die russische Provinz Sowjet-Destschland! Trösterin„Weltrevolution�. Um das eigene Volk von den wirklichen Ursachen seiner Leiden abzulenken und um es zu beruhigen, wird es von der bolschewistischen Regierung wieder einmal auf die erlösende Kraft der unmittelbar bevorstehenden Weltreoolution vertröstet. In Deutschland soll die Revolution mit Hilfe der Hakenkreuzler herbeigeführt werden. Darum befehlen die Bolfchewisten den Kommunisten in Deutschland politisch so zu manöverieren, daß eine proletarische Einheitsfront gegen die Faschisten unter allen Umständen verhindert wird. Am liebsten hätten die Bolfchewisten die Kommunisten auf- gefordert, bei der Wahl des Reichspräsidenten direkt für Hitler zu stimmen. Wie beim faschistisch-bolschewistischen Volksentscheid in Preußen. Nur die Spuren schrecken. Und schließlich ist ja auch jedes kommunistische Kreuz im Stimmzettel für Thälmann ein Haken- kreuz für Hitler. Die Lebensinteressen des deutschen Proletariats sind den Bolschewisten gleichgültig, die Verhältnisse in Deutschland sind ihnen nicht bekannt. Wie sie Millionen russischer Arbeiter und Bauern ihren Machtgelüsten bedenkenlos geopfert haben, so sind die Bolschewisten bereit, auch deutsche Proke- tarier sinnlosen Experimenten zu opfern. Die kommunistischen Arbeiter glauben an bolschewistische Ideale, die nicht vorhanden sind, sie folgen Führern, die keine Führer sind. Unter großen Opfern und Enttäuschungen werden die kommunistischen Massen aus einer Illusion in die andere getrieben. Ist das»Marxismus "?- Nein! A n g e l i c a B a l a b a n o f f, die gewiß nicht zu meinen politischen Freunden gehört, die ich als Kampfgenossin Lenins kennenlernte, hat die trüben Quellen bolschewistischer Machen- ichaften gründlich erforscht. In ihrer Schrift über die Er- ziehung der Massen zum Marxismus macht sie an den bol- � schewistischen Methoden deutlich, wie eine Agitation für den � Marxismus nicht getrieben werden darf. Da schreibt' sie u. a.: ..Die verhängnisvoll« Wirkung der Bolschewisten auf die russische und internationale Revolution besteht darin, daß sie große Teile des Weltproletoriats der ruffischen Revolution entfremdet haben. ... Die Agitation, d. h. die Erziehung der Massen zu objektiv- wissenschaftlichen Denkmethoden, zum selbständigen Handeln, zum Glauben an ihre historische Mission, an ihre revolutionäre Sendung, wurde dazu mißbraucht, die Massen in Intrigen und persönlichen Klatsch hineinzuziehen, in ihnen die n i e d r i g st e n Instinkte des Denunziantentums, der Rebenbuhlerei, des Eigennutzes zu wecken, wobei bei einer jeden Verschiebung der Macht- und Gunstverhältnisse der tonangebenden Instanzen die- jenigen in den Kot gez»rrt wurden, die gestern für unfehlbar ge- halten worden waren... Das traurigste Fazit dieses Treibens ist, daß die Massen mit Recht hinter den von der Kommunlstischen Internationale stammen- den Erlassen, Parolen, Exkommunikationen nur das Spiel jeweiliger Intrigen in allen Ländern sehen. Was ihren Glauben an den So- zialbmus tief erschüttert hat und die revolutionäre Agitation und Propaganda um ihr Prestige brachte." Dies Urteil über die Bolschewisten, das auf gründlichster Sach- und Personenkenntnis beruht, ist hart, aber treffend. Der Tag wird kommen, da werden auch die gutgläu- bigsten kommunistischen Proletarier aus der bolschewistischen Vernebelung heraus den Weg zu ihrer Klasse, zu ihren kämpfenden sozialdemokratischen Klassen- genossen finden! Artur Crißpien. Freunde der Hedemannstraße. Die„Rote Kahne" zum Eingreifen des Polizeipräsidenten. Der Berliner Polizeipräsident hat die Berliner SS. - und SA.- Büros in der Hedemannstrahe geschlossen. Was beweist das? Noch der„Roten Fahne" nur, daß er mit den Nazis unter einer Decke steckt. Die„Rote Fahne " schreibt: __..Selbstoerständlich handelt es sich auch hierbei nur um eine S ch e i n a k t i o n... Wir warnen die Arbeiter, sich durch solche Scheinaktion sn gegen die Nazis verwirren zu lassen." Woraus hervorgeht, wie fatal den Bundesgenossen der Nazis im kommunistischen Lager die Aktion der Polizei gegen die Hede- nwnnstraßc ist. Sie haben Angst, daß die Arveiter ihnen in Scharen davonlousen, wenn sie zur Erkenntnis kommen, daß Sozialdemo- traten die Nazis bekämpfen, die KPD . den Nazis aber Hilis- dienste leistet.
Die Schüsse auf Twardowsti. Oer Prozeß gegen Stern und Wassiljew.
Riga , 5. April. (Eigenbericht.) Vor dem Obersten russischen Gericht haben sich seit Montag der Attentäters auf den deutschen Botschaftsrat Twardowski namens Stern und fein angeblicher Komplice Wassiljew zu verant- worten. Die Anklage oertritt K r y l e n k o. In der Anklageschrist wird die Todesstrafe für beide Angeklagte gefordert. Stern, der einen überaus verwirrten Eindruck macht, sagte im Verlauf der Montagsverhandlung aus, daß nach seiner Ueber- zeugung ein ausländischer Diplomat zwecks Störung der außenpolitischen Beziehungen der Sowjetunion habe erschossen werden müssen. Entgegen seinen stüheren Aussagen er- klärte Stern aber zugleich, daß der Anschlag aber eigentlich dem deutschen Botschafter gegolten habe, ohne daß dabei politische Ueberlegungen mitgespielt hätten. Im weiteren Verlauf der Verhandlungen richtete der Oberste Staatsanwalt an die Angeklagten die Frage, ob vor dem Attentat irgendwelche Verhandlungen mit diplomatischen Hinter- männern über fernöstliche Gefahren und andere Dinge vor sich gegangen wären. Stern be st reitet derartige Verhandlungen, während sein Komplice Besprechungen solcher Art zugibt. Aber welche Ausländer und ausländischen Häuser angeblich hinter den Verschwörern stehen, ist bisher nicht geklärt worden und dürste wahrscheinlich auch nicht geklärt werden, weil diese Verschwörer zu- nächst nur in der Phantasie der Sowjetbehörden bestehen. Wie rein das Gewissen der Sowjetregierung in dieser Beziehung ist, ergibt sich daraus, daß die entsprechenden Dinge nicht öffentlich, sondern heute oder morgen in einer Geheim- sitz un g erörtert werden sollen. * Schon der Beginn des Prozesses zeichnet sich durch sine Fülle von Rätseln aus. In der gedruckten Anklageschrift sind alle Stellen, die sich auf die angeblichen ausländischen Hintermänner be- ziehen, durch Gedankenstriche ersetzt. Dafür soll darüber nur in einer Geheimsitzung verhandelt werden. Warum dieses Theater? Wenn die auf Wassiljews Ge° ständnissen beruhenden Behauptungen über ausländische Auftraageber wahr sind, dann läge es doch im höchsten Intereesse der Sowjetunion , diese Hintermänner öffentlich zu entlarven und endlich Beweise für die seit Jahren von Moskau behauptete sowjeffeindliche Tätig- keit gewisser ausländischer Regierungen vor aller Welt zu erbringen. Warum statt dessen diese Flucht in die Dunkelkammer? Offenbar
doch nur, weil diese„Beweise" einer öffentlichen Nachprüfung nicht standhallen und sich sehr bald als GPU.-Märchen erweisen würden, erdichtet zur Erbauung der bolschewistischen Gläubigen in Rußland , Deutschland und der übrigen Well. Dieser Verdacht liegt um so näher, als sich die Anklage auch auf Angechen von Menschen stützt, die die GPU. l ä n g st er- schössen hat. Mit solchen toten„Kronzeugen" läßt sich alles mögliche anfangen, nur eines nicht: man kann denkfägie Menschen nicht zwingen, an die Wahrheit derartig konstruierter Anklag«- schriften zu glauben. Freilich gibt es einen anderen, lebenden Belastungszeugen, nämlich den Mitangeklagten Wassiljew, einen von der Sorte, die in allen derartigen GPU.-Prozessen seit Iahren auftauchen: das ist der Angeklagte, der alles aussagt, was Krylenko von ihm hören will und sogar noch mehr. Diesmal scheint aber eine ern st hafte Panne eingetreten zu sein. Der Angeklagte Stern, der offensichtlich nichts mehr zu verlieren hat, widerruft seine Geständnisse aus der Vorunter- suchung bezüglich seiner angeblichen Anstiftung durch Wassiljew und schreit in den Saal hinein, daß ihm die GPU. diese Geständnisse durch „nicht europäische Methoden" erpreßt hat. Er habe die Tat allem und auf eigene Faust begangen. Der Bericht der offiziellen russischen Telegraphen-Agentur unterschlägt diesen grassierenden Berzweiflungsauf- schrei eines Mannes, der wohl enffchlossen ist zu sterben, aber sich nicht noch in seinen letzten Stunden zum Werkzeug einer Justiz- komödie im Interesse eines Regimes machen will, das er aus tiefster Seele haßt. Aber aus den Berichten bürgerlicher Korrespondenten erfährt man diesen Ausruf doch. Wie die Sache enden wird, läßt sich schon jetzt unschwer prophe- zeien: Stern, der vielleicht seinen Kopf gerettet hätte, wenn er brav alles über feine„ausländischen Hintermänner" zugegeben hätte, wird jetzt nach diesem Widerruf und nach der Enthüllung der Foller, t>är er ausgesetzt war, bestimmt erschossen werden. W a s s i l- j e w wird der Form halber zum Tode verurteill und irgendwohin abgeschoben werden, wo er„reumütig" an dem„sozialistischen Aus- bau" der Sowjetunion wird mitarbeiten dürfen unter der Bs- dingung, daß er das Maul hält über die Rolle, die er als„An- geklagter" in dieser gangen Affäre gespielt hat.
Mörder in der Razi-Partei Wohin die politische Verwilderung führt— Oer Mord an der Sechzigjährigen
Politische Verwilderung und kriminelles Handeln hausen nahe beieinander. Die Uebergäng« sind hier fließend. Kein Zufall, daß gerade bei den Nationalsozialisten und der SA. selbst unter den führenden Persönlichkeiten so viele Vorbestraft« ihr Unwesen treiben. Kein Wunder auch, daß der Lljährige T., der am 31. No- vember v. I. in der Stephanstraß« seine Tante, die öOjöhrige Frau Sch. tötete, Nazi war. Wie ein Symbol ist e», daß er den ersten Würgeoersuch an der allen Frau ausgerechnet mit der Kell« vornahm, die er als Mitglieo der NSDAP , angeschafft hatte, an- geblich, um sich vor Ueberfällen zu schützen. Als die Kette nicht genügte, erwürgte der Unhold die Sechzigjährige mit den Händen. Heute steht T., wegen Mordes angeklagt, vor dem Land- gericht l. Cr ist ein kräftiger Mensch, spricht aber so leise, daß man ihn kaum oerstehen kann. Man weiß nicht: ist es Reu« wegen der unmenschlichen Tat, ist«s die Schande vor der Lage, in die er sich gebracht hat, oder tun ihm seine Eltern leid, die ihm unzählige � Male verziehen und nichts unversucht gelassen haben, aus ihm einen ordentlichen Menschen zu machen. Schon als kleiner Junge ent- � wendete er den Eltern wiederholt Geld: er war der Jüngste von sechs Kindern, die Mutter verwöhnte ihn. Auf der ersten Stelle hielt er es bloß ein Jahr aus, auf der dritten entwendete er 200 M., in der vierten hielt er es drei Jahre aus. Er war unterdes als Achtzehnjähriger Mitglied der NSDAP , geworden. Anfang 1930 lernte er auf seiner Arbeitsstelle ein junge- Mädchen kennen, das viel Geld brauchte; der Angeklagte mißbrauchte das Vertrauen. das man ihm entgegenbracht«, entlockte einem Arbeitskollegen 1800 M., schenkte einen Teil davon seiner Freundin, gab den Rest seinem Freund zur Aufbewahrung und fuhr nach Hamburg . Er
wurde verhaftet, bekam vier Monate Gefängnis und wegen einer Hamburger Zechprellerei«ine Strafe von zehn Tagen; diese wollte er nicht absitzen, sondern er entwendete seinen Eltern 200 M., mietete sich bei einem befreundeten Studenten ein; in sieben Tagen war das Geld verjubelt. Am 31. November begab sich der Angeklagte in die Wohnung seiner Tante Sch. in der Stephanstraße. Der Neffe kam ihr un- heimlich vor. Während sie zu einer Nachbarin ging, um sie zu bitten, daß sie zu ihr komme, entwendete der Angeklagte in der Wohnung ein Portemonnaie, und kaum war die Tante zurück, da warf er ihr von hinten die N a z i k e t t e um den Hals. Beide stürzten zu Boden, die Tante schrie:„Kurt, was mach st du, l a tz l o s l" Die Kette riß, der Angeklagte packte die alle Frau an der Kehle und erwürgte sie. Er wischte ihr wll dem Taschentuch vom Gesicht das Blut ab, durchwühlte die Schubfächer des Vertikos nach Geld, fand keines, und nahm eine Anzahl Schmucksachen an sich. Die Nachbarin, die trotz ihres Klopfens und Klingelns keinen Einlaß fand, holte einen Polizeibeamten, der sich an der Haustür postierte. Der Angeklagte össneie plötzlich die Wohnungstür, lief an den Frauen vorbei: die Tante sei ohnmächtig, er wolle einen Arzt holen, lief mit den gleichen Worten an dem Beamten vorbei und verschwand. In seiner Wohnung schrieb er an seine Eltern, indem er sich als Täter bezeichnete, offenbarte sich seiner Freundin, die ihm das verstörte Wesen anmerkte, verbrachte mit ihr noch den Abend in intimem Verkehr, und wurde am nächsten Morgen in der Wohnung der Freundin verhaftet.
Nächtliche Schlägereien. 69 Kessnahmen— Lleberfall auf Reichsbanner. 3n der vergangenen Nacht kam es in verschiedenen Stadttellen wieder zu blutigen Schlägereien, bei denen es mehrere verletzte gab. In mehreren Fällen versuchten Hakenkreuzler über Reichsbannerleut« herzufallen, die von der Kundgebung in den Tennishallen kamen. Die Angriffe wurden energisch zurück- gewiesen: mehrer« Reichsbannerangehörig« erlitten Verletzungen. Ein besonders hinterhältiger Ueberfall wurde auf dem Hochbahn- Hof Gleisdreieck auf den 21 Jahre alten Studenten und Reichsbannermann Rudols Schulze aus Pankow verübt. Mehrere Nazis schlugen aus Sch. ein und brachten ihm erhebliche Kopf- Verletzungen bei. Der Uebersallene mußte in das Urbankrankenhau- gebracht werden. Di« nationalsozialistischen Rowdys sprangen in «inen abfahrbereiten Zug und entkamen.— Auf dem Bahnsteig?. des Bahnhofs Treptow provozierten Nazis mehrere Reichs- bannerleute, so daß es zu einem Handgemenge kam. Sechs Haken- kreuzler wurden festgenommen. In der B r u n n« n st r a ß«, Ecke Usedomstraße, prügelten sich Nazis und Kommunisten. Zwei an der Schlägerei Beteiligte wurden verletzt. Di« Polizei vorhaftete vier Kommunisten und sechs Nationalsozialisten.— Die Nachforschungen nach den Tätern, die gestern abend im Verlauf einer halben Stunde annähernd 20 Litfossäulen in Brand st eckten, sind bis- her ergebnislos verlausen. All« Polizeibeamt«, die in den folgen- den Nächten Streifen- und Patrouillendienst machen, sind angewiesen worden, auf die Plakatsäulen besonders zu achten. «i? Insgesamt wurden in der letzten Nacht 69 Personen — 38 Hakenkreuzler, 24 Kommunisten und 7 Parteilose— festgenommen. Ein Teil ist bereits in der Nacht wieder entlassen worden, 33 befinden sich noch im Gewahrsam: sie werden fast aus- nahmslos dem Schnellrichter zugeführt werden.
Nationaisozialistisches Affentheater. Uns wird geschrieben: Im Anschluß an die Lustgartenkund- gebung der Nazis am Montag zog ein größerer Trupp SA.-Leute mtt Musik nach dem Kleinen Tiergarten in Moabit . Es handelt sich vorwiegend um junge Leute, die zum großen Teil in Hemdsärmeln mit Mütze und Sturmriemen einhermarschierten. Im Zuge wurden Hakenkreuzfahnen mitgeführt. Die Moabiter Arbeiterschaft ließ sich durch das Auftreten der Nationalsozialisten nicht provozieren. Was besonders empörend auf die Arbeiterschaft wirkte, war die Tatsache, daß die Nazis unter den Klängen des alten Sozialistenliedes„Brüder zur Sonne..." anmarschierten. Es zeugt von de? geistigen Armut der Nationalsozialisten, dieser von der Schwerindustrie ausgehaltensn„Arbeiterpartei", wenn sie sich zu derartigem geistigen Diebstahl herbeilassen. Darüber tonnte man unter den Arbeitern, die Zeuge des Naziaufmarsches wurden, manches hören. Viele wandten sich ab mit den Worten: Dieses „Affentheater" kann man nicht mit ansehen. Nichter für Hindenburg . Der Republikanische Richterbund erklärt: Wählt Hindenburg ! Nur seine Wahl gewährleistet die Aufrechterhaltung von Verfassung und Recht. Der Reichsoorstand des Repudlikanischen Richterbundes: Freymuth, Senatspräsident: Großmaiui, Reichs- nerichtsrat; Günther, Ministerialdirektor; Kämpffe, Karo, Land- gerichtsräte; Kroner, Oberverwaltungsgerichtsrat ; May, Oberstaats- anmalt; Weiland, Amtsgerichtsdirektor. Philippinen in 8 Jahren selbständig? Mit 306 gegen 47 Stim- men Nahm das Repräsentantenhaus ein Gesetz an, nach dem die Philippinen nach Ablauf von 8 Iahren ihre Unabhängigkeit er- halten sollen. Der Entwurf geht nunmehr dem Senat zu. Es ist zu erwarten, daß Präsident Hoooer das Veto gegen das Gesetz einlegen wird.