Nr. 16249. Jahrgang
2. Beilage des Vorwärts
Minister Schlange rechnet ab.
„ Die wirtschaftlichen und politischen Scheuklappen der Landwirtschaft."
Reichsminiffer Schlange- Schöningen, der Reichskommissar für die Osthilfe, wandte sich gestern im Offmarken- Rundfunk in längeren Ausführungen an die ostpreußische Bevölkerung. Die Worte des Ministers ließen an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Mit besonderem Nachdruck wies der Minister auf die ungeheuren Opfer hin, die das verarmte deutsche Bolf in seiner Gesamtheit für den Osten aufgebracht hat.
Der Redner führte im einzelnen aus: Mag man politisch ſtehen, wo man will, aber man muß der Wahrheit die Ehre
geben, daß
feine Regierung in Deutschland so entschlossen für die Rettung des Offens eingetreten ist wie das jetzige Reichsfabinett.
Das Sicherungsverfahren gegen 3wangsversteigerungen ist ganz zweifellos einer der stärksten Eingriffe, die jemals zugunsten eines Berufsstandes im Wirtschaftsleben eines fultivierten Volkes durchgeführt wurden. Rein Agitations: redner brauche carüber die Regierung zu belehren, daß damit die östliche Landwirtschaft noch nicht aus der Krise befreit sei. Niemand aber könne bestreiten, daß damit zunächst einmal der ab solute Berfall von rund 60 000 Agrarbetrieben aufgehalten worden sei. Der Weg zur Gesundung fönne nicht von heute auf morgen kommen, sondern mur in langwieriger, zäher Arbeit. Und auch dann nur, wenn die Landwirtschaft allmählich selbst anfange, die Dinge nicht nur parteipolitisch zu sehen, sondern sach lich mitzuarbeiten. Die Umschuldung könne natürlich nur für die Betriebe, die nach sanierungsfähig seien, in Frage kommen. Bei den anderen Betrieben werde jene Siedlungspolitik im großen Stil durchgeführt, die der Osten brauche und die z. B. auch ein Antrag der Deutschnationalen im Provinziallandtag von Bommern vor eini den Tagen gefordert hatte. Der Minister erklärte hierzu, er nehme es als selbstverständlich an, daß der Antrag nicht nur aus agitatorischen Gründen erfolgt sei.
Eine Hauptsorge der nächsten Zeit sei es, somohl Genossenschaf ten wie Handel und Gewerbe im Osthilfegebiet wieder flott zu machen. Auch müsse man auf einen besonderen Schutz der Landwirtschaft bedacht sein, damit die Grundlagen einer gefunden Sozialpolitik erhalten bleiben.
Man könne heute nur mit der Arbeiterschaft gemeinsam leben oder gemeinsam zugrunde gehen.
Die gemeinsame praktische Arbeit zum Wiederaufbau würde um so eher Früchte tragen, wenn der agrarische Berufsstand aufhört, politisch und wirtschaftlich mit Scheuflappen durch die Welt zu laufen. Der Landwirtschaft in der ganzen Welt geht es feineswegs beffer als der deutschen , und es ist doch so, daß es in Deutschland nicht etwa den Landwirten allein schlecht geht, sondern dem ganzen Volke.
Wie muß es aber auf das ganze Bolf wirken, wenn eine verwilderte Agitation in dem Augenblid behauptet, die Reichsregierung sähe dem Berfall des Ostens tatenlos zu, wo die Regierung eben im
Begriff ist, 600 Millionen Mark zur Entschuldung und Erniesicherung in die östliche Landwirtschaft hineinfließen zu lassen. Wenn die
Landwirte dieser vermilderten Agitation so urteilslos wie bisher verfallen, so graben sie sich damit nur ihr eigenes Grab.
Donnerstag, 7. April 1932
Kreuger als Menetekel.
Die Lehren aus Kreugers Bilanzfälschung.- Internationales Bilanzrecht und Sozialismus.
In einem deutschen Blatt erschien eine Artikelferie über Jvar| Präsidentenwahl sofort zunichte gemacht murde. Die Enthüllungen Kreuger , in der auch versucht wurde, die wahre Ursache des über die Bilanzfälschungen bedeuten eine neue Vertiefung der BerSelbstmordes aufzudecken. Diese Ursache soll erzweif- trauensfrise, und ihre Wirkung fann sehr nachhaltig merden. Wie lung an der Menschheit" gewesen sein. Auch sonst entstanden kann man erwarten, daß die Angst vor der Festlegung des gesparten um die zweifellos ungewöhnliche Persönlichkeit von Kreuger sen- Geldes in Kapitalanlagen überwunden wird, wenn allmählich der timentale Legenden. Diesen Legenden war nur ein furzes Leben Eindruck entsteht, daß die Erzeugung falscher Bilanzen zum wichtiggegönnt. Der vorläufige Bericht der Revisionsfirma sten Zweig der kapitalistischen Produktion geworden ist? Price Waterhouse and Co. läßt das Schicksal von Kreuger in einem ganz andern Licht erscheinen. Schon die Bilanz der A. B. Kreuger and Toll für 1930 mar gefälscht, und die Schuld an der Bilanzfälschung trug Ivar Kreuger selbst.
,, Es steht außer 3meifel", heißt es im Bericht der Revisionsfirma ,,, daß die Bilanz der Gesellschaft per 31. Dezember 1930, obwohl sie mit den Büchern übereinstimmt, doch ein vollfommen unrichtiges Bild der wirklichen finanziellen Lage gibt. Ge= mäß den persönlichen Direktiven von Ingenieur Kreuger wurden in den Büchern Eintragungen vorgenommen, wodurch einerseits die Forderungen der Gesellschaft an Ivar Kreuger sowie nahestehende Gesellschaften beseitigt wurden, und andererseits die eigenen Schulden der Gesellschaft an andere nahestehende Gesell schaften verschwunden sind, oder Buchattiva in bedeutenden Beträgen neugeschaffen wurden... Diese Buchmanipulationen scheinen sich auch auf die Gewinn- und Verlustkonten der Gesellschaft erstreckt zu haben. Durch fiktive Posten wurde eine bemerkenswerte Erhöhung des Gewinns für das Jahr 1930 geschaffen."
Es handelt sich also um Fälschungen der primitivsten und schlimmsten Art, die am wenigsten durch eine„ Berzweiflung an der Menschheit" erklärt werden dürfen. Trotzdem märe es, glauben wir, falsch, jetzt Ivar Kreuger , dessen persönliche Eigenschaften so gerühmt wurden und seinem Konzern viel Bertrauen gewonnen haben, nachträglich als einen ordinären Betrüger darzustellen. Das mar Ivar Kreuger sicher nicht. Freilich nicht aus Liebe zur Menschheit, aber auch nicht bloß aus nackter Geldgier versuchte dieser erfolg reichste der Kapitalisten unserer Zeit mit allen und schließlich mit ausgesprochen strafbaren Mitteln sein Werk zu halten. Indem er gegen die ungeschriebenen Geseze verstieß, diente er dem wichtigsten ungeschriebenen Gesetz der Gesellschaft, die selbst ihr Handeln durch jene geschriebenen Geseze geordnet hatte, dem Gesetz der tapitalistischen Macht.
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Kreuger führte einen verzweifelten Kampf um die Erhaltung seiner Machtstellung, die zugleich als höchfte Offenbarung der kapitalistischen Genialität erschien. Neben der strengen bürgerlichen Moral und neben den Vorschriften des Strafgesetzbuches gilt in dieser Gesellschaft als oberste Norm der Erfolg. Die Sieger werden nicht verurteilt. Verbrecher ist, mer scheitert. Wenn man das Entstehen der großen Vermögen genau untersuchen und nach den strengen Grundsätzen des Rechts und der Moral prüfen mürde, wie viele der ungekrönten Könige der kapitalistischen Welt würden dieser Brüfung standhalten? Der ungekrönte König Joar Kreuger schien auf seinem Wege zur Macht seine Sauberkeit erhalten zu haben; um die errungene Machtstellung zu retten, ist er ein Bilanzfälscher geworden.
Zu wem darf man Bertrauen haben, wenn jogar Kreuger die ganze Welt belogen hat?
Dieser Zustand stellt schon an sich eine vernichtende Kritit der fapitalistischen Wirtschaft dar, zumal er offensichtlich aus den mächtigsten Triebfräften des kapitalistischen Handelns entsteht.
Die Wiederbelebung der Wirtschaft läßt sich aber nicht bis zur Beseitigung des Kapitalismus vertagen. Es ist unmöglich, den Kapitalismus zu einer krisenlosen Wirtschaft zu gestalten, und der Weg aus der gegenwärtigen furchtbaren Not muß durch die Ueber= mindung der Vertrauenstrife führen. Es flingt vielleicht zu nüchtern, muß aber ausgesprochen werden, daß die Lehren
eine grundlegende Aenderung der Publizität der fapitalistischen Unternehmungen
notwendig machen. und nicht nur in diesem oder jenem Lande, sondern international. Der Kreuger- Konzern war feine Angelegenheit eines einzelnen Landes. Sein Zusammenbruch wirkt in der Wirtschaft der ganzen Welt. Seine Bilanzfälschungen verschärfen die internationale Vertrauenskrise. Daraus ergibt sich die Forderung nach einer internationalen Vereinbarung über die Publizitätsvorschriften, die eine wirkliche Durchleuchtung der Lage der Unternehmungen sichern müssen und über die Organisation einer mirksamen kontrolle, da ohne solche Kontrolle die besten Vorschriften nur ein Fezen Papier bleiben würden. Indem wir eine solche Reform im Rahmen der kapitalistischen Wirtschaft verlangen, sagen mir auch heute mit allem Nachdruck, daß eine vollkommene Heilung der unerträglichen Uebel der gegenwär tigen Wirtschaft in diesem Rahmen nicht erzielt werden kann. Jpar Kreuger hat selbst sein eigenes Todesurteil ausgesprochen und vollstreckt. Es ist die Aufgabe der Arbeiterbewegung, dafür zu sorgen, daß das Vermächtnis Ivar Kreugers zum Todes= urteil für den Kapitalismus wird.
„ Ein Trauerspiel für Schweden ."
Unabsehbare Folgen der Bilanzfälschung.
Die Mitteilungen der Untersuchungskommiffion über die Bilanzfälschungen Ivar Kreugers haben auf die schwedische Oeffentlichkeit vernichtend gewirkt. Aber auch außerhalb Schwedens hat der Bericht der Untersuchungskommission wie eine Bombe eingeschlagen, obwohl schon die erste Berlautbarung der Sachverständigen die Möglichkeit für kommende peinliche Enthüllungen offen ließ.
Kleiner Berlust bei Hüttenwerk Kayser. muß nicht immer mehr Lurus" bedeuten, aber immer, solange der der schwedischen Regierung für die Skandinaviska Bant
Beschäftigung noch befriedigend.
Die Hüttenwerke Wilhelm kanser- Niederschöneweide 2.-G. schließt das Geschäftsjahr 1931 mit einem Berlust von 217 000 m. ab, während im vorhergehenden Jahr eine Dividende von 6 Pro 3. ausgezahlt wurde. Unter Berwendung des Gewinnvortrages von 1930 in Höhe von rund 144 000 m. verringert sich der Berlust auf knapp 73 000 m.
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Die kapitalistische Wirtschaft wird durch das Streben nach Geminn getrieben. Auf den Höhen der kapitalistischen Welt er scheint dieses Gewinnstreben als Machtstreben. Mehr Geminn" Kapitalismus besteht ,, mehr Ma ch t". Es sind Beispiele von Kapitaliften bekannt, die persönlich sehr bescheiden, ja nahezu asketisch lebten. Von brennender Machtgier und vom Stolz der Machthaber erfüllt waren sie alle. Dieser Stolz scheint es nicht zu erlauben, daß eine erlittene Schlappe offen zugestanden wird. Ein solcher Machthaber findet nicht einmal den Mut, der Tatsache Rechnung zu tragen, daß sein Unternehmen nicht absolut frisenfest ist.
Das Schicksal solcher Bersönlichkeiten fann psychologisch ungemein interessant sein, es fann einem Dichter und Soziologen einen ungewöhnlich dankbaren Stoff bieten. Man darf aber nicht den ganzen Stoff den Psychologen und den Dichtern überlassen, da es sich um Dinge von ganz großer prattischer Bedeutung handelt.
Trotz der zerrütteten Verhältnisse auf dem Metallmarkt haben die Betriebe des Unternehmens auch im letzten Jahr noch be friedigend arbeiten fönnen. Nur die weitere Berengerung der Preisspanne zwischen Alt- und Neumetall ein wichtiger Betriebszweig des Unternehmens ist die Verhüttung von Altmetall hat sich natürlich ertragsdrüdend fühlbar gemacht. Die zur Zeit vorhandenen Auftragsbestände sichern den Betrieben für absehbare Zeit Beschäftigung. Die Verluste sind 1931 in wesentlichen durch die Kundschaft entstanden, da ein industrieller Großfunde zusammenbrach und ferner ein Liefervertrag, auf den das Werk bereits größere Vorschriftszahlungen geleistet hatte, nicht zur Aus- händers und eines Gläubigerbeirats zu liquidieren. Die Abführung gelangte.
Der Selbstmord Kreugers hat schändliche Nachwirkungen für die Wirtschaft der ganzen Welt gehabt. Es sei hier daran erinnert, daß durch diesen Selbstmord der günstige Eindruck der ersten deutschen
ſtoßzung der einzeinen Bermögenswerte erfolgt durch die bisherigen
Inhaber Otto und Frizz Adam unter Aufsicht des Treuhänders.
Der Vergleichsvorschlag von Junkers. Forderungen bis zu 100 M. voll entſchädigt. Der Erlös aus den Nach dem Vergleichsvorschlag werden die kleinen Gläubiger mit
Einjähriges Moratorium beantragt.
Professor Junters hat am Mittwoch bei dem Amtsgericht Dessau den Vergleichsvorschlag eingereicht. Von den Junkers- Werken wird hierzu eine Erklärung veröffentlicht, wonach Professor Junkers für die Firmen Forschungsanstalt Hauptbüro Junkers- Werke, Junkers u. Co. und Kalorieferwerk den Vergleichsvorschlag eingereicht hat, nachdem die Mehrheit der Gläubiger ihr Einverständnis mit der Eröffnung des Vergleichsverfahrens gegeben hat. Die übrigen Werke des Junters- Konzerns, die Flugzeugwerf 2.-G. und Motorenbau G. m. b. 5. merden vermutlich noch im Laufe der Woche gleichfalls den Vergleichsantrag stellen.
Der Vergleichsvorschlag von Professor Junkers sieht einen Zahder vom Gericht ernannte Gläubigerausschuß in dieser Zeit Ein lungsaufschub( Moratorium) von einem Jahre vor, und zwar soll
blick in die Geschäftsführung erhalten und die Abwicklung des Moratoriums überwachen. Diese Schonzeit soll dazu be= nutzt werden, die Berhandlungen über Zuführung neuer Betriebsmittel abzuschließen und die verschiedenen Reformmaßnahmen zur Auswirkung zu bringen, bevor die notwendige Sanierung sowie die Festsetzung der Vergleichsquoten erfolgt.
Auch G. Adam legt Bergleichsvorschlag vor. Die Inhaber des bekannten Berliner Raufhauses S. Adam haben jest ihren Gläubigern den schon seit längerem er= marteten Bergleichsvorschlag unterbreitet. Nach einer Meldung des Konfektionär" ist in dem Vergleichsvorschlag vorgesehen, samt liche Bermögensmerte der Firma unter Aufsicht eines Treus
Vermögenswerten wird sodann in der Weise ausgeschüttet, daß die vom Verfahren nicht betroffenen Gläubiger gleichfalls voll entschädigt werden. Die übrigen vom Verfahren betroffenen Barengläubiger erhalten sodann eine Quote von 30 Proz. innerhalb zwei Wochen nach Inkrafttreten des Vergleichs. Nach deren Befriedigung werden die Hypothekengläubiger, soweit sie bei der Berwertung der Grundstücke noch Ausfälle erlitten haben, entschädigt. mehrerlöse werten gleichmäßig auf sämtliche Gläubiger ausgeschüttet.
Roch teine Sanierungsbeschlüsse bei Emelka. Die Münche ner Lichtspiel funst A.-G.( Emelfa) hat, wie wir bereits Verluste erlitten, so daß unter Auflösung der Reserven ein Verlust berichtet haben, im letzten Geschäftsjahr 1930/31 weitere schwere
In der schwedischen Deffentlichkeit ist der Eindruď um so niederschmetternder, als sich in den letzten Tagen eine gewisse Beruhigung in der Kreuger- Angelegenheit durchgesetzt hatte. Hierzu hatte im wesentlichen auch die jetzt beschlossene Stügungsaftion in Höhe von 215 Millionen Schwedenkronen beigetragen. Die Bekanntgabe der umfangreichen Bilanzfälschungen hat jedoch zu einem neuen scharfen Kurssturz der Kreuger- Werte an der Stockholmer Börse geführt. Nach einer Aufstellung der Schwedischen Finanzzeitschrift" betragen die Wertverluste an der Stockholmer Börse seit dem Ausbruch der historisch gewordenen New Yorker Börsenkatastrophe im Oktober 1929 mehr als 3,1 Milliarden Kronen. Allein seit Jahresbeginn find infolge des Kreuger- Zufammenbruches Wertverluste von 1,18 Milliarden Kronen entstanden. Maßgebende schwedische Zeitungen glauben, daß das gesamte Vermögen der Kreuger u. Toll AG., der Zentralgesellschaft des Konzerns, als verloren anzusehen ist. Die Entwicklung der Kreuger- Angelegenheit wird als ein wahres Trauerspiel für Schweden bezeichnet und die gesamte Presse ist sich darin einig, daß nur rücksichtslose Auf deckung und Klarlegung der Verhältnisse noch Schlimmeres verhüten fann.
Die Lage bei Hamburg- Süd . Neue Reichsfubvention in Höhe von 25 Millionen Mart .
Jetzt wird bekannt, daß die erste Reichssubvention für die Schiffahrt in Höhe von 77 Millionen Mark nicht ausreichen wird, um auch noch die Bilanzen der Hamburg - Südamerikania schen Dampfschiffahrtsgesellschaft und der Hansa zu bereinigen. Man spricht von einer bevorstehenden Erhöhung der Reichsbürgschaft für Schiffskredite um 25 Millionen Mart, die diesen beiden Gesellschaften zugute kommen sollen.
Zunächst hat die Reichskreditgesellschaft der Ham burg- Süd einen lleberbrückungskredit von einer Million Mark gegen Schiffshypotheken einräumen müssen, damit der Betriebsverlust des letzten Jahres ausgeglichen werden kann. Die Ham burg- Süd hat aber erst im Jahre 1931 zwei neue Schiffe in die neuen Kredite notwendig werden, zumal aus den früheren Jahren nicht unerhebliche Schulden vorhanden sind. Wir halten Betrieb genommen, die etwa 23 Millionen Mark kosteten, wofür es für selbstverständlich, daß eine Reichshilfe in irgendeiner Form erst dann gewährt wird, wenn die Aktionäre das ihrige zur Bilanzbereinigung beigetragen haben. Unerläßlich ist, daß die Inhaber der Schuhaktien die ausstehenden 75 Broz. ihrer Attienbeteiligung( 7,5 Millionen Mark) nachzahlen und daß das Aftienkapital in dem für Hapag- Lloyd vorgesehenen Ausmaß
herabgefeht wird.
Don 3,14 Millionen Mar? verbleibt. Bon dem Kapital von 5 Millionen ist also meit mehr als die Hälfte verloren. Auf der Generalversammlung erklärte der Aufsichtsrats: vorsigende auf kritische Anfragen wegen des wiederholten Wechsels des Mehrheitsbefizes der Aktien zur Zeit befindet sich die Aktienmehrheit in den Händen des Franzosen Kohan , daß eine volltommene und restlose Klärung im Sinne des deutschen Charakters der Gesellschaft in nächster Zeit eintreten würde. Ueber die gegenmärtige Betriebslage murden ziemlich optimistische Erklärungen ab Berlängerte Bergbaufubventionen. Die Befreiung der im gegeben, u. a. soll der Verleih mit gutem Gewinn arbeiten. Die entscheidende Frage der notwendigen Sanierung dieses Steinkohlenbergbau unter Tage beschäftigten Arbeiter und AnFilmunternehmens ist jedoch noch nicht geflärt und dürfte erst auf gestellten und ihrer Arbeitgeber von der Beitragspflicht zur Arder außerordentlichen Generalversammlung, die in vier Wochen einbeitslosenversicherung ist über den 31. März bis zum 30. Juni 1932 verlängert morden. berufen wird, zur Debatte stehen.