Beilage
Donnerstag, 7. April 1932
Der Legale
Eine zeitgemäße Betrachtung/ Von Dr. Ernst Georg Lange
Wenn man eine Lehre aus der Geschichte ziehen kann, so viel-, dem mörderischen indochinesischen Klima zugrunde, von leicht die, wie wenig Lehren die Menschheit wirklich aus der Ge- den schon tagesüblich gewordenen Expeditionen in Nordafrika schichte gezogen hat. Wie wäre es z. B. anders möglich, daß nach ganz zu schweigen. den Erfahrungen, die man zu den verschiedensten Zeiten mit den Legalitätsbeteuerungen noch nicht arrivierter Dittatoren gemacht hat, solche Beteuerungen doch immer wieder geglaubt werden? Und wie wäre es anders möglich, daß über den wahren Charakter der Diftatur, über ihren immanenten 3wang zur Abenteuerpolitik aud) nur Unflarheit bestehen könnte? Von den vielen Beispielen eidbrüchiger und abenteuernder Diktatoren mag nur eines herausgegriffen sein, das in unserem Volk vielleicht noch nicht ganz vergessen ist und das für unsere heutige Situation geradezu verblüffende Hinweise bietet. Gemeint ist Napo leon III ,
Gewiß, vieles an ihm ist ganz zeitbedingt und einmalig. Schon die Herkunft seines Nimbus von seinem größeren Oheim und die ganz andere Struktur des damaligen Frankreich . Aber immerhin, wie charakteristisch jener Zug des abenteuerlichen Beginnes, des mißglückten Putsches, der seinen Urheber geradezu mit tödlicher Lächerlichkeit zudedt! Dann jenes verbissene Festhalten an dem Ziel des persönlichen Ehrgeizes, diese Beharrlichkeit, die auch Gefangen
Opfer für Frankreich ? Nein, Opfer, dargebracht allein dem Prestigebedürfnis des Diktators, allein zu dem Zweck der inner politischen Machtbehauptung des Imperators. Und das Endé? Die Krönung des Aberwizzes durch das abenteuerliche Beginnen, durch den Streit zweier benachbarter Großmächte, in die Rolle des Schiedsrichters zu gelangen und dem verbluteten Europa das Gesetz zu diktieren. Trefflich, so meinte der Diktator, hätte er die Karten gemischt. Es war der grandiose Irrtum, der ihn stürzen sollte. Der diplomatischen Niederlage folgte das bittere Ende vom Spät sommer 1870, bitter für den Diktator, aber bitterer noch für die blutenden Völker.
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Max Rella:
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Spalausgabe des Vorwärts
Hitlerbuben in Old England
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Hitler- Buben im alten England des Jahres 1640? Nein, einen Hitler gab es damals noch nicht. Aber jene Hintermänner eines Hitler, die Fürsten und Fürstenknechte, die Großgrundbesizer und Kapitalgewaltigen die gab es damals wie heute. Und diese HitlerBuben, sie benahmen sich damals wie heute und sie benehmen sich heute wie damals. Auf das Recht pfeifen sie, weil sie nicht daran glauben, daß sie ihre unrechte Sache auf rechtlichem Wege durchführen können. Und so versuchen sie es mit Hinterlist und leeren Versprechungen, versuchen es und trauen auch diesem Mittel nicht recht: als letzte Rettung, als einzige Rettung halten sie im Hinterhalt die nackte Gewalt, die illegale Gewalt.
Thomas Carlyle , der Geschichtsschreiber und erste Prophet Goethes in der angelsächsischen Welt war es, der 1844 in Frazers Magazine er mußte sich damals als Zeitungsschreiber sein Brot verdienen- die Frage aufwarf, wie 1640 das Lange Parlament, das Fundament der englischen Volksfreiheit und Volksherrschaft, das 1649 den wortbrüchigen König Karl I. hinrichten ließ, gewählt wurde.
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Sollten sie wirtlich ganz unempfänglich sein für die grausame Lehre der Geschichte? Soll es wirklich erst zu dem blutigen Erwachen fommen, ehe man der persönlichen Machtgier das Handstanden, hatten Größeres zu tun, als Berichte darüber für die Nachwert legt?!
fiſhaft nicht zu dâmpien vermag, und jenes im Grunde unerwartet: Erber: Zwischen den Wahlen
Eingreifen größerer geschichtlicher Mächte, das Hereinbrechen von Erschütterungen und Krisen, die die Erinnerung an die lächerliche persönliche Vergangenheit geradezu auslöschen und ungeahnte Möglichkeiten bieten zu neuer Agitation, Zeiten, die mit ihrer inneren Wertunsicherheit für den schon eine günstige Chance bedeuten, der sich nur mit der nötigen Eindringlichkeit als Ketter Louis Napoleons erster Schritt zur anzubieten versteht. Macht: die Präsidentschaft. Ganz legal erwählt und ganz legal regierend, mit Beteuerungen über Beteuerungen vor dem BarIament, nicht nach höheren und anderen Zielen zu streben, als es Gesetz und Bille der Mehrheit bestimmen.
Und dann auf einmal jener Tag des furchtbaren Erwachens, der Staatsstreich, insgeheim bis ins Legte vor= bereitet mit Hilfe der Maschinerie, die nun einmal durch die Hände eines Präsidenten läuft, Militär und Bürokratie. Jener blutige 2. Dezember, der das Parijer Proletariat auf Jahrzehnte hinaus zu Boden wirft. Aus dem Präsidenten ist der Diktator ge= worden. Friedensbeteuerungen, selbstverständlich, richtet er ans Ausland. Aber Ursprung aus der Gewalt zwingt dazu, sich ihrer weiter zu bedienen. Zunächst in der Form der gewalt: jamen Bermögenstonfistationen. C'était le premier vol de l'Aigle" ( das mar der erste Flug oder Diebstahl! des Adlers), so lautet das doppelsinnige Bizwort, mit dem die ohnmächtigen Zeitgenossen sich nur wehren konnten.
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Besseres Wetter steht in der Politik bevor. Die neue Kandidatenliste beginnt nicht mehr ,, du este r" und endet nicht mehr mit ,, Winter ".
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Nach der„ Machtergreifung" durch die SA. - Leute des Herrn Röhm wird auch der Nichtjurist röhmisches Recht kennenlernen. Die Nazis sagten: Nicht der Generalfeldmarschall v. Hindenburg und nicht der Oberstleutnant Duesterberg wird Reichspräsident, sondern der Gefreite Hitler . Was nun, wenn Hitler noch Gemeiner wäre?
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Weißenberg , der Weißkäse Wunderdoktor, hat fich für Hitler erklärt. Er sieht in ihm wohl seinen Meister, auf dessen Quart noch viel mehr hereingefallen find.
Nazis und Kommunisten sind Extreme; Extreme berühren fich, warum aber stets nur mit Dolch und Schlagring?
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Die Männer von 1640, die am Beginn eines Bürgerkrieges welt niederzuschreiben. Nur der Oberrichter von Suffolk , einer Grafschaft im flachen Südostengland, Sir Simonds D'Ewes , sah sich zusammen mit dem Schupo von Ipswich , Samuel Duncon, gezwungen, genaue Berichte über den Verlauf der Wahl abzufassen, um sich vor dem Wahlprüfungsausschuß des Parlaments zu verteidigen. Systematische Schiebung warf beiden die unterliegende Königspartei vor. War doch der Wahlausgang niederschmetternd für die Reaktionäre: 1422 reaktionäre Stimmen gegen 4380 voltsfreundliche in jener fleinen Landstadt, deren Junkerpartei ganz richtig sah, daß das typisch sei für die ganze Reichstagswahl, und die Junker haben niemals und nirgends etwas von Schonung ihrer Gegner gewußt. Sie verstanden sich nicht nur vortrefflich auf persönliche Raufhändel, sondern hatten in ihrer zahlreichen Dienerschaft willenlose Mordhelfer, bereit zu jedem Putsch. Der festen Absicht von Sir Simonds und Samuel Duncon, ihre lautere Amtsführung mit gesetzmäßigen Mitteln bis zum äußersten zu verteidigen, verdanken wir ihre Berichte über die denkwürdige Wahl vom 19. und 20. Oktober 1640.
Sir Simonds hatte die gegnerischen Angriffe um so mehr zu erwarten, als er sich selbst in seinem Wahlorte Sudbury für die Liste der zukünftigen Republikaner hatte aufstellen lassen. Er hatte wohl bei dem allgemeinen Unwillen über des Königs Tyrannei die klare Einsicht, wie der Wahlkampf verlaufen würde. Den Junfern aber waren die kleinlichsten und unlautersten Mittel recht. Sie waren, die Saumseligkeit der Volksfreunde ausbeutend, vor und während der Wahl die Angreifer, Demonstranten, Wahlkontrolleure, hetzer und Butschisten. In den ganz gewiß sorgfältig ausgearbeiteten beiden amtlichen Berichten findet sich nicht die leiseste Andeutung, daß man den Wahlmännern der fünftigen Bolkspartei dieselben Vorwürfe machen kann. Wenn wir nicht von Thomas Babington Macaulay , Schottlands großem Geschichtsschreiber, über den Volkswären, jo müßten wir uns nach diesen parteilosen Berichten über
Der Preußische Landtag ist Brauns aus; laßt es nicht vorzeitige Siegverkünder, die Wahlverleumder, WahlBraunes Haus werden!
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Merkt euch den Reim: Hitler, der deutschen Not Profitler!
Und doch war das nur ein kleiner Anfang. Ein paar Jahre Diftatur, und es verbluteten französische Regimenter in den Laufgräben vor Sebastopol, nur wenige Jahre, und die Junihize brannte über den Leichenhaufen der oberitalienischen General v. Horn hat sich bei Mitgliedern des KyffhäuserSchlachtfelder. In allen Erdteilen bluteten Franzosen, sie Verbandes unbeliebt gemacht, meil er sich für Hindenburg eingesetzt verschmhteten auf den dürren Hochflächen Meritos, gingen in hat. Wer mit diesem Horn unzufrieden ist, verdient zweie...
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Ps. Müller
Bild eines Zeitgenossen/ Von K. R. Neubert
Bor einem Monat hat er die Morgenpost" abbestellt. Jeden Nachmittag um 4 Uhr schickt er seine Tochter Armgard hinüber zum Straßenhändler, der den„ Angriff" verkauft.
Seit einiger Zeit trägt Armgard ein Hakenkreuz an der Bluse. Sie lächelt mich nicht mehr so verliebt an, seit sie mich mit einem jüdisch aussehenden Herrn aus einem Restaurant fommen sah. Die schlimmen Zeichen mehren sich.
Als mich Pg. Müller zum erstenmal mit erhobener Hand begrüßte, dafür aber den Hut auf dem Kopf behielt, hielt ich es auch nicht für nötig, den Hut abzunehmen, sondern ich legte nur einen Finger an den Hutrand.
Müller mußte mich falsch verstanden haben. Er drohte mir: ,, Barten Sie nur, wir sprechen uns im Dritten Reich!" Als ich ihn später um Auskunft bat, behauptete er, ich hätte mit dem Finger an die Stirn getippt. Dabei habe ich in der Tat nur den Zeigefinger an den Hutrand gelegt...
die Oktobermahl eigentlich recht wundern, woher der große republitanische Wahlerfolg eigentlich fam.
Eine englische Wahl damals bot ein uns ungewohntes Bild: Zunächst war's eine öffentliche Voltsversammlung unter freiem Himmel, hier auf gewissen abgeernteten Aeckern vor dem Acerbürgerstädtchen, eine für die Wahlleiter nicht geringe Anforderung bei dem rauhen, stürmischen Oktobertage. Denn vom frühen Morgen bis zum Dunkelwerden wurde die beiden Tage über gewählt von jedem männlichen Ortsinsaffen, der Wahlrecht hatte, d. h. Grundbesizer war und Steuern zahlte und sich im Vollbesitz der bürgerlichen Ehre befand. Da war am ersten Wahltage das Gedränge groß, die Leute aus den umliegenden Weilern wollten abgefertigt sein, am zweiten famen nur wenige Nachzügler, doch die bestallten Beamten und Schreiber mußten ausharren bis zum späten Abend ohne jede Mahlzeit, wegen der heftigen junterlichen Ein Mann, der neben Müller stand, sah ihn darauf sofort scharf an. Proteste gegen die vernünftigen Vorschläge der Demokraten, man Das gefiel Müller nicht.
Heute aber habe ich etwas Lustiges, etwas unsagbar Komisches, für die ganze Gattung Bezeichnendes erlebt: ich stand zufällig mit Müller vor einer Borwärts"-Filiale und las einen Bericht über Wassenfunde in SA. - Heimen.
,, Berfluchte Schweine!" fnurrte Pg. Müller aufgebracht.
,, Verfluchte Schweine!" wiederholte er herausfordernd.
Ich würde an Ihrer Stelle den Mund nicht so weit aufreißen, wenn man einen Kopf fleiner ist als die Nachbarn, deren Gesinnung man nicht fennt", meinte der andere ganz gemütlich. Müller geriet in Wut.
,, Es kommt nicht immer auf den Kopf an, sondern auch auf die Faust!" schrie er und suchtelte mit seinem Arm dem andern unter der Nase herum.
,, Weg da!" brüllte der Mann und hieb den Arm zur Seite. Im nächsten Augenblick fielen die Schläge.
Aus Wut schiebt mir Pg. Müller jetzt manchmal den ,, Angriff" durch den Türschlitz. Ich lese ihn sehr aufmerksam. Nach beendeter Ich muß der Wahrheit die Ehre geben: Müller schlug sich gut. Lektüre gebe ich das Blatt Herrn Müller zurück, aber ich schiebe es Und ich muß weiter gestehen: ich hätte ihn gern unten gesehen, doch nicht heimlich durch den Türschlitz, sondern ich klingele und warte, er lag oben. Aber im Grunde war das gleich, denn sie standen bis Herr Müller persönlich oder sein Töchterchen Armgard erscheint. wieder auf, um sich erneut zu schlagen, und als Müller bereits von ,, Besten Dank!" sage ich dann. Im übrigen habe ich verschie- cinem Faustschlag über dem Auge blutete, entdeckte er endlich das dene Stellen mit einem Rotstift gekennzeichnet." Der Zeitungsdienst läßt seit dieser Zeit nach. Nur wenn beson- Abzeichen, das sein Gegner ganz versteckt am Rodrevers trug. Es ders sensationelle Schlagzeilen das Blatt zieren, bekomme ich es durch den Türschlitz zugesteckt. Zum Beispiel, wenn wieder einmal ,, Ein SA.- Mann von Rotmord gemeuchelt" wurde. Wenn ich dann im Hausflur mit Herrn Müller darüber spreche und ihm andere Zeitungsmeldungen entgegenhalte, die den Fall wesentlich anders beurteilen, meiß er nur ein Wort:„ Journaille!"
Kurz vor der ersten Reichspräsidentenwahl machte Müller große Einkäufe. Mir fiel es auf. Es fonnte ihm doch wirklich nicht so schiecht gehen.
,, Komisch! Sie kaufen bei Juden?" stellte ich ihn einmal vor der Wohnungstür, als er mit Paketen beladen heimfam.
,, Jawohl!" erflärte er mir zynisch ,,, alles auf Abzahlung vom
Juden. Und wissen Sie, warum? Im Dritten Reich brauchen wir an Juden nichts mehr zu bezahlen. Alle Schulden werden gestrichen."
,, Wann ist denn die erste Rate fällig?" forschte ich mitleidig. ,, Das lassen Sie nur meine Sorge sein", meinte er gut gelaunt. Doch ich fürchte, daß Herr Müller in einem halben Jahr nun tatsächlich den Offenbarungseid wird leisten müssen..
Seit der preußischen Polizeiattion gegen die Nationalsozialisten geht man Herrn Müller am besten aus dem Wege. Er tocht. Mit einem Bein steht er gewissermaßen schon vor dem Schnellgericht, mit dem anderen steht er vor den Bierhähnen seiner S.- Kneipe. Seine Verhegung, von seinem Parteiblatt systematisch geschürt, hat einen Grad erreicht, der für eine ,, Woche der langen Messer" durch aus genügen würde.
war ein Hafenkreuz.
Mensch!" schrie aufgeregt Müller und vergaß, Deckung zu
nehmen.
Er mollte wohl ,, Heil Hitler !" schreien, befam aber im selben Augenblick einen Kinnhaken, der ihn für einige Zeit besinnungslos
machte.
Als er am Boden lag und der andere sich in aller Ruhe die Kleider reinigte- er hatte ein ruhiges Gewissen, da er angegriffen worden war
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trat ich an ihn heran. ,, Berzeihung!" fagte ich fanft. Sie haben einen Pg. verdroschen." ,, Donnerwetter!" fluchte der Mann. Er sah erschrocken auf den sich langsam Aufrichtenden.
Mein herzlichstes Beileid. Es muß sehr schmerzlich für Sie sein!" sagte ich noch und reichte dem Betroffenen die Hand. Er
möge doch eine Mittagspause einschieben.
Und doch hatten die Junker anderthalb Stunden am Morgen des ersten Wahltages allein das Feld beherrscht: ihre Wahlgegner waren nicht erschienen, fast unglaublicherweise vom Wahlleiter über Ort und Stunde des Wahlbeginns nicht unterrichtet, und die Junker ließen alle Mittel der Wahlmühlerei spielen, trugen ihren Wahlkandidaten im Triumph unter der Volksmenge herum, warfen den für die Gegenpartei aufgestellten Wahltisch zu Boden, trampelten darauf herum, trompeteten ihren Sieg aus, verlangten für sich 4 Schreiber, während der noch nicht erschienenen Gegenpartei ein Schreiber sogar fehlte, für den zum Erjazz jener Schupo Duncan durch den Wahlleiter später eingesetzt wurde. Wenn die Wahlkandidaten bei der örtlichen Wahl nicht selber anwesend waren, konnten ihre Wähler für sie ihre Stimme nicht abgeben. Die Wähler aber mußten erst von der Ortsobrigkeit vereidigt werden und dann in die Wahlliste, die für jeden Wahlkandidaten einzeln
aufgestellt wurde, am Wahltage in ihrer Gegenwart von den be
stallten Wahlschreibern mit Vor- und Zunamen und voller Adresse. eingeschrieben werden, was bei dem fürchterlichen Gedränge um die Wahltische herum für die Geduld der Wähler und die Selbstbeherrschung von Wahlhelfern und Wahlleitern feine kleine Aufgabe mar. Die Wahlleiter standen dazu unter der ständigen, peinlichen Aufsicht von Mitgliedern der mächtigen Junkerpartei, die selbst da Ausstellungen und Einwendungen gegen das Wahlverfahren trok ihrer offensichtlichen Wahlbevorzugung anzubringen wußten, wo fein rechtlich Denkender sie auch nur ahnen konnte.
Nachdem die Junker am Abend des ersten Tages mit dem Verhalten des Oberrichters Sir Simonds ersichtlich ganz zufrieden gemesen waren, und wir können überzeugt sein, daß der gewissenhafte fromme Mann ihnen keinen Schaden getan hat, cher seiner eigenen demokratischen Sache, machten sie ihm die Hölle heiß am zweiten. Tage vom frühen Morgen an mit ihren Beschwerden, Klagen und Drohungen bis zur Dunkelheit, denn ihr Eifer für des Königs Sache ziele im ganzen Lande stand. " Er hat natürlich auf die Marristen geschimpft!" tlärte ich ihn hatte schnell herausgefunden, mie übel es für ihre Partei. auf. Aber Sie dachten... und er dachte...
Warum hat er denn vorhin auf uns
nahm sie geistesabwesend. geschimpft?" fragte er verwundert.
„ Er
"
,, Na, da hätten Sie doch eingreifen sollen, wenn Sie mein Ab zeichen früher gesehen als unser Pg.?"
Ich trat vorsichtshalber ein paar Schritte zurück, lüftete höflich den Hut und verabschiedete mich:„ Berzeihung, ich selbst bin Marrist." Haben Sie vielleicht, lieber Leser, am nächsten Tage eine Notiz: S- Mann von Kommunist niedergeschlagen", im Angriff" ge lesen? Ich habe leider die betreffende Nummer nicht zur Hand gehabt.
So entstanden jene beiden amtlichen Urkunden über die Wahl, die die baldige Niederlage des Königstums, vorausahnen ließ. Nachdem die beiden Dokumente lange still und verborgen in Ipswichs Amtsschränken geruht hatten, famen sie nach der Gründung des Britischen Museums in London dorthin, wo Carlyle sie der Vergessenheit entrissen hat. Mag ihre Geschichte allen Freunden der deutschen Republik ein Antrieb sein, den übermütigen Hitler Buben von heute rechtzeitig das Handwerk zu legen.