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Van Gogh Bilder stapelweise. Gogh - Bilder

Bemerkenswerte Aussagen des Neffen des Malers.

Die mysteriöse Angelegenheit mit den gefälschten van- Gogh­

Kleinkram im Stadtparlament

Bildern ist am zweiten Berhandlungstag nicht minder undurchfichtig Ausbau des Lichtenberger Wohlfahrtsamts- Die Deutschnationalen blamieren sich

als am ersten. Der Angeklagte bleibt bei seiner Behauptung, er habe die Bilder von einem Russen erhalten. Der Vorsitzende gibt ihm zu bedenken, daß es auch jetzt noch nicht zu spät sei, sachgemäße Vorschläge zur Feststellung dieses Russen zu machen. Rechtsanwalt Dr. Goldschmidt hält sich die Antwort auf diese Anregung vor, er will mit Wacker vorher Rücksprache nehmen.

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Erster Zeuge ist der Neffe des Malers van Gogh , der Sohn seines Bruders Theo van Gogh , der Ingenieur Vinzent Wil­heim van Gogh . Sein Vater übernahm im Jahre 1890 den Nachlaß seines Bruders. Er starb aber wenige Monate danach. Die Mutter des Zeugen begann bald darauf mit dem Ankauf der van Goghschen Bilder, sie führte ganz genau Buch über deren Ein­und Ausgang. In so großer Menge 30 Bilder an eine Person und zudem noch an einen Russen sind sie nie verkauft worden. Ingenieur van Gogh fennt sich in den Bildern seines Onfels gut aus. An Hand von Katalogen weist er nach, daß von allen Wacker­schen Bildern höchstens zwei wirklich durch die Bücher seiner Mutter gegangen sind. Von zweien darunter befindet sich auch das ,, Selbstbildnis" fann er mit Bestimmtheit sagen, daß sie mit den echten van Gohgs nicht identisch sind. Eine humoristische Note erhält die Vernehmung des Zeugen durch die Fragen des Ver=

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tosten dagewesen wären. Was der Magistrat sonst noch veranlaßt hat, wollten die neugierigen Fragensteller gestern gar nicht mehr wissen; sie verzichteten auf jede Besprechung ihres Antrags.

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In der gestern abgehaltenen Sitzung der Stadtverordneten rissen| Elsas erklärte ihnen denn auch, daß weder Einnahmen noch Un­sich Nationalsozialisten und Kommunisten um die Unterstützung der beim Zusammenbruch der Handelsbank A.-G. geschädigten Schlächter meister und Viehkommissionäre. Die Deutschnationalen hatten in cinem Antrag die weitgehende Stundung der Steuern und der Standgelder für die Geschädigten verlangt, die Nazis, die starken Anhang auf dem Viehhof unter den Engrosschlächtermeistern selbstverständlich- haben, forderten vom Magistrat sogar, er solle den Konteninhabern der verkrachten Bank Mittel zur Fortführung ihrer Geschäfte zur Verfügung stellen und ihre Bankguthaben sicher stellen. Was die Redner der kommunistischen und der national­fozialistischen Fraktion eigentlich wollten, dürfte sich auch aus dem Stenogramm nicht feststellen lassen. Der Antrag der Deutschnatio­nalen wurde angenommen, die Forderungen der Nazis abgelehnt. Eine ganze Reihe von kleineren Borlagen murde ohne Debatte angenommen, darunter befanden sich die Bewilligung von 8500 m. zum Ausbau des Bezirksmohlfahrtsamts in Lichten­ berg und von 7000 m. für eine Entnebelungsanlage im Kranken­haus Spandau . Die Händlerstandgebühren auf dem Reuen Markt wurden um die Hälfte gesenkt vor­behaltlich der Zustimmung des Magistrats allerdings.

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teidigers: Ob es richtig sei, daß auf dem Boden des Hauses van Goghsche Bilder gleich Zeitungen aufgedie Verabreichung von Essen - und Seifen" marken an die Er­stapelt waren? Nicht gerade wie Zeitungen, meint der Zeuge, es stimme aber schon, daß die Bekannten in den Bildern herumframen fonnten; daß auch Mar Liebermann sich aus­gerechnet auf den Boden seine Begeisterung für van Gogh geholt habe, fönne er nicht sagen. Ob es richtig sei, daß eines Tages ein Mann van Goghsche Bilder auf einem Karren auf den Straßen von Amsterdam herumgefahren und sie von Haus zu Haus angeboten habe? Das sei allgemein bekannt, erwiderte der Zeuge. Es waren aber die Brabantschen Bilder. Ob es aber richtig sei, daß van Gogh verschiedentlich Bilder gestohlen wurden. gelegentlich der Umzüge mag das schon vorgekommen sein...

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Ja

Wie wurden aber die Fälschungen entdeckt? Darüber geben die Inhaber der Kunsthandlung Cassirer, Fräulein Rink und Dr. Feilchenfeld Aufschluß. Die Firma Cassirer beabsichtigte, im Januar 1928 eine van- Gogh- Ausstellung. Der Kunstsachverständige de La Faille empfahl auch Bilder aus der Sammlung Wader. Als Wacker seine vier Bilder zur Verfügung stellte, entdeckte Fräulein Rink sofort, daß sie gefälscht sind. Sie machte davon sofort Dr. Feilchenfeld Mitteilung. Wader nahm phne großes Erstaunen seine Bilder zurück. Dr. Feilchenfeld stellte nunmehr bei näherem Zusehen fest, daß weitere vier van Goghs auf der Ausstellung, die aus Privatbesitz herrührten und bei Wacker gekauft waren, nicht echt waren; er wandte sich an den damaligen Leiter der Kriminalpolizei Dr. Hagemann. Die Sache follte bis auf weiteres diskret bearbeitet werden. Dann ereignete fich aber etwas, was der Diskretion ein Ende machte. Wacker beab­fichtgite eine Ausstellung der französischen Meister des 20. Jahr­hunderts. Ein Herr vom Louvre in Paris war aus Paris ge­tommen, um einige Stücke aus den Louvreschen Schäzen herzu­geben. Der Kunstkritiker Meyer Gräfe wandte sich an die Firma Cassirer mit der Bitte, auch sie möge etwas beisteuern. Nunmehr schenkten Dr. Feilchenfeld und Fräulein Rink Herrn Meyer- Gräfe reinen Wein ein.

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Fragen an die ,, Beret".

Der Beret"-Standal hat gezeigt, daß bei der städtischen Reklamegesellschaft mancherlei unliebfame Gepflogenheiten bestehen. Bei uns gehen täglich Briefe von Lesern ein, in denen lebhaft über Sie oft anzutreffende ungünstige Placierung republikanischer Plakate Klage geführt wird. In einer solchen Zuschrift finden wir folgende Fragen, die wir hiermit an die ,, Beret" zur Beantwortung weiter geben.

Es heißt in dem Brief:

Ist es richtig, daß die Nazis bei der ,, Berek" noch viele tausende Mark alte Schulden haben und trotzdem weiter jeden Kredit erhalten? Ist es richtig, daß die Bestellungen nicht immer über die Partei laufen, sondern vielmehr privat und persönlich von Nazivertrauensmännern oder SA.- Führern getätigt werden und demzufolge die Schulden verdeckt werden sollen? Ist es richtig, daß die Auftraggeber und Schuldenmacher der Nazi bei der Beret" fast alles Leute sind ohne Vermögen und jederzeit, wenn die Berek" die Schulden eintreiben wollte, den Offenbarungseid leisten würden? Was wird der Aufsichtsrat der ,, Berek" tun um, noch be­por neue Schulden ohne Aussicht auf Bezahlung entstehen, neben dem üblen politischen Standal einem Finanzskandal vor­zubeugen?

Die Dinge müssen schnellstens geklärt werden!

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Belobigungen in der Schutzpolizei .

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Dieser Tage hat der Berliner Polizeipräsident Grzesinski den Hauptwachtmeistern Budach und Haupi vom 12. Polizei­

revier und fünf weiteren Beamten eines Ueberfallkommandos, Oberwachtmeister Schwerdtfeger. sowie den Wachtmeistern Kaldenbach, Asmus, Dornenburg und Stoll für ihr mutiges und umsichtiges Verhalten in Ausübung ihres Berufes be­sonderes Lob ausgesprochen.

Das Fest der Goldenen Hochzeit feiert am 10. April 1932 das Ehepaar Adolf und Marie Orth in der Kochhannstr. 30. Vater Orth, heute fast 80 Jahre alt, ist seit 1900 treuer ,, Vorwärts"-Lefer.

3wei Dringlich feitsanträge wurden dann furz be= handelt. Die Nazis verlangten vom Magistrat eine Vorlage, damit werbslosen gesichert bleibt. Weshalb die Nazis gerade Seifen­marten verlangen, fonnte ihr Redner, Lippert, auch nicht be­gründen. Jedenfalls sind bis zur Stunde folche Seifenlieferungen an die Erwerbslosen noch nicht erfolgt, die Erwerbslosen haben sie auch noch nicht verlangt. In dem anderen Antrag forderten die Kommunisten die Aufstellung eines umfangreichen Programms für Straßenbauten und Neubauten im Verkehrswesen. Der Naziantrag wurde angenommen, dem anderen wurde die Dringlichkeit versagt. Eine große Blamage holfen sich dann die Deutschnationalen mif einem Antrag, der die Anbringung von Wahlplakaten, die zur Wahl Hindenburgs auffordern, an den Masten der Berliner Berkehrsaktiengesellschaft bemängelt.

In dem Antrag, den sie schon vor dem ersten Wahlgang einbrachten, forderten sie Aufklärung darüber, ob der Stadt Unkosten erwachsen sind, oder ob man Einnahmen dadurch gehabt hat. Als gestern der Antrag zur Behandlung fam, hatte sich wohl selbst der deutsch­nationale Stadtverordnete Major a. D. Merkel davon überzeugt,

daß die Deutschnationalen gehörig abfallen würden. Bürgermeister

Frauen für ein soziales Preußen!

Mittwoch, den 13. April, 19% Uhr, im Saalbau Friedrichshain, Am Friedrichshain:

Oeffentliche Kundgebung

Ansprachen: Gertrud Hanna M. d. L., Helene Schmitz M. d. L., Käthe Kern.

Mitwirkende: Das zeitgemäße Kabarett ,, Das Kleeblatt".- Singekreis der SAJ.- Arbeitersport­lerinnen. Freie Musik- und Sportvereinigung.

Prozeß gegen 22 Kommunisten.

Der unzufriedene Verteidiger Dr. Litten.

Vor dem Schwurgericht II sollte Donnerstag früh der am Montag auf Einspruch von Rechtsanwalt Dr. Litten aus pro­zessualen Gründen ausgesezte Prozeß Deig und Genossen seinen Anfang nehmen. Angeklagt find megen schweren Landfriedensbruchs und Beihilfe zum Morde 22 Kommunisten, die beschuldigt werden, an dem Feuerüberfall auf das nationalsozialistische Ber­kehrslokal in der Richardstraße in Neukölln, bei dem der Gastwirt Boewe getötet und zwei Gäste verlegt worden sind, teilgenommen zu haben. Als die Sigung eröffnet worden war, lehnte Rechtsanwalt Dr. Litten den Vorsitzenden, Landgerichts­direktor Dr. Schmidt, dann einen Geschworenen und schließlich das gesamte Gericht wegen Befangenheit ab. Staats­anwaltschaftsrat Dr. Bolt beantragte die Zurückweisung dieses An­trages, da es sich offensichtlich um eine Verschleppung han dele. Das Schwurgericht wies den Ablehnungsantrag als nicht genügend begründet ab und erklärte sich außerdem nicht für be­fangen. Auch ein weiterer zwischendurch gestellter Antrag Dr. Lit­tens, die Verhandlung bis zum 20. April zu vertagen, da er nicht genügend Zeit habe, sich vorzubereiten, mar abgelehnt worden. Damit fonnte am späten Nachmittag endlich der Prozeß beginnen. Es wurde der Eröffnungsbeschluß verlesen, so daß jetzt weitere Ablehnungen des Gerichts nach der Strafprozeßordnung nicht mehr zulässig sind, und alsdann wurde die Verhandlung auf den nächsten Tag vertagt.

Die kommuniffen hatten gestern ihre Lustgarten- Rundgebung zur Reichspräsidentenwahl. Obwohl man mit allen Mitteln ver jucht hatte, sämtliche Anhänger auf die Beine zu bekommen, war der Lustgarten bei weitem nicht gefüllt. Es mögen soviel Teil­nehmer auf dem Platz gewesen sein wie bei der letzten Nazidemon­stration. Man versuchte, durch dauerndes Herummarschieren der Züge die überall vorhandenen Lücken auszufüllen. Dabei machten die Schalmeienkapellen einen solchen Lärm, daß man am Zeug­hause meinen fonnte, der Lustgarten sei zu einem riesigen Rummelplatz geworden. Reden wurden im eigentlichen Sinn

In den Zusammenbruch der Sflaretschen Geschäftsa unternehmen im Jahre 1929 spielte ein Anfrage hinüber, die die Kommunisten gestern aus rein agitatorischen Gründen in der Stadtverordnetenversammlung stellten. Die Kommunisten wollten damals an den Anschlagsäulen Plakate anschlagen lassen, auf denen sie Gott und die Welt, insbesondere aber führende Sozialdemokraten beschuldigten, Nuznießer der Sklaretschen Geschäftemacherei zu sein. Die Berliner Reklamegesellschaft, der die Anschlagsäulen unterstehen, hatte den Anschlag abgelehnt; in der Aufsichtsratssitzung der Berek erhoben die kommunistischen Mitglieder lebhaften Protest, so daß der frühere Stadtrat Genosse Reuter sich sehr energisch gegen die Methoden der Kommunisten wenden mußte. Er fennzeichnete die agitatorische Ausbeute des Sflaref- Standals durch die Kommunisten und geißelte in diesem Zusammenhang auch die Methoden der Berliner KPD. - Blätter. Ein Redakteur fühlte sich von Reuter be. leidigt, lief zum bürgerlichen Gericht und erreichte auch eine Ber­urteilung Reuters zu einer Geldstrafe, die aber im Hinblick auf die Kennzeichnung der Methoden kommunistischer Redakteure sehr leicht hingenommen murde. Selbstverständlich hatte der Magistrat dem Stadtrat Reuter Rechtsschutz gewährt, da Reuter ja nicht als Stadtrat und nicht als Privatperson gehandelt hatte. Darüber regten sich nun die Kommunisten in ihrer Anfrage und in der gestrigen Sigung mächtig auf. Bürgermeister Lange( S03.) bestätigte den ge­währten Rechtsschutz, der Kommunist Wis newsti ließ das natür­lich nicht gelten. Worauf es ihm und seiner Partei anfam, sagte er ganz klar und deutlich, nämlich auf die Kennzeichnung der ,, Exponenten einer bestimmten politischen Richtung", also auf die Heze gegen Sozialdemokraten. Unnötig zu sagen, daß der Deutsch nationale Steiniger sich die Gelegenheit nicht entgehen ließ, eine Nachprüfung der Etattitel, aus denen die Kosten des Rechtsschutzes bezahlt wurden, anzufündigen.

Vorher hatte die Versammlung einen Einspruch des kommu­ nistischen Stadtverordneten Schilf gegen seinen in der letzten Sigung erfolgten Ausschluß für fünf Sigungstage abgelehnt. Schilf hatte am 17. März erklärt, sich den Anordnungen des Vor­steherstellvertreters Dr. Caspari, diesem Vertreter des Privat­fapitals", nicht fügen zu wollen.

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nicht gehalten, die Redner brüllten vielmehr sprechchorartig die alten Tiraden noch einmal aus. Am Schluß der Kundgebung mußte die Polizei mehrmals wegen Verstöße gegen das Demonstrations= verbot eingreifen. Zu besonderen Zwischenfällen ist es nirgends gekommen.

Lufthansa- Angestellte verhimmeln Hitler.

Mit dem Gelde der ihn aushaltenden Schwerindustrie hat Hitler sich für seine Wahlreisen eine große dreimotorige, für zehn Passagiere eingerichtete Rohrbach- Flugmaschine gemietet. Bei seiner Abfahrt oder Ankunft spielen sich nun fast täglich auf dem Flughafen Tempelhof widerlich servile Szenen ab. Hohe und höchste Angestellte der vom Reich subventionierten Luft­hansa ersterben jedesmal in Ergebenheit, wenn Adolf mit seinem großen Bogel naht. Man tann immer wieder beobachten, wie An­gestellte der Lufthansa verzückt die Hand zum römischen Gruß erheben, sie machen es besser als selbst die hohen Herren des ,, Stabes". Das mar so am Dienstag, als das Hitler- Flugzeug nach Königsberg startete, mie am Mittwoch, als Adolf nac Würzburg flog. Könnte Wilhelm in Doorn das Theater mit­ansehen, er müßte neidisch werden. Solch ein Tamtam war früher nicht einmal, menn ER geruhte, feinen Salonwagen zu besteigen. llebrigens liebt es Herr Hitler neuerdings, mit einer Reit­peitsche geschmückt zu erscheinen. Es fragt sich nun, ob er die Peitsche als Symbol des Faschismus trägt oder ob er seinen Unterführern damit neuen Respekt eintrichtern will.

Ein Dorf zu verkaufen. Das in der Nähe von Dijon ( Frant­reich) gelegene Dorf Aubepine , das vor zehn Jahren noch) über 150 Einwohner hatte und heute vollkommen leer steht, ist zum Preise von 500 000 Franken zu verkaufen.

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