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Wahlfniff im Memelland  .

Bevorzugung litauischer Zwergparteien. Kowno  , 9. April.

Im litauischen Regierungsanzeiger wird die Aenderung des§ 76 des litauischen Seimmahlgefeges zu ungunsten der deutschen  

Parteien im Memelgebiet veröffentlicht. Auf Grund dieser Aenderung werden auch die Stimmen der kleinsten litauischen Splitterparteien, die bisher unter den Tisch fielen, für die litauische Lifte gezählt werden.

Junfergenoffe a. D. Gaigalat. Dem längst verflossenen Dreiklaffenhaus gehörte als Litauer Dem längst verflossenen Dreiklaffenhaus gehörte als Litauer der Pfarrer Gaigalat an. Er gehörte zur herrschenden Junter fraktion der Deutschkonservativen und ging treu mit ihr. Die Kon fervativen von damals nennen sich heute deutschnational- ihr Gaigalat aber wuchs mit den höheren Zwecken des Litauertums. Heute leitet er das evangelische Konsistorium für Litauen   und so= eben hat er beschließen lassen, daß Pfarrstellen im Memelland   nur noch Absolventen der Kownoer Fakultät erteilt werden sollen, d. h. Litauern. So will der ehemalige Junkergenosse zur Entdeutschung des Memellandes beitragen.

Polnische Minderheitsbeschwerde.

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Zurückweisung durch die Reichsregierung. Der Bund der Bolen in Deutschland  " hat in einer Beschwerde an den Völkerbund   Vorfälle in Deutsch  - Oberschlesien  , aber auch in anderen preußischen Ostprovinzen vorgebracht. Die Reichsregierung ist in ihrer Aeußerung dazu an den Bölkerbund diesem Versuch entgegengetreten, andere als oberschlesische Ereignisse oder Zustände vor das Genfer   Forum zu bringen, und der Beschaverde Material entgegengestellt, wonach die tieferen Gründe für die Spannun gen zwischen den beiden Bevölkerungsteilen in den deutschen Oste provinzen in dem Berhalten der polnischen Minderheit selbst, be­sonders in der von ihren Führern betriebenen Agitation und Propaganda zu suchen sind.

Die Ermordung Holuffos. Schwere Belastung der Pilsudffi- Clique.

Warschau  , 9. April.  ( Eigenbericht.)

Der Leiter der Ministerialabteilung für die Behandlung der slamischen Minderheitsvölker Bolens, Holuffo, wurde vor einem halben Jahr in Ostgalizien  , wo er zur Erholung weilte, er­mordet. Die zunächst als Täter verhafteten Utrainer mußten sämtlich wieder außer Verfolgung gesetzt werden. Immer mehr ver­breitete sich der Berdacht, daß der ehemalige Sozialdemokrat und spätere Pilsudskift Holufto ebenso ein Opfer der Obersten clique geworden sei wie seinerzeit der von Wilna   nach Warschau  geloďte und dort ermordete General 3 agorsti( sprich Sagursti). Der sozialistische Robotnik" und andere Oppofitionsblätter haben gerade jetzt wieder darauf hingewiesen, daß die Mörder Holuftos noch immer nicht ergriffen sind, man wisse nur schon, daß sie keine Utrainer feien. Die Regierungspresse schnappte auf diese Anspielung sofort ein und antwortete mit schimpfendem Gekeife.

** Das Luftfahrtabkommen in der Schwebe.

Ebenso wie der zwar vom polnischen Parlament schon ratifi* zierte, dem Reichstag   aber noch nicht einmal zu diesem Zweck vor­gelegte deutsch  - polnische Handels vertrag, ist auch das vor ge= raumer Zeit vereinbarte deutsch  - polnische Luftfahrts abtommen noch nicht in Kraft gefeßt. Es besteht tatsächlich noch kein deutsch­polnischer Flugverkehr was fast unglaublich klingt, da von Berlin  Fluglinien sonst nach aller Welt gehen und Flugzeuge von überall­her hier eintreffen. Nun hat die polnische Gesandtschaft dem Auswärtigen Amt   mitgeteilt, daß Polen   bereit sei, die Rati­fikationsurkunden dieses Vertrags auszutauschen, was eben zur Inkraftsegung erforderlich ist.

,, Die Vier vom Bob 13."

" Primus Palast- Titania."

Badfische beiderlei Geschlechts werden sich über die Handlung freuen. Soll doch die Tochter eines unwahrscheinlich reichen Mannes ( der sonderbarerweise weder von der Wirtschaftstrife noch von einem Steckbrief bedroht ist) einen Baron heiraten, den sie nicht liebt. Da der Rekordsport sein Leben nicht ganz ausfüllt, ist der Herr Baron zwischendurch noch ein bißchen Heiratsschwindler und Falschspieler. Das entdeckt in gewollt dummdreister Art ein neunmal fluger De­tektiv. Und zum Schluß bekommt die reiche Tochter nicht den Baron, sondern den Führer von Bob 13, dem sie eigentlich, weil er ihr nicht

den Hof machte, einen ganz gemeinen Streich spielen wollte.

Dem Manuskriptschreiber fiel nicht viel ein und dem Regisseur Dr. Johannes Guter   desgleichen nicht, doch hat er Routine und Talent zum gemütlichen Lustspielton. Bor allen Dingen aber gab er den Kameraleuten reichlich Arbeit. Sie holen viei heraus durch einen interessanten Wechsel von sportlich aufregenden Moment. und Zeitlupenaufnahmen, von artistisch gefonnten Bildern und solchen, die nicht mit dem Verstand, sondern mit dem Gefühl gesehen sind. Die Industrie ist ja heutzutage fo mit dem Ton beschäftigt, daß sie Dom rein Filmischen so gut wie gänzlich abgekommen ist, und daher stellen ein paar hervorragende Landschaftsaufnahmen den ganzen Film schon über den Durchschnitt.

Grete Theimer bleibt als Millionärstochter selbst im Trainings­anzug noch Puppe. Von Werner Fütterer   verlangte der Re­giffeur stärkste Zurückhaltung, wodurch er dem Darsteller unzweifel­haft einen Dienst erwies. Firg Rasp ist der Meisterdetektiv für Filmleinwand. Er gibt dem Publikum Rätsel auf, und das Rätsel­raten ist heute immerhin noch der Lieblingssport. Musikbegleitung, Lieder und Dialoge sind auf zurückhaltung geftimmt. Das schadet nichts; denn die Landschaft wirkt ohne Zutaten am besten. e. b.

Das Museum der Staatstheater, Oberwallstr. 22, veranstaltet im Rahmen der Jahrhundertfeler eine Sonderausstellung: Goethe   im Spielplan der Berliner Theater", die eine Ueberschau aller bisher an den Berliner   Bühnen zur Darstellung gebrachten Goethefchen Werle in der Originalbesetzung, Porträts von Künstlern aus der Goethe seit bis auf die Gegenwart, Dekorationsffizzen, Manuskripte und der. gleichen bietet. Sie wird vom 17. März bis 24. April täglich vormittags

bon 11 bis 18 Uhr geöffnet sein.

Gegen die Zenfur." Bei der Kundgebung, die die Deutsche Liga für Menschenrechte" am Montag, 820 Uhr, im Herrenhause reranstaltet, wirken Dr. Rudolf Arnheim  , Fris Engel, Dr. Mag Hochdorf, Herbert Shering, Dr. Rudolf Olden  , Ernst Ottwaldt und Ernst Toller   als Redner mit. Karten an der Abendkasse.

Vortrag. Freitag, 8 Uhr, spricht Dr. Frizz Schiff über: Die Be­deutung der Kinderzeichnungen für den werdenden Menschen" für den Deutschen   Monistenbund und die Freireligiöse Ge meinde Berlin in der Kochstr. 18.

Kulturpflege einst und jetzt

Margistische Wirtschaft" und preußische Kunst

Bellen bis weit in die sogenannten" unpolitischen" geistigen und Der Kampf um die Macht in Preußen schlägt( Ichmutzige) fünstlerischen Bezirke. Dabei kann man immer wieder feststellen, daß gerade gewisse Verfechter einer idealistischen" Philosophie und Kunstauffassung sehr irdische Töne finden, um ihre Sehnsucht nach der Wiederkehr des alten Junker- Preußens fundzutun. Dafür ein typisches Beispiel: Vor kurzem hat die Berliner Staatsoper die Oper Andromache" des schwer Kriegsverlegten Herbert Windt  uraufgeführt. Diesen Anlaß zieht es ist ja Wahlkampf! ein Herr Paul Schwers an den Haaren herbei, um sich in der von ihm redigierten Allgemeinen Musikzeitung" wie folgt vernehmen zu lassen:

,, Während die margistische Wirtschaft der verflossenen zwölf Jahre es den großen und kleinen Schiebern und Betrügern möglich machte, sich am franken Bolkskörper zu mästen und sich am Staat und an der Volksgemeinschaft schamlos zu bereichern; wäh­rend die Konjunkturschleicher und Gesinnungshelden( nicht zuletzt in der Musik) in mehr oder weniger fette Stellen hineinbugsiert wur­den, ging bei so einem armen, vom Kriege verwüsteten kompo­nierenden Idealisten der Gerichtsvollzieher ein und aus.... Wenn es überhaupt noch einer Antlage gegen das verrottete und verlogene marristische System bedarf, dieser Fall Herbert Windt   böte klassisches Material hierfür."

Daß der Herausgeber einer immerhin nicht unbekannten Fach­ zeitschrift   diesen ordinären Winkelblättchenblödsinn über den Mar rismus" nachschwägt, versezt uns heute faum mehr in Erstaunen. Aber dann redet dieser rittlerliche Kämpe doch davon, man müsse auch in einer Fachschrift in diesen Zeit politisch Stellung nehmen,

Léon Blum  ,

der Führer der französischen   Sozialisten, begeht heute seinen 60. Geburtstag. Der Parteivorstand hat ihm die Glückwünsche und Brudergrüße der Sozialdemo­kratischen Partei Deutschlands   übermittelt.

Hygiene Ausstellung.

Europa- Haus.

Das Dresdener Deutsche hygienemuseum hat im Europahaus gegenüber dem Anhalter Bahnhof   eine Ausstellung ,, Der Mensch in gesunden und franken Tagen" er­öffnet. Sie bleibt zunächst bis Mai. Um den breitesten Schichten der Bevölkerung den Eintritt zu ermöglichen, ist der Eintrittspreis auf 50 Pf. festgesetzt, an Vereine, Betriebe, Krankenkassen usw. werden aber Gutscheine zu 30 Pf. gegeben, Erwerbslose zahlen bei Borzeigung ihres Ausweises 20 Pf., Kinder und Schüler 10 Pf.

Grunde unpolitischen Bezirke der Kunst eingefressen hat". Die alte weil sich die efle Parteipolitif vergiftend auch in die im Weife: Haltet den Dieb! Erst vergiften die versumpfenden Teile des Bürgertums in politisch- nationaler Maske alles Geistige, und dann sind es die Margisten" gewesen! Wer ist da verrottet und ver­logen? Dieser Herr Schwers weiß im übrigen sicher recht gut, daß Herbert Windt   in den letzten Jahren wiederholt von verschiedenen, den ,, Marristen" feineswegs fernstehenden Seiten unterstützt worden ist. Nun ist sogar seine Oper aufgeführt worden, ohne die geringste Rücksicht auf die weltanschauliche oder gar politische Haltung des Komponisten.

Wie war es nun früher im königlichen Preußen, be­vor das marristische System herrschte"? Als einmal ein fran­zösischer Kultusminister einem in Not geratenen deutschen   Gelehrten cine bedeutende Unterstügungssumme mit einem ehrenvollen Be­gleitfchreiben aus freien Stüden gewährte, da meinte Richard Wagner   dazu, er und seine deutschen   Freunde in Paris   ,, mußten aus bisher uns bekannt gewordenen Analogien, die sich durch meine späteren Erfahrungen vollkommen bestätigten, uns die Ansicht bil­den, daß solche liebenswürdig bezeugte und prompt wirkende Teil­❘nahme eines Ministers in deutschen   Landen undenkbar sei". Der­felbe Wagner wollte seinen Tannhäuser  " so bald als möglich in der Berliner   Hofoper aufgeführt sehen. Boraussetzung dafür war, daß der König die Widmung des Werkes annahm. Dazu mußte Wagner   nun genau angeben, welche Stücke der Oper sich Militärmusik eignen, damit sie dem König bei der achtparade vorgespielt werden könnten! Herbert Windt   aber brauchte im margiftischen" Breußen nicht etwa einen proletarischen Tendenzchor in seine Oper hineinzukomponieren, um die Auffüh­f. w. b. rung zu ermöglichen.

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Lebendiger Goethe.

Werther  " im Rundfunt.

,, Die Leiden des jungen Werther  ", für den Rundfunk bearbeitet von Ernst Bringolf; aufgeführt im Programm der Berliner  Funkstunde. Es kam nicht, wie man fürchtete. Diese Darbietung bemühte sich nicht, eine ehrfurchtgebietende Literaturgestalt funstvoll monumental zurechtzuzimmern. Es gab teine respektvolle Lange­meile, fondern ein sehr lebendiges Hörspiel. Bringolf hat den Werther außerordentlich geschickt bearbeitet, die breitfließenden Betrachtungen gefürzt, die Handlung" tonzentriert, ohne den Geist des Bertes, ohne seine Grundstimmung zu verändern. Nicht literarische Bildung, sondern Liebe zu dem Werk hat die Feder dieses Bearbeiters ge= leitet, und dieser Liebe gelang es, was die offiziellen Rundfunk­Goethe- Feiern vergebens versuchten: ein Wert von Goethe so vor das Mikrophon zu bringen, daß auch dem literarisch nicht gebildeten Hörer die Darbietung zur Freude wurde.

Bringolf hat, wo die plastische Gestaltung des Hörbildes es er­forderte, Wendungen leicht umgemodelt, Monologe in Dialoge auf gelöst. Doch mit solcher Vorsicht, daß nirgends die Hand des Be­arbeiters störend hervortrat. In einer großen Linie floß das Werk hin.

Es wäre vielleicht zweckmäßig gewesen, nach dieser Aufführung mit einigen Sägen auf den Grundtert und seine Abänderung durch diese Bearbeitung hinzuweisen.

Die Leitung der Sendung hatte Edlef Köppen  ; er bereitete dem Wert eine sehr verständnisvolle Aufführung. Besonders er­freulich war, daß nicht die Sucht nach historischer Treue für die Aus­wahl der musikalischen Untermalungen maßgebend war, sondern der Wunsch, den tiefsten Ausdruck für den Stimmungsgehalt der Dichtung zu finden. Tes.

megig, und der übermäßige Applaus, der den jungen Leuten von ihren Gönnern bereitet wurde, sollte sie nicht verlocken, sich nun für Künstler zu halten und zur Bühne zu gehen.

Raum und Zeit werden gehörig durcheinander gewürfelt. In einer Boststation bei Straßburg   treffen sich Goethe, Herr und Frau von Stein, Casanova, der große Abenteurer, der hier Ganova ge= und richten den Salat an, der uns nachher weiter serviert wird. nannt wird, Friederike von Lehar, Emil Ludwig M. Eckermann Emil Ludwig   ist sozusagen der Chorführer, der die Puppen seines Biographieromans dirigiert. Durch Verkleidungen und Ver­wechlsungen gelangt Casanova zur Rolle Goethes, und er wird so schaft wird im Serenissimus- Stil abfonterfeit. Napoleon   muß der Galan der Frau v. Stein in Weimar  . Die Weimarer   Hofgesell. schließlich eingreifen, um wieder Ordnung in die Dinge zu bringen. Süßseligkeit der Operettenkitschiers. die Schnüffelsucht der erotischen Es sei gern anerkannt, daß die Eitelkeit der Biographen, die Berdränger, die Pedanterie der Goethe- Philologie und vieles anderes treffend gekennzeichnet und veralbert wird. Und wenn das Ganze nicht in der wichtigen Aufmachung eines Gastspiels und mit erheb lichem Apparat- die Lewis- Ruth Band macht im Orchester vortreffliche Musik, so würde man sich der jungen Leute, die ihre Theaterstudien durch eigene Praris vertiefen, und ihrer frischen und ultigen Laune gern erfreuen.

Die Ausstellung, die jetzt zum erstenmal in Berlin   gezeigt wird, ist schon durch viele deutsche und europäische Großstädte gewandert und bisher von 22 Millionen Menschen besucht worden. Sie will, wie die Krebsausstellung über eine einzelne Krankheit, über viele Krankheiten und gleichzeitig über Bau und Funktion des menschlichen Körpers und allgemeine Gesundheitspflege aufklären. Auf sehr praktische Weise wird durch farbige Bilder, plastische Modelle und viele neu ersonnene Methoden das Ziel erreicht. In der ersten Abteilung, die den gesunden Menschen behandelt, fällt besonders der burchfichtige Mensch" ins Auge. Viele Apparate, die die Viele Apparate, die die Funktionen menschlicher Körperorgane veranschaulichen, können in Bewegung gesetzt werden. In der zweiten Abteilung werden die wichtigsten Volkskrankheiten vorgeführt und Wege gezeigt, wie fie verhütet werden können. Die Gesundheitspflege, die letzte Abtei­lung, will zur Vorbeugung der Krankheiten erziehen. Die hygie nische Körperpflege wird im weitesten Umfange mit besonderer Bestellung afrikanischer Plastik eröffnet, die die Sezession in Berbin­rücksichtigung des Säuglings und Kindes und unter spezieller Her­vorhebung besonders wichtiger Gebiete( Ernährung usw.) vorgeführt. Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet.

Hier irrt Goethe  ." Studentenulf im Renaissance- Theater.

Der ungeheure Widerspruch, der aufflafft zwischen dem offi­ziellen Goethe- Kult und der Wirklichkeit, fordert- wenn je etwas zur Satire heraus. Nichts natürlicher, als daß die Kabaretts und Kleinkunstbühnen sich dieses dankbaren Stoffes bemächtigt haben. Nun tommt eine Studententruppe aus München  , die sich nach richter von München  " nennen und hier in Berlin   von Ernst Josef Aufricht   eingeführt werden, mit einer besonderen literarischen Poffe, in der der Goethe- Rummel und gleichzeitig der ganze Ope rettenhumbug und viele, viele Einzeldinge verulkt werden. Halten wir mit unserem Urteil nicht hinter dem Berge; es ist eine lite= rarische Parodie mit vielen zeitgemäßen Songs und manchmal treffendem Wiz, von Dilettanten brav und recht gespielt und ge= fungen. Aber es ist keineswegs die große Zeitsatire, die von den gesellschaftlichen Erscheinungen ausgeht, sondern Literaturgeplänkel, und die darstellerische Form erhebt sich nicht über die bei Vereins­festen und Ulfveranstaltungen übliche Höhe. Die Nachrichter mit den elf Scharfrichtern auf eine Linie zu stellen, ist durchaus ab

D.

Afrifa- Ausstellung der Berlin   Gezeifion. Heute wurde in den Räumen der Berliner Sezession   eine Aus­dung mit den staatlichen Museen zusammengestellt hat. Man will, wie E. von Sydow in einem Vorwort sagt, nur in einzelnen er­lesenen Stücken Höhepunkte der fünstlerischen Produktion der Natur­völker des schwarzen Erdteils geben und hat sich daher darauf be= beschränkt, Figuren und Masten von typischer Art auszuwählen. Am reichhaltigsten vertreten ist die deutsche Kolonie Kamerun  .

Der Faust"-Film von Fr. Wilh. Murnau   mit Gösta Eck= mann, Camilla Horn   und Emil Jannings   in den Hauptrollen wird jezt aufs neue im Ufa  - Pavillon geboten. Dieser immer noch inter­effante stumme Film gibt den mittelalterlichen, weniger den Goethe­Schen Faust in einer teilweise hervorragenden Bilderschau. Die musikalische Begleitung wird von einem Orchester besorgt.

Deutsche   Theateraufführung in Bosen verboten. Der Verband deutscher   Angestellter in Bosen, der das Theaterstück X, Y, 3" von Bolizei benachrichtigt worden, daß sie diese Aufführung verbiete, da Klabund in Posen zur Aufführung bringen wolle, ist heute von der Klabund   in Polen   verboten sei. Eine nähere Begründung des Ver­bots ist nicht erfolgt.

Jm Deutschen Künstlertheater wird die für Sonntag angesetzte N a ch= mittagsvorstellung von" Faust" mit Rücksicht auf den Wahltag auf Sonntag, 17. April, verschoben.

Die Kamera zeigt in Neuaufführung den Blauen Engel" mit Emil Jannings  , Marlene Dietrich  . Sonntag, 11.30 Uhr, wird der " Faust Film  " ron F. W. Murnau wiederholt.

In der Städtischen Oper geht Montag, 6.30 Uhr, Parsifal  " als Boltsvorstellung unter Robert F. Dengler in Szene.