Einzelbild herunterladen
 

Urlaubsanspruch nach Streit.

Wiederaufnahme der Arbeit ist keine Neueinstellung.

Bei Siemens u. alsfe in Berlin war Mitte Oftober 1930 ein größerer Streit ausgebrochen. Er wurde durch eine Ver­einbarung der Tarifverbände am 26. Oftober 1930 beigelegt. Die Urbeit wurde zu den alten Bedingungen wieder aufgenommen. Mehrere Arbeiter machten nach dem Streit ihren tariflichen Urlaub geltend. Die beklagte Firma hat die Urlaubsansprüche ab gelehnt. Sie stützt sich dabei auf eine Entscheidung des Haupt­ausschusses vom 6. September 1927. Die Entscheidung sieht vor, daß dem Arbeiter, der fristlos aus einem von ihm selbst ver­schuldeten wichtigen Grunde entlassen war, auch wenn er inner­halb von 2 Monaten wieder eingestellt wird, feinen Urlaubs­anspruch erlangt.

Die Kläger erblicken dagegen in der Ablehnung eine Verlegung der am 28. Oktober 1930 zwischen den Tarifparteien vereinbarten Friedensklausel. Ihre Klage auf Feststellung ihres Ur­laubsanspruchs ist von den beiden Borinstanzen abgewiesen worden. Sie haben Revision eingelegt, in der sie geltend machten, daß sie nach dem Streit von der Beklagten zu den alten Be­dingungen wieder eingestellt wurden. Sie hätten da­

her Anspruch auf Urlaub.

Das Reichsarbeitsgericht hob das vorinstanzliche Ur­teil auf und entschied zugunsten der Kläger . Das Vorbringen der Beklagten , das sich auf die Entscheidung des Hauptausschusses stützte, der die Auslegung des Tarifvertrags zu regeln hatte. sei nicht durchschlagend gewesen. Die Kläger feien zu der zwischen den Tarifparteien vereinbarten Friedensklausel wieder eingestellt worden und hätten nach den alten Bedingungen auch Anspruch auf Urlaub.( RAG. 624/31.)

Eine generelle Verweigerung des nach einem Streit fällig mer denden Urlaubs fäme einem Racheaft gleich. Verweigerte man aber dem Teil der Arbeiter, der vor dem Streit noch feinen Urlaub hatte, dessen Freigabe nach dem Streif, dann bedeutete dies eine Unge rechtigkeit.

Bereinigung von Gewerbeaufsichtsämtern. Der preußische Minister für Handel und Gewerbe hat die Bezirke der Gewerbeaufsichtsämter der Stadt Berlin , wie folgt, festgelegt: 1. Die Gewerbeaufsichtsämter Berlin- Gesundbrunnen, Berlin­Wedding und Pankow - Reinickendorf werden zu einem Gewerbe= aufsichtsamt Norden zusammengelegt. Das Gewerbeauf­sichtsamt Norden befindet sich Berlin N 4, Chausseestraße 95/97, Fernsprecher D 1, Norden 3145.

2. Das Gewerbeaufsichtsamt Luisenstadt wird mit dem Gewerbe­aufsichtsamt Berlin- Mitte vereinigt. Das Gewerbeaufsichts amt mitte befindet sich Berlin C. 25. Meranderstr. 71, 6. Stod. 3. Die Gewerbeaufsichtsämter Neukölln und Treptow- Köpenick einem Gewerbeaufsichtsamt Neukölln Oberspree zusammengelegt. Das Gewerbeaufsichtsamt Neukölln­Oberspree befindet sich Berlin SD 36, Bouchéstraße 87/100, Fern­

werden zu

Sprecher F 8 Oberbaum 2493.

Die Aenderungen treten mit dem 1. April in Kraft. Das Gewerbeaufsichtsamt Mitte umfaßt das Polizeiamt Mitte mit den Polizeirevieren 1 bis 17, das Gemerbaufsichtsamt Norden, das Polizeiamt Wedding mit den Polizeirevieren 41 bis 53 und die Polizeiämter Pantom und Reinickendorf mit den Polizeirevieren 281 bis 300, das Gewerbeaufsichtsamt Neukölln- Oberspree die Polizei­ämter Neukölln, Treptom und Köpenick mit den Polizeirevieren 211 bis 250. Die Bezirke der übrigen Berliner Gewerbeaufsichtsämter bleiben unverändert.

1. Kreis Mille. Die Genojjimen werden gebeten, fich morgen ( Dienstag) früh 7 Uhr zur Handzettelverteilung im Lofal Lohann, Brüderstraße 16, zahlreich einzufinden.

Wetter für Berlin : Unbeständig und fühl mit einzelnen Schauern. Frische nordwestliche Winde. Für Deutschland : All­gemein veränderlich, wiederholte Schauer, recht fühl.

Das niethe Buch

Ludwig Marcuse : Keinvich Heine")

Ein anregendes Buch; ja, man fönnte vielleicht sogar, wenn uns heute nicht andere als literarische Fragen allzu sehr erregten, nach der Lektüre dieses Buches sich gezwungen fühlen, festzustellen: ein aufregendes Buch. Aufregend nämlich für den, der, über die Liebe hinaus, die er dem Dichter Heine entgegenbringt, in ihm den unbeirrbaren Kämpfer gegen reaktionäre Gewalten sicht. Eis­wasserbäche der Entgötterung des geliebten Idols ergießen sich über den glühenden Heine- Berehrer; der Dichter der Wanderratten", der politische Dichter, der mit scharfgeschliffenen Bersen seine Gegner töten wollte und ihnen doch gerade damit zur Unsterblichkeit ver­half, dieser Sänger der Freiheit enthüllte sich als ein ängstlicher Held".

Diese Darstellung Heines, der in der Liebe seiner Verehrer ebenso wie im Haß der ewigen Muder und Ducker, die sich von feinem äzenden Spott getroffen fühlen, weiterlebt, verzichtet auf die kleinen biographischen Einzelheiten, um dieses Leben zwischen Gestern und Morgen" in einem großartigen Zeitbild verständlich werden zu lassen. Zwischen der reichgewordenen Bourgeoisie und dem aufstrebenden Proletariat stand Heine und blies die Fanfaren der Freiheit. Aber dieser Kämpfer gegen Reaktion und Zensur, dieser scharfe Kritiker des Juste- milieu fonnte sich, im Gegensatz zu Börne. der als Wortführer in der Front des vormargistischen Radi­falismus stand, in der die revolutionären Kräfte des Bürgertums und des Proletariats zusammenströmten, Heine fonnte sich für die ,, Anbeter der Egalité", die die allgemeine Küchengleichheit" ein­

Rundfunk der Woche

Vortragsfolgen für Erwerbslose

In der vergangenen Woche brachte die Funkstunde einen Vor­tragszyklus ,, Aus Arbeit und Leben mit dem Untertitel Technik, der an fünf aufeinanderfolgenden Wochentagen je eine halbe Stunde füllte. Mit ihm wurde eine im Programm der Berliner Funkstunde neuartige Darbietungsfolge eröffnet, die hauptsächlich für die arbeitslosen hörer bestimmt ist. Sie soll in den kommenden Wochen fortgesetzt werden. In dieser Woche wird das Thema Siedlung" behandelt; daran anschließend sollen folgen Aus­fprachen über Recht", Jemand wird frank". Fabrik". Freizeit": Grundsäßlich wird man sagen dürfen, daß alle diese Themen bei richtiger Auswahl des Inhaltes wesentliche Fragen für den arbeits­losen Menschen behandeln können.

Die Funkstunde schreibt in dem Mitteilungsblatt, das diese Vor: tragsreihe anfündigt: An fünf Tagen der Woche soll ein bestimmtes Gebiet unter dem Gesichtspunkt des Zusammenhangs mit dem prak­tischen Leben dargestellt werden. Es soll dies nicht nur durch Vor­träge geschehen, sondern auch durch Gespräche, Hörberichte, Lehr­spiele, Meinungsaustausch usw.

Dabei ist an die Bildung von Hörergemeinschaften gedacht, die sich aus Erwerbslosen zusammensetzen.

Dem Gemeinschaftsempfang soll eine gemeinsame Erörterung des Gehörten im Kreise der Zuhörer folgen. Einem Beauftragten aus den Hörergemeinschaften soll Gelegenheit gegeben werden, seine Ge­danten am Tage darauf mit dem jeweiligen Leiter der Vor­tragsreihe in gemeinsamer Erörterung vor dem Mi­frophon der Funkstunde vorzutragen."

-

Die gedrängte Folge der Einzeldarbietungen und die Wahl der Stunde von 15.20 bis 15.45 Uhr sind auf Grund dieses Plans verständlich. Der Arbeitslose hat leider genügend Zeit zum regel mäßigen Abhören, und er wird den gesamten Stoff um so besser erfassen, je geringer der Abstand zwischen den einzelnen Teilen ist. Trotzdem dürfte es sich als unzweckmäßig erweisen, eine fest in sich geschlossene Serie von Fortsetzungen zu bieten, die sinnvoll nur für den ist, der sie lückenlos hört; denn der Hörer, der sich von einem Vortrage abfehrt, weil er ihm formal oder inhaltlich nicht zusagt, würde sich damit aus der ganzen Vortragsreihe ausschalten. Bereits für den Empfang der ersten Vortragsfolge hatten sich zahlreiche Hörergemeinschaften zusammengeschlossen. Durch viele Arbeitsämter und durch gewerkschaft liche Organisationen wurden ihnen Räume zum Abhören zur Verfügung gestellt. Das Thema Technik" ist für den Arbeits­lofen von heute ja außerordentlich bedeutungsvoll. Ist nicht er, sind nicht seine Millionen Kollegen von der Stempelstelle Opfer dieser Technik, die die Menschen aus den rationalisierten, mechanisierten Betrieben scharenweise vertrieb? Bringt die Technik den Menschen Segen oder Unheil?" hieß die erste Aussprache dieser Reihe; sie wurde von Ober- Ing. Hartmann und Ministerial­rat Prof. Woldt geführt. Form und Inhalt waren sehr glücklich gewählt. Man schlug in dieser Aussprache schon das Grundthema der ganzen Reihe an, bereitete die dafür notwendige geistige Spannung bei den Hörern vor, gab aber trotzdem eine in sich geschlossene Dar­ftellung. Die geistige Aufnahmefähigkeit des Hörers wurde nicht durch eine Fülle vorläufig offenbleibender Fragen überspannt. Das, was in späteren Aussprachen vertieft, sozialisiert werden sollte, wurde bereits in der ersten zu einem vorläufigen Abschluß gebracht, mit dem der Hörer sich gewiß nicht ohne weiteres einverstanden erklären sollte, der ihm aber den Ueberblick über das zur Behandlung gestellte Stoffgebiet außerordentlich erleichterte.

Bereits an dieses Zwiegespräch schloß sich am folgenden Tag eine Hörerdiskuffion; es folgte ein Hörbericht, dann wieder eine Höreraussprache, als letzte Sendung ein zusammenfaffender Schlußvortrag.

Die Disposition der für diese Woche vorgesehenen Sendung zeigt, daß man bei der Funkstunde nicht die Absicht hat, diese Bor­tragsfolgen in ein starres Schema zu preffen, sondern nach der dem jeweiligen Thema angemessensten Form sucht. Selbstverständlich bleibt die Aussprache mit hörern vor dem Mitrophon bei dieser Darbietungsreihe immer wichtig, selbst dann, wenn der oder die Vortragenden die Fragen bequemer ohne das Hörbarwerden der Fragesteller beantworten könnten. Denn diese Vortragsreihe muß vor allen Dingen bemüht bleiben, den Hörern das Gefühl einer unmittelbaren Berbundenheit mit den Rednern zu geben; der

Theater. Lichtspiele usw

Staats Theater

Montag, den 11. April Staatsoper Unter den Linden

20 Uhr

Cavalleria rusticana

Staat L.Schauspielhaus Gendarmenmarkt.

20 Uhr

Egmont

Rain Kartenverkauf

-

Bajazzi

Schiller- Theater

Charlottenburg .

20 Uhr

Die Geschwister

Hierauf: Der zer­brochene Krug

Kleines Th.

führen wollten, nicht entscheiden. Er erkannte die innere Fäulnis PLAZA Unter den Linden

des Bürgertums und fürchtete doch den Umsturz, da er an eine neue Ordnung nicht glaubte. Und er entschied sich gegen die Zu­funft, für die Gegenwart, da ihm der Untergang des Bürgertums, das er gleichwohl durchschaut hatte, gleichbedeutend war mit dem Untergang der Kultur und aller Schäße, die er liebte. Daß durch das Proletariat eine neue Ordnung entstehen sollte, erkannte er nicht, mit tiefer Trauer befürchtete er, mie nach dem Siege des Proletariats seine Gedichte ,, ins Grab sinken werden mit der ganzen alten romantischen Welt.

NäheSchles.Bhf. 5 u. 815 Stgs. 2, 5,815 U.Tel.: E 7 Weichsel 4031. Ein

Merkur 1624 Täglich 8 Uhr

8.15 Uhr

Winter Garten

Flora 3434 Rauchen erlaubt Die neue Varieté- Revue ., Fünf im Käsewagen" mit Ehrlich. Halmay, Morgan, Theimer, Söneland usw.

HAUS VATERIAND

KURFÜRST 7460

ergnügungs Restaurant Berlins

BETRIEB

KEMPINSKI

Lied der Liebe Ganoven Ehre. Th. im Admiralspalast Theater

Theater in der­

Täglich 84 Uhr Käthe Dorsch desWestens

Täglich 84 Uhr

Stresemannstr. Rose- Theater Gustaf Gründgens Nur bis 11. April

Täglich 84 Uhr Heinz Rühmann in

So sieht Marcuse die Gestalt Heines und seine tragische Der Mustergatte

Stellung in der Welt und einer Gesellschaft, die den Boeten zwingt, ein Kämpfer zu sein. Dieses Bild, mit nachfühlender Liebe gezeich­net, wird farbig belebt durch die beiden Frauengestalten Mathilde und die letzte große Liebe, die Mouche". Man liest das Buch von Marcuse , das in sprachlicher Gestaltung und formeller Gliederung ausgezeichnet ist, in manchen Einzelheiten nicht ohne Widerspruch, im ganzen aber zustimmend und begrüßt es als eine wertvolle Be­reicherung der Heine- Literatur. Richard Junge.

*) Erschienen im Berlag Rohwolt, Berlin .

Große Frankfurter Straße 132 Tel. Weichsel E 7 3422 813 Uhr

Die Frau,

Schwank in 3 Akt die jeder sucht

GROSSES SCHAUSPIELHAUS

Wegen Vorbereitung

zur Max- Reinhardt- Inszenierung

,, Die schöne Helena" bis einschließlch 18. April geschlossen

in:

Liselott'

Leopoldine Konstantin in:

Singspiel v. Eduard Künneke In jeder Ehe.

5 Uhr CASINO- THEATER 8, Uh

Lothringer Straße 37. Berlins neuestes Operetten- Theater!

&

Peppina*'

Hörer muß immer das Bewußtsein haben, daß sein Einwand, wenn er wesentlich ist, durch ihn selber oder durch einen anderen, der an feiner Stelle steht, öffentlich vorgebracht und bis zur Klarlegung mit ſetzung wird vielfach die unerläßliche Bedingung für aufmerksame dem Redner durchgesprochen wird. Diese stillschweigende Voraus­Teilnahme an den Sendungen sein. Der Hörer kann hier zum mirtlichen Zuhörer erzogen werden. Der Mensch von heute ist ja innerlich so selten bereit, Ausführungen zu folgen, die nicht in der von ihm erwarteten oder gebilligten Linie liegen; er lehnt sie ab, versperrt sich dagegen, findet sie unwesentlich oder falsch, ohne fich überhaupt der geistigen Anstrengung unterzogen zu haben, sie einmal durchzudenken. Diese Begrenztheit ist in vielen Fällen nichts anderes als eine Art Selbstschutz, da der Vertreter der abweichenden Meinung im allgemeinen ja seinerseits auch faum geneigt ist, sidh

mit der Einstellung des anderen vertraut zu machen.

-

aus

Die Teilnehmer an diesen Bortragsfolgen müssen zu der Ueber­zeugung gebracht werden, daß es hier anders ist. Auch wenn selbst­verständlich nicht jeder zu Wort kommen, wenn nicht jedes Zeitmangel vielleicht sogar nicht jedes wichtige Argument berück­sichtigt werden kann. Es wird für jeden vernünftigen Hörer nicht so sehr die Erledigung des Einzelfalles als die Atmosphäre der ganzen Darbietung wichtig werden.

Hier aber muß dafür gesorgt bleiben, daß der lebendig frische Luftzug, der sich mit der ersten Sendefolge anfündigte, nicht nur erhalten bleibt, sondern daß er sich zu einem fräftigen reinigen­den Wind auswächst, der allen muffigen, lebensfremden Bil­dungsstaub fortwirbelt. Das praktische Leben ist im Rundfunk bisher viel zu kurz gekommen, weil er viel zu wenig mit Men­schen des praktischen Lebens Fühlung genommen und ihre wirk­lichen Bedürfnisse erforscht hat.

Erst wenn der Hörer daran glauben lernt, daß der Rundfunt jetzt wirklich ihn unmittelbar sucht und aus seiner Mitarbeit Werte für die gesamte Hörerschaft schöpfen will, erst, wenn diese neuen Vortragsfolgen den Arbeitslosen wirklich zu diesem Glauben brin­gen, dann werden sie sich lebendig zum Nutzen aller entwickeln fönnen. Dieser Glaube blüht schwerlich über Nacht auf; er kann sich nur langsam entfalten. Mancher mag dieser ersten Sendefolge noch ablehnend gegenübergestanden haben, weil sie nicht seinen privaten Wünschen entsprach. Mancher mag an den Diskussionen Vielseitigkeit, geistige Beweglichkeit zum Teil vermißt haben. Aber die Diskussionen sind schließlich nur das Spiegelbild der Hörerschaft. Je aufmerksamer, je gründlicher jeder den einzelnen Darbietungen folgt, je besser er zu ihren Kernpunkten vordringt, desto beweglicher, desto erhellender werden die Höreraussprachen vor dem Mikrophon werden.

Wer die erste Sendung vom Beginn bis zu den Schlußvorträgen aufmerksam abgehört hat, kann gewiß gegen Einzelheiten Einwände vorbringen, kann an der einen oder anderen Stelle mit der Ab­grenzung des Themas nicht immer einverstanden sein. Die Gesamt­darstellung aber war zweifellos sehr wirksam. Die abschließende Antwort auf die Lebensfrage: Bringt die Technik den Menschen Segen oder Unheil?" fonnte nicht eindringlicher und flarer für alle Hörer gegeben werden als mit dem Zitat aus einer Rede von Oskar von Miller , das Profeffor Woldt im Schlußwort der Sendung gab:... Die Technik ist gewiß nicht schuld an den jezigen Ber­hältnissen. Schuld ist vielmehr, daß die Menschen den Fortschritten der Technik auf anderen Gebieten nicht schnell genug folgen können, 3. B. mit ihren sozialen Anschauungen und ihren fi manz mirtschaftlichen Organifationen... Es hilft nicht, piel, wenn man den Menschen sagt, sie sollen ihre Bedürfnisse einschrän fen. Den Verbrauch erhöhen und die Menschenarbeit einschränken, das sind die einzigen Möglichkeiten. Davor hat man eine furchtbare Angst. Die Einschränkung der Menschenarbeit erfolgte ja tatsächlich, aber so planlos, daß man Arbeitswillige auf die Straße setzt und ihnen dann Unterstützung zahlt. Ich glaube, man kann die Menschen­arbeit viel planmäßiger einschränken. Das wäre kein Unglück. Statt der zehn-, zwölf- und vierzehnstündigen Arbeitszeit sind wir jetzt mit einem fürzeren Arbeitstag gut ausgefommen." Eine Vortrags­folge, deren vielseitige Darbietungen am Ende ihren Sinn in diese Säge zusammenfassen lassen, hat zweifellos damit ihre aktuelle Be­deutung bewiesen.

Tes.

Berantwortl. für die Redaktion: Rich. Bernstein, Berlin ; Anzeigen: Th. Glocke, Berlin . Verlag: Vorwärts Berlag G. m. b. H., Berlin . Drud: Vorwärts Buch. druckerei und Berlagsanstalt Paul Singer& Co.. Berlin SW 68. Lindenstr. 3. Hierzu 1 Beilage.

Städt. Oper

Charlottenburg Bismarckstraße 34 Montag, 11. April 18.30 Uhr Volksvorstellung Kein Kartenverkauf

Parsifal

Amerling, Burg­winkel, Reinmar, Andrésen, Pechner Ende 23.30 Uhr

Volksbühne Theater am Bülowplatz 8 Uhr

Kamrad Kasper

Volksstück

von Paul Schurek Regie: Günther Stark

Staatl. Schiller- Theater

8 Uhr Die Geschwister

Hierauf:

Der zerbrochene Krug

8 Uhr

Deutsches Theater Vor Sonnenuntergang

v. Gerh.Hauptmann Regie Max Reinhardt

Ziehung I. Klasse 22. und 23. April

Preuß. Staatslotterie

Gesamtgewinne in 5 Klassen über

114 Millionen RM.

Höchstgewinn im gl. Falle:

Eine Million

Hauptgewinne:

500000

300000

200000

100000

usw.

1/1

1/2

1/4

1/8 Lose

40.­

20.­

10.­

5.- M

Doppel­zu 80.­

Porto und Liste 30 Pf. extra.

Schwarz

Staatl. Lotterie- Berlin

Einnahme

Neue Königstr. 86

Postscheck- Konto: Berlin 311 50

Telegramm- Adresse: GLÜCKSGOTT, Berlin

Theater

Rahngebifie, Blatinabfälle

essing Theater a. Nollendorfplatz Quedilber Rinn

Metropol- Theater Täglich 8% Uhr Der große Erfolg

Täglich 8 Uhr Curt Götz in

metalle, Pallas 7051 Gilber fchmelze Goldfamel. 31 Uhr, Stg. 4 Uhr aerei Chriftionat,

Traumeiner Nacht openiderfrake 39.

Erika v. Thellmann Kurt Vespermann Operette in 3 Akten

in:

Operette in 3 Akten. Musik von R. Stolz Zirkus Aimee Morgen gehts

Erstkl. Gesangskr. Neue Bühnenausst Operette von Curt Premiere: 19. April. Gutschein 1-4 Personen: Parkett 50 Pt. Götz, Musik von Fauteuil 1. Mark, Sessel 1.50 Mark. Benatzky

uns gut!

Saltestelle Adalbert ftrake

v. Lud. Wolff u. Karl Behrnferate im

Musik von Hans May

Regie: Heinz Saltenburg |

Rundfunkh. halb.Pr

Vorwärts

Sigs. 4% Uhr kl. Pr. fichern Erfolg!