Nr. 170 49. Jahrgang
1. Beilage des Vorwärts
Das Martyrium des Lehrlings.
Dienstag, 12. April 1932
Atempause für die Polizei.
Entmenschter Lehrherr bleibt straflos. Polizei wieder etwas Ruhe eingetreten. Auch die Nacht zum Montag
Gestorben an Mißhandlung. - Entmenschter
Im August 1931 beging in Auerbach i. V. ein Lehrling| Wahrheit entsprechend, diesen belastet, so daß insoweit die Bestrafung Selbstmord, weil er die körperlichen und seelischen Mißhandlungen Frankes beantragt worden ist. Der Verdacht einer unzulässigen Bedurch seinen Lehrmeister nicht mehr ertragen fonnte. Der Vor einflussung Frankes gegenüber den Zeugen ist in feiner Weise bewärts" hatte seinerzeit den aussehenerregenden Fall veröffent- stätigt worden. Weiterhin ist aber auch das Vorliegen einer einlicht und festgenagelt, daß der Grund zum Selbstmord des Jugend- jachen Körperverletzung nach§ 223 des Strafgesetzbuches oder einer liden einzig und allein in dem völligen Versagen der Pflichtverletzung nach§§ 127a, 148 Abs. 1 3ijf. 9 der Gewerbe Aufsichtsbehörden zu suchen sei, da diese mehrfach auf die ordnung zu verneinen. Ohrfeigen wegen ungenügender Arbeit sind fein Mißbrauch des gesetzlichen Züchtigungsrechtes, das übrigens im Schimpf- und Prügelszenen in dieser Lehrwerkstätte und ferner noch vorliegenden Falle vom Vater des Verletzten im Lehrvertrag mit auf die grenzenlose Ausbeutung durch lleberstunden bis zum dem Beschuldigten ausdrücklich anerkannt worden ist. Durch die frühen Morgen aufmerksam gemacht worden war, ohne ein Erörterungen ist auch nicht festgestellt, daß der Beschuldigte seinen zuschreiten. Der bedauernswerte Vater hatte im Interesse tom- Lehrling Seit im llebermaße gezüchtigt und hierdurch eine Gewerbemender Lehrlinge und zur Sühne für seinen Sohn Strafantrag pflicht verlegt hätte. Richtig ist allerdings, daß Franke oftmals cegen den entmenschten Lehrherren gestellt. Die Antwort des Schimpfworte gegenüber seinen Lehrlingen gebrauchte.. Dies ist Staatsanwaltes auf die Aufforderung, auch das Leben und die Gefeine Pflichtverletzung im Sinne des§ 148 Abs. 1 Ziffer 9 der Gesundheit Jugendlicher zu schützen, lautet wörtlich: werbeordnung, sondern lediglich als Beleidigung nach§ 185 StGB. auf Antrag, der jedoch im vorliegenden Falle deswegen nicht ge= stellt, strafbar...
5. St. 2. 1055. 31. Nr. 1.
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Beglaubigte Abschrift..
Beschluß vom 22. Februar 1932.
Die Erörterungen haben nun die Behauptungen des Vertreters Seitz in Auerbach, daß sein Sohn, der 17jährige Lehrling Georg Seiz, von seinem Lehrherren, dem Beschuldigten, mittels eines gefährlichen Werkzeugs oder einer des Lebens gefährdenden Behandlung vorsätzlich mißhandelt worden sei oder daß der Beschul digte bei Ausübung seines Züchtigungsrechtes etwa einmal ohne Ueberlegung im 3orn jonach fahrlässig eine ernstliche Körperverlegung begangen habe, nicht bestätigt.. Franke wird als tüchtiger, aber sehr strenger Lehrmeister geschildert, der seine Lehrlinge mit Ohrfeigen züchtigte, wenn sie etwas versehen hatten. Die Gesellen und Lehrlinge haben wegen der dem Beschuldigten weiterhin zur Last gelegten Arbeitszeitüberschreitungen rücksichtslos, der
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Südslawien unter Wasser.
15 000 Obdachlose.
Die Ueberschwemmungen in Südflawien nehmen immer größeren Umfang an. An der Save sind die Dämme an drei Stellen in einer Ausdehnung von mehreren kilometern geborsten. 3000 Häuser stehen unter Wasser, die Zahl der Obdachlosen beträgt 15 000. Auch die Donau führt Hochwasser, so daß der Abfluß der Wassermassen von der Save in die Donau gehemmt ist. Schätzungsweise sind bereits mehrere hunderttausend Morgen bebaulen und unbebauten Landes überschwemmt. Am stärksten stauen sich die Fluten in der Nähe von Belgrad bei dem Zusammenfluß der Save und der Donau . Bon Belgrad aus gesehen gleicht die Landschaft einem Meer, aus dem nur einzelne Baumgruppen hervorragen.
Zwei Zodesopfer eines Sportfluges.
Am Sonntagabend ereignete sich auf dem Flugplatz Gera ein schweres Flugzeugunglüc Das Sportflugzeug D 1919 des Technikums Frankenhausen am Kyffhäuser stürzte aus etwa 100 meter Höhe ab. Der Führer Ernst Tolksdorf, ein Studierender des
Technikums Frankenhausen, und sein Begleiter, der Jahn
techniker Reichardt aus Gera , waren sofort tot. Das Flugzeug ging vollkommen in Trümmer. Tolksdorf war einer der besten deutschen Jungflieger und bereits mit dem Silbernen Pilotenabzeichen ausgezeichnet. Den Führerschein besaß der Vierundzwanzigjährige feit 1928.
Jujam
38]
von
ROMAN S.Rosenfeld
bruch
Aus dem Russischen übertragen von Werner Bergengruen . Tjurin wurde ganz grün vor Schrecken. Er lächelte schüchtern und flehentlich, und dies Lächeln glich der Grimasse eines Hundes, der im nächsten Augenblick niesen will.
Du sollst springen, du Sau! Sonst schmeiße ich dich in die Grube!"
Tjurin weiß, daß er zu dieser Uebung nicht gezwungen werden darf und daß er sie in seinem ganzen Leben nicht zustande bringen wird, und darum bleibt er ruhig stehen. Der Zugführer wird wütend:
,, Gehorsamsverweigerung? Du willst wohl vors Kriegsgericht, du Hundefohn? Spring!"
Staatsanwaltschaft Plauen . Wendel, Staatsanwalt.
Es ist also auch durch diesen Beschluß bewiesen, daß der Lehrherr geschimpft und geprügelt hat. Es ist ferner nun gerichtsnotorisch, daß ein Lehrherr ständig mit seiner Lehrlingsquetsche Ueberstunden geschoben hat. Aber alles das hat die Aufsichtsbehörde wohl gewußt, aber nicht verhindert. Der Lehrling Seitz hat diese Zustände nicht mehr ertragen können und ist darum in den Tod 92gangen. Der Staatsanwalt sagt aber, daß die Gründe zu dem Freitod vorhanden waren, aber angeblich reichen sie nach der bestchenden Gesetzgebung nicht zur Bestrafung der Schuldigen aus. Schimpf worte und Prügel, die gehörten in Sachsen im Bezirk der Staatsanwaltschaft Plauen wahrscheinlich zur modernen Lehrlingserziehung.
Auf dem französischen Dampfer Armand Bousseau", der sich augenblidlich im Hafen von Saigon ( Indochina ) befindet, ereignete sich am Sonnabend eine schwere& effelegplofion, wodurch neun Matrofen getötet und fünf schwer verletzt wurden.
Neues Bergunglück in Tirol.
Fünf reichsdeutsche Stifahrer abgestürzt.
Junsbrud, 11. April. Fünf Reichsdeutsche unternahmen vom Gasthof Alpen rose unterhalb der Berliner Hütte eine Stitour über den Wared- und Mösele: Gletscher auf das Möjele- Dreied, wobei sie auf dem vollkommen vereisten Grat abstürzten. Ein Teilnehmer, der Student Heinrich Lodze aus Dresden , wurde tot geborgen. Das Schicksal der vier anderen Teilnehmer sowie der genaue Her gang des Unglücks ist noch unbekannt. Die Rettungsarbeiten haben jofort eingejezt.
Devaheim Prozeß nach Pfingsten.
Der Devaheim- Prozeß, der die Gerichte ebenfalls mehrere Monate in Anspruch nehmen wird, wird nach Pfingsten seinen Anfang nehmen. Die Große Strafkammer beim Landgericht I unter Vorsiz des Landgerichtsdirektors Jasper hat als Verhandlungs beginn den 18. oder den 20. Mai in Aussicht genommen.
ist bald neun Uhr. Die Hornisten blasen den Zapfenstreich, darauf das Signal: 3um Gebet!" In allen Kompanien fommandieren die Unteroffiziere vom Dienst: Zum Gebet!"| und: Müßen ab!" Nach dem obligaten Vaterunser und dem ebenso obligaten Gebet für den Zaren bläst der Hornist zur Rückkehr in die Zelte. Aber der unersättliche Feldwebel versammelt die Kompanie im Kreise um sich und läßt sie singen. Es ist schon dunkel, als die Singerei endlich ein Ende hat. Alles hastet davon, um endlich zu seiner Ruhe zu fommen. In jedem Zelt schlafen acht Mann. Es ist stickig. Aber wenn man nur den Zeltrand ein wenig hebt, um frische Luft hereinzulassen, dann erhebt sich sofort ein Protestgeschrei; es sei viel zu kalt. Also läßt man es.
Im Offizierskasino spielt die Regimentskapelle. In der großen hölzernen Baracke, die hinter der Zeltreihe liegt, ist es hell und laut; es riecht nach guter Küche, man hört vergnügte Stimmen. Ich habe Lust, noch ein wenig Musik zu hören. Ich gehe also auf das Kasino zu und setze mich im Dunkeln auf ein paar zusammengelegte Bretter an der Rück wand der Kasinobaracke.
Plötzlich steht jemand vor mir. Ich fahre auf und erkenne einen unlängst aus seinem Petersburger Garde regiment wegen Trunksucht und sonstiger Ausschreitungen ſtrafweise zu uns versetzten Offizier. Hochgewachsen, gutTjurin schüttelt sich, die Beine wollen unter ihm ein- gebaut und hübsch, war er im Grunde eine sympathische Ergebaut und hübsch, war er im Grunde eine sympathische Erfnicken. Unter dem Geschrei des Zugführers, dem unwillkürscheinung und in normalem Zustande auch gerecht und ohne lichen Gelächter der Soldaten, den anfeuernden Pfiffen und Härte. Sobald er jedoch betrunken war, fing er an zu toben, Hetrufen nimmt er seinen Anlauf, läuft bis zum Rande des zu schimpfen, zuzuschlagen, Geschirr zu zertrümmern, und Sprungbrettes und bleibt dort wie angewachsen stehen. Er dann hatte seine Umgebung Mühe, ihn zu bändigen und nach atmet schwer, sieht ängstlich in den Abgrund zu seinen Füßen Hause zu schaffen. und zieht sich dann langjam von der Absprungstelle zurüď. Aber der Zugführer läßt nicht nach:
,, Los, du dickbäuchiges Alas! Und wenn du trepierst die springst! Hopp!"
Und Tjurin nimmt von neuem seinen Anlauf, läuft bis an den Rand des Sprungbrettes, stößt sich ab und wälzt sich gleich darauf mit lautem Plantfchen im schmutzigen und stinkenden Wasser. Für einen Augenblic taucht er unter, dann erscheint sein Kopf ohne Müze wieder an der Oberfläche. Die anderen strecken ihm die Hände entgegen und ziehen ihn heraus. Ganze Ströme trüben Wassers fließen an ihm hinunter, sein verstörtes Gesicht trieft von Schmutz, die Stiefel quatschen.
Der Dienst nimmt seinen Fortgang.
Ich war aufgesprungen, aber zur Flucht mar es schon zu spät. Er trat ganz nahe an mich heran und hauchte mir seinen Alkoholatem entgegen:
Wa... was willst d- du hier? Ra? Antworrtit! Na?" Ich höre mir die Musif an, Euer Wohlgeboren." ,, Ba- as?... D- d- die M- m- musik? D- d- du A- a- s! W- w- willst wohl vors Krrriegs- hupp!- Krrriegsgerricht? Willst d- du n- nicht auch t- tanzen? Sch- sch- schwei- hupp!-schweinehund! Wwillst du n- nicht auch ein M- mädchen? W- was?"
,, Nein, Euer Wohlgeboren."
halten!"
,,- u- und wa- warum n- nicht? Ach, Sch- schnauze Zwei Minuten stand er still, nur mit Aufstoßen be
Mit Sonnenuntergang läßt die Size plötzlich nach. Es schäftigt. Dann fing er wieder an:
Umzugsverbot besteht weiter.- Lockerung in Aussicht. Nach der Wahlschlacht ist nun für einige Tage auch für die und der ganze gestrige Tag ist ohne Zwischenfälle verlaufen. Zum Teil mag hierbei die erhöhte Alarmbereitschaft der Berliner Schutzpolizei beigetragen haben, zum andern waren die Straßen am Sonntagabend auffallend menschenleer. Selbst die Lokale wiesen allenthalben eine gähnende Leere auf und man kann sich das nur so erklären, daß der größte Teil der Berliner Bevölkerung zu Hause vor dem Radio saß, um die Wahlresultate zu hören.
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Obgleich auch die Nacht in jeder Beziehung ruhig verlief- es wurden insgesamt nur 11 Personen megen geringfügiger Delifte festgenommen blieb die erhöhte Alarmbereitschaft der Berliner Schupo bis gestern mittag um 12 Uhr auf= rechterhalten. Jetzt hat wieder der normale Polizeidienst eingesetzt und die Polizeimannschaften, die mehrere Tage lang nicht aus ihren Kleidern gekommen sind und nur wenige Stunden Schlaf hatten, können sich der verdienten Ruhe hingeben. Die Polizeibeamten haben wieder in vorbildlicher Weise ihre Pflicht getan, die republikanische Bevölkerung Berlins weiß ihnen Dank dafür. Auch der Berliner Polizeipräsident wird voraussichtlich in einem Schreiben an seine Polizisten seine Anerkennung zum Ausdruck bringen.
Wieder Versammlungs- und Umzugsverbot.
Wie wir erfahren, ist das Umzugs- und Versammlungsverbot mit dem 10. April wieder voll in Kraft getreten. Es ist jedoch zu erwarten, daß die gleichen Lockerungen wie in den Wochen vor dem 1. und 2. Wahlgang der Reichspräsidentenwahl einsetzen und bald bekanntgegeben werden. Mit ziemlicher Bestimmtheit dürfte demnach damit zu rechnen sein, daß ab 17. April bis einschließlich 23. April das Umzugs- und Demonstrationsverbot gelockert wird. so daß die verschiedenen Parteien im Rahmen der bestehenden BeStimmungen entsprechende Aufmärsche, die natürlich nach wie vor sämtlich der polizeilichen Genehmigung unterliegen, inszenieren können. Da schon in den nächsten Tagen mit einer Hod, flut von Versammlungen zu rechnen ist, wird es mit der Ruhe der Schupo bald wieder zu Ende fein und es werden nochmals hohe Ansprüche an die Opfer und Dienstbereitschaft der Beamten gestellt werden.
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Der Mord an dem 23jährigen kommunisten Bernhard Weiß aus der Berliner Straße in Hermsdorf , der in Frohnau von einer nationalsozialistischen Mörderfugel aus dem Hinterhalt getroffen murde, konnte noch nicht aufgeklärt werden. Kriminalfommissar Fischer, der die Nachforschungen leitet, verfolgt eine Spur, die vielleicht Aussicht auf Erfolg haben dürfte.
Glückwunsch Berlins an Hindenburg .
Oberbürgermeister Dr. Sahm und Stadtverordnetenvorsteher 5) a ß haben an den Reichspräsidenten von Hindenburg das folgende Glückwunschtelegramm gesandt:„ Dem von der großen Mehrheit des deutschen Volkes wiedergewählten Herrn BeichspräjiOberbürgermeister Dr. Sahm und Stattverordnetenvorsteher Hah. denten entbieten die herzlichen Glückwünsche der Reichshauptstadt
Zwei tödliche Unfälle.
Auf der Straßenkreuzung Charlotten- und Behrenstraße wurde gestern nachmittag ein bisher noch unbekannter Radfahrer von einent Autobus der Linie 5 überfahren. Die Räder des schweren Fahr zeugs gingen so unglücklich über den Mann hinweg, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Die Leiche wurde beschlagnahmt und ins Schauhaus gebracht. In Niederschöneweide geriet der 44 Jahre alte Arbeiter Richard Kerber aus der Luisenstr. 16 unter ein Laftauto. K. wurde so schwer verleßt, daß er auf dem Transport nach dem Elisabeth- Hospital in Schöneweide starb.
,, Du t- tommst noch diese Nacht vors Krriegsgerricht! Da kriegst du Mu- musit genug. Und M- mädchen. Und alles. Morgen früh hängen sie dich auf. Verstanden? Antwworrt!"
Zu Befehl, Euer Wohlgeboren!"
Ich stand, ohne mich zu rühren, in vorschriftsmäßiger Haltung vor ihm. Er geriet immer mehr in sein besoffenes Geschwäß hinein, torfelte, bekam den Schluckauf, vergriff sich in den Worten und verlor zuletzt endgültig den Redefaden. ,, Nimm Abschied vom Leben, hörst du? Was soll das... be- be- deuten? Gehorsamsverweigerung?"
Er griff nach dem Säbel. Ich sprang etwa drei Schritte zurück. In seiner Hand blizte die entblößte Klinge. Im gleichen Augenblick rannte ich aus allen Kräften los und auf die Zelte meiner Kompanie zu. Der betrunkene Offizier lief mir nach und brüllte wie ein Irrjinniger:
Halt! Halt! Halt oder ich schieße! Fangt ihn! Halt!" Auf diese Alarmrufe hin begannen die Unteroffiziere vom Dienst in allen Kompanien zu pfeifen, aber ich rannte weiter und erreichte zusammengeduct unsere 3eltreihe.
Im ganzen Bataillonsbezirk wurde es laut. Der Offizier fuchtelte mit seinem Säbel herum und verlangte vom Diensthabenden die Auslieferung des ,, Staatsverbrechers" ,,, Spions und ,, Berhafteten". Der Regimentsadjutant und der Offizier vom Regimentsdienst wurden herbeigerufen, und es gelang ihnen mit vieler Mühe, ihn zu entwaffnen und nach Hause zu schaffen.
Später wurden alle Kompanien befragt, aber ich zog es vor, mich nicht zu melden. Es war sicherer. Ich würde viel leicht meiß Gott welches Verbrechens schuldig befunden merden.
Auf einem Kleinen Hügel hinter dem Lager findet sich nach dem Dienst die ganze ukrainische Gesellschaft unserer Kompanic zusammen. Wassilenko, Rodin , Tschubar. Rischtschento, Byllin und andere. Sie futtern ungeheure Mengen von Sonnenblumenkernen, und wenn sie das niedergetretene Gras rings herum mit den Hülsen vollgespuckt haben, dann fangen sie an zu singen. Der stupsnäsige, breitfnochige Bylin stimmt an.
Heute hat Bylin von Hause ein Zwanzigpfundpaket Speck bekommen. Ein Stück, das nicht mehr ganz frisch war und schon etwas roch, hat er unter die Landsleute verteilt. Im Zusammenhang damit gab er ihnen allerhand Prophezeiungen gastrischer Natur zum besten, lachte herzhaft und wurde immer aufgeräumter. ( Fortsetzung folgt.)