Geboren am 15. April 1832
In der Vorfriegszeit tonnte man vielfach die Ansicht hören,| Wilhelm Busch sei der Humorist des deutschen Bürgers gemesen, also eigentlich ein Berherrlicher seiner kleinen Schwachheiten, die er, die ,, lachende Träne im Wappen", mit liebenswürdiger Nachsicht streichelte. Man mußte auch wirklich so denken, wenn man seine ungeheure Popularität bedachte. Sollte der Spießer von allen guten Geistern so verlassen sein, daß er eine Berhöhrung feines teuren Selbst nicht merfte? Also: es fonnte sich keinesfalls um Satire handeln, sondern um Humor, aus der gleichen warmen Ofenecke, um eine gar nicht heimliche, sondern offen eingestandene Zärtlichkeit für das Objekt seiner Zeichnungen und Knittelverse. ,, Denn es war unser", jubelten die entzückten Rentiers, und sie fauften feine Büchelchen mit den amüsanten Abenteuern um das liebe Ich und die Tücke des recht unlieben Objekts. Und noch 1911, drei Jahre nach seinem Tode in der Einsamkeit des Dorfes Mechtshausen , schrieb Robert Cormegh an offigiösester Stelle:„ Er war das Genie des Kleinbürgertinns um 1870, darin liegt seine fulturgeschichtliche Bedeutung." Schmer fielen dabei freilich seine fulturkämpferischen Entgleisungen ins Gewicht, just die Dinge, die mir heute kaum noch genießbar finden; in dem banalen Bater Filuzius", dem ,, Heiligen Antonius" und der nur stellenweise genialen Frommen Helene". Es darf gleich vormeg genommen werden: der Kampf, den er hier gegen Muckertum und kirchliche Anmaßung führte, war ganz schief orientiert und entbehrte um der falschen politischen Plattform millen,| von der aus er ihn führte, jeder höheren Rechtfertigung; und das micht bloß darum, meil er( ganz offenliegend im ,, Filuzius") Pfaffentum mit fatholischer Kirche gleichsetzte und diese in politische Gleichung mit Sozialdemokratie und französischem„ Erbseind" brachte, als das dem braven Michel bebräuende„ System", wie man heute jagen würde sondern auch aus fünstlerischen Gründen. Seine Motivierungen verjagten hier auf der ganzen Linie; an die Stelle geistiger Gesinnung und ihrer philosophischen Begründung trat unverhüllte politische Voreingenommenheit. Es gibt, von Hutten und Voltaire bis zu Schopenhauer, Heine und der jüngsten Zeit, Pamphlete und Dichtungen genug, die uns das Herz aufwühlen und mit Empörung gegen firchlichen Gewissenszwang erfüllen; die Streitschriften Wilhelm Buschs gehören niemals in diesen Zusammenhang, meil sie aus dem Ressentiment des protestantischen Spießbürgers von 1870 stammen, für den der Papst und der Jefuit noch genau der felbe lindisch aufgefaßte Gottseibeiuns war, wie für die Lutheraner des Schmalkaldischen Bundes. Insofern allerdings war Busch tatjächlich das Genie des Kleinbürgertums".
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Aber dieser trübe Flecken bedeutet doch herzlich wenig in seinem Gesamtwerk, d. h. in seinen weltbekannten Illustrationsbüchern( denn daß er noch etwas anderes war, werden wir sogleich sehen). Das Beste und Typische darin, d. h. also, die unsterbliche Knopp- Triologie, die Anfangspartien der Frommen Helene , die kostbare Jobfiade, Mag und Moriz, Balduin Bählamm und Maler Klecksel, das Zwillingspaar des Bildungsphilisteriums, die unvergleichlich echten Typen aus Dibeldum, der überaus wikige Geburtstag", mit dem man gegen jede Art bornierter Politisiererei krebsen gehen könnte, Don Kleon, dem Gerbermeister zu Athen , bis zu Hitler , und zuletzt und vor allem die wahrhaft klassischen Besoffenheitsgestalten des Haarbeutels", den ich am Ende das Meisterstück feiner Charatteri fierungstunft nennen möchte: biefe gelungenen Amalgame von Vers und Zeichnung find uns heute wertvollste Dokumente ber deutschen Burgerseele und werben es für alle Emigkeit bleiben. Hier spricht aber burchaus tein Biebhaber und Vertuscher: es find in Wahrheit ſehr bittere und vernichtenbe Satiren, und man muß fich munbern, ie ber mit beißenbem Hohn überschüttete Deutsche von 1870 bieje Bamphlete richt etwa nur ertragen, sondern mit Begeisterung ver. ichtungen hat. Des Menschen Blindheit gegen seine eigenen Fehler scheint ohne Grenzen zu sein. Wie ist es mur möglich( fragen mir 1932), daß man sich vor fünfzig Jahren in den Knopp und Midefett, im Menschen namens Meyer, in Deppe, Sauerbrodt, Jobs und wie sie heißen mögen, nicht erkannt hat? Rann es einen blankeren Spiegel geben? Gerade die Auswahl aus den unteren Stodmerken menschlicher Dummheit und Gemeinheit, gerade das Alltägliche und
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Austündliche dieser Mißgeburten von Begebnissen, an denen die maderen Leute zerschellen, hätte die betroffenen Ginnohner des bismärdischen Deutschland stuhig machen müssen.
Es tat es nicht, und darin können mir den hohen künstlerischen Rang der Buschschen Satire ermessen. Der Hundertjährige erfüllt wahrlich erst heute seine Mission; denn der deutsche ,, Untermensch", den er mie fein zweiter geschildert hat, erfährt nun seine historische Mission, erst heute tritt er aus der Anonymität des Privatlebens, das Busch mit dem Blick des Genies und abgrundtiefem Haß gezeichnet hat, in die politische Arena und wirft, wie er es allein kann und muß, zerstörend. Man versetze die Hunderte von Gestalten Wilhelm Buschs in den Sportpalast, und siehe da, es sind Mann für Mann die treuen Schildhalter und Schildbürger des Nationalsozialismus!
Bielleicht kann man der schöpferischen Größe dieses DichterMalers unter einem solchen Aspekt.am gerechtesten werden. Es iſt der Aspekt, unter dem wir längst gewöhnt sind, Daumier zu betrachten. Man höre auf mit der Harmlosigkeit, in Wilhelm Busch nur den amüsanten Unterhalter zu sehen. Er ist der schärfste und unerbittlichste Kritiker jener faulen und giftigen Halbheit, in deren Atmosphäre der Spießbürger zu üppiger Fülle gedeiht. Die äußere Harmlosigkeit des Milieus und der banalen Erlebnisse, die er schildert, darf uns nicht über die vernichtende Absicht und Wirkung seiner Satiren täuschen. Vor 1890, in der Zeit, da alle seine michtigen Werte entstanden sind, lag kein Grund vor, den Deutschen anders als im Privatleben lächerlich zu machen; für die Politik sorgte die Herrenfaste. Heute ist jener von Busch mit so grimmiger Kenntnis ge= züchtigte Typus in die Arena hinabgestiegen, und wir erleben schaudernd, wessen seine flanellbehütete Heimtücke fähig ist.
Der künstlerische Wert dieser Bücher steht über jeder Diskussion. Busch war ein ebenso großer Zeichner wie polemischer Dichter; seine Prägungen sind von hinreißender und endgültiger Kraft, sein Strich entblößt so unbarmherzig wie seine Reime. Es ist nicht müßig zu betonen: daß in all dem von Improvisation feine Rede sein kann, daß die scheinbare Leichtigkeit und Zufallsicherheit seiner knappen Linien ebenso wie der hingeworfenen Verse Resultat langer und meiser Heberlegnugen ist und viel Studium, viel Skizzen, Versuche und Aenderungen erfordert hat, bis der Ausdruck sitzt und alles so wirkt, daß es gar nicht anders sein darf. Bei Busch, und bei Daumier auch, versteht sich, hat man den Eindruck unveränderbarer Notwendigkeit. Wobei dem Deutschen ein gewisser Vorrang nach der literarischen, der inhaltlichen Seite einzuräumen ist, während bei Daumier die bildhafte Formulierung unmittelbarer und vitaler wirkt. Von Hause aus war Busch wohl Mater. Mit 19 Jahren, 1851, ging er zur Düsseldorfer Akademie, dann nach Antwerpen und 1854 nach München , wo er bis 1878 blieb und viele Bilder gemalt hat; zwanzig Jahre lebte er dann in völliger Zurückgezogenheit in seinem Geburtsort Biedensahl im Hannoverschen, von 1898 bis zu seinem Tode am 9. Jamuar 1908 in Mechtshausen . Man kennt seine Malereien menig, er trat nie damit hervor, und sie gehören noch heute fast alle feiner Familie. Doch darf man ihn hier als vollberechtigtes Mitglied der Münchener Kunst ansehen. Von den niederländischen Meistern, Broumer, Franz Hals und Teniers , empfing er seine wesentlichsten Anregungen. Diese dunkeltonigen Malereien haben mit seiner berühmt gewordenen Zeichentunst die Beschränkung auf das Bripate, auf stille beschauliche Wintel gemeinsam; sonst tum etwas Waßgebliches. Auch seine Arbeit an Operetten, beren Mufit fein Münchener Freumb, ber Komponist rempelfeger schrieb: Schuster und Schneider, Liebestreue und Grausamteit", ber Better" find nahezu spurlos vorbeigegangen und für uns ver Schollen. Das wirklich Geniale und Einmalige seiner Wirtſamkeit liegt in der Doppeltätigkeit als Satiriker in Bild und Schrift. Er begann schon 1858 damit( in demselben Jahr, aus dem seine ersten Bilder datieren), zunächst als Mitarbeiter der Fliegenden Blätter ", denen er bis 1871 treu blieb. Das erste von ihm illustrierte Wert, das durchschlagenden Erfolg hatte, ist das unsterbliche Mag und Moriz", das 1865 bei Braun u. Schneider in München erschien: das wunderbare Buch unserer Kindheit.
Die Lagiermänner hatten ihre Tätigkeit bei Jens Muesgaard eben beendet und rückten nun in die Banfede, um die Dorfneuig feiten zu bereden, während sie die Stube mit einem betäubenben Rauch ihrer turzen Pfeifen erfüllten. Das Gespräch drehte sich zumeist um den neuen Mann", Thomas Seeländer, dessen fremdartiges Wesen und frömmelnde Sitten die schonungslose Kritik und das Hohngelächter der älteren Eingesessenen ermedt hatten.
Der weiße und runglige Greis Visti Tammesen, der ein Stück Bich gut beurteilen konnte, aber nur die notdürftigsten Begriffe von Menschen hatte, die nicht nach seiner Fasson zugeschnitten waren,
fen, aber er sollte sich etwas mehr auf der Erde halten. Zum Beispiel seine Landwirtschaft: nun ist er herumgerannt, um Mergel auf seinem Boden zu suchen aber Mergel auf unserer Erde
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er soll meiner Seel bald einsehen, was das bringt. Und jetzt hat er Drainröhren nach Sölfig hinausgefahren, aber ich weiß nicht, mas er damit mill. Ob er glaubt, daß er das Waffer aufwärts laufen lassen tann? Denn sonst ist kein anderer Ausmeg als durch dein Feld, Jens", wandte Visti sich an den Wirt.
,, Ich will es dem Mann nicht verweigern", antwortete Jens Muesgaard ,,, fann es übrigens auch nicht, wenn das Recht seinen
pradh, aljo tein Baftor", manote Jens Danesgabe. Se m ein einfacher Mann wie unfereiner."
,, Nun weiß ich bald nicht, mas ich sagen fall", animortete bas uwerbefferliche Krejsten Hermansen. Bar er tein Pastor, so mollte er doch gewiß gern einer sein."
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,, Aber der, über den er das vorige Meal fprad)... mie narudde er thn doch?" begann der alte Visti Tammefen. Es ist doch mert mürdig, daß ich nicht darauf fommen kann! bez mit dem Hammer!"
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,, Meinst du den schwarzen Schmied?" nedte Hermannsen zweifelt mit der kurzen Pfeife. ,, Ach, red' doch feinen Unsinn!" fuhr Visti ihn an unb focht vera
,, Thor?" warf Jens Muesgaard ein. wir wirklich den Mann! Er war doch auch kein Bastar." ,, Richtig, antwortete Bisti uno sah erleichtert auf ,,, ba habent
Krejsten Hermannsen setzte die gleichgültigste Miene auf. Bisti Tamesen zog auf seiner historischen Bahn weiter. ,, Und Grundtvig er mar ja auch kein Bastor?" ,, Bar Grundtvig fein Pastor?" sagte Krejsten Hermannsen, dann weiß ich wirklich nichts mehr davon."
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,, Nein," eiferie Visti Tammesen ,,, er war etwas ganz anderes wie nennt man es doch Dichter!" rief er aus und erhob in der Süße der Befreiung die kurze Pfeife gegen den Deckenbalten. ,, Dichter?. Was bedeutet das?" fragte Krefften Hermannsen unsicher.
,, Ach, das ist so einer, der etwas zusammensett, Geschichten macht, versteht sich, ebenso wie der alte Schulmeister, wenn er seine Grabschrift macht", antwortete Viſti.
,, Ei sieh", antwortete Krejsten Hermannsen zweifelud.„ Dann sollte der alte Schulmeister ein Kerl mie Grundtvig sein; bas tann ich nicht glauben! Was sagst du, Jens Muesgaard mar Grundtvig nicht Bastor?"
Aber Visti muß ja das halbe verschlafen haben, denn das jagte der ,, Ja, wahrhaftig war er Pastor, und so, daß es feine Art hatte! Mann doch oft gemug", antwortete Jens Muesgaard.
mütig. Ich bin wirklich ein armer Teufel im Begreifen. Aber ,, Ja, dann muß ich es wohl überhört haben", sagte Bisti sanfttommt zu Ann' Kjestin, da könnt ihr meiner Seel' Bescheid be= kommen. Sie ist es wert, zu einer Bersammlung geschicht zu mer
den, denn sie bringt alles mit nach Hause.
Da wir mun einmal dabei sind, von diesem fremden Mann zu sprechen, so will ich euch doch erzählen, wie schlecht es mir gestern bei ihm erging:
Es war so ungefähr zur Frühstücszeit, als ich zu ihm tam, um ein Stück Werkzeug zu leihen. Da war ich so unglücklich, daß ich mitten in die Morgenandacht tam. Sie hatten sich eben vom Lisch erhoben: ich konnte sehen, daß sie Bratkartoffeln gehabt hatten, denn die schwarze Pfanne stand auf einer Scheibe auf dem Tisch und zeigte mit dem Schwanz zur Stubentür.
Rundherum an den Wänden hingen Bilder. Die waren mohl von den großen Leuten, von denen er so gern erzählt. Ich fonnte feinen anderen als Frederik den Siebenten erkennen, den ich damals jah, als ich in Fredericia lag.
Nun, die Leute hatten sich über die Stube verteilt, und ich fonnte sehen, daß sie mich merkwürdig anschielten. Ich wollte gerade mein Vorhaben ausrichten, da begann der Seeländer auf einmal anzustimmen:
,, Morgenstund hat Gold im Daund, Und Gold bedeutet Freu- eude-"
hatte, und ich nahm schleunigst meine Maige ab und stellte mich an Run tonnte ich ja perstehen, marum mon mid so angeglost ber Lur auf ber dann warfen sie sich auf einmal nieber, Männer und Frauen zusammen, wie sie gingen und standen, hier bei einem Shah unb ba bei einem anderen, einer an einem Bontende und ein
anderer am Langschemel
daß ich aufrecht stand und auf sie herunterfah, wie sie da lagen und Nach unten tam das Ganze! Und ich ärgerte mich beinahe schon, Strümpfen und der andere mit Mist auf den Holzschachen. Hätte alle den Hindern in die Luft ftredten, der eine mit Löchern in den ich unter den Tisch friechen können, fo hätte ich es getan.
Als der Seeländer sich erhoben hatte und sah, daß ich stehengeblieben war, fonnte ich wohl sehen, daß er schlecht zu sprechen mar. ,, Nun, du brauchtest mohl nicht zu tnien", sagte er auf seinem Sceländisch.
,, Stein," sagte ich ,,, ich bin reichlich alt gemorben für die Art Künste. Ich kann wohl himmterfommen, aber es fmcift so verteufelt mieber hochzukommen
Und ich habe schließlich gedacht, ob nicht das, mas man betet, geschieht. Auch fann ich nicht einsehen, marum ich mich auf meine gleich fräftig ist, ob es mun in der einen oder anderen Stellung nie legen soll, meil ihr anderen euch in aurem Frühstüď ſattgegessen habt."
mit zufriedengegeben haben, denn er fagte nichts mehr, sondern gab Genau so antwortete ich dem Mann, und er nurß sich mohl bamir das, worum ich gekommen war.
Seitdem habe ich nichts mehr von dem Seeländer gefehen." ( Autorisierte Ueberfegung von B. 2. Andresen.)
fing an, indem er die Preise mit seiner mageren, zitternden Hand Bauf haben soll. Und es kann ja sein, daß ich ein klein menig Eine Anleihe bei der Wissenschaft
austragte:
,, Jetzt ist der Sohn des Seeländers mohl von der Schule zurückgetommen."
„ Ja, das habe ich auch gehört," antwortete Krejsten Hermann fen, ein vierschrötiger Bauer mit verfilztem Bollbart und rötlichen Badenknochen. Da sollen wir mohl noch mehr Spektakel und Beranstaltungen haben. Der Vater macht sonst der Gegend schon genug zu schaffen, scheint mir."
Ja, darin hast du wirklich recht, Strejsten," sagte Biſti und schob den Tabakkasten von sich. Ich konnte mir es wirklich nicht Derkneifen, Storgaard davon zu erzählen, als ich ihn gestern traf." Storgaard war der reichste Bauer der Gegend, langjähriger Gemeindevorsteher und Dorfkönig, der jetzt in dem reformeifrigen Seeländer feinen ausgesprochenen Gegensatz gefunden hatte.
,, Wißt ihr, was er mir antwortete? Dann ist ja einer mehr da, um im Osterhof Kyrie eleison zu singen. Und wenn der Vater nun wieder über diesen Per La- a- sen schwagen mill, so tann er seinen Burschen als Vorfänger mitnehmen, dann spart er das Abendbrot für den Schulmeister!"
„ Ha, ha, ha! Ja, der Storgaard ist schlimm gegen die, auf die er nicht gut zu sprechen ist," bemerkte Krejsten Hermannsen. ,, Und diese Seeländer mit ihrem Singen und ihren Gebärden und bem ganzen Hurlumbei, die fann er mun einmal nicht leiden und das bann ich meiner Seel' auch nicht. Denn es ist beinahe, als ob sie sich besser machen wollen als unfereinen, und sie sind doch auch nichts anderes als Bauern, wie fie fich auch haben und tun. Ich für mein Teil sage: Laßt die Pastoren predigen, dafür betominen sie ihren guten Lohn, aber laßt die Bauern bei ihrer Arbeit bleiben."
Der Mann fann ja jonit gut genug sein," jagte Bisti Tamme
anders über den Seeländer urteile als ihr. Daß Storgaard ihn nicht leiden fann, darüber braucht man sich nicht zu wundern. Denn er hat hier immer Dorffönig gespielt, und jetzt hat er nichts mehr zu sagen. Das macht den Mann verdrießlich, das versteht man gut."
,, Ja", sagte Gören Boel, der vierte in der Gesellschaft, ein leiner, spignafiger Mann mit einem langsamen Organ ,,, wenn ich meine Meinung fagen darf, so scheint mir schließlich, daß Storgaard reichlich großmäulig geworden ist. Denn- hm- ein steifnadiger Bursche ist er von Kindesbeinen an gewesen, und für unseren Herr gott hat er nun niemals Gebrauch gehabt; und mohl, man soll feinen richten, aber hm ich weiß Fall, und der, welcher Hochmit kommt vor dem glaubt zu stehen, sehe wohl zu, daß er nicht falle. Wenn wir wenn ich so fagen darf mehr Gottesfurcht hier in der Gegend bekämen en menig das wäre doch nicht das Schlechteste!"
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hm
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ähä
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versammlungen, anstatt deine Arbeit zu passen", rief Kreiſten ,, Du bist mir ein schöner Schwätzer, du rennst in die Gebets versammlungen, anstatt deine Arbeit zu passen", rief Streiften wenn wir Bauern uns an unsere Wirtschaft und an das halten, Hermannsen böse aus. Was du mohl mit Gottesfurcht meinst? mas wir in der Schule gelernt haben, und wenn wir jedem bezahlen, was wir ihm schuldig sind, sollte dann noch jemand da sein, der
etwas von uns mill?"
" Ja", sagte Jens Muesgaard, aber es ist doch auch gut, ein wenig zu wiffen."
Ja, äja!" antwortete Rrejften Hermannsen. Aber dieser Seeländer erzählt nur von Pastoren und anderen großen Leuten, man hat genug an seinem eigenen."
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Wie die Moskauer Abendzeitung Betschernjaja Mostwa" vomi 2. April mitteilt, ist auf Beschluß des IV. Unionsfongresses der Wissenschaftlichen Arbeiter" eine Anleihe zur Propagierung von Wissenschaft und Technik emittiert worden. Die Eigentümlichkeit dieser neuen russischen Anleihe besteht darin, daß der Wert der einzelnen Stüde nicht in einer Geldeinheit, sondern in Arbeitsstunden ausgedrüdt ist. Es wurden insgesamt 50 000 Obligationen aus gegeben, was ungefähr der Gesamtzahl der Wissenschafter in der Sowjetunion entspricht. Der Wert jeder Obligation beträgt 30 Arbeitsstunden, das besagt, daß der Inhaber der Obligation sich verpflichtet, bis 31. Dezember 1932 mindestens 30 Stunden auf öffentliche Betätigung zur Verbreitung von Wissen und Technik unter den Volksmassen zu verwenden. Diese Tätigkeit umfaßt Vorträge, Leitung von wissenschaftlichen und technischen Bildungszirkeln, Abfaffung oder Redigierung von technischer Massenliteratur für Ara beiter und für Mitglieder landwirtschaftlicher Kollettive, Mitarbeit an der Herstellung von Lehrfilmen, systematische praktische Beratung uſm.
Mit der Durchführung der Anleihe ist am 1. April in der Weise begonnen worden, daß Delegierte des Plenums der„, Settion der Wissenschaftlichen Arbeiter mit Obligationspaketen nach allen Richtungen der Sowjetunion abreiften. Die Moskauer Wissenschafter haben sich bereits verpflichtet, Obligationen im Werte Don nicht meniger als 300 000 Arbeitsstunden, d. h. also ein Fünftel der gesamten ersten, auf 1% Millionen Arbeitsstunden lautenden Emission zu zeichnen. Die Obligationen der neuen Anleihe find weder verfäuflich noch übertragbar oder beleihbar. Ueber die spätere Einlösung der Anleihe macht die Moskauer Zeitungsmeldung
Es mar Peter Lassen- Sträppenborg, über den er neutlich teine Angaben.