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Nr. 178 49. 3Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Falsche Front des Handwerks.

Warum das Handwerk mit den Arbeitern und Angestellten gehen muß.

Das Handwerk ist durch die anhaltende Wirtschaftstrise in stärkste Mitleidenschaft gezogen. Es ist wohl faum zu hoch ge­griffen, wenn man die Zahl der öffentliche Unterstützung in An­spruch nehmenden selbständigen" Handwerker auf 20 Proz. schätzt. Es liegt auf der Hand, daß sich diese Entwicklung bei weiterem Anhalten der Krise, neuen Lohnabbauten und etwaigen weiteren Kürzungen in der sozialen Fürsorge noch bedeutend ver­schlimmern muß. Wird doch das Handwerk durch jede Schwächung der Kauftraft der breiten Massen der Lohn- und Ge­haltsempfänger infolge der dadurch bedingten Auftragsrückgänge in stärkstem Maße sofort mitbetroffen.

Daraus ergibt sich für das Handwerk das unbedingte Interesse an einer Cohn- und Sozialpolitik, deren Ziel es ist, eine Stärkung der Kauffraft der Konsumentenmassen herbeizuführen.

Betrachtet man aber die Stellung, die das Handwerk bisher in diesen Fregen eingenommen hat, jo läßt sich nicht verkennen, daß es in seinen weitesten Kreisen von der Erkenntnis dieser Zu­fammenhänge noch meit entfernt ist. In völliger Berkennung feiner eigenen Interessen und Lebensnotwendigkeiten hat das Hand­werk jede Wirtschafts- und Sozialpolitik, die zu einer Kauftraft­steigerung der breitesten Bevölkerungsschichten hätte führen müssen, mit erbitterter Hartnädigkeit bekämpft und sich darin zum Sklaven der Industrie gemacht, ohne zu sehen, daß dieses gleichbedeutend war mit einer mirtschaftlichen Selbst­tastrierung, deren Folgen es jetzt deutlich zu spüren bekommt. Anstatt sich tatkräftig im eigenen Interesse mit für eine gesunde Lösung der sich ergebenden sozialpolitischen Aufgaben einzusetzen, hat es seine Kräfte in einer negativ eingestellten Kritik erschöpft und sich zudem in eine wirtschaftliche Vereinsamung hineinmanövriert, in der es sich selbst zerreiben muß.

Diese von den Organisationen des Handwerks bedauerlicher weise eingenommene falsche Frontstellung, die den eigenen Lebens­interessen absolut entgegengesetzt ist, ist an zahlreichen Fällen schlagend zu beweisen. Es sei hier nur auf die blinde Gefolgschaft hingewiesen, die

das Handwerk in der Frage der staatlichen Wohnungs­und Hauswirtschaft

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dition zu befreien und sich auf den Boden der wirtschaftlichen und sozialen Realitäten zu stellen. Der Grund dafür ist nicht zuletzt in dem Umstande zu suchen, daß es den Organisationen gelungen ist, dem Handwerker mit dem Schlagwort von der drohenden Verproletarisierung" Scheuflappen anzulegen, die ihn hindern, den richtigen Weg zu beschreiten und zu erkennen, daß ihm diese Ber­proletarisierung" einzig und allein durch das ausbeutende Kartell- und Monopolfapital droht, das ihm täglich mehr den Boden für seine wirtschaftliche und kulturelle Existenz entreißt. Gerade die Angst vor dem Verlust einer eingebildeten höheren sozialen Stellung, die es aber in Wirklichkeit gar nicht mehr besitzt, ist es, die das Handwerk von der Erkenntnis ab­schließt, daß es seine wirtschaftliche Eristenz nur dann wird be= haupten können, wenn es bereit ist, sich rückhaltlos an die Seite der Arbeiterschaft zu stellen, von deren Kaufkraft es lebt.

Das Haupthindernis auf dem Wege zu dieser erforderlichen Um- und Einstellung des Handwerks bildet einmal eine durch die wirtschaftliche Entwicklung weit überholte und

den heutigen Anforderungen in feiner Weise mehr ge­red werdende Gewerbegesehgebung

und zum anderen, in meit schlimmerem Maße, eine Organi: fationsbürokratie, die für die Erfordernisse, die das heutige Wirtschaftsleben mit seiner Brutalität auch an das Handwerk stellt, nicht das geringste Verständnis aufzubringen ver­mag und zwischen Handwerk und Konsumentenschaft eine Mauer errichtet hat, die sich für das Handwerk immer schädigender er­weisen muß.

Es hat sich im Handwerk eine Syndikusclique festgesetzt und der Führung" bemächtigt, die ihre ganze Aufgabe darin er= blidt, durch Organisieren", Konferieren, Protestieren und Kriti­fieren ihre ,, Daseinsnotwendigkeit" dem mit auch heute noch größtem Respekt vor diesen Handwerkerführern" dastehenden Handwerks: meister zu beweisen" und ihn zu überzeugen, daß nur sie in der Lage sind, seine berechtigten Belange" zu vertreten. Von einer lebendigen Berbindung zwischen dem Handwerk und seinen Organisationen fann überhaupt feine Rede mehr sein.

P

Eine durchgreifende Neugestaltung des gesamten Organisations­mesens im Handwerk ist daher dringend erforderlich. Es gilt, Männer in die Führung zu bringen, die in der Lage sind, die Interessen des Handwerks wirklich zu erkennen und die einsehen, daß das Handwerk im Kampfe um seine Eriffenz an die Seite der Arbeiterschaft gehört,

der dagegen anrennenden Rechtsparteien leistete. Anstatt mit allen Scäften dazu beizutragen, daß mit Hilfe der staatlichen Zwangs wirtschaft eine Niedrighaltung der Mieten für private und gewerbliche Räume durchgesezt wurde, stimmte es entgegen den Interessen seiner sich zu mindestens 95 Proz. aus fleinen mit der es sich zu gemeinsamer Abwehr wirtschaftlicher und sozialer Mietern zusammensetzenden Angehörigen für jede Lockerung der= Reaktion auf Gedeih und Verders verbinden muß. Nur dann fann jelben und erreichte damit lediglich, daß vielen Handwerkern infolge es hoffen, für sich noch einmal wieder eine wirtschaftliche der darauf folgenden hohen Mieten die wirtschaftliche Existenz Besserstellung zu erzielen, die aber, wie immer wieder be­Ob es sich um das Arbeitsschutzgesetz, die tont werden muß, nur untergraben wurde. über den Weg einer wirtschaftlichen Arbeitslosen oder Invalidenversicherung oder sonst eine sozialpoliebung der breiten Massen der Lohn- und Gehalts­tische Frage handelte ganz gleich,

das Handwerk ließ sich unter der falschen Führung seiner Organisationen in jedem einzelnen Falle zum Sturm­bod der Intereffen des Großkapitals

machen und sich rücksichtlos von diesem ausnutzen.

Das Handwert hat in allen diesen Fragen den sicheren Instinkt vermissen lassen, der es an die Seite der Arbeiter fájaft hätte führen müssen. Es ist eine Tragik für das Handwerk, daß es noch nicht die Kraft gefunden hat, sich von einer toten Tra­

empfänger möglich ist.

Ebenso notwendig aber wie die große organisatorische Umgestal­fung ist es, daß auch jeder einzelne Handwerker schon von sich aus zu dieser Neugestaltung beiträgt und aus seiner Erkenntnis der sich zwangsläufig ergebenden Zusammenhänge heraus die Konsequenzen zicht und bei den fommenden Wahlen seine Stimme der Partei gibt, die mit den Arbeiterinteressen zwangsläufig auch die Hand­werterinteressen vertritt:

der Sozialdemokratischen Partei!

Starke Schrumpfung des Außenhandels.

Nur 890 Millionen Mark Gesamtumfah.- Erhöhter Exportüberschuß.

In der jetzt veröffentlichten Außenhandelsbilanz für den Monat März kommt die wirtschaftliche Situation Deutschlands und die Aus­wirkung der internationalen Absperrungspolitik fraß zum Ausdruck. Das deutlichste Kennzeichen hierfür ist die weitere scharfe Schrumpfung des Gesamtumjages im Außenhandel, der nun­mehr einen Tiefstand von 890 Millionen in den Einfuhr- und Aus­fuhrumsätzen zusammen erreicht hat.

-

Die erhebliche Steigerung des Exportüberschusses von 86 auf 152 Millionen Mark einschließlich der Reparations­jachlieferungen beträgt der Ausfuhrüberschuß im März 163 gegen 97 Millionen im Februar fann nicht als ein günstiges Zeichen bewertet werden, da die Stärkung des Exportüberschusses nicht aus einem Anwadyjen der Ausfuhr, sondern

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durch einen unerwartet scharfen Sturz der Einfuhr hervorgerufen ist. Normalerweise wäre im Berichtsmonat eine saison­mäßige Steigerung der Ausfuhr zu erwarten gewesen, die jedoch infolge der scharjen Drosselungsmaßnahmen im Auslande nicht statt­gefunden hat. Mengenmäßig hat sich der Export auf dem Stande des Februar gehalten, jedoch ist wertmäßig infolge wei­terer Breisrückgänge der deutsche Export von 537,7 auf 527 Millio­nen( einschließlich Reparationslieferungen) gesunken.

im März 1932

Ansfuhr

Hervorgerufen ist diese tatastrophale Schrumpfung einmal durch die Devisennot in Deutschland , die mit der Kürzung der 3 geteilten Importdevisen zwangsläufig die Einfuhr erschwert, und zum anderen kommt hierin die Beschäftigungslosigkeit der deutschen Industrie zum Ausdruck. Die Einfuhr ausländischer Rohstoffe, die schon seit dem Sommer vergangenen Jahres mit weniger als 300 Millionen Mark monatlich einen außerordentlich niedrigen Stand aufwies, ist im März bis auf 188,4 Millionen Mark gesunken. Der Umfang der Rohstoffeinfuhr ist aber das beste Barometer für den Beschäftigungsgrad in der ver­arbeitenden Industrie Deutschlands , so daß sich in diesem anhalten­den Schwund die Einfuhr ausländischer Rohstoffe am deutlichsten die Schärfe der deutschen Krise mit ihren mehr als sechs Millionen Arbeitslosen

in diesem Frühjahr widerspiegelt.

Die Einfuhr ist im Berichtsmonat gegenüber dem Februar um 77 auf 364 Millionen gesunken. Im einzelnen geht dieser Rüd­gang zu Lasten der Rohstoffe mit einer Mindereinfuhr von 42 Mil lionen, der Lebensmittel mit 20 Millionen und der Fertigwaren mit rund 15 Millionen Mindereinfuhr. Eine leichte Zunahme der Smporte ist lediglich aus Rußland , Argentinien und Holland zu ver= zeichnen.

Die Zerstörungen, die die Krise in ihrem nunmehr fast drei jährigen Berlauf im deutschen Außenhandel angerichtet hat, werden aus folgender Tabelle ersichtlich. So betrugen im Monats: Einfuhr Sachlieferungen Sachlieferungen durchschnitt

ohne Reparations- Reparations­

Export­überschuß

März

März

März

1. Lebende Tiere.

Mill MM 2,1

Mill RM

Mill. RM

1,6

-

2. Lebensmittel und Getränke 112,8

15,6

0,0

3. Rohstoffe u. halbfertige Waren

188,4

1929.

88,8

4,0

1930

4. Fertige Waren

60,3

410,0

7,0

Gesamtumsah ( Einfuhr u. Ausfuhr) 2245 1869

Einfuhr Ausfuhr ( alles in Millionen Mart) 1121 1124

+ 3

866,1

1003

+137

560,6

Zusammen 1-4.

363,6

516,0

11,0

414,7

799,9 535,4

+240

30,9

83,6

5. Gold und Silber

-

Wenn auch im Frühjahr regelmäßig ein Rückgang der Einfuhr stattzufinden pflegt besonders gehen die Lebensmittelimporte zurüd so ist doch der scharfe Sturz der Einfuhr im März um rund 17,5 Proz. durchaus anormal.

Mit nur noch 363,6 Millionen Mark Gesamleinfuhr ist im März cin Liefffand cereicht, wie ihn der deutsche Außenhandel in diefem Jahrhundert noch nicht zu verzeichnen gehabt hat.

1931 1360,5 Jan./März 32 950,2 +120,7 Danach ist also seit dem Beginn der Krise im Jahre 1929 der Gesamtumsatz des deutschen Außenhandels, Einfuhr und Ausfuhr zusammengerechnet, im Monatsdurchschnitt um fast 60 Bro3. gesunken. Die Einfuhr ist in der gleichen Zeit um 63 Proz. und die Ausfuhr um 52 Proz. geschrumpft. Der Export an Fertigfabritaten, die den meitaus wichtigsten Teil der deut schen Ausfuhr bestreiten, ist um 49 Proz. gefallen. Natürlich hat der Erdrutsch aller Preise, der seit 1929 stattgefunden hat und bis

Sonnabend, 16. April 1932

jezt noch nicht zum Stillstand gekommen ist, an dieser Zusammen­pressung der Außenhandelsumfäze wesentlichen Anteil. Aber be= sonders im Verlaufe des letzten Jahres hat das Umsichgreifen der Krise auf alle Länder und ihre Verschärfung in den hochkapita­listischen Industriestaaten zu einer unheimlichen Aushöhlung des Welthandels, gemessen an den umgesetzten Warenmengen, geführt.

Welches System ist schuld?

Die Hintergründe für die Milliardenpleite in USA .

Die Weltkrise bringt es an den Tag, was an den in fetten Jahren zu albgöttern gemachten Wirtschaftsführern" iſt. Kreuger hat sich als wahrhaft genial erwiesen, leider nur in der Tätigkeit als Bilanz- und Obligationenfälscher. Jetzt wird der internationalen Finanzwelt ein neuer Stoß versetzt: eine der größten amerikanischen Höldinggesellschaften, die Insult Utility Investments Incorporation ist in Konkurs gegangen. Holdinggesellschaft das ist die Gesellschaftsform, durch die das Finanzfapital seine Macht vervielfältigt. Eine Holding gesellschaft erwirbt Teile des Kapitals von Fabrikationsgesell­schaften mit dem einzigen 3med, sie zu beherrschen( fie zu ihren Tochtergesellschaften" zu machen). Die Holdinggesellschaft be­stimmt die Geschäftspolitik( Aufträge!) und die Gewinnverteilung. Hier in diesem Falle ist eine ganze Pyramide von Gesella schaften übereinander getürmt worden. Die Spike war die In­full- Gesellschaft; darunter andere Holdinggesellschaften, so die Middle West Utilities Co.( die ihrerseits die Elektrizi= tätsgesellschaften von nicht weniger als 4400 Ge meinden in 29 Staaten beherrschte) und die Midland Unia ted Co.( die die Versorgungsgesellschaften für 700 Gemein­den kontrolliert).

Um diese Machtposition zusammenzubringen, faufte die Insull an den Börsen Aktien und Beteiligungen unter Bea nuhung hoher Kredite für 232 Mill. Dollar( fast eine Mil­liarde Mark) auf. Verhängnisvollerweise war der Zeitpunkt der Käufe gerade der der höchsten Börsenhausse( an einen Rücks schlag glaubten die Wirtschaftsführer in Amerika ebensowenig wie in Deutschland !). Heute aber sind alle diese Affen gerade noch 27 Mill. Dollar wert, so daß die Injull cinen Verlust von 205 Mill. Dollar oder 860 mill. Mark erliffen ha. Jetzt war die Pleite nicht mehr zu vermeiden. Die Leidtragenden werden die Banken, die die Kredite gaben, und etwa 90 000 Aktionäre(!) sein. Die Auswirkungen dieses größten amerikanischen Kon­furses lassen sich noch nicht überblicken. Die abhängige Dachgesell­schaft Middle West Utilities Co. mußte ebenfalls in Kon

kurs gehen. Von dem 72jährigen Leiter des Konzerns, Sas

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das ist eine

mucl Insull, der als Privatfefretär Edisons seinen Weg machte, wird versichert, daß die Betriebsgesellschaften un berührt bleiben werden, daß sie also für die Schulden der Dach­gesellschaften nicht aufzukommen hätten. Nun Frage der finanziellen und juristischen Konstruktion. Eine Ge­fahr für die Betriebsgesellschaften, die meistens ihre Finanz geschäfte über die Dachgesellschaft machen müssen, besteht jeden­falls eine Warnung für die deutsche Deffentlichkeit, nicht die lebenswichtigen Versorgungsbetriebe in privattapitalistische Hände gelangen zu lassen!

Welches System ist schuld an diesem Konkurs, an dieser Be­drohung der Versorgung von Zehntausenden von Städten, an diejen Berlusten von zahlreichen Kleinaktionären, die ihre Ersparnisse in den Aktien dieses berühmten Konzerns anlegten? Es ist der Privat­fapitalismus, dem die Versorgung der Bevölkerung mit Gas, Wasser und Elektrizität gerade gut genug ist, damit zu spekulieren und Machtinteressen zu verfolgen. Vergeblich werden sich die Nazis und ihr schwerindustrieller Anhang bemühen, diesen Tatbestand zu verfälschen!

Henschel arbeitet wieder.

Neueinstellung von 1500-2000 Arbeitern und Angestellten. Die größte deutsche Cokomotivfabrit, die Henschel u. Sohn A.-G. in Kassel , die im Januar ihre Betriebe stillgelegt hatte, wird am 9. Mai sämtliche Kaffeler Betriebe wieder eröffnen.

Die Zwischenzeit ist zur Umstellung des Werkes benutzt worden. Eine Mitteilung der Verwaltung besagt, daß für die Leistungsa fähigkeit der vorhandenen drei Werke einstweilen eine aussichtsreiche Beschäftigung nicht zu erzielen sei. Man will sich daher möglichst auf zwei Werke beschränken. Seit der Stillegung im Januar sind eine Anzahl Aufträge angesammelt worden, und zwar auch von der Reichsbahn einige neue Lokomotiven außer dem vertraglich vorliegenden Jahresauftrag bestellt worden. Nach der Anlaufperiode kann mit einer Beschäftigung von 1500 bis 2000

Arbeitern und Angestellten gerechnet werden. Auslandsaufträge

liegen nicht vor, da die vereinzelten Lokomotivprojekte meist von England und der Tschechoslowakei zu hoffnungslosen Preisen her­eingenommen wurden.

Widerstandsfähige Maschinenkonzerne. Dividendenzahlung bei Wolf- Budau und Linde's Eis maschinen AG

Der Aufsichtsrat des führenden mitteldeutschen Maschinen. Fonzerns Wolf- Budau 2.-G. hat beschlossen, bei einem Reingewinn von 764 411 2. für das Geschäftsjahr 1931 eine Divi. dende von 5 Pro3. auszuschütten. Im vergangenen Jahr wurden bei 1,44 Millionen Mart Reingewinn 10 Proz. an die Aktio­näre gezahlt. Von dem 12- Millionen- Mark- Kapital wurden zwei Millionen eigener Affien eingezogen, wobei sich ein Buchgewinn von 105 000 2. ergibt, der dem gesetzlichen Rejervesonds über­wiesen wird.

Auch der Eismaschinen- Konzern( Gesellschaft für Linde's Eismaschinen 2.-G. Wiesbaden), der in Deutschland und im Auslande ein weitverzweigtes Fabrikationsnetz besikt, kann für das Krisenjahr 1931 eine, wenn auch stark gekürzte Dividende von 5 Pro3. gegen 15 Pro3. im vorhergehenden Jahre verteilen. Der Reingewinn ist von 3,19 auf 1,29 Millionen gesunken. Die Geschäftsberichte beider Unternehmungen stehen noch aus.

Der Vergleich bei Junkers. 3mischen den Vertretern der Gläubiger und der Verwaltung von Junkers ist in den Verhand lungen der legten Tage eine grundfäßliche Berständigung erzielt

worden. Für Junters Motorenbou G. m. b. 5. und die Flugzeug merke 2.-G. ist ein gerichtlicher Bergleich so gut wie gesichert. Much endgültigem Abschluß der Berhandlungen mit den Gläubigern wer­den vermutlich schon Anfang der fommenden Woche die notwendi gen Anträge von Junkers zur Eröffnung des gerichtlichen Ber­gleichsverfahrens gestellt werden.