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Am Freitag, dem

REDNER:

22. April, 18 Uhr, Lustgarten Lustgarten R. Breitscheid

Schwere Strafen für Autodiebe. Zugleich Bestrafung eines gewiffenlosen Fahrers.

Die Autodiebstähle nehmen in Berlin   überhand und die Gerichte gehen deshalb neuerdings schärfer gegen diese Diebe vor.

Wegen fortgesetzten schweren Bandendiebstahls von Automobilen und gemeinschaftlicher schwerer Urkundenfälschung verurteilte das Schöffengericht Berlin- Mitte den bereits schwer vorbestraften Pferde­händler Martin Loose zu 3 Jahren 6 Monaten und 1 Woche Zuchthaus und den ebenfalls schmer vorbestraften Autoschlosser Jo­hann Menges zu 3 Jahren 3 Monaten Zuchthaus, außerdem beide zu 10 Jahren Ehrverlust. Der Mitangeklagte Bolte wurde wegen ehlerei in zwei Fällen zu 6 Monaten Gefängnis ver­urteilt. Ein vierter Angeklagter wurde freigesprochen. Loose und Menges gehörten zu einer weitverzweigten Autodiebesbande. Durch die mehrtägige Verhandlung wurde erwiesen, daß sie pon Juni bis Oktober vorigen Jahres nachts mindestens neun Autos auf der Straße gestohlen haben. Die Autos wurden in die Garage von Loose gebracht, dort wurden die Nummern geändert, und die Wagen wurden in derselben Nacht noch aus Berlin   her. ausgebracht und auf dem Lande verkauft. In zwei Fällen hatte auch Bolte an dem Verkauf mitgewirkt, wobei er sich als Bote des Gerichtsvollziehers" ausgab. Loose war bei dem Abtransport der gestohlenen Wagen, obwohl er keinen Führerschein hatte, sop rücksichtslos gefahren, daß er drei Verkehrsunfälle ver­ursachte und mehrere Personen verlegte. Er wurde deshalb auch noch wegen fahrlässiger Körperverletzung verurteilt.

So was nennt sich Sozialisten!

Die SAI. Groß- Berlin hatte für den gestrigen Montag zu einer öffentlichen Jungwählerversammlung in den Germaniasälen aufgerufen. Lange vor Beginn der Versammlung fanden sich etwa 200 Mitglieder des Sozialistischen Jugendver. bandes( SAP.) ein mit der unzweideutigen Absicht, die geordnete Durchführung der Versammlung zu hindern. Nach dem mit großem Beifall aufgenommenen Referat des Genossen Löwenstein erhielt August Siemsen   das Wort. Die Berjammlungsleitung billigte ihm 30 Minuten Redezeit zu, die er dazu benutzte, den Kampf der Sozial­demokratie um die Erhaltung der Arbeiterrechte herabzusetzen und meiter zu persönlichen Angriffen gegen den Genossen Kurt Löwen stein. Nach fünfzig Minuten forderten die im Saale anwesenden Mit glieder der SJV. noch Redezeit für Willi Kreßmann. Als die Ver jammlungsleitung das dreiste Anfinnen ablehnte, wurden Sprech­döre inszeniert und Provokationen gegen die Mitglieder der Arbeiterjugend organisiert. Diese Vorfälle, die zur polizeilichen Auf­lösung der Versammlung führten, sind fennzeichnend für die Zer­segungspolitik der Sozialistischen Arbeiterpartei. Die SAJ. wird nunmehr Vertretern der SAP. und des SJV. in teiner Versammlung mehr das Wort erteilen.

9bM

Ein größerer Dachstuhlbrand rief die Feuerwehr gestern nach­mittag nach der Eylauer Straße 9. Bis in die Abendstunden hinein waren die Wehren noch mit den Lösch- und Aufräume­arbeiten beschäftigt.

Das Gesamtpersonal des Zoologischen Gartens hatte am ver­gangenen Sonnabend im Marmorsaal des 300s und seinem Neben­räumen seine alljährliche gefellige Frühlingsveranstal= tung, die sich eines großen Zuspruchs erfreute. Der Gesangverein der Boowärter fang mit bemerkenswert guten Stimmen schöne Volkslieder, ein Kollege glänzte als Musikvirtuose auf allen mög lichen Instrumenten, ein anderer bewährte sich als Schnellzeichner. Die reiche Tombola war selbstverständlich sehr ,, 300logisch". konnte Fische, Bögel, Kaninchen und Tauben gewinnen. Bei aller durch den Ernst der Zeit gebotenen Zurückhaltung herrschte doch eine kameradschaftliche frohe Stimmung. Der langjährige Leiter des 300s, Geheimrat Heck, war als Ehrengast erschienen und meilte mehrere Stunden auf der gelungenen Veranstaltung.

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ROMAN

von

S.Rosenfeld

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Aus dem Russischen übertragen von Werner Bergengruen  . Der Bataillonskommandeur erscheint. Er wendet sich zum Bataillon und heult abgerissen: Brüder! Ich beglückwünsche euch zur Feuertaufe! Mögt ihr allezeit tapfere und treue Diener des Zaren und des Vaterlandes sein! Wir mußten zurüd, weil unsere Artillerie und die Kosaten noch nicht zur Stelle sind. Zur Nacht sind sie da!"

Aber offenbar ist sein Gedärm auch nicht widerstands fähiger als das der anderen, und so verschwindet er schnell

hinter einer Mauer.

Die Mannschaften werden durchgezählt. In unserer Kom­panie fehlen zehn Mann.

Gegen Abend hören wir, daß es sechs Verwundete und vier Tote gegeben hat.

linter den Toten ist auch Tjurin. Wir marschieren seit vielen Stunden. Oft machen wir halt, stehen lange an Ort und Stelle, fazen und legen uns auf die Erde, schlafen ein, reißen uns mühsam wieder in die Höhe, marschieren meiter. Alle Glieder tun einem meh. Hüft- und Kniegelenke find wie mit Sand ausgefüllt, troden und wider wärtig. Die Beine tommen nur mühsam nom Fled. Der er schlaffte Rüden frümmt sich unter seiner Last.

Neben mir schautelt Tschaika auf feiner schlanken Fuchs stute. Das Leber feines neuen englischen Sattels fnirscht wie eine Barke auf dem Fluß, gemütlich und monoton.

Tschaika ist jetzt Major. Er war lange genug Haupt­mann gemesen und hatte sich dann so über die Beförderung gefreut, die ihn unterwegs erreichte.

Langsam wird es Tag. Hinter uns zeigen sich purpur­farbene Streifen und unter ihnen nimmt der dunkelblaue Himmel eine grünlich- hellblaue und durchsichtige Lösung ca

Wetteraussichten für Berlin  : Wolfig bis heiter und troden, menig Temperaturänderung. Für Deutschland  : Im Norden und Westen ziemlich heiter, im Süden und Südosten bewölft, überall troden mit wenig Temperaturänderung.

Parteinachrichten

Etusendungen für diese Rubrik find Berlin   GB 68. Lindenstraße 3.

für Groß- Berlin

stets an das Bezirkssekretariat 2. Sof, 2 Treppen rechts, zu richten Beginn aller Veranstaltungen 19½ Uhr, sofern keine besondere Zeitangabe!

Heute, Dienstag, 19. April.

5. Areis. Arbeiterwohlfahrt: Zusammenkunft der erwerbslosen Porteimit. glieder im Heim Tiffifer Str. 4-5, 15 Uhr. Musikalische Unterhaltung. 6. Kreis. Alle Genofsinnen und Genossen beteiligen sich heute an der Kund gebung in der, Neuen Welt". Abteilungsleiter pünktlich 18% Uhr bei Wolf, Graefeftr. 26, zu einer furzen Besprechung.

14. Abt. Sämtliche Genossen um 19 Uhr im Swinemünder   Gesellschaftshaus. Alle noch in Händen der Genossen befindlichen Wahlfahnen und Trans­parente find sofort herauszubringen.

17. Abt. Bersammlung im Pasenhofer, Chauffeeftr. 64.

86. Abt. 17% Uhr beim Genossen Grapenthin, Dorfstr. 2, Handzettel und Fahnenausgabe.

91. Abt. 18 Uhr bei Köster Funktionärsizung. Anschließend zur ,, Neuen Welt".

Frauen für ein soziales Preußen!

Donnerstag, den 21. April, 19% Uhr, Hohenzollern­schule, Schönes erg, Belziger Ecke Eisenacher Straße:

Oeffentliche Kundgebung

für den Berliner   Westen

Ansprachen: Mathilde Wurm  , M. d.R., Paula Kurgaß. Mitwirkende: Die roten Rebellen u. Arbeitsgemein­schaft Schöneberger Männerchoru. Liedertafel West.

Morgen, Mittwoch, 20. April.

2. Abt. Mitgliederversammlung bei Lohann, Brüderstr. 16. ,, Erobert Preußen", Referent Dr. Otto Mänchen.

3. Abt. Zusammenkunft jüngerer Parteimitglieder bei Burlit, Sebastian­straße 38.

5. Abt. 20 Uhr im Rosenthaler Hof, Rosenthaler Str. 11-12, Mitglieder­versammlung. ,, Erobert Preußen", Referent Genosse Hermes.

7. Abt. Mitgliederversammlung im Nordischen Hof, Invalidenstr. 126. ,, Er­obert Preußen", Referent Siegfried Aufhäuser  , M. d. R.

16. Abt. Funktionärsigung bei Leuschner, Aderstr. 110.

17. Abt. Die Zusammenkunft jüngerer Parteimitglieder fällt aus.

21. bt. Bei Kroll, Utrechter Str. 21, Zusammenkunft jüngerer Parteimitglieder. ,, Wir und die Breußenwahlen", Referent Dr. Eberlein.

24a. Abt. 18 Uhr Flugblattverbreitung von den bekannten Lokalen aus. 25. Abt. 20 Uhr Zahlabende in den bekannten Lokalen.

26. Abt. Mitgliederversammlung im Sigungsfaal des Arbeiter Samariter Bundes, Jostystr. 4. ,, Erobert Preußen". Referent Georg Müller  . 28. Abt. Extra- 3ahlabende aller Gruppen in den bekannten Lokalen. 29. Abt. 20 Uhr Zahlabende in den bekannten Lokalen.

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32. Abt. 8ahlabende in den bekannten Lokalen. In der 1. Gruppe im Lokal Große Frankfurter   Str. 30. Referent Hans Marg: Erobert Preußen". 33. Abt. 18% Uhr, vor der Rundgebung, Funktionärsigung in der Alten Taverne. Fahnen mitbringen. Für die Wahlpropaganda sind Transparente bei Wertalla, Plakate bei Lojat zu haben. Die Anmeldung besorgt Genosse Lamprecht, Boffeffr. 10, verftsprecher: 8,-3753.

35, Abt. Zahlabende in den befeunten ptalen, csibelani 41. Abt. Alle Genossinnen und Genossen beteiligen sich an der Kundgebung in den Blücherfälen, Blücherstr. 61. Zeitiges Erscheinen ist erwünscht.

44. Abt. Die Zusammenkunft der jüngeren Parteimitglieder fällt aus. Dafür restlose Beteiligung an der öffentlichen Rundgebung im Deutschen Hof, Ludauer Straße.

40. Abt. Schwerhörige. Jm Jugendheim Lindenstr. 4 Mitgliederversammlung. Referentin Gertrud Hanna  , M. d. 2.: Erobert Preußen.

51. Abt. 18 Uhr Vorstandssigung mit den Gruppenführern bei Schellbach  . 20 Uhr Zahlabende in den bekannten Lokalen in allen 4 Gruppen mit Vortrag.

52. Abt. 20 Uhr bei Wolter, Kaiserin Augusta- Allee 52, Funktionärsgung. 56. Abt. 20 Uhr Bahlabende: 1. und 3. Gruppe bei Liersch, Kantstr. 62. 2. Gruppe bei Juskowiad, Solzendorfstr. 20.

58. Abt. 20 Uhr Mitgliederversammlung im Rankehaus, Rankestr. 4: Erobert Preußen. Referent Mag Brinizer.

71. Abt. Außerordentl. Mitgliederversammlung bei Werner, Berliner Str. 33: Aussprache über die Preußenwahl.

74. Abt. Siedlung. 20 Uhr im Waldhaus Spandauer Straße Mitgliederver­fammlung: Zwischen den Wahlen. Referent Heinrich Jakubowicz. 82. Abt. 20 Uhr bei Schelhase, Ahornstr. 15a, Mitgliederversammlung: Erobert Breußen, Referent Dr. Korad).

89. Abt. Zahlabende in den bekannten Lokalen.

Vor uns ist noch alles schwarz, und die großen Sterne ver-| löschen allmählich.

Bir marschieren westwärts.

Vor uns, vielleicht fünfzig Schritt links von der Marsch­tolonne, schießt plöglich eine mächtige Erd-, Feuer und Rauch fäule auf. Die Kolonne gerät in Berwirrung und drängt von der Landstraße nach rechts ab. Das Regiment macht halt. 3wei, drei Minuten vergehen. Hoch durch die Luft kommt ein mächtiges Summen wie von einer Riesenbiene und im gleichen Augenblid gibt es ein fürchterliches Gefrach, wie ein Stoß gegen das Trommelfell und zugleich wie ein Schlag auf den Kopf. Rechts von uns saust ein hoher feurig- schwarzer Turm in die Höhe, löst sich auf und geht wie eine Kaskade nieder, in lauter fleine Erd- und Staubbroden aufgelöst. Das Regiment stürzt auf die Straße zurück. An uns vorbei borb galoppieren Meldereiter, Patrouillen, Adjutanten.

Die Deutschen   tasten die Kolonne ab; noch zwei, drei Schüsse und wir befinden uns im Feuer der schweren Ge­schüze. Aber wir bleiben unbeweglich stehen. Mit einem Male budt sich die ganze Kompanie wie auf Kommando zusammen. leber uns durchschneidet mit Pfeifen und Heulen ein Riesen­brocken die Luft und schlägt meit hinter uns in die So­lonne ein.

Wieder sehen wir diese fürchterliche schwarze Säule, und nun fliegen menschliche Gestalten, Arme und Beine durch die Luft, in abenteuerlichen Verzerrungen hochgeschleudert. Steine, Erdfchollen, Gewehre, Spaten fliegen mit. Als Rauch und Staub sich verzogen haben, laufen wir zur Einschlag­stelle und ſehen mitten auf der Staße einen tiefen, breiten Trichter, und darin zerrissene Leiber, Arme, Beine und per ftreute Ausrüstungsstüde. Seitab vom Trichter frümmen sich stöhnende Schwerperwundete. Bir warten nicht erst auf die Sanitätsleute, wir haben die Berwundeten auf und schaffen fie zu den Wagen."

Sanitätsleute mit Bahren kommen angelaufen. Aerzte und Sanitätsunteroffiziere erscheinen. Bon allen Seiten hört man Stöhnen, Schreien und Bimmern.

Die Truppen werden von der Straße meg seitwärts ins Gelände geführt. Dort wird neben einem Hügel eine Grube ausgehoben. Soldaten und Sanitätsmannschaften schleppen die Gefallenen heran. Die meisten haben teine Arme oder Beine mehi. Vielen hängen die Eingeweide heraus. Ein Zoter ohne Kopf ist auch dabei.

90. Apt. Alle Bezirke Zahlabende in den bekannten Lokalen. 01. bt. Zahlabende in den Bezirkslokalen. Einteilung der Wahlarbeit. 93. Abt. Mittwoch, 18 Uhr, Bezirksführer hei Schumann, Treptower Str. 90. 19 Uhr Bahlabende in den befannten Lotalen.

94. Abt. Zahlabenblokale: 42., 66. Bezirk Lotal Lent, Geldhomer Str. 6. 67., 68. Bezirk Lotal Breuer, Schillerpromenade 39. 93., 96., 97., 98. Beşirk Lokal Kwella, Oferstr. 15.

95. Abt. 1. Biertel bei Leufd), Jägerstr. 10. 2. Viertel bei Klein, Brinz­Sandjern- Str. 34. 3. Biertel bei Haase, Steinmetzstr. 78. 4. Viertel bei Grieger, Leffingſtr. 9.

97. Abt. Bahlebende in allen Bezirken, 129/30. Bezirk bei Arfiger, Barthe­ſtraße 10, alle anderen Bezirke an befannter Stelle. Besprechung der Wahlarbeit und Materialausgabe.

98. Abt. Zahlabende: 135. Bezirk bei Wanzlit, Oberlandstr. 1. 136. bis 141. Bez. bet Teich, Anesebecstr. 135. 142. u. 143. Bezirk bei Noad, Suliusstr. 25. 144. u. 145. Bez. bei Borowiad, Mariendorfer Weg 7.

99. Abt. Bahlabende in allen Bezirken an den bekannten Stellen. 147. und 148. Bez. bei Rambow, Chausseestr. 10.

118. Abt. Sahlabende in den bekannten Lokalen. Bei Bögel, Friedrich. Ede Sophienstraße. Referent Dr. Walter Groß.

132. hi. 20 Uhr bei Klug, Dorfstraße, außerordentliche Mitgliederversamme Lung. Bericht vom Bezirksparteitag.

133. Abt. 20 Uhr Mitgliederversammlung an bekannter Stelle.

134. Abt. Zahiabende mit der Tagesordnung: Unser Kampf um Preußen. Gruppe 1: Lokal Bandel, Bucher Aue. Referent Genosse Falfner. Gruppe 2: Lotal Göpfert, am Bahnhof. Referent Genosse Gamlitta. Gruppe 3: Lofal Sonnet, Schönower Ede Parkstraße. Referent Genosse Rottmann.

140a. Abt. 20 Uhr bei Heese: Gigung aller Funktionäre und Wahlhelfer. Schönom. 20 Uhr öffentliche Versammlung im Lokal Osdorff, Dorfstraße. Referent von Waldheim.

Donnerstag, 21. April.

3. Kreis. 16 Uhr Willdenowstr. 5, Zusammenkunft erwerbsloser Parteigenossen. Vortrag des Genossen Wilhelm Tietgens. 5. Kreis. Arbeiterbildungsschule. Straße 4/5.

20 Uhr Rurfus Reefe im Seim, Tiffiter

7. Streis. 13 Uhr im Jugendheim Rosinenstr. 4, Sufammenfunft der erwerbs. Lofen Parteimitglieder, Heitere Rezitationen der Genoffin Friedel Hall. 13. Areis. 14 Uhr Zusammenkunft der ermerbslosen Parteimitglieder im Jugendheim Tempelhof, Gözstraße. Unterhaltungsnachmittag. Rezitationen Martha John, Musik Dr. Serberth.

11. Abt. Bei Scholz, Levehowstr. 21, Mitgliederversammlung: Erobert Preußen. Referent Hans Bauer. 13. Abt. Zusammenkunft der jüngeren Parteimitglieder bei Rästel, Butlig­straße 10: Was noch zu erreichen ist? 2. Abend. Referent Erich Bendide. 51. Abt. 18 Uhr Flugblattverbreitung von den bekannten Lokalen aus. Alle Genossen helfen. Genossen, die noch nicht zur Wahlarbeit eingeteilt find, melden sich beim Gruppenführer.

78, Abt. Von 18 Uhr ab Flugblattverbreitung von den bekannten Lokalen aus. 94. Abt. 94/95. Bezirk und 70/71. Bezirk Zahlabend bei Schröder, Steinmetz Straße 52. 115. Abt. 3ahlabende um 17 Uhr in folgenden Lokalen: 1. Gruppe: bet Stöber, Jung, Ede Oderstraße. 2. Gruppe Restaurant Tivoli, Weichsel­ftraße 6. 3. Gruppe bei Radtke, Müggelstraße Ede Scharnweberstraße. 4. Gruppe bei Geipfe, Kronprinzenftr. 47. Die Zahlabende werden pünkt Tich eröffnet, da die Genossen fich um 7½½ Uhr an der öffentlichen Rund­gebung in der Schulaula Partaue beteiligen. 143. Abt. 19 Uhr Bersammlung im Bergschloß Waidmannslust, Pflichtteil­nahme aller Genossen.

Frauenveranstaltungen.

Achtung, Abteilungsleiterinnen! Wir bitten alle Abteilungsleite­rinnen, soweit sie es noch nicht getan haben, umgehend telephonisch zu melden, wohin die Frauenbroschüren( die kostenlos zur Verfügung ge stellt werden) geliefert werden sollen. Das Frauensekretariat.

119. Abt. Die Genoffinnen beteiligen sich zahlreich an der Frauenkundgebung der 124. Abt. Mahlsdorf   am Dienstag, 19. April, 20 Uhr. Treffpunkt zur gemeinsamen Fahrt Stadtbahnhof Lichtenberg Friedrichsfelde   1914 Uhr. 127. Abt. Der Frauenabend fällt zugunsten der Rundgebung in der Schulaula Roedernstraße aus. 131. Abt. Der Frauenabend fällt im April wegen der Wahlarbeit und zugunsten der Parteiperanstaltungen aus.

Sozialistische Studentenschaft Berlin  .

Die Sozialistische Studentenschaft beteiligt sich an der Jugendfundgebung der Eifernen Front am Donnerstag in der Rouen Belt  , Hasenheide. Beginn 19 Uhr Freitag, 22. April, geschlossene Teilnahme mit Fahnen an der Luft. gartendemonstration. Treffpunkt 16 Uhr Kleiner Tiergarten.

Arbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde Groß- Berlin.

Die Geschäftsstelle ist wie folgt geöffnet: Montag, Mittwoch, Frei­tag von 13-19 Uhr, Dienstag und Donnerstag von 9-17 Uhr und Sonnabend, von 9-13 Uhr.

Prenzlauer Berg   und Friedrichshain  : Mittwoch, 18 Uhr, Probe zur Maifeier im Heim Ebertystr. 12.

Kreuzberg  , Abt. Südwest: Morgen, Mittwoch, 191 Uhr, Elternabenb im Jugendheim Yordstr. 11. Neukölln: Heute, Dienstag, fallen die Gruppenabende für die Sung. und Note- Falken- Gruppen aus. Daflir Ueben zum 1. Mai( Neue Welt) bereits 16% Uhr in der Karl- Marg- Schule.

Sterbetafel der Groß- Berliner Partei Organisation

6. Abt. Unsere Genoffin Pauline Meyer, Zionskirchstr. 16, ist in 72. Lebensjahre verstorben. Ehre ihrem Andenten! Die Einäscherung findet Mittwoch, 20. April, 19 Uhr, im Krematorium Gerichtstraße statt. Um recht rege Beteiligung bittet der Abteilungsvorstand.

Zweirädrige Karren und Sanitätswagen langen bei der Einschlagstelle an und nehmen die Verwundeten auf.

Zehn Schritt vom Trichter entfernt liegt ein Schwerver­mundeter auf einem ausgebreiteten Wachstuch. Mantel, Uniform und Hosen sind nur noch Fezen. Die Sanitätsleute schneiden die blutgetränkten Lumpen weg.

Mitten im Leib, etwas unterhalb des Nabels, sind ihm die Muskeln zerriffen und durch das etwa faustgroße Loch sieht man die von dickem, dunkelrotem Blut überströmten Eingeweide. Ein riesiges Stüd Verbandsgase wird auf die Wunde gelegt, saugt sich voll Blut und fällt in die Oeffnung. Mit vieler Mühe gelingt es endlich dem Arzt, ihn zu ver binden. Dem Verwundeten wird Kognat eingeflößt. Dann tragen sie ihn zum Sanitätswagen und legen ihn hin. Aber das alles brauchte er ja nicht mehr.

3um Massengrab werden Arme und Beine gebracht, dann werden die Gefallenen in die große viereckige Grube gelegt, die abgerissenen Körperteile tommen dazu, und alles wird zugeschüttet. Eine Beremonie des Grauens.

Wir stehen hier viele Stunden. Die Borgesetzten er­zählen uns, die Deutschen   seien, ohne sich hindern zu lassen, bis in die Nähe von Warschau   vorgegangen. Jezt sind sie aber plötzlich auf die sibirischen Truppen gestoßen und gehen zurück. Sie wollen uns mit ihrer schweren Artillerie zum Stehen bringen, aber wir werden sie bald por uns heriggen.

Gegen Abend mußten wir wieder auf die Landstraße. Und nun marschieren pir in der Dunkelheit weiter. Weder rechts noch lints ist etwas zu sehen. Kaum kommt ein Gespräch auf. Wir empfinden weder Grauen, noch Schreden, noch Wiitleib. Wir wollen ganz einfach schlafen, nichts als das. Die Lider sind schwer, der unterliefer will por Gähnen herunterfallen. Mag es gehen, wie es will, wenn man nur schlafen könnte! Schlafen, schlafen!

Beim Morgengrauen fommen wir in alten und dichten Waldbestand.

Der Wald ist bald zu Ende. Die Spize der Kolonne hat bereits offenes Feld erreicht. Bir hören fernes Gewehr- und Maschinengewehrfeuer. Bei jedem Windstoß flingt es stärter. Das Regiment macht halt. Bir bekommen den Befehl, in tiefgestaffelten Schwarmlinien durch den Wald vorzugehen. Bir gehen über weichen Moosboden, springen über Baum Stümpfe und gestürzte Bäume, stolpern über freiliegende Wurzeln und bemühen uns, die Nebenmänner nicht zu vere Tieren. ( Fortsegung folgt.)