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Wie der rufliche Arbeiter lebt. Die Kunsterpertise vor Gericht

Anders als die privilegierte Ausländerfamilie Zint!

Auf die Schilderung des üppigen Lebens der deutschen Familie 8int in Mostau hat die Rote Fahne" volle drei Seiten ver mentet. Wie viele Seidenstrümpfe und wie oft Gänsebraten, was für Belzmäntel und wieviel Kilogramm Kaviar diese glückliche Fa milie tonfuntiert, wissen jest ihre Leser. Was fie aber nicht wissen und auch nicht erfahren bürfen, ist das Leben des rus sischen Arbeiters. Die Familie 3int wird als Ausländer- Spe. zialistenfamilie privilegiert, unendlich besser bezahlt, besser er­nährt, besser gekleidet, besser behaust; es trennt diese Ausländer ein Abgrund von den russischen Arbeitern, wie die Weißen von den Negern in Kolonialländern.

Die Statistik ist in Rußland aus einer Religion, die ihre Tabellen und Diagramme an die Stelle ber Jones( Heiligenbilder) hängte, zu einer Geheimwissenschaft geworden. Die Sta tistische Rundschau" ist eingegangen, Rontrollziffern werden nicht mehr veröffentlicht, Preise werden geheim gehalten wie militärische Geheimnisse.

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Wenn noch bis vor kurzem wenigstens in einigen Sowjet- Zei­fungen dann und wann Nachrichten über Löhne und Lebens­mittelpreise zu finden waren, so hat auch das jetzt aufgehört. Rein einziges Mostauer Blatt mehr gibt befannt, welche Mengen von Lebensmitteln auf die Karten abgegeben werden, obwohl das die Menschen in Rußland tausendmal mehr interessiert als die Fortschritte der kommunistischen Parteien in Europa . Aber schließ lich erfahren sie es ja noch rechtzeitig genug, nachdem sie stunden lang im Dtschered", der Schlange, gestanden haben. Das Ge­heimmis foll vor benen behütet werden, welche russische Zeitungen im Ausland lesen. Bon den größeren Blättern bringt jetzt ein einziges in Leningrad derartige Mitteilungen: die Leningradskaja Brawda". Auf der letzten Seite, im fleinsten Drud, zwischen der Meldung, daß eine Straßenbahnlinie in Zukunft anders geführt wird, und einer anderen über die Bertagung einer Bersammlung des Vereins der Materialistischen Aerzte", findet man höchst bemerkenswerte Mitteilungen. Sie betreffen den ruf fischen Proletarier ,,, nur" ihn und nicht die Familie 3int, und es ist also ganz verständlich, daß die Rote Fahne" sie einer Ueberfegung nicht für wert hält.

In der Nummer der ,, Len. Pr." vom 14. März 1932 fann man lesen: Heute beginnt die Abgabe von Fleisch auf Abschnitt 2. Für die erste Kategorie 500 Gramm, für die zweite Kategorie 200 Gramm, für Kinder 250 Gramm. Schluß der Abgabe am 21. März." In die erste Kategorie sind die Echwerarbeiter ein­gereiht, in die zweite Kategorie alle übrigen: Angestellte, Lehrer, Ingenieure, Hausgehilfimmen. Unter Fleisch wird nicht bloß rohes Fleisch verstanden, es gehörten auch Speck und Wurst dazu. Die Mengen gellen für eine Woche. Mit anderen Worten:

der Leningrader Schwerarbeiter hat das Recht, auf seine Fleisch­farte in einer Woche ein Pfund Fleisch, Wurft oder Speď zu beziehen, der Angestellte muß sich mit noch nicht einem halben Pfund in der Woche begnügen.

Daß er das Fleisch wirklich bekommt, ist damit noch lange nicht ge fagt. Um 5. März wird zum Beispiel bekanntgegeben, daß die Ausgabe von Fleisch auf den fünften Abschnitt der Februartarie bis zum 6. März verlängert wird. 3m Februar fonnten also nicht einmal die kläglichen Mengen, auf welche die Karte Anspruch gibt, voll ausgegeben werden.

Ausreichend ist nur die Bersorgung mit Brot und Zuder. Die Arbeiter und Ungestellten erhalten 3 Bfund Buder im Monat. Die Brotmenge bleibt die gleiche wie in den Vormonaten, allerdings verschlechtert sich die Qualität durch immer schärfere Aus= mahlung. Berschiedene Grüßesorten werben sowohl an Ar­beiter wie an Angestellte verlauft, im Monat 3 Pfund; Buchweizen grüße( Rascha) erhalten nur Arbeiter, je ein Pfund monatlich. Nudeln bekommen nur Schwerarbeiter, 2 Pfund, für andere ist nichts da. Saisonarbeiter haben Anspruch nur auf 2 Pfund Grüße und 1 Pfund Nudeln im Monat. Daß die Bauern unter diesen Umständen vorziehen, im Dorf zu bleiben statt in die Stadt auf Arbeit zu gehen, ist nur zu begreiflich. Die Angaben, die wir hier wiedergeben, find der Nummer vom 3. März entnommen. Um 8. März wurden wieder einige Normen mitgeteilt. Die Plan wirtschaft" funktioniert offenbar so glänzend, daß zu Beginn des Monats noch gar nicht übersehen werden tann, wie piel Lebens mittel zur Verfügung stehen werden. Daß es feinen Kaffee gibt, ist zu verstehen. Das russische Nationalgetränt ist Tee. Ein Ar. beiter muß mit 25 Gramm einen Monat lang sein Auslangen finden, Angestellte oder Aerzte oder Lehrer mögen ruhig Waffer trinken, fie haben keinen Anspruch auf Tee. Besonders elend sieht es aber mit der Feltversorgung. Butter gibt es in Leningrad nicht, ebensowenig Margarine oder Schweineschmalz oder Rindertalg. Es gibt nur Pflanzenöl, das aus den Sonnenblumenfernen gepreßt wird. Arbeiter bekommen Davon 750 Gramm im Monat, Angestellte 300 Gramm. Die Fa­milie Bint iẞt Gänsebraten. Der russische Arbeiter erhält ein fund Fleisch und noch nicht ganz drei Achtel Fett in der Woche, der russische Angestellte nicht einmal ein halbes Pfund Fleisch und ein Siebentel Pfund Fett.

Die" Rote Fahne" übersetzt sonst so vieles aus dem Russischen . Es wäre vielleicht angezeigt, daß sie auch einmal diese kleingebruckten Mitteilungen auf der vierten Seite übersetzte und ihren Lesern mitteilte. Sie wird sich hüten. Sie erzählt lieber Märchen von dem wachsenden Wohlstand des ruffischen Broletariats". was mirklich wächst, ist einzig und allein die Empörung der dürftig lebenden, schwer arbeitenden, politisch unfreien russischen Proletarier über das Lurusleben, das privilegierte Ausländer auf

thre Kosten führen!

Rückblick auf den van Gogh- Prozeß

es meldet sich auch niemand von dessen Familie und macht die Rechte auf den van- Gogh- Besitz geltend. Endlich kommt der Prozeß. 3wölf Experten marsdieren auf, aber soweit ihre Meinungen auch useinandergehen ihnen allen stellt Wader seine Ueberzeugung ntgegen: die Bilder feien echt, und jebe Stimme dagegen stamme aus Konkurrenzneib ober aus einer Unsicherheit der Experten.

Ein bis dahin unbescholtener junger Mann, aus fleinbürger­lichen Verhältnissen stammend, tünstlerisch interessiert und über das Normale hinaus begabt, hat als Tänzer einigen Erfolg. Aber auf diesem Wege tann er nicht so weit aufsteigen, wie ihn Ehrgeiz und Begabung loden. Sein Vater, ursprünglich ein fleiner Geschäfts­mann, ist Maler geworden, auch sein Bruder maltin Düsseldorf . Er führt eine Art Doppeleristenz: unter einem Namen von melo­diöser Phantastik als Tänzer, unter der bürgerlichen Firma, die bie Ehrlichkeit im Schilde führt, als Kunsthändler. Aber der große Kunsthandel, in Berlin oder München nicht anders als in Paris , bilbet einen festverbundenen Ring, in den einzubringen beinahe un­möglich ist. Vertrauen kann sich der junge Bader nicht so rasch ermerben, wohl aber Rennerschaft, und dazu bemächtigt er sich bes. jenigen Meisters, der als der begehrteste jeden Kunsthändler, als der problematischste jeden Psychologen reizt. Er fauft sich alles, was ihm an Literatur über van Gogh erreichbar ist. Und wie sich sein Bruder zeichnerisch an Paraphrasen über Werke van Goghs versucht, bringt er selbst in das Werk und Wesen des Künstlers ein, der an der Grenze des machen Bemußtseins, an der Grenze auch zweier Etile in furzen Jahren ein so ausgedehntes, auch im mißliche Sachperständige" für moderne kunst von seiner nur beschränkten lungenen Verfuch immer wieder erstaunliches Echaffen vollbracht hat. Da geschieht das Wunderbare, an das man eben glauben muß und das dem Staatsanwait als Ausgeburt eines Wunschtraumes erscheint: ein Russe tommt an einem Tanzabend in die Garderobe des Tänzers, jung, unendlich reich, nun in der Schweiz ansässig und deren unbekannte Sammlung von gegen 30 van Goghs, und ab­wohl er nicht verfügungsberechtigt ist, überläßt er sie dem Freunde auf dessen Zureden in Kommission zum Bertauf, ja, er läßt den Erlös bei Bader als Darlehen stehen, damit dieser davon im Kunst. viertel von Berlin , im Ihneschen Hause in der Viktoriastraße einen vornehmen Kunstfalon nach eigenstem Geschmad aufmachen fann. Wader weiß, was er zu tun hat, und bringt diese van Goghs" nach und nach zu den Experten, und jeder bestätigt ihm, daß es sich um echte, ja vorzügliche Werke des Meisters handelt, für Ge­bühren, die zwischen 40 Gulden und 60 Mart schwanken. Erfahrene Kunsthändler Berlins und Hollands laufen diese van Goghs für Summen, die sich immer mehr den 100 000 Mart nähern, und finden in ihrem Bublifum Abnehmer dafür. Bis eines Tages, als in Berlin bei Paul Caffirer eine van Gogh- Ausstellung unbezweifel­bar echte Bilder neben denen Baderscher Herkunft zeigt, Fräulein Dr. Ring, die als Leiterin des Hauses Cassirer und als Kunst historiferin ihren Blick an alter Kunst geschult hat, zu dem Hol. länder de la Faille, der, ursprünglich Jurist, eben einen viel bändigen und höchft fleißigen Katalog aller van Goghs einschließlich der Wackerschen abgeschlossen hat, turzerhand sagt: Alle Bilder von Wader find falsch!"

dem jungen Wacker zugetan. Seine Familie besitzt eine jedem an­

Und nun geht es, wie Fräulein Rings Teilhaber Dr. Feilchen Andersens Märchen: nachdem es erst einmal einer gesehen hat, sehen feld dem Gericht auseinandersetzt, wie mit des Kaisers Kleibern in Bilder zurüd, und einer dieser Händler, foldermaßen geschädigt, er. es alle. Die Räufer geben den Berliner Händlern die Badersden stattet Girafanzeige. Bader erzählt, was er immer erzählt hat, er sei durch Ehrenwort gebunden, den Namen des russischen Bor ( der ihn übrigens auch nicht fennt) nicht mehr erreichbar. Drei Jahre besizers nicht zu nennen, und jetzt ist der Russe auch seinem Anwalt vergehen, fein Ruffe meldet sich, obwohl in homosexuellen Kreisen das Gebot Treu um Treue" ganz besonders start gelten soll; aber

Konzertchronit.

Die neunte Sinfonie Kammermusik und Goliften.

Die objektiven Kriterien, die technischen Sachverständigen zur

Es gibt noch dümmere Menschen als Experten, meinte vorher recht zynisch Julius Meier Graefe, der als Berfaffer dider und dünner Bücher über Vincent, als einstiger Besizer mehrerer pan Goghs die Schtheitsexpertisen für Wacker geschrieben hatte und ber nun selbst nicht mehr an seine Bestätigungen glaubt. Unb der Beuge de la Faille erflärt: er habe 250 falsche van Goghs ge­fehen, ebenso viele in Berlin wie in Paris , und zu diefen Fälschungen gehören für ihn von den Backerschen Bildern, die er zuerst sämtlich anerkannt und dann sämtlich verurteilt hatte, jeßt nur noch die große Mehrzahl; fünf aus dieser Reihe aber sind nach de la Failles heutiger Meinung echt. Natürlich sind auch diese beiden holländischen Ex­perten" für die Echtheit ihrer eigenen und einiger anderen Bilder aus der Wackerschen Masse. Wenn der Berliner pereidigte gericht. Kenntnis der Werte van Goghs spricht, so will er wohl selbst gern mildernde Umstände für seine anfängliche Zustimmung und heutigen zweifel haben. Der Maler Eugen Spiro jagt in allem und jedem das Gegenteil von dem, was sein Kollege Leo von König als " Sachverständiger" über den Wert der Wackerschen Bilder behauptet. Berfügung stehen, machen allerdings jedem, der sie nachprüft, bie Fälschung zur Gewißheit. Hellmut Ruhemann, der Reſtaurator am Kaiser- Friedrich- Museum, hat 16 der Waderschen Bilder Puz versuchen unterzogen, und feines von ihnen widerstand dem. Kurt Wehlte , der technische Sachverständige des Reichsverbandes bilben­Goghs gemacht, und wo bei Wader ein fraufes Liniengemirr er der Künstler, hat Röntgenaufnahmen der unzweifelhaften van scheint, bieten die echten Werte bis ins fleinste die plastische Klar. heit des aus dem Gefühl, nicht nachahmend und variierend gestal­tenden Kopfes. Wackers Bilder haben durchweg ein Harz als Bindemittel verwandt, weil das schnell trocknet und die Bider bald gealtert erscheinen läßt, während es bet 22 von dem Haarlemer Restaurator de Wild untersuchten echten van Goghs durchweg fehlt. Diese drei Gründe scheinen unvergleichlich schwerer zu miegen als die Meinungen literarisch oder händlerisch interessierter Experten, die mit einer in den meisten anderen Berufen bekannten Un beschwertheit ihre Urteile erstatten und abändern können.

Ein an psychologischen Problemen interessierter, in vielen Gätteln gerechter Mensch, dem niemand die Bezeichnung figer Junge" bestreiten wird, hat es fertig gebracht, mit Hilfe leicht ge wonnener Experten einen Bestand von Bildern dunkler Herkunft als van Goghs teuer zu verkaufen. Er hat damit dem deutschen Kunsthandel eine heute nach vier Jahren noch nicht verheilte Bunde ber maler gewesen, der bei ihrer Produktion fo pieles und das so zugefügt. Aber woher stammen nun wirklich diese Bilder, wer ist Schließlich Bilder zustande brachte, die wirklich van Gogh be rasch zugelernt hat, daß er, mit recht rohen Fälschungen beginnend, angstigend sich angeglichen haben und noch heute in erlesenen Sammlungen hängen? Der Moabiter Prozeß ist die Frage nach den Verdacht hören können, die Bilder feien Schöpfungen der dem Fälscher ganz und gar schuldig geblieben. Man hat früher Baderfchen Familienproduktion. Das ist ein bisher unbewiesener Berdacht.

Ein junger Tänzer.

Matinee im Kleinen Theater.

Tänzerischer Nachwuchs, der mehr verheißt als die Fähigkeit, sich in eine gut geleitete und anspruchsvolle Gruppe einzuordnen, stellt sich felten vor. Deshalb ist Heinz Fintel zu begrüßen, der im Kleinen Theater Solotänze brachte. Er ist zwar vorläufig feines­falls ein fertiger Künstler; doch vielleicht tann er es einmal werden. Tänze sind eine Häufung von Bewegungs- und Ausbrudsmotiven, Finkel ist noch zu ſehr bemüht, zu zeigen, was er tann.

Seine

Das Jubiläumsfest des Philharmonischen Orchesters Schloß repräsentativ und würdig mit dem feierlichsten Bert beut scher Musif, der Musik überhaupt: Beethovens Neunter Sinfonie. Nach Balter, Stedry, Sulemperer interpretierte sie nun auch Furt wängler als legter in dieser Saison: ohne alles musifantische Gelöftein, poll romantischer Inbrunst, voll energetischer Spannungen, voll leidenschaftlichen und übersteigerten Willens zur Größe, die er freilich im letzten Sah erst vollkommen zu erreichen vermochte, in die in jeder Einzelheit volles Lebensrecht beanspruchen, ohne Rüd dem vom gleichfalls jubilierenden Kittelschen Chor prachtvoll ficht auf eine zusammenfassende künstlerische Linie. Zur Einfachheit, gesungenen Finale; Ria Ginster , Frieda Dierolf, Ros zur Innerlichkeit muß Finfel erst noch finden. Es scheint, daß es waenge und Bodelmann waren ihm ausgezeichnete Helfer. ihm möglich sein wird. In Tänzen, die seelischer Ausdrud fein Eine Ueberraschung brachte der 2. Kammermusitabend des mollen, bleibt er zwar noch stets im Motip stecken; in den reinen Busch Quartetts: Bufonis felten zu hörendes Etreichquartett Bemegungstänzen bagegen gelingt ihm manchmal fünstlerische Ge­ in D- Moll, eine wertvolle Jugendarbeit des Meisters, die bet aller schlossenheit, zusammenfassender Ausdrud eines geistig- törperlichen stilistischen Unsicherheit eine Fülle von Schönheit birgt und eine Tanzerlebnisses. Mit zu seinen beften Darbietungen gehörten zwei Ueberfülle interessantester Details im Harmonischen, Kontra- Mastentänze. Hier bestimmt das in der Maste erstarrte Gesicht punttischen und Saztechnischen. Brahms ( op. 67) geriet ausgezeich die puppenhaft mechanisierten Bewegungen, die hinter der Ober­net; Schuberts unsterbliches G- Dur Quartett ließ allerdings pielfläche ihrer Gefte die verdrängte Lebendigkeit tragisch ahnen lassen. von dem vermissen, was für Schubert und dies Wert charakteristisch Das ist nicht mehr tänzerisch erbachte Formel, sondern unbewußt ist, die fast slawische Weichheit, die österreichische Grazie, die füb gestaltete Kunst. Leider scheint bei Fintel die Gefahr nicht aus deutsche Musik und Musikantenkultur, der mit norddeutschen geschlossen, daß er sich ins Deforative verltert. Sein Weg scheint Tugenden wie Ernst, Herbheit und Strenge nicht beizutommen ist. zum Bühnentanz zu meifen. Gerade dieses Ziel aber fordert vom Ueberflüssig, tros dieser Einschränkungen zu betonen, daß die Quar- Tänzer Berzicht auf jede persönliche Eitelkeit, ganze Hingabe an die tetivereinigung( ein besserer Cellist würde ihr allerdings nichts Stunft. schaden) auf einer Höhe ist, die nur wenige zu erreichen vermögen; von der das Lütticher Streichquartett z. B. noch himmel­weit entfernt ift. Reinheit und Intonation follte nicht erst fate­gorisch gefordert werden müssen; von stilistischer Unreife gar nicht 34 reben.

Künstlerischen, ist schon allein im Technischen die Berechtigung zum Dem jungen Geiger Cyrill Kopatschta ist nicht nur im Konzertieren vorläufig abzusprechen. Wertvoll dagegen mar die Bekanntschaft mit Misch; menn

Das Theater dem Bolke!

-1z.

der Bühnenangehörigen, die Ar.eiter- Kulturorganisationen und der Die Spizenverbände der Gewerkschaften, die Organisationen Kundgebung unter dem Stichwort: Das Theater dem Bolke!" Deutsche Wolfsbühnenverband veranstalten am Himmelfahrtstag, dem 5. Mai, im Großen Gauspielhaus in Berlin eine große Die Kundgebung wird in erster Linie die Erhaltung des gemein

Frankreich und Kreuger Krach. ritalene Stlarheit mangeit, um Bach zu gestalten, verfügt er nipigen Theaters fordern und Programmjäße vorlegen, wie dem

Kreuger- Krach.

Schwedischer Unterhändler in Paris eingetroffen.

Paris , 19. April. ( Eigenbericht.)

Der Präsident der schwedischen Zündholzgesellschaft, Bankier Rydsbed, ist am Montag in Paris eingetroffen und hat Ver­handlungen mit verschiedenen franzöfifchen Banten eingeleitet. Ob­gleich Rydsbed bisher jede Auskunft über den Zwed feines Parifer Aufenthalts abgelehnt hat, legt man feinen Berhandlungen große Bedeutung bei.

pertreten.

Briand- Denfmal bel St. Elienne. Der Generalrat des 2pire­Departements hat am Montag beschlossen, in der Stadt St. Chamond ein Briand- Dentmal zu errichten. Der verstorbene Außenminister hat diese Stadt von 1902 bis 1919 in der Kammer Wefterbericht für Berlin : Noch etwas wärmer, teils helter. tells wolfiq, feine nennenwersten Rieberschäge, leichte südwestliche Winde. - Für Deutschland : Im Süden Besserung, im Nordwesten Be wiffungszunahme, aber feine erheblichen Niederschläge. Im übrigen Reiche teine wesentliche Aenderung des herrschenden Witterungs­charafters.

doch über einen großen, sinnlich- warmen Geigenton, der im Tschai fomsty Ronzert prächtig zur Geltung fam.

Von den jungen Pianisten ist eine vielversprechende Anfängerin an erster Stelle zu nennen: Sara Wittenberg( eine Schnabel schülerin), Die etnen schönen Ton, technische Relfe und ſtiliſtiſche Klug heit mit prachtvoller Bitalität verbindet, bei ber- frog aller an erzogenen Beherrschtheit- das wilde Klavierspiel immer wieber burchbricht, die voll Jugend ist, vall Kraft und voller Bersprechungen eine erfreuliche Ausnahme unter den flavierspielenden Mädchen, die jenseits des fleißig erlernten, oft auch fultivierten Spiels meist menig Eigenes zu geben haben, mie atupa Serta Tortanoms! n. Lubla Roleffa( eine längst Arripierte) fpielte Chopin : ungleich, mäßig, ohne gerade imponierende geistige Borstellung des Werts perlaufs, temperamentvoll, aber vall föstlicher Details und mit viel Charme. Auch Baul Bichtenstern verfügt bereits über einen guten Stamen, dem er mit ernſtem Streben, innerlicher Vertiefung und einem Sönnen Ehre macht, mit dem er die spielerische Musik des und einem Können Ehre macht, mit dem er die spielerische Musik des 18. Jahrhunderts in gläserner Klarheit ebenso zu meistern weiß mie etwa Beethovens opus 111, diese in reiferer Kenntnis und ange meffener Gestaltung.

A. W.

Die Ber

Theaterabbau Einhalt geboten und die dee des Boitetheaters nach brüdlich gefördert werden tann. Als Rebner sind vorgesehen: Brauer, der Geschäfteführer des Bolfsbühnenverbandes Brod. Kultusminister Grimme, der Altonaer Oberbürgermeister bed unb Dapib Stetter vom Gesamtverband. anstaltung erfährt durch die Mitwirtung der Orchester, Chöre unb tünstlerische Umrahmung. Der Haupteil der Rundgebung wirb Saliften der Staatsoper und Berliner Städtischen Oper eine große fünstlerische Umrahmung. Der Haupteil der Rundgebung wird non der Deutschen Welle auf alle deutschen Gender übertragen

werben.

tampfung der Geschlechtstrentheiten fechs Borftellungen bes Aufklärungs Das Rose Theater bringt mit Unterstügung ber Gesellschaft zur Be­fides icht vor den Leuten" am 21., 22., 25., 26., 28. und 29. April, nachmittags 3.30 Uhr, au fleinen Breifen 0,20, 0,50 und 0,75 2.

Im Museum für Naturkunde spricht Mittwoch, 6 Uhr, Brofeffor Bischoff über die Anpassungen der Immen an den Blüten befu. Jm 1. Sted wird weiter ausgestellt: Die Vögel und Säugetiere des Ziergartens.

Profeffor Emil Orlit spricht Donnerstag, 8 Uhr, in ber Atabemie ber Künfte( Fariser Plas 4) über Goethes äußere Erideinung. Eintrittstarten zu 1 M. im Büro der Akademie