Tr. 184 49. Jahrgang
2. Beilage des Vorwärts
20.
Mittwoch, 20. April 1932
Stürmische Szenen bei der Ilse". Die Gewinne bei Conti- Gummi
Standalöse Rechtsbeugung.- Proteste gegen Bankdirektor Reinhart.
Wer von der gestrigen Generalversammlung der Ilse- Bergbau 2.-G.( vgl.„ Abend" Nr. 183) eine Entspannung im konflikt zwischen dem Reichsunternehmen Biag und der Ilse erwartet hatte, jah sich schwer enttäuscht. Im Gegenteil, mit eiserner Stien fuchten die großkapitalistischen Machthaber der Ilse die Probolation gegenüber den Reichsvertretern auf der letzten Generalversammlung Ende März durch neue, verschärfte Herausforderungen noch zu übertrumpfen. Was sich gestern Herr Reinhart, Borsitzender des Aufsichtsrats der Ilse und führender Direktor der vom Reiche aufgepäppelten Commerz- und Privatbant, gegenüber den Reichsvertretern und der gesamten Aktionärsminderheit herausnahm, war eine brutale Bergewaltigung, eine glatte Rechtsbeugung. Die Vorgänge, die fich auf der Ilfe- Generalversammfung abgespielt haben, sind derart ungeheuerlich und so typisch für den Größenwahnsinn der kapitalistischen Herrschaftsschicht, daß wir einen Teil der Diskussion im Zitat wiedergeben.
Der Vertreter der Reichswerke Viag, R.-A. Netter, hatte, mie wir bereits im gestrigen ,, Abend" berichteten, den Antrag gestellt, die berüchtigten 12 Millionen Mark Schutzaktien der IlseBerwaltung nicht mit abstimmen zu lassen.
Borf. Reinhardt:„ Der Antrag Netter wird zur Ab stimmung nicht zugelassen."
R.- 2. Netter: ,, Dies ist ein ganz ungefegliches und auto fratisches Verfahren, wenn der Vorsitzende meinen Antrag einfach abschneidet. Die Verwaltung wird die Konfequenzen zu tragen haben. Die Generalversammlung ist souverän, und ich erhebe gegen diese Willkür des Borsigenden ausdrücklich Proteft. ( Stürmischer Beifall der Kleinattionäre.) Wenn die Ilfe- Verwaltung feine bessere Waffe hat, ihre Sache zu verteidigen, als Ungefeglichkeit, muß es um fie schlecht stehen. Die Dürftigkeit der Bilanzerläuterungen des Vorsitzenden Reinhart wird nur noch durch ihre Kürze übertroffen.
Die Bilanz ist fein Kreuzworträtsel.
Die Behandlung der Bilanzfragen ist genau so autokratisch wie die Unterdrückung der Abstimmung."
Ein Kleinaktionär:„ Der ganze Konflift wegen der beiden Auffichtsratsfige der Biag bei der Ilse ist durch das Syndikatsintereffe Betschefs beeinflußt. Im Frühjahr 1933 wird das Ostelbische Braunfohlensyndikat erneuert.
Dieses Syndikat ist der Schlüssel für Herrn Petscheks Machtstellung. Der Schlüffel für das Syndikat aber ist die Herrschaft in der Ilse.
Wenn im nächsten Jahr die Syndikatsfrage neu geregelt ist, wird man die Ueberraschung erleben, daß die Biag ohne jeden Widerstand ihre geforderten Aufsichtsratssige erhält. Das Interesse der Kleinaftionäre ist gegen die Monopolherrschaft des Großfapitals gerichtet. Unser Interesse ist mit dem Verbraucherintereffe, also mit billigen Preisen und gutem Absatz, identisch."
Der Kuriosität halber möchten wir noch den klassischen Aus sehr start machte. Dieser Mann nannte in seiner Naivität die spruch eines Aktionärs wiedergeben, der sich für die Ilse- Berwaltung Dinge beim rechten Namen, über die man in den Kreisen der Braunfohlenfönige und Bantmagnaten wohl genau so denft, aber niemals spricht. Er erklärte:„ Die Verwaltung hat ganz recht, wenn sie sich gegen das Eindringen eines Reichsunter nehmens zur Behr seyt. Unter den Aktionären der Ilse hat das Reich nichts zu suchen. Der Staat hat über der Wirtschaft wie über den Parteien zu stehen.
Wir wollen nur zum Staat gehen, wenn es uns schlecht geht."( Stürmisches Gelächter.)
Im weiteren Verlauf der Debatte brachten verschiedene Aktionäre die noch niemals ganz geflärten Vorgänge zur Sprache, die sich bei dem überraschenden Eindringen der Petschef. Gruppe in die Ilse A- G. im Jahre 1927 abgespielt haben. Auch die Doppelrolle Ignaz Petscheks als Großaftionär bei den Bechen und Großhandelsinteressent wurde lebhaft erörtert. Ueber alle diese Dinge wird der bevorstehende Prozeß, den die Biag gegen die Ilse jetzt anstrengen wird, hoffentlich Klarheit bringen. Wir erwarten von der Biag, daß sie bet diesem Prozeß mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln vorgeht und mit Hilfe des Gerichts in die Dunkeltammer der Ilse- Verwaltung gründlich hinein leuchtet.
Darauf meldete fich Justizrat Binner, der älteste und bekannteste Attienjurist Deutschlands , zu Worte. Geheimrat Pinner erklärte unter großer Bewegung der Versammlung: Was in der Frage Der Abstimmung über die Schuzattien geschehen ist, ist gesetz. widrig. Diefe Frage mußte unter allen Umständen an die Generalversammlung zur Abstimmung gerichtet werden. Ich gebe hiermit meinem stärksten Bedauern Ausdruck, daß von dem Borfizenden das Gesetz wie auch die Praxis so außer acht gelassen jenes System ohne Maste, dem das deutsche Volk den worden ist."
R.-A. Netter:„ Ich bin seit dreißig Jahren Affienpraktiker. Noch niemals habe ich erlebt, daß der Nestor( Aelteste) des deutschen Affienrechtes einem Manne wie dem Vorjitenden diejer großen Verwaltung attestiert, daß er ungejehlich gehandelt hat."
Dividende/ Exportverlufte/ Kapitalherabjehung.
Die Continental Gummimerte.- G. in Han= nover nimmt in der deutschen Gummiindustrie eine beherrschende Stellung ein, nachdem sie sich die wichtigsten Konkurrenzunternehmen Excelsior, Peters Union, Bolad- Titan und Liga ange= gliedert hatte. Die Finanzkraft des Unternehmens ist sehr groß und die Aktionäre fönnen sich auch nicht beflagen. Das gilt leider nicht von den Arbeitern; ihre Zahl wurde infolge der rigorosen Zusammenlegungen der fufionierten Betriebe und sonstiger Bereinfachungen in Betriebe" erheblich vermindert und im Jahre 1931 von 13 000 auf 11 000 herabgedrückt.
Der Rohgewinn im Geschäftsjahr 1931 stellte sich auf 19,8 gegen 23,2 Millionen Mark im Vorjahr. Ausfälle auf Forde rungen waren besonders hoch im Exportgeschäft( Bfundentwertung!); sie werden mit 2,9 gegen 1,8 millionen Mart aus Mark geringer, und auch die Abschreibungen konnten von gemiesen. Der Aufwand für Reparaturen mar um eine Million 3,5 auf 2,3 Millionen Mark ermäßtigt werden, da menig Neuanschaffungen vorgenommen wurden. Sehr erheblich, von 1,7 auf 0,7 Millionen Mark, sind die 3inszahlungen zurückgegangen. 6( 8) Prozent Dividende gezahlt. Aus dem Reingewinn von 2,1( 3,2) Millionen Mark werden
NO
In der Bilanz erscheinen die Vorräte start erhöht mit 15,5 gegen 10,3 Millionen Mark; die stillen Reserven auf diesem Konto sind nach dem Geschäftsbericht durch den Preissturz für Kautschuk und Baumwolle zum Teil aufgezehrt worden. Forde haben von 16,4 Millionen Mark auf den immer noch hohen rungen sind von 27,2 auf 17,9 Millionen Mark, BankgutBetrag von 11,6 Millionen Mark zurückgegangen. Bankschulden find praktisch nicht vorhanden; die sonstigen Schulden sind von 9,8 auf 5,2 Millionen Mark zurüdgegangen. Ein Zeichen für die große Finanzkraft des Unternehmens und für die enormen Gewinne der früheren Jahre ist der neu ausgewiesene Dividendenausgleichsfonds Dividende zahlen könnte. Das Kapital soll durch Einvon 8 Millionen Mart, aus dem man 40 Proz.(!) ziehung von 3 Millionen Marf eigener Aftien von 40 auf 37 Millionen Mart herabgesetzt werden.
gering zurüdgegangen. In den ersten Monaten des laufenden Jahres Der Umfaß ist mengenmäßig im Geschäftsjahr 1931 nur hat sich noch feine Besserung gezeigt. Daß der Wettbewerb burch Breisunterbietungen ,, ungesund" geworden set, wie der Geschäftsbericht behauptet, dafür bietet der Abschluß und die finanzielle Lage des Unternehmens allerdings nicht den geringsten Beweis.
Die fünfftündige Generalversammlung der Ilse gab im Hinblick auf die im Gange befindlichen und noch bevorstehenden politischen Kämpfe einen glänzenden Anschauungsunterricht. Hier zeigte sich Reichshilfe auch für Klein- Reedereien.
Die Reichsregierung hat nunmehr bestimmt, daß von der Ge samtsumme von 77 Millionen Mart Schiffahrtstredite, für die das Reich die Bürgschaft übernimmt, 7 Millionen Mart abgezweigt werden zur Unterstützung der mittleren und fleineren Reedereien.
fatastrophalen Verfall der Wirtschaft, die ungeheure Serie der Jufammenbrüche und das heute herrschende Maffenelend zu verdanken hat. Es sind die gleichen Kreise, deren völliges Versagen das Einspringen des Reiches mit Hunderten von Millionen Steuergeldern notwendig gemacht hat und die im gleichen Augenblid, wo der Staat fie gerettet hat, an nichts anderes denken, als die Macht der Plutokratie, die unbeschränkte Herrschaft des„ Wirtschaftsführertums" wieder aufzurichten. Darum rufen diese Kreise nach einer Beseitigung des„ Systems" in Preußen, jenes sozialen Systems, das die Volksrechte gegen den Machthunger dieser Berderber mit allen Kräften vertritt und in Zukunft noch Aktionär Dr. Cremer( volkspart. Abg.): Ich möchte die Verstärker vertreten wird. Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, waltung warnen. Was glauben Sie, was diese Diskussion für einen daß die demokratische Untermauerung der WirtEindruck in fapitalistischen wie besonders in antitapitalistischaft eine der dringendsten Aufgaben der Gegenwart ist und schen Kreisen machen muß! Welchen Einfluß muß diese Generalversammlung auf die fünftige Gestaltung des Aktienrechts haben! daß die Kontrolle über die Privatwirtschaft und ihre Publizität im Die Kräfte und Kreiſe, auf die sich der Kapitalismus in Deutschland Intereſſe des wirtschaftlichen Ganzen verschärft werden muß, dann Wenig Arbeit- brachliegendes Kapital.
Borf. Reinhart: Bon ungefeßlichem Handeln kann keine Rede sein. Ich weise die, Vorwürfe des Herrn Pinner zurüd. Ich vertrete hier nur die Interessen der Ilse und feine Sonderinteressen.( 3urife.) Es gibt taum eine Gesellschaft, die eine solche Bilanzklarheit wie die Ilse aufzuweisen hat."( Lachen.)
heute noch überhaupt stüßen fann, werden durch derartige Vor- haben diesen Beweis die Ereignisse auf der gestrigen Generalverfommnisse völlig abgestoßen." sammlung der Ilse- Bergbau A.-G. refflos geliefert.
Der Chemietrust in der Krise.
Weiterer Abbau der Belegschaft.- 7 Prozent Dividende.
durchaus bezeichnend, daß Es ist aber für die Leistungssteigerung je Mann und Schicht
im vergangenen Jahr über 15 700 Mann weniger in den chemischen Betrieben arbeiteten als vor sechs Jahren, während die Erschließung neuer Fabrikationsgebiete und der gewal tige Ausbau der bestehenden Fabrikationsabteilungen speziell die Umfäge im chemischen Geschäft der IG.- Farben seit 1925 außerordentlich gesteigert haben.
Die JG.- Farbenindustrie A.-G. in Frankfurt a. M., das mäch| nommen haben, läßt sich nicht feststellen, da die Verwaltung nach tigste Unternehmen in Deutschland , wird, wie wir schon berichtet wie vor ihre Umsätze geheim hält. ha en, für das Geschäftsjahr 1931 eine Dividende von 7 gegen 12 Broz. im Vorjahr ausschütten. Der Rohertrag wird mit 155,3 gegen 217,4 millionen nach Abzug der Generaluntoften ausge= wiesen. Bei fast unverändert hohen Abschreibungen von 55,5 Millionen und start ermäßigten Steuern von 40,2 Millionen beträgt der ausgewiesene Reingewinn 51,4 gegenüber 95,1 Millionen Mark. Wie wir bereits berichteten, verfügt die IG.- Farben infolge umfangreichen Ankaufs eigener Attien jetzt über einen Bestand von 114,3 Millionen, von denen 110 Millionen Mark einge zogen werden sollen. Das dividendenberechtigte Stammkapital vertingert sich damit auf 685 Millionen Mark, womit entsprechend auch die Ansprüche, die bei der Dividendenauszahlung an die flüssigen Mittel des Unternehmens gestellt werden, sich verringern Wie man das bei der IG.- Farbenindustrie schon gewohnt ist, zeichnet sich die Bilanz durch alles andere als durch Klarheit aus. Böllig undurchsichtig ist die Absetzung von 55,5 Millionen Mart Abschreitungen gegen 56,4 bzw. 70,4 millionen in den beiden Bo jahren, da die neu in die Anlagen gesteckten Beträge im Berichtsjahr nur 27,8 Millionen betrugen, 1930 aber 50 Millionen und 1929 jogar noch 120 Millionen Mark. Hier müssen also
millionenschwere Sonderabschreibungen vorgenommen worden sein, über deren Verbleib sich aber der Gefchäftsbericht ausschweigt, so daß es Sache der Generalversammlung ist, diese Frage zu flären. Auch umfaße werten in diesem Jahr nich genannt, obwohl die JG. Farbenindustrie bei ihrem Chemie monopol in Dertsd lend alles andere dagegen einwenden könnte als die Forge vor der Konkurrenz.
Die Abbaumaßnahmen haben sich auch im Berichtsjahr fortgelegt. Gegenüber einer Gesamt elegschaft von 154 600 Mann Ende 1928 betrug der Belegschaftsstand Ende vergangenen Jahres nur 98 716 Mann. Die in den Chemiebetrieben Beschäftig ten wurden von 79 963 bis auf 68 022 Mann abgebaut, während 1928 noch 114 185 Mann in diesen Betrieben arbeiteten. Weichen Umfang die Rationalisierungsgewinne bei der SG. Farben ange
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Zu den einzelnen Fabrikationsgebieten berichtet die Berwaltung nach den belannien Quartalsmitteilungen nichts wesentlich Neues. Troß der Krise hielt sich der Absatz in Farbstoffen und Färberei Hilfsprodukten stabil. Wefentlich hierzu trug das Ueberseegeschäft bei. Auch der Chemikalien- Absah erwies sich als durchaus widerstandsfähig. Nene Märkte konnten erschlossen werden. Auch die Umsätze für Pharmazeutika und Pflanzenschutz entwickelten fich befriedigend.
Schärf.re Auswirkungen brachte die Krise im Stidstoff geschäft, das infolge der starten internationalen Ueberproduktion schon im vorhergehenden Jahr durchaus schlecht war. In den ersten Monaten dieses Jahres konnte sich der Absatz erheblich beleben, so daß ein Teil des Rückstandes aus dem Vorjahr aufgeholt werden fonnte. Die Herstellung des fünstlichen Benzins hat gleichfalls mieder Berluste gebracht.
In der Bilanz fällt die außerordentliche Flüssigkeit der Finanzen auf. Die Schulden gingen um mehr als 90 Millionen auf 217,8 millionen zurüd, wobei die im Vorjahr noch vorhandenen Bankschulden gänzlich zurückgezahlt wurden. Demgegenüber stehen 416,5 Millionen Forderungen und über 93 Millionen Banf guthaben und Kassenbestände gegen 149 Millionen im Vorjahr. Die Bezüge der 21 ordentlichen Borstandsmitglieder und 22 stellvertretenden Direktoren werden mit 5 878 719 Mart angegeben. Das bedeutet. daß pro Person ein Jahresgehalt von durchschnittlich 135 000 Mart gezahlt wird. Wo bleibt bei der IG.- Farben der Abbau der Mammutgehälter?
Die trediffuchenden Reedereien wenden sich an diejenige Bant, mit der sie gewöhnlich arbeiten. Diese hat die Voraus fezungen für die Garantieübernahme durch das Reich zu prüfen: Sanierungsfähigkeit durch einen neuen Kredit und drittens einmal die Sanierungsbedürftigteit; zweitens die die Sanierungswürdigkeit der Inhaber, die die Gewähr für die Fortführung der Reederei bieten sollen. Die Bank stellt danach einen Antrag an das Reichsverkehrsministerium auf Bürgschaftsübernahme für den Kredit, den die Bank möglichst ohne Inanspruchnahme der Reichsbank der Reederei einräumen
will.
Norddeutsche Kabelwerte verteilen 4 Prozent Dividende. Starter Umfaßrückgang.
Die Norddeutsche Rabelwerfe A.-G., Berlin- Neukölln, die zum Gesfürel- Ludwig- Loewe- Konzern gehört, hatte im Geschäftsjahr 1931 gegenüber dem Vorjahr einen Umfagrüdgang zu verzeichnen, der sich mengenmäßig auf 24 Proz., wertmäßig auf 38 Proz. belief. Der Bruttogewinn ging von 1,6 auf 1,1 Mill. Mark zurüd, so daß troß ermäßigter Abschreibungen die Dividende auf das 4.- Mill- Kapital von 10 auf 4 Proz. herabgesetzt werden mußte. Infolge des hohen Exportanteils am Gesamtumsaiz hat das Unternehmen aus der Pfund- Entwertung Währungsverluste erlitten, die aber nicht in Ziffern angegeben werden.
Die Beschäftigung ist im Berichtsjahr immer schlechter geworden. Dazu wurden die Lagervorräte, megen der sinkenden Rohstoffpreise systematisch abgebaut. Das Kapital des Unternehmens wurde also in zunehmendem Maße freigefeßt. 3mar sind die Bankguthaben von 1,1 auf 0,6 Mill. Mark zurückgegangen; aber die Schulden von 0,7 Mill. Mark find gänzlich getilgt worden und die Forderungen erhöhten sich von 2,0 auf 2,1 Mill Mart.
Nach Angaben auf der Generalversammlung ist im laufenden Jahre die übliche Frühjahrsbelebung ausgeblieben; einmal wegen der erhöhten Exportschwierigkeiten und zmeitens, weil die öffentlichen Verwaltungen in ihrer Finanznot feine Aufträge erteilen können. Die Beschäftigung ist also noch schlechter geworden, und die flüssigen"( überflüffigen!) Mittel haben sich weiter vermehrt.
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TTP
Berringerte Sofina- Gewinne. Die Sofina, die große belgische und größte europäische Finanzierungs- und Beteili gungsgesellschaft für Elettrizitätsunterneh mungen, verzeichnet für das Jahr 1931 noch einen verhältnismäßig großen Betriebsgewinn. Er war zwar mit 154 Millionen Franken um etwa 12 Millionen Franken niedriger als im Vorjahre, verwendet jedoch diesmal fast 41 Millionen Franken für Abschreibun aber um 14 Millionen Franken größer als 1929. Die Gesellschaft gen, so daß als Reingewinn diesmal nur knapp 115 Millionen Franten ausgewiefen werden, d. h. rund 40 millionen Franken. weniger als im Vorjahre. Infolgedessen geht auch die Dividendenausschüttung von 700 auf 500 Franken je Attie zurüd. In der Bilanz haben sich die Beteiligungen von 590 auf 765 Millionen Franken erhöht. gleichzeitig die Schuldner von 319 auf 443 Millione.n. Das Anwachsen der Beteiligungen ist in der Hauptsache Kraft und Licht A.-G. eine Folge der Interessenahme der Sofina an der Berliner
Bantiergewerbes warnt vor der Bayerischen Bank für Warnung! Der Zentralverband des Deutschen Bank- und Industrie und Landwirtschafts- 2.- G., Berlin W. 15, Kurfürstendamm 173/74, die das Publikum zu spekulativen Effettenfäufen und zum Verkauf von Pfandbriefen bewegen mill