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Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Ur. 176.

Kongrek.

Sigung vom 24. Juli.

Sigung vom 25. Juli.

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:

das Bureau

811

ver=

Donnerstag, den 30. Juli 1896.

13. Jahrg.

Dies

Des

Internationaler Metallarbeiter- Weißenfels reifte Göße wieder nach Hamburg  , wo er nach Bolizei der Ansicht, daß es sich um die Veranstaltung bei der städtischen Sparkasse in Weißenfels   hinterlegte. Von der Hand Billets an Freunde und Bekannte abseßen, ist die Verabredung mit Meta Fuchs zusammentraf. Unverzüglich schiffte einer öffentlichen Luftbarkeit" handelt und hat den Vor­fich das Paar nach Amerifa ein.- Juzwischen war im Bankhause ständen vieler Vergnügungsvereine Strafmandate in der Bleichröder das lange Ausbleiben des Göße aufgefallen. Höhe von fünf Mart zugehen lassen. In den Straf= Nach Erstattung der Berichte von Bischof Hamburg   und Sehr bald erschien auch im Bureau der Rentier Wahl, dem nach mandaten heißt es:" Sie haben am als Vorstand des Nather- Berlin wird der Antrag angenommen, bei zukünftigen dem Eingange der Glaaßen'schen Quittung die Anzeige zu Vereins N. N. einen Sommernachtsball unter Ausschluß der Kongressen die Berichte vorher gedruckt vorzulegen. gegangen war, daß sein Auftrag nunmehr ausgeführt war. Deffentlichkeit in dem Balllokale von N. veranstalten wollen und Der 4. Punkt der Tagesordnung: Die Organisationsfrage", Wahl war natürlich wenig erbaut von der Transaktion und dies bei dem zuständigen Revier angemeldet. Die Deffentlichkeit veranlaßt eine rege Diskussion. Es wird eine Kommission ebensowenig waren es die Inhaber des Bankhauses Bleichröder  , blieb jedoch, da jedermann gegen Erlegung des Eintrittsgeldes eingesetzt, welche zu den Punkten: 4. Organisationsfrage; denen es nunmehr flar wurde, daß Göße ein Betrüger war. Die von 50 Pf. zugelassen wurde, nicht ausgeschlossen." 5. gegenseitige Unterstützung bei Streiks; 6. Reiseunterstützung; Kriminalpolizei wurde sofort in Kenntniß gefeßt. Nach längerem letztere bestreiten nun die Vereine, da am Abend der Festlichkeit 7. Internationales Sekretariat die geeigneten Vorschläge zu Bemühen ermittelte die Polizei, daß Göße in Begleitung der teine öffentliche Rasse eingerichtet gewesen ist, machen hat. In die Kommission werden gewählt Hobson  , Meta Fuchs nach Amerika   gereist war und sich in Philadelphia   sondern die Billets schon vorher verkauft waren. Infolge Elbers, Segiz und Vogelsanger. aufhielt. Hier war Göße in verschwenderischer Weise auf dessen werden sie gegen die ihnen zugegangenen Straf­getreten, denn als er nach einiger Zeit in einem dortigen Hotel mandate jetzt den Klageweg beschreiten und zwar erforderlichen­Den Vorsitz führt Braun Paris. Die Kommission be verhaftet wurde, fand man nur noch einen verhältniß- falls durch alle Instanzen hindurch. Die Wirthe richtet über ihre Berathungen. Danach bleibt das mäßig geringen Betrag von der von ihm veruntreuten aber, denen die Polizei mit Entziehung der Tanz­internationale Informations- Bureau bestehen. Jede Bereinigung Summe vor. Die Auslieferung machte wenig Schwierigkeiten. erlaubniß gedroht hat, werden auch ihrerseits zunächst beim Tann sich daran betheiligen. Jede Organisation ordnet ihre Da Meta Fuchs mittellos war, mußte sie in Philadelphia zurück- Polizeipräsidium in dieser Angelegenheit Beschwerde Angelegenheiten selbst, ohne Beeinflussung durch das Bureau. bleiben, Göze mußte in Begleitung zweier Polizeibeamten die führen und dann event. ebenfalls richterliche Entscheidung be Im übrigen gilt die Resolution des Züricher   Kongresses. Von Rückreise nach Berlin   antreten. antragen. Merkwürdig ist es bei der ganzen Angelegenheit, daß Etreits und Aussperrungen ift i m Die Anklage lautet auf schwere Urkundenfälschung und Be- jenes Vorgehen der Polizei nur Bereiche sändigen; es hat alsdann die Gewerkschaften zu informiren trug. Er hat dem Rechtsanwalt Wronker seine Vertheidigung 47. Polizei- Reviers stattgefunden hat, zu welchem der west­und eventuell zur Hilfe auszufordern. Gelder hierzu sind durch übertragen. liche Theil der Hasenhaide gehört. das Bureau zu vermitteln. Die Reise- Unterstützung ist zu regeln Um 1/2 Uhr wurde der Angeklagte zur Verhandlung vor­In den Aschinger'schen Bierquellen versteht man sich zwischen den Verbänden der einzelnen Länder, da in Frankreich   geführt. Thränenden Auges gab er auf Befragen des Vor- auf die gründliche Ausnutzung der Arbeitskräfte. Uns gehen und England fast niemand nach dem Ausland reist. fizzenden, Landgerichts- Direktors Oppert, feine Schuld zu. Er daüber folgende Mittheilungen zu: In Geschäften z. B. Friedrich­Die Vorschläge werden vom Kongreß afzeptirt. Der Sit fei mit einem austömmlichen Gehalt beim Bankhause Bleichröder straße 88, Hackescher Markt zc. hat der Zapfer um 1/29 Uhr an­des Bureaus wird von der Schweiz   nach England verlegt. als Registraturbeamter angestellt gewesen. Seine Haupt zutreten, um 9 Uhr wird das Lokal geöffnet und ist der Mann Ueber die Höhe des Beitrages wird festgesetzt, daß jede Organisation thätigkeit habe darin bestanden, die einlaufenden und aus- ununterbrochen bis nachts 1 Uhr ohne auch nur 5 Minuten Bauſe eine einmalige Zahlung von 1 Pfd. zu zahlen hat. Pro Tausend gehenden Briefe einzutragen. Dadurch habe er Kenntniß von dem thätig; nun beginnt das Kasse machen und nachdem sind noch die organisirter Metallarbeiter sind pro Jahr 5 Schilling an das Inhalte der Korrespondenz erhalten und u. a. auch erfahren, daß der Fässer zu kontrolliren, so daß der Zapfer um 2 Uhr nachts das Bureau abzuführen. Als Sekretär des internationalen Infor- Rentier Wahl, in Küstrin   ein sehr hohes Depot beim Bank- Geschäft verlassen kann. Zum theil sind die Leute verheirathet. mationsbureaus wird Hobson Sheffield gewählt. haus Bleichröder   hinterlegt hatte. Der Angeklagte schilderte sind ihre Wohnungen entlegen, so können sie häufig erst gegen Zu Punkt 9, Ceneralstreit wird nach kurzer Diskussion eine dann den von ihm ausgeführten Gaunerstreich in einer Weise, 1/23 Uhr das Bett aussuchen. Von Glück kann der Zapfer reden, Resolution angenommen, welche erklärt: Der Generalstreit ist zur die sich mit obiger Darstellung deckt. Sein Verhältniß zur Meta wenn er in ca. 3 Wochen einen freien Tag hat; es kommt jedoch Zeit unmöglich, da die Organisation in den meistern Ländern viel Fuchs entschuldigte er damit, daß er seit Jahren mit seiner Ehe- vor, daß auch 5 Wochen vergehen. Gläserspüler, Verkäuferinnen zu schwach ist; es soll ein Aufruf erlassen werden, welcher die Arbeiter frau in Unfrieden lebe. In Philadelphia habe er zunächst für und Mamsells haben 1-2 Stunden Mittagspause. Sonst auffordert, sich zu organisiren, um früher oder später in den die deutschen   Werthe amerikanische gekauft. Nach seiner Verhaftung in entspricht die Arbeitszeit der vorher geschilderten der Zapfer. Generalstreit eintreten zu können. Dem nächsten Kongreß wird Philadelphia konnte dem Angeklagten bis zu feiner Auslieferung die Dann müssen aber nach Schluß von den Mamsellen auch noch diese Frage zur weiteren Berathung überwiesen. Verfügung über seine Mittel nicht sofort entzogen werden. Er die Büffets resp. der Küchenraum, wenn die Bezeichnung für Zu Punkt 10: Achtstundentag und Minimallohn, wird be- ließ seine Geliebte nach dem Gefängnisse bringen und theilte ihr einen solchen Winkel, wie solcher als Arbeitsraum für 17 Stunden schlossen: Das internationale Sekretariat hat Erhebungen über mit, daß er 60 000 m. an einem bestimmten Ort vergraben dient, geeignet ist, in Ordnung gebracht werden. Einer Mamsell, die Löhne und die Lebenshaltung der Arbeiter zu veranlassen habe. Das Geld liege in einem Blechkasten, der wieder in die sich einen Ruhetag nach ununterbrochener Thätigkeit von zwecks Schaffung einer vergleichenden Statistik über die Ver- einem Holzkasten eingeschlossen war. Von Meta Fuchs 6 Wochen erbeten hatte, wurde von seiten des Prinzipals be hältnisse der verschiedenen Länder. Das Resultat ist dem nächsten habe der in Philadelphia wohnhafte Anwalt Büttner deutet, ,, wenn es ihr nicht paßt, soll sie gehen!" Das Gehalt Kongreß vorzulegen. von dem vergrabenen Schatz erfahren und diese Kenntniß eines Bapfers der benannten Filialen beträgt 50 M. monatlich Alsdann wird beschlossen, alle 2 Jahre einen internationalen zu einem Betrug benutzt. Büttner war von dem An- und freies Essen, Mamsell 40 M., Verkäuferin 20 M., Gläsers Rongreß abzuhalten. Das Bureau tann jedoch einen solchen geklagten beauftragt worden, mit allen Kräften dahin zu wirken, fpüler 25-35 M. Es wäre dringend zu wünschen, daß diese früher einberufen, wenn zwei Nationen dies beantragen. daß das von der deutschen   Regierung gestellte Auslieferungsgesuch Uebelstände schleunigst abgestellt würden. Rugler Baris regt zum Schluß einen Austausch junger abgelehnt wurde. Er hatte auch einen Erfolg in Aussicht gestellt, Arbeiter an, zur Erlernung der Sprache, zur Kenntniß der aber dabei eine größere Summe verlangt, die er angeblich zur Be- Eine gefährliche Straße, namentlich für Droschkentutscher, Sitten, Gebräuche und der Organisation der Arbeiter anderer stechung der amerikanischen   Beamten verwenden wollte. Der ist die fleine Straße in Schöneberg  , die von der Monumenten Länder. Angeklagte will ihm zu diesem Zwecke 4000 Dollars gegeben haben. Straße an der Kaserne des Eisenbahn- Regiments vorüber, nach Das Protokoll ist von den Sekretären der drei Sprachen Als Büttner dann die Stelle erfahren habe, wo der Schatz ver- der Kolonnenstraße führt. Im Wegemesser für die Berliner  auszufertigen; die Drucklegung erfolgt durch das Internationale graben war, habe derselbe sich mit Meta Fuchs zur Nachtzeit Droschken ist dieselbe mit Farbenabschnitten eingezeichnet, muß Sekretariat. dorthin begeben, die Riste mittels eines Spatens ausgegraben daher als eine öffentliche betrachtet werden. Das Befahren dieser Zum Schluß dankt Hobson   dem Genossen Andreas und sich den Inhalt angeeignet. Dafür sei Büttner später ver- Straße wird indessen durch den militärischen Kasernenposten ver hindert. Der Uebelthäter, der das nicht beachtet, hat ein polizei­Scheu London  , der auf dem Rongreß als Uebersetzer haftet und bestraft worden. fungirte. Als einziger Zeuge wurde der Vorgesetzte des Angeklagten, liches Strafmandat zu gewärtigen. Anders ist die Sache aber, Rugler Paris   spricht dem bisherigen Sekretär Vogel  - der Bankbuchhalter Schüler vernommen. Bei der Berhaftung sobald ein Rutscher einen militärischen Fahrgast aufzuweisen fanger- Winterthur   für seine Thätigkeit den Dank des Kongresses des Angefagten seien noch etwa 22000 Dollars( Soll wohl hat. In solchem Falle kann derselbe ungehindert die Straße aus. Hierauf wird der Kongreß geschlossen. Mt. heißen. Red.) im Besitze des Angeklagten gefunden passiren. Nimmt aber trotzdem ein Kutscher, durch die Era worden. Nachdem vor kurzem vom Konsul Meyer in Philadelphia fahrung gewißigt, Anstand, die Straße zu befahren, so läuft er eingegangenen Bericht dürfte das Haus Bleichröder   etwa wiederum Gefahr, eine Anzeige wegen Fahrtverweigerung zu die Hälfte der unterschlagenen Summe zurückerhalten. Der erhalten. Im öffentlichen Verkehrsinteresse erscheint es daher Advokat Büttner sei wegen der Strafthat, deren ihm der An- dringend geboten, besagte Straße entweder für jedermann geflagte bezichtigte, nicht bestraft, sondern freigesprochen worden. freizu geben oder sie gänzlich zu sperren.

Prozek Göke.

Die Beruntreuung eines Angestellten in dem Banthause S. Bleichröder beschäftigte heute die erste Der Staatsanwalt beleuchtete das Verhalten des An- Es scheint genützt zu haben. Die Klagen über das zu­Ferienftraftammer des Landgerichts I  . Die That erregte derzeit geklagten in den grellsten Farben. Milderungsgründe seien dringliche Benehmen von Soldaten des 3. Garde- Regiments wegen des Raffinements, mit der sie ausgeführt war, sowie nirgends zu finden. Der Angeklagte habe alles in den Staub Frauen und Mädchen gegenüber, welche an der Kaserne in der wegen der übrigen begleitenden Umstände Aufsehen. Aus der getreten, was einem Manne von Ehre und Gewissen von Werth Wrangelstraße vorübergehen, wurden in den letzten beiden Tagen Untersuchungshaft wurde der Kaufmann Ernst öße vor fein mußte. Er beantrage gegen ihn das zulässig höchste Straf- nicht mehr laut, da den Soldaten das ungehörige Treiben in der geführt. Er ist am 25. April 1856 zu Wernsdorf, Kreis Weißenmaß, fünf Jahre Zuchthaus und zehnjährigen Umgebung der Kaserne streng untersagt worden ist. fels geboren, evangelischer Konfession und

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Fahrten

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Einnahmen

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Erstes Jahr: 30,7 Millionen, 6,89 Millionen Mark Zweites 34,5 7,5 Drittes 38 8 Fahrten und Einnahmen hatten im letzten Jahre vor der Gin­führung des Zonentarifs betragen:

noch hrverlust. Der Vertheidiger, Rechtsanwalt Wronter, ver- Der Berliner   Zonentarif. Die drei ersten Jahre, in nicht bestraft. Die Anklagebehörde hat folgendes Material gegen suchte, dem Angeklagten mildernde Umstände zu erwirken. Die denen im Berliner   Vorortsverkehr der Zonentarif be ihn zusammengestellt: Göße war seit dem Jahre 1891 bei dem Außerordentlichkeit des Falles liege in der Höhe des Objekts. steht, haben, wie das Berl. Tagebl." mittheilt, folgende Stufen­Bauthause Bleichröder   angestellt. Er bekleidete dort eine Ver- Aber es handle sich doch blos um Geld. Ohne Geld könne der Mensch leiter der Fahrten und Einnahmen ergeben: trauensstellung und erfreute sich der vollen Zufriedenheit seiner leben, aber nicht ohne Ehre. Und werde denn ein Mensch, der Chefs. Auch sein Familienleben er war Vater von drei einem anderen in heimtückischer, verleumderischer Weise das Kindern soll ein mustergiltiges gewesen sein. Da treuzte ein weib- höchste Gut, die Ehre, raube, ins Zuchthaus gesperrt? Man liches Wesen seinen Weg und wurde die Ursache, daß Göße auf Ab- möge ferner erwägen, daß es dem Angeklagten nicht allzu schwer wege gerieth. An einem Augusttage des vorigen Jahres, als er sich gemacht wurde, den Betrug zu begehen. Der Vertheidiger fam nach dem Geschäftsschluß auf dem Nachhausewege befand, lernte zu dem Schluß, daß eine empfindliche Gefängnißstrafe für den er ein junges Mädchen, namens Meta Fuchs kennen. Göße Angeklagten eine ausreichende Sühne sei. wurde dermaßen von dem Mädchen gefesselt, daß er alle seine Der Gerichtshof berieth kaum eine Viertelstunde. Das Pflichten als Gatte und Bater vergaß und nur noch von dem Urtheil lautete auf vier Jahre 3uchthaus und fünf­Wunsche beseelt war, vollständig mit ihr zufammenleben jährigem Ehrverlust. Bei dem Raffinement, welches der Ange­zu können. Er faßte den Entschluß, mit ihr nach Amerita zu flagte an den Tag gelegt, bei den niedrigen Motiven, die ihn zu fliehen. Vorher mußte er aber für die nöthigen Mittel der That trieben, sowie bei den übrigen begleitenden Neben sorgen und da reifte in ihm der Plan, folgendes Gaunerstückchen umständen könne von der Zubilligung mildernder Umstände keine auszuführen: Es war ihm bekannt, daß der in Küstrin   wohn- Rede sein. Der Angeklagte erklärte, sich bei dem Urtheil be­hafte Rentner Karl Wahl   bei dem Bankhause S. Bleichröder ruhigen zu wollen, ein Depot von über einer Million Mark in vierprozentigen preußischen Konsols hatte. Ebenso wußte Göße, wie seine Chefs, daß Wahl in Hamburg   Verwandte Namens Claassen hatte. Am 29. August v. J. sandte Göße von Küstrin   einen an das Bank­haus Bleichröder   gerichteten Brief, der mit Karl Wahl  "

Lokales.

23,4 Millionen beziehungsweise 6,46 Millionen Mark. Erwägt man, daß der Vorortszonentarif namentlich für die nächstgelegenen, also auch am häufigsten besuchten Vororte sehr wesentliche Verbilligungen herbeigeführt hat, in vielen Fällen bis auf ein Drittel des früheren Fahrpreises, so muß der Erfolg ein außerordentlicher genannt werden.

Interessant find auch folgende Zahlen, die sich aus den obigen ergeben. Eine Einzelfahrt foftete im Durchschnitt des ersten Jahres 22,4 Pfennig, des zweiten Jahres 21,7 Pfennig, des dritten Jahres 21 Pfennig.

Eine Warnung vor einem Londoner   Schwindler ver­Die juristische Sprechstunde fällt am Freitag und Sonn- Schellenberger, der früher zusammen mit einer Therese öffentlicht der Reichs- Anzeiger":" Gin gewisser Theobald unterzeichnet war. In diesem Briefe wurde das Bank- abend dieser Woche aus. Keller unter der Firma Lerne, Erwerbe, Genieße" von London  haus S. Bleichröder ersucht, 100 500 m. vierprozentige preußische Von Genossen des 2. Berliner   Reichstags- Wahlkreises aus einen schwunghaften Stellen und Heiraths. Konsols aus dem Depot des Wahl an Herrn E. Claaßen in ist ein Bolt 3 fest für Montag, den 3. August, in der schwindel betrieben hat, versendet neuerdings unter der Be Hamburg, Weststr. 3, zu senden. Göße überzeugte sich von dem neuen Welt arrangirt worden. Billets sind in allen mit zeichnung Der Freund und die Freundin an allen richtigen Eingang dieses Briefes und ebenso davon, daß der Plakaten belegten Handlungen und bei den einzelnen Genossen Orten"" und unter der Adresse M. Beck oder T. Berger, Darin enthaltene Auftrag zur Ausführung gelangen follte. Es zu haben. Näheres sagt die Annonce am Sonntag. 17, Lichfield Grove, Church End, Finchley, London   N., nach gelang ihm dann, den vom Bankhause Bleichröder   an Die Parteigenoffen des vierten Berliner   Reichstags- Deutschland Zirkulare, worin er sich zur Verwittelung von Wahl geschriebenen Bestätigungsbrief, sowie den an Claaßen Wahlkreises werden darauf hingewiesen, daß die Spedition des Heirathen und von Stellungen gegen Einsendung eines mäßigen in Hamburg   gerichteten Avisbrief und endlich das von Vorwärts" 2c. fich in Regie der Partei befindet. Pflicht eines Honorars erbietet. Es muß um so dringender davor gewarnt ihm gefälschte Auftragsschreiben zu entwenden. Vor der Ab- feben Parteigenoffen in diesem Wahlkreise ist es, nur von dieser werden, mit Schellenberger in eine Geschäftsverbindung zu treten, sendung des Werthspackets an Glaaßen erbat er sich einen Ur- Stelle den Vorwärts" und den sonstigen Bedarf an Partei- als dieser in Deutschland   und der Schweiz   wiedeholt laub und reiste nach Hamburg  , wo er einige Stunden früher literatur zu entnehmen. Abonnements werden an folgenden wegen Betrugs und Unterschlagung eintraf, als das Werthpacket. Er logirte sich dort unter Stellen angenommen: Im Osten beim Spediteur Robert bestraft ist und die gerichtliche Verfolgung von Ersatz­dem Namen Claaßen" in einem in der Weststraße 3 engels, Fruchtstr. 30, Hof 1 Tr.; im Süd- Osten beim gelegenen Gasthof ein. Da er am folgenden Tage, dem Spediteur Frit Thiel, Stalizerstr. 35, v. part., sowie an den 30. August, den Briefträger verfehlt hatte, fuchte er diesen am sonstigen, den Parteigenossen bekannten Stellen. Morgen des 1. September auf dem Hauptpostamt auf. Er

legitimirte sich dem Beamten gegenüber mit dem erwähnten Moabit  . Heute, Donnerstag, den 30. Juli, abends 8 Uhr, Avisbrief der Firma L. Bleichröder. Auf grund desselben erhielt findet bei Schmidtke, Stromstr. 28, eine öffentliche Volts­er gegen eine mit, Hamburg  , den 1. September 1895, E. Glaaßen" versammlung statt. Um zahlreiches Erscheinen der Frauen und geleiftete Quittung das Werthpacket ausgehändigt. Darauf fertigte Mädchen bittet die Einberuferin.

er mit verstellter Handschrift ein mit E. Elaaßen unterzeichnetes

Bestätigungsschreiben an und sandte dasselbe an das Bankhaus Gegen die ftrenge Kontrolle, welche die Polizei seit

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anfprüchen, ganz abgesehen von der Rostspieligkeit eines in England zu führenden Prozesses, schon daran scheitern würde, daß gegen Schellenberger, bevor er Deutschland   verlassen hat, ein Entmündigungsverfahren wegen Geistes. trantheit eingeleitet worden ist.

Vermißt wird seit Dienstag, den 21. d. M., die Schülerin Emilie Voß. Sie war bekleidet mit grauem Rock, blaner Blouse, rosa Unterrock, schwarzen Strümpfen und Knöpfstiefeln. Mittheilungen sind zu richten an Wagner, Bartelstraße 3, 3 Treppen. Bleichröder   in Berlin  . Alsdann fuhr er nach Berlin   zurück und einiger Zeit über die in den öffentlichen Lokalen des westlichen verfaufte die 100 500 Mart Konjols bei Karl Heinke, Unter den Theiles der Hafenhaide stattfindenden Privatfestlich- Weil er feine alte Mutter nicht mehr ernähren konnte, Linden. Er reiste zunächst nach seiner Heimath Weißenfels. teiten ausübt, werden jetzt sowohl die Gastwirthe als auch hat der 22 Jahre alte Handlungsgehilfe Hans Gruecke aus Dort muß ihm wohl zum Bewußtsein gekommen sein, daß er die Vorstände der Vereine die Entscheidung der Geder großen Hamburgerstr. 31 sich zu erschießen versucht. Der auch Pflichten als Vater habe, denn er kaufte hier für jedes richte anrufen. Da bei solchen Festlichkeiten die Mitglieder junge Mann war längere Zeit schon außer Stellung und es seiner Kinder ein Spartassenbuch über 1500 Mart, die er zahlreicher Vergnügungsvereine zur Deckung der Unkosten unter gingen ihm schließlich jegliche Mittel nicht nur zu seinem eigenen