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Beilage Donnerstag, 21. April 1932

Nelly Wolffheim  :

Fröbels 150. Geburtstag

Als Fröbel  - dessen 150. Geburtstag mir heute feiern den Kindergarten schuf, mar er bereits ein alter Mann. Es bedurfte für ihn eines langen Wirkens im Dienste der Erziehung, bis seine Er­kenntnisse ihn dahin führten, sich für das Kleinkind einzusehen. In Uebereinstimmung mit unserer modernen Psychologie, die den Eindrüden der frühen Kindheit größte Bedeutung beimißt, mollte Fröbel dem Kinde von Anbeginn an günftige Entwicklungsmöglich teiten schaffen. In seinen Mutter- und Kofeliedern" gibt er den Müttern Anweisungen für die Leitung des ganz jungen Kindes und stellt dabei wertvollste Erziehungsgedanken auf. Man muß es be­dauern, daß die Form dieses Buches für den heutigen Leser soweit er sich nicht zu fachwissenschaftlichen Studien damit befaßt- wenig anziehend ist. Denn manche der in den Mutter- und Kose­liedern gebotenen Anregungen sind auch in unserer Zeit beher zigenswert.

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Um etwas hervorzuheben, sei erwähnt, daß Fröbel   schon damals auf die Bedeutung von Rhythmus und Bewegungs­übung für die Entwicklung des Kleinfindes hingewiesen hat, also einer Anschauung Ausdrud verlieh, die damals noch unbekannt war. Die moderne Säuglingsgymnastit sehen wir in ihren Anfängen bereits bei Fröbel   angebahnt. Auch zur Montessori­Methode stehen Fröbels Erziehungsideen durchaus nicht in solchem Gegensaß, wie es bei oberflächlichem Hinsehen den Anschein hat. Wer sich der Mühe unterzieht, sich in die etwas schwer lesbaren Schriften Fröbels zu vertiefen, wird da manche Forderung finden, die mit der modernen Pädagogik in Einflang steht. Fröbel   betont die Forderung der nachgehenden" Erziehung, die jedes ,, Gängeln" des Kindes vermeiden will und sich den der jeweiligen Eniwid Tungsstufe entsprechenden Forderungen angleicht. Die Hinleitung zur Selbständigkeit und Selbsttätigkeit ist nach Fröbel   Vorbedingung einer richtigen Erziehung und Beschäftigung des Kindes. Die Be­gründung des Kindergartens beweist einen vorausschauenden Blid. Es gab auch damals bereits Anfäge zu einer sozialen Fürsorge für das kleinere Kind, es war aber eben nur Fürsorge, nur Verwahrung- ,, Bewahranstalten" nicht aber zielbewußte, dem Alter des Kindes angepaßte Förderung. Was Maria Montessori   in ihren Kinderhäusern neben der Ausbildung und erziehlichen Beeinflussung des Kindes anstrebt, die Beeinflussung der Mütter, das war auch bereits bei Fröbel   ein wesentliches Ziel des Kindergartens. Es war ja über haupt der tiefere Sinn des Wirkens dieses Pädagogen, die mädchenerziehung nach der erziehlich- mütterlichen Seite hin zu vertiefen. Dem galten auch die ersten von ihm veranstalteten Kurse zur Ausbildung von Kindergärtnerinnen, und ein hinter laffener Plan für eine Mädchenbildungsanstalt gibt uns Aufschluß über Zielsetzungen, die sich in manchen Burtten mit denen der heutigen Frauenschulen" berühren.

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Der Abend

Spalausgabe des Vorwärts

Die Karl- Marx  - Schule

Einem Feinde der Schule ins Stammbuch/ Bon Fritz Karsen  

Auch bei diesem Wahlkampf ist die von mir geleitete Rari.| Lehrer an die Arbeit, die sie gemeinsam mit den Schülern leisten Marg- Schule in Neukölln wieder der Gegenstand mütender mollten". Es sei hohe pädagogische Kunst, bei diesen Gegebenheiten Angriffe der Reaktion. Wie ist es dazu gekommen? junge Menschen an etwas heranzuführen, was man Liebe zur Sache nennen könne. Und von dieser Liebe zur Sache ist in all den Arbeiten, natürlich in den freien Jahresarbeiten vor allem, über­raschend viel zu finden".

Das Kaiser- Friedrich- Realgymnasium, das ich vor 10% Jahren übernahm, mar die höhere Schule der sogenannten besseren Kreise von Neukölln. Vom ersten Augenblick an war mir klar,

daß der soziale Volksstaat die Aufgabe hat, auch die Bildung, die die höhere Schule vermittelt, allen denen zugänglich zu machen, die dafür eine natürliche Be­gabung mitbringen.

Unter diesem Gesichtspunkt hat sich damals der Genosse Löwen stein bemüht, eine Aufbauschule nach Neukölln zu bringen, die unter meiner Leitung mit der alten Schule verbunden wurde. Es stellte sich sehr bald heraus, daß diese Schule mehr als nur ein Anhängjel war. Die außerordentlich lebendigen, aufgeschlossenen Kinder aus der proletarischen Schicht, die jetzt in die Schule strömten, brachten einen ganz neuen Anschauungskreis, ganz neue Erlebnisse mit. Mehr und mehr wurde es nötig, von den alten Bildungs­gütern zum Teil abzugehen, weil sie für diese Jugend keinen Lebens­wert mehr hatten, zum Teil sie unter Gesichtspunkten zu behandeln, die dieser neuen Jugend nahelagen. Fast ganz von selbst baute sich in der Zusammenarbeit von Schülern und Lehrern, die diesen Bildungswillen der Kinder aus der anderen fozialen Lage verstanden, ein ganz neuer Arbeitsplan auf, der wirklich den lebendigen Interessen der Kinder entgegentam und von ihnen mit ungeheurem Eifer durchgearbeitet wurde.

Nicht aus irgendwelchen Theorien, sondern allein aus dem 3wang dieser Arbeit kamen wir immer mehr dazu,

die Formen der autoritativen Schule abzubauen und an deren Stelle Formen der Schularbeit und des Echullebens zu setzen, die noch viel zwingender waren, weil sie durch die gemeinsamen fachlichen Interessen dieser Jugend gefordert wurden. So entstanden bei uns Schulgemeinden, gemeinsame Konferenzen, Ausstellungen, Aufführungen, immer getragen von dem Bewußtsein, daß hier Menschen einer werdenden Gesellschaft am Aufbau einer Schule zusammenwirkten.

1923 richtete der Genosse Löwenstein, ebenfalls in 3u sammenarbeit mit uns, die sogenannten Arbeiterkurse ein. Bon diesen erwachsenen Menschen, die noch einmal zur Schule famen, ging wieder eine Fülle von Anregungen nach der vorhin geschilderten Richtung aus.

Die großen Arbeiten unserer Schüler haben öffentlichen Stellen vorgelegen, wie dem Landwirtschaftsministerium, dem Institut für Zeitungskunde, Industriemerken( Mercedes  ), und haben die höchste Anerkennung gefunden.

Die Arbeiterkursisten haben nicht nur in den letzten Jahren alle die Reifeprüfung bestanden, sondern fogar 50 Broz. und mehr mit dem Prädikat ,, gut", resp. ,, mit Auszeichnung"; in Prüfungen, die stets unter dem Borsiz eines staatlichen Kommissars als Ertraneer­prüfungen abgehalten wurden. Die Menschen, die herausgegangen sind auf die Universität, haben sich so gut bewährt, daß die Studien­ stiftung des deutschen Volkes   in einem Gutachten erklärt ,,, gemessen an den sonstigen Erfahrungen mit den A.St. muß der Studien eindruck der Neuköllner als ausgezeichnet gelten. Soweit sich heute schon urteilen läßt, befindet sich unter ihnen fein einziger Versager"... Das Niveau der lektaufgenommenen Neuköllner ist eher noch höher als das der ersten. Es finden sich unter diesen Vorsemestern auffallend viele, denen von den Prüfern, oft unter Erstaunen, das Zeugnis ungewöhnlicher Bildung und Reife aus. gesprochen wird... Für die sozialeren Naturen stellen sie( die Neuköllner Arbeiterkurse) einen verhältnismäßig idealen Weg dar." Trotzdem:

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das ist marxistische Pädagogik, marristische Schulpolitik, und daher muß die Schule umgebracht werden! In diesem Sinne arbeitet vor allen Dingen die schwer­industrielle D A 3.", und ihr Matador, der nun schon zwei lange Artikel über unsere fluchwürdige Schule losgelassen hat, ist ein Herr Kurt Schwedtte. Er vertritt die antimargistische, wahr­haft deutsche Linie, Wahrheit, Baterland und Religion. Wir haben es uns bisher versagt, seine Gudeleien, in denen er alle alten Ber­dächtigungen, besonders gern, wenn sie aus kommunistischer Quelle kommen, wieder aufwärmt, in denen er aus eigenem einige per­fönliche Gehässigkeiten und Berdrehungen hinzufügt, in irgendeiner Weise zu beachten. Wir waren und sind der Ueberzeugung, und zuschriften maßgebender Persönlichkeiten haben es uns gezeigt, daß jeder Mensch mit natürlichem Empfinden für Reinlichkeit fich an­geefelt von diesen Machwerken abwendet. Aber es scheint, mir haben Herrn Schwedtke durch unser Schweigen Mut zu neuen Taten gegeben. Darum sei furz folgendes gesagt, und zwar in Uebereinstimmung mit dem gesamten, aus den Anhängern ver­schiedener politischer Parteien bestehenden Kollegium:

Herr Schwedtte war während des furzen Sommersemesters 1929 vorübergehend Lehrer an der Karl- Marr- Schule.

Nach und nach wurde auch die alte Schule von den neuen Inhalten und den neuen Formen der Arbeit, die sich in der Aufbau­Auch die modernen Landerziehungsheime haben in Fröbel   einen schule und den Arbeiterkursen herausgebildet hatten, ergriffen. Neue Borläufer. Als um die Jahrhundertwende Herrmann Ließ die Schüler strömten herein, die sich ihrer gesellschaftlichen Herkunft Leitgedanken des von ihm im Harz   eröffneten ersten deutschen   Land- nach wenig von den Aufbauschülern unterschieden. Neue Lehrer erziehungsheims veröffentlichte, wurde man erst gewahr, wie die famen, die mit uns arbeiten wollten, da sie hier Bufunft sahen. Die Arbeit blieb schließlich nicht auf die höhere Schule beschränkt. Wir Ideen Friedrich Fröbels fortgewirkt hatten. So fönnen wir Fröbel   trog der großen Umwandlungen auf nahmen einen Volksschulfreis hinzu. Und heute ist das ganze Er hat sich damals darum gerissen, an der Anstalt tätig zu sein, die pädagogischem Gebiet als Pionier der modernen Erziehung be- System, das über 2000 Schüler umfaßt, trachten, und der Gedenktag sollte uns Anregung geben, zu prüfen, was aus seiner Gedankenwelt noch heute lebt und weiterhin an wendungswert ist.

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K. L. Müller: Die Fröbel  - Literatur

Daß Fröbel   schon frühzeitig seine Mutter verlor, daß er mehrere Jahre fremden Leuten überlassen war( von 1797 bis 1799 weilte er bei einem Förster in Hirschberg   an der Saale), daß er dann von seiner Stiefmutter, der er sich mit findlicher Offenheit anzuschließen versuchte, zurückgesetzt worden ist, mag seiner Seele den deutlich sichtbar gewordenen Zug des einsamen Insichselbst gehens aufgeprägt haben. Später studierte Fröbel   drei Jahre in Jena   und betätigte sich danach als Vermessungsbeamter, als landwirtschaftlicher Buchhalter und schließlich als Haus­lehrer bei einer adligen Familie. Mit seinen Zöglingen zu sammen ging er mehrere Jahre nach Yverdon   zu Pestalozzi  . 1811 studierte er weiter in Göttingen   und 1812 in Berlin  . 1813 stand er im Lüzowschen Freikorps  . 1814 wurde er Assistent am mineralogischen Museum in Berlin  . 1816 eröffnete er in Gries heim an der Ilm   eine Knabenerziehungsanstalt, die er 1817 nach Keilhau   bei Rudolstadt   verlegte. 1830 wirfte er in der Schweiz   als Leiter von Erziehungsanstalten. 1837 begründete er in Blankenburg   in Thüringen   eine Anstalt zur Pflege des Be schäftigungstriebes für Kindheit und Jugend, die der Ausarbeitung, Herstellung und Verbreitung seiner Beschäftigungsmittel diente. In den folgenden Jahren unternahm er Reisen, um für die Errichtung von Kindergärten zu wirken, und er begann mit Ausbildungs­tursen für Kinderführer. Von besonderer Wichtigkeit in seinem Wirken ist der 28. Juni 1840, an dem Fröbel den allge meinen deutschen   Kindergarten begründete, der durchaus nicht der erste Kindergarten war und auch nicht nur eine nach Fröbelschen Grundsätzen geleitete Spielanstalt, sondern der ernste Versuch, die gesamte deutsche Frauenwelt für die hohen Aufgaben der Erziehung zu begeistern, die Kindheitspflege zu vertiefen und zu fördern. 1844 bis 1848 unternahm er erneut Reifen zur Verbreitung der Kinder­gärten. 1849 verlegte er seinen Kindergarten und die Kinder gärtnerinnenanstalt nach Liebenstein und später nach Schloß Marien­thal. Dort verstarb er am 21. Juni 1852.

Wer Fröbel   verstehen will, muß sich in seine Gedankenwelt hineinpersezen. Es gibt eine umfangreiche Fröbelliteratur, die das ermöglicht. Fröbels pädagogische Idee im allgemeinen behandelt Dr. Johannes Prüfer   in seinem Buche Theorie und Praris in der Erziehung"( bei Klankhardt, Leipzig  ). Er hebt hervor, daß nicht in erster Linie das so oft geforderte wissenschaftliche Fundament die praktische Erziehung vormä ts bringen kann, sondern einzig und allein die rein menschliche Höherbildung der Erzieher. Dahin zielten auh Fröbels Bestre ungen, die darauf hinausliefen, die Erziehungss arbeit durch Veredelung der Erziehungs persönlichkeit zu fördern. In Fröbels Kindergarten führen u a. ein Prof. Dr. Eugen Bap penheim in seiner bei 2. Demigte in Berlin   erschienenen Schrift Grundriß   der Kleinkinder- und Kindergartenpädagogit Fr. Frö bels", in der alles wesentliche, was Fröbel über diesen Gegenstand geschrieben hat. zusammengestellt ist. Dann erschien bei Hermann Böhlaus Nachfolger in Weimar   das dreibändige Wert Die Praxis des Kindergartens" von 2. Köhler, eine theoretisch praktische An| leitung zum Gebrauch der Fröbelschen Erziehungs- und Bildungs­mittel in Haus, Kindergarten und Schule, zugleich die beste Er

von einer einheitlichen pädagogischen Gesinnung

erfüllt,

hat einen systematischen Aufbau des Arbeitsplans vom ersten Schul­jahr bis zur Reifeprüfung und eine einheitliche Arbeitsform. Nach zehnjähriger Arbeit haben wir im letzten Oftober im Zentral institut für Erziehung und Unterricht gezeigt, was die Schule mill, was sie ist und kann.

er durch Hospitation vorher kennengelernt hatte. Meine Einwände entkräftete er mit der ausdrücklichen Begründung, daß er in der Atmosphäre der alten Schule( Albrecht Dürer  - Oberrealschule in Neukölln) nicht weiter arbeiten könne, daß er sicher sei, gerade in dem Geist unserer Schule mitarbeiten zu können. Herr Schwedtfe hat an unserer Schule den schweren Mißerfolg gehabt, von allen Schülern abgelehnt zu werden. Ueber seine Leistungen muß ich schweigen. Genug: am Schluß des Halbjahres zog er es vor, Diese Entwicklung ist gewiß nicht immer so glatt gegangen, selbst um seine Versetzung zu bitten. Ueber seine Erlebnisse an der wie sie sich jetzt darstellt. Die Schule ist wütend von außen an- Schule, von denen er nun in den Zeitungsartiteln berichtet, hat er gegriffen worden. Die Spaltung der Arbeiterparteien hat in hier fast ganz gesch wiegen. Von einem Kampf gegen das ver politisch erregten Zeiten immer in die Schule hineingewirkt. Aber rottete System, den er als deutscher Mann doch offen und ich habe vom ersten Tage an das Prinzip gehabt, nichts zu vermutig hätte führen können, etwa in Konferenzen oder persönlichen schleiern, jedem Menschen, der zu uns fam, bereitwillig die Tür zu Auseinandersetzungen, haben wir nichts bemerkt. Auch den Weg. öffnen. Gleichwiel, ob es ein deutschnational gesinnter Pfarrer die von ihm jetzt gerügten Mißstände der Behörde mitzuteilen, den war, oder ein linksradikaler Gegner. Wir waren immer der Weg des korrekten Beamten, ist er nicht gegangen. Den Meinung, daß nur die größte Offenheit uns gegen den Ehrgeiz, der ihn unter den damaligen politischen Verhältnissen zu Berdacht schützen könnte, der durch alle möglichen dunklen Gerüchte uns getrieben hatte, konnte er bei uns nicht befriedigen. Es gibt aufgebracht und genährt wurde. Und wir können wirklich sagen, Menschen, die aus ihren Mißerfolgen lernen. Er gehört nicht zu daß dieses Verfahren sich bewährt hat. Denn nicht wenige unserer diesen Menschen. Er sieht die Schuld nur in den bösen anderen, Gegner haben nach dem Besuch zwar ihre prinzipielle Einstellung die ihn nicht zur Auswirkung seiner von ihm selbst überaus hoch. nicht geändert, aber gern und in vielen Presseveröffentlichungen geschätzten Fähigkeiten kommen lassen. anerkannt, daß hier ernste, sehr wertvolle und

für die Jugend der Republik   fruchtbringende Arbeit geleistet

würde. Dieselbe Anerkennung haben auch die Behörden wiederholt ausgesprochen. Das gilt nicht nur für den gegenwärtigen Minister, den Genossen Grimme, sondern ebenso für seine Amts­vorgänger, vor allen Dingen den Staatsminister Dr. Becker. Er hat sich nicht nur selbst von unseren Leistungen überzeugt, und den albernen Verdächtigungen, die nach seinem Besuch zuerst von fom­munistischer Seite gegen die Schule erhoben wurden, niemals Glauben geschenkt; wir haben auch nach der ersten Prüfung der Aufbauschule, die 1928 stattfand, in einem 16 Seiten langen Erlaß auf Grund der Durchsicht aller unserer Arbeiten durch eine vom Ministerium beauftragte Stelle die große Anerkennung erhalten, daß unsere Arbeit als außerordentlich erfolgreich angesehen werden tamm", daß dies feinen Grund habe vor allem in der Hingabe der

läuterung Fröbelscher Erziehungsgrundsäße, von denen nur hervor gehoben sei, daß ihm das reine Anschauungs- und Lernprinzip zu eng war, was ihm Veranlassung wurde, den Bau auf eine breitere Grundlage zu stellen.

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So wird der Mann, der vor drei Jahren leidenschaftlich zu unserer Schule wollte, der sich bei einem Kollegen, der ihm dazu verhalf, für freundliche Sekundantendienste" schriftlich bedantte, heute

unter veränderten politischen Verhältnissen ein anti­marxistischer Kämpe.

Hemmungslos veröffentlicht er jetzt Notizen, die er aus dem amt­lichen Mitteilungsbuch, noch dazu falsch, vor drei Jahren ab­geschrieben hat, die er sich auch sonst, ebenso falsch, bei allen mög lichen Gelegenheiten vor drei Jahren heimlich gemacht hat. Er besucht jetzt unsere Ausstellung, um sie nach Material gegen uns durchzusschnüffeln und er findet es, wenn er feins findet. Wir wünschen seinem Ehrgeiz Erfolg bei den neuen Freunden, denen er sich durch solche charaktervolle Haltung empfiehlt. Wir beglüd­wünschen die antimarristische Front zu diesem gefinnungstüchtigen Mann!

Friedrich Fröbel   nicht nur eine Methode für den Unterricht fand, sondern für die Erziehung. Und das ist die Methode der Entwid lung auf dem Prinzip der Darstellung, die ihn dazu trachte, über das Pestalozzische Anschauungsprinzip hinauszugehen und die Dar­stellung des Geschauten zu fordern. Indem Fröbel dieses Gesez als das Prinzip der Erziehung aufstellte. indem er die Mittel dazu ent­ded'e und den Erziehern in die Hände gab trat er für die Er­ziehung ebenso reformatorisch ein wie Pestalozzi   epochemachend für den Unterricht.

Fröbels Mutter und Kofelieder", bei Quelle u. Meŋer neu erschienen, zeigen Fröbels Mühen um die Höherbildung der Mutter. Der Herausgeber( Dr. Prüfer) fagt in der Einleitung, man müsse sich in dieses Buch besonders vertieft haben, wenn man in das Innerste der Fröbelschen Ideen einbringen will; denn aus diesen Liedern leuchtet uns der ganze Genius Frö els entgegen. Das Leben Fröbels beleuchten sehr gut die folgenden Bücher: Prüfer, Friedrich Fröbel  "( Teubner, Leipzig  ). Ünstreitig die beste Fröbel biographie der Gegenwart. D. Stiebig, Friedrich Fröbels Be- wortgetreue Einzelausgaben bereits vor ziehungen zu Pestalozzi  ( E. Wiegandt, Leipzig  ) Es zeigt den inni­gen Zusammenhang zwischen den Fröbelschen und Pestalozzischen Ideen. Hanschmann, Friedr. Fröbel  ( Bleyl u. Kämmerer, Dres­ den  ). Weist hin auf die Entwidlung der Fröbelschen Erziehungs­theorie in feinem Leben. Klar hebt der Berfasser hervor, wie

Eine vollständige Ausgabe der Fröbelschen Schriften ist für die Monumenta Germaniae Pädagogica in Vorbereitung, aber es liegen in den Verlagen Köhler und Reclam  , beide in Leipzig  , Und das 8. Bändchen der Quellen zur Geschichte der Erziehung( D. Nennich, Leipzig  ) enthält eine gute Einführung in Fröbels Schriften. Fröbels philos fophifche Grundanschauungen sind in einer Leipziger Differtation von Schulz( 1905) und in einer Jenaer   Dissertation von Reg. mann( 1907) treffend dargestellt.