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Arbeitersportler! Schlagt die Faschisten

Wehrt euch mit dem Stimmzettel!

Kommunisten und Nazis sind einander würdig. Nicht nur in ihrer Zielsetzung, auch in den Kampfmethoden gleichen fie sich. Der gemeinsame Feind ist die klassenbewußte Arbeiterschaft, organisiert in den freien Gewerkschaften, im Arbeitersport, in der Sozial­bemokratischen Partei.

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Während die Kommunisten bislang den Versuch machten der ihnen allerdings glänzend vorbei gelang, die Arbeitersportvereine von innen heraus zu unterminieren und zu erobern, mußten sich die Nazis darauf beschränken, von außen gegen Arbeitersportler vorzu­gehen. Mangels geistiger Waffen griffen sie zu den für den Augenblick wirksameren, zu Totschlägern, Stöcken, Zaunlatten, zum Revolver. Mit Ueberfällen auf Arbeitersportler wollten Hitlers   rauhe Krieger sie reif fürs Dritte Reich machen. Aus der Fülle der bei uns ein­laufenden Anzeigen greifen wir die neuesten heraus:

| Ueberfall, den am Morgen des 11. März 15 Nazis gegen das Bootshaus unternahmen. Im Sturmschritt rückten fie gegen das Heim vor, staunten aber nicht wenig, eine starke Wache anzutreffen. Sie stürzten sich mit Stahleuten, Sajiagtingen und anderen Mord­waffen auf die Arbeitersportler, erlebten aber eine gebührende Ab­fuhr, so daß die Polizei einige Verhaftungen vornehmen fonnte.

In Neuruppin   stürzten die Nazis während des Fußball­spiels zweier bundestreuer Vereine geschlossen auf das Spielfeld und versuchten eine nationalsozialistische Hegrede an die Zuschauer loszuwerden. Die Arbeitersportler nahmen das selbstverständlich nicht ohne weiteres hin; es tam zu einer Schlägerei, wobei es mehrere Berlehte gab. Die Polizei mußte die Berliner   Fußball­mannschaft, die in Neuruppin   gespielt hatte, auf dem Heimwege vor neuen Naziangriffen schützen.

Am Nachmittag des zweiten Reichspräsidentenwahltages Ein weiterer gemeiner Ueberfall ereignete sich in einem ( 10. April) wurden 15 bis 20 Angehörige der Eisernen Front in Bremer Vorort, wo Arbeitersportler und Reichsbannerleute den Nordenham  , die von Burhave( Oldenburg  ) nach Hause Saalschutz bei einer Rundgebung der Eisernen Front ausgeübt gingen, von vorn und hinten von Nazifrupps über- hatten. Nach Schluß der Versammlung begaben sich die Saalschutz­fallen, die ihnen zum Teil auf Motor- und Fahrrädern gefolgt leute auf den Heimweg, gefolgt von einem größeren Trupp waren. Der Kinderturnwart der Freien Turnerschaft Einswarden Nationalsozialisten. Um gegen den beabsichtigten Ueberfall geschützt und Mitglied der Fußballabteilung Hanja der Freien Turner­zu sein, vereinigten sich die einzeln gehenden Arbeitersportler und schaft Nordenham  , Martin Pauls, wurde dabei zu Boden ge­Reichsbannerleute wieder. Trotzdem fielen die in der Uebermacht be­worfen und in dieser Lage auf ihn ein tödlicher Kopf- findlichen Nazis über die Arbeitersportler mit dem Rufe Arbeiter schuß abgegeben. Nach dem Schuß bearbeiteten die Nazis mörder" her und verletzten zwei sehr schwer. Die Polizei verhaftete ihr Opfer noch mit Totschlägern. Pauls war als ein ruhiger und auch hierbei fünf Nationalsozialisten. Den Ruf Arbeitermörder" besonnener Mann bekannt. Jm amtlichen Polizeibericht wird be­hatten die Nazis zu ihren Feldgeschrei erhoben. sonders auf das disziplinierte Berhalten der Angehörigen der Eifernen Front beim Berlaffen des Orts hingewiesen.

Schießen, stechen, schlagen, mit Stiefelabfäßen den Gegner be­arbeiten, das sind die Kampfmethoden der viehisch rohen Gesellen aus der Partei, in der nichts ohne den Willen des Führers" ge= schieht. Eine weitere Meldung:

An 7. April nach Schluß der Turnstunde in der Halle an der Frankfurter Straße in Rajjel gingen zwei Nazis auf einen alleingehenden Arbeiterturner zu, nahmen ihn in die Mitte und erklärten: Sie sind verhaftet." Als sich der betreffende und noch andere hinzugekommene Arbeiterturner gegen diesen Terror zur Wehr setzten, schlugen die Nazis auf die Turner ein. Das Ueberfallkommando der Polizei war bald zur Stelle und fonnte einen der Nazis verhaften.

Das sind einige Fälle der allerneuesten Zeit, die dem Arbeiter­Turn und Sportbund gemeldet wurden. Nicht in Vergessenheit kommen dürfen die Ueberfälle, die zwar schon einige Zeit zurück­liegen, die aber mit der gleichen Brutalität und Gemeinheit aus­geführt wurden.

In einer der letzten Nächte vor der Reichspräsidentenwahl haben die Nazis in Leipzig   die Fensterscheiben des Ver­einshauses der Freien Wasserfahrer" eingeworfen und Ver­einsgegenstände demoliert. Die Bereinsmitglieder mußten des Nachts in ihrem Bootshaus Wache halten, um das Heim vor weiteren An­griffen zu schügen. Wie berechtigt diese Vorsicht war, zeigt der

zum

ARBEITER FUSSBALL

Spiele am Sonnabend...

Da wegen der Preußenwahl am tommenden Sonntag nur im ersten Bezirk Serienspiele stattfinden, haben mehrere Vereine schon Sonnabend Gesellschaftsspiele abgeschlossen. Auf dem Sportplatz in der Kynaststraße am Bahnhof Stralaus Rummeleburg stehen sich Lichtenberg I und der Fußballverein Nord gegenüber. Schon einmal, am ersten Ostertag, trafen sich die Mannschaften auf dem gleichen Play. Unentschieden 2: 2 lautete damals das Resultat, Nord sowohl wie Lichtenberg   hatten Ersaz einstellen müssen. Morgen wollen nun beide Mannschaften in stärk­fter Aufstellung antreten. Wird wieder ein so knappes Resultat zustande kommen? Auf dem Sportplatz Hauffstraße in Lichten­ berg   treffen sich der Kreismeister Eintracht- Reinickendorf und der Meister des ersten Bezirks Normannia. Die Normannen haben in den Gesellschaftsspielen gegen die spielstärksten Mannschaften des zweiten Bezirks gezeigt, daß in ihren Reihen gutes Material steckt. Der Kreismeister wird also alles hergeben müssen, will er gewinnen. Hansa 31 spielt in Reinickendorf  - Ost, Berner Straße, hinter dem Gymnasium gegen Wilmersdorf  .

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und am Sonntag

Der Sonntag fieht den ersten Bezirk in voller Aktion. In Lichtenberg  , Kynaststraße erwartet Lichtenberg I den Besuch von Freie Bahn- Herzfelde. Die Herzfelder werden den Lichtenbergern den Sieg bestimmt nicht leicht machen. Lichtenberg II hat einen schweren Gang vor, heißt es doch gegen Eiche- Köpenid, Grünauer Straße, zu spielen. Die Köpenicker sind auf eigenem Platz ein schwer zu schlagender Gegner. Spielen die Lichtenberger allerdings wieder so, wie am letzten Sonntag gegen Lichtenberg I, dann sollte auch hier ihr Sieg nicht unmöglich sein. Auf dem Sportplatz im Blänter­wald, Neue Krugallee, erhält der Baumschulenweger Sportverein den Besuch der Fußballmannschaft des Erholungsheims. Die Baum­schulenweger haben durch ihren Sieg über Brig 88 sehr überrascht.

Wird es auch gegen die Leute aus dem Erholungsheim zu einer solchen Ueberraschung tommen?

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Weitere Spiele: Ragel gegen Kölnische Heide. Werlfee gegen Normannia. Hoppegarten   gegen AGB. Neukölln. Friedersdorf gegen Oberspree.

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Die Jugend- und Schülermannschaften haben vollen Betrieb. Es spielen: Teltow   gegen Minerva. Nowawes   gegen Staaten. Lichtenberg I gegen Eintracht- Reinickendorf  . Eintracht- Reinickendorf II gegen Hansa 31.- Lichten berg II gegen Wilmersdorf  . Adler 08 gegen Normannia. Drewiz gegen Schöneberg  . Schillermannschaften: Sagonia gegen Elstal  . Adler II gegen Caputh  . Cladow gegen Minerva. Adler I gegen Potsdam  . Spandau  gegen Bantow. Nowawes   gegen Hansa. Beginn der Spiele am Sonnabend um 17 Uhr. Am Sonntag beginnen die ersten Mannschaften um 17 Uhr, die zweiten Mannschaften um 15% Uhr, bie Jugend und Schülermannschaften um 10 Uhr.

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Minerva 28 fucht zum Sonnabend noch Spiele für zwei Männerschaften auf Gegners Plaz. Angebote heute ab 19.30 Uhr

unter F 2 Neukölln 9772.

Hockey

Am kommenden Sonnabend führen die Arbeiter- Hockenspieler folgende Spiele durch: In der Rubensstraße in Schönebergl spielt der dortige Arbeiter- Sportverein gegen den Athletik- Sportklub um 16.30 Uhr. Tennis Rot und die Freie Turnerschaft Groß- Berlin Tempelhof   treffen sich auf Platz Oft um 17 Uhr. Die Jugend des Arbeitersportvereins Rot- Weiß spielt gegen die Freie Sportvereini gung Bantom um 16 Uhr in der Schönhauser Allee  . Freier Hockey­flub Spandau gegen Tennis Rot 2 um 17.30 Uhr in Spandau  , Wilhelmstraße. Boltssport Neukölln- Brig 2 und Freie Turnerschaft Groß- Berlin Tempelhof 2 um 17 Uhr im Volkspart Neukölln. Bel

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Bon außen mit Mordwerkzeugen, von innen mit den nicht minder gemeinen Methoden systematischer Spigelarbeit, so befriegen die Nationalsozialisten die Arbeitersportler und ihre Vereine. Vor kurzem mußte fich der Vorstand des Arbeiter- Turn­und Sportbundes mit folgender Bekanntmachung an die Deffent­lichkeit wenden:

,, Das Nachrichtenblatt Nr. 35 der Nationalsozialistischen   Ar­beiterpartei, Ortsgruppe Leipzig  , das sich vertraulich an die Leiter der Nazifektionen, Zellen, Frauengruppen und Freiheitsbund wendet, enthält unter den Anweisungen auch die nachstehende: ,, Gesucht werden Pg., die Beziehungen zum Arbeiter- Turn­und Sportbund haben und evt. Material beschaffen können." Sie scheinen wenig Glück gehabt zu haben, denn bisher ist Material" nicht verarbeitet worden. Es ist nämlich beim Bund nichts vorhanden, was die Deffentlichkeit zu scheuen hätte. Im Bund wird keine röhmische" Jugenopflege betrieben! Diese Gesell­schaft von Wegelagerern, Spigeln und Rowdys will Preußen er­obern. Sie wollen die Knute, den Prügelstock, förperliche und geistige Knechtschaft einführen.

Arbeitersportler! Gebt ihnen am Tage der Preußen­wahl die richtige Antwort:

Wählt Sozialdemokraten! Für die Liste 1, für Braun und Severing!

den Sportlerinnen treffen sich die Freie Sportvereinigung Pantow und Volkssport Neukölln- Briz um 18 Uhr in der Kissingenstraße.

die neuen Boote tatsächlich den gehegten Erwartungen, so dürfte der z. 3t. von Gar Wood mit 179,78 Stundenkilometern gehaltens Weltrekord zweifellos fallen.

Olympiabahn gegen Sawall!

Sie will einen angriftsfreudigen Fahrer In unserem Bericht über die legte Veranstaltung der Olympia­bahn wiesen wir besonders auf die lasche Fahrmeije Sawalls hin. Wir schrieben:

,, Sawall wird bald begreifen müssen, daß er diese Haltung, will er nicht seine Anhänger verlieren, aufzugeben hat."

Auch Herr Heŋne, der neue Gebieter auf der Olympia­bahn, steht auf dem Standpunkt, daß etwas gegen Herrn Sawall unternommen werden muß, will man nicht noch mehr Besucher verlieren. Wie der Bächter mitteilt, hat er sich entschlossen, Samall nicht eher wieder zu seinen Veranstaltungen heranzuziehen, ehe nicht die Gewähr gegeben ist, daß dieser Fahrer durch eine fesseln­dere Kampfweise die Dauerrennen von sich aus lebendiger gestaltet. Mit Recht weist Heyne darauf hin, daß man von dem Weltmeister, der ja der höchst bezahlte Dauerfahrer Deutschlands   ist, etwas anderes erwarten kann, als nur die Rennen auf Nummer Sicher" nach Hause zu fahren.

Reise- Erleichterungen. Von allen jenen, die Geschäftsreisen, Tourenfahrten oder andere Fahrten beabsichtigen, wird eine neue Einrichtung, die so recht der Einheit des Verkehrs" dienen soll, begrüßt werden. Der Automobilklub von Deutschland  , der Aeroklub von Deutschland   und die Kraft"-Versicherungs- A.- G. des AoD. haben gemeinsam im Reisebüro der Hamburg- Amerika- Linie  , Berlin  , Unter den Linden 8, eine mit eigenem Fachpersonal besezte Aus­funftsstelle eingerichtet, die allen Reiselustigen zur Verfügung steht. Dort können Mitglieder der genannten Klubs, wie auch Nicht­mitglieder, alle zu einer Reise immer notwendigen Behelse, an einer Stelle verfügbar, vorfinden, gleichgültig, ob die Reise mit dem Kraftwagen, dem Flugzeug oder zu Wasser ausgeführt werden soll.

Sodenspielergruppe, 1. Areis. Am 23. April fällt der Börsentag aus und findet am Montag, dem 2. Mat, 19 Uhr, statt. Ab 20 Uhr Vertretertag in der Kreisgeschäftsstelle.

Radfahrer, Solidarität. Sonntag, 24. April, für alle Abteilungen Startver bot. Alle Genossen stellen sich der Partei und den Bezirkskartellen zur Ver­fügung. Freitag, 29. April, Vierteljahresgeneralversammlung im Gewerkschafts. haus um 19 Uhr. Boranzeige. 1. Mai. Für alle Touren Startverbot. Alle Ge noffen und Genofsinnen beteiligen fich in Sportkleidung ohne Fahrzeug an dem tanntgegeben. Aufmarsch der Eisernen Front im Lustgarten. Sammelpunkte werden noch be.

Sportklub Charlottenburg. Alle Sportler mit Rädern treffen sich zur Preußenwahl am Sonntag um 7% Uhr bei Bahrow, Scharrenstr. 3, für den Nachrichtendienst der Partei. Am 1. Mai treten alle Bereine mit Fahnen zur Kundgebung auf dem Sammelplag des Sportkartells Charlottenburg an. Wegen Gammelplay die Presse beachten. Pflichtveranstaltung.

BUND­FUNK

AM ABEND

Freitag, den 22. April.

Berlin  .

16.05 Otto Heller  : Sport und Auslandsdeutschtum. 16.30 Leipzig  : Nachmittagskonzert.

17.30 Die Lebensgemeinschaft des Waldes.( Dr. Fritz Geßner.) 17.50 Das neue Buch.( Am Mikrophon: Dr. Felix Hirsch.) 18.00 Paul Frischauer   liest aus eigenen Werken. 18.25 Franz Linde: Von der bildenden Kunst. 18.35 Nairz und Nesper: Der Hörer und sein Apparat.

Arbeiter- Wasserball- Serie, FS. Charlottenburg und Bolts­sport- Weißensee( früher Neptun") stehen sich am Sonnabend im Gerienspiel der A- Klasse gegenüber. Ein sicherer Sieg der Char­lottenburger ist zu erwarten. Am Sonntag spielen um die Punkte 18.50 Mitteilungen des Arbeitsamtes. Die Mannschaften von Möwe und Spandau  . Die Bertesserungen der Spandauer   werden schwerlich ausreichen, einen neuerlichen Er­folg der schnellen Möwe- Sieben zu verhindern. Beginn beider Spiele wie üblich 21 Uhr im Lunabad.

Corkindale schlug Hein Müller

Der deutsche Meister beinahe k. o.

Nach einer ganzen Serie von Erfolgen hat der deutsche   Schwer­gewichtsmeister Hein Müller wieder einmal die Bitternisse einer Niederlage zu spüren bekommen, und zwar einer sehr empfindlichen Niederlage. Dem Kölner   trat am Donnerstagabend in der von 8000 Zuschauern besetzten Londoner   Alberthalle der füdafrikanische Meister Don McCorkindale gegenüber, der als Ersatz für den er­frankten Larry Gains eingesprungen war.

Daß die Veranstalter mit diesem ,, Ersag" feinen schlechten Griff gemacht hatten, wußte man von vornherein. Mc Corkindales tapferes Verhalten gegenüber Carnera  , den er mehrere Male schwer zu treffen vermochte, ist noch in guter Erinnerung. Im Kampf mit dem Deutschen   unterstrich dann Mc Cortindale seine gute Leistung. Das Treffen ging über alle zwölf Runden und endete mit einem ganz überlegenen Bunftsiege des Südafrikaners. Müller hatte wiederholt bange Momente zu überstehen, daß er nicht f. v. ging, verdankt er seiner großen Ringerfahrung. Durch famose Links­arbeit sammelte Mc Cortindale von Anfang an Punkte. Er wußte geschickt den von Müller immer wieder gesuchten Nahkampf zu meiden und zog es vor, auf Halbdistanz zu kämpfen. Der Punktsteg Mc Corkindales stand nie in Frage. Beide Borer ernteten tosenden

Beifall, der Südafrikaner für seine faire und technisch famose Arbeit,

der Kölner   für seine unglaubliche Tapferkeit.

Immer schneller...

Neue Rekordfahrten auf Auto und Boot Die ohne jede Störung verlaufenen letzten Weltrekordfahrten des englischen Automobilisten Sir Malcolm Campbell  , bei benen über den fliegenden Kilometer ein Stundendurchschnitt von 408,047 Stilometer erreicht wurden, haben den Rekordjäger trotz der phantastischen Leistung nicht befriedigt. Campbell will noch schnel­ler fahren und seine Mäcene, die ihm die Riesensummen für den Bau seines Ueberrennwagens zur Verfügung stellten, haben ihre Begeisterung durch neue Freigebigkeit ausgedrückt, damit Campbell die Maschine seines Blauen Vogels" ausbauen farm. Der Motor soll von 2000 auf 2500 PS gebracht werden, um das Wettrennen nach der 500- Stundenkilometermarte möglichst erfolgreich beginnen zu törmen.

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sk

Die schnellsten Motorboote auf dem Gardasee  . Im Rahmen der internationalen Motorboot- Regatta vom 22.- 29. Mai auf dem Garda- See wird es zu einer neuen Begegnung zwischen Comodore Gar Wood und Kaye Don, den beiden großen Rivalen im Kampf um den Weltrekord, kommen. Beide bringen thre neuesten Rennboote mit, der Amerikaner seine ,, Miß America X" und Kaye Don die neue, noch im Bau befindliche Miß England III", die wahre Wunderwerte ber modernen Technit sein sollen. Entsprechen

18.55 Die Funkstunde teilt mit...

19.00 Stimme zum Tag.

19.10 Balladen von Chopin  ,( Iso Elinson, Flügel.) 19.40 Bunte Welt. Eine Reise mit dem Mikrophon. 21.00 Tages- und Sportnachrichten.

21.10 Uraufführung: ,, Der reiselustige Kasperl." Volkstümliches Opernspiel für den Funk in 6 Teilen von Robert Seitz  . Musik von Wolfgang Jacobi  . 22.30 Wetter-, Tages- und Sportnachrichten Tanzmusik.

Königswusterhausen.

16.00 Dr. Fritz Halfter: Fröbel.

16.30 Leipzig  : Konzert.

17.30 Dr. Walther Linden: Die realistische Dichtung des 19. Jahrhunderts. 18.00 Verschollene deutsche   Musik aus der Zeit Bachs.

18.30 Frhr. v. Richthofen  - Boguslawitz: Extensive und intensive Landwirtschaft. 18.55 Wetter für die Landwirtschaft.

19.00 Wissenschaftlicher Vortrag für Tierärzte.

19.30 Min.- Rat Joachim: Aus der Praxis des Arbeitsrechts.

Das niele Buch

Josef Maria Frank: Volk im Fieber" Josef Maria Franks neuer, im Sieben- Stäbe- Verlag erschienener Roman ,, Bolt im Fieber" ist ein Situationsbericht aus dem geistigen und politischen Leben der deutschen   Gegenwart.

Der Studiendirettor Dr. Rainer wird vom Kultusminister zum Direktor am Gymnasium einer östlich von Berlin   gelegenen deutschen  Kleinstadt ernannt. Rainer ist im Innersten ein unpolitischer Mensch, aber doch nicht unpolitisch genug, daß er Staatsgefinnung nicht für eine Selbstverständlichkeit hielt, und diese Staatsgesinnung ist es,

die ihn mit der Stadt oder doch wenigstens mit ihren reaktionären Repräsentanten in schwere Konflikte bringt. Ringsum, auch an seiner eigenen Schule, sieht Rainer die Hezze, die Phrase, die Unvernunft dominieren. Sein Glaube an Deutschland   bricht zusammen und er wählt den Freitod, was nun allerdings weder eine, aus der Roman­perspektive gesehen, sehr glaubwürdige, noch eine, aus der Per­spektive der politischen Propaganda gesehen, sehr sympathische Lö­fung ist. Der Wert des Buches beruht in der ausgezeichneten Schil­derung des Atmosphärischen. Was Frank da zeichnet, das ist wirt­lich die deutsche Kleinstadt, in der jeder jeden fennt, in der die Stammtische eine Großmacht sind, in der die Politik vom Persön­lichen nicht zu trennen ist. Aufrüttelnd ist das Tagebuch eines Gym­naftasten Jakob Rosenbaum, eines kleinen, schwächlichen Juden, der, ob feines Judentums, in der Klasse ein Außenseiterleben zu führen gezwungen ist, mit dem keiner geht, den sie beschimpfen, den sie be­lästigen und der auch bei den Lehrern feinen Schuß findet. Biel­leicht ist es wahr, daß die Grausamkeitsinstinkte der Jugendlichen an den Stand und die Ueberzeugung der Eltern nicht gebunden find: aber sicher ist, daß der kulturlose und barbarische Nationalis mus sie fördert.

Frants mit einem Appell an die Bernunft schließendes Buch ist zeitnah und erfreulich, aber es ist nicht sicher, ob er sich einer dank­baren Aufgabe unterzogen hat, denn immerhin sind die politischen Standpunkte seit längerem fixiert und das politische Tagesgespräch und Tagesgeschrei hat allzu ausführlich bereits das Antlig der po­litischen Gegenwart gezeichnet, als daß in seinem Konterfei noch neue Züge unterzubringen waren. Hans Bauer.