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le bie öffentliche Drtanung und Sicherheit, die die Borbebingung für jedes Shaffen des frieblichen Staatsförpers ift, gegen jeden Abenteurer und Ruhestärer mit fester Hand zu bewahren.

In normalen ruhigen Friedenszeiten und zur Zeit einer blühen­ben Wirtschaft mag has allein noch nichts Großes und Bleibendes In der eit nach einem furchtbaren politischen

Fünf Länder.

ligen Rieberbirth, bem bie Rataſtrophen der Ruhrbelegung und der Heute wählen Preußen, Bayern  , Württemberg, Hamburg  , Anhalt

Inflation und endlich die Arbeitslosigkeit von sechs Millionen als Folge der Weltmirtschaftstrife folgten,

war es eine Seiffung, über die wir heute in dem Gefühl, unsere Bilicht gelau zu haben, mit ruhigem Herzen dem preußischen Bolte Rechenschaft ablegen fönnen.

Sie haben morgen eine schmere und folgenreiche Entscheibung zu treffert. Sie können durch Ihre Wahl bestimmen, daß diejenigen Kräfte am Ruder bleiben, bie, abhold allen Abenteuern und ge= fahrvollen Experimenten, nach dem Programm der Bernunft, dabei gemiß aber mit einem Herzen voll heißer Liebe zu unserem Volk und unserem Band, das Geschaffene erhalten und weiter ausbauen mollen. Sie können aber auch bestimmen, daß an die Stelle des in ruhiger und steter Arbeit Geschaffenen der ille tritt, den Sprungins Dunfle und Ungemiffe zu tun und der Ber nunft und dem Berantwortungsgefühl eine Absage zu erteilen. Ich hoffe und vertraue auf den staatspolitischen Sinn und auf den Gemeinschaftsgeist der preußischen Wähler und Wählerinnen, daß Sie Ihrer schweren Verantwortung voll bemußt eine Wahl treffen werden, die unserem Preußen zum Gegen gereicht!"

-

Heuter wird in Breußen, Bayern  , Württemberg, Ham| 14. September 1930 am 27. September 1931 die Bürgerschaft burg   und Anhalt gewählt. Wir geben im folgenben einen neu gewählt. Dabei wurden Stimmen abgegeben: Ueberblick über die Ergebnisse der Reichstagswahl nom

14. September 1930 in diesen Ländern.

Preußen:

Sozialdemokraten Deutschnationale Bolfspartei Zentrum Rommunisten

Deutsche Boltspartei Staatspartei.

Wirtschaftspartei.

Nationalsozialisten

Landvolk.

Sozialdemokraten.

240 984

Reichstagswahl Bürgerschaftswahl 199 190

B

Deutschnationale Boltspartei...

31 376

38623

Zentrum.

10 980

10 339

85

.4 989 471

Kommunisten.

135 279

163117

10

.1968 667

Deutsche Volkspartei   a a

69 145

34 024

99

.3158 144

Staatspartei..

64129

64 199

8568

.3141 453

Wirtschaftspartei

40

16 910

10 636

Rationalsozialisten

144 684

187 091

000

B

20 751

0 0

Christlicher Boltsdienst

11 963

10358

.1 004 201

681 014

Konservative Volkspartei  .

Bei der Reichspräsidentenwahl erhielten im zweiten

803 086

.3967927 578 953 305 833

Wahlgang:

509 357

Hindenburg 441 144

Hitler 238 689

Thälmann 96 483

390 692

Konserv. Bollspartei u. Deutsch  - Hannoveraner Christlicher Boltsdienst Zersplittert......

Insgesamt wurden 21 498 798 gültige Stimmen ab­

Landesverrat als Nazi- Prinzip! gegeben. Die Wahlbeteiligung betrug 82.2 Broz

Kriegsdienstverweigerung- wenn Hindenburg   und Groener

führen!

In dem Stettiner nationalsozialistisechn Blatt ,, Die Dif­fatur" hat Dr. Grafponder Golg die Lauenburger These Adolf Hitlers   bekräftigt, daß es für Nazis feine Pflicht zur Landesverteidigung gibt, solange das System" besteht. Die Berliner   ,, nationale" Presse hat auch zu dieser Deflaration geschwiegen. Nur die Bommersche Tagespost" hat sich be­müßigt gesehen, einen Abwehrartikel zu veröffentlichen, in dem fie versichert, der Stahlhelm werde die nationalsozialistische Kriegsdienstverweigerung nicht mitmachen. Wer den Grenz­kampf führe, dessen Taten würden einen neuen Volksgeist auslösen:

"

Die Front aber in einem solchen Augenblic nach innen zu tehren, statt nach außen, wäre eine frankhafte Berirrung oder ein Berbrechen gegen die Nation.

Und das deutschnationale Blatt fagt meiter:

Es gibt viele deutsche Parteien und noch viel mehr deutsche Standpunkte, aber es gibt nur eine Grenze, die zu verteidigen ist. Diese Lage ist eindeutig. Eine Berfündigung gegen diese flare Et­fenntnis darf im nationalen Jntereffe nicht geduldet werden.

Gänzlich ungerührt erwidert darauf von der Golg in

Der Dittatur": Er bleibt dabei, daß die Grenze nur unter nationalsozialistischer Führung geschützt werden darf. Die heutige Führung aber müsse man ,, mit allen Mitteln" zu beseitigen suchen und ihr nirgends Gefolgschaft leisten.

Wer ist nun die Führung, der Graf von der Golz im Fall eines Krieges bie Dienſtvermeigerung anfündigt? Das sind Hindenburg   unb Groener! Börtlich schreibt Graf von der Golg:

ir fennen die Berteidigung bes beutschen Dftens burch General Groener

in ben Jahren 1918/19. o mar die Oberste Heeresleitung, als 1918 Bofen perraten murde? Mex anders als

General Groener

neranlaßte die Unterzeichnung bes Friedensvertrages, per den Oftent preisgab, nachdem er die 1. Gardebivision zum 3mede dieser Ber­teidigung aus Kurland   zurüdgerufen und damit nun auch zugleich den baltischen Möglichkeiten die Kraft entzogen hatte?

als

Hindenburg   felbft

er anders

veranlagte damals in dringlichem Brief den General Otto von Be­lom in Danzig  , von der Rettung Posens   Abstand zu nehmen, ba er bei allen militärischen Aussichten die politischen Verhältnisse nicht übersehe!...

Und warum sollen wir freiwilligen Helfer der Nation nicht schon heute sagen, daß wir uns freiwillig

der Führung eines General Groener niemals unferordnen werden.

Also, fort mit Hindenburg  , fort mit Groener! Sie sind es, die ,, mit allen Mitteln beseitigt" werden müssen. Sie sind es, auf deren Ruf sich keine Hand erheben soll", wenn das Grenzland überfallen wird. Landesverteidigung nicht früher, als bis solche ,, Systemträger" beseitigt sind.

Aber es tommt noch toller! Der nationalsozialistische Graf

und Jurist schreibt weiter:

Wir wiffen, daß die ohnehin durch Groeners Nationalisten verfolgung

beunruhigte Reichswehr  

folche Forderungen nicht stellen darf, ohne 3u meutern, und das fönnen auch mir nicht wollen. Wir aber sind in der Cage. ohne Bindung offen zu sagen, wie wir denken, und offen zu fordern und zu handeln!

Als Otto Braun   am 11. April im Sportpalast pon Dokumenten sprach, die die landesverräterische Gemein gefährlichkeit" des Nationalsozialismus be. weisen, als er die Lauenburger Rede Hitlers   anprangerte, da war es wie Goebbels   sagen würde die Journaille" Hugenbergs, die zu diesen Dingen schwieg oder sie beschönigte. Nun ist dieser ganze Kompler durch die Aufrichtigkeiten des Grafen von der Golg in pollkommener Weise flargestellt wor den. Mit dem Verschweigen und dem Beschönigen wird es nicht weitergehen. Stlare Fronten sind notwendig.

Insbesondere werden die bürgerlichen Rechts politifer genötigt sein, sich darüber zu erklären, ob fie trotz der auch ihnen bekannten Dokumente, troß der Lauen­burger Rede Hitlers  , trog der Artikel des Grafen von der Golg bereit sind, den Nationalsozialisten die Macht in die Hände zu spielen und mit welchem Recht sie sich selber noch als ,, national" bezeichnen, wenn sie das tun wollen! Bon der Golg verklagt den Borwärts"! Aus Stettin   wird gemeldet:

Dee Dorwärts" brachte in feinee Abenbausgabe vom 22. April unter der Ueberschrift Landesvereat ift Nazipe'nzip" einen 2rfitel, in dem er gegen den Rechtsanwalt Graf von der

Das Ergebnis der Reichspräsidentenwahl war das

folgende:

Abgegebene Stimmen 1. Wahl 23 159 192 2. Wahl 22 268 591

Anhalt:

Bei der Reichstagswahl vom 14. September 1930 er­hielten von 221 969 Stimmen:

Sozialdemokraten

Duefterberg Hindenburg   Hitler 1 820 359 11 018 638 6 832 107 3 280 121 11 451 267 8 202 373 2 441 254

Thälmann

Nationalsozialisten

Kommunisten

Deutsche Volkspartei

Bayern  :

Bei der Reichstagswahl in Bayern   vom 14. September 1930 wurden bei einer Wahlbeteiligung von 79,2 Broz. 3 800 495 Stimmen abgegeben. Davon erhielten:

Sozialdemokraten Deutschnationale

Bayerische Boltspartei Kommunisten

Deutsche Bolkspartei. Staatspartei

Wirtschaftspartei

Nationalsozialisten

Landvolk...

0

9

Konservative Volkspartei Volksdienst

Bayerischer Bauern bund

787 701 75 047

1 175 146 224 718 71 736 69 082 104 875

677 934

162 175

57 958

66 727

303 809

Bei der Reichspräsidentenwahl war das Ergebnis in Bayern   bei 4 240 000 abgegebenen Stimmen im 2. Wahlgang:

Hindenburg

Hitler

2 627 065

1 364 206

Württemberg:

Thälmann  225 617

Bei der Reichstagswahl wurden bei einer Wahlbeteili gung von 79,4 Broz. 759 381 Stimmen abgegeben. Davon erhielten:

Sentrum

9

Deutschnationale Bolkspartei. Staatspartei..

Landvolk

Wirt chaftspartei.

84.977

43 634

23742

22895

.

8235

5 025

12 901

9 494

.

Bei der Reichspräsidentenwahl erhielten im zweiten Wahlgang:

Hindenburg

106 337

Hitler 94 872

Thälmann 19 040

Die politische Bedeutung der heutigen Wahlen wird durch die Tatsache gekennzeichnet, daß von den 43 il­lionen Wahlberechtigten, die das Deutsche Reich zählt, am 24. April 35 Millionen wählen. Rund 85 Proz. der gesamten deutschen Wählerschaft werden also auf den Plan gerufen.

Der alte Landtag.

Die Mandatsverteilung am Abschluß der Arbeiten. Landtags war die Mandatsverteilung im alten Landtag die Beim Abschluß der Gesetzgebungsperiode des Preußischen folgende:

Sozialbempfraten.

Deutschnationale Bolfspartet. Zentrum.... Rommuniften

Deutsche Volkspartei  . Landvoll

Hannoveraner Boltsrechtpartei.

Sozialdemokraten. Deutschnationale

280 720

54 454

281 556

Staatspartei

Rommunisten

130 073

Volkspartei und Staatspartei

133 414

Wirtschaftspartei

38 806

9

Rationalfozia iften

128 659

91 425

230 386

Chriftlicher Boltsdienst

Bauern und Beingärtner.

Bei der Reichspräsidentenwahl erhielten im zweiten Bahlgang von 1 392 000 Stimmen:

Hindenburg

869 806

Hitler

408 503

Thälmann 106 453

Hamburg:

9 9

137

71

9

71

48

40

12

5

2

22

16

9

4

1

9

1

1

3

7

450

Wirtschaitspartei

Rationalistische Deutsche Arbeiterpartei

Christlich- Soziale.

Rommunistische Opposition

Kommunistische Linte Opposition

Radifaler Mittelstand

9

Sozialische Arbeiterpartei

Bei feiner Fraftion.

Gesamtzahl.

Beim Vergleich der Mandatsziffern im neuen Landtag muß berücksichtigt werden, daß bei der heutigen Wahl nicht mehr auf 40 000 Stimmen ein Abgeordneter kommt, sondern

In Hamburg   murde nach der Reichstagswahl vom auf 50 000 Stimmen.

Golh wegen eines von ihm veröffentlichten Artels in der pom­merschen nationalsozialistischen Zeitung Die Diktatur" die An­fchuldigung des Landesverrats erhebt. Dr. Graf von der Golh hat gegen den verantwortlichen Schriffleiter des Bor­wärs" fofort Strafanzeige erstattet.

Auch Hitler   hat, wie schon befannt, wegen der Kritik, die wir an seiner Lauenburger Kriegsdienstverweigerungs­rede übten, gegen uns Strafantrag gestellt. Bielelicht aber überlegt der Oberreichsanwalt, ob nicht noch andere Strafanträge zu stellen sind!

GA. in Alarmzustand. Trotz des Berbots marschfertig!

ant Sonntag, dem 24. April, folle die aufgelöste SA. in

Gera  , 23. April.  ( Eigenbericht.) Am Donnerstag wurde in Röstrich, Krets Gera, die auf­gelöste SA. pon dem Geraer   Führer Wegelt zu fammengerufen. Dort wurde die Noiverordnung im Sinne Der G. behandelt. Den Anwesenden wurde dort Befehl erteilt, höchster Alarmbereitschaft sein. Es sollen zur Bereit schaft alle Laftwagen bereitgehalten werden. Bo die S2. nicht über Lastmagen von Mitgliedern verfügt, sollen sie in allen Fällen gemietet werden.

Die aufgelöste" Bande des Hitler pfeift auf die Verordnung, die sie verbietet. Die Schleppenträger der Gewalthaufen aber schicken an Hindenburg   ,, Material", damit er das verfassungstreue eichsbanner verbieten lasse. Cine würbige Gesellschaft diese

,, nationale Oppofition".

Wahlschluß

5 Uhr!

Der französische   Wahlkampf.

Herriot   orafelt.

Paris  , 23. April.  ( Eigenbericht.) Herriot   hat einem Berichterstatter des Paris Midi" über die Taftit der Radikalen nach den Wahlen folgendes erklärt:

Ich für meinen Zeil werde nicht die Regierungsbildung unter denselben Bedingungen wie 1924 übernehmen. Selbst wenn die Linksparteien den Sieg davontragen, werden sie ohne Unterstützung der Mitte feine genügende Mehrheit haben. Wir werden also die Führer und die Mehrheit von gestern ihr Experiment vollenben laffen oder auch andere Formeln anwenden können. Auf jeden Fall haben wir es nicht eilig. Die Zusammenarbeit mit der Fraktion Marin lehne ich aber ab. Es gibt einen wachsamen, abe aufrichtigen Pazifismus, eine linte Doftrin über die Laiengefeggebung, die uns Republifaner von der Rechte rennen."

Auf die Frage, ob die Radikalen unter diesen Umständen is bürgerliche Konzentration oder das Lintstartell vorziehen, erwiderte Herriot  : Sie fennen unsere Stellung zu den großen Broblemen und damit habe ich Ihnen geantwortet." Man schließt aus dieser Erklärung und aus der Tatsache, daß die Sozialisten in pielen Wahlkreisen einen heftigen Rampf mit den Radi falen führen, daß Herriot   für eine Konzentrationsregierung ist.

Entscheidungstag für die KPD  .

Bon Moskau angekündigt.

Der Moskauer   Rundfunksprecher hat am gestrigen Wahlvorabend auf die gewaltige Bedeutung der Ent scheidung in Preußen hingewiesen und hinzugefügt: ..Diese Wahl bringt auch eine wichtige Entscheidung über die Richtigkeit der Taktik der deutschen Kommunisten partei. Die Schande des 10. April muß wieder gutgemacht werden. Kein deutscher Kommunist darf am 24. April für die Sitler. Partei stimen. Geschieht es bennod), so wäre das die schärfste Verurteilung der Taktik der AWD."