Stadtbank und Sparkasse. Die Abschlüsse für rechtfertigen Vertrauen der Bevölkerung. Die im Miitelpunk! des ünteresses stehende Berliner Stadkbank und die Sparkasse der Stadt Verlin legen d'e Berichte und Abschlüsse sür da» Jahr lSZl vor. die beweisen, bajj die Berliner Bevölkerung zn ihren Lokalinstituten vertrauen hat und vertrauen Hajen kann. Naturgemäß ist die Geschäftsentwicklung bei der Berliner Stadt- bank von der Wirtschaftskrise, oie das Berliner Wirtschaftsleben besonders hart traf, nicht unberührt geblieben. Der Gesamt- umsag ist um 12 Proz. aus 22.3 Milliarden Mark zurückgegangen. Aber der Geschästeumfang hat sich gegen. über dem Vorjahr noch vermehrt; die Zahl der Konten ist um 2«XW auf rund 41 600 Konten gestiegen. Die Sladtbank hat in besonderem Maße das Klein- und Mittelkreditgeschäft gepflegt. Noch besonders vorsichtigen und hohen Rückstellungen verbleibt ein Gewinn von 80 000 M., der vorgetragen wird. Bei der Sparkasse hat sich die Vertrauenskrise und die stets wachsende Wirtschaftsnot in starten Abhebungen ausgewirkt. Die Spareinlagen sind um 102 aus 344 Millionen Mark zu- rückgegangen, ein Lorgang, wie ihn das Institut in ihrer Ge- schichte nur in den Revolutionsmonaten des Jahres 1848 erlebt hat. Inzwischen ist das Vertrauen der Sparer zurückgekehrt, wenn auch die Wirtschattsnot nicht zuließ, daß die Einzahlungen wieder die alte Höhe erreichten. Um für diese gewaltigen Auszahlungen die nötigen Mittel zu beschassen, hat die Sparkasse es vorgezogen, die Akzept- und Kreditbank in beschränktem Umfange in Anspruch zu nehmen, um nicht durch rücksichtslose Einforderung der ausgegebenen Kredite ihre Schuldner wirtschaftlich zu schädigen. Der Betriebs- Überschuß ist mit 0,74 Millionen Mark etwas höher als im Vor- jähr(0,35 Millionen Mark) und wird überwiegend zu Rückstellun- gen verwandt. Wir werden auf diese für Lersins Wirtschaft wichtigen Abschlüsse noch zurückkommen. Ein seliener Fall. Trunkenheit schützt zuweilen vor Strafe. Der seltene Fall, daß die Trunkenheit eines Chauffeurs zu feinen Gunsten verwertet wurde, ereignete sich vor dem V e r- kehrsgericht in Moabit . Unter der Slnklage der Führer- flucht hatte sich der Kaufmann L. zu verantworten, gegen den ein Strafbefehl von zwei Monaten Gefängnis beantragt worden war. Der Angeklagte hatte nachts mit feinem Wagen einen Rad- fahrer angefahren und war dann in schnellem Tempo davongefahren. Ein Polizeibeamter, der zufällig in der Nähe stand. nahm in einer Droschke die Verfolgung auf. Der Angeklagte fuhr ober so schnell und absichtlich auf der linken Seite, daß die Droschke ihn trotz einer Fahrgeschwindigkeit von 70 Kilometer nicht eiicholen konnte. Erst ol» der Angeklagte durch zwei zufällig des Weges kommende Polizeibeamtc zum Halten gezwungen worden war. gelang seine Feststellung. Er roch stark nach Zllkohol und gab auch an, daß er von einem Herrenabend komme. Merkwürdigerweis« hott« der Polizeibeamte in dem Eifer der Verfolgung sich nicht um den verletzten Radfahrer gekümmert. Als er nun wieder an die Unfallstelle kam, hatte dieser sich bereits entfernt, und er ist auch nicht zu ermitteln gewesen. Daher konnte auch keine Anklage wegen fahrlässiger Körperverletzung erhoben werden, sondern nur wegen Flihrcrflucht. In der Verhandlung machte der Verteidiger geltend, daß der Angeklagte freigesprochen werden müsse. Es sei nicht fest- gestellt, ob überhaupt ein Unfall vorliege, andererseits bestehe durch- aus die Möglichkeit, daß der Angeklagte mrter dem alkoholischen Einfluß die Situation nicht richtig beurteilt habe und daß er sich nicht bewußt gewesen sei, daß er verfolgt werde. Dos Schöffengericht kam aus Rechtsgründen zu einer Frei- fprechung des Angeklagten, da es mit dem Verteidiger annahm, daß die Voraussetzung zur Fllhrerslucht eine voraus- gegangene Verlegung oder Sachbeschädigung sein müsse, die aber hier nicht festgestellt werden könne.
Vor einigen Jahren gründeten die Hirsch-Kupfer» und M e s s i n g w e r k e A.-G. in Ebcrswalde die F i n o w- F a r m G. m. b. H. Es war dies dies ein Versuch, auf mannigfache Art die Ototur durch die Technik zu korrigieren; ein Experiment säst auf die Spitze getriebener Rationalisierung in der Landwirtschaft. Der Farm war außerdem eine eigene Kleinhandelsorganisation an- gegliedert. Vor einigen Wochen ist das ganze Unternehmen an eine Schweizer Gesellschaft abgestoßen worden. ,/)irsch-Kupser", ein Unternehmen mit enormer Produktions- kapazität, hatte mehrere Schuppen ungenutzt stehen, hatte brach- liegendes Land, hatte an sich wertlose Abdämpfe und ver- fügte über staunenswert billigen Strom. Der Wunsch nach einer Nutzung dieser Objekte verdichtete sich schließlich zur Gründung e i n e s F a r m b e t r i e b s. In die eine Halle wurden 5000 ameri- konische Leghorn-Hennen gesetzt, in die zweite 4000 Hennen. Die ersten 5000 Hennen lernten nie einen Winter kennen, denn in ihrer Halle herrschte ständig sommerlich« Temperatur. Dafür sorgte der durch eiu Rährensystem in die Halle geleitete Dampf. Ihre Eier legten die Hennen in verdunkelten Kästen. Diese Kästen wiederum hatten ein Loch. Durch dieses Loch sielen die Eier auf ein laufendes Land, an dessen Ende ein Mädchen stand, das die Eier putzte, stempelte und verpackte. Die zweiten 4000 Hennen waren zu je sechs und acht in Käfige gesperrt. Diese Käsige hatten lediglich einen Drahtboden, der Kot fiel durch die Sprossen; man sparte die Reinigung. Dazu kamen die Gcmüsekulturen im Freigelände. Eine phantastische Regenanlage machte alles Walten Pctri überflüssig. Man hatte eine Regenkanone konstruiert, die das Wasser 60 Meter weit schleuderte, ob bei Tag oder bei Nacht, war der Regenkanone gleichgültig. So wurden aus Ingenieuren und Kaufleuten plötz- lich Landwirte. Aber Hirsch-Kupfer begnügte sich nicht mit der Erzeugung, unter Ausschaltung des Großhandels stellte er auch eine Slbsatzorganisation aus die Beine. Blau gestrichene Automobile mit der Auf.
schrift„Finow-Farm" sausten durch Berlin , hielten an bestimmten Straßenecken, wo die Seitenwände der Autos aufgeklappt und die Produkte feilgehalten wurden. Diese Autos fuhren nach einein festen Fahrplan und sie hatten ihre festen Haltestellen. Dazu kain eins eigenartige Rechenart. Wöchentlich gibt die Finow-Farm eine Preistafel heraus. Wenn nun in dieser Woche 500 Gramni Dänenbutter 158 Pf kosten, dann gibt die Finow -Farm Stücke für eine Mark ab, und zwar 316 Gramm Butter. Oder 500 Gramm Erbsen kosten 24 Pf., dann verkauft die Farm 1041 Gramm Erbsen für 50 Pf. So werden in Anleihung an die Einheitspreisgeschäfte feststehende Preise dekretiert: 25, 50 oder 100 Pf. Im übrigen bc> schränkten sich die Autos nicht etwa auf den Perkauf der Farm- Produkte, sie führten auch Kolonialwaren, Marmeladen, Dauerwurst und andere angekaufte Lebensmittel. Nun war das ganze ein sehr gewagtes Experiment dieses an- gesehenen Metallkonzernz von Weltruf. Man kann dabei sehr weit gehen und konzedieren, daß ein Experiment an sich noch nicht rentabel zu sein braucht. Aber dann muß das Experiment eine Steigerung erfahren, das Experiment auf immer höherer Stufen- leiter reproduziert, hätte zum Wirtschaftssattor werden müssen. Diese Steigerung blieb jedoch aus, es blieb beim Versuch- Mitte Februar wurde die Finow -Farm an die M i g r o s- AG. in Zürich abgestoßen. Anfang März wurden die Millionenver- lustc bei Hirsch-Kupfer bekannt: die Finow -Farm partizipierte er- heblich an dem Defizit. Unter die strenge Lupe genommen ist die Finow -Farm ein besonderer Teil von Kapitalsehlleitung. Jetzt führt die Migros-A.-G. den Betrieb weiter. Diese Gesellschaft läßt in den Großstädten der Schweiz 21 Verkaufswagen fahren und unterhält auch eine Reihe von Verkaufsläden. Sie arbeitet mit einem Kapital von 750 000 Franken, in ihrem letzten Geschäftsjahr konnte sie bei einem Umsatz von 20 800 000 Franken«inen Nettogewinn von 115 004 Fronken erzielen. In Basel , Bern und St. Gallen besitzt die Migros Schwesterunternehmen. Es bleibt abzuwarten, wie sie sich an Stelle von Hirsch-Kupfer mit dem Experiment von Eberswalde abfindet.
Die Karl Marx -Echule. Eine Erklärung. Genosse Dr. Karsen schreibt uns: Auf meinen Artikel„Die Karl-Marx-Schule, einem Feinde der Schule ins Stammbuch", antwortet Herr Kurt Schwedtke bereits im letzten Morgenblatt der„DAZ.". Diese Antwort steht auf einem Niveau, aus dem eine Auseinandersetzung für anständige Menschen unmöglich ist. Ich gebe daher statt jeder weiteren Antwort nur die Entschließung bekannt, die das gesamte Kollegium, also Angehörige der verschiedensten Parteien, bereits am 8. Januar 1932 einstimmig und ohne Stimmenthaltung zu dem ersten Artikel des Herrn Schwedtke vom 30. Dezember 1931 gefaßt hat: 1. Herr Schwedtke war nur während des kurzen Sommer- semesters 1029 vorübergehend Lehrer an der Karl-Marr-Schule. Er wurde auf seinen eigenen Wunsch an die Schule versetzt, nachdem er vorher durch Hospitation in das Unterrichtsverfahren Einblick genommen hatte. 2. 5)err Schwedtke hat während dieses halben Jahres niemals in einer Konferenz die von ihm jetzt gerügten Schäden, insbesondere die angebliche parteipolitische Tendenz zur Sprache gebracht, noch weniger eine Konferenz beantragt oder sich an die Behörde gewandt. Diesen pflichtgemäßen Weg ist er nicht gegangen. Er hat sich anstatt dessen noch seiner eigenen Angabe bei jeder Gelegenheit Notizen gemacht, auch aus amtlichen Mitteilungen. Er zitiert trotzdem nachweislich falsch. Heute, nach mehr als zwei Jahren, unter veränderten poli- tischen Verhältnissen, Übergibt er diese Notizen mit Mißdeutungen und Entstellungen der Tatsachen der Oeffentllcbkeit. 3. Herrn Schwedtkes Urteil über die Leistungen der Schule beruht in erster Linie auf seine m Unterricht, der freilich— auch in unserem Sinne— ein vollkommener Fehlschlag war. Sein Urteil beruht weiter aus den Ausstellungen. Die einzige greifbore Behauptung hierüber,„ein ungewöhnlich hoher Prozentsatz der?1rbeiten beschäftigt sich mit dem Marxismus, nicht in wissenschastlicher, sondern populär-ogitatorischer Weise." ist noch- weislich falsch. Diesem Urteil stellen wir nicht nur das Urteil vieler Sachver- � ständigen gegenüber, sondern auch das eindeutig anerkennende Urteil! der Behörde, da? in dem großen, löseitigen Ministerialerlaß— l 17. II Nr. 10813 III—(Minüterivm Becker) auf Grund der Durchsicht aller unserer Akten und Arbeiten der ersten Abiturienten der Aufbauschule formuliert worden ist. 4. Wir haben sür diesen Artikel nur eine Erklärung: Herr Schwedtke bor an unserer Schule den Erfolg nicht gehabt, den er erwartete. Die politische Gehässigkeit, mit der er uns jetzt angreift, steht einem Manne schlecht, der sich vor drei Jahren danach drängte, gerade in diesem System mitzuarbeiten. Für das Kollegium: gez. Dr. Bahr, Vertrauensmann.
Feuerkampf mit Einbrechern. Oberlandjäger in Kaltberge niedergeschossen. Zn kalkberge spielte sich zwischen Einbrechern und Polizei- bcamken eine wilde Lchießerei ab, die damit endeke, daß der Ober- lpndjäger Rehrad au» kalkbcrgc durch zwei Schüsse lebensgesähr. lich verieht wurde, ver angeschossene Polizeibeamle fand im Krankenhaus kalkberge Aufnahme, wo er bedenklich daniederliegt. Die Täter, offenbar Mitglieder einer Berliner Embrecherbamde, waren gegen 5-4 Uhr früh in das Kalkberger Pfarrhaus eingedrungen. Sie durchsuchten zunächst die Schulräume, wo sie eine Sparbüchse mit 70 M. Inhalt erbeuteten. Durch ein ver. dächtiges Geräusch wurde der Pfarrer aus dem Schlaf geschreckt. Der Geistlich« alarmierte telephonisch die Polizei und als sich die Einbrecher entdeckt sahen, flüchteten sie. Im Pfarrgarten stießen sie mit den Polizeibeamten zusammen. Es wurden etwa zehn Schüsse gewechselt, ohne daß zunächst jemand verletzt wurde. Die Beamten nahmen die Verfolgung der flüchtigen Ein- brecher auf. In der Nähe des Vorwerkes B e r g h o f gelang es dem Oberlandjäger Nehrad, einen der Täter zu stellen. Es kam zu einem erneuten Feuergefecht, bei dein der Einbrecher durch eine Lift die Oberhand behielt. Er hörte plötzlich auf zu schießen. Der Oberlandjäger, der glaubte, seinen Gegner gelrofsen zu haben, verließ seine Deckung und ging aus den vermeintlichen Verletzten los. Als er aus fünf Schritt herangekommen war, schoß der Verbrecher plötzlich dreimal auf den Beamten, der schwer ge- gelrossen, bewußtlos zusammenbrach. Der Oberlandjäger schleppte sich bis zur Chaussee, wo er von Straßenbahnern gesunden wurde. Bei dem Feuerkampf ist der Täter, ein großer kräftiger Mann mit brauner Lederjoppe, offenbar auch verletzt worden.
Kubes Demagogie. Um die Republikanische Beschwerdestelle. Der Vorsitzende der Republikanischen Beschwerdestelle, Senats- Präsident am Kammergericht i. R. A. F r« y m u th, ersucht uns mit- zuteilen: „Kube, der Vorsitzende der Fraktion der Nationalsozialisten im Preußischen Landtag, hat kurz vor Schluß der Landtagsperiode an das Staatsministerium«ine Kleine Anfrage , betreffend den Geschäftsführer der Republikanischen Beschwerdestelle, Alfred Falk, gerichtet. Es handelt sich darum, daß Falk namens der Republikanischen Beschwerdestelle an die Oberpostdirektion in Frankfurt a d. O. eine Beschwerde darüber gerichtet hat, daß der Oberpostsekretär Eugen W i l k e Mitglied der Nationalsozialifti- scheu Partei und an einem Werbeumzug dieser Partei teilgenommen hat. Diese Beschwerde des 5)errn Falk nennt Herr Kube hinterlistig und heimtückisch— während diese Beschwerde doch auf Grund des Artikels 126 der Reichsverfassung erhoben ist, der jedem Staatsbürger das Beschwerderecht als eines der Grund- rechte zubilligt. Außerdem wünsch: Herr Kube, daß Herr Falk wegen Ausübung seines verfassungsmäßigen Rechtes der Staatsanwalt- schast übergeben werde— ein geradezu lächerliches Verlangen. Ferner nennt Herr 5lube den Geschäftsführer Alfred Falk„hoch- besoldet". Hochbesoldct ist Herr Kube, der als Abgeord- neter ein Monatseinkommen von etwa 600 Mark bezieht. Herr Falk hat nicht den dritten Teil dieses Einkommens. Vielmehr hält sich sein Einkommen erheblich unter der gesetzlichen Pfänibarkeiks- grenze. Dies zur Aufklärung der Oeffentlichkeit."
Abenteuer eines(Studenten. Ein reichlich leichtsinniges Hulin ist der Student Wen, er Sch. aus Weimar . Kommt der jung« Doch» im Februar mit 600 Mark elterlichen Geldes in der Tasche nach Berlin , um zu studieren. Zunächst ergab er sich, kaum in Berlin eingetroffen, allerdings mit großer Ausdaper dem Studium der„Bierologie". Dann siel er. in höchst fideler Stimmung, am frühen Morgen in eine Kneipe in Steglitz ein und einem sauberen dort anwesenden Kleeblatt in die Hände. Seine neuen Freund« wußten bald, mit wem sie es zu tun hatten und da unter ihnen ein Ehauffeur war, dessen Wagen vor dem Haus« stand, schlugen sie vor, noch in ein anderes Lokal zu fahren. Der Student war einverstanden, die Fahrt ging los. llnterwegs, an einer stillen dunklen Ecke, kam die üblich« Panne. Jetzt wurde dem Studentlcin angst und cz versuchte, sich zu drücken, kam aber nicht weit, wurde von den Unholden eingeholt, brutal niedergcschlägen und um seine Barschast beraubt. Der Ehauffeur zeigte dann die Sache an, kam aber trotzdem mit den drei anderen unter Anklage. Das Gericht verurteilte zwei wegen gememschaft-
lichen Raubes, darunter«inen bereits 21mal vorbestraften Gutsche. zu je 2, den dritten zu 1)4 Jahren Gefängnis. Der Ehauffeur wurde mangels Beweises freigesprochen. Das Studentlcin aber wird sich das Abenteuer hoffentlich zur Warnung dienen lassen; denn 600 Mari sind kein Pappenstiel. 35 Mexikobandiien standrechtlich erschossen. Am Donnerstag wurden hier 35 Banditen standrecht- lich erschossen, weil sie an dem Ueberfall aus Paso del Macho im Veracruz -Stnat m der vorigen Woche beteiligt waren.
Ein Akt der Roiwehr! Im Verlause eines Streites, der sich zwischen dem 61 Jahre alten Schneidermeister Oskar H. und den, 31 jährigen früheren Landwirt Helmut Lemke in der Weser str. 30 in Lichtenberg abspielte, wurde Lemke, wie bereits berichtet, tödlich verletzt. Die Untersuchung der Kriminalpolizei hat einwandfrei eroeben, daß H, in höchster Notwehr gehandelt hat und sich des Angreifers nur mit der Schere erwehren konnte. Lemke, in der ganzen Gegend als Trunkenbold bekannt, hatte H. mehrfach tätlich bedroht, �chon einmal muht«-die Polizei zum Schutz dos Schneidermeister» eingreisen.