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Fahnen und Transparente.

Wer jemals eine Abbildung von einer Wahl in einer amerika­ nischen   Stadt gesehen, der wird alsbald den ungewöhnlich großen Aufwand an Fahnentuchen bemerkt haben. Ueberall und überall die Fahnen mit den Sternen und den Streifen. Kein Geschäftsmann, fein Hotel würde es magen, irgendeine andere Fahne zu ziehen als die Nationalfahne. In Deutschland   ist es anders. Die Nazi und die Deutschnationalen haben in verantwortungsloser Hetze dafür gesorgt, daß in unserem Volk vielfach der kuriose Glaube entstanden ist, schwarzrotgold sei eine Parteifahne, sei die Vereinsfahne des Reichs banners. Dabei ist doch schwarzweißrot eine Kombination der hohen zollernschen Hausfarben schwarzweiß und der brandenburgischen Farben weißrot, und es war selbstverständlich, daß der Volksstaat diese Farben nicht mehr führen konnte. Seit einem Jahrhundert find aber die Farben schwarzrotgold die Farben eines längst er­wünschten deutschen   Einheitsstaates. Deshalb werden sie auch bei der Preußenwahl überall gezeigt und die 5 a tenfreuz­fahnen werden von den Fahnen der Freiheit und des Volksstaates verdeckt. Eine großartige Wirkung geht 3. B. von der geradezu sehenswerten Werbe­ausschmückung der Gehaghäuser am Plänterwald in Treptom aus. Die Karl- Legien  - Stadt an der Greifs­walder Straße im Nordosten Berlins   hat sich prächtig mit Fahnen und Transparenten geschmückt. Auch die Gehagsiedlung in Brizz steht nicht zurück und hat seit letzten Sonntag reichen Fahnen­fchmud angelegt, ein freudeerregender Anblid. In den vielen Zehlen­ dorfer   Beamtensiedlungen trifft man bezeichnenderweise auf viele Hakenkreuzfahnen. Man weiß wenigstens, woran man ist. Einen überraschenden Eindruck bekommt man, wenn man vom Halleschen Tor in den Belle- Alliance- Blatz einbiegt. Ganze Häuser fronten leuchten in roten Fahnen und Trans parenten, dazwischen schwarzrotgoldene Fahnen. Ein ähnliches Bild bietet sich in der Lindenstraße am Vorwärtsgebäude. Die Dicksche Sortimentsbuchhandlung entfaltet eine besonders wirf­same Propaganda. Im Norden und Osten Berlins   sind in den letzten Tagen sehr viele rote Parteifahnen, aber auch schwarz rotgoldene herausgekommen.

Fröbel- Gedächtnisfeier.

In der Staatlichen Hochschule für Musik, Fasanenstraße, veranstaltete der Deutsche   Fröbel- Verband eine Fröbel- Gedächtnisfeier. Die Jugend, die im Sinne des großen Päd­agogen und Kinderfreundes ihre Erziehung und Ausbildung erhält, Schülerinnen des Fröbelhauses, des Vereins Jugendhein", des Paul- Gerhard- Stiftes und des Kindergärtnerinnen- Seminars der staatlichen Elifabethschule, war versammelt, den 150. Geburtstag des großen Toten festlich zu begehen. Die Bühne, festlich geschmückt, in der Mitte die Büste Fröbels, faßte kaum die große Zahl der jugend­lichen Festteilnehmer. Ein Orgelvortrag leitete die Feier ein, dann schmückten die Kleinen die Büste und aus vielen jungen Kehlen ertönten Chorlieder. Mit schlichten, empfindungsstarken Worten ge­dachte die Vorsitzende des Deutschen Fröbel- Verbandes, Lili Droescher  , des großen Borkämpfers auf dem Gebiete der Jugend­betreuung. Sie dankte dem geistigen Führer, der, aufbauend auf den mütterlichen und sozialen Kräften der Frau, für diese einen neuen Beruf geschaffen. Sie dankte im Namen der Jugend, die im Berufe einer Pflegerin, Kindergärtnerin, Hortnerin eine leben füllende, lebensfreudige Aufgabe gefunden. Gerade in unserer heutigen Zeit, der Stunde schwerer Not, gilt es für die Frau mehr denn je, mitzuarbeiten in der Gemeinschaft aufbaumilliger Kräfte auf dem Gebiete sozialer Arbeitsleistung.

Rast im Grünen für alle

Die städtischen Volksparks machen sich schön

Wenn jeder Gartendirettor fönnte, wie er wollte, dann müßte cute muß sich jeder Bezirk auf die allernotwendigsten Aus­er seinen Parkgästen schon gärtnerische Ueberraschungen zu bieten. heute muß sich jeder Bezirk auf die allernotwendigsten Aus befferungs- und Ergänzungsarbeiten beschränken und auf den Blumenschmud muß man fast ganz verzichten.

Treptow   liefert Bäume und Sträucher.

Die Treptower Baumschulen sind mit die Hauptlieferanten der Berliner   Bezirke für das notwendige Gehölz. Für Straßenpflanzun gen werden Platanen, Linden und Ahorn am meisten ver­langt, die schöne und gutgedeihende Ulme wird infolge der seuchen artig um sich greifenden Ulmenkrankheit überhaupt nicht mehr ge­pflanzt; dann werden in diesem Jahre besonders viel Sträucher stachligen Charafters, wie Rotdorn, Weißdorn und andere Dornhölzer zum Schutze der Wege gesetzt, schon aus dem ein­fachen Grunde, weil die Ausbesserung und Neupflanzung aus finanztechnischen Gründen so sehr stark unterbunden ist. Treptom liefert so etwa 100 000 Gehölze, woran die dichtbevölkerten Bezirke, wie Friedrichshain  , Prenzlauer Berg  , Reinickendorf   infolge stärkerer Abnutzung der öffentlichen Anlagen sowie eines durch Lichtmangel beeinträchtigten Wachstums der Pflanzen am stärksten vertreten sind. Die Frühjahrsarbeiten drängen sich in diesem Jahre durch die allzulange Frostperiode und der reichlich verspäteten Blüte stark zu­sammen; während man in anderen Jahren gewöhnlich schon im März die nötigen Vorarbeiten zur Auflockerung und Bereitung des Bodens vornahm, war das in diesem Jahre einfach unmöglich.

Wuhlheide als Dauerwaldgebiet.

Die Arbeiten in der Wuhlheide sind jetzt zum größten Teile beendet, es wurden verschiedene Waldteile neu aufgeforstet, ein Licht und Luftbad erstand, Promenadenwege wurden angelegt. Es ge= schieht alles, um diesen durch Grundwassernähe und durch die aus dem nahen Schöneweide kommende schmeflige Säure arg gefährdeten Waldbestand zu erhalten. Gerade hier ist das Vorhandensein von größeren Grünflächen für die Bevölkerung von allergrößter Not­wendigkeit, weshalb auch dieses Gebiet als Dauerwaldgebiet aus­gewiesen wurde.

Der Treptomer Park befindet sich durch die in den vorhergehen­den Jahren vorgenommene gründliche Abdüngung mit Kompost in recht gutem Zustand, ebenso die große Spielwiese, die am 15. April der allgemeinen Benugung übergeben wurde. Jetzt wartet und hofft man auf einen ausgiebigen Mai- und Juniregen. Im Bläntermald wird der Baumbestand ständig verjüngt, es foll ja kein Forst für Nutzholz erstehen, sondern der Wald muß, nach dem Grundsatz des Schönheitswaldes, immer wieder von unten nach­wachsen. Was das Publikum für ein Abholzen ansieht, das ist das planmäßig durchgeführte Nachforsten.

In den Rehbergener Dauerfolonien sind vierzig neue Parzellen geschaffen, ebenso wurden die Promenadenwege vom Leutnantsberg bis zur Windhuker Straße zu Ende geführt. Die im Vorjahre angelegte 2ager. wiese im Humboldthain wird dieses Jahr erst so richtig in

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Betrieb genommen und zu diesem Zwecke an mehreren Tagen der Woche zur allgemeinen Benützung freigegeben; auch erhielt der Humboldthain seine ersten Buddel- und Planschbecken für die Kleinen. Für die stark erneuerungsbedürftigen Anlagen kann leider nicht genügend getan werden, gerade hier, wo Tausende und aber Tausende von müden, abgespannten Menschen Erholung und ein wenig Entspannung suchen, wäre dies von besonderer Notwendigkeit. Die 500 vorhandenen Bänke sind, vom ersten halbwegs schönen Früh­lingstag angefangen, bis spät in den Herbst, bereits in den ersten Bormittagsstunden ausverkauft und am Nachmittag schwillt dann der Gartenbesuch ins Ungeheuerliche an. In Plögensee wurden die Promenadenwege weitergeführt, insgesamt fanden ungefähr 150 bis 200 Wohlfahrtserwerbslose bei diesen Arbeiten Beschäftigung. Am Goldfischte ich in Weißenfee wurden in Verbin­dung mit dem Neubau der 8. Volksschule die Anlagen renoviert, die Wege verbreitert und eine Rosenböschung angelegt. Der idyllisch ge= legene Oberseepark in Hohenschönhausen erhielt eine Seepromenade von 4 Meter Breite und 400 Meter Länge. Das Rüsterndorf, infolge Absterbens von Hunderten von Bäumen feines Namens eigentlich beraubt, liegt jetzt recht fahl da, es konnte nur in geringem Maße nachgepflanzt werden, teilweise wurden die Pflanzenlöcher zugepflastert.

Der Friedrichshain   wird auch nach Möglichkeit instand gesetzt, die Anlagen und Wege werden ausgebessert, in der Frant­furter Allee werden 170 chinesische Pappeln neugepflanzt. In der Diestelmeyerstraße erhält die an Stelle des früheren Krematoriums geschaffene Kinderkrippe einen Spielplatz für Klein­finder. Der Blumenschmuck der Anlagen muß auch hier bis zu mindestens 60 Pro3. eingeschränkt werden. Hundert Wohlfahrts­erwerbslose fanden hier vorübergehend Arbeit.

Der Terror auf dem Lande.

Die deutsche Freiheit, die die Gutsbesitzer meinen. Uns geht nachträglich ein Stimmungsbild, geschrieben von einem einfachen Landarbeiter, zu, das außerordentlich charakteristisch für die Art ist, in der auf den Gütern die deutsche Freiheit der Land­arbeiter gewahrt wird. Der Brief des Landarbeiters lautet:

,, Am Sonnabend, dem 9., abends, war hier Bersammlung. Wir waren auch da. Herr Gutsbefizer M. selbst war Redner. Aber ganz rot und blau mar er vor Wut und schrie alle an und ging mit Gewalt. 2111e follten Hitler mählen. Er fenne nur eine Partei und die wäre Hitler  . Wenn er wüßte, welche Hindenburg   wählten, die jagte er frisch los von seiner Scholle und die Folgen würde er tragen. Es mag noch so ein tüchtiger Arbeiter sein, sagte er, der darf nicht mehr meine Scholle betreten. Und noch nieles andere, mas gar nicht zu schreiben ist. Alle haben ihn ausgelacht. 2m 10. hatte er dafür 80 Hindenburgstimmen in S

Diese Landarbeiter haben die unverschämte Drohung des Guts­befizers in der einzig richtigen Form beantwortet. Sie werden auch am 24. trotz aller Terror- und Einschüchterungsversuche Sozialdemo­fraten wählen.

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