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Bernau   unter Nazi- Terror.

Reichsbannerfamerad niedergestochen.

Das alte Städtchen Bernau  , vor den Toren Berlins  , stand am Wahlsonntag unter dem Terror wütender Nazi­Mehrere ehemalige, zum Teil nicht ansässige SA.- Trupps machten die ganze Stadt unsicher. Es kam zu schweren Zusammenstößen. Mehrfach wurden allein­gehende Reichsbannerleute von größeren Nazitrupps überfallen und niedergeschlagen. Ein Reichsbanner­kamerad wurde niedergestochen, er liegt mit einer lebensgefährlichen Verlegung danieder. Ruhe trat in der Stadt erst ein, als Landjägerei und Schupo zur Unterstützung der Ortspolizei erschienen, sämtliche Wahllokale besetzten und die Straßen abriegelten.

Aus einer Versammlung heimkehrende Reichsbannerleute wurden in der Nacht zum Wahlsonntag von Nazis aufgelauert und nieder. geschlagen, wobei ein Reichsbannermann schwere Gefichtsverletzungen davontrug. Am Sonntagvormittag überfielen diese Nazihorden in der Bismarckstraße abermals dort passierende Reichsbannerkameraden. Mit Pistole und Messer bewaffnet stürzten sich die Nazis auf die Passanten und stachen hierbei den Reichsbannermann Kretschmer nieder. Kretschmer erhielt mehrere Lungenstiche. Die Berlegungen sind so schwer, daß an dem Aufkommen des Reichsbannermannes ge­zweifelt werden muß. Auch feuerten die Nazis mehrere Schüsse ab, die glücklicherweise nicht trafen. Planmäßig zogen dann die pro­vozierenden Banden durch die Stadt und schlugen wahllos auf fommunistische und sozialdemokratische Arbeiter ein.

In der Bernauer Arbeiterschaft ist die Erregung über die neuen Bluttaten der Nazis sehr groß. Heute findet eine Protest= fundgebung statt.

Hoffnung auf die NSDAP  .

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KLassenstaat Preussen

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,, Und wenn wir erst wieder den alten Klassenstaat haben, dann brauchen wir uns auch nicht mehr als Arbeiterpartei" aufzutun."

Bombenflugzeug abgestürzt.

Hoher russischer Militär tödlich verunglückt.

Mostau( über Kowno  ), 25. April.

Amtlich wird gemeldet, daß bei Tiflis   ein großes russisches Bombenflugzeug mit dem Chef der roten Luftflotte des Kaukasus  . Prochorow, an Bord abgestürzt ist. Prochorow und sein Be. gleiter wurde getötet. Prochorow war einer der ältesten Flieger der Roten Armee und spielte eine bedeutende Rolle im Aufbau der sowjetruffischen Luftflotte im Saukasus. Die Ursache des Absturzes fonnte bisher noch nicht geklärt werden.

Die Bluttat in Steglit.

Noch feine Spur des Täters.

Zur Aufklärung der schweren Bluttat an dem Architekten Hugo Freed in der Frohnhoferstraße hat die Kriminalpolizei während des gestrigen Tages in allen Lokalen der Umgegend Nach forschungen angestellt. Freed ist bald in diesem, bald in jenem Lokal gesehen worden. Mehrmals mar er allein, oft auch wieder in Be gleitung. Zuletzt war er in einem kleineren Lokal, das in der Nähe des Latorts liegt. Ob er hier schon Streitigteiten hatte, fonnte bisher noch nicht festgestellt werden. Es ist also fehr wohl möglich, daß er die Männer die ihn später niederschlugen- erst auf der Straße getroffen hat. Nach den Angaben seiner Wirtin und seiner geschiedenen Frau war Freed ganz unpolitisch eingestellt. Er hatte früher auf dem Lande ein gutgehendes Geschäft und lebte in austömmlichen Verhältnissen. Eigentliche Zeugen der Tat fonnten bisher nicht ermittelt werden.

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Aus dem Schlachtenfee wurde in den Nachmittagsstunden die Leiche einer unbekannten Frau gelandet und ins Schauhaus in Charlottenburg   gebracht. Die Tote hat bereits etwa vierzehn Tage im Wasser gelegen. Sie ist etwa 25 bis 30 Jahre alt, 1,65 Meter groß. schlank und hat blonden Bubikopf. Bekleidet war fie mit einem grauen Filzhut, pfeffer und salzfarbenem Winter­mantel mit grauem Pelztragen. schwarzem Kleid mit roten Aermeln.

Wetter für Berlin  : Teils heiter, teils moltig, nachts sehr fühl, am Tage wieder etwas wärmer als heute, teine Niederschläge von Bedeutung, al flauende Winde. Für Deutschland  : In der süd­lichen Reichshälfte meist heiter mit rajch ansteigenden Tagestempera turen, im Norden und Südosten Besserung, im Nordosten noch ver­änderlich mit örtlichen Schauern, fühl.

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Die Wirkung im Ausland

Zunächst auf den französischen   Wahlkampf

Paris  , 25. April.  ( Eigenbericht.) Die Nationalsozialisten gewinnen in Preußen einen großen Vorsprung vor den anderen Parteien, aber keinen entscheidenden Sieg. Die Regierung Braun- Severing wird an der Macht bleiben so lautet im allgemeinen das Urteil der Pariser   Montagszeitungen. Nur einige Blät­ter der Rechten heben den Sieg Hitlers   stärker hervor, um dadurch dem französischen   Chauvinismus Stimmen zu werben.

Der Petit Parisien" schreibt: Ohne Zweifel nährten die Nazis noch größere Hoffnungen. Sie träumten vielleicht davon, schon jetzt zusammen mit den Deutschnationalen die absolute Mehrheit im Landtag zu erhalten. Aber dennoch fönnen sie die gestrigen Wahlen als einen neuen Triumph betrachten, denn alle anderen Parteien, mit Ausnahme des Zentrums, haben mehr oder minder starke Ber­lufte erlitten."

Das nationalistische Journal" erklärt: Hitler   ist noch nicht der Herr, aber nur sehr starke und sehr geschid te koali | tionen fönnten ihn jezt noch daran hindern, eine bedeutende Rolle in der deutschen   Politik zu spielen."

Der sozialistische Populaire" führt aus: Unter den gegenwärti­gen Umständen wird die Regierung Braun- Severing an der Macht bleiben. Das ist das Ergebnis, das man vorausgesehen hatte, und das allein zählt für den Augenblick. Hitler   hat Preußen nicht erobert. Die Sozialdemokratie hat durch ihre Disziplin und ihre Energie den Angriff der Nazis abschlagen fönnen. Auf diese Weise bleibt Deutschland   vor einem Unglück bewahrt. Der Berliner   Korrespondent des Matin" telegraphiert: Die Unruhe, die feit Monaten auf Deutschland   und im besonderen auf Preußen lastete, ist nicht beseitigt, denn die Preußenmahl hat die Lage nicht geklärt. Die deutsche   öffentliche Meinung wird ange. fichts des Wahlergebnisses, das mindestens für den Augenblick die Bildung einer regierungsfähigen Roalition unmög= lich macht, weiter in Erregung bleiben.

Eine Stimme aus New York  .

New York  , 25. April.

,, New York   Herald and Tribune" versichert, weite Kreise Deutsche lands glaubten, daß die nationalsozialistische Bewegung ihren Höhe punft erreicht habe; ihr Gewinn von 600 000 Stimmen gegen über dem 13. März gehe auf Kosten der Deutschnationalen. Nationalsozialisten und Deutschnationale feien zweifelhafte Ber­bündete, die nie erfolgreich zusammenarbeiten fönnten.

Das Meisterphoto.

Ausstellung moderner Photos.

Der Centralverband Deutscher Photographen­Vereine und der Verband Deutscher Amateur photographenvereine haben im Hause der Juryfreien( am Platz der Republik  ) eine gemeinsame Borführung von Aufnahmen veranstaltet, die als Spizenleistungen gelten. Man widersetzt sich also dem Urteil der fachlichen Instanzen, wenn man grundsägliche Be­denken äußert gegen den hier seltsam vorherrschenden Zug photo­graphischer Abtönungskultur und Stimmungsmalerei. Diese Neigung zu nüanzierender Berfeinerung, zu schwebendem Schattenspiel, zu Klangdämpfungen und Empfindsamkeiten droht das Kamerabild von seinem natürlichen Wesen abzulenten. Es sollte sich nicht zu sehr darin gefallen, Luftschwingungen zartfühlend auszutosten und mittels Ropiereffekten das helldunkle Fleckenspiel des Pinsels nachzuahmen. Ob es sich um romantisch verdunstete Landschaft handelt oder um modern tomponierte, das heißt dem abstraften Formgefüge ange­näherte Zusammenstellungen von Dingen: in allen diesen aus­getiftelten Ueberzüchtungen steckt, so sehr ihre Reize im Einzelfall bestechen mögen, die Gefahr eines hochmütig verspielten, vornehm tuerischen Virtuosentums. Beim Photographieren sind ästhetische Glacéhandschuhe tunlichst abzulegen. Nicht auf Delikatessen und Finessen tommt es an, sondern auf das frische Zupacken, auf schla­gende Einstellungen, festen Griff, und vor allem auf den Blick für die dargebotene Fülle der Erscheinungen. In dieser Hinsicht haben die Qualitätsphotos, die uns hier umgeben, nicht sehr viel zu bieten. Es sind Köstlichkeiten darunter, aber die gesamte Linie führt ins

Erfluſive. Photographie jedoch ist Bolkskunst, ist zufassendes Sehen, ist optische Unmittelbarkeit. Ihre bildliche Kultur darf nicht auf Atelierfünftelei begründet werden. Man merkt in dieser Ausstellung nicht viel von dem Lehrmeister Film und findet wenig Beziehung zu den Tagesaufgaben der Photographie, wie sie das illustrierte Blatt stellt.

Es wäre ungerecht, von solchen Beanstandungen nicht wenigstens ein paar der gehaltvollsten Bilder auszunehmen, wie etwa den uralt- meisen, runzeligen Affentopf der Hedda Walther  ( Berlin  ), die schicksalschwangeren, zerflüfteten Akropolisaufnahmen von Hege ( Weimar  ), das schlafende Frauengesicht und die Kinderantlige von Aenne Biermann  ( Gera  ) und besonders auch zwei menschlich inten­five Porträts, wie das der Kaethe Kollwig von Lendvai- Dircksen  ( Berlin  ) und das des Malers Dig von Erfurth( Dresden  ).

Willi Wolfradt  .

Hundert feltene Holländer".

Die Galerie Dr. Schäffer eröffnete am Sonnabend in ihren Räumen in der Bellevuestraße eine Ausstellung unter dem Stich­mort ,, Hundert seltene Holländer". Sie zeigt in erster Linie eine Anzahl wenig oder gar nicht bekannter niederländischer Maler des 17. Jahrhunderts und will beweisen, daß auch mit geringeren Mitteln wertvolle sammelnswerte Dinge zu erwerben sind. Den Grundstod der Ausstellung bildet eine Sammlung des Engländers Bard, die durch einzelne Leihgaben erweitert wird. Neben den Arbeiten größerer Meister finden sich hier erstaunliche Bilder von Künstlern, deren Namen im allgemeinen selbst dem Kenner nicht geläufig find.

Edgar Wallaces Riefenfchulden.

Edgar Wallace  , der mit seinen Romanen, Dramen und Filmen so ungeheuer viel verdient hat, ist als armer Mann gestorben, ja, er hat sogar eine beträchtliche Schuldenlast hinterlassen. Wie die amtliche Eröffnung seines Nachlasses ergeben hat, besaß er perfön­lich gar nichts, als ihn der Tod ereilte, hatte Außenstände von 18 000 Pfund und Schulden von etwa 81 000 Pfund.

Ueber die Menge der Schulden, die der so erfolgreiche Schrift ſteller hinterlassen hat, gab seine Frau freimütige Auskunft: er hat in den Jahren, da er noch nicht so viel verdiente, über seine Ber­hältnisse gelebt und bei Rennwetten sehr viel verloren. Als mein

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Zum Schluß wird erklärt: Während es voreilig wäre, die Hitler­Bewegung als abgeschlossen zu betrachten, werden die Parteien der Weimarer Koalition sicherlich diese Ansicht vertreten und sie wegen ihrer psychologischen Wirkung auf Hitlers   schwankende Ge­folgschaft möglichst weit verbreiten."

Ernste Betrachtung in England.

London  , 25. April.

Die Londoner bürgerliche Bresse teilt ihren Lesern mit einer ge­wissen Besorgnis mit, daß die Kommunisten das 3ünglein an der Waage sein können. Daily Telegraph  " empfiehlt daher, eine Koalition der Zentrumspartei   mit der Rechten, um den kommu nistischen Einfluß auszuschalten. Times" betont, daß die National­sozialisten mit ungeheurer Energie ihre Stellung ausbauen, wenn sie irgendwo eindringen können. Daily Expreß  ", als Hitler- Monitor, sagt dieser Wahl nach, daß sie der Welt deutlich die wirklichen poli­tischen Bestrebungen in Deutschland   zeige. Erhielt die Rechte die Macht in Preußen, so wäre das ein großer Schritt vorwärts auf dem Wege zur vollständigen politischen Macht in Deutschland  . Der Rücktritt Brauns wäre nur ein politischer Schachzug, um die Regierung während der nächsten Zeit noch an der Macht zu be= lassen. Daily Mail" sagt, die Bedeutung der Wahl liege in der Tat­sache, daß

durch eine Herrschaft der Nationalsozialisten das Ansehen der Brüning- Regierung untergraben

werde. New Chroniccle" findet, die Hohenzollern   erlebten in dem Einzug Auwis in den republikanischen Landtag ihre erste Wiedervergeltung. Die Braun- Regierung fönne fich mur dann halten, wenn sie diktatorische Methoden anwende. Der soziali stische Daily Herald" gibt zu, daß die republikanische Mehrheit im Landtag zusammengebrochen ist. Er hofft darauf, daß die Kom­munist en die Bildung einer Rechtsregierung verhindern, und daß es auf diese Weise der Braun- Regierung noch gelingen wird, an der Macht zu bleiben.

Die Zwergparteien verschwinden.

Stockholm  , 25. April.

Die bürgerlichen Stockholmer   Morgenzeitungen meinen fest, daß Regierung zusammengesetzt sein wird, vermag feine Zeitung anzu­die Regierung Braun nicht bleiben Lönne. Wie dagegen eine neue geben. Dagens Nyheter  " glaubt, wenn das Kabinett Braun als Geschäftsministerium bliebe, fönne es nur als Provisorium betrachtet werden. Svenska Dagbladet" hebt hervor, daß die Entwicklung in Preußen und Deutschland   von den kleinen zu den großen Parteien gehe.

Mann immer mehr in das grelle Licht der Deffentlichkeit fam, als die Erfolge seiner Bücher, seiner Stücke und Filme sich jagten," sagte Frau Wallace, da begann er den Ueberblick über seine Ver­hältnisse zu verlieren. Er mußte auf großem Fuße leben, gab viele Gesellschaften und war sehr freigebig. Immer mehr Geld verwendete Gummen würden sich rentieren, wenn man nur Geduld habe. Ebenso er auf seinen Rennstall und immer wieder sagte er, die großen optimistisch war er in bezug auf seine Rennwetten, mit dem Ergeb

nis, daß er Riesensummen verlor."

Fast ieder Deutsche   erwerbstätig.

Bei der Frage, ob Deutschland   zahlen kann, wird von fran­zösischer Seite immer wieder behauptet, dem deutschen   Volk gehe es noch ganz gut und es arbeite meniger als andere Völker. Dem gegenüber betont eine in der Umschau" veröffentlichte Statistik, daß Deutschland   den weitaus größten Prozentsatz an Erwerbstätigen  von allen großen Staaten hat. Nur einige Agrarländer, in denen alle erwachsenen Familienmitglieder auf dem Felde mitarbeiten müssen, zeigen eine höhere Ziffer. In Deutschland   waren 1931 53,3 Proz. der Bevölkerung erwerbstätig, dagegen in England nur 45,3 Broz., in den Vereinigten Staaten 39,4 Broz. Wenn man die Hausfrauen, die ja in Deutschland   jetzt hauptsächlich die Last der Hausarbeit tragen, als erwerbstätig mitzählt, so kann man sagen, daß jeder auch nur einigermaßen arbeitsfähige Deutsche   erwerbs­tätig fein muß, denn die Zahl derer, die bei uns noch von einem Im Verhältnis zur Vorfriegszeit wollen heute in Deutschland   sechs ererbten oder erarbeiteten Vermögen leben fönnen, ist sehr gering. millionen Menschen mehr arbeiten als im letzten Borkriegsjahr und das ist eine Erklärung für die große Ziffer der Arbeitslosen.

Der Schädel Haydns. Die Gemeinde Eisenstadt   hat an die von Haydn   ist, das Ersuchen gerichtet, ihr den Schädel zu übergeben. Er soll angesichts der bevorstehenden feierlichen Beisetzung im neu­errichteten Mausoleum in Eisenstadt   mit den übrigen Gebeinen Haydns wieder vereinigt werden.

Gesellschaft der Musitfreunde in Wien  , die im Besitz des Schädels

Neue dänische Tiefsee- Expedition. Das dänische Tiefseeforschungs­fchiff ,, Dana" wird im Mai eine neue Tieffee- Expedition nach den nördlichen Gewässern unter der Leitung des bekannten Biologen Prof. Johannes Schmidt antreten. Es sollen in der Hauptsache Bersuche mit der Berpflanzung von Seezungen gemacht werden. Beim Gelingen der Versuche will man eine internationale Zu­sammenarbeit auf diesem Gebiet erreichen.

In den Staatlichen Museen finden ießt zweimal wöchentlich allgemein orientierende Führungen durch wissenschaftliche Hilfskräfte statt. Montags: Beughaus. Beginn 11 Uhr. Donnerstags: abwechselnd im Kaiser- Friedrich­Museum, Deutschen Museum, Borderasiatischen Museum, Alten Museum  , Neuen Museum  . Beginn 11 Uhr. Treffpunkt: Eingang Neues Museum   und Kaiser- Friedrich- Museum. Pergamon   Museum. Beginn 12 Uhr. Die Führungsgebühr beträgt 25 Pf.

Richard Tauber   tritt Dienstag im Titania- Palast   und Atrium nach der Uraufführung des neuen Richard- Tauber  - Tonfilms Melobte ber Liebe" persönlich auf, begleitet vom Berliner Sinfonie- Orchester.

Zählrekord in Berlin  .

Um 11 Uhr lag das Gesamtresultat vor.

Der Riesenapparat, der für die Stimmenzählung bei Wahlen notwendig ist, hat gestern wieder einmal hervorragend funktioniert. Trotz der durch die vielen Splitterparteien sehr erschwerten Zähl­arbeit liefen die Resultate aus den einzelnen Wahlkreisen bis auf wenige Ausnahmen erfreulich schnell ein. Die Reichshaupt­stadt hat gestern nicht nur gut gewählt, auch im Zählen wurde ein neuer Reford aufgestellt. Als einer der ersten Bezirke meldete Prenzlauer Berg   das Gesamtresultat schon gegen 9 Uhr. Im Nachrichtenamt der Stadt Berlin   hat sich die seit dem 2. Wahlgang der Reichspräsidentenwahl eingeführte Neuregelung der Zählmethode wieder sehr bewährt. Um 11 Uhr lag für ganz Groß Berlin   bereits das Gesamtergebnis vor. Die Rechenmaschinen des Nachrichtenamtes waren allerdings allein solchen Anforderungen nicht gewachsen. Man hatte sich deshalb von der Stadtbank, der Stadtreinigung und dem Virchowkrankenhaus mehrere Zählapparate entliehen.

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