Deutschnatronalea aus da,s Zentrum gerichtet. Die „Deutsche Allgemeine Zechung" hofft durch seine Hilfe die neue Basis für eine aufbauende Staatspolitik ohne allzu schwere Erschütterung erhalten zu können und die Hugenberg-Presse konstatiert:.Las Zentrum ist nun vor die Entscheidung gestellt". Hilf uns, vielgefchmahtes Zentrum, die ungebärdigen Kräfte bändigen, die der skrupellose Goebbels heranzog! Das ist der Wnn dieser Stoßgebete an die Mitte, die schon am Morgen»ach dem stolzen Siege er- klingen. Warum eigentlich? Jetzt haben die Herren ja die Macht, mit Hilfe der Kommunistein alles aufzuheben, was Preußens Finanzen in Ordnung hält, alle verdammten Not- Verordnungen, alles, was Braun und Seveyng in Preußen schufen. Das Zentrum kommt dtfh höchstens in Frage, um diese unsympathischen Dinge aufrecht zu erhalten, warum also wird seine unbequeme Freundschaft so dringend gesucht? Die als Hakenkreuzler verkleideten Großgrundbesitzer. Generale, Fürsten , Prinzen, Kapitalisten haben gesiegt— schon ertönt ihr Hilferuf:„Z e n t r u m, h i l f u n s l Was machen w i r mit dem Sieg?"
Eine Zenirumserklarung. Das Zentrum Garant der verfassungsmäßigen Ordnung. Der Geschästsfuhrcr der Zentrumsfraktion, Dr. Graß, erklärte m einer Unterredung über die politische Situation in Preußen u. ci.: Eines der Merkmale der Lage ist die Tatsache, daß H u g e n- b e r g sich min schon zum zwcitmmal verrechnet hat— er ist in Preußen ausgeschaltet. Zur Bildung einer Regierung ist seine Mitwirkung nicht ersorderlich. Das zweite Merkmal ist der völlige Zerfall der bürgerlichen Gr Uppen rechts und links vom Zentrum. Da- durch ist das Zentrum der einzige Hort derjenigen bürgerlichen Elemente geworden, die den Gedanken des gerechten Ausgleichs aus allen Gebieten vertreten. Das dritte Merkmal ist die Tatjach«, daß die Nationalsozialisten dem Zentrum trotz erbitterter Kritik nichts anhaben konnten. Das Zentrum steht gefestigter denn je. Die Preußenwahl hat weiterhin ergeben, daß die Nationalsozialisten allein nicht die Mehrheit erlangen können. Das Zentrum betrarhtet sich als den Garanten der ver- fassungsmätzigen Ordnung. Dieser Tatsache muß seine pokitrsche Haltung entsprechen. Im übrigen kann das Zentrum mit Ruhe abwarten, bis zutage tritt, was die großen politischen Gruppen eigentlich wollen. * Der Reichskanzler kehrt am Donaerstaq von Gens nach Berlin zurück. Hitler-Gruß für Hilgenberg! Wie d e Nazis über die Oeuischliatioualen urteilen. Di« Geschichte des preußischen Wahltampfs muß noch geschrieben werden. Eine? ihrer kostbarsten Dokumente soll aber schon jetzt ins rechte Licht gestellt werden: ein Flugblatt d,r letzten Stunde aus dem ofstziellen Naziverlag gegen die Dentfchnationale Partei. Darin heißt es: Zst ihre grenzenlose lleberheblichkeik dealsch, mit der sie behauptet, daß nur sie allein über die Köpf« verfüge, die klug und fähig genug seien, das Schicksal Deutsch - lande zu wenden? 3st ihr« unbescheidene Anmaßung deutsch. mit der sie erllärt, daß sie allein dazu berufen sei, den Führer der nationalen Opposition zu stellen, obwohl sie innerhalb der gesamten nationalen Front nur über die schwächste Gruppe verfügt? W khre abfällige Kritik deutsch , die sie gegen einen deutschen Mann und Frontsoldaten wie Hitler anzuwenden beliebt, dessen hinreißende Erfolge für das Deutschtum zum Teil heute schon Geschichte gewoben sind? Ist ihr Geschäflsgeist deutsch , mit dem sie im ersten Präsidentschastswahlgang versuchte, die Stimmen wertvollster Deutscher zum Handelsobjekt herabzu- würdigen? Was die Bescheidenheit betrifft, so wirken die Nazis als Lehrer dieser Tugend einigermaßen munter. Und ausge- rechnet den Deutschnationalen Anmaßung und Ueberheblich- keit vorzuwerfen, wo sie doch sowieso schon nicht mehr Piep zu sagen wagen! Wenn aber die Hugenberg-Partci nicht deutsch ist, so ist sie noch weniger preußisch: Unpreuhisch ist ihre stur« Ablehnung gegen jede im Geiste«ines Friedrich Wilhelm I. und Friedrich des Kroßen geplante sozialistische Umgestaltung unseres Staats- und Wirtschaftslebens. Anpreußisch ist ihr eigensinniger Parte iegoismus. Unpreuhisch ist ihr Verlassen der Fahne im ersten und zweiten Prä- sidentschaftswahlgäng. Unpreußisch ist ihre lleberheblichkiii. ihr Zührersimmel, ihre ver- achtung der Alasseu des Volkes. Unpreußisch ist endlich ihr versteckter Kampf gegen uns Rational- soziallstcu, der sich nicht an die Ocfsenilichkeil wag«. Was die„sozialistische Umgestaltung" im Geiste Friedrich Wilhelms l. und Friedrich des Großen betrifft, so gelüstet uns, mehr davon zu erfahren, damit in diesen ernsten Zeilen auch der Humor sein Recht behält. Was aber soll man dazu sagen, daß die Nazis einer andern Partei ihren„Führer- simmet" vorwerfen? Und was zu der Kennzeichnung der Deutschnationalen als feige Jämmerlinge, die eine Faust in der Tasche machen, aber sich mit ihrer Meinung über die Nazis nicht wehr an die Oeffentlichkeit trauen? Ja. zu dieser Kennzeichnung kann man nur sagen, daß sie vollkommen st s m m t!. Also wenigstens in diesem Punkte, was die Charaktereigenschaften Hugenbergs und seiner Presse betrifft. Äijpfte es im deutschen Volk keine Meinungsverschiedenheiten geben. Tarbieu fährt voraussichtlich nicht in dieser Woche noch Gent . sondern er wird Wahlreden halten und erst nach dem ersten Wohl- gang nach Genf wiederkommen. Dr. B r ü n i n a, der am Sonntag nachts wieder in Genf eintraf, wird infolgedessen keine weiteren Besprechungen mit ihm haben.
Die Bayernwahl. Die Frage der JUgierungsbeteiligung.
31t flachen. 25. April. lLig-mbrrichl.) Das Ergebnis der vayernwah! war vom Landes- wahlleiler bls Montagabend noch nicht endgültig festgestellt. Immer- hin wird sich an der provisorisch errechneten Zvsammcnsetzuag des neuen Landtags kaum noch etwas Ludern. Da bei der Sißverteilung oft eine einzige Stimme den Ausschlag geben kann, lassen sich bisher noch keine sicheren Angaben über alle gewählten Abgeordneten machen. So viel Ist aber sicher, daß die große Mehrheit des neuen Landtags aus bisherigen Abgeordnelen besteht. Rur bei den Razls ziehen entsprechend ihrer Steigerung von 10 aus 43 Mandate viele neue Leute in den Landtag ein. Es ist außerordentlich bezeichnend, daß sich unter den 43 Mitgliedern dieser..Arbeiierpartei'-Zraktioa nur ein einziger Handarbeiter befindet. Das Gros fehl sich zusammen ans IS Beamten, darunter 7 Lehrern, serner aus 9 Landwirten, 6 kaufmännischen Angestellten und 3 Aerzten. Die große politische Frage dreht sich auch in Bayern um die Regierungsbildung. Den Schlüsisl dazu hat, wie mit Sicherheit vorauszusehen war. allein die-Sayerische Volkspartei in der Hand. Wozu sie ihn verwenden wird, liegt noch völlig im Dunkeln. Die parteioffiziöse Korrespondenz orakelt darüber folgendes: „Der� Ausgang der Wahlen in Preußen ermahnt Bayern , auf die Sammlung aller seiner gesunden bayerischen Kräfte be- dacht zu sein Denn es können sehr bald Zeiten kommen, wo Deutschland Bayern und den ganzen Süden sehr notwendig brauchen wird, wenn kein Unglück in Deutschland uns mit Deutsch land geschehen soll. Es kommt alles darauf an. daß in Layer» eine Regierung zustande kommt, die befähigt und willens ist, den bayerische» Staat nach den Grundsätzen zu regieren, die sich aus dem Wesen und der unveränderten deutschen Aufgabe dieses bayerischen Staates ergeben. Das Problem
emer Mehrhectsbildung in Bayern unter Mitwirkung der Bayerischen Volkspartei hangt davon ab, ob und wie sturk noch ander« Parteien willens und" befähigt sind, sich vorbehaltlos ohne parteipolitische 5)inlergsdanken und absolut ehrlich und zuverlässig aus den Boden eines bayerischen Staatsprogramms zu stellen. Diese Klärung herbeizuführen, wtrd die nächste und erste Aufgabe sein, die in Bayern zu leisten ist. Wir denken dabei nicht an langatmige Koalitionspragramme, sondern an die 5)erstellung einer gemeinsamen Vertrauensbasis für den Mann, der in Zukunft als verantwortlicher Regierungsmann die Geschicke unseres Bayern - landes lenken soll." Mit der letzten Bemerkung soll offenbar angedeutet werden, daß die Bayerisch« Volkspartei entschlossen ist, die Bildung der neuen Regierung nicht mehr dem bisherigen Ministerpräsidenten Dr. Held, sondern dein Parteioorsitzenden und jetzigen Leiter des Finanzmini- sterinms Staatsrat Sch äffer anzuvertrauen. Dr. Hellt selbst hat während des Wahlkampfss wiederholt Andeutungen in der gleichen Richtung gemacht. Im Gegensatz zu den zurückhaltenden Aeußerungen der Bav«- rischen Boltspartei-Korrespondenz halt das führende Organ der Partei, der„Bayerische Kurier", die Kampfstellung gegen die Nazis auch nach der Wahl mit aller Schärfe bei. Das Blatt schreibt:„Das katholische Bayern hat sich eindeutig und klar gegen den Nationalsozialismus, gegen seine Weltanschauung und Agita- tionsmechoden entschieden, und es hieße den Sinn der Wahlen ver- fälschen, wenn man andere Folgerungen aus dem Ergebnis ziehen wollte. Die Bayerische Volkspartei hat sich als der feste und un- überwindlich« Damm gegen die nationalsozialistische Springflut er- wiesen und an dieser Mauer wird der hitlerische Ncoboischewismus sich brechen. Die Bayerische Volkspartei und das katholisch organi- sierte Volk wird, wenn es sich selbst treu bleibt, mit der Hitlerei fertig werden."
Auslandsecho der Preußenwahl.
England. London . 2S. April.(Eigenbericht.) Di« durch den' Ausgang der Preußenwahl in Deutschland geschaffene Lage beansprucht das Hauptinteresse der englischen Oeffentlichkeit. Auf irgendwelche umwälzende Aende» rungen in der Innen- und Außenpolitik ist man hier leüoch nicht gefaßt. Am meisten diskutiert wird die Möglichkeit einer Koalition Hillerz mit dem Zentrum. Der„Daily Herald" würdigt in einem Leitartikel die Verdienste de r Regierung Braun und erwartet, daß in Ermangelung einer definitiven Majorität Otto Braun noch l ä n- gere Zeit am Ruder bleiben wird. Frankreich . Paris . 25. April.(Eigenbericht.) Der„Temps" sagt zur Preußenwahl, der Wahltag in Pr«tß«n s »t der schlechteste politische Tag. den Deutschland seit September 1930 erlebt habe. „Augenscheinlich", so schreibt das Blatt weiter,„hat da» deutsch « Volk jede Selbstkontrolle verloren. Es überläßt sich dem Zufall des Abenteuers. Man legt sich darüber Rechenschaft ab, daß seine so gerühmte moralische Kraft, die aus Organisations- und Disziplingetst besteht, ein« künstliche Sache war, die keine andere Stütze als einen übermäßigen Hochmut hatte. Diese moralische Kraft hat nicht der Niederlage der Finanz- und Wirt- schaftskrise widerstanden. All« Nationen haben di« Pflicht daran zu denken, denn man muß sich setzt fragen, welcher Wert unter diesen Umständen für den Wiederaufbau Europas und den allgemeinen Frieden Abkommen mit einem Deutschland haben können, das auf die schisse Ebene geraten ist und unter der doppelten Drohung des Nationalsozialismus und des Kommunis- mus nicht mehr fähig ist, sich eins stabile Regierung zu geben." (Da dos Anwachsen des deutschen Nationalsozialismus nicht zuletzt auf die engherzige und kurzsichtige Polüit der französischen Re> gierung zurückzuführen ist, steht es dem„Temps" als offiziösem Organ der herrschenden Schicht schlecht an, heute zu moralisieren und die Reicheregierung als verhandlungsunfähig hinzustellen. Red. d„D.") Die Rechtsblätter nützen den Erfolg Hitlers weidlich für die W a h l p r o p a g a n d a zu den bevorstehenden Kammerwahlen aus. Der„Zntransigeant" stellt zwar fest, vaß das Wahlergebnis keineswegs überraschend sei. spricht aber trotzdem das Wort .Kriegsgefahr" aus, das bereits vor einigen Wochen die ge- samt« Poriser Bevölkerung lähmte. Zta! en. Rom , 25. April. (Eigenbericht.) Die faschistische Presse macht aus dem Ergebnis der Preußsnwahl einen entscheihenden Sieg der Nationalsyzia- listen. Immerhin betonen die Berliner Korrespondenten der großen Blätter die entscheidende Tatsache, daß Hitler die Majori- tat in Preußen nicht erreichen tonnte. Selbst mit den Deutsch nationalen und den kleinen nationalistischen Gruppen sei diese Mehrheit nicht zu erreichen gewesen Einzelne Korrospon- deuten geben der Auffasiung Ausdruck, daß die bisherige Regie- rungskoalition sich weigern werde, den Nationalsozialisten die Macht zu übergeben und das Kabinett Braun als geschüftsführende Regierung bestehen bleiben würde, falls das Zentrum nicht nach rechts schwanke und eine sicher« Majorität mit den Rational - sozialisten möglich mache. Amerika. Washington . 25. April. Die amerikanische Presse bringt die Ergebnisse der gestrigen Wahlen durchweg mit Ueberschristen, in denen zum Ausdruck kommt, daß die Nationalsozialisten«inen gewaltigen Zuwachs gegen- über der bisherigen Zalst ihrer Mandate in den einzelnen Parlamen- ten erhalten hätten, daß es ihnen aber nicht gelungen sei, die absolute Mehrheit zu erringen. In amtlichen Kreisen wurde— wie stets— auch diesmal ein Kommentar abgelehnt. In Kon- greßkreisen begrüßt man jedoch die Tatsache, daß die Ratwnaljzzialcsten nicht di« absolute Mehrheit erlangt haben. Senator Wagner erklärte, er nehme an, daß Frank- reich nach den Wahlen vom 10. und 24 April nunmehr zur Lernunst kommen und im Interesse praktischer Zusammenarbeit
mit Deutschland bei den eigenen Wahlen endlich eine liberale Mehr» heit ins Parlament entsenden werde. Dänemark . Kopenhagen . 25. April. Das Regierungsblatt„Social-Demokrate n" schreibt: Die gestrigen Wahlen in Preußen standen im Zeichen der Reaktion. Hitler saugt alle bürgerlichen M i ttel p a r t e i e n auf mit Ausnahme des Zentrums, das ein wenig vorwärtsgegangen ist. Ein Lichtpunkt ist, daß die großen Städte an- fangen, vernunftig zu werden. Indessen hat Hiüer sein Ziel: die Eroberung der Macht in Preußen, nicht erreicht: wie bei der Präsidentenwahl ihm dies im letzten Augenblick mißglückt. Trotz der furchtbaren Verhältnisse in Deutschland , trotz wütender Angriffe hat die Front Braun-Seoering dem Sturmlauf standgehalten und ist nicht zusammen- gebrochen. Es hängt nun von der Stellungnahme der Komminriften im Landtag ab. ob die R«affion die Macht erhallen soll, oder ob eine sozialistisch orientierte, arbesterfteundliche Regisrung bestehen und helfen soll, di« Politik des Reiches in republikanischer, sriedens- freundlicher und demokratischer Richtung zu prägen. Niemand wird Hille « gewaltigen Fortschritt bestreiten, der außerordentlich ge» jährlich ist für die Demokratie und für den Frieden in Europa . Aber die Verhältnisse in dem verwüsteten Deutschland sind so außer- gewöhnlich, daß eine Konjunkturpartei wie die der Nationalsozia» listen ebenso schnell abwärtsgehen kann, wie sie empor, gestiegen war. Holland. Amsterdam . 25. April.(Eigenbericht.) Der Amsterdamer„Telegraaf" schreibt zu dem Ergebnis der P r s u ß e n w a h l. es sei zweifelhaft, ob es die günstigste Lösung wäre, die Nationalsozialisten im Hinblick auf die vielen Widersprüche in ihrer Propaganda politisch auszu- schalten, zumal bisher selbst der größte Freund dieser Bewegung in ihr kein politisches Genie habe entdecken können. Zluf jeden Fall sei die Position der Regierung Brüning sehr geschwächt. „H e t V o l k" stellt fest, daß augenscheinlich bei den Wähler- massen«ine merkwürdige Verschiebung von den Kommunisten zu den Faschisten stattgefunden habe. Die Zunahme sozial- demokratischer Stimmen in Zentren wie Berlin und Hamburg deuteten auf Ansätze zu einem Umschwung. der jedoch für die Preußenwahl zu spät gekommen sei. Der Fa- schisinus als Teilstück einer Regierunzskoalition würde sich sein eigenes Grab groben, da er seine Versprechungen nicht einlösen könne. Jetzt hätten Brüning un d H i tle r das Wort. pslen. Warschau , 25. Aprill Dep regierungsfreundliche„Kurjor Poranny" sogt, daß der neue Preußisch« Landtag ein hervorragendes Gebiet für weiter« Ver» ! ch ä r f u n g der Porteitämpfe sei. Ferner erklärt das Blatt wärt- lich:„... Zunächst sehen wir ln Deukschloud ein Ehaos, aus dem für den Frieden in Europa nichkz Gulls hervorgehen kann. Die Deutschen werden immer mehr zur Gefahr für den Weltfrieden. Der neue Reichs außen minister wird nicht ohne Rücksicht auf Hitler ernannt werden. Das Reich wird diesen Trumpf auf internationalem Gebiet auszuspielen versuchen, was weder das Vertrauen zu Deutsch - land noch die llüäglichkeit einer Zusammenarbeit mit ihm erhöhen wird, zumal Deutschland in großen Schritten nach Beherrschung des geschlagenen Europa , zum mindesten aber nach Abschüttelung der Reparationen strebt. Die Auslösung der nationalsozialistischen Armee ist nur Hitler zugute gekommen. Tschechosiowakei. Prag . 25. Aprill(Eigenbericht.) Die dem tlcheschischen Außenminister nahestehenden Blätter glauben, daß die Rcichsregierung und die preußisch« Regierung trotz der Erfolge der Nazis bei der Preußenwahl weiter im Amt bleiben werden. Das sozialdemokratische„Pravo Lidy" sagt, daß in Preu- ßen die Kommunisten und das Zentrum die Entscheidung in Händen haben werden und es fei zu befürchten, daß die Kommunisten die Hakenkreuzler unterstützen werden. Die Preußenwahl werde sich Ungunst ig für ganz Europa auswirken.