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2. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Ur. 179.

Situationsberichte

Kongres in London  .

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Vorwärts! ist auch unsere stetige Losung. Rumäniens   Einwohnerzahl betrug 1889: 5 038 342, 1894: 5 406 249. Hiervon wohnten( 1889): in den Städten 885 700( hiervon 63 pet. Analphabeten)

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Land- Gemeinden 4 152 642 Jüdischer Abstammung waren: 1889 215 533

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1894

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Freitag, den 31. Juli 1896.

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13. Jahrg.

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22. Juni und der Nr. 30 der Der Referent Hoffmann stellte

das Wort zu einem furzen, aber instruktiven Vortrage über das Ein Antrag Alboldt: die Versammlung au vertagen, wird Thema: Sind Streits ein Mittel zur Erzielung besserer abgelehnt und nach einer Diskussion über den Bericht, an welchem für den Internationalen Arbeiter- Arbeitsbedingungen?" Nach seinen mit stürmischem Beifall auf sich abwechselnd Barnewit, Boblik, kamp, Schuh. genommenen Ausführungen schritt man sofort zur Erledigung mann und Hoffmann betheiligen, die Aufstellung von zwei des 2. Punktes der Tagesordnung: Proflamirung neuen Kandidaten als Gewerbegerichts- Beisiger vorgenommen. des Streit." Heindke legte namens der Lohn- Es entspinnt sich über die Vorgeschlagenen a ßler und Schuh­Die Verhältnisse Rumäniens   schildert die in Jassy   fommission dar, daß jetzt endlich Der Beitpunkt mann eine ausgedehnte und unerquickliche Diskussion, die bestehende jüdisch- sozialdemokratische Gruppe gekommen sei, den man schon vor sieben Jahren in den schließlich damit endete, daß die beiden genannten mit großer Lumina"( das Licht), die sich wegen Unzulänglichkeit der Kreisen der Lederarbeiter herbeiwünschte, nämlich Front zu Mehrheit zu Kandidaten für die Gewerbegerichtswahl ernannt finanziellen Mittel nicht durch eigene Telegirte vertreten laffen machen gegen den nie endenden Preisdruck, und die Erhöhung werden. Ueber den Achtuhr- Ladenschluß foll in einer im tann, in ihrem Berichte an den Kongreß wie folgt: der gezahlten Preise zu fordern. Die Lohnkommission babe September stattfindenden Versammlung verhandelt werden, weil Der Beginn unserer Organisation datirt vom Mai 1895 bereits mit einer Reihe von Firmen verhandelt und sieben der- um diese Beit eine stärkere Betheiligung zu erwarten ift. mit der Herausgabe eines Agitationsorganes in jüdisch- deutscher selben hätten die geforderte prozentuale Lohnerhöhung auch Sprache, dem Wecker" schon bewilligt oder doch durch ihr Entgegenkommen Eine Metallarbeiter Versammlung, die von seiten der Außer dem Wecker" giebt der Verein Lumina als offizielle fehr annehmbare Vergleiche ermöglicht. Und das seien Bentralorganisation einberufen und von etwa 120 Personen be­Revue die in rumänischer Sprache zeitweise ein oder zweimal die ausschlaggebenden Firmen der Tresorbranche, die sucht war, behandelte am Mittwoch die Tagesordnung: Die monatlich erscheinende Lumina" heraus, welcher die theoretische noch dazu fast durchweg mit Heimarbeitern fabrizirten. Der Um- aufgestellten Verdächtigungen gegen das solidarische Berhalten Führung prinzipiell und taktisch ganz auf dem Boden der inter  - stand, daß die Hausindustriellen gemeinsame Sache gemacht und des Arbeitsvermittlers des hiesigen lokalen Metallarbeiter- Ver­nationalen Sozialdemokratie stehenden Bewegung obliegt. bandes ausländischen Metallarbeitern gegenüber und Erfolge erzielt hätten, berechtige zu den schönsten Hoffnungen; Unserer Gruppe fehlt es noch an einer formellen Partei- feien sie doch bisher immer der Hemmschuh der Bewegung ge- fragliche Berichtigung dieser Angelegenheit aus der Feen­palast Versammlung vom Organisation. Außerhalb der Stadt Jassy   in welcher einige wesen. Unter großem Beifall machte Redner im Auftrage der von uns errichtete Gewerkschaften regulär funktioniren zählen Kommission den Vorschlag, überall da am 3. August die Sie vorliegende Angelegenheit folgendermaßen dar: Nach dem Metallarbeiter Zeitung"." wir in fast allen Städten und Flecken der Moldau  ( nördliche Arbeit ruhen zu lassen, wo der Fabrikant am Sonn­Hälfte Rumäniens  ) ansehnliche Anhängergruppen. abend, den 1. August, noch nicht bewilligt habe. Die Klempnerstreit ließ sich ein Unternehmer vier Klempner aus Wien  Versammlung erklärte sich hiermit einstimmig ein= kommen, die aber, als sie billiger wie die hiesigen Kollegen ar= verstanden. In der Debatte wurde mehrfach das Verhalten des beiten sollten, die Arbeit niederlegten und sich um Erlangung Fabrikanten Emanuel Schreiber, eines der kapitalkräftigsten der einer neuen Arbeitsstelle an den Nachweis des lokalen Verbandes Branche, gerügt, insbesondere seine Erklärung, er wolle mit der wandten. Hier wurde ihnen bedeutet, daß sie keine Arbeit erhalten Streitfommission nichts zu thun haben. Allen Versammelten könnten, weil sie nicht Mitglieder des Verbandes seien. Einer der Wiener  , wurde nahe gelegt, sich in keine Verhandlung ohne Hinzuziehung namens Klein, wurde darauf Mitglied, erhielt aber trotzdem der Lohnkommission einzulassen. Ein oder einige Vertreter der feine Arbeit, obgleich an einem Tage vier Klempner verlangt 243 225, und zwar selben sind von jetzt ab den ganzen Tag über im Lokale des Ge- und außer Klein keine Reflektanten anwesend waren. In der 163 771(= 20 pCt.) 173 014 Metallarbeiter Beitung" habe Litfin diese Thatsachen zwar nossen Mehner, Oranienstr. 184, zu sprechen. Die Sammlung Landgemeinden*) 51 762(= 11/ 4) 70 211 vermittelst der Bonus wird nunmehr eingestellt und statt ihrer indirekt zugegeben, aber anders zu deuten versucht. Redner hält " Ein volles Fünftel der städtischen Bevölkerung Ru- wird eine solche auf Listen veranstaltet, Die Kollegen, welchen dieses Benehmen gegenüber den österreichischen Kollegen für einen mäniens ist also jüdischer Abkunst. Es ist dies feine die Forderungen bewilligt sind, folien möglichst in der nächsten Verstoß gegen die internationale Solidarität, der nicht vor Fremdenschicht, sondern eine hier zu Lande theilweise feit Beit einen nicht näher bestimmten Prozentsatz des Gewonnenen fommen sollte. Nachdem Klein diese Darstellung im allgemeinen mehreren Jahrhunderten ansässige, dem sozial- ökonomischen Or- an die Streitkasse abführen; zum Beschluß erhoben wurde bestätigt hatte, erklärte Litfin, obgleich er für seine Handlungs­ganismus unentbehrlich gewordene Bevölkerung. Und doch ist dieser Vorschlag jedoch nicht, die Abstimmung darüber unterweise als Arbeitsvermittler nur den Mitgliedern seines Verbandes die Ansässigkeit dieser Viertelmillion, wie ihre politische Situation blieb. Ferner wurden diejenigen, welche die Arbeit niederlegen. verantwortlich sei, wäre er doch hier erschienen, um einer Miß­überhaupt, so unsicher wie die einer Vagabondenhorde. Der gewissen aufgefordert, nicht etwa von den Fabrikaten sich Arbeit zu holen, deutung dieser Angelegenheit in der Deffentlichkeit vorzu­loseste Mißbrauch wird mit der juristischen Benennung ,, strain"( fremd) die ihren Arbeitern bessere Löhne zugebilligt haben. Schiefer beugen. Es sei nicht richtig, daß er wie Hoffmann be getrieben: gilt es Steuern zahlen, Militärdienst leisten, in den Krieg sicherte den Streifenden die Unterstützung des Verbandes der bauptet in der Metallarbeiter- Zeitung" die Thatsache zu­ziehen, dann sind die Juden keine Fremde; handelt es sich um Schul- Buchbinder und verwandten Berufsgenossen zu. Bewilligt haben gegeben haben solle. Er habe den österreichischen Kollegen, als sie auf besuch, Niederlassungsfreiheit, Krantenaufnahme in öffentlichen bis jetzt: Simonsohn, Michaeltirchstr, 30; Runge, Nitter- dem Arbeitsnachweis erschienen, erklärt, daß der Verband nur Spitälern, Avancement im Militärdienste, Bewerbung um Gemeinde- straße 89; Marschall  , Ritterstr. 92; Sommer, Reichen an Mitglieder Arbeit ausgebe, daß aber auch selbst, wenn die oder Staatsdienst- sei es nur als Straßenkehrer- turz wo es sich bergerstr. 181; Weiß 1. Kündiger, Quisen- User 17; Kollegen dem Verband beitreten würden, sie innerhalb 13 Wochen noch feine Aussicht auf Arbeit hätten. Das sei nun mal eine um Rechte handelt( nicht zu sprechen von den rein politischen), da Schwarz, Melchiorstr. 25; Gutsmann, Dresdenerstr. 75. gehören die Juden in die Kategorie der Fremden", trotzdem Mit einem begeisterten Hoch auf die Bewegung trennten sich die Bestimmung des Verbandes. Klein fei trotz dieser Warnung Mitglied geworden, habe auch am 11. Mai Arbeit erhalten, die sie eine andere Etaatsangehörigkeit als die rumänische nicht die Versammelten. aber nur acht Tage währte. Als Klein nun wieder auf dem Die Rohrleger und Gehilfen hatten zum Dienstag eine Arbeitsnachweis erschien, wurde zwar ein Bauklempner verlangt, öffentliche Versammlung nach Cohn's Festfälen einberufen, in wobei aber Klein nicht berücksichtigt werden konnte, weil er für der Regerau über Die Bedeutung der Streits für die Gewerk die vakante Stelle nicht geeignet war. Es sei durchaus un schaften" sprach. Redner führt zunächst der Versammlung die zutreffend, wenn man diesen Vorfall als einen Verstoß gegen die Lohnkämpfe der Arbeiter in diesem Jahre vor Augen und zeigte internationale Solidarität hinzustellen fuche. Unter den vorliegenden an verschiedenen Beispielen, daß die Arbeitgeber viel fester in Verhältnissen hätte Klein, auch wenn er nicht Desterreicher, sondern der Organisation zusammenhalten als die Arbeiter. Hierauf Potsdamer wäre, feine Arbeit erhalten können. Man könne auch die erläutert Redner die Forderungen der Rohrleger, die er als sehr österreichischen Kollegen nicht als nach Berlin   gelockte und hier bescheiden bezeichnete und warnte am Schlufje feines Referats gemaßregelte ansehen. Als organisirte Arbeiter hätten sie sich die Versammelten vor übereilten Beschlüssen, ba bei dem großen vor ihrer Abreise nach Berlin   über die hiesigen Verhältnisse Umfang der Lohnkämpfe auf Unterstüßung durch andere Gewerbe unterrichten können. Hoffmann habe diese Sache nur heran­wenig zu rechnen sei. Von einer Diskussion des Vortrages gezogen, um Stoff zu Stänkereien gegen den Berliner   Berband wurde Abstand genommen und nach einer lebhaften Aussprache zu haben. Hoffmann betonte im Laufe der Debatte, über den dritten Punkt der Tagesordnung: Beschlußfassung es handle fich hier nicht um eine persönliche Ans über den von den Vertrauensmännern aufgestellten Lohn- gelegenheit, sondern um einen Uebelstand, der im System tarif und über weitere Maßnahmen" folgende Resolution liege. Der Lokalverband habe keine Fühlung mit den auswär angenommen. Die Versammlung der Rohrleger und Gehilfen tigen Kollegen; das sei ein Mißstand, der bekämpft werden müsse. sieht in anbetracht des schwachen Besuchs der Versammlung in Die lange Debatte verlief zwar in ruhiger Weise, trug aber einen diesem Jahre von jeder Lohnbewegung ab. Die Versammelten vorwiegend persönlichen Charakter. Die leidige Organisationss verpflichtensich aber, dahin zu wirken, daß sämmtliche Werkstätten streitfrage bildete den Hauptinhalt der Erörterungen. durch Vertrauensmänner vertreten sind, sowie ein genügender Am Schluß wurde folgende Resolution angenommen: Kampf- Fonds geschaffen wird, um erst dann zu gegebener Zeit in Die Versammlung verurtheilt das Verhalten des Arbeits­Aktion zu treten. Unter Verschiedenem berichtet der Vertrauens- vermittlers des Berliner   Verbandes ausländischen Kollegen gegen mann fiber die Sammlung zum Streiffonds; dieselbe hat eine über auf das entschiedenste und verpflichtet sich, zur Erreichung Ginnahme von 245 M. und eine Ausgabe von 125 M. ergeben, der internationalen Solidarität den nationalen Zusammenschluß so daß ein Ueberschuß von 120 m. verbleibt. anzustreben." Die Tellersammlung wurde den streifenden Klempnern in Wien   überwiesen.

tennen.

Noch trauriger aber ist die Art und Weise, in welcher diese Gefeße und Dispositionen zur Anwendung gelangen. Die Willkür und Ignoranz des dünkelhaften rumänischen Beamtenthums öffnet den Rohheiten und Exzessen**) einerseits, den Bestechungen und Expreffungen andererseits, weite Thüren, und in den meisten Fällen sind die Juden auf Duldung und Unterwürfigkeit an gewiesen. Die Versammlungs, Vereins, Rede- und Preßfreiheit durch die Konstitution jedermann zugestanden, wird ihnen durch das Ausweisungsgesetz lahmgelegt, denn dieses ermöglicht der Regierung, jeden mißliebigen" Fremden" in 24 Stunden über die Grenze zu spediren.

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Soziale Rechtspflege.

Reichs Versicherungsamt. Die Betheiligung bei einer Rattenja gd hatte für den Tischler Hizer recht üble Folgen Eines Tages fand er auf dem Hofe des Grund stückes, in dessen Gebäuden sich die Arbeitsräume seines Arbeit gebers befanden, den Heizer der dort gleichfalls untergebrachten Waschinen Bauanstalt bei der Verfolgung einer Ratte und machte sich alsogleich daran, dem Manne behilflich zu sein. Als die beiden sich abmühten, die Ratte hinter einer Wand auf: gestapelter Eisenbleche hervorzutreiben, geriethen die letzteren ins Wanken, stürzten um und verletzten Hizer ganz erheblich. G wurde ihm das Schienbein zerschlagen. Er bemühte sich später bei der Norddeutschen Holz- Berufsgenossenschaft um eine Unfallrente, wurde aber mit seinem Anspruche abgewiesen. Ebenso erging es Die Textilarbeiter waren am 28. Juli bei Joël in der ihm beim Schiedsgericht, welches betonte, daß das Einfangen von Andreasstraße versammelt, um einen Kandidaten zum Gewerbe- bielt am 19. Juli eine Generalversammlung ab. Die Abrechnung Der Verband der Bauarbeiter( Bahlstelle Nixdorf- Brit) Ratten mit der Tischlerei nichts zu thun habe. Der Verletzte gericht aufzustellen. Den Bericht gab Gewerbegerichts Beifiber mußte bis zur nächsten Versammlung vertagt werden, da bei der legte nunmehr Returs ein und machte geltend, daß sich die Hübsch. Aus seiner praktischen Thätigkeit heraus erklärte er Ratten auf jenem Grundstücke riesig vermehrt hätten und er die Vortheile der Gewerbegerichte für die Arbeiterschaft, unterließ Neugründung der Zahlstelle viele Mitglieder mit den Beiträgen deshalb gemeint habe, diese Plage mit bekämpfen zu müssen. es aber auch nicht, die vielfachen Mängel zu besprechen. Nach restiren. Die Neuwahl der Ortsverwaltung ergab folgendes Das Reichs- Versicherungsamt wies aber ben Anspruch des Klägers furzer Diskussion ernannte die Versammlung den Textilarbeiter Resultat: Heinemann erster, Ball zweiter Bevollmäch ebenfalls zurück. Gründe: Von einer Betriebsthätigkeit, die Schein zum Kandidaten. Hierauf besprach Kote ausführlich tigter; Meyer erster, Weber zweiter Kassirer; Hohensee einen Rentenanspruch begründet hätte, fönne hier nicht die Rede die wirthschaftliche Lage der Hausweber. Dank der isolirten Schriftführer. Die monatlichen Versammlungen finden jeden fein. Daß der Kläger fich zur Verfolgung der Ratte verpflichtet Stellung der Hausindustriellen seien Zustände entstanden, die Sonntag nach dem 13. des Monats statt. Auf Antrag wird hielt, komme nicht in betracht, weil jeder Anhaltspunkt für die jeder Menschlichkeit Hohn sprächen und die den Zuständen in ein Zahlabend eingerichtet, der jeden Sonnabend nach dem ersten des Monats, abends von 8-10 Uhr, im Versammlungslokal ab­Annahme fehle, daß etwa der Tischlereibetrieb, in dem er be- der Konfektionsindustrie, wie sie die gewaltige Bewegung dieser des Monats, abends von 8-10 Uhr, im Versammlungslokal ab­schäftigt war, unter der Ueberhandnahme der häßlichen Nage Branche im Frühjahr ans Tageslicht gefördert habe, gehalten wird. thiere zu leiden hatte. Auch sei der Kläger   nur zu dem Zwecke nicht nur gleichfomme, sondern vielfach noch weit über- Im Fachverein der Stockarbeiter hielt am 20. Juli engagirt gewesen, Tischlerarbeiten zu verrichten. Demnach rage. Die thatsächlichen Löhne der Hausweber varie Privateigenthums". In der Diskussion erhob ein Redner den variirten Genosse Pörsch einen Vortrag über Die Entstehung des mangele es an jeglichem ursächlichen Zusammenhange zwischen zwischen 5 und 9 Mark; wohl fämen vereinzelt Aus­dem Unfalle und dem Tischlereibetriebe. Man laffe also die nahmen vor, in denen 16 bis 18 M. erzielt würden, doch seien Einwand, die Versammlung möchte sich lieber mit der Besprechung Ratten fünftig hübsch gernagen, was sie wollen. von Berufsangelegenheiten beschäftigen, als folche fernschweifende Vorträge anzuhören. Diese Anschauung fand in der Versamm lung allgemeinen Widerspruch. Wie die Arbeiter der Schirmstock­fabrik Jakobi bekannt gaben, haben sie an den Fabrikanten ein Schreiben gerichtet, in dem sie um Abstellung von Uebelständen und Regelung der Arbeitszeit ersuchten. Hierauf gelangte der Kaffenbericht zur Verlesung, der einen Bestand von 124,38 Wt. aufweist.

Versammlungen.

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dies ganz außergewöhnliche Erscheinungen und komme meist eine 18stündige Arbeitszeit, sowie Arbeit während des ganzen Sonntags bis in die Nacht hinein, in betracht. Elenber noch seien die Löhne, die außerhalb gezahlt würden. In Straußberg   z. B. Eine imposante Versammlung der Lederarbeiter( Porte- würde für ein Stück 3 M. und 3,50 M. gezahlt, wofür man in feuiller 2c.) und ihrer Berufsgenossinnen tagte am 28. Juli im Berlin   noch 6 M. und 6,50 M. erhalte. Mangelhafte Bekleidung, Hente'schen Lokal, um betreffs der lange vorbereiteten Lohne   das Unvermögen, 10 Pf. Tellersammlung zu geben oder sich das bewegung endgiltig Beschluß zu fassen. Mehr als 1000 Per- übliche Glas Bier zu leisten seien Gründe, die vielen den Besuch der Der Dentsche Holzarbeiter Verband( Bezirk W. und sonen hatten sich eingefunden. Bor Eintritt in die Tagesordnung Versammlungen unmöglich machen. Redner resümirte sich dahin, theilte der Vorsitzende mit, daß die Lederarbeiter in Bern   und die den Webern gezahlten Löhne seien keine Löhne mehr, sondern SW.) beschäftigte sich am 20. Juli mit der Erledigung einer Eingeladen waren die Offenbach  , sowie auch die deutschen   Kollegen in Paris   nur noch Trinkgelder; ein Industriezweig aber, der nicht im Dieihe von Werkstattangelegenheiten. der Lohnkommission brieflich ihre Solidarität versichert stande sei, seine Beschäftigten zu ernähren, bale einfech fein Arbeiter aus den Werkstätten von Knorr  , Blumenthalstraße, hätten.( Lebhaftes Bravo.) Sodann nahm Genosse Th. Meyner Berechtigung mehr zu existiren. Nach einer längeren Distussion Reuter, Steinmetzstraße, Reddemann, Groß Görschenstraße und fam man dahin überein, den Tarif der Junung dem Textil- Scharwins, Schöneberg  . Wie Kuschke bemerkte, sind die Zu stände in diesen Werkstätten schlechter als vor dem Streik ge= Diese Ansässigkeit in den Dörfern und auf dem Lande arbeiter" in einer handlichen Form beizulegen. überhaupt ist den Juden durch ministerielle Verfügungen unters Eine öffentliche Versammlung der Handels- Hilfearbeiter, worden und fet es in der Werkstatt von Snorr vorgekommen, fagt. Obige 51 762( resp. 70 211) jüdische Seelen sind also die nur sehr schwach besucht war, fand am Dienstag Abend daß Arbeiter mit 10 und 12 Mart nach Hause gingen. Die Diskussion, an der sich auch die Eingeladenen betheiligten, war größtentheils auch Städter, aber ansässig in weniger als in den Arminhallen" statt. Der Bericht der Gewerbegerichts- eine sehr lebhafte und wurde den betreffenden Arbeitern von den 5000 Einwohner zählenden Orten, welche den Landgemeinden Beisitzer" konnte nur von Barnewit gegeben werden, der Mitgliedern der Organisation der Anschluß an den Holzarbeiter­bedauerte, daß die übrigen Beifiber, wie die Handels- Hilfe Verband empfohlen. Unter Vereinsangelegenheiten wurde Eggert gehören. **) Gine Anzahl ausgewiesener Juden, beim Baffiren der arbeiter selbst, es nicht der Mühe werth hielten, in einer so wich für die Zahlstelle am Bellealliance- Platz und Schüler für die Donau   am anderen User nicht zugelassen, wurden von den Be- tigen Bersammlung zu erscheinen. Daraus erkläre sich auch das geringe Bahlstelle in der Mittenwalderstraße gewählt. hörden in den Fluß geworfen und ertranten. Mit besonderer Verständniß für das Gewerbegericht und die Gewerbe- Ordnung, Die Filiale II des Textilarbeiter Verbandes hatte am Grausamkeit erfolgt die Vertreibung der Juden aus den Dörfern, insbesondere bei den Hausdienern, die sonst anscheinend als oft inmitten des Winters; es sind dics meift proletarische und intelligent gelten, aber fast immer, wenn sie vors Gewerbegericht 22. Juli die regelmäßige Mitgliederversammlung anberaumt. tleinbürgerliche Glemente, welche dort seit Generationen ihr fommen, eine geradezu unerklärliche Unkenntniß zur Schau tragen Bunächst erstattete der Kassirer 3ehms den Bericht vom armseliges Gewerbe ausüben. In größeren Orten dringt hier und sich ins Bockshorn jagen lassen. Im Gegensatz hierzu treten 2. Quartal. Die Einnahme betrug inti. Bestand 94,10 m., die und da die Kunde verübter Exzesse in die Deffentlichkeit, wie gerade die Kutscher viel sicherer, entschiedener und selbstbewußter Ausgabe 24,80 M., mithin Bestand 69,30 M. Der Ueberschuß die unlängst in Bacau( April 1896) und Saveni( Juni 1896) auf, ohne sich einschüchtern zu lassen. Es wäre an der Zeit, daß von der Dampferpartie beläuft sich auf 1,55 M. Sodann hielt stattgefundenen Beinigungen; in den allermeisten Fällen aber die Hausdiener und Handels- Silfsarbeiter sich mehr auf Herr W. Wiese einen Vortrag über das Genossenschaftswesen, rütteln und die alten Zäntereien begraben möchten. dem sich ein lebhafter Meinungsaustausch sowohl für wie gegen verhallt das Wehgeschrei der Bedrückten ungefühnt. Leider müssen wir verzichten, auf das endlose Register der Wangenheim( Rollfutscher) hält es bei der schwach be- das Genossenschaftswesen anschloß. Zum Schluß überwies bie standalösen Zustände hier weiter einzugehen. suchten Versammlung nicht für nöthig, einen Bericht zu geben. Versammlung der Bibliothek 20 m.