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für 1891 unter Nr. 6169.
Vorwärts
8. Jahrg.
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Sernsprech- Anschluk: Amt VI, Nr. 4106.
Redaktion: Beuth- Straße 2.
Die revolutionäre
Sonnabend den 18. Juli 1891.
Expedition: Beuth- Straße 3.
Mit derselben logik müßten wir uns gegen die Wohl aber ist umgekehrt die Gewaltthätigkeit ein Preßfreiheit eiären, weil diese jetzt hauptsächlich wesentliches und unentbehrliches Hilfsmittel für die " geistiger Waffen", auf die rohe, brutale Gewalt angewiesen sind.
Sozialdemokratie. unseren Feinden undhrer korrupten Wirthschaft zu Gute Feinde der Revolution, welche, in Ermangelung
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Und hierdurch- durch diese gewaltthätige Natur ihrer Feinde ist einzig und allein der gewaltthätige Verlauf so vieler Revolutionen bedingt worden.
Von dem fortschrittlichen Abgeordneten Ludwig BamUnd nun zu der angeblichen Gegensatz zwischen dem berger wurde vor Wochen auf dem fortschrittlichen Kreis- revolutionären Charcer der Sozialdemokratie und einer Parteitag in Frankfurt a. M. gesagt, die deutsche Sozial- parlamentarischen Thigkeit derselben. demokratie sei im Begriff, ihren revolutionären Wäre dieser Gensaz in Wirklichkeit vorhanden, Charakter abzulegen und sich zu einer parlamen- dann wäre der Pamentarismus allerdings für die Der gewaltsamen Unterdrückung läßt sich nur durch tarischen Partei zu entwickeln. Sozialdemokratie ein Rührmichnichtan. Denn revo gewaltsamen Gegendruck steuern und in allen Fällen In seinen beiden Theilen ist dieser Ausspruch un- Iutionär ist sie ihm innersten Wesen nach. läßt sich der genaue Nachweis erbringen, daß die RevoRevolutionär iste Sozialdemokratie, weil sie mit lution, so oft sie gewaltthätig auftrat, dazu durch die richtig, den wir seinerzeit kurz erwähnten und der uns jezt durch allerhand Erörterungen in der Presse ins Ge- dem herrschenden Kaplismus nicht pattiren will noch Gewaltthätigkeit ihrer Feinde gezwungen ward und sich fann, ohne an sich set zur Verrätherin zu werden. stets in der Selbstvertheidigung befand. dächtniß gebracht wurden. Revolutionär isdie Sozialdemokratie, weil sie den Wären die Menschen Hämmel, die sich widerstandsoder Anhänger jener evanKapitalismus nicht ormiren, nicht durch Palliativ- los Alles gefallen lassen mittelchen und Salbe die seine eitrigen Auswüchse von gelischen Lehre, welche die geohrfeigte Wange zu einem
Die sozialdemokratische Partei legt weder ihren revolutionären Charakter ab, noch entwickelt sie sich zu einer parlamentarischen Partei.
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Wenn unter„ parlamentarischer Partei" zu verstehen der Oberfläche des geschaftlichen Organismus entfernen, zweiten Backenstreich hinzuhalten befiehlt dann gäbe es ist, daß eine Partei durch das„ Parlament", d. h. durch die pfuschkuriren, sondernn mit der Wurzel aus- freilich keine Revolutionen, es gäbe aber auch keinen und di menschliche Gesellschaft auf menschlichen Fortschritt. Gesetzgebungsmaschine, und innerhalb der Volksvertretung rotten Genug-die Revolution hat zwar, um ihrer gewaltfür ihre Ziele zu wirken strebt, dann war die deutsche einer anderen, rundverschiedenen, die unmöglich thätigen Feinde Herr zu werden, sich häufig der nämlichen Sozialdemokratie von jeher eine„ parlamentarische Partei" tapitalistische usbeutung machenden Untéage aufbauen und ein Waffen bedienen müssen, wie diese, das ändert jedoch braucht es also nicht erst zu werden. nichts an der Thatsache, daß die Gewaltthätigkeit nicht Wenn dagegen unter einer„ parlamentarischen Partei" richten will. Revolutionär istie Sozialdemokratie, weil sie, nur nicht zu ihrem Wesen gehört, sondern ihm widereine solche zu verstehen ist, welche im Parlament" mit anderen Parteien über Prinzipien paktivt und den Schwer- durch eine breite Klupon allen übrigen, ausnahmslos spricht und entgegengesetzt ist. Das, worauf es ankommt und woran wir unter punkt ihrer Thätigkeit in das Parlament verlegt, so war auf dem Boden de kapitalistischen Produktionsform die deutsche Sozialdemokratie niemals eine parlamentarische stehenden Parteien getht ist, und alle übrigen Parteien allen Umständen festzuhalten haben, das ist das repo. überwinden muß, um Ziel zu gelangen. lutionäre Wesen unserer Partei, welches uns jedes Revolutionär ist Sozialdemokratie, weil sie den Paktiren mit Bezug auf Prinzipien kategorisch verbietet Zur Vermeidung von Mißverständnissen sei bei dieser klassen staat, dausschließlich die Interessen der und zwischen uns und den anderen Parteien einen tiefen Gelegenheit bemerkt, daß bei dem Parlamentarismus wohl besitzenden Klassen vitt und gewissermaßen deren Grenzgraben gezogen hat, auf deffen einer Seite es heißt: zu unterscheiden ist zwischen dem System der Volks Generalagentust, nicht als Vertreter der all- Hie Sozialismus! und auf der anderen: Hie vertretung, an welchem auch die Sozialdemokratie gemeinen Voltsinteress betrachten kann, und in Ver- Kapitalismus!
Partei und kann es auch niemals werden.
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der Revolution hält, verkennt das Wesen der revolutionären Sozialdemokratie ebenso sehr, wie der, welcher einem Pakt der Sozialdemokratie mit dem heutigen Klassenstaat das Wort redet.
Jener Irrthum würde uns in den Frr garten anarchistischer Revolutions- 3ungenrescherei und Putscherei führen dieser in den Sumpf eines feigen und
wenigstens so weit die direkte Gesetzgebung durch das fechtung der Interess der arbeitenden Klassen ihn Wer das Gewaltsame für eine organische Eigenschaft Volk nicht, oder noch nicht durchzuführen ist, aus Darum ist die Sozimokratie jedoch nicht revolutionär praktischen Gründen festhalten muß- und zwischen der prinzipiell zu bekämin gezwungen ist. schamlosen Verfälschung und Ausbeutung dieses im Heugabelsinn der igen Gewalt". Revolutionär und waltthätigkeit sind Begriffe, die Systems durch die besigenden und herrschenden Klassen. Der englische Parlamentarismus, der fast aus- an sich gar nichts mit ader gemein haben. Wenn dem schließlich die Interessen des grundbesitzenden, industriellen Begriff der Revolution tzutage der des Kampfes um und tommerziellen Kapitalismus zur Geltung bringt, und das Reinmenschliche politische und soziale Ideale, der französische Musterparlamentarismus unter Louis und für die höchsten Kizwecke, anhängt, so ergiebt sich Philippe, der das Volk zu Gunsten einer winzigen Minder- sogar, daß beide Begrifinander entgegengesett heit so systematisch ausplünderte, wie das seitdem nur noch sind. Denn das Ideale der brutalen Gewalt todtfeind, wie Buckle in in Deutschland vorgekommen ist können uns natürlich und die Kultur hat diendenz nicht zum Muster dienen, dürfen uns aber auch nicht dazu seiner Geschichte der Esation" es vortrefflich nachverleiten, das Kind mit dem Bad auszuschütten, und das gewiesen hat, das Monoder den Faktor der GewaltPrinzip der Volksvertretung, um des mit thätigkeit mehr und melis der menschlichen Geschichte zu entfernen. ihm getriebenen Mißbrauchs willen zu verwerfen.
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Feuilleton.
Rachbruc verboten.]
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Die Falkner von St. Vigil. Roman aus der Zeit der bayerischen Herrschaft in Tyrol
von Robert Sa, weichel.
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faulen Opportunismus.
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und
Da trat Weg, der in das Gefän Hofers führen könnte, müßte Gnadenkette des Raisers empfangen hatte. mit Gold gepflastert wer Planatscher aus Prags in die Stube. Wie ungern Ambros An Geld fehlt's!" rief Ambros. Er hatte jetzt auch an sein Leben unter den Schwärzern zurückdachte; feinen Rappen, der für eldwirthschaft in den Bergen sein Willkommen ließ es ſeinem Kameraden aus jenen fich nicht eignete, an derthen in Waidbruck verkauft. Tagen nicht entgelten. Er nöthigte ihn auf die wärmste Hundert Gulden in Blatteln hatte er für das schöne Stelle der Ofenbant und Stafi beeilte sich, eine Jause aufThier erhalten; die wolltmit Freuden hergeben. Das zutragen, sobald sie den Namen des Gastes erfahren hatte. dünkte dem Gamsmanndl doch zu wenig, um über die Denn die Namen Aller, die ihrem Manne freundlich uno Zugbrücken der Festung, Beige in das Gefängniß Hofers hilfreich sich erwiesen hatten, standen in ihrem Herzen. Blanatscher schien einer Stärkung auch sehr zu bedürfen. zu gelangen. Mutschleitner meinte, Paiser Franz hätte zwar Tyrol Er sah übel aus und ließ sich sichtlich ermüdet auf der Noch aber hatten die Standesrechtskugeln dieses edelste und reinste Heldenherz nicht durchbohrt, als die Schreckens preisgeben müffen, aber türde er nicht zulassen, daß Bank an dem warmen Ofen nieder. Da er des Weges ge= kunde durch die Thäler zitterte, daß der Hofer gefangen Hofer stürbe, zumal der Non des Kaisers Schwiegersohn kommen wäre, so hätte er schauen wollen, wie es Ambros sei. Ein Holzschlittner, Johann Raffl aus Prandach, hatte werden sollte. Die Meisteren dieser Ansicht, besonders ginge, äußerte er. Es wüßte heut zu Tage ja Keiner von zufällig seinen Versteck in der Waldhütte unterhalb der die Frauen, und Lisei utaft suchten ihre Hoffnung seinem besten Freunde, ob er noch lebte oder irgendwo einPfandlerspitz entdeckt und den Franzosen verrathen, so hieß auch Ambros einzuflößen. Herr Zengerl brummte vor gescharrt wäre ohne Sang und Klang. es. Fast zwei Monate lang hatte Andreas Hofer dort im Hoch- sich hin: „ König Agamemnon seine eigene Tochter, um gebirge unter Schnee und Eis sich verborgen gehalten, taub gegen alles Bitten Haspingers, der, als Haufirer verkleidet, aus Grau den Zorn der Götter zu men, und so thut Kaiser bünden sich zu ihm gewagt und ihn beschworen hatte, mit Franz. Aber Napoleon ist Gott . Er ist ein Brennus, Blanatscher verneinte. Sie hätten auch im pragfer ihm aus dem Lande zu fliehen. Er konnte nicht fort der noch sein Schwert zu Sewichten, mit denen das Thal wieder zu den Waffen greifen wollen, aber ihr Pfarrer aus Tyrol, ebensowenig, wie der Baum den Ort, an dem Lösegeld gewogen wird, in schale wirft." Eines Nachmittags, 9Ende des Monats Februar, hätte abgemahut: es könnte nichts mehr helfen. Er strich er eingewurzelt ist, zu verlassen vermag, es sei denn, daß er erhielt Ambros einen uneren Besuch. Es war ein sich mit der Hand über das rund geschnittene Haar und umgehauen wird. In St. Vigil sah man nur bestürzte Mienen und Viele nasses, rauhes Wetter, bei Niemand gern aus dem fuhr fort: Meine Frau ist zufrieden, seitdem der Hofer ums thaten ihrem Schutzpatron oder der Himmelskönigin Gelübde, Hause geht. In dem großen knisterte und prasselte wenn sie Hofers Leben beschützen wollten. Ambros hatte ein tüchtiges Feuer. Stann. Der wiedergenesene hat zusammengeben lassen. Wie wir dazumalen von ihm tirgends Ruhe und er sprach mit Mutschleitner und dem Ohm saß in einem bequemehl, den Ambros für ihn Abschied genommen haben, da hat er die Martha bei Seite Gamsmanndl davon, daß man ihn befreien müsse. Er holte angeschafft hatte, und Amerzählte von dem, deffen gezogen und hat ihr Geld gegeben, daß wir wieder eine seine Waffen aus Tamers und setzte seine Pistolen in Stand. sein Herz voll war, von Her trübe Tag erinnerte Stub haben kaufen können. Das ist sein Hochzeitsgeschenk Gampogna erklärte sich sofort bereit, ihm beizustehen, meinte ihn an die Feierlichkeit in anziskanerkirche zu uns gewesen. Ja, und wie ich gehört hab', daß er von den aber doch, mit Gewalt wäre nichts zu machen: der einzige bruck, als der vor dem Hoe knieende Sandwirth die Franzosen ist nach Mantua gebracht worden, da hat's mich
" Des Weges kommst Du?" fragte Ambros. Das ist weit und Du mußt Dich doch nicht etwa auch vor den Franzosen verstecken?"
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