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Nr. 200 49. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Fiasko des Lohnabbaus.

Freitag, 29. April 1932

( Hauszinssteuer, staatliche Grundvermögenssteuer und die ersten 100 Proz. der gemeindlichen Zuschläge zur Grundvermögenssteuer) hinter 46,4 Proz. der Friedensmiete zurückbleiben. Eine solche Regelung würde auch bei ihrer praktischen Durchführung nicht auf Schwierigkeiten stoßen, weil für die Berechnung des genannten Steueranteils das gleiche Umrechnungsverhältnis zu vermenden märe, das schon bisher zur Berechnung des Umlageteils der ge­Entwicklung der einzelnen Kostenarten feglichen Miete für jede Wohnung hat festgestellt werden müssen.

Lohnfenfung erhöht Unkosten und Arbeitslosigkeit.

Unter dem Eindrud einer geschickten Propaganda, die in der Hauptsache von der Groß- und Schwerindustrie bezahlt wurde, fonnte sich, vor allem im Jahre 1931, ein beispielloser Lohnabbau durchsetzen. Der Bevölkerung wurde der Lohnabbau durch das Bersprechen schmackhaft gemacht, durch Unkostenverminderung die Preise zu verbilligen. Die Preisverbilligung aber sollte Arbeit schaffen. Die Wirkungen dieser Politik, die mit Hilfe der national­sozialistischen Partei verwirklicht werden konnte, zeigen sich auf unseren Arbeitsmärkten. Die Zahl der Arbeitslosen stieg trotz Lohnabbaus. Man muß sich über die inneren Zusammen hänge einmal flar werden. Einen interessanten Beitrag dazu liefert die Forschungsstelle für den Handel in Berlin , ein Unter­nehmen, das von Handelsfreisen gegründet ist und den Interessen des Handeis dient. Nach der Beröffentlichung der Forschungsstelle find die Umsätze, eben eine Folge des Lohnabbaus und der ver­ringerten Kauffraft, weit stärker gefallen als die Unkosten. Die Einheit der Ware muß demzufolge nach dem Lohnabbau stärker mit Unkosten belastet sein als früher.

2

Umsätze und Kosten im Einzelhandel Umfäre Roften Kosten in Proz. vom Umjaz 1931 in Broz. von 1929

Licht, Kraft, Seizung

1931 im Verhältnis zu 1930 Gesamtkosten Personalkosten Miete

91,9

87,5

94,6

98,3

93,8

91,7

96,0

96,4

94,0

95,1

89,0

Textilkaufhäuser. Eisenwaren, Gruppe Herde, Defen Glas, Porzellan, u. Hausrat 92,0 Diese Zahlen des Forschungsinstituts geben, obwohl sie das von uns Gesagte unterstreichen, die Verhältnisse noch nicht richtig wieder. In den Personalkosten des Forschungsinstituts stedt nämlich noch der Unternehmerlohn". Die Einsparungen bei den Personalkosten sind also viel weiter getrieben worden als die Zahlen zeigen. Andererseits ist die Arbeitsleistung der be­schäftigten Personen gestiegen.

Belegschaft, Leistung und Kosten

Berfonal fosten 87,5

Person

1981 im Verhältnis zu 1930 Umfag Kundenzahl Befchäftigte je beschäftigte je beschäftigte Bersonen

Berjon

1930

1931

Tertilfaufhäuser Schuhe

93,0

91,4

108,7

95,8

90,9

100,2

-96,7

Textilkaushäuser.

80,4 92,3

29,6

31,7

Eisenwaren

83,6

89,0

105,9

Schuhe

78,3

92,4

23,3

24,2

Glas, Porzellan, Hausrat 87,2

92,2

108,0

94,3 89,0

Glas, Porzellan und

Hausrat

72,5

90,7

33,5

37,6

Eisenwaren.

72,5

93,6

26,5

30,0

Die beiden letzten Spalten beweisen, daß die völlig verschiedeng Entwicklung der Umsätze und der Kosten die Kosten pro Einheit der Ware steigert, die Ware also verteuert. Der Lohnabbau hat also nicht zu einer Warenverbilligung geführt, sondern zu einer Barenverteuerung.

Soweit eine Verminderung der Kosten, als Ganzes gesehen. erzielt merden fonnte, geschah das zu Lasten der Löhne und der Gehälter, des Personals. Hier spielen neben Gehaltstürzungen und Aurzarbeit vor allem wohl Entlassungen eine Rolle. Vielfach geht Me so erzielte Einsparung bei den Bersonalkosten weit über die Einsparung bei den Gesamtkosten hinaus. Aufgehoben wird aber die meitgehende Einsparung bei den Personalkosten, also bei Löhnen, Gehältern usw. durch andere Infosten, die nicht ent­sprechend gesenkt wurden bzw. gesenkt werden konnten.

Schuldenfreie Schuckert: Bilanz.

Die Gründe für die Dividendeneinstellung.

Die Schudert u. Co. 2. G. in Nürnberg . die im Bors jahr noch eine Dividende von 11 Proz. zahlte, hat, wie wir bereits berichteten, für das am 31. März abgeschlossene Geschäftsjahr 1931/32 die Dividendenzahlung eingestellt.

In dem jetzt veröffentlichten Geschäftsbericht werden die Gründe für diese Maßnahme näher erläutert. Entscheidend beeinflußt wurde danach das Gewinnergebnis bei Schudert u. Co. durch den Dini­dendenausfall bei der wichtigsten Beteiligung, der Siemens. Schuckert Werke M.-G., Berlin , die 60 Millionen Mark be­trägt. Hinzu kommt, daß größere Flüssigkeitsreserven. der Gesellschaft, die in Reichsschuldbuchforderungen angelegt und zur Verwertung für die Rückzahlung eigener Schuldverschreibungen zum 2. Januar d. J. gedacht waren, infolge des Kursverfalls feft= gefroren waren, so daß die 3,26 Mill. Mark Schuldverschreibungen Anfang Januar aus eigenen Bantguthaben zurüd: gezahlt merden mußten. Tußerdem waren einige Millionen Gut­haben bei befreundeten Gesellschaften und bei außenstehenden Schuldnern gleichfalls festgefroren. Diese Ereignisse haben die Ber

Durchmeg ergibt sich folgendes Bild: bei startem Belegschafts. abbau sank der Umsay; die Kundenzahl aber steigt, da die Stund- waltung in dem Entschluß bestärkt, die Dividende ausfallen zu lassen, schaft meniger bzw. billigere Qualitäten fauft, mas auf eine Steige­rung der Arbeitsleistung pro Kopf hinausläuft.

Die Zahlen geben in jeltener Deutlichkeit wieder, daß durch Cohnabbau eine Warenverbilligung und Ankurbelung der Arbeitsmärkte nicht erreicht werden fann. Wer etwas anderes behauptet, behauptet etmas Falsches. Das Unkosten­problem ist in der modernen Wirtschaft so start mit dem 21 msah verknüpft, daß durch Lohnabbau feine Warenver­billigung erreicht werden kann. Umsatzsteigerung heißt waren­verbilligung.

Die Zusammenhänge, die sich aus den Zahlen der Forschungs­stelle ergeben, find leider infolge der Krise start getrübt morden. Im Grunde genommen sind diese Zahlen ein Beweis für die Rauftrafttheorie der Gewerkschaften.

Mietunrecht an den Arbeitslosen.

Heranziehung der Steuergewinne zur Genkung der Mieten.

Die am 1. April 1932 eingetretene Gentung der Hauszins- Die Rente der Mietwohnhäuser in den Großstädten lag nun fast fieuer auf 80 Proz. war den Hauseigentümern sehr millkommen. durchweg über 6 Proz.; sie ist gerade in den Mietfasernen, in denen Für die Mieter, besonders Arbeitslose und Wohlfahrtsempfänger, Klein- und Kleinstwohnungen enthalten sind, a m war sie sehr schmerzlich. Bedeutet sie doch für diese cine ents höchst en gewesen. In Berlin z. B. haben sich solche Mietwohn sprechende Kürzung des bisher gewährten Haushäuser durchschnittlich mit 8 Proz. verzinst. Die auseigen zinssteuererlasses und damit eine Erhöhung der Miete. tümer haben also hier von den Mietern für Die am 1. Januar 1932 eingetretene zehnprozentige Mietsentung Steuern 56 Proz. der Friedensmiete erhalten, ist so für die Wermsten unter den Mietern zum großen Teil wieder während sie nur 42 Pro3, also 14 Proz. der aufgehoben worden. Bom sozialen Standpunft ist im Vormärts" Friedensmiete meniger, an Steuern zu ent die Frage bereits aufgeworfen worden, daß diese Mieterhöhung in richten gehabt haben. Infolge der am 1. April 1932 cin­der gegenwärtigen Zeit der größten Wirtschaftsnot unbedingt ver- getretenen Senfung der Hauszinssteuer auf 80 Proz. reduzieren fich mieden werden muß. Unwillkürlich wird der Gedanke an die die in der Miete enthaltene Steuereinnahme auf 46,4 Proz und Steuergeminne mieder mach, die die Hauseigentümer schon die Steuerausgabe auf 34,8 Proz; als Steuergewinn bleiben aber feit Bestehen der gefeßlichen Mietregelung ohnehin aus der Miete auch heute noch 11,6 Proz. der Friedensmiete. So errechnen sich erzielen und die allein in Preußen weit mehr als tatsächlich enorme Steuergewinne, die dem Staat verloren gehen. 100 Millionen Mart ausmachen.

Diefe Steuergewinne der Hauseigentümer haben oft schon die Mielerschaft beschäftigt, waren des öfteren Gegenstand par­lamentarischer Erörterungen und gelten mit Recht als un­verdient.

Sie sind nur die Folge der gefeßlichen Konstruktion der Vorschriften über die gesetzliche Miete und tommen auf folgende Weise zustande:

Die gesetzliche Miete setzt sich aus einem festen Teil und einem Umlageteil zusammen. Der feste Teil, der vor der am 1. Januar 1932 eingetretenen zehnprozentigen Mietsenfung 121 Proz. der Friedensmiete betragen hat, enthält die meisten auf dem Grund­ftüd lastenden Steuern, und zwar die Hauszinssteuer mit 48 Broz., die staatliche Grundvermögenssteuer mit 4 Proz. und die ersten 100 Proz. der Gemeinde zuschläge zur Grundvermögenssteuer mit 4 Proz, zusammen alfo mit 56 Pro3. Der Umlageteil der gesetzlichen Miete bezieht sich bei gewöhnlichen Miethäusern( d. h. ohne Zentralheizung, Warmwasserversorgung) nur auf die weiteren für das Grundstück zu entrichtenden Grundvermögenssteuern. Mit dem Umlageteil der gesetzlichen Miete kann der Hauseigentümer mun fein Geschäft machen, weil er hier nur diejenigen Steuerbeträge von dem Mieter erhält, die er tatsächlich an die Steuerstelle abführt. Bei den Steuern, die in den festen Teil der gefeßlichen Mietz ein­gerechnet sind, ist das aber anders.

Bei der Bemessung der 48 Proz. Hauszinssteuer(= das 3wölffache der Grundvermögenssteuer) und von je 4. Pro3. für die staatliche und gemeindliche Grundvermögenssteuer ist nämlich von dem Fall ausgegangen, in dem die Grundvermögenssteuer tat­fächlich 4 Proz. der Friedensmiete ausmacht. Nun mird aber die Grundvermögenssteuer gar nicht nach der Friedensmiete erhoben, sondern nach einem Steuer­sah von jährlich 2,4 vom Tausend des Vortriegswertes der Häuser. Die Grundvermögenssteuer beträgt aber nur dann 4 Proz. der Friedensmiete, wenn diese 6 Proz. des Vorkriegswertes beträgt. Ueberall dort aber, wo eine höhere Hausrente als 6

Pro 3. vorlag, ist die Grundvermögenssteuer niedriger als 4 Proz. der Friedensmiete. Und zwar be­trägt sie bei einer 7prozentigen Hausrente nur 3,4 Pro3., bei einer Sprozentigen nur 3,0 Broz. und bei einer 9prozentigen Hausrente

nur 2,7 Proz.

In allen diesen Fällen zahlt also der Mieter in dem festen Teil der gesehlichen Miete einen höheren Betrag an den Bermieter, als dieser an die Steuerstelle abzuführen hat. Diese unver­dieulen Steuergewinne find um so größer, je höher die Ver­zinfung der Häuser aus den Mieten gewesen ist.

Wenn man nun meiter bedenkt, daß die Inhaber dieser Klein­und Kleinstwohnungen zum größten Teil Arbeitslose und in der Wohlfahrtspflege Empfänger von öffentlichen Wohlfahrtsunter stügungen sind, so werden diese Steuergewinne und die Benach teiligung der ärmisten Mieter zu einem Skandal. Es drängt sich mit vollem Recht die Frage auf, ob diese unverdienten Steuer­gewinne den Hauseigentümern auf Kosten der ärmsten der Mieter weiterhin zu belassen sind. Der Einwand, daß diesen Mietern schon der Hauptteil der Steuern, nämlich die auf ihre Wohnung eni fallende Hauszinssteuer, erlassen werde, und daß deswegen ein Steuergewinn für den Hauseigentümer nicht vorliege, ist nicht stich haltig. Dem Mieter kann von der Steuerverwaltung nämlich nur der tatsächlich abzuführende Hauszinssteuerbetrag erlassen merden. Den eigentlichen Steuergeminn muß also der Mieter troß des Steuererlasses noch an den Hauseigentümer zahlen.

An einem Beispiel

fei die Gesamtwirkung erläutert, wobei die für das Rechnungsjahr 1931 schon erfolgte Senkung der Hauszinssteuer um 5 Proz. be­rücksichtigt ist:

In einem Wohnhause mit Sprozentiger Vorkriegsrente beträgt für eine Wohnung mit einer Friedensmiete von 50 M. die gefeß liche Miete einschließlich der Umlage für die Monate März und April 1932 je 60,19 M. Der Hauszinssteuererlaß betrug für März 17,10 M., für April infolge der Senkung der Hauszinssteuer nur 14,40 M. An Miete waren also zu entrichten für März 43,09 m., für April aber 45,79 m. Die Miete für April hat sich also um 2,70 M., d. h. um mehr als 5 Proz. der Friedensmiete er= höht Der Steuergewinn des Hauseigentümers beträgt 5,80 m. Würde der Steuergewinn noch in Abzug gebracht werden, so würde die Miete für April auf 39,99 m. heruntergehen können. Es würde also gegenüber der Märzmiete im April an Stelle einer 5prozentigen Erhöhung eine Mietsenkung von 6 Proz. der Friedensmiete eintreten. Da=

mit wäre nur der Gerechtigkeit Genüge ge

fchehen.

Der Abzug des Steuergewinns muß aus sozialen und wirtschaft lichen Gründen gefordert werden. Die bedürftigen Mieter an öffentliche Fürsorgestellen zu verweisen, damit mit deren Hilfe den Hauseigentümern die unverdienten Steuergewinne gezahlt werden fönnen, sollten selbst die Hauseigentümer zu fordern nicht die Stirn haben.

Die gefeßliche Regelung dieser Frage, die so schnell wie möglid) durchzuführen ist, wäre sehr einfach. Es bedarf nur der gefeßlichen Anordnung, daß die gefeßliche Miete zu fürzen ist um den Betrag, um den die für die Wohnung tatsächlich zu entrichtenden Steuern

Durch die Rückzahlung der Schuldverschreibungen hat das Inter­nehmen bis auf einen kleinen Rest sowohl seine inländischen wie aus ländischen Kreditnerpflichtungen getilgt. Die 4,4 Mil­lionen Kreditoren, die in der Bilanz noch ausgewiesen werden, ent­fallen mit 1,05 Millionen Mark auf ein zinsfreies Konto für Bor zugsaffien der Gelsenkirchener Bergbau- A.- G., ferner auf Guthaben von Lochtergesellschaften, Spareinlagen und Steuerrückstände. Be­teiligungen und Wertpapiere, deren Nennwert im Geschäftsbericht mit 35 Millionen Mark angegeben wird, stehen mit nur 16,3 Mil­lionen Mark zu Buche, so daß troh des Kursverfalles infolge dieser vorsichtigen Bewertung nur eine Kursabschreibung von 170 000 m. notwendig ist. Der Reingewinn von 2 Millionen Mark wird auf neue Jahresrechnung vorgetragen.

Hannoversche Bodenkredit Bank. Weitere Ausschüttung aus der Aufwertungsmaffe geplant. Kein Neugeschäft.

Auf der Generalversammlung der der Arbeiterbant nahestehens den Hannoverschen Bodenkredit Bant, Hildes. heim Berlin , murde mitgeteilt, daß im laufenden Jahre neue Geschäfte wegen der schlechten Verfassung des Kapital- und des Grundstücksmarktes und infolge der Auswirkungen der Notverord nung faum abgeschlossen wurden.

Aus der Pfandbriefteilungsmasse wird man in Kürze zur Auf­wertung der Papiermark- Pfandbriefe meitere 6,5 Prozent ausschütten, zum Teil in Liquidations - Goldpjandbriefen, zum Teil in bar. Bisher sind bereits 40 Prozent ausgeschüttet worden, ein Sazz. mit dem die Hannoversche Boden unter allen Hypotheken­banken Deutschlands an der Spite steht.

In den Aufsichtsrat murden fünf Herren neugewählt, dar. unter die Direttoren der Preußischen Zentralgenossenschaftstasse Albersmann und Possel und der Direktor der Dresdner Bank Goe.

Auskehr bei den Hypothekenbanken.

Deutsche Genossenschaftshypothekenbont schließt den Bilanzreigen.

Als letztes Unternehmen von den größeren Hypothekenbanken veröffentlicht jetzt die Deutsche Genossenschaftshypothefenbank A.-G. Berlin Jahresabschluß und Geschäftsbericht für 1931. Die Kundschaft dieses Institutes, dessen Kapital sich in den Händen der Preußen fasse befindet, setzt sich hauptsächlich aus dem fleineren Haus- und Grundbesitz zusammen, sowie aus den Kreisen, die ihren Betriebs. kredit in erster Linie bei Kreditgenossenschaften decken.

Der Geschäftsgeminn des Unternehmens liegt mit 414 847 9. nicht erheblich unter dem Ergebnis des Vorjahres. Die Verwaltung hat jedoch aus Gründen der Vorsicht rüidständige 3insen in Höhe von 127 424 m., fomic fleinere Effektenverluste vorweg abgeschrieben, ferner eine neue Reserve für zweifelhajte Forderungen in Höhe von 100 000 m. gebildet, so daß der ausgewiesene Reingeminn fich damit auf 187 422. er mäßigt. Auf eine Dividendenzahlung wird infolge der unsicheren Lage verzichtet.

Im Berichtsjahr fezte das Unternehmen 6,05 Millionen eigene Schuldverschreibungen ab, so daß sich einschließlich der Rückflüffe eine Erhöhung des Gesamtumlaufes um 1,70. auf insgesamt 27,5 Millionen Mart ergibt. Der Bestand an Kommmaldarlehen ist gegenüber Ende 1930 von 9,23 auf 8,68 Millionen gesunken. Auch der Hypothekenbestand des Unternehmens verringerte fich thekenschuldner mit Hilfe der Amerika - Anleihen der Rentenbank. von 37,8 auf 36,4 Millionen, da in einer Reihe von Fällen Hypo­Kreditanstalt die Möglichkeit mahrnahmen, Hypotheken in Schuld. verschreibungen zurückzuzahlen, um durch die Kursgewinne eine teilmeise Entschuldung herbeizuführen. Die Zins rückstände erreichten über 127 400 m. und haben sich damit gegen 1930 per pierfacht. Mit rund 3,6 Proz. des Zinsen- Soll einganges halten sich die Rückstände aber in sehr erträg lichen Grenzen.

Iduna und Custodia"

Die Iduna- Germania- Bersicherungsgesellschaft legt Wert auf die Feststellung, daß die Custodi A.-G. und die Nelga A.-G. nur Privatgesellschaften des ausgeschiedenen Generaldirektors Klein gewesen seien und mit den Versicherungsgesellschaften entfallen auch die durch das Eingreifen des Reichsversicherungsamts des Konzerns nicht in geschäftlichen Beziehungen standen. Damit übrigens hinfällig gewordenen- Schlußfolgerungen.

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Das rheinisch- westfälische Kohlensyndikat gibt feinen 2 bsag für das Jahr 1931/32( von April 1931 bis Ende März 1932) mit 53,68 Millionen Tonnen an. Davon entfallen 26,75 millionen Tonnen auf das unbestrittene Gebiet und 26,95 Millionen Tonnes auf das bestrittene Gebiet