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,, Gine amerikanische Tragödie."

Marmorhaus.

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Schon im Oktober wurde der Film in einer Presseaufführung gezeigt, er ist nach einem der bedeutendsten amerikanischen Romane - Don Theodore Dreiser   Don dem hervorragenden Regisseur Josef von Sternberg   inszeniert. Warum hat die öffentliche Aufführung so lange auf sich warten lassen? Man weiß, daß Dreiser   ursprünglich mit der Art der Verfilmung nicht einverstanden war und einen Prozeß mit der Firma hatte. Haben sich die Parteien berglichen? Man versteht, daß Dreiser   die filmische Uebertragung nicht billigte. Sein Roman ist eine Anklage, eine schonungslose Unalyse der amerikanischen Gesellschaft mit ihrem Geidkuitus, der alles vergiftet, und ihrer Heuchelei, die alles forrumpiert. Man versteht, daß die Filmunternehmer, die die allerunerträglichste 3ensur ausüben, einen echten Dreiser nicht durchlassen konnten. Aber trotz dem hat Josef von Sternberg  , der eben wieder aufs Neue in Streit

EA

Zepp über dem Ozean.

Dies ist das erste Bild, das ,, Graf Zeppelin" auf seinen regel­mäßigen Fahrten zwischen Deutschland   und Brasilien   über dem Atlantik darstellt. Es ist 2400 Kilometer von der brasilianischen Rüfte entfernt aufgenommen und zeigt das Luftschiff beim Ueberfliegen der Felsen der Inselgruppe von St. Peter und Paul.

mit seiner Gesellschaft geraten ist, einen außerordentlichen Film geschaffen, der den Durchschnitt meit überragt.

Stegerwalds Lohnpolitik

Schutz der menschlichen Arbeitskraft!

Der Reichsarbeitsminister führte in seiner vorher angefündigten| Auch die Invalidenversicherung muß ins Gleichgewicht gebracht Rede auf der Reichstagung des Verbandes der Katholischen Kauf- werden. Auf längere Sicht gesehen, werden sich grundlegende männischen Bereinigungen in Erfurt   u. a. aus:

Wir stehn gegenwärtig vor einem ungeheuren Weltdurchein und Sozialpolitik noch eine große Verwirrung. Wir leben in einem anber. Auch in Deutschland   herrscht auf dem Gebiet der Wirtschafts­Beitalter des italienischen   Faschismus, des russischen Kommunismus und der internationalen Konzern, Kartell- und Trustwirtschaft. Daneben muß das Reich Stügungspolitik über Stügungspolitik gegenüber Banten  , Genossenschaften, Großschiffahrt, östlicher Land­wirtschaft usw. betreiben. Von Arbeitgeberseite wird der

Reichsarbeitsminster

immer stärker bedrängt, im Hinblick auf die sechs Millionen Arbeitslofen den staallichen Cohnschuh durch Aufhebung der Borschriften über die Berbindlichkeitserklärung von Schieds­sprüchen zu beseitigen.

Dieses Verlangen läuft darauf hinaus, daß in einem weltwirtschaft lichen Erkrankungszustand ohnegleichen durch den Staat alles ge­schüßt und gestüzt werden soll, mit Ausnahme der menschlichen Arbeitstraff

Solange ich Arbeitsminister bin, lehne ich das nachdrück­Ith it a b. Die staatliche Lohnpolitik fann natürlich den Arbeitern der Binnengewerbe nicht wesentlich höhere Löhne zubilligen als etwa den Gewerben und Industrien, die dem Weltmettbewerb aus­gefeßt sind. Die Handhabung der Lohnpolitik ist gegenwärtig eine der schwierigsten Staatsaufgaben. Die Arbeitgeber sehen in ihr eine der Hauptursachen der gegenwärtigen Wirtschaftserstarrung Deutsch­ lands  

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In Arbeitnehmertreisen sieht man in dem Staat weit­gehend die Lohnsenfungsmaschine. Meines Erachtens sind beide Annahmen falsch. Die staatliche Lohnpolitik hat während der größten Krisis eines Jahrhunderts die Aufgabe, zu verhindern, daß bei der ungleichen Kräftelagerung der Lohn der breiten Arbeit­nehmerschichten nicht ins Uferlose fintt. Sie hat weiterhin die Auf­gabe, die Parteien möglichst weitgehend zu freiwilligen Berein­barungen zu bringen, das beiderseitige Berantwortungsbewußtsein zu stärken und dafür zu sorgen, daß der wirtschaftlichen Bernunft nicht der Weg verlegt wird."

Grundlegende Aenderungen der Sozialversicherung.

,, Die gesetzliche Sozialversicherung, insbesondere die Arbeits­losenfürsorge und die Invalidenversicherung, befindet sich gegen wärtig in einer sehr schwierigen Lage. Für das Jahr 1932 fehlen den Fürsorgeeinrichtungen und Versicherungszweigen noch viele Hunderte von Millionen Mart. Mit Beitragserhöhungen und Steuererhöhungen ist dem Fehlbetrag nicht wesentlich beizukommen. Damit würde nur neue Arbeitslosigkeit geschaffen..

In den nächsten Wochen muß

eine Kombination zwischen Arbeitsbeschaffung und Arbeits­

lofenfürsorge

Konzerte und Rundfunk.

Ausklang.

Aus dem typischen jungen Menschen, der im Roman als Opfer ber Gesellschaft erscheint, ist im Film mehr oder weniger ein individueller Fall geworden. So bleibt die letzte Erschütterung aus, wozu auch die ganz unpathetische, eisigkalte, rein nüchtern fon­statierende Art des Regisseurs erheblich beiträgt. Man sieht den armen Jungen dem Heztempo der amerikanischen Berufswechsels ausgeliefert. Dann faßt er Bosten   in einer Fabrit eines reich gefunden werden, mit der wir über das Jahr 1932 hinüberkommen. gewordenen Verwandten, hat sein erstes Liebesabenteuer mit einer Angestellten der Fabrit. Er verläßt sie, will sie beseitigen, begnügt ftch aber, als fie ohne seine Schuld auf einer Bootspartie ins Wasser fällt, fie ertrinken zu lassen. Sie war für ihn zu einer Fessel geworden. Jegt, da ihn der Aufstieg in die Gesellschaft mit Hilfe eines reichen Mädchens lockte, das sich in ihn verliebt hatte. Der in voller Breite und mit dramatischer Zuspigung geführte Prozeß gibt ein eindrucksvolles Bild amerikanischen Gerichtsverfahrens und ber turbulenten Beredtfamkeit des Staatsanwalts wie der Ver­teidiger. Das Todesurteil bereitet all' den Aussichten des jungen Mannes ein jähes Ende. Sternberg führt die Regie mit fabelhafter Sicherheit in der Herausarbeitung des Milieus und in der Führung der Dar­steller. Wie wird das amerikanische Tempo sichtbar, wie enthüllt des ganzen Lebens. Der junge Mann wird zum Repräsentanten sich die ganze Troftlosigkeit der Falritarbeit und die Nüchternheit diefes streberischen Geschäftsgeistes, der die Menschen seelisch aus­höhlt und zu Automaten macht. Philipps Holmes ist dieser schmale, blaffe angelsächsische Typ mit den dünnen Lippen, die sich beim Sprechen faum bewegen, ohne Jugend, ohne Ideal, ohne Rebellentum. Er ist das, was die Gesellschaft aus ihm macht, und

so wird er ihr Opfer. Mehr persönliche Note hat schon Sylvia Sidney   als seine Geliebte. Sie zeigt mehr menschliche Seiten. Der Kapitalismus hat sie noch nicht aufgefressen. Sehr charafte­ristisch in ihrer Art gibt Frances Dee   den Typ der reichen Erbin, die schon von Jugend auf gewöhnt ist, ihre eigenen Wege zu gehen. Ausgezeichnet sind auch die Vertreter des Gerichts, der Verteidigung und der Geschworenen gewählt und in Richtung gesezt. So ist der ganze Film ein Meisterwerk der Regiekunst, die alle technischen Mi'tel für ihre Zwecke ausnutzt, aber es fehlt der Geist, der eine Idee, ein Ziel herausarbeitet, es fehlt die Beseelung, die uns er schüttert oder fortreißt.

Weiß Ferdt im Film.

Ulfa  - Pavillon

T.

München ist für den Volkskomiker Weiß Ferd! die Stadt feines Rathms und seiner Dauerbeliebtheit. Doch ist sein Name weit über die Grenzen Bayerns   hinaus bekannt. Für den Film Wenn dem Esel zu wohl ist", mit Weiß Ferdi als Haupt darsteller, ist mithin von vornherein ein Interesse vorhanden. Er spielt den reichen Biehhändler, der, nachdem er bei seiner Brautfuche alle möglichen Dummheiten gemacht hat, seine liebenswerte Buch­halterin heiratet. Weiß produziert sich in seiner derben, durchaus polkstümlichen Art als Sänger mit dem Heldentenor Tid  , als befizfreudiger Trabrennfahrer, als jodellustiger Volkskomiter, als ausgelassener und als vornehmer Tänzer, als einziger rupffähiger Gast in einer Berliner   Nachtbar und als Heiratslustiger in einer gräflichen Villa im Tiergarten, wo er in tausend Möte gerät. Sein ganzes Können rollt vor uns ab mit dem Ergebnis, daß man ost und herzlich lacht, jedoch eine Wiederholung im gleichen Genre

nicht wünscht.

Der Regisseur Franz Seiß, dar das bayerische Milieu did aufträgt, weiß jeden Augenblid, mas er seinem Romiter schuldig ist. Er gruppiert allerlet absonderliche Menschen um ihn, die, troßdem fie einen fleinen Sonnenstich, haben, gerissen geschäfistüchtig sind. Blänzend ist Berthe Ost yn als fesse Berliner Bardame, die sich non Grund auf ändert, wenn sie auf die feine Tour geht. Ebenso ist. Charlotte An der einfach fomos als fofette, zielbewußte Buch­halterin.

Der Kulturfilm 3 um leuchtenden Gardasee  ", ist so aufgenommen, daß er seinem Titel alle Ehre macht. Er ist meit mehr als eine gewissenhafte photographische Berichterstattung. e. b.

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oder einzigen

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Abenden einstellen, um ihr immer

Knapp vor Schluß der Saison, nach dem Zuendegehen der ver­schiedensten Orchester- und Kammermusiftonzertzyklen beginnt noch einmal und von neuem der Reigen großen Solisten, die sich mit ihren letzten noch erstaunlich großes und erstaunlich treues Publikum zu begeistern und zu faszinieren. Artur Schnabel  ( an der Spige wie immer) füllt fast die Philharmonie, für einen Solisten, gar einen Pianisten heutzutage ein Retord. Dabei umfaßt sein Programm nur drei ( A- Dur posthuma) sowie Beethovens gigantische Diabelli  - Bariatio­Stüde; was für Stüde   aber! Eine Mozart, eine Schubert- Sonate nen. Freilich, wer Mozart   in so seltener, in so einleuchtender Selbst­verständlichkeit, in so köstlicher Klarheit aller Linien zu musizieren vermag, wer die geistigen Konturen des ungeheuren Beethovenschen Variationenwerts so herauszuarbeiten weiß, der tann auf alle brillanten Effektstückchen, auf alles Tastenfeuerwerf gern verzichten. Der braucht nur das zu treiben, was allein dem im Kurs so sehr gefallenen Klavierspiel seine Bedeutung heute noch zu sichern ver­mag, unabhängig von Sympathie und Antipathie dem Instrument gegenüber: hingegebenen Dienst am Werk.

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Von Erich Kleiber   begleitet, spielte Wilhelm Badhaus Beethovens Es- Dur- Konzert; in großem Stil, sehr schön im Klang lich- Sinnlichen. Graveure gab seinen zweiten Liederabend; er war eine Nuance schwächer als der erste, immer aber noch herrlich im Ton, verblüffend in der einzigartigen, unübertrefflichen Technik. Feuermanns Cello- Abend( letzte Mühelosigkeit von brillantester Technik; zu fühl aber, zu überlegen in den Bezirken des Seelischen) war ebenso ein großer Erfolg wie der letzte Kammermusikabend des Busch Quartetts, von Rudolf Sertin einem der wenigen wirklich bedeutenden jungen Pianistenattompagniert. Mit Ellen Ludwig- Stolzenburg zusammen brachte Heinrich Maurer   Werte für zwei Klaviere zum Vortrag, darunter wie es auf dem Programm heißt Vergessene Meisterwerte", zwei Konzerte von Wilhelm Friedmann Bach  , Busonis Improvisation über Bachs Choral Wie wohl ist mir" sowie des gleichen Meisters Phantasie für eine Orgelwalze nach Mozart  - ein der Intention wie der Ausführung nach lobenswertes Beginnen.

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Im Rahmen eines Zyklus, der sich mit der Oper des aus­gehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts beschäftigt, wurde gehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts beschäftigt, wurde Don der Funkstunde unter Leitung von Bronsgeest und Direktion von Meyrowik- eine Veranstaltung übertragen, die sich mit der Rettungsoper" beschäftigte, bei der Ostar Bie einleitende und verbindende Worte sprach, bei der Stücke aus Opern von Dalayrac  , Cherubini  , Paer und Beethoven  ( ,, Fidelio  " in erster Fassung) zu Gehör gebracht wurden( ,, Rettungsoper" heißt eine zur Zeit der französischen   Revolution besonders beliebte Operngat­tung, der tertlich das immer wiederkehrende Schema Rettung aus Gefahr" zugrunde liegt; man denke an Mozarts Entführung", an Mag es nun an dem Aufbau des Ganzen Beethovens ,, Fidelio").. oder der Durchführung der Veranstaltung gelegen haben die Tempi waren wohl faum authentisch; menigstens machten sie die Stücke nicht evident so fultiviert auch Friz Wolf und Bear! Joder( eine ausgezeichnete Sopranistin) sangen, man tonnte sich einer gelinden Langeweile nicht erwehren; damit war aber alle Mühe umsonst, denn der Rundfunk ist tein musithistorisches Semi­nar: was nicht ganz lebendig gestaltet, was nicht ganz in unsere Nähe gebracht werden kann, hat da durchaus feine Berechtigung.

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A. W.

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Renderungen der geseglichen Sozialversicherung nicht vermeiden lassen. Heute steht die Sache so, daß mehr als die Hälfte sämtlicher Wähler unmittelbar Forderungen an den Staat stellen( Beamte, Pensionäre, Kriegsbeschädigte, Arbeitslose, Invaliden- und Unfallrentner, Wohlfahrtsunterſtüßungsempfänger usw.). Meines Erachtens tommen wir nicht darum herum, die Epzialversicherung in steigendem Maße den Versicherten zu über­antworten. Damit würden sowohl der Streit über die staatliche Sozialpolitik als auch der Streit zwischen Arbeitgebern und Ver­ficherten weitgehend zurückgedrängt werden können.

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Die Arbeitgeber hätten einen durch Gesez festzusetzenden Beitrag zu entrichten, wofür sie in bestimmten Fragen mitzuent­scheiden hätten, während für den Rest des Beitrags die Ver= sicherten selbst aufzukommen hätten, wie ihnen auch die Durch führung der Sozialversicherung bei entsprechender Staatsaufsicht einzuräumen wäre.

Auch das gegenwärtige Organisationswesen in unserer Wirtschaft erweist sich immer mehr als eine Unmöglichkeit. Heute segen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer in den einzelnen Gewerben und Wirtschaftszweigen meist

nur(!) um den Cohn

auseinander. Dabei ist die Lohnfrage doch nur ein fleiner Aus­schnitt aus den Gesamtvorgängen in der Welt- und Volkswirtschaft." Die einzelnen 3weige der Wirtschaft seien auf den verschiedensten Gebieten auf einander abzustimmen, nämlich preis, steuer, ver­fehrs, lohnpolitisch usm.

,, Daß sich die Arbeitgeber heute noch gegen eine zmedmäßige paritätische Ausgestaltung der geseglichen Kam mern( Handwerks, Handels- und Landwirtschaftskammern) mehren, fommt mir fleinlich und etwas altmodisch vor."

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Die Lohnfenfungsmaschine wurde bisher allerdings so start betrieben, daß es höchste Zeit ist, zu stoppen. Wenn der ohn für die Unternehmer lediglich als Belastung des Selbsttostentontos gilt, für den Arbeiter und seine Familie bedeutet er die Existenz. Wirtschaftlich gesprochen soll der Lohn die Produktion und Repro duktion der Arbeitskraft ermöglichen und als Konsumtraft die Wirt­fchaft beleben.

Der Lohn ist für den Arbeiter und die Wirtschaft wich tiger als Herr Stegerwald es in seiner Rede zum Ausdrud brachte. Ueber die Pläne zum Abbau der gefeßlichen Sozial­persicherung wird noch zu reden sein. So sehr wir begrüßen, daß der Reichsarbeitsminister neben dem Artitel 157 ber Reichsverfassung auch den Artitel 165 in Erinnerung gebracht hat, so sehr vermissen wir in seiner großen Rede den geringsten Hinweis auf die notwendige Berkürzung der Arbeitszeit, die Einführung der 40- Stunden- Woche. Nach dem, was bisher in dieser Beziehung geplant ist, fommen wir zu einer Halbheit, die zu einer Entspannung der Arbeitslosigkeit nicht führen wird.

,, Machen Sie das nicht mit Ihrer Frau!" Komödie, g

Das Gedächtnis und die Bildung von Rudolf Eger sind. vollkommen. Die Tugenden hindern ihn aber, ein sehr originelles­Lustspiel zu schreiben. Ihm fallen zu viel literarische Motive ein. Lehrlingsschaft erblühen, sind stets etwas weit.

Die Pointen, die dann noch auf eigenem M-, nein, auf eigener

Die Boccaccio- These lautet: Die Gattinnen, die in der Villa Häubchenzofe und einen Lohndiener Friedrich kommandieren, werden über einen begüterten Gatten verfügen und außerdem eine fammengekauert auf ihrer Couch, nur davon träumen, dem ehelichen mit der Zeit etwas fühl. Das äußert sich bei ihnen, indem sie ſtatt des Höschenpyjamas einen schlampigen Schlafrod tragen und, zu­Fürsorger fleidsame Hörner aufzusetzen.

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15jähriger Ehe eingefrorenen Dame eine Higefur angedeihen zu Der Gatte merkt das mit Unbehagen. Er beschließt, der in lassen. Er schickt ihr Blumen und noch Blumen ins Haus, aber nicht als er selbst, sondern als der Baron M. Nun schenkt Nonny so heißt die Gefriergattin wirklich Feuer für den Baron, der ja tommt aus Italien  , und er ist ein Baron M., und er trägt sich unter gar nicht existiert. Aber eines Tages fängt er an zu egiſtieren. Er diesem Namen in das Gästebuch des Adlon  - Hotels in Berlin   ein. Im Berliner Adreßbuch existierte er nicht, nun eriftiert er auch in Berlin   und in Nonnys Herz. Gerade als der Gatte meint, daß er Nonny zur Liebeslebendigkeit zurüdgeführt und von dem nicht vorhandenen und doch vorhandenen Baron weggeführt hat, wendet fich das Blättchen. Der Gatte ist beruhigt in der Hoffnung auf das tommende Feuer der Gattin. Da läßt sich Baron M. melden und Nonny bitten. Die Lehre: Machen Sie das nicht mit Ihrer Frau!

Daß der Satz stimmt, wenigstens für die Billenbesiger stimmt, soll die Aufführung beweisen. Carola Toelle   gligert mit allem Charme, den sie besigt. Aber sie erhitzt fich theatralisch zu starf. Bruno Kastner   und Heinz Klubertan3, wie Feuerwerfer des bescheidenen Geistes, hüten sich weit mehr vor solcher Ueber­spannung des Temperaments. So fommen die Liebhaber des feineren Komödienspiels ebenso wie die Feinschmecker des gröberen auf ihre Kosten. Beifall von beiden Seiten beweist es. M. H..

Das Berliner Sinfonieorchester im Sommer. In der Deffent­lichkeit scheint im Anschluß an die fürzlichen Meldungen der Bresse, daß die Mitglieder des Berliner   Sinfonieorchesters mit dem Berliner  Philharmonischen Orcheſter vereinigt werden sollen, die Auffaffung zu bestehen, daß das Berliner Sinfonieorchester feine Konzerte mehr Das Berliner  veranstaltet. Dies entspricht nicht ben Tatsachen. Sinfonieorchester besteht noch und mird auch während der Sommer­monate tonzertieren.

Rolf Jahn Nachfolger von Beer. In der Generalversammlung bes deutschen Volkstheaters in Wien   verabschiebete sich Direktor Beer in längerer Rede. Bei der Abstimmung über den neuen Bach pertrag wurde dem Ausschuß die Ermächtigung erteilt, den Bertrag mit Direttor Rolf Jahn zu unterschreiben.

Die 18. Internationale Kunstausstellung in Benedig murde gestern feierlich eröffnet.

Die Künstler Altershilfe, die für alternde erwerbslose Künstler eintritt, ruft auf zu einem großen populären konsert am 3. Mai im Bach- Saal. Es wirken mit: das Berliner Sinfonie- Orchester unter Mar von Schillings, Beata Maltin, Alexander Kipnis  ; am Flügel: Dr. V. Ernst Wolff. Das populäre Programm ist ungemein reichhaltig Oper, die von Intendant Ebert im Einverständnis mit dem Aufsichtsrat Die Wohlfahrts- Erwerbslosen- Vorstellungen in der Städtische it tabtischen Oper geplant find, bringen am 30. April nach­mittags Fidelio  " und am 22. Mai Tiefland".

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