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Beilage

Freitag, 29. April 1932

Der Albend

Spalausgabe des Vorwärts

Den Schi- Chua

Das Leben eines Chinesen/ Von Friedrich Lichtnecker

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Mit dem Bau der transsibirischen Eisenbahn hatte China   aufgehört, Fern- Ost zu sein. Die chinesische   Mauer mar burchbrochen. Das Reich der Mitte war aufgeriegelt. Welthandel und die Politik der europäischen   Großmächte streckten ihre Fühler aus nach dem vieltausendjährigen Reich, in dem 500 Millionen Menschen lebten. 500 Millionen welche Bevölkerungsdichte! Der Welt wurde davor bange. Sie zitterte vor diesen 500 Millionen, die sie vielleicht einmal wie ein aus seinem Flußbett stürzender Strom überschwemmen könnten. Mar sprach von der sogenannten ,, Gelben Gefahr" und hatte dabei recht naive Vorstellungen von Hunnen- und Awareneinfällen. Es galt, diese Gelbe Gefahr" für Europa   zu bannen. Und wie geschah das? Die Kulturmächte schlossen sich zu einem festen Ring zusammen und ließen China   die Segnungen der Zivilisation zuteil werden. Seit dieser Zeit löfte in China   eine Revolution die andere, ein Blutbad das andere ab. Das Land wurde Jahr um Jahr mit Bürgerkriegen überzogen, Banden plünderten, brandschatten Dörfer, Städte, ja ganze Pro­vinzen China   wurde zum Land der ewigen Unruhe und Gärung China   murde zum Weltproblem.

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Dr. Sun

Die Mandschu- Dynastie wurde gestürzt. Die neuen Machthaber ehrgeizten nach Würden und Besiz. Die Republik   ent­sprach nicht ganz ihren persönlichen Erwartungen. Yat- Sen, der chinesische   Lenin, fonnte es nicht verhindern, daß Ronzessionen und Privilegien an die Auslandsmächte verschachert wurden. Das Land war an den Weltkapitalismus bereits über und

über verschuldet. Die Borherrschaft des europäischen   Imperialismus in China   war gesichert die ,, Gelbe Gefahr" gebannt.

Japan  , beweglicher, anpassungsfähiger als China  , hatte sich innerhalb einer verhältnismäßig furzen Zeitdauer zivilisatorisch rasch entwickelt. Sein Assimilisationsbedürfnis an den Westen mar die Maßnahme eines rasch denkenden, intelligenten, aufgeflärten Volkes, das im Schritthalten mit der allgemeinen Entwicklung der Weltwirtschaft seine Eristenzberechtigung erfannte und dadurch schützte: Japan   aber, wie England auf seine Insein verwiesen, ver­stand nur allzubald, daß seine Macht auf dem Kontinent liege. Das britische   Weltreich, das seine Lebenskraft aus seinen Dominien jen­seits des Meeres bezog, wurde zum nachahmenswerten Beispiel Japans  . Die Annexion Koreas   war sein erster und ent­scheidendster Schritt, asiatisches Festland unter die Füße zu be= kommen. Die Brücke nach dem Kontinent war geschlagen. Japans  Interesse wandte sich nun der Mandschurei   zu, die groß und fruchtbar genug ist, Japans   Bevölkerungsüberschuß aufzunehmen und zu ernähren. Die japanischen Expansionsbestrebungen nach dem Westen setzten um so heftiger ein, nachdem die japanischen Siedlungen in Süd- und Mittelamerita, fomie auf den hawaischen Inseln unter das Wirtschaftsregime der Ver­ einigten Staaten   gefommen waren. In England und Frankreich  fand es den Förderer seiner Interessen. Insbesondere, da die beiden europäischen   Großmächte Japans   Eintritt in den Weltkrieg wünsch ten, um dadurch einerseits die deutschen   Konzessionen in China   zu stürzen und damit die fortschreitenden Induſtrialiſierungseinflüsse Deutschlands   auf China   zu unterbinden, andererseits um sich Japan  als drohende, einschüchternde Macht gegen das unentschiedene China  zu sichern. Japan  , auf seiten der Alliierten fämpfend, unterbreitete dem damals regierenden Präsidenten der chinesischen Republik, dem gefügigen an Schi- Kai, die denkwürdigen 21 Forderungen", die auch von Jüan Schi- Kai restlos erfüllt wurden. Diese ,, 21 For derungen" maren nahezu einem gänzlichen Verkauf Chinas   an Japan   gleichzustellen.

Es ist nur allzu klar, daß nicht nur das alte Rußland, sondern erst recht das neue Sowjet- Rußland in der unaufhörlich fortschreitenden japanischen Expansion eine Einschränkung seiner eigenen ostasiatischen Machtbestrebungen sah. Der Boschemismus hatte in Japan   seinen gefährlichsten Widersacher gefunden. Also mußte er gegen den Verbündeten der weltkapitalistischen Staaten

ein politisches Gegengewicht schaffen. Dieses Gegengewicht bestand nun in China  , das er sich als politischen Parteigänger zu sichern versuchte. Die Lehre vom Kommunismus hätte auf teinen frucht­bareren Boden als auf den von den imperialistischen Auslands­mächten ausgebeuteten Chinas   fallen können. Rußlands   Wühl­arbeit in China   zeitigte den Bürgerfrieg. Denn wiewohl sich das gesamte aufgeklärte chinesische   Volk gegen die fremdländische Geldherrschaft auflehnte, so war die überwiegende Mehrheit keines­megs willens, die engliſch  - japanisch- französische Vorherrschaft gegen die des Bolschemismus einzutauschen. Die Kuomintang, die Partei für den Aufbau des neuen China  , die Sun Yat- Sen   seiner zeit gründete, hat die Losung: Nation, Demokratie, Sozialismus. Es hieße deshalb das politische Programm der Jung- Chinesen völlig mißzuverstehen, wenn man in ihm eine Anbiederung an Sowjet­Rußland sähe. China   will seine Unabhängigkeit. Es mill meder an den Weltkapitalismus noch an die 3. Internationale verfflant sein. Der chinesische   Bürgerkrieg, teils eine Austragung der vorhin erwähnten Gegenfäßlichkeiten, teils Eroberungszüge gewinnsüchtiger Generale, tam Japans   Interessen entgegen. Ein Land, das stetiger Parteihader zerrissen und ausgeplündert hat, was fönnte für Japans  unverbrauchte Militärmacht günstiger sein! China   ist das erschüt ternde Beispiel für ein Reich. für ein Volk, das ein lebel mit dem anderen austreiben mill und von beiden vernichtet wird.

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Schi Chua nichts mehr berichten Da, wo sich die verzweifelte Davon allerdings läßt Tretja fow seinen Studenten Den age Chinas   gegen das eigene Parteidogma richten müßte, hört sein Interviem mit dem chinesischen   Studenten auf, von dem er in seinem Vorwort sagt: In seiner Generation zerbricht offensichtlich Führer des neuen China   kommen aus den Tiefen neuer Stände, die soziale Energie der führenden Klassen des alten China  . Die gegen die Den Schi- Chua von Kind an sich abzugrenzen gelernt hatte."

Was wollte eigentlich Tretjakom in seinem neuen Buche ,, Den Schi- Chua"( bei Malik- Verlag  , Berlin  ), das er als ein Bio­Interview bezeichnet? Wollte er in Den Schi- Chua, den er da von Kindheit, Jugend, Reife, Revolutionen und Bürgerkriegen erzählen läßt, den Repräsentanten eines neuen Chinas   zeigen? Kaum. Denn er lehnt ja Den Schi- Chua als solchen ab. Wohl aber werden in dem chinesischen   Studenten die legten 25 Jahre Chinas   politischer und wirtschaftlicher Nöte sichtbar. Und das Leben Den Schi- Chuas

ist so typisch, daß es als das Leben Chinas   selbst angesehent werden kann. Wenn Tretjakom durch den Typus eines Menschen den eines ganzen Volkes rekonstruieren wollte, dann ist ihm dies

restlos gelungen. Sein Buch ist trotz parteiischer Stellungnahme als durchaus objektiv und vor allem mahr zu merten Welch eine Fülle von Material wird da geordnet, verarbeitet, plastisch sichtbar gemacht! Wie aufschlußreich ist das Buch für den Europäer! Wie lächerlich erscheinen demgegenüber die literarischen Chinoiserien der letzten Jahre! Es ist gleichgültig, ob dieses Bio- Interviem erfunden ist oder nicht. Es ist ein Beweis enormer Kenntnis und einer Sammelfülle von Tatsachen, die ein Dichter mit ruhiger, aber starker Hand übermittelt.

Daß das Buch gerade in diesen Tagen erscheint, in denen im Nicht- mehr- Fernen- Osten Großkapitalismus und Militarismus, Hand in Hand, den letzten Rest von Selbständigkeit eines Volkes vernichten wollen, das dem nahezu mehrlos gegenübersteht, nachdem es inner­politisch vollständig aufgerieben und erschüttert worden ist, macht es um so aktueller. Wenn es auch von einem Parteidogmatiker ge= schrieben wurde, führt es uns doch klar und eindeutig die Wege zur Katastrophe eines Volkes. Gemiß, wir werden das Problem China  nie in seiner Gänze und Tiefe erfassen können, aber wir müssen ihm näher kommen und vor allem daran lernen. Die Welt rückt immer dichter zusammen, Fäden und Maschen der Weltereignisse knüpfen immer flarer muß es uns werden, daß, mo auch immer eine Ent­sich enger, immer fühlbarer berühren sich die Schicksale der Völker, scheidungsschlacht geschlagen wird, Sieg oder Niederlage auch unser

eigenes Schicksal entscheiden.

Es wäre nicht unwichtig, wenn sich auch bei uns ein Dichter viewen würde. Unsere Den Schi- Chuas hätten genug zu erzählen, mie Tretjakom fände und einen Den Schi- Chua unseres Volkes inter­und wie aufschlußreich wäre das für die ganze Welt, die an unserem Schicksal so interessiert ist mie mir an dem ihren!

Das Bergwerk ohne Kumpel

Reportage Von Erna Büsing

Anknüpfend an Erich Grisars anschauliche und starke Schilderung Die Kumpels von Wielica" sei hier daran erinnert, daß wir gar nicht so weit von Berlin   eines der interessantesten Salzbergwerke der Erde haben. Es handelt sich um die dem preu­ßischen Staat gehörende Saline Schönebed.

Die ältesten Gebäude der Saline find über 200 Jahre alt und fie machen rein äußerlich lieblose, unschöne 3medbauten non lieblose, unschöne Zweckbauten von anno dazumal nicht gerade einen erfreulichen Eindrud. Doch das Salz, das aus der Erde geholt wird, reizt. Darum kleidet man sich ein, bekommt einen Mantel, ein weißes Tuch, um das Haar zu bedecken, und setzt einen hohen weichen Filzhut auf. So, eine Abart von Tom Mig, begibt man sich nach dem Fahrstuhl, der für vier Personen Plaz hat. Das heißt, beim Deffnen der Tür muß einer der Mitfahrenden es ganz vorzüglich verstehen, sich in die Ede einzuflemmen; sonst bietet der Korb bestimmt nicht nier Personen Plazz. Mit einer Geschwindigkeit von 4 Meter pro Se funde geht's in die Tiefe. Es fnackt in den Ohren ein sonder bares Gefühl in der Mundhöhle man schludt kräftig, und das Gefühl, das auf den veränderten Luftdruck zurückzuführen ist, geht vorüber. In 414 Meter Tiefe hält der Förderforb. Mit leichtem Ohrensausen verläßt man das Behikel und geht, die offene Flamme der Karbidlampe vorsichtig von der Kleidung abgewandt, auf salzi gen, wunderbar sauberen Wegen, die aus Gips und Ton und

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. Das Atlantis- Rätsel

Ein Ueberblick/ Von Wilhelm Tietgens

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Blato hat mit rälselhaften Worten von einem Inselreich| Glücksvorstellungen zu wecken oder die Borherrschaft einer Rasse­,, Atlantis  " erzählt, in dem die Bewohner in glücklichster Kultur nämlich der atlantisch- arischen Rasse abzuleiten und zu recht gelebt haben, bevor eine Meresslut ihr Land vernichtete. Dieser fertigen. Bericht, in dem die mythischen Bilder vom glückhaften Paradies, von der Urkultur der Menschen und von der Sintflut lebendig werden, hat immer wieder die Wissenschaft angeregt, das Inselreich Atlantis   zu suchen. Im Zeitalter der Entdeckungen wurde bald jede neue Inselgruppe, wo immer sie auch lag, als das gesuchte Atlantis angesprochen, auch Amerika   erhielt zeitweilig diesen Ehren­ritel. Immer wieder aber mußten die allzu voreiligen Schlüsse wissenschaftlicher lleberlegung weichen.

So hat sich im Laufe der Jahrhunderte eine Atlantis Literatur angesammelt, deren mehr als 2000 Bände zeigen, mit welcher Leidenschaft nach der ,, Urheimat der Menschen" gesucht wird. In unseren Tagen ist der Streit um das richtige Atlantis besonders heftig ,,, weil eine Aufgabe außerhalb der täg­lichen Nöte, jenseits der Kämpfe und Möglichkeiten des Alltags gesucht werden mußte, um überhaupt die Substanz einer erfüll­baren Aufgabe zu bewahren" und weil es gerade in Zeiten höchster Bedrängnis erlösend wirkt, in einer Art romantisch- religiösem Atlantiswiller ,, die Wunschinsel als eratte Tatsache an den Anfang der Geschichte zu stellen, um dem Glauben an eine beffere Zukunft die Bertrauensbasis für einen Wiederholungsvorgang zu gewinnen". Die gegenwärtge Atlantisdiskussion zerfällt daher in zwei große Gruppen: auf der einen Seite stehen die Forscher, die als Geologen, Geographen, Bilogen und Archäologen nach streng wissenschaft lichen Gesichtspurften die sagenhafte Insel suchen. Auf der anderen Seite stehen Forther, die von mehr oder weniger eraften missen schaftlichen Ergebnissen und Hypothesen aus eine Weltanschauung, eine Ideologie aubauen, bei der Atlantis als Paradies oder als Urheimat am Ansing steht und dazu dient, entweder mythische

Im einzelnen gehen die Meinungen aber weit auseinander. Atlantis   wird im Westen wie im Osten, im Norden wie im Süden permutet und gesucht. Es gilt den einen als versunkener Kontinent, den anderen als verschollenes Inselreich. Geologen suchen es in den Untiefen der Ozeane, Archäologen folgen seiner Spur in den Ueber­lieferungen der Kultur aller Völker. Auch weitgreifende Welt­theorien gehen auf das Atlantisrätsel ein, so das großartige, die gesamte Menschheitsentwicklung erklärende Geschichtssystem von Hermann Wirth  , so die von Hörbiger aufgestellte Welteis­lehre, die im Gegensatz zu der Auffassung der Astronomen, Physiker und Geologen den Aufbau des Weltsystems mit Hilfe einer neuen Gistheorie erklärt. Selbst die offulten Geheimwissenschaften haben in den Meinungsstreit eingegriffen und durch ihre Medien Tat­sachenberichte" von dem verschollenen Reich und seinen Bewohnern geliefert.

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Ueber diese Fülle der widerspruchsvollen Deutungsversuche gibt Alexander Beßmertny   einen Ueberblick mit dem Buch Das Atlantis Rätsel, Geschichte und Erklärung der Atlantis hypothesen"( R. Boigtländers Verlag, Leipzig  , 212 Seiten und Abbildungen, fart. 5,50 M., Leinen 6,50 M.). Beßmertnn beschränkt sich im wesentlichen darauf, die Meinung der einzelnen Forscher zu referieren, feine eigene Stellung zum Atlantisproblem bleibt hinter dieser Auswahl verborgen. So ist es dem Leser überlassen, an Hand des reichen Materials selbst Stellung zu nehmen. Allerdings ist es Beßmertny leider nicht immer ges glückt, die oft tomplizierten Theorien einfach und verständlich auszudrücken, so daß das Buch wohl nicht in meiteste Kreise bringen wird.

anderen durch Süßwasser schwer lösbaren Stoffen bestehen. An­genehm warm ist es, 19 bis 20 Grad, eine Temperatur, die der­Hauswirt einer Dampfheizungswohnung im Winter wenigstens ver­spricht.

die gleichen Wände, in der Farbe je nach dem durchbrechenden Der Obersteiger macht den Führer. Man geht und geht: immer Gestein verschieden, immer die gleich sauberen Wege, dann und Wieso? Wir haben hier im Moltke- Schacht das sogenannte Spritz­wann von der Sole überträufelt. Aber keine Menschen! verfahren." und man wird an ein Sprizrohr geführt, das wie ein rotierender Rasensprenger aussieht, hört gleich schmeren Regen­tropfen die Sole herabfallen und erfährt, daß Süßwasser hier die stehen Hohlräume von 9 Meter Höhe und 14 Meter Durchmesser, reinen Salzpartien auflöst. Durch dieses Aussolungsverfahren ent­die man Gloden nennt. Das alte Bohrverfahren ist restlos durch das Spritzverfahren ersetzt worden. Tag und Nacht arbeiten die Maschinen. Die Arbeit der Bergleute besteht nur noch in der Kon­trolle. Im Sommer ist das Bergmerf so gut mie geschlossen. Die paar Arbeiter unter Tage sind dann in Bad   Salzelmen tätig.

Hat man in Wielicka   eine Kantine im Salzbergmert, so hat man in Schönebed die sogenannte Fest glode, eine besonders breit ausgespritzte Glocke, die durch einen 120 Meter langen Mittel­gang mit den anderen Glocken verbunden ist. Bei festlichen Gelegen­heiten zündet man hier Kerzen an. Ihr ruhiger Schein läßt die Halle in Unwirklichkeit verschmeben. Dicke Salzrippen glänzen auf, feine Salzspizzen funkeln, Salzzapfen brillieren, als sei man in den diamantenübersäten Höhlen von 1001 Nacht.

Benommen tritt man den Rückweg zum Förderkorb an. Auch diesmal ohne einen Bergmann zu treffen. Oben fällt ein fleiner Raum mit roh und langgezimmerten, lehnenlosen Bänken ins Auge: Früher betete der Obersteiger, bevor die Belegschaft ein. fuhr, rief jeden Bergmann   mit Namen auf und entließ ihn mit einem Mit Gott  ". Nun, heute arbeiten dort unten rotierende Rohre, in stetem, nahezu herausforderndem Gleichmaß Tag und Nacht. Maschinen beten nicht. Die angewandte Technik verändert Himmel und Erde, indem sie Götter und Menschen beiseite schiebt...

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Die Sole wird durch ein raffiniertes Verfahren in die Saline gepumpt, in der man auf viele Menschen stößt, die in den nicht ungefunden Salznebelschwaden die Sole zu Salz verarbeiten. 120 Millionen Pfund Salz treten jährlich von Schönebec der größten Saline des Kontinents aus ihren Weg in die Welt und wenn nach 10 Tagen die Pfannen gereinigt werden, Biehsalz, Es gibt Butterfalz, Feinsalz, Mittelfeinfalz, Mittelgrobfalz,

an.

das in Form der bekannten Lecksteine verkauft wird. Das Siede­falz oder Salinenfalz tommt hauptsächlich für den Haushalt in Frage. Es verdrängt jetzt wieder das Steinsalz, das während des Krieges auffam, weil das Siedejalz damals wegen Kohlenmangels nicht hergestellt werden durfte. Grobkörniges Salz fauft von uns Standinavien, um seine Fische zu konservieren, und Süd­amerita fauft Salz, um sein Fleisch einzulegen.

Am anspruchsvollsten ist der dunkle Erdteil. Er verlangt be­sonders feines Salz, das dort noch heute ungeheuren Wert hat. Ueberhaupt hat das Salz manche menschliche Tragödie in Afrika  bedingt. Fleischmangel ließ bekanntlich schwache Stämme, die mit ihren unzulänglichen Waffen keine Elefanten und andere Großtiere erlegen fonnten, zu Menschenfressern werden und der Salzmangel trieb die Neger in Sklaverei. Sie fiechten dahin ohne Salz, der Sklavenhalter aber mußte durch Tauschhandel sich Salz zu ver schaffen und darum gaben sich ihm Menschen zu leibeigen. An der Elfenbeinküste   haben die ganz großen weißen Raffer für eine Hand­Und den Grundstock für voll Salz Elefantenzähne bekommen. manches Riefenvermögen, das später ausbeutend die Welt be­herrschen konnte, legten ein paar Hände voll Salz