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Umbildung in Klaggestan.

Küchenthal will Abschied nehmen.

Braunschweig , 30. April. ( Eigenbericht.) In Braunschweig scheint sich eine Umbildung des Staats ministeriums zu vollziehen. Der bisherige deutschnationale Finanzminister Dr. Küchenthal wird voraussichtlich am 1. Juli das Amt des Staatsbankpräsidenten übernehmen. Sein Nachfolger soll der deutschnationale Landtagsabgeordnete Dr. Roloff werden. Die Volkspartei, die bei der Umbildung wieder einmal übergangen wurde, ist über diese Rücksichtslosigkeit außer­ordentlich unzufrieden. Dabei könnte die Volkspartei, die heute noch über vier Landtagsmandate verfügt, selbstverständlich ihren An­spruch durchsetzen, wenn sie den ernsthaften Willen dazu hätte.

Zechenverband fündigt Lohntarif.

Auch Manteltarif muß erneuert werden. Essen, 30. April.

Der Zechenverband hat heute die Lohnordnung für den Ruhrbergbau zum 31. Mai gekündigt. Durch die Kündigung des Lohnabkommens zum 31. Mai ergibt sich, daß Lohnordnung und Manteltarif zu dem gleichen Zeit­punkt neu abgeschlossen werden müssen.

Von Unbekannten niedergeschossen!

Schnellfeuer auf einen Angetrunkenen.

An der Apostel- Paulus- Kirche in Schöneberg spielte sich in den gestrigen Abendstunden eine folgenschwere Schießerei ab, bei der ein 28 Jahre alter Möbeltransporteur Walter Ackermann aus der Feurigstraße 22 durch fünf Schüsse schwer verletzt wurde.

2. hatte gestern abend in einigen Schöneberger Lokalen gezecht und im Anschluß daran setzte er sich in den Anlagen an der Kirche auf eine Bank nieder. Wenige Minuten später famen, wie von Zeugen beobachtet wurde, mehrere junge Burschen vorüber. Einer von den jungen Männern feuerte plöglich aus einer Pistole sechs Schüsse ab. Ackermann wurde von fünf Kugeln in Oberschenkel, Kniegelenk und Ferse getroffen. Bewußtlos wurde er ins Auguste­Bittoria- Krankenhaus gebracht. Die Täter liefen in Richtung der Akazienstraße davon und entkamen in der Dunkelheit. Zweifellos ist der Angeschossene, der kurz zuvor mit einigen jungen Burschen eine Rempelei gehabt hatte, das Opfer eines Racheaftes geworden. Zunächst wurde vermutet, daß es sich vielleicht um eine Bluttat mit politischen Hintergründen handeln könne. Die bisherigen kriminal­polizeilichen Ermittlungen haben für diese Annahme jedoch noch nicht die geringsten Anhaltspunkt erbracht.

Schweres Motorradunglück.

Ein Toter mehrere Verletzte.

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Im Norden Berlins , an der Kreuzung der Brunnen und Invalidenstraße tam es in der vergangenen Nacht gegen 2.30 Uhr zu einem dreifachen Zusammenstoß, bei dem eine Person getötet und mehrere erheblich verlegt wurden. Zwei Motorräder mit Beimagen, die dicht hintereinander durch die Brunnenstraße fuhren, prallten an der Ecke mit einer Auto­droschke zusammen. Beide Krafträder wurden schwer beschädigt. Der Mitfahrer des einen Fahrzeuges, der Angestellte Paul Kretschmer aus der Baerwaldstr. 52, erlitt so schwere Ver­legungen, daß er auf dem Transport ins Krankenhaus starb. Außerdem wurden verletzt ein Willi Krüger aus der Baer­

waldstraße, ein Fräulein Gertrud Wagner aus der Brunnen. Die Berunglückten fanden im Lazarus Krankenhaus Auf­nahme. Die Inſaſſin der Autodroschke kam mit leichten Schnitt wunden und Kopfverletzungen davon.

straße und ein Kaufmann Paul Linke aus der Baerwaldstraße.

Geschnappte Wohnungseinbrecher.

Bettler mit Pistole und Stemmeisen.

Gestern nachmittag gegen 5 Uhr wurden in der Cranach­straße in Schöneberg nach längerer Verfolgung zwei ,, Bettler" durch Bassanten festgenommen und der Polizei übergeben, die versucht hatten, im Hause Cranachstr. 21 in eine im zweiten Stockwerk gelegene Wohnung zu bringen. Sie wurden aber über­rascht, flüchteten und wurden schließlich ergriffen. Bei der Ver­folgung hatte der eine von ihnen. ein gewisser Alfred Schulz , Bassanten mit der Pistole bedroht. Man fand bei ihnen Pistolen und Stemmeisen. Es stellte sich heraus, daß man es mit bereits bekannten Wohnungseinbrechern zu tun hat. Sie wurden der Inspektion II. 1 zugeführt, da der Berdacht besteht,

daß sie noch mehrere Einbrüche auf dem Kerbholz haben.

Was ich dir sage, mußt du tun! Urkundenfälschung auf Befehl Seltsame Dinge auf dem Potsdamer Wohlfahrtsamt tamen in einer Gerichtsverhandlung vor dem Potsdamer Schöffengericht zur Sprache.

Angeklagt war die 42jährige Witwe Frau H., der schwere Urkundenfälschung zur Last gelegt wird. Die Angeklagte war vor einigen Jahren in Beziehungen zu dem vor einigen Wochen plößlich verstorbenen Stadtamtmann Glombiza vom Potsdamer Wohlfahrts amt getreten. Glombiza brachte der Angeklagten Damenstiefel, Strümpfe, Knabenanzüge und andere Dinge mehr in die Wohnung, alles Sachen, die eigentlich Wohfahrtsempfängerinnen hätten er halten müssen. Es lag auch auf dem Amtszimmer des Amtmanns ein viel gepackter Karton mit Sachen, die sich Frau H. aus dem Amtszimmer abholte. Ueber diese Sachen mußte fie auf Geheiß des Stadtamtmanns mit falschem Namen quittieren. Weigerte fie fich, dies zu tun, kommandierte der Amtmann: Los, los, mas ich dir sage, mußt du tun! Der Staatsanwalt beantragte drei Monate Gefängnis. Das Gericht verurteilte sie zu zwei Wochen Gefängnis mit Bewährungsfrist.

Landgerichtsdirektor unter Anklage..

Die Wechselgeschäfte des Herrn von Wedel Parlow. Vor dem Schöffengericht Charlottenburg wird sich am 4. Mai der Landgerichtsdirektor a. D. Willibald v. Wedel Parlow megen Untreue in zwei Fällen zu verantworten haben. Diese An­flage bildet nur einen Teil der dem Angeklagten zur Last gelegten strafbaren Handlungen und v. Wedel- Parlow hat bekanntlich recht bedenkliche Wechselgeschäfte gemacht, die die Deffentlichkeit vor einiger Zeit sehr lebhaft beschäftigten. Das aus diesen

Neue Devisenschieberaffäre.

Für 2 Millionen Mark Wertpapiere verschoben.

Bei der Zollfahndungsstelle Berlin- Branden burg wird zur Zeit eine neue Devisenschieberaffäre bearbeitet, die die bisherigen Schiebungen, die in der letzten Zeit aufgedeckt worden waren, an Umfang ganz erheblich zu übertreffen scheint.

Nach den bisherigen Ermittlungen sind deutsche Wert=

papiere, und zwar immer die international bevorzugten Werte wie Farbenaftien, Reichsbahnanteile, Lloyd­Aktien usw. in einem Gesamtwerte von etwa 2% Mil­lionen Mark von einem Schieberkonsortium aus dem Auslande nach Deutschland gebracht und hier mit Hilfe falscher Pässe bei den verschiedensten Banken verkauft worden. Der Erlös wanderte dann wieder über die Grenze, statt auf Sperrkonto angelegt zu werden, so daß dem Reich ein großer Schaden erwachsen ist.

auf, und die Nachforschungen ergaben nun, daß der Schriftsteller mit dieser Affäre nicht das geringste zu tun hatte, sondern daß diese Manipulationen zu Unrecht mit seinem Namen ausgeführt

worden waren.

Vor längerer Zeit war diesem Schriftsteller bei einem Aufent halt in Berlin sein Baß gestohlen worden, und mit Hilfe dieser Legitimationspapiere, die von den Schiebern entsprechend verfälscht und mit dem Bild des als Verkäufer auftretenden an­geblichen Besizers der Effekten versehen worden waren, sind nun die Effektenschiebungen vorgenommen worden. Wie bereits fest­gestellt wurde, sind auf ähnliche Weise auch die Namen anderer angesehener Personen mißbraucht worden.

Ueber die seit längerer Zeit schwebende Untersuchung ist von den zuständigen Stellen noch Schweigen bewahrt, zumal man der Hauptbeteiligten noch nicht habhaft werden konnte. Zum Teil sind auch bei diesen Schiebungen Mittelsmänner tätig gewesen, die schon von anderen Affären her bekannt sind und von denen mehrere auch im Zusammenhang mit schon bekannten Affären sich

Auf die Spur dieser schweren Verstöße gegen die De­visenordnung kam man dadurch, daß ein Teil dieser Verkaufsauf­träge im Namen eines Schriftstellers erteilt worden war, der in der Nähe von Lüneburg seinen Wohnsiz hat. Die häufige Wiederkehr seines Namens bei diesen Effektenverkäufen, die sich jedesmal um 100 000 m. herum bewegten, fiel den Finanzbehörden in Haft befinden.

Heraus zur Maidemonstration

Sonntag, um 13 Uhr, im Lustgarten!

Aufmarschplan:

Baugewerksbund, Deutscher Metallarbeiterverband, Ver­band der Kupferschmiede, 3., 19. und 20. Kreis der SPD. : Gartenstr., Spizze Bernauer Str., sowie Gartenplatz. Verband der Nahrungsmittel- und Getränkearbeiter, Verband der Hotel -, Restaurant- und Café- Angestekten, Deutscher Tabatarbeiter- Verband, Deutscher Musiker­ Verband , Deutscher Landarbeiter- Verband und Deut­scher Melkerverband, 1., 4. und 18. Kreis der SPD. : Lothringer Straße, Spize Rosenthaler Play.

Baugewerksbund, 2. und 7. Kreis der SPD. : Kleiner Tier­garten. Spize Wilsnacker Straße.

Baugewerksbund: Landsberger Platz.

Deutscher Lederarbeiter- Verband: Bülowplatz . Baugewerksbund: Engelufer, Gewerkschaftshaus.

Mariannenplay,

Allgemeiner Deutscher Beamtenbund: Spize Bethanienufer. Baugewerksbund: Bahnstr.( Bahnhof Großgörschenstr.) Baugewerksbund und 14. Kreis der SPD. : Reuterplat ( Neukölln). Zentralverband der Maschinisten und Heizer: Laufizer Platz. Zentralverband der Zimmerer Deutschlands , Zentral­verband der Schornsteinfegergesellen: Mariannenplay. Zentralverband der Steinarbeiter: Bethanienufer, gegenüber Gewerkschaftshaus.

Allgemeiner freier Angestelltenbund: Naunynstr., Spize Oranienplag.

Graphische Industrie( Buchdrucker, Buchbinder), Ver band der Lithographen und Steindrucker, Verband der graphischen Hilfsarbeiter, 6. und 13. Kreis der SPD. : Alte Jakobstr., Spize Neuenburger Str.

Bekleidungsarbeiter, Hutarbeiter: Sebastianstr., Spize Alte 9., 10., 11. und 12. Kreis der SPD. : Gendarmenmarkt.

Jakobstraße.

Gesamtverband: Michaelkirchplay.

Einheitsverband der Eisenbahner, 5. und 17. Kreis der SPD. : Küstriner Play.

Verband der Fabrikarbeiter Deutschlands : Andreasplak. Deutscher Holzarbeiter- Verband, 15. und 16. Kreis der SPD. und sämtliche freigewerkschaftlich organisierte Taubstumme: Am Köllnischen Park.

Verband der Maler: Melchiorstr., Spike Adalbertstr. Verband der Sattler und Tapezierer, Zentralverband der Schuhmacher, Deutscher Textilarbeiter- Verband: Engel­ufer, Spize Köpenider Str.

Gehörlose Gewerkschaftskollegen treffen sich um 11 Uhr am Köllnischen Park und schließen sich an den Zug der Holzarbeiter an. Auf dem Lustgarten nehmen die gehörlosen Kollegen vor der Rednertribüne Aufstellung

Spandau : Die Spandauer Partei- und Gewerkschaftsgenossen treten mittags um i Uhr in der Bethkestraße an. Abmarsch 1 Uhr zum Stadion in Hakenfelde . Der Zug trifft dort gegen 2 Uhr nachmittags ein.

Die Arbeitersänger treffen sich am 1. Mai, vormittags 9.30 Uhr, im Saalbau Friedrichshain. Diejenigen Sänger, die sich im Saal bau Friedrichshain nicht rechtzeitig einfinden können, treffen sich um 11 Uhr im Lustgarten vor der Rednertribüne.

Der Abmarsch von den Sammelplätzen erfolgt um 11.30 Uhr Fahnen und Banner werden mitgeführt, Transparente sind verboten! Der Rückmarsch vom Lustgarten erfolgt nach vier Auflösungsplätzen nach den Anweisungen der Zugleiter und Ordner

Allgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund Ortsausschuß Berlin

Allgemeiner Deutscher Beamtenbund Bezirksausschuß Berlin

Allgemeiner freier Angestelltenbund Ortsfartell Berlin

Sozialdemokratische Partei Deutschlands Bezirksverband Berlin

Kartell für Arbeitersport und Körperpflege Berlin .

Geschäften entstandene Betrugsverfahren gegen ihn ist noch nicht zum Abschluß gelangt.

zu seiner Pensionierung vor einigen Jahren lange Zeit in Moabit Der Angeflagte, der im Alter von 57 Jahren steht, war bis Vorsitzender einer Straffammer beim Landgericht I und leitete dann eine Zivilkammer desselben Gerichts. Der Anklage wegen Untreue liegt folgender Tatbestand zugrunde: Landgerichtsdirektor v. Wedel- Parlow hatte sich Anfang 1931 erboten, dem inzwischen verstorbenen Architekten Demmler ein auf zwei Jahre befristetes Darlehen von 16 000 Mart zu geben, und er sollte als Sicherheit eine Hypothek auf ein Grundstück in Steglit erhalten. Demmler gab ihm gemeinsam mit dem Grundeigentümer des Grundstücks zwei Grundschuldbriefe über 33 500 Mart und 18 750 Mart. Nach außen hin wurden diese Grundschuldbriefe von Wedel- Parlow zediert. Nach einem Notariatsvertrag aber sollte v. P. mur Treu­händer sein und die Grundschuldbriefe bis zum Ablauf des Dar­lehensvertrages nicht aus der Hand geben. Der Angeklagte konnte aber aus eigenen Mitteln das Darlehen nicht geben, und er be­schaffte sich Anfang Mai auf den Grundschuldbrief von 33 500 Mart von einem Direktor Kommeren 23 000 Mart, von dieser Summe gingen noch 2000 Mart für einen Vermittler ab. v. Wedel- Barlow zahlte dennoch das Darlehen von 16 000 Mark aus und behielt für fich 5000 Mart. Einige Zeit darauf verpfändete er auch den zweiten Grundschuldbrief an eine Aktiengesellschaft in Vaduz und erhielt 12 000 Mark.

Die jetzigen Befizer der Grundschuldbriefe ließen dann im Sep­tember das Grundstück in Steglitz mit der vollen Höhe des Be­trages der Briefe belasten. Inzwischen ist das Grundstück zur 3 wangsversteigerung gelangt. Der Angeklagte gibt zu, daß er die Beträge von 5000 und 12000 Mark für sich verbraucht habe. Als Entschuldigung führte er an, daß er damals in eine schwierige wirtschaftliche Lage geraten sei und daß ihm mit einem Konkursantrag gedroht worden sei. Deshalb habe er in Furcht und ohne Ueberlegung gehandelt.

Memoiren von Joar Kreugers Freundin. Die Stockholmer Freundin Ivar Kreugers, Ingeborg Eberth, die durch das ihr in seinem Testament ausgesetzte Bermächtnis von 500 000 Mart plötzlich ins Licht der Deffentlichkeit gerückt ist, hat einem Ausfrager erklärt, daß sie ein Buch über Kreuger schreibe, den sie in ihrer 20jährigen Bekanntschaft besser kennengelernt hat als irgend ein anderer Mensch. Er habe selten Briefe geschrieben, und die meisten seien an sie gerichtet gewesen. Diese Schriftstücke will sie nun in ihren Memoiren ver= öffentlichen, die in Amerika erscheinen sollen.

Rechtsanwalt und Presse.

Bon einer Preffefonferenz des Deutschen Anwaltsvereins. Der Deutsche Anwaltsverein, dessen Sig vor wenigen

Tagen von Leipzig nach Berlin verlegt worden ist, hatte die ins Tagen von Leipzig nach Berlin verlegt worden ist, hatte die ins und ausländische Presse zu einer Preſſebesprechung in das Haus der Berliner Anwaltskammer geladen.

Der neue Vorsigende des Deutschen Anwaltsvereins, Rechts. anwalt Dig, leitete die Konferenz mit einer Ansprache über An­waltschaft und Presse ein. Er stellte fest, daß die soziologische Post­tion und die ideologischen Berufsanlagen von Bresse und Anwalt schaft große Aehnlichkeiten aufweisen. Beide beruhen auf Selbst= verantwortung und Freiheit, beide vertreten Interessen ideeller und materieller Art unter dem Gesichtswinkel höherer Ver­antwortung vor der Volksgemeinschaft. Beide bedürfen, um ihren Aufgaben gerecht zu werden, einer großen individuellen Freiheit. Die Anwaltschaft verlangt von ihren Mitgliedern eine große Selbstdisziplin, eine Ueberwindung des rein Advokatischen und Juristischen , und eine Hervorkehrung dessen, was für dem Anwalt das Wichtigste ist, nämlich des rein Menschlichen. Die Ver­legung des Sizes des Deutschen Anwaltsvereins von Leipzig nach Berlin sei mit durch die Notwendigkeit bedingt worden, die An­waltschaft staatspolitisch in höherem Maße zur Geltung zu bringen; sie sei nicht geschehen, um für die Anwaltschaft etwas herauszu­holen. Die Anwaltschaft betrachtet sich als ein Teil des Volks­ganzen und hat unter der allgemeinen Not des deutschen Volkes nicht anders als dieses zu leiden. Wenn als Folgen dieser seelischen und wirtschaftlichen Not sich gewisse forruptive Erschei nungen zeigen, so sei es bedauerlich, daß die Presse diese Einzel­erscheinungen verallgemeinere. Die Breffe sollte vielmehr dem Anwaltsstande in ihrem Bestreben behilflich sein durchzusetzen, daß der Anwalt, gegen den ein Strafverfahren schwebt, von seinem Amt suspendiert werden könne. Die Erhaltung der wirtschaft. lichen und ideellen Basis der Rechtsanwaltschaft liege auch im In­teresse der Presse. Rechtsanwalt Dr. Dig teilte ferner mit, daß die Anwaltskammern in den verschiedenen Städten Deutschlands dazu übergegangen seien, der Bevölkerung follettiv Rechtshilfe zu gewähren und gab schließlich der Hoffnung Ausdruck, daß die jetzt vollzogene Verlegung der Vertiefung und Vervollkommnung des gemeinsamen Zusammenarbeitens von Presse und Anwaltschaft dienen möge. An die Ansprache des Vorsitzenden knüpfte sich ein allgemeiner Meinungsaustausch.